Symphonie - Faye (1) von lulumint ================================================================================ Kapitel 1: 1. Die Symphonie des Lebens und der Welt --------------------------------------------------- 1. Die Symphonie des Lebens und der Welt Meine Kopfhörer auf den Ohren hörte ich einen meiner absoluten Lieblingssongs. Ich genoss die sanfte Melodie und vollführte meine Schritte beinahe schon tänzerisch durch die vollen Straßen mit den vielen bunten Schildern und Fenstern der verschiedenen Geschäfte. Ich war auf dem Weg nach Hause. Die Schule war aus und ich wollte schnell meine Hausaufgaben machen, damit ich danach noch in die Stadt konnte, um meine Freunde zu treffen. Mein Vater war sehr streng und verlangte von mir, dass ich stets gute Noten mit nach Hause brachte. War es mal zu schlecht seiner Ansicht nach, dann durfte ich tagelang nicht nach draußen, außer zur Schule, und musste durchgehend lernen. Mittlerweile schaffte ich es eigentlich immer in den Top 5 der Schule zu sein, dennoch nervte es mich sehr, dass ich immerzu so angestrengt lernen musste. Viel lieber hatte ich die Momente, in denen ich meine Ruhe hatte und die wunderschönen Klänge meiner Musik genießen konnte. Schon im Kindesalter hatte ich ein großes Interesse für Musik gezeigt. Dank dem Ehrgeiz meines Vaters konnte ich sogar Klavierstunden nehmen! Der einzige Vorteil, den sein strenges Verhalten hatte würde ich sagen... Noch immer hatte ich einmal in der Woche Unterricht bei einer der besten Musikerinnen der ganzen Kansai-Region. Ihr Name war Miss Rachel und sie war fast noch strenger als mein Vater. Trotzdem schätzte ich die Möglichkeit auf den schwarzen und weißen Tasten dieses perfekten Instruments spielen zu können. Und allzu schlecht war ich auch nicht, auch wenn Miss Rachel mich hin und wieder noch zurechtweisen musste, weil ich mich nicht an die Noten hielt, sondern einfach drauf los spielte. Ohne diese nervigen Noten mochte ich die Musik viel lieber. In meinem Kopf hatte ich immer irgendeine Melodie. Für mich ergab beinahe jeder Ton, jeder Beat, den ich hörte eine neue Melodie. Sei es der Lärm der beschäftigten Straßen, das Tippen einer Computertastatur oder der Herzschlag eines Menschen. Es war alles Musik in meinen Ohren. Die Symphonie des Lebens und der Welt, wie ich fand. Ich schloss die Haustür auf und legte meine Schuhe und Jacke ab. Im Wohnzimmer begrüßte ich meine Eltern, welche gerade im Fernsehen die Nachrichten in der Mittagsschau schauten. „Wie war die Schule? Ihr habt doch sicher die Ergebnisse der letzten Arbeit zurückbekommen!“ Ich öffnete meinen Rucksack und kramte einen Zettel mit den Ergebnissen der letzten Klausur heraus. Sauber und ordentlich war dort die volle Punktzahl in jedem erforderten Bereich niedergeschrieben worden. Ich reichte meinem Vater das Papier und sein Blick glitt prüfend darüber. Kurz darauf nickte er und gab es mir zurück. „Gut gemacht! Wann schreibt ihr die nächste Arbeit?“ „Nächste Woche Montag Mathematik und am Mittwoch Physik.“, erwiderte ich fachlich. Wieder nickte er. „Streng dich an!“ Was anderes hatte ich nicht von ihm erwartet. Nur ein strenges und bestimmtes 'Streng dich an!'. „Natürlich, Vater!“ Damit machte ich mich auf in mein Zimmer und suchte mir die Hausaufgaben raus, die ich heute aufbekommen hatte. Ich löste die Aufgaben in Mathe und übersetzte den Text in Englisch. Für Musik, mein Lieblingsfach neben Physik, analysierte ich die Geschichte des Barockzeitalters und für Physik sah ich mir noch einmal die Notizen der letzten Woche an, damit ich auf die Klausur in der nächsten Woche vorbereitet war. Physik war zusammen mit Musik eine Leidenschaft meinerseits. Wie die verschiedenen Kräfte zusammenwirkten und wie sich alles zusammensetzte. Die ganzen Maschinen, die die Menschen erfunden hatten. Einmal hatte ich meinen Laptop auseinandergenommen, um das Innere genau anzuschauen und darüber eine Projektarbeit geschrieben. Die beste Arbeit der Klasse, wie sich am Ende herausstellte. Und das wieder zusammenbasteln des Gerätes machte mir unheimlich viel Spaß. Es war wie ein Puzzle mit tausenden von kleinen Einzelteilen, die in der richtigen Position zusammengefügt werden mussten. Nach den ganzen Hausaufgaben war es Nachmittag und ich holte mir