Danger von Maya (-Only One Shot-) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Hallo ^^ Es hat doch wieder etwas länger gedauert, aber die Szenen mit den Rückblenden (siehe Kapitel 4 und 7) fallen mir irgendwie immer besonders schwer ^^° Aber jetzt habe ich es geschafft und es geht endlich weiter ;) Das ist, wie schon angekündigt, erst einmal die letzte Rückblende und ab dem nächsten Kapitel geht es wieder munter in 2015 weiter ;D Noch einige kleine Anmerkungen vorweg: - Saitoh Takumi ist ein japanischer Schauspieler (bzw. Sänger, Model etc.): http://s283.photobucket.com/user/infiniti512/media/saito5_zps10422607.jpg.html http://doramakun.ru/thumbs/users/21615/aktery/Takumi-Saito/Takumi-Saito-1-390.jpg - 'Oyabun' habe ich im Info-Kapitel erklärt -> "Vater" bzw. "Familienboss" in der Yakuza - Oyabun Hijiri ist (in meiner FF) der aktuelle Boss in der Inagawa-kai Nun zum Kapitel ;) Danger -Only One Shot- Kapitel 9 Teil: 10/? Warning: Alcohol/Drug Abuse, Violence, Sex (Yaoi), Sexual Abuse, Self-harm, Eating Disorder... Rating: PG18/MA (bei Warning aufgelistete Dinge werden z.T. später sehr grafisch dargestellt) Personen: Jung Jinyoung (B1A4), Kim Youngjin & Oh Jongseok (Simba & Eddy/JJCC), Noh Doryeok (OC), Saitoh Takumi (actor/model), Bang Yongguk (B.A.P) Pairings: zu Beginn noch keines, später Rap Monster x V und Yongguk x Daehyun Disclaimer: Keiner der hier erwähnten Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit Viel Spaß beim Lesen! Maya Herbst 2011, Seoul Jinyoung stöhnte zufrieden. Bäuchlings lag er auf dem Bett in seiner komfortablen Suite, die Augen geschlossen und genoss die Hände seines Beraters, die ihn fürsorglich massierten. Es war eine anstrengender Tag gewesen und Simbas Massage mehr als willkommen. Die Geschäfte liefen momentan schleppend. Er hatte einen wichtigen Kunden an einen Konkurrenten verloren, einer seiner Zulieferer ist festgenommen worden und drei seiner Abnehmer waren mit ihren Zahlungen im Rückstand; jetzt hatte er einen Engpass und zugleich kam die Kohle nicht rein. Jinyoung war zuversichtlich, dass er diese Unbequemlichkeiten in den nächsten Tagen bereits behoben haben würde, aber dennoch war es ärgerlich, wenn er den Leuten auf die Füße treten musste, um an sein Geld zu kommen. Zugleich musste er gestehen, dass es ihm auch zum Teil ein Vergnügen war, einen Grund zu haben, gewisse Leute daran zu erinnern, wer das Sagen hatte... Es erheiterte ihn ungemein, wenn sie vor ihm krochen und heulten und um Gnade flehten und er darüber entschied, ob er sie zappeln ließ oder gleich um die Ecke brachte. Ja, er war ein wenig machtgeil. „Soll ich dir einen Drink holen?“, fragte Simba da und riss ihn aus seinen Gedanken. Die warmen Hände kneteten gerade seinen Schulter- und Nackenbereich und entlockten Jinyoung einen wohligen Seufzer. „Nein“, meinte er dann, „Lass deine Hände schön da wo sie sind... Vielleicht auch ein wenig tiefer...“ Er räkelte sich aufreizend unter ihm und erntete ein leises, amüsiertes Lachen, doch Simbas Hände wanderten wie gewünscht tiefer, streichelten den unteren Rücken und schließlich die empfindlichen Seiten. Der Mafioso richtete sich etwas auf, drehte sich schließlich um und zog seinen Berater am Kragen zu sich hinunter, um ihn zu küssen. Fordernd drängte er seine Zunge in Simbas Mund und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Eine Sache, die er – abgesehen von Macht – noch liebte, war Sex. Man lebte schließlich nur einmal und in seinem Beruf wusste man nie, wann der Tag gekommen war, an dem man ins Gras biss. Warum also nicht