Despair On My Heart von bloodinstinct (Part 1) ================================================================================ Kapitel 7: Der Besserungsversuch V ---------------------------------- Besserung Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Yuu versucht mir jeden Tag ein anderes traditionelles Spiel beizubringen. Heute ist der letzte Tag, ich bin schon vergleichsweise früh munter. Nur warum liegt Yuu nicht mehr bei mir? Das hat er doch in den letzten Tagen auch. Da betritt er auch schon den Raum, in seinen Yukata gekleidet. „Wo warst du?“ will ich von ihm wissen, während er sich umzieht. „Am Schrein, wie jeden Morgen.“ Er lächelt mich kurz an, packt dann seine Tasche. Wie jeden Morgen? „Yuu?“ „Hm?“ „Wie jeden Morgen?“ „Klar. Ich war jeden Tag am Schrein, hatte jeden Tag den gleichen Wunsch. Ich hoffe doch er geht in Erfüllung.“ „Was für ein Wunsch?“ „Das darf man doch nicht sagen.“ Er kommt zu mir, küsst mich kurz, jedoch sanft auf die Lippen. „Und jetzt zieh dich an, wir müssen bald los.“ Irgendwie... ist Yuu heute ziemlich gut drauf. Ich tue einfach worum er mich bittet, gehe schnell duschen und ziehe mich dann an. Währenddessen hat Yuu wohl meine Tasche gepackt, sitzt nun auf dem Bett, lächelt mir entgegen. „Können wir los?“ Ich nicke nur, nehme meine Tasche, und folge Yuu nach draußen, zum Auto. Die Fahrt verläuft recht ereignislos, irgendwo in Fukushima tauschen wir die Plätze, ich fahre weiter, da Yuu ziemlich müde ist, auf dem Beifahrersitz auch direkt einschläft. Die restlichen dreieinhalb Stunden sind ziemlich langweilig, eben da Yuu schläft. Ich fahre zu seiner Wohnung, da er meinte, dass ich die nächste Zeit noch bei ihm bleiben kann. Als wir da sind wecke ich Yuu, der mich verschlafen ansieht, und schnappe meine Tasche, lasse ihn voran gehen, um aufzuschließen. In der Wohnung entdecke ich meine beiden Lieblinge, Keiji und Oscar. Wie sind die denn hier her gekommen? „Yuu?“ Er kommt aus der Küche, entdeckt mich vor dem Käfig. „Ach ja, Yutaka hat sie her gebracht und sich auch um die Beiden gekümmert als wir nicht da waren.“ Da ich doch etwas müde bin lasse ich meine Kleinen alleine, drehe mich zu Yuu um. „Müde?“ Ich nicke, lasse mich von Yuu in das Schlafzimmer führen. Während ich mich ausziehe tut Yuu das selbe, legt sich dann auf das Bett. Ich lege mich neben ihn, werde wieder von ihm umarmt. „Hat dir das Wochenende gefallen?“ „Ziemlich sogar.“ Ich lächele Yuu an. „Danke dafür.“ „Du brauchst dich nicht zu bedanken, ist schon okay.“ Yuu küsst mich auf die Wange, hält mich fester. „Schlaf jetzt.“ Genau das tue ich auch. * Die nächsten Wochen verlaufen recht entspannt, zum Glück. Ich wohne fast schon bei Yuu, habe noch einige meiner Sachen geholt. Meine Freunde sind alle für mich da, Saga, Uruha, Tora, Ruki, einfach alle. Heute bin ich bei Saga, wieder einmal Filme sehen. Wir liegen auf dem Sofa, ich an Saga gekuschelt. Er hat einen Arm um mich gelegt, streichelt über meine Schulter. „Akira?“ Ich sehe fragend zu ihm. „Ich liebe dich.“ Was? Meint er das ernst? Und warum sagt er mir das einfach so, gerade jetzt? „Warum sagst du das?“ Saga lächelt mich an. „Warum nicht? Irgendwann muss ich es dir doch mal sagen. Mach dir aber keine Gedanken, ich liebe dich nicht körperlich. Es reicht mir vollkommen, wenn du weiterhin mein bester Freund bist.“ Das verwirrt mich ziemlich. Saga liebt mich wirklich? „Aber...“ Saga legt einen Finger auf meine Lippen, lächelt mich weiterhin an. „Sag nichts, kein 'aber'. Es ist okay, hauptsache du bleibst bei mir, als Freund.“ Ich nicke nur. „Bekomme ich denn trotzdem einen Kuss?