Contrary To Reason von Kanaria (SasukeSakura) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Kapitel 9 Dann blickte sie an sich herunter und hätte sich am liebtest gegen die Stirn gehauen. Wie dumm war sie eigentlich? Die letzten Tage hatte sie die Tatsache, dass sie überall blaue Flecken hatte, gut verstecken können. Aber ausgerechnet jetzt vergaß sie das alles und zog ihren Pulli aus. Wirklich dumm! Sie hatte aber einfach nicht weiter darüber nachgedacht als ihr warm geworden war und jetzt starrte er sie wie das Achte Weltwunder an. Verdammt! „Ähm, ich hatte nur eine kleine Auseinandersetzung.“ Sie versuchte ein Grinsen hervorzubringen, um ihn zu beruhigen und zu signalisieren, dass es ihr gut ging und alles in Ordnung war. „Verscheißern kann ich mich auch alleine Sakura! Was ist passiert?“ Er blickte sie ernst an und das klägliche Grinsen verging ihr. Sie wusste ja, dass sie nicht gut aussah, auch wenn einiges schon verheilt war und sie besser aussah als am Sonntag. Aber jetzt in Sasukes ernste Augen zu blicken und die Wut hinter seiner Aussage heraus zu hören, das machte sie fertig. Sie hatte die ganze Woche versucht ihn zu ignorieren. So sehr versucht, seine Küsse, seine Art und seinen Körper zu vergessen. Denn sie hatte sich nach nur einer Nachhilfestunde und in den letzten Unterrichtswochen, soo wohl bei ihm gefühlt. Genau wie jetzt, hier in dieser Wohnung, bei ihm, fühlte sie sich so sicher, so beschützt. Sie wusste, dass wenn er in der vorherigen Woche gewusst hätte, was sie Zuhause erwartete, das er sie da nicht hineingelassen und vor jedem übergriff geschützt hätte. Denn hilflos sah er keinesfalls aus. Eher so, als ob er schon viele Jahre exzessiv mehrere Sportarten betrieb und dazu hatte er noch seine nahezu finstere und unnahbare Ausstrahlung. Nur schlug diese, in diesem Moment, durch seine Wut rasch in Bedrohlichkeit um. Durch diese ganzen Faktoren geschah es nun, das sie so sehr in Tränen ausbrach, wie schon seit ihrer Kindheit nicht mehr. Sie sackte auf seiner Couch in sich zusammen und schluchzte herzzerreißend. Sofort schlossen sich zwei starke Arme um sie und zogen sie an eine warme kräftige Brust. Er hatte sich auf dem Sofa schräg zu ihr gedreht und eines seiner Beine angewinkelt auf die Sitzfläche gelegt, während das andere immer noch neben der Couch stand. So kam es, dass sie schluchzend an ihn gekuschelt, zwischen seinen Beinen saß und sich trösten ließ. So in seinen Armen fand sie endlich wirkliche Ruhe und Frieden. Er war alles war sie die Woche ersehnt hatte. Endlich konnte sie sich ihren Gedanken an das geschehene und an das, was hätte passieren können, wenn sie nicht schnell genug abgehauen wäre, stellen. Denn jetzt war sie sicher, geborgen und lag in seinen Armen. Sanft strich er ihr eine lose Haarsträhne hinters Ohr und streichelte ihr über den bebenden Kopf. Sie drückte sich noch näher an ihn. Eigentlich müsste ihr das alles peinlich sein, komischerweise war es das aber nicht. Erklären konnte sie sich das nicht, da es ihr eigentlich ziemlich peinlich sein sollte, heulend in den Armen ihres Lehrers zu liegen. Nachdem sie sich ausgeweint hatte –Sasuke hatte sie in der Zeit still getröstet- richtete sie sich langsam auf und blickte in seine Augen, da sie ihm praktischerweise direkt gegenüber saß. „Als du mich nachhause gebracht hast, hatte ich eigentlich vor bei Temari zu schlafen.“, fing sie an und holte tief Luft um weiter zu sprechen. Sasuke blickte sie nur stumm an und wartete geduldig darauf, dass sie weiter sprach. „Aber da sie ja weg war, bin ich halt nachhause wie du weißt… und mein Stiefvater hat ein leichten schlaf und ich war etwas unkoordiniert…“ Sasuke vor ihr versteifte sich merklich, hielt sie aber weiterhin sanft in den Armen. Hastig redete sie weiter, damit er nicht auf die falschen Gedanken kam. „Ich bin auf jeden Fall der Länge nach hingeknallt und er hat das natürlich sofort gehört und ist auf mich los. Ich bin sonst nie zuhause, wenn ich betrunken bin. Er hat in diesem Moment glaube ich seine Chance gewittert.