das Leben genießen, solange man es konnte? „Chrm, chrm“, räusperte sich da jemand und Jinyoung lächelte in den Kuss hinein, unterbrach ihn aber nicht sofort. „Ich störe ja wirklich nur ungern“, sprach die Person weiter und der Mafioso löste sich von den köstlichen Lippen und sah zur Tür. Dort stand sein Protegé, die Hände in den Manteltaschen vergraben und betont desinteressiert ausschauend. Jinyoung gab sein typisches, leicht schnurrendes Lachen von sich und Simba einen Klaps, sodass dieser vom Bett aufstand und das Zimmer verließ. Er bemerkte sehr wohl den Blick, den Yongguk seinem Berater im Vorbeigehen zuwarf; flüchtig, beinahe nicht zu sehen, und doch eindeutig... angepisst. Vergnüglich streckte er sich und streifte sich sein Hemd wieder über, während Yongguk auf seinen Wink hin näher kam. Die Augen des Jüngeren bohrten sich regelrecht in seine Haut, musterten ihn mit diesem scheinbar vollkommen ruhigen Gesichtsausdruck, vom dem Jinyoung wusste, dass er nur Show war. Ein Jahr war vergangen, seit er Bang Yongguk unter seine Fittiche genommen hatte. Er hatte großes Potential in diesem jungen Mann gesehen und war von ihm nicht enttäuscht worden; nach nur wenigen Monaten hatte er sich mit dem Mord an einem leidigen Verräter sein Tattoo verdient und die Haare wieder schwarz gefärbt. Nie hatte Yongguk gezögert, einen seiner Befehle auszuführen und er griff hart durch, wenn es die Situation erforderte, war nicht zimperlich, aber dafür selbstsicher und entschlossen. „Wie geht es Giman-ssi?“, fragte er den Jüngeren und überschlug lässig die Beine. „Hatte einen Unfall“, antwortete Yongguk trocken und Jinyoung schmunzelte. „Wie bedauerlich! ... Zeugen? Spuren?“ Der Mann vor ihm verdrehte die Augen. „Natürlich nicht.“ Jinyoung lächelte. Er hätte natürlich auch einen professionellen Auftragskiller engagieren können, aber Son Giman hatte ihn persönlich beleidigt und ihn durch Yongguk umbringen zu lassen, hatte eine reizvolle Befriedigung versprochen – und die empfand er. Der Umstand, dass der attraktive Mann für ihn tötete und ihm gehorchte, dabei aber auf eine gewisse Art stolz und unabhängig blieb und nicht vor ihm buckelte, machte ihn so anziehend. Er wusste, dass er morgen in Noh Doryeoks Büro die richtige Entscheidung treffen würde... „Kann ich sonst noch was tun?“ Jinyoung schüttelte den Kopf. „Nein, das wäre alles, du kannst gehen“, entließ er Yongguk und dieser machte sich auf den Weg zur Tür, als er ihn noch ein letztes Mal aufhielt. „Yongguk, ich habe morgen Früh einen wichtigen Termin. Übernimm du solange meine Pflichten.“ Die Augenbraue des Jüngeren zuckte kurz, doch er sagte nichts, gab nur mit einem Nicken zu verstehen, dass er die Anweisung zur Kenntnis genommen hatte und verließ das Zimmer. Kurz darauf trat Simba wieder ein, kroch zu Jinyoung zurück aufs Bett und begann ihm wieder die Schultern zu massieren, als wären sie nie unterbrochen worden. Der Mafioso legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Er wollte sich gerade wieder entspannen, als Simba sich mit einem hörbaren Grinsen zu Wort meldete. „Wann hast du vor es ihm zu sagen?“ „Was denn?“ Sein Berater lachte leise. „Dass du total vernarrt in ihn bist...“ Jinyoung runzelte verärgert die Stirn. „Mehr massieren, weniger reden.“ Als Jinyoung am nächsten Tag in Noh Doryeoks Büro saß, war er noch immer fest entschlossen von seinem Vorhaben. Simba hatte ihn nicht begleitet, er hatte ihn für den Zeitraum seiner Abwesenheit in beratender und beobachtender Funktion Yongguk zur Seite gestellt. „Und du bist dir absolut sicher?