schnell die Erlaubnis meiner Eltern noch in die Stadt gehen zu dürfen und schon sammelte ich meine Sachen zusammen. Eine Tasche mit etwas Werkzeug und meinen MP3-Player mit meinen Kopfhörern. Hastig schnappte ich mir noch eine Jacke, zog meine Turnschuhe an und weg war ich. Ich lief eine beliebte Einkaufsstraße in der Stadt entlang. Der Beat, der nun etwas schnelleren, härteren Musik, klang in meinen Ohren und wieder schritt ich tänzerisch durch die Menge. Hier und da sahen mich einige Passanten irritiert an, doch ich ignorierte ihre Blicke und hüpfte überglücklich weiter. Ich war auf dem Weg zu meinen Freunden. Ich kannte zwei von ihnen aus der Schule, die anderen fünf waren etwas älter als wir. Sie hatten ein AT-Team gegründet, als sie noch selbst in der High School waren. Bei ihnen übte ich ein weiteres Hobby von mir aus, das Basteln an ATs. Ich besah mir die Air Trek's der Storm Rider und reparierte oder verbesserte sie nach belieben. Es war wie einen Computer auseinander- und zusammenbauen. Die Technik der ATs faszinierte mich und der Sound, wenn ein Storm Rider mit ihnen fuhr, war meist wunderschön. So verbanden ATs meine beiden größten Leidenschaften, Musik und Physik. Kurz gesagt: Ich war ein Tuner! Leider konnte ich nicht oft zu meinen Freunden, denn wie ich schon erwähnt hatte war mein Vater sehr streng und hielt mich oft genug Zuhause. Deshalb genoss ich jeden Moment, den ich bei meinen Freunden verbringen konnte. Vor einem Café blieb ich stehen. Es war eines der wenigen Maidcafé's der Gegend, es nannte sich 'LovelyCake'. Neben dem Eingang ging eine Treppe ins obere Stockwerk ab. Diese führte zu der Wohnung unseres Anführers, welche gleichzeitig als unser Hauptquartier fungierte. Ich klopfte und prompt wurde die Tür geöffnet und ein breit grinsender Shin stand vor mir. Er war einer der älteren Storm Rider, 24 Jahre alt, und hatte orange Haare und graue Augen. Er war der Verrückteste und Fröhlichste der Truppe. Er versuchte immer jeden zum Lachen zu bringen. Ich nahm meine Kopfhörer ab und strahlte ebenso fröhlich zurück. Das letzte Mal war ich vor einer Woche hier gewesen. „Faye! Da bist du ja endlich! Ich hab dich schon soooo sehr vermisst!“ Er warf seine Arme um mich und drückte mich fest an sich. „Kei..ne...Luft...“, brachte ich geradeso hervor. Sofort ließ er mich wieder los und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Sorry, Faye! Hehe...“ ich lächelte ihn an. „Schon vergessen! Ich hab euch auch vermisst!“ Shin trat zur Seite und ich lief an ihm vorbei. Im Wohnzimmer war das gesamte Team, neben mir, von sieben Mitgliedern versammelt. „Faye!“, rief ein schwarzhaariges Mädchen sogleich aus. Mai. Sie winkte mich zu sich und ich schritt, um die am Boden liegenden und sitzenden Personen herum, zu ihr. „Ja?“ „Kannst du mir mal helfen? Ich habe versucht bei meinen ATs was zu reparieren, die hören sich so schleifend an, wenn ich schneller werde, aber irgendwie funktioniert das nicht so richtig...“ Sie zeigte auf die Einzelteile ihrer ATs, welche auf dem Wohnzimmertisch vor ihr verteilt lagen. Ich lächelte sie an und nickte, dann setzte ich mich zu ihr und besah mir die Teile genau. „Und?“ „Hmm, also ich würde sagen, dass eines der Metallteile verrückt ist und somit an den Rädern schleift, wenn sie zu schnell drehen, dann kann das ein seltsames Geräusch ergeben. Hattet ihr vor kurzem ein Battle?“ Diese Verstellung ihrer ATs war nicht normal, sie musste definitiv durch etwas wie ein Battle oder zu hartes Training hervorgerufen worden sein. Aber Rin und Keito hatten mir gar nichts davon erzählt. Das verwunderte mich etwas... „Ähm...also...“ Mai druckste umher, bis sie plötzlich strahlend mit der Wahrheit herausplatzte. „Wir haben es in die C-Klasse geschafft!“ „Was? Wirklich? Das ist ja super!“ Ich freute mich mit ihr. Auch der Rest der Leute im Raum hatte ein fröhliches oder auch stolzes Gesicht aufgesetzt. „Aber warum hat mir das keiner gesagt?“ Fragte ich in den Raum und sah meine Kameraden fragend an. „Rin? Keito?“ Die Beiden sahen beschämt, und Rin sogar verschüchtert, zur Seite und sagten nichts. „Faye, es gibt da etwas, was du wissen solltest...“ Ich sah auf, in die Augen des Anführers des Teams, Kentarou. Er wirkte unsicher. Was sollte ihn in Bezug auf mich unsicher machen? „Wir, also 'The Conquerers', haben es nicht nur geschafft nun als C-Klasse Team bezeichnet zu werden, sondern wir haben auch ein A-Klasse Team herausgefordert, um direkt noch weiter aufzusteigen!“ Sein Blick lag abwartend und nervös auf mir. „Wen genau habt ihr herausgefordert?“ Mein Gesichtsausdruck war neutral. Mein Körper war angespannt. Was hatten sie getan? „Die Tridents.“ Ich überlegte, der Name sagte mir definitiv etwas! Da ging mir ein Licht auf. „Seid ihr verrückt?!“, schrie ich sie an und sprang dabei vom Boden auf. „Das ist das Team von Yoshitsune, dem Rumble King!?“ „Das wissen wir auch! Was denkst du, warum wir sie herausgefordert haben?! Mit einem Sieg über sie werden wir sofort aufsteigen und verdienen gleichzeitig den Respekt vieler anderer Teams! Das ist die ideale Möglichkeit für uns!“, mischte sich nun auch Mickey, der Second-in-Command, ein. Er sagte seine Worte fest und entschlossen. Er glaubte wirklich an einen Sieg? Das stimmte mich nachdenklich. „Und ihr glaubt echt, dass ihr eine Chance habt? Ich meine, die sind echt verdammt stark!“, meinte ich nun etwas leiser als zuvor. „Natürlich! Wir haben doch dich! Der beste Tuner der Welt!“, rief Shin dazu und ich wurde rot und fummelte unsicher mit meinen Fingern an meiner Halskette rum. Sie hatte die Form einer kleinen Fee mit Flügeln. Ein Geschenk vom Team als ich ihnen beigetreten war. „Bist du sauer auf uns?“, fragte nun die schüchterne Stimme meiner Schulfreundin, Rin. Ihren Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten. „Nein, also,“ Ich sah jedem einmal in die Augen. „Ich glaube an unser Team, an euch!“ Meine Stimme war nun fest und bestimmt. Sie waren stark und hatten es sogar geschafft in eine höhere Klasse aufzusteigen vor kurzem. Sie würden es sicher schaffen! „Na dann kann ja nichts mehr schief gehen!“ Der Enthusiasmus von Shin war echt nicht zu übertreffen. Er hatte die Fäuste siegessicher in die Luft gehoben und grinste wieder einmal breit vor sich hin. Bei dem Anblick musste ich kichern. Er war echt verrückt! Kapitel 2: 2. Die Tunerin der 'Conquerors' ------------------------------------------ 2. Die Tunerin der 'Conquerors' In der darauffolgenden Woche kümmerte ich mich intensiv um die ATs meines Teams. Ich reparierte und tunte, wo ich nur konnte. Hier und da fand ich Fehler oder verbesserte etwas. Ich stimmte die ATs auf ihre jeweiligen Rider ab und hörte mir danach das Ergebnis an, wenn sie ihre ATs ausprobierten. Ich suchte stets nach dem perfekten Sound. Der Melodie, die so schön durch die Luft zog und mit dem Beat des Herzschlags der Storm Rider verschmolz. Es war eine harte Arbeit, doch ich freute mich immer auf das Tunen der verschiedenen ATs, egal, wie kompliziert oder zeitaufwändig es war. Auch wenn mir immer mehr auffiel, dass ich bei meinen Kameraden nie den absolut perfekten Sound hören konnte. Es war, als fehle etwas, nur eine Kleinigkeit, ein einzelner Beat, ein kleiner Teil einer Melodie. Ich konnte es nicht genau bestimmen, doch zur Zeit musste ich das auch nicht. Am nächsten kamen die ATs von Kentarou der Perfektion. Bei seinem Ride war der Klang immer sehr angenehm. Es gab nur ein winziges Detail darin, welches mich störte, doch auch dort konnte ich es nicht genau benennen. --- Die Klausuren in der Woche waren für mich eine Qual! In Physik hatte ich ein gutes Gefühl, doch bei Mathematik war ich mir nicht ganz so sicher. Ich musste so viel Zeit in das Tunen investieren, dass da nicht mehr viel für Lernen übrig blieb. Das war schlecht. Dennoch konnte ich mein Team ja nicht einfach hängen lassen! Also schlich ich mich teilweise auch nachts aus dem Haus und lief zum Hauptquartier. Zum Glück war es nur eine Woche und nicht ein Monat oder noch mehr! Immer wieder hatte ich Angst, dass mein Vater Wind von meinem Lieblingshobby bekam und mich dafür bestrafte. Dann hätte ich keine Möglichkeit mehr mit meinen Freunden abzuhängen, geschweige denn ihnen zu helfen! Er würde sie als Störfaktor empfinden und meine Konzentration in der Schule in Frage stellen. Es stimmte ja auch, zumindest ein bisschen. Manchmal dachte ich eher an ATs und das Team, als das ich am Unterricht teilnahm oder mich auf meine Hausaufgaben konzentrierte. Doch gerade deshalb würde ich nicht