“ Wieder stoppte sie, diese Mal aber weil Sasuke sie prompt fester zu sich gezogen hatte und sie nun ganz auf seinem Schoss saß. Er hatte sich mit ihr kurzerhand gedreht und war gegen die Rückenlehne der Couch gerutscht. Seine Beine lagen wieder nebeneinander und ihre zu seinen Seiten, während sie fest an ihn gedrückt wurde. Sie ihrerseits schlang nun auch ihre Arme um seine Schultern und drückte sich an den Körper, dem sie zuvor schon so nah gewesen war. Zwischen ihnen herrschte eine Verbindung die beide nicht zu beschreiben wussten. Eins wussten sie aber beide, mit dem anderen im Arm fühlten sie sich verdammt wohl. Beide saßen weiterhin still aneinandergeschmiegt, als die Haruno weiterredete: „Ich hab mich, so gut ich in meinem Zustand in der Lage war, gewehrt und ihm auch ordentlich was verpasst. Nur er mir leider auch. Zu meinem Unglück, bin ich auch noch an nem Schrank hängengeblieben…“ Sie zeigte auf ihre verbundene Schulter. „Ich hab sie mir aufgerissen und bin dann aus der Wohnung gerannt um zu Temari nachhause zu kommen.“, endete sie still und wollte sich nicht mehr bewegen, mit dem Kopf auf seiner Schulter und ihm so nah bei sich, wollte sie ewig verharren. Sie wusste, dass diese Haltung, dieses Verhalten, was sie gerade an den Tag legten, nicht ging, illegal war und sie beide Kopf und Kragen kosten konnte. Aber trotzdem wollte keiner von beiden aufstehen und wieder irgendwie versuchen den Schein zu wahren. Zu unterdrücken, dass es diese unglaubliche Verbindung zwischen ihnen gab. „Das tut mir sehr leid, Süße. Hast du ihn angezeigt?“ Kurz drehte er ihren Kopf auf seiner Schulter etwas, damit er ihr in die Augen sehen konnte. Sie nickte, sah die ganze unterdrückte Wut in seine Augen und spürte sie in seinem Körper. „Shikamaru hat mir einen Anwalt angeboten, der ein guter Freund ist und sich mit so was auskennt.“ „Shino Aburame?“ Verblüfft nickte sie. Sasuke zischte kurz. „Der hätte ja auch mal was sagen können.“ „Sasuke“, sagte sie, damit er den Kopf wieder zu ihr wandte. „Das geht dich alles eigentlich nichts an. Wir sind Schülerin und Lehrer.“, sprach sie nun das aus, was sie aus tiefster Seele eigentlich niemals hatte los werden wollen. Aber es war doch wahr. Die Privatleben des anderen hatten sie nicht zu interessieren. Sie durften keine Freunde, geschweige denn mehr sein! Sasuke seufzte resigniert. „Du hast Recht.“ Er richtete sich etwas auf und nahm die Arme von diesem wundervollen Körper. Sakura verstand sofort und rutschte zur Seite von seinem Schoß auf die Couch. „Aber kannst du mir bitte noch Nachhilfe geben? Ich weiß nicht ob ich die Prüfungen mit dem jetzigen Stand meines Wissens schaffe, und ich weiß nicht wie ich den Stoff sonst nachholen soll.“ Flehend blickte sie ihn von der Seite an. Alle persönlichen Gefühle verschloss sie, er war ihr Lehrer und damit Punkt! Ende! Aus! Mehr durfte es nicht geben. Aber sie wusste, diese Chance auf Nachhilfe musste sie wahrnehmen, denn sonst hätte sie in den Abschlussprüfungen große Schwierigkeiten. Summ und mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck bedachte er die Jüngere. Selbst diesen Charakterzug, diese Zurückweisung mochte er an ihr. Das zeigte ihm, dass sie reifer war als viele andere in ihrem Alter. Viele hätten diese Situation schamlos ausgenutzt. Aber sie nicht. Sie wollte nur weiter Nachhilfe, damit sie ihren Abschluss nicht versaute. Wie konnte er da nein sagen? Wollen tat er es eigentlich auch nicht. Wenigstens die eine Stunde in der Woche wollte er mit ihr alleine sein. Auch wenn er sich dann arg zusammenreißen musste. Denn mehr würde es nicht zwischen ihnen geben! „Ja, schließlich bist du immer noch scheiße in Mathe.“ „Hey!“, grinsend haute sie ihm auf die Schulter und beide widmeten sich wieder den Aufgaben. Aber mit einem gehörigen Abstand zueinander und unterdrückten Gefühlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)