Chaos Love (Eine WG FF) von Melodie-chan14 ================================================================================ Kapitel 2: Blutiges Herzklopfen ------------------------------- Nachdem auch endlich der letzte Gegenstand an seinem rechtmäßigen Platz im Zimmer angekommen war, wischte sich Rose erschöpft den Schweiß von der Stirn, bevor sie sich zu Timothy wandte, welcher sofort mitgeholfen hatte. Er war ein wirklich netter Kerl. Bestimmt würde sie sich gut mit ihm verstehen. Sie müssten sich nur noch ein bisschen besser kennen lernen. Lächelnd sagte sie schließlich: „Danke für die Hilfe“, bevor sie sich in ihrem neuen Zimmer umsah. Es war nicht unbedingt klein und auch nicht zu groß. Perfekt für sie gemacht. Ihr Bett hatte sie in die linke Ecke des Raumes gestellt, direkt neben dem Fenster, während der Schreibtisch gegenüber stand. Dort befanden sich auch Computer und eine Spielekonsole, welche an einen kleinen Fernseher, direkt daneben stehen, angeschlossen war. An diesen Ort könnte sich Rose gewöhnen. Schnell würde sie sich hier einleben. Zwei nette, junge Männer und ein Zimmer, welches ihrem alten in nichts nachstand. Jetzt fehlte nur noch eine riesige Willkommensfeier und schon wäre alles perfekt. Doch zuerst müsste sie sich von Michael, ihrem großen Bruder, verabschieden, welcher leider schon wieder nach Hause musste. „Danke für die Hilfe, Bruderherz“, meinte sie ehrlich, während sie ihren großen Bruder langsam zu der Wohnungstür begleitete. Lange hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Ihm war es genauso wie ihr ergangen. Er hatte es zu Hause nicht mehr ausgehalten. Vor allem nicht bei seinem Stiefvater. Am liebsten hätte er damals Rose mitgenommen, doch leider fehlten der Platz und das Geld. Schließlich lebte er nicht alleine. Zusammen mit seiner Freundin und ihrem einjährigem Sohn teilte er sich eine Wohnung, welche gerade so ausreichte. Doch Rose hatte es damals schon verstanden und war ihm auch nicht böse gewesen. Niemals könnte sie ihren Bruder hassen. Er war lieb und sehr fürsorglich zu ihr gewesen, obwohl sie große Interessenunterschiede besaßen. Kein Wunder, dass sie sich wünschte ihn länger hier behalten zu können. Doch die Familie rief und so musste sie ihm mal wieder Auf Wiedersehen sagen. Auf ungewisse Zeit würde sie ihn nicht wieder sehen. Erneut. Seufzend ließ sie den Kopf senken und hielt die Tränen zurück. Betrübt beobachtete Timothy das alles. Rose tat ihm leid. Was war wohl noch alles in ihrer Familie geschehen? „Hey… Wir sehen uns zu deinem Geburtstag, ok? Spätestens. Versprochen“, flüsterte Michael seiner kleinen Schwester sanft entgegen, bevor er ihr kurz einen Kuss auf die Stirn gab und schließlich durch ihr Haar wuschelte, welches nicht zusammen gebunden war. Grummelnd blickte sie zu ihm nach oben, woraufhin er laut zu lachen begann. „Also dann. Ciao, ihr Zwei.“ Rose winkte ihm noch kurz zum Abschied, bevor sie langsam die Tür wieder schloss. Sie und Timothy waren alleine, da Rhys doch noch einmal auf die Arbeit bestellt wurde. Anscheinend hatte er etwas streng Vertrauliches zu regeln. Langsam stieg die Neugierde in der jungen Dame. Doch da sie die Beiden Männer erst richtig seit heute kannte, wollte sie nicht herum schnüffeln. Und so entschied sie sich das Beste aus der Situation zu machen. Somit ging sie an Timothy vorbei in die Küche und warf einen Blick in den fast leeren Kühlschrank. Gingen die Beiden denn niemals einkaufen? Dabei wollte Rose wenigstens ein bisschen Feiern. Dafür benötigte sie allerdings noch Getränke. Nicht einmal Cola war vorhanden. Alkohol mochte sie überhaupt nicht, genauso wenig wie rauchen. Dies hatte sie den Beiden natürlich mitgeteilt. Doch dass überhaupt nichts zu Trinken in dem Kühlschrank stand war schon fast bemerkenswert. Seufzend schloss sie die Tür und legte das wenige Essen, das noch vorhanden war, auf die Theke, woraufhin sie kochen wollte. Fleisch, Obst und Gemüse. Fehlten nur noch Kartoffeln. „Hey, Timothy, habt ihr irgendwo Kartoffeln?“, fragte Rose den jungen Mann, als er sich zu ihr gesellte und kurz bei dem Anblick, den er erhaschen konnte, schlucken musste. Schnell schielte er zur Seite und nickte schnell, während er sich verlegen am Hinterkopf kratzen musste. Musste sie ihm gerade eben den Hintern so entgegen strecken? Er hielt das alles im Kopf nicht mehr aus. Dieses Mädchen machte ihn wahnsinnig! „J-ja. Warte ich hole sie dir raus“, sagte er schließlich und begab sich direkt neben sie. Leicht streckte er sich nach oben, zu den, an der Wand hängenden, Schränken, und zog schließlich ein Paket Kartoffeln hinaus. Eine fiel ihm auf den Kopf, als er kurz zu ihr schielte. Sie beobachtete ihn ganz genau und sah dabei so unschuldig aus mit ihren riesigen, blauen Augen, dazu diese zarten, rosa farbigen Lippen. Erneut schluckte er und spürte wie sein Herz wieder zu rasen begann. Bis schließlich die Kartoffel auf seinem Kopf landete und ihn schmerzvoll aus seinem Tagtraum riss. „Au“, gab er kurz von sich und rieb sich den Kopf, bevor er ihr die Tüte Kartoffeln auf die Theke legte. Plötzlich beugte sie sich zu ihm vor und kam ihm viel zu nahe, weshalb er schnell nach hinten rutschte und schließlich gegen eine weitere Theke knallte. Seine Wangen glühten, während Rose vorsichtig seinen Kopf abtastete. Irritiert blickte er zu ihr hinunter. Musste sie sich so nah an ihn lehnen? Gegen seine Brust pressten sich dadurch gerade ihre Rundungen. Was machte sie da überhaupt und wieso? „Hm… Nach einer Beule fühlt sich das nicht an. Setz dich auf einen Stuhl. Ich guck mir mal an, ob die Kartoffel einen bleibenden Schaden hinterlassen hat“, sagte sie schließlich und wandte sich schnell an das Kühlfach des Schranks. Immer noch wie erstarrt stand Timothy an die Wand gelehnt, bevor er schließlich wieder zu Sinnen kam und sich langsam auf einen der Stühle, rund um den Esstisch herum, setzte. Grummelnd wühlte sich Rose durch die Eisschicht und erblickte schließlich die lang ersehnten Eiswürfel. Diese warf sie sofort in einen kleinen Beutel und legte diesen auf die schmerzende Stelle am Kