Mein Butler, der spukt von -RiasGremory- ================================================================================ Kapitel 2: Die Nacht in der Fremde ---------------------------------- Wieder in der Kutsche, die zum Zielort fuhr, konnte Ciel weiterhin die Umgebung beobachten. Sie verließen das vertraute London und kamen irgendwann in einer Umgebung an, wo nur Viehweiden standen, ab und zu mal ein Haus, aber nirgendwo ein Mensch. Irgendwo im Lake-Distrikt. Ihr Ziel war in der Nähe der irischen See. „Alles in Ordnung junger Herr?“ fragte sein Butler Sebastian und guckte kalt wie immer. „Ja, mich widert nur die Umgebung hier an.“ „Das hat diese Gemeinde hier an sich. Hier herrscht starker Aberglaube. Zumal in diesen Ortschaften in Cornwall die Kirche eine starke Präsenz hat.“ „Wer braucht sowas schon.“ Meinte Ciel nur und schaute sich weiter um. Je tiefer sie in in diesem Nirgendwo hineinfuhren, desto trostloser wurde es. Viele Fachwerkhäuser waren gerade Dabei, zu verfallen. Ein Mann, der mit einer Harke den Rasen bearbeitete, guckte die Kutsche so finster an. Fremde schienen hier nicht besonders willkommen zu sein. Als wollte es der Himmel bestätigen, waren der Himmel dunkelgrau, fast so als würde es jeden Moment regnen. Als es bereits dunkel wurde, fing es irgendwann an zu Donnern, obwohl der Begriff knallen passender wäre. Der Kutscher hielt vor einem Gasthaus, da es ziemlich steil weiter aufwärts gegangen wäre, entschloss sich Ciel zähneknirschend, die Nacht in dem Gasthaus zu verbringen. Als sie hineingingen, guckten die betrunkenen Männer in erbärmlichen Kleidungsstücken finster die beiden an. Es stank nach Tabak sowie Alkohol. Beide gingen geradeaus Richtung Theke, wo sie die Wirtin freundlich ansahen. Sie war nicht gerade schlank. Auch das Gesicht war nicht gerade attraktiv. Besonders die hässliche, dicke Warze auf ihrem Kinn. Der Earl versuchte, nicht darauf zu schauen, aber es war wirklich schwer. „Was gibs so zu glotzen? Wenn ich ihnen nicht gefalle, dann können sie sich auch ein anderes Gasthaus suchen oder besser noch, draußen bei den Vieh schlafen. Genauso viel Anstand wie die scheint ihr ja zu haben.“ Sebastian ergriff das Wort als es donnerte. Die Frau gab ihm einen Schlüssel. „Erstes Zimmer rechts. Morgen früh um acht seid ihr verschwunden!“ Sebastian verbeugte sich, wobei er eine Hand auf seine Brust legte. „Sehr wohl, Ma’m“ Ciel ging vor während Sebby ihm mit dem Schlüssel folgte. Die Treppe war so alt, bei jedem Schritt auf der Holztreppe knarzte es unangenehm. Fast war es so als würde die Treppe jeden Augenblick zusammenbrechen. Als sie dann endlich oben ankamen, waren aus dem Nebenzimmer Geräusche zu hören, die die beiden nicht weiter beachteten und einfach hineingingen. Das Zimmer war sehr klein mit einem Doppelbett, einem Schreibtisch mit Stuhl, Fenster sowie einer Schublade, wo sich eine Bibel drinnen befand. An der Wand über den Bett hing ein Kruzifix aus Eiche. Sebastian guckte nur verachtend. Er dachte sich, was soll dieser unsinn da überhaupt sollte. Sowas würde einem Teufel auch nicht abhalten. Viel mehr hatte er auch schon eine Seele verschlungen, die im Zimmer ganze Jesus-Bilder stehen hatte und es hatte trotzdem geschmeckt. „Sebastian, ich bin müde, mach mich bettfertig.“ „Sehr wohl“ Sebby zog Ciels Kleidung aus sowie das Nachtgewand an. Auch wenn sich Ciel sicher war, dass er trotz übermüdung kein Auge zubekommen würde. Sebastian blieb neben ihm stehen. „Sebastian, bring alles über das Dorf hier in Erfahrung. Die Bewohner sind alle so merkwürdig.“ „Sehr wohl.“ Als Sebastian verschwunden war, dauerte es nicht lange ehe Ciel einschlief. Es war zwar ein unruhiger Schlaf, aber immerhin konnte er schlafen. Als er morgens aufwachte, stand schon sebastian mit einem vollen Block voller Notizen vor ihm. Die Sonne kam auch wieder herein, was bedeutete, sie konnten auch endlich weiterfahren. Noch einen Tag hier hätte der junge Earl nicht ausgehalten. Als er von Sebastian fertig gewaschen und angezogen wieder hinauskam, war die Kutsche nicht da. Sie war mitsamt dem Kutscher spurlos verschwunden. „Sebastian? Wo ist der hin?“ „Scheinbar ist er letzte Nacht zurückgefahren. Als ich gestern meine Nachforschungen anstellte, war er noch im Gasthaus und hat getrunken.“ „Finde ihn.“ „Sehr wohl mein Lord.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)