“, fragte der Kkangpae-Boss und runzelte die Stirn. Seine Finger hatten von den Unterlagen abgelassen, die vor ihm auf dem Tisch lagen, und er musterte den Dealer mit unverhohlener Skepsis. Jinyoung war sich bewusst, dass sein Wunsch vielleicht etwas drastisch klang, doch er hatte seine Gründe und würde sich das nicht ausreden lassen. „Ich bin mir sicher“, bestätigte er also und nickte mit Nachdruck. Noh Doryeoks Berater Jongseok – oder einfach Eddy genannt – stand hinter dem Mann Ende vierzig und hatte die rechte Augenbraue in die Höhe gezogen. Doch er schwieg. Boss Doryeok hingegen lehnte sich schwer in seinem Sessel zurück und strich sich nachdenklich mit der Hand über das Kinn, die Augen auf einen unbekannten Punkt fixiert und seufzte. „Okay“, sagte er dann gedehnt und suchte Blickkontakt, „Ich stimme deiner Versetzung zu, Jinyoung-ssi, wenn auch mit Vorbehalt. Aber... gleich so weit weg?“ Jinyoung verschränkte seine Finger ineinander und schlug das Bein über das andere. „Solange es Euch keine Umstände bereitet.“ Das war keine Frage. Der Dealer wusste, dass sein Weggang keinen großen Verlust bedeuten würde, vor allem, wenn er einen Ersatz bereitstellen konnte. „Nun gut, wenn das dein Wunsch ist“, entgegnete Boss Doryeok und Eddy hinter ihm nickte abwesend, „Dann werde ich veranlassen, dass jemand anders dein Viertel übernimmt. Ich denke, Kim Himchan käme für den Posten infrage. Ich werde ihn kontaktieren lassen.“ Jinyoung sah ihn eindringlich an. „Ich habe da eher an Bang Yongguk gedacht.“ Nun hob nicht nur Eddy fragend die Augenbraue, auch Noh Doryeok wirkte überrascht. Allerdings äußerte er seine Bedenken nicht sofort, sondern hielt dem Blick des Jüngeren stand und schien über seine Antwort nachzudenken. „Und du glaubst, dass Yongguk dieser Aufgabe gewachsen ist?“, fragte er und sein Berater räusperte sich. „Yongguk-ssi erledigt seine Aufgaben immer zur vollen Zufriedenheit seiner Auftraggeber.“ Jinyoung nickte erneut und befeuchtete seine Lippen, bevor er sprach. „Er ist intelligent, pflichtbewusst und effizient. Er hat Potential. Seit einem Jahr begleitet er mich jetzt und ich kann ihm nichts mehr beibringen. Er ist soweit.“ Als sein Gegenüber noch immer nicht vollkommen überzeugt schien, setzte er noch hinterher: „Ich vertraue ihm. Er soll mein Viertel übernehmen.“ Da klopfte es an der Tür und Eddy setzte sich sofort in Bewegung, um zu öffnen und nachzusehen, wer den Kkangpae-Boss aufsuchte. Es wurden nur wenige Worte gewechselt, dann ließ Eddy den Besucher eintreten. Neugierig wandte Jinyoung den Kopf und sah über die Schulter, nur um im nächsten Moment aufzustehen und den Mann zu begrüßen. „Saitoh-san“, sagte er mit einem erfreuten Lächeln und gab dem Japaner die Hand, verbeugte sich gleichzeitig. Auch Noh Doryeok hatte sich von seinem Sessel erhoben und grüßte, auch wenn seine Verbeugung nicht so tief ausfiel wie Jinyoungs. Saitoh Takumi kam aus Tokio und war Yakuza in der Inagawa-kai. Jinyoung hatte bereits einige Male beruflich mit ihm zu tun gehabt, das letzte Mal vor einigen Monaten, als der Japaner für Verhandlungen extra nach Seoul gekommen war. Sie waren beide an demselben Rohstoff für ihre Droge interessiert gewesen und hatten um den Lieferanten gefeilscht. Schlussendlich hatte man einen Kompromiss geschlossen und sich darauf geeinigt, dass die Inagawa-kai der Abnehmer sein würde. Saitoh und Jinyoung hatten ausgemacht, dass das Yakuza-Syndikat einen Teil des Stoffes ungestreckt für eine geringere Summe – so eine Art „Freundschaftspreis“ – an die Chil Seong Pa abtreten würde. Die Beziehung zwischen der Chil Seong Pa und der Inagawa-kai war sehr gut und lieferte beiden Parteien einen geschäftlichen Vorteil, insbesondere den Warenverkehr zwischen Seoul und Tokio betreffend. Außerdem bot die Chil Seong Pa den befreundeten Yakuza Unterschlupf, wenn diese nach Korea ins Exil gingen – und umgekehrt. „Ah, Saitoh-san“, meinte Boss Doryeok und ließ sich zurück in seinen Sessel sinken, „Setzen Sie sich doch. Sie kommen gerade zur rechten Zeit.