“ Er grinst mich an. „Ausnahmsweise.“ Sanft drücke ich meine Lippen auf Sagas, kuschele mich dann wieder an ihn, sehe den Film weiter. Wirklich konzentrieren kann ich mich jedoch nicht mehr. „Bist du müde?“ will Saga wissen. Da das die einfachste Erklärung ist nicke ich. „Willst du bei mir übernachten ?“ „Ja, ich schreib nur Yuu eine SMS, sonst macht er sich Sorgen.“ Ich werfe Saga einen entschuldigenden Blick zu, suche mein Handy. „Akira, ich sagte doch es ist okay.“ Ich nicke nur, schreibe Yuu schnell eine SMS, folge dann Saga in sein Schlafzimmer. Dort kuschele ich mich etwas an ihn, werde auch sofort festgehalten. „Ich hab dich lieb, Akira.“ Saga lächelte mich an. „Ich dich auch, Takashi.“ Es ist wirklich ungewohnt, dass Saga mich liebt. Immerhin ist er mein bester Freund. „Mach dir nicht so viele Gedanken.“ Ich nicke, versuche zu schlafen. * Als ich wieder 'heim', eben bei Yuu, bin, finde ich ihn im Wohnzimmer vor. Er liegt auf dem Sofa und schläft. Um ihn herum sind Notenzettel verteilt. Er ist wohl irgendwann in der Nacht eingeschlafen. Als ich gegangen bin war er gerade in einer kreativen Phase, hat nicht einmal gemerkt, dass ich mich verabschiedet habe. Dann ist er wirklich immer sehr in seiner eigenen Welt. Ich sammele die Zettel zusammen und lege sie auf den Tisch, breite eine Decke über Yuu aus. Dann stelle ich noch seinen Laptop zur Seite, gehe in die Küche um Kaffee zu machen. Ob Yuu gestern wohl noch etwas gegessen hat? Nein, sicher nicht. Da ist er wie Saga, der denkt dann auch an nichts anderes mehr. Darum mache ich auch Frühstück, decke den Tisch in der Küche. Als ich fertig bin lasse ich zuerst Keiji und Oscar raus. Keiji setzt sich natürlich sofort auf meine Schulter, wie immer. Ich hocke mich mich neben Yuu, wecke ihn sanft. Er sieht mich müde und etwas verwirrt an. „Akira?“ „Mein Name.“ Ich grinse Yuu an, bekomme auch ein Lächeln geschenkt. „Warum lieg ich auf dem Sofa?“ „Du bist wohl irgendwann die Nacht eingeschlafen. Du hattest wieder eine kreative Phase.“ Yuu seufzt leise, schließt die Augen wieder. „Und du warst bei Takashi, richtig?“ „Das hast du gemerkt?“ Das überrascht mich jetzt doch etwas. „Hab deine SMS gelesen.“ Gut, das erklärt einiges. „Ich hab Essen gemacht. Hast du Hunger?“ Anstelle einer Antwort steht Yuu auf, schiebt mich in die Küche. Das ist dann wohl ein 'ja'. „Kann ich mir später mal ansehen was du fabriziert hast?“ „Am besten wir machen das direkt zusammen, beim Treffen.“ Yuu gähnt kurz, isst dann jedoch. Recht hat er jedoch, später treffen wir uns noch mit Ruki, Uruha und Kai, dann können wir über Yuus neue Ideen reden. Ich halte Keiji ein Stück Salat hin, das er auch sofort anknabbert. „Der Kleine bedeutet dir wirklich viel, was?“ Ich lächele, kraule Keiji etwas. „Ziemlich viel, ja.“ Und das obwohl er nur ein Vogel ist. Ich bin einfach ein Mensch, der nicht so schnell loslassen kann. Darum hänge ich auch, immer noch, an Kanon. „Denk nicht an ihn.“ Ich versuche es, aber wirklich funktionieren tut es nicht. Die letzten Wochen habe ich auch öfters von Kanon geträumt, aber das weiß Yuu nicht. Um mich abzulenken räume ich den Tisch ab, werde dabei von Yuu beobachtet. Schließlich umarmt er mich von hinten, zieht mich eng an sich. Er schiebt meine Haare etwas zur Seite, küsst mich in den Nacken. Das macht er fast immer wenn ich wieder an Kanon denke. Aber es lenkt auch zu gut ab. Ich entspanne mich, seufze leise. „Besser?“ „Hmh. Wollen wir uns dann fertig machen?“ „Klar.“ Yuu löst sich etwas von mir, lässt mich jedoch nicht komplett los. „Danke Yuu.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)