zulassen, dass er mich erwischte und von meiner Leidenschaft und meinen Freunden fernhielt! ------ Der Tag des Battles war gekommen. Ich war furchtbar nervös. Eine ganze Woche hatte ich an fast nichts anderes als ATs gedacht und ständig etwas verbessert. Ich hatte momentan meine Kopfhörer auf, als ich mit dem Team zum Treffpunkt fuhr. Ich hörte eine ruhige Melodie, die mich eigentlich beruhigen sollte, doch es half einfach nicht! Ich war auf einmal wieder unglaublich unsicher. War mein Tunen und ihr Training genug? Hatten sie wirklich eine Chance? Würden sie es schaffen? Oder würden sie verlieren? Würden sie verletzt werden? Immer mehr Fragen schwirrten durch meinen Kopf. --- Wir kamen bei einer runtergekommenen Lagerhalle an. Einige Mitglieder des Tridents standen in Reih und Glied vor dem Eingang des großen Gebäudes. Sie wirkten auf mich sehr bedrohlich und einschüchternd. Trident bestand aus verschiedenen AT-Teams. Einige trugen düstere Kleidung und hatten viele Piercings, was sie ziemlich unheimlicher erscheinen ließ. Außerdem verzierten ihre Kleidung viele Totenköpfe und andere Gruselgestalten. Andere hatten einen komplett anderen Kleidungsstil, bunter und verrückter oder locker und gemütlich. Nur eines hatten diese Stom Rider allesamt gemeinsam, die siegessichere Aura, die sie umgab. Mein Blick huschte nervös durch die Gegend. Hier war ich noch nie gewesen, es war eines der Gebiete des Tridents. Ich rollte etwas weiter hinten in unserer kleinen Gruppe, neben Rin, die schüchtern und ebenfalls sehr nervös zu Boden sah. Sie tat mir irgendwie Leid. Ich konnte mir schon denken, dass sie eigentlich eher dagegen war und sich nur wegen ihres Freundes, Alex, 20 Jahre alt, dafür entschieden hatte. „Willkommen im Gebiet des Tridents!“, rief eine freudige Stimme. „Heute haben wir uns hier versammelt für ein B-Klasse Disk-Battle, da das herausfordernde Team ein C-Klasse Team ist!“ Meine rechte Hand fand meine Kette und fummelte unruhig daran herum. Wir mussten nicht in das Gebäude gehen, das Team unserer Gegner trat heraus. Der Anführer der Gruppe, der Rumble King, marschierte sicheren Schrittes vorne an der Spitze und qualmte entspannt eine Zigarette. Er hatte graue Haare mit einem grünen Schimmer und trug eine Brille mit lilafarbenen Gläsern. Seine Kleidung war sehr gewöhnungsbedürftig, eine Hose mit Blumenmuster stach hervor und über seinem blauen Shirt trug er einen langen weißen Mantel. Eine schöne Frau mit dunkelblauen, langen Haaren war direkt hinter ihm, zusammen mit ein paar weiteren Mitgliedern. Würde der Rumble King selbst etwa an dem Battle teilnehmen?! „Kenta...“, flüsterte ich leise zu unserem Anführer und stupste ihn am Arm an. Er sah kurz zu mir und lächelte beruhigend. „Keine Sorge! Du hast uns so gut ausgerüstet, das werden wir packen! Vertrau uns!“ Ich nickte unsicher. Trotzdem schwand mein Glaube an einen Sieg unsererseits Sekunde für Sekunde. „Was denn, IHR habt uns herausgefordert? Das ist ja ein Witz! Da halt ich mich raus! Benkei, mach das mal schnell!“, sagte der Rumble King auf einmal. Ein erleichterter Seufzer verließ meinen Mund. Leider stockte mir kurz darauf schon der Atem. „Nein! Wir wollen euch in eurer vollen Stärke besiegen!“, meinte Kentarou selbstsicher. Meine Augen weiteten sich vor Schock. Dieser Idiot! Das war doch gut so! Mein Blick wanderte zu dem King und ich sah, wie er sich wieder zu uns drehte und dann genervt meinte, dass das doch nur eine Zeitverschwendung wäre. Ich wollte erlöst ausatmen, da bestand Kentarou darauf und der Rumble King stimmte letzten Endes doch zu. Ich hätte Kentarou am liebsten gerade eine Kopfnuss gegeben, aber ich biss mir schlichtweg auf die Unterlippe und unterdrückte alle negativen Gefühle so gut wie möglich. --- Das Battle begann. Von unserer Seite nahmen Kentarou, Mai, Shin, Keito, Alex und Mickey teil. Sie waren unsere besten Storm Rider. Wir andere standen etwas entfernt am Rand und beobachteten den Kampf. „Denkst du wirklich sie haben eine Chance?“, flüsterte Rin mir besorgt zu. „Ich weiß nicht, Rin, ich weiß es wirklich nicht!