“ Der Japaner hob elegant eine Augenbraue und fragte: „Ach ja?“ Seine Stimme war tief und der Unterton klang immer zugleich desinteressiert und amüsiert. Ähnlich wie Jinyoung seine Marotten perfektioniert hatte – sein süffisantes und provokatives Verhalten, seine geschmeidigen Bewegungen und seinen durchdringenden Blick – so hatte auch Saitoh Takumi seinem Auftreten den letzten Schliff gegeben. Lässig saß er da, wirkte dabei aber weder respektlos noch undiszipliniert, und musterte die koreanischen Kollegen mit einem heiteren und aufmerksamen Funkeln in den dunklen Augen. Sein Haar war etwas zu lang geworden und einige braune Strähnen fielen ihm ins Gesicht, was ihm einen verwegenen Touch verlieh. Er könnte genauso gut ein Zuhälter sein. Jinyoung hatte ihn bei ihrem ersten Treffen vor zwei Jahren durchaus anziehend gefunden, doch wie sooft war sein Interesse schnell wieder abgekühlt und außer einigen gemeinsam verbrachten Nächten war nichts zwischen ihnen gelaufen. Ihre Beziehung war nun rein geschäftlicher Natur. Als der Dealer wieder zu dem Kkangpae-Boss sah, schien dieser mit einem Mal nicht mehr so skeptisch. „Ja, in der Tat“, antwortete er auf Saitohs Bemerkung und lehnte sich zurück, „Jinyoung-ssi hat mir gegenüber gerade den Wunsch geäußert versetzt zu werden.“ Der Japaner warf Jinyoung einen milde interessierten Blick zu. „Und das nicht irgendwohin, sondern nach Tokio“, ergänzte Boss Doryeok und nun sah Saitoh tatsächlich überrascht aus. „Tokio?“, fragte er, „Warum nicht in die Hauptstelle nach Busan? Oder in die Leitstelle in Daegu?“ Jinyoung verstand die unausgesprochene Frage des Älteren: 'Warum willst du das Land verlassen?' „Ich habe meine Gründe“, wich er jedoch einer konkreten Antwort aus und ignorierte die argwöhnischen Blicke. „Außerdem brauche ich dringend einen Tapetenwechsel“, scherzte er und gab ein schelmisches Lächeln preis, ehe er wieder ernster wurde und versuchte schlüssig zu argumentieren, „Die Erfahrungen in der Yakuza sind sicher von großem Wert und ich bleibe sicher nicht ewig fort. Wenn ich wieder zurück bin, ist das bestimmt von Nutzen.“ Noh Doryeok hatte sich schon längst geschlagen gegeben – man konnte Jinyoung sowieso nicht davon abhalten, wenn dieser sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte – und hob kapitulierend die Hände. „Das ist deine Entscheidung. Ich stimme der Versetzung zu, aber lass uns noch ein paar Monate Zeit, um alles Notwendige zu regeln. Ich bin sicher, dass Saitoh-san dir einen vorübergehenden Posten in der Inagawa-kai bieten kann, sobald er mit Oyabun Hijiri gesprochen hat.“ Der Kkangpae-Boss warf dem Japaner dabei einen nach Bestätigung fragenden Blick zu. Saitoh nickte, seine Augen suchten Jinyoungs, doch der sah stattdessen hinter ihm an die Wand. „Das lässt sich bestimmt einrichten.“ Jinyoung spürte, wie Saitoh ihn abschätzend musterte, während er versuchte seine Motive zu durchschauen, doch er weigerte sich darauf einzusteigen und die wahren Gründe für sein Weggehen zu offenbaren. Da für ihn nun alles geklärt war, verabschiedete sich Jinyoung schon bald von Boss Doryeok, Eddy und Saitoh und ließ sich nach Hause fahren. Yongguk und Simba sollten bald von dem Geschäftstermin mit Gong Chanshik zurück sein und er war schon auf den Bericht seines Beraters gespannt... Frühling 2012, Jinyoungs Wohnung Yongguk hatte gewusst, dass etwas nicht stimmte, als Boss Doryeok ihn in sein Büro hatte rufen lassen. Auch wenn seine Befürchtung sich nicht ganz bewahrheitet hatte. Statt einer Ermahnung hatte ihn eine Beförderung erwartet; er sollte das Viertel seines Mentors übernehmen. Weil Jinyoung versetzt wurde. Nach Japan. Nach dem ersten Schock war Yongguk zornig geworden. Er fühlte sich hintergangen. Die Entscheidung, Jinyoung von Seoul nach Tokio zu versetzen, war nicht von heute auf morgen getroffen worden – sein Mentor musste bereits seit einiger Zeit wissen, dass er demnächst das Land verließ. Yongguk ließ seine Knöchel knacken und spannte den Unterkiefer an, während er über den Vertrauensbruch des Älteren sinnierte. Warum hatte er nicht mit ihm gesprochen? Ihn darauf vorbereitet? Wahrscheinlich lief er schon seit Wochen durch die Gegend, mit diesem kleinen, intriganten Grinsen im Gesicht und dem Wissen im Hinterkopf, dass er Yongguk verlassen würde. Und es machte ihn unglaublich wütend. Bereits seit einer Stunde saß er im Dunkeln auf der Bettkante und wartete auf Jinyoungs Rückkehr. Er stützte die Ellbogen auf die Knie und massierte sich die zur Faust geballten Hand. Er verspürte das drängende Verlangen den Älteren zu schlagen, sobald dieser durch die Tür kam. Das leichte Pochen in seiner linken Schulter verbitterte ihn zusätzlich und ließ die Galle in ihm hochkommen. Jinyoung war ein arroganter, rechthaberischer, widerspenstiger Sadist, der es liebte mit anderen zu spielen. Er manipulierte die Menschen in seiner Umgebung und ließ sie für sich tanzen, als wären sie nichts weiter als Marionetten. … Und doch hatte Yongguk gehofft, dass ihre Beziehung anderen Regeln folgte. Dass sie sich näher standen und sich vertrauen konnten. Doch scheinbar hatte er sich in dem attraktiven Mann getäuscht und sich das einzugestehen schmerzte mehr als die Kugel, die er sich für ihn eingefangen hatte... Als ein Schlüssel im Schloss herumgedreht und die Haustür geöffnet wurde, hob Yongguk den Kopf und starrte durch die Finsternis Richtung Schlafzimmertür. Ein Mantel fiel zu Boden, Schuhe wurde achtlos von den Füßen durch den Flur gekickt und kurz darauf näherten sich Schritte. Jinyoung machte kein Licht an, blieb aber augenblicklich stehen, als er Yongguks Umrisse erkannte. Sie warteten ab, versuchten die Situation und den anderen einzuschätzen. Jinyoung verlagerte demonstrativ sein Gewicht auf das linke Bein, verschränkte die Arme und seine Lippen verzogen sich zu einem verschmitzten Lächeln, während er seinen Protegé betrachtete. Yongguk hielt seinem Blick stand und versuchte sich nicht anmerken zu lassen wie aufgebracht er war, doch seine Faust zuckte und seine Augenbrauen zogen sich ärgerlich zusammen. „Das nennt man 'Hausfriedensbruch', weißt du?“, durchbrach Jinyoung schließlich amüsiert die Stille. „Seit wann weißt du's?“, ging Yongguk nicht darauf ein und war selbst überrascht davon, wie ruhig seine Stimme klang. Doch der Ältere hob nur eine Augenbraue und fragte: „Seit wann weiß ich 'was'?“ „Tu nicht so scheinheilig!“ Seine Worte durchschnitten die Luft wie eine Rasierklinge und für einen Moment war jede Belustigung aus Jinyoungs Gesicht gewichen. Yongguk rang um sein letztes bisschen Selbstbeherrschung und umklammerte seine Faust mit der Hand, um ihr Zittern zu verbergen. Jinyoungs bloße Anwesenheit versetzt ihn in Rage und er wollte aufspringen, wüten und toben und die Wohnung auseinandernehmen, bis er vor Erschöpfung zusammenbrach. Es erfüllte ihn mit Genugtuung, dass sein Gegenüber für einige Sekunden die gefällige Fassade fallen ließ und nachdenklich wirkte. Jinyoung sollte spüren, dass es ihm todernst war. Doch der Ältere setzte schnell wieder eine unbekümmerte Miene auf und schlenderte hinüber zum Kleiderschrank, sodass er mit dem Rücken zum Bett stand. „Ich weiß wirklich nicht, warum du dich so aufregst“, säuselte er und ließ sein Jackett von den Schultern gleiten, das weiße Hemd darunter umschmeichelte seine schlanke Figur und enthüllte beinahe mehr als es verdeckte. Anschließend machten sich seine Finger an dem Gürtel zu schaffen und er warf Yongguk einen koketten Blick zu. „Du führst dich auf wie ein eifersüchtiger Ehemann.“ Keine zwei Sekunden später riss Yongguk ihn an der Schulter herum und schlug ihn ins Gesicht. Jinyoung strauchelte, krachte gegen den Schrank, der besorgniserregend wackelte und schepperte, und hatte keine Zeit, zu reagieren, als Yongguk ihn an den Oberarmen packte und gegen das Holz presste. Sein Mentor schlug sich den Kopf, hatte aber die Frechheit, ihn anzusehen, als würde ihn die ganze Situation ungemein erheitern. Etwas Blut rann aus seiner aufgeplatzten Lippe, doch Yongguks Zorn war noch nicht verraucht, sein Verlangen nach Vergeltung noch nicht gestillt. Die Narbe an seiner Schulter meldete sich heftig zu Wort, als wolle sie gegen sein Verhalten protestieren und ihn zur Vernunft rufen – und Yongguk hielt tatsächlich inne. Er blickte seinem Mentor in die Augen und versuchte zu verstehen, was in seinem Kopf vorging. Über ein Jahr kannte er ihn und hatte doch das Gefühl, dass er ihn noch zehn weitere Jahre kennen könnte und trotzdem nie durchschauen würde. Auch jetzt sah er in seinem Blick nichts weiter als eisernes Schweigen, seine Emotionen blieben ihm verborgen. Verbittert ließ er Jinyoung los und trat einige Schritte zurück. Sein Kopf begann zu dröhnen und sein Körper zitterte vor unterdrückter Aggression. Jinyoung schnaubte. „Wie? War das schon alles?“ Erschrocken zuckte der Mann zusammen, als Yongguk den Nachttisch mit solcher Heftigkeit gegen die Wand warf, dass das Holz barst und eines der Beine absprang. Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus und Yongguk kam die plötzliche Stille unerträglich laut vor; Adrenalin jagte durch seine Adern, Blut rauschte in seinen Ohren – und im nächsten Moment überkam ihn eine überraschende Ruhe. Sein Herz begann langsamer zu schlagen und seine Schultern sackten ermattet nach unten, als sich die Anspannung in ihm löste. Als ihm eine Hand über die Brust strich und sich ein schlanker Körper von hinten an ihn drückte, hielt er irritiert die Luft an, ehe er sich sammelte und Jinyoungs Hand wegschlug. „Und was soll das jetzt werden?“, fragte er gereizt und wollte sich von ihm lösen, doch sein Mentor ließ sich nicht so einfach abschütteln. Fordernd ließ er seine Finger unter Yongguks Tanktop schlüpfen und hauchte ihm verführerisch ins Ohr: „Weißt du eigentlich, dass du verdammt heiß bist, wenn du wütend wirst?“ Yongguk glaubte sich verhört zu haben! Er hatte ihm die Lippe blutig geschlagen und Mobiliar durchs Zimmer geworfen, hätte ihn am liebsten windelweich geprügelt – und Jinyoung fand das 'heiß'? Jetzt war er sich endgültig sicher, dass der Ältere einen Sprung in der Schüssel hatte. Er stieß ihn von sich, Jinyoung stolperte nach hinten und landete auf dem Bett. Yongguk drehte sich zu ihm um und sein Anblick ließ ihn beinahe erneut überschnappen. 'Selbstgefälliger, kleiner Bastard', dachte er bei sich und wollte den Älteren gerade in seine Schranken weisen, als sich dieser wieder zu Wort meldete. „Ach, komm“, neckte er ihn und stützte sich auf die Ellbogen, sah ihn aus funkelnden Augen an, „Ich weiß, dass du es willst...“ Yongguk konnte nicht verhindern, dass sich seine Augen überrumpelt weiteten, als Jinyoung vor ihm einladend die Beine spreizte. Der Ältere sah, wie seinem Protegé die Gesichtszüge entgleisten und gab ein dunkles, schnurrendes Lachen von sich, welches Yongguk eine Gänsehaut über den Körper trieb. Innerhalb weniger Sekunden schossen Yongguk tausende von Gedanken durch den Kopf. Das letzte Jahr flackerte wie ein Film vor seinem geistigen Auge ab, all die Momente, in denen Jinyoung ihn berührt und provoziert, mit ihm geflirtet und in der Luft hängen gelassen hatte, die Abende im 2PM, an denen der Ältere ihm heiße Blicke zugeworfen hatte, während er mit jemand anderem herummachte, die ungemeine Anziehung, die jederzeit von ihm ausging und Yongguk einen Schauer über den Rücken jagte – alles überschattet von der unbändigen Wut, die er gerade für Jinyoung empfand. Der Schlag, den er ihm verpasst hatte, war mit einem Mal nicht genug. Er wollte ihm heimzahlen, dass er mit ihm gespielt hatte wie mit allen anderen auch und nun meinte, sich einfach so aus dem Staub machen und das Land verlassen zu können. Es ging nicht länger nur um Rache für seinen Vertrauensbruch. Yongguk wollte ihn bezwingen, ihn vollkommen in seiner Macht haben und zeigen, dass er sich das nicht gefallen ließ. Er wollte die Raubkatze zähmen und unterwerfen... „Hat es dir die Sprache verschlagen?“, fragte sein Mentor in diesem Augenblick und lachte, was das Fass zum Überlaufen brachte. Sofort war Yongguk über ihm, hatte sein Kehle gepackt und drückte ihn auf die Matratze. Er genoss das erstickte Keuchen und die weit aufgerissenen Augen, die zu ihm aufblickten, ehe er sich zu ihm hinunterbeugte. „Du denkst, ich lass mich verarschen, huh?“, grollte er an sein Ohr, „Aber ich hab die Spielchen satt!“ Er lockerte seinen Griff und ließ Jinyoung nach Luft schnappen. Dessen Blick nahm etwas Wildes an und er lächelte, während er seine Finger in die Schlaufen von Yongguks Jeans hakte. „Dann zieh dich aus und lass uns endlich zur Sache kommen.“ Ihr Kuss war wild und unkoordiniert und einige Knöpfe von Jinyoungs Hemd flogen zu Boden, als Yongguk es ihm hastig vom Leib riss. Das Bett glich einem Schlachtfeld, als sie sich gegenseitig versuchten von den Klamotten zu befreien und zugleich nicht voneinander abzulassen. Sie rollten über das Laken, jeder versuchend die Oberhand zu gewinnen und den anderen zu dominieren, und ein Außenstehender würde wohl glauben, er sähe einem Wrestling-Match zu. Das Kopfende rumste gegen die Wand, als Yongguk den Älteren packte und aufs Kissen warf, ihm ungeduldig die Hose von den Beinen zerrte. Sein Blut kochte und es fiel ihm schwer einen klaren Gedanken zu fassen, er ließ sich völlig von seinen Trieben leiten und dem Verlangen, den anderen zu beherrschen. Jedes kleine Aufbäumen Jinyoungs, jeder Versuch, sich ihm zu widersetzen und selber aktiv zu werden, heizte sein Gemüt noch weiter an. Doch er bemerkte sehr wohl, dass Jinyoung die Situation mehr als anturnte. Sein Kampf um Dominanz und sein Aufbegehren gegen Yongguk schien nur ein weiteres seiner Spiele zu sein, ein Mittel zum Zweck. Yongguk biss ihm in den Hals und saugte das Stöhnen des Älteren in sich auf, erlaubte sich ein knurrendes Lachen. „Gib's zu“, forderte er ihn heraus, „Du warst von Anfang an darauf aus, dich von mir ficken zu lassen, oder?