Despair On My Heart von bloodinstinct (Part 1) ================================================================================ Kapitel 1: Der Dolch -------------------- Schmerz. Das ist das Einzige was ich fühle. Wie sehr kann einen jemand verletzen? Man kann es sich kaum vorstellen. Wie soll man mit diesen Schmerzen umgehen? Ich weiß es nicht. Das einzige was ich im Moment tun kann, ist auf meinem Bett zu liegen, die Decke über mich gezogen, und zu weinen. Ununterbrochen, seit Kanon gegangen ist. Ich will einfach nicht mehr. Was soll mein Leben ohne ihn für einen Sinn haben? Er war einfach alles für mich. Irgendwann vernehme ich ein Klopfen. Ist das Kanon? Hat er es sich noch einmal anders überlegt? Erwartungsvoll richte ich mich auf. „Akira? Ich weiß dass du da bist. Bitte mach auf.“ Nein, das ist nicht Kanon, sondern Yuu. Nicht Kanon... Die Tränen laufen wieder über und ich falle zurück auf mein Bett. Warum? Warum hat er das getan? „Akira. Bitte.“ Yuu klingt so enttäuscht. Aber ich will, kann ihm jetzt nicht öffnen. Mein Körper will nicht wie ich, weigert sich etwas anderes zu machen wie zu weinen. Das Klopfen an der Tür erstirbt, Schritte entfernen sich. Jetzt habe ich also auch noch Yuu verjagt. Dabei will er mir doch nur helfen. Das Schluchzen wird stärker, mein ganzer Körper bebt. „Ich liebe dich, Akira.“ „Du bist so verdammt niedlich. Wirklich.“ „Ich will für immer mit dir zusammen bleiben.“ Das hat er gesagt. Früher. Als er noch mich und nicht Yuki geliebt hat. Als alles noch gut war. Ich rolle mich noch etwas fester zusammen, erinnere mich an Kanon. Sein Lächeln. Seine Stimme. Seine Augen. Seine Haare. Einfach alles an ihm. Ich liebe einfach alles an ihm... Werde ich jemals wieder einen Anderen lieben können? Einen Anderen genauso in mein Herz lassen? Ich weiß es nicht... Im Moment erscheint es so unwahrscheinlich. „Akira.“ Eine Hand auf meiner Schulter. Erschrocken drehe ich mich zu der Person, erkenne Yuu, der mich besorgt ansieht. „Yuu...“ flüstere ich. Meine Stimme hört sich grausam an. Wahrscheinlich sehe ich auch so aus. Grausam. Vom vielen Weinen... Nur wegen Kanon. Ich drehe mich von Yuu weg, schluchze wieder. Ein warmer Körper drückt sich von hinten an mich. Yuu. „Ich bin bei dir.“ Seine Arme liegen locker um mich. Ich drehe mich in seinen Armen, sodass mein Gesicht nun an seiner Brust ist und ich meine Wange an sein Shirt drücken kann. Sofort legen sich seine Arme fest um mich, drücken mich näher an ihn. Sanft küsst er mich auf meine Haare. Meine Tränen jedoch versiegen trotzdem nicht. Ich... vermisse einfach Kanon. Ich will seine Nähe spüren, seinen Körper an meinem fühlen. Bei ihm sein. Die Wärme von Yuus Körper jedoch beruhigt mich etwas. Er wärmt mich von innen heraus, da mir kalt ist, obwohl wir Hochsommer haben. Darum lege ich meine Arme um ihn und halte mich an ihm fest. Warum hat Kanon das getan? Warum gerade Yuki? Was soll so toll an ihm sein? Er versteckt sich hinter seiner Sonnenbrille und Perücke. Was will Kanon von ihm? Ist er etwa gut im Bett? Das würde aber heißen, dass Kanon mich betrogen hat. Das... ich will gar nicht daran denken. Wenn es wirklich so wäre. Ich würde das nicht verkraften. Sanft streichelt mir Yuu über den Rücken. Ich entspanne mich etwas, muss aber immer wieder an Kanon denken. „Wir gehören einfach zusammen.“ „Ich will dich niemals verlieren.“ Warum hat er das alles gesagt, obwohl es nicht stimmt? Warum hat er mich belogen? Mir schöne Dinge versprochen. Und ich habe ihm auch noch geglaubt. Wie konnte ich nur? Nichts ist für immer. Aber die Hoffnung. Sie war da. Mit Kanon hätte ich mein gesamtes Leben verbringen können. Nun wird das nichts mehr. Nie mehr. Denn ich denke nicht, dass Kanon jemals zu mir zurück kommen wird. Er wird mit Yuki glücklich sein, während ich ihm hinterher trauere. Mein Herz. Es schlägt nur für ihn. Der Dolch scheint vergiftet zu sein, die Schmerzen werden stärker anstatt schwächer. Werde ich das überleben? Werde ich, falls ich wirklich überleben sollte, wieder so wie früher sein? Oder wird der Dolch für immer in meinem Herzen stecken bleiben? Fragen auf die ich keine Antworten habe. Vielleicht niemals Antworten haben werde. „Versuch zu schlafen. Ich bleib bei dir.“ Yuu... er ist immer noch bei mir. Hält mich fest. Wärmt mich. „Wirklich?“ frage ich leise, unsicher. Lügen. Überall in der Welt sind Lügen. Warum sollte dies also ehrlich sein? „Ich werde immer bei dir bleiben und dich auffangen.“ Er wird mich auffangen? Ja. Das wird er. Ich glaube ihm. Ich vertraue ihm. Und tatsächlich merke ich, wie meine Tränen langsam versiegen und ich in den Schlaf gleite. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)