“, antwortete ich ebenfalls flüsternd. Ihr Blick wurde traurig. Ihr Freund war im Battle, sie sorgte sich bestimmt um ihn. Auch ich sorgte mich, um sie alle, um unser Team. Sie waren wie eine zweite Familie für mich! --- Die Disk war momentan im Besitz unseres Teams, doch der Keeper, Mai, wurde von den Mitgliedern des Tridents angegriffen ohne Gnade. Sie war ständig am Ausweichen und Blocken, sodass sie sich nicht darauf konzentrieren konnte die Disk weiterzugeben. Es war als würden die Tridents das Battle komplett kontrollieren. Kaum hatte Mai es dann doch geschafft die Disk an Kentarou zu übergeben, da waren sie auch schon an seinen Fersen. Conquerers? Nein, sie wirkten mehr wie möchtegern Eroberer! Ihre vielen Verletzungen! Und ihre ATs! Sie sahen furchtbar aus! Meine ganze Arbeit in der letzten Woche wurde mit diesem Battle zugrunde gerichtet! Und ihr Sound! Die wunderschöne Melodie der Rides war durcheinandergebracht worden. Störende Nebengeräusche brachten einen grässlichen Ton hervor und beinahe hätte ich mir die Ohren zugehalten, als ich ein lautes Knacken in den ATs von Mai hörte. Ihr rechter AT brach wie in Zeitlupe auseinander und ich spannte mich an. Der Schock machte sich in mir breit und ich schrie quer über das Feld: „Nein! Mai!“ Ich wollte zu ihr rennen, doch Rin und Ben, ein weiteres Mitglied unseres Teams, hielten mich zurück. Wie konnten sie nur? Sahen sie nicht Mai und ihren Zustand? Und ihre ATs? „Lasst mich los! Ich muss zu Mai! Ihre ATs! Verdammt! Lasst mich los!“ „Beruhige dich, Faye! Du kannst da jetzt nicht hingehen! Sie sind mitten in einem Battle!“ Da fiel es mir wieder ein. Ich konnte das Battle nicht einfach stören. Niedergeschlagen gab ich auf und starrte nur weiter entsetzt zu meiner schwarzhaarigen Freundin. Wieder fanden meine Zähne meine Unterlippe und bissen stark darauf. Noch stärker und ich würde wohl mein eigenes Blut schmecken. Die plötzliche Stimme des Rumble Kings ließ mich aufschrecken: „Ich denke, da ihr so im Nachteil seid, lasse ich zu, dass eure kleine Tunerin euch hilft! Ja, das ist doch eine gute Idee! Dann wird es ja vielleicht auch mal spannend!“ Sein Blick wanderte von Kentarou zu mir und zurück zu Kentarou. Die Zuschauer, welche hauptsächlich aus Mitgliedern des Tridents bestanden, lachten auf. Sie verspotteten uns und es überraschte mich nicht. Doch ich war verwirrt. Ich durfte zu Mai? „Allerdings darf sie nicht mit der Disk in Kontakt kommen! Verstanden?“ Kentarou nickte und warf mir dann einen auffordernden Blick zu. Ich schluckte. Meine Augen auf Mai gerichtet kehrte mein Selbstbewusstsein mit einem Schwung zurück und ich machte mich auf den Weg zu meiner Freundin. Ich war nicht besonders schnell oder talentiert im ATs fahren selbst. Das Tunen war meine Stärke und das merkte man mir an. Der Rumble King schenkte mir einen neugierigen und doch abschätzenden Blick. Er glaubte, dass ich schwach sei, eine schlechte Tunerin. Da ging mir ein Licht auf. Er wollte unser Team nicht nur besiegen und verspotten, sondern in Grund und Boden stampfen! Das würde ich nicht zulassen! Sie waren meine Familie verdammt nochmal! „Mai!“ Ich ging vor ihr in die Knie und besah mir ihren zerbrochenen AT. Schnell analysierte ich die wichtigsten Punkte, wie die Bruchstellen, es dauerte nur wenige Sekunden, dann nahm ich meine Tasche ab und zog meine Sweatshirtjacke aus, sodass ich nur noch ein dunkelblaues Bikinioberteil trug. Pfiffe ertönten aus der Menge, doch ich ignorierte sie gekonnt. Hierbei brauchte ich Konzentration und außerdem war mir durch die Ganze Nervosität und Furcht unglaublich warm geworden! „Faye, es tut mir Leid!“, flüsterte Mai, den Tränen nahe. „Sei still! Ich mach das wieder heile und dann zeigst du es ihnen, verstanden?“, schrie ich sie schon fast an. Sie zuckte überrascht zurück, doch ihre Tränen verschwanden wieder und sie nickte entschlossen. Nun konzentrierte ich mich auf ihre ATs, besonders den vollkommen auseinandergebrochenen. Ich zauberte ein paar Werkzeuge aus meiner Taschen hervor und fing mit dem Tunen an. Alles um mich herum wurde still und dann hörte ich nur noch den Rhythmus von Mais Herzschlag und von den Einzelteilen der ATs, den kleinen Rädchen des Inneren und des Klimpern von Metall auf Metall, als ich sie bewegte. Um uns herum sah ich keine Zuschauer mehr, keine Gegner, keine Teams, keine Storm Rider, kein halb zerfallenes Gebäude, nichts. Eine Art Atmosphäre hatte sich um Mai und mich gebildet. Sie blendete die störenden Elemente der Umgebung aus und halfen mir so mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Mir kam es sehr lange vor und doch wusste ich, dass es nur wenige Minuten gedauert hatte, als Mais ATs auch schon wieder heile waren. Ich ließ ihre Räder einmal durchdrehen und schloss dabei die Augen, keine Unregelmäßigkeiten waren zu hören, also öffnete ich meine Augen wieder und die Atmosphäre, die uns die ganze Zeit umgeben hatte, verschwand. Um uns herum war es still. Ich sah mich um, die Zuschauer waren stumm, Überraschung war auf den meisten Gesichtern zu sehen. Ich guckte wieder zu Mai. „Geh!