“ Jinyoung kniff ihn zur Strafe in die Brustwarze. „Mach dich nicht lächerlich“, keuchte er und rieb seinen Schritt gegen Yongguks. Er trug nur noch seine Shorts, die anderen Sachen lagen irgendwo im Zimmer verstreut, zusammen mit Yongguks zerrissenem Tanktop. Der Jüngere lachte amüsiert und setzte sich auf, sah auf den halbnackten Körper herunter. Jinyoungs Brust hob und senkte sich rasch und seine Wangen waren gerötet. Die dunklen Augen glühten vor Verlangen und verrieten, was er wirklich wollte. „Was?“, fragte sein Mentor, „Kneifst du jetzt doch den Schwanz ein?“ Verärgert zog Yongguk die Brauen tiefer, packte Jinyoungs Hüfte und warf ihn herum, sodass dieser mit gespreizten Beinen vor ihm kniete, Brust und Gesicht aufs Laken gedrückt. „Du hast es nicht anders gewollt“, schnaubte er angepisst, zog sich die Jeans und Jinyoung die Shorts runter und versenkte sich ohne weitere Vorwarnung in dem heißen Leib. Jinyoung schrie auf, eine Mischung aus kehligem Stöhnen und Fauchen, was ihn mehr denn je wie eine Wildkatze erschienen ließ. Seine Finger krallten sich in das Kopfende und das Kissen, als Yongguk erbarmungslos begann in ihn zu stoßen. Die Bettpfosten krachten immer wieder gegen die Wand, Haut klatschte aufeinander und Jinyoungs Keuchen und Stöhnen klangen so obszön, dass es Yongguk den Verstand vernebelte. Wie ein Besessener trieb er sich in die verlockende Enge, lauschte der verruchten Stimme und beobachtete den Älteren, der sich unter ihm vor Schmerz und Erregung wand und zitterte. Als er begann nach mehr zu betteln, erfüllte Yongguk eine Art der Genugtuung, die schier überwältigend war; er hatte über Jinyoung gesiegt, seinen Stolz niedergerungen und ihm seinen Willen unterworfen. Er vergrub seine Hand in dem rotbraunen Haar und riss ihm den Kopf hoch, stieß noch härter zu, ließ seiner angestauten Wut freien Lauf. Seine Fingernägel an Jinyoungs Hüfte senkten sich so tief in das Fleisch, dass die Haut aufriss, doch der beschwerte sich nicht. Stattdessen griff er nach hinten und kratzte ihn leicht, als er versuchte ihn noch näher zu ziehen. Yongguk grollte verstimmt, schlug die Hand fort und presste Jinyoungs Gesicht ins Kissen, dass ihm die Luft wegblieb. Seine Finger rutschten auf der schweißnassen Haut am Beckenknochen ab und er stützte sich auf den Hals des Älteren, der begann zu zappeln und zucken, aber Yongguk ließ nicht von ihm ab, rammte sich grob in ihn und spürte schließlich, wie Jinyoung sich um ihn verkrampfte und sich mit einem erstickten Schrei aufs Laken ergoss. Yongguk stieß nur noch wenige Male zu, ehe er mit in den Abgrund gerissen wurde und als er tief in dem erhitzten Körper kam, wurde ihm kurzzeitig schwarz vor Augen. Er entließ Jinyoung aus seinem Würgegriff und der japste begierig und erschöpft nach Sauerstoff. Er ächzte, als Yongguk sich aus ihm zurückzog und fiel entkräftet auf die Matratze. Etwas Sperma floss ihm aus der geschundenen Öffnung und der Jüngere leckte sich bei dem Anblick über die Lippen. Er hatte das widerspenstige Biest gebändigt und als sein Eigentum markiert, ihm die Arroganz ausgetrieben... Er hatte gewonnen. Doch die Befriedigung hielt nicht lange an. Als Yongguk am nächsten Morgen erwachte, war Jinyoung fort. Auf dem Weg nach Japan. Und ihm wurde bewusst, dass dies ein letztes Spiel des Älteren gewesen war. Das Pochen seiner Narbe verhöhnte ihn in der Stille der verlassenen Wohnung... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)