“ Sie grinste und nickte, dann war sie innerhalb von einer halben Sekunde in der Luft und im Kampf. Meine kalten Augen schauten nach oben und schon sah ich meinen nächsten Patienten. Ich stand auf und sprang ab. Noch in der Luft machte ich mich für das Tunen bereit und spürte, wie sich erneut diese Atmosphöre um uns schloss. Ich kümmerte mich innerhalb weniger Minuten um Mickeys ATs. Danach hörte ich ein Raunen seitens des Publikums und einen anerkennenden Ton aus den Reihen der Gegner. Der Rumble King grinste mich ganz seltsam an. Irgendwie so, als könnte er durch meine Kleidung sehen, so... so pervers! Automatisch verschränkte ich die Arme vor der Brust. Daraufhin sah ich jedoch schon wieder ATs, die nur auf mich warteten und so sprintete ich zu Kentarou. Kapitel 3: 3. Das Ende/Der Anfang --------------------------------- 3. Das Ende/Der Anfang Das Battle wurde nach meinem Eintreten etwas besser für uns. Ich glaubte schon fast, dass wir es schaffen könnten, da mischte der Rumble King sich ein. Zuvor hatte er durchgehend auf dem Boden gestanden und, mehr oder weniger belustigt, zugesehen. Nun machte er sich kampfbereit und gesellte sich zu seinen Teammitgliedern. Ein Schauer lief meinen Rücken herunter. Er grinste selbstsicher und warf mir noch einen kurzen Blick zu. Sein Ride war faszinierend! Ich sah es, hörte es und konnte es kaum glauben. Dieser wunderschöne Sound! Er sprengte meine Vorstellungen von Perfektionismus! Besser ging es nicht! Die Melodie brannte sich in meinem Kopf ein und lullte mich vollkommen in seinem klaren Wesen ein. Und auf einmal war alles vorbei. Nicht nur der Rumble King, sondern auch Benkei, seine Second-in-Command, hatte angegriffen. Sie hatte sich vorher zurückgehalten, nur mit halber Kraft oder gar noch weniger gekämpft, wie ich nun feststellte. Mit dem King hatten sie unser Team so schnell fertig gemacht, dass ich nicht mehr hinterher kam und sie mit Leichtigkeit die Disk in ihre Hände bekamen. Wir verloren in nur wenigen Minuten nachdem der Rumble King sich ins Getümmel gestürzt hatte! Ich sah meine erschöpften Kameraden am Boden liegen und sitzen. Einige waren stark verletzt und alle ATs waren, trotz meiner schnellen Reparaturen, stark beschädigt. Unglauben lag auf den Zügen von Kentarou, er wirkte wie in einer Art Trance oder so, als er aufstand und davonrollte. Seine ATs gaben ein merkwürdiges Quietschen von sich. Er sagte nichts. Rollte einfach weg. Die anderen bewegten sich nicht. Jubel brach bei den Tridents aus. Ich konnte es nicht glauben, es lief doch alles so gut. Mein Blick wanderte noch einmal zu dem immer noch pervers grinsenden Rumble King. Meine zweite Familie war zerstört! The Conquerers wurden eiskalt geschlagen! Eine Welt brach für mich zusammen. Wir könnten uns unter einem neuen Namen wieder zusammenschließen! Aber würden sie es wollen? Kentarou benahm sich... merkwürdig... Würde er das noch einmal wollen? Es war eher unwahrscheinlich... Er war sich seiner Sache so sicher! Und jetzt? Wir waren nichts... nichts... „Alex!“, rief Rin, als sie auf ihren am Boden knienden Freund zulief. Ich stand auf und wollte ihr helfen Alex aufzurichten, doch sie schubste mich weg und warf mir einen wütenden Blick zu. Wieso? Wir waren doch Freunde! Familie! „Warum hast du zugestimmt! Du hättest dagegen sein sollen! Ich habe mich auf deinen Dickkopf verlassen!?“, schrie sie mich an. Ich hatte es doch gewusst! Ich hätte nicht ja sagen sollen! Wieso hatte ich es getan! Wegen Kentarou? Seine Worte... Ich mochte ihn! Vielleicht sogar mehr, als nur freundschaftlich oder wie einen Bruder... Ich hatte mich blenden lassen! „Es tut mir leid...“, murmelte ich, doch Rin ignorierte mich und machte sich mit Alex auf den Weg nach Hause. Auch die anderen verschwanden nach und nach. Nur ich blieb stehen, konnte mich keinen Zentimeter bewegen. War das alles gerade wirklich geschehen? Ich sah nur noch mein zerstörtes Team vor den Augen, die Enttäuschung und der Unglauben, der sich in ihren Augen widergespiegelt hatte. „Du bist tatsächlich eine sehr talentierte Tunerin, aber mit einem Team auf diesem Level war es klar, dass du sie nicht retten könntest. Da kann man noch so gut tunen, manche Storm Rider haben einfach nicht das Können!“ Ein Arm legte sich um meine Schultern und der Rumble King beugte sich vor, sodass sein Gesicht vor den meinem war. „Du solltest nach Tokyo gehen und dort bei Tool Toul To eintreten, vielleicht tunst du dann irgendwann einen King oder eine Queen! Oder du bleibst hier bei mir!“ Ich sah sein perverses Grinsen, die versteckte Andeutung, doch ich nahm es kaum wahr. Mein Kopf war ins Chaos gefallen. Ich konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen. ------ Zwei Jahre waren seit diesem Tag vergangen. Tatsächlich hatte unser Team sich komplett aufgelöst. Als ich am nächsten Tag Kentarou besuchen wollte, war er nicht mehr da, seine Wohnung, das Hauptquartier der Conquerers, leergeräumt. Er war weggezogen. Damit brach er mein Herz erneut, nach dem Auftritt am vorherigen Tag, an dem er einfach abhaute! Die anderen Mitglieder waren entweder ebenfalls verschwunden oder wollten nicht mit mir reden. Viele gaben mir die Schuld, einige auch sich selbst oder Kentarou. Rin sprach nicht mehr mit mir und Keito ging mir aus dem Weg. Ich hatte keine Freunde mehr. Nirgends. Das führte dazu, dass ich mich in Selbstmitleid steigerte und irgendwann einfach nicht mehr konnte. Besonders durch den Druck meines Vaters, fühlte ich mich immer schlechter und flüchtete am Ende aus dem Käfig, der für mich mein Zuhause geworden war. Ich rannte weg, ließ alles hinter mir. Ich erinnerte mich an die Worte des Rumble Kings: *„Du solltest nach Tokyo gehen und dort bei Tool Toul To eintreten“* Obwohl ich zuerst auf den Anführer des Trident wütend war, bemerkte ich schon bald, dass wir es waren, die sie unterschätzt hatten. Wie konnte ein C-Klasse Team nur so unglaublich selbstsicher, nein, so eingebildet sein? Wir waren jung und dumm. Wir hatten uns und unsere Fähigkeiten maßlos überschätzt, und das war ein Fehler. Doch ich hatte dazugelernt und mich tatsächlich Tool Toul To angeschlossen. Zusammen mit vielen anderen Mädchen und auch wenigen Jungen lernte ich das richtige Tunen. Ich war eine der Besten und wurde von der Leiterin, Makigami Ine, stets weiterempfohlen. Bis jetzt hatte ich jedoch noch keinen King oder Queen, die ich tunen konnte. --- Ich war nun 18 Jahre alt und damit, zumindest in meinen Augen, erwachsen, deshalb beschloss ich zurück nach Hause zu gehen und mich bei meinen Eltern zu entschuldigen. Ich wusste nicht, was mit ihnen passiert war und ich hatte große Angst davor, wie mein Vater reagieren würde, dennoch drängte mein Schuldgefühl mich dazu. Ich wollte wenigstens versuchen ihnen meine damalige Situation zu erklären, war ich zu der Zeit doch ohne jegliche Notiz oder ähnlichem verschwunden. - Vor unserem großen Haus stand ich bestimmt schon zehn Minuten. Ich traute mich nicht zu klingeln. Was würden sie sagen? Was würden sie tun? Würden sie negativ auf mein Erscheinen reagieren? Oder positiv? Meine Hand griff nach meiner Kette, die letzte Erinnerung an die alten Zeiten und mein Glücksbringer für die Zukunft. Plötzlich wurde die Haustür von innen geöffnet und meine Augen weiteten sich. Ich wollte zurückweichen, war jedoch wie erstarrt. Vor mir stand meine Mutter. Als sie mich erblickte überzog zunächst ein nachdenklicher Ausdruck ihr Gesicht und es wirkte, als wollte sie mich etwas fragen, da wurden auch ihre Augen groß und sie starrte mich überrascht und etwas geschockt an. „Faye... Faye!“, schrie sie und umarmte mich stürmisch. Hinter ihr tauchte die Gestalt meines Vaters auf. Sein strenger Blick kontrollierte meine Form und wurde wütend. Er riss meine Mutter von mir weg und schrie mich außer sich an: „Was willst du hier, du undankbares Kind?! Verschwinde! Das kannst du doch so gut!? Und komm nie wieder zurück!?“ Bevor meine Mutter etwas sagen konnte, wurde mir die Tür vor der Nase zugeschlagen und Tränen quollen aus meinen Augen, flossen über meine Wangen. Ich hatte es mir schon gedacht, aber es tat trotzdem sehr weh. So war mein Vater schon immer. Doch wenigstens schien meine Mutter sich über mein Erscheinen gefreut zu haben. --- Ich fuhr mit meinen Air Trek's durch eine etwas verlassenere Gegend Kyôtos und genoss die Musik, die durch meine Kopfhörer in meine Ohren drang. Sanfte Klänge, die mich von meiner Trauer und Enttäuschung ablenkten. Ich fuhr an vielen Orten vorbei, an denen ich damals rumgehangen hatte. Einige Dinge hatten sich verändert, neue Geschäfte waren eröffnet worden, der Spielplatz im Park war erneuert worden und wenige andere Sachen waren anders. Aus einem unerfindlichen Grund fand ich mich im Gebiet der Tridents wieder, nachdem ich mehrere Stunden umher gefahren war. Es war das alte Fabrikgelände auf dem unser Battle damals stattgefunden hatte. Ein Windstoß zog durch die Luft und verwuschelte meine hellblonden, langen Haare. Meine Kleidung, eine schwarze, kurze Latzhose und ein dunkelblaues Shirt darunter, flatterten leicht. Es war doch reine Ironie, oder? Mein Weg führte mich tatsächlich an den Anfang der Misere. An den Untergang, der mich einen neuen Weg für meine Zukunft geöffnet hatte. Ich rollte durch den Eingang des großen Gebäudes. Eine große Leere empfing mich. Es war echt ein runtergekommener Ort. „Faye, wenn ich mich recht erinnere? Die Tunerin?“ Ich sah mich nach der Stimme um und bemerkte eine Gestalt hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte den Rumble King. Er hatte sich kein Stück verändert! Wieder rauchte er eine Zigarette und grinste mich irgendwie pervers an. „Ja, die bin ich.“ „Also bist du meinem Rat gefolgt?“ „Ich bin ein geschätztes Mitglied von Tool Toul To, wenn du das meinst, Rumble King!“, meinte ich mit zusammengekniffenen Augen misstrauisch. Sein Grinsen wurde breiter, soweit dies noch möglich war. „Willst etwa nicht meinem Team beitreten?“, fragte er gespielt empört und ein Lächeln schlich sich gegen meinen Willen auf meine Lippen. Ich mochte seine Art eigentlich nicht, aber trotzdem fand ich ihn gar nicht so schlimm, wo ich ihn hier so wiedertraf. „Also doch?“ „Eigentlich nicht...“ „Aber?“ „Ich muss noch überlegen!“ Mir fiel der Sound seines Rides ein, als ich so darüber nachdachte. Er war perfekt! Zumindest hatte ich es damals so empfunden. Würde ich es nach der langen Zeit bei Tool Toul To noch immer so sehen? „Willst du, dass ich bloß ein Teil deines Teams werde, oder deine Link Tunerin?“ Ich schaute ihm ernst in die Augen. Er zog ein letztes Mal an seiner Zigarette und warf sie dann auf den Boden, zerdrückte sie mit seinem Schuh. Er trug keine ATs! Das fiel mir erst jetzt auf... deshalb hatte ich ihn auch erst so spät bemerkt! Dann nahm er überraschenderweise seine Brille ab und erwiderte meinen ernsten Blick ebenso ernst mit seinen braunen Augen. „Was denkst du?“ „Würde ich fragen, wenn ich die Antwort schon wüsste?“ Er schenkte mir ein schelmisches Lächeln, dann verzog sein Mund sich überraschenderweise zu einer strengen Linie. „Ich will, dass du meine Link Tunerin wirst! Die erste überhaupt! Deine Fähigkeiten damals haben mich schwer beeindruckt. Nun denn, willst du meine Link Tunerin werden? Die Entscheidung liegt bei dir!“ Ich war verblüfft. Solch eine Seriosität hatte ich ihm gar nicht zugetraut. „Ich will deinen Ride hören, danach entscheide ich!“ Da grinste er wieder und setzte seine Brille auf. Er lief in den hinteren Teil des Gebäudes und kam nach einigen Minuten mit seinen ATs an den Füßen zurück. Sie waren gut in Schuss, doch das konnte man sicher noch verbessern! Und dann aktivierte er sein Regalia und die Luft um ihn herum wurde aufgewirbelt, dann fuhr er durch die Halle. Ich schloss die Augen, lauschte dem Klang, den er mit seinem Ride auslöste. Er war wunderschön! So rein und beinahe vollkommen! Es war die selbe Melodie, die sich damals in meinen Kopf eingebrannt hatte. Sie war perfekt! So perfekt! Kaum kam er vor mir zum stehen, öffnete ich meine grünen Augen und starrte begeistert in seine braunen. „Ich werde deine Link Tunerin!“ ------Ende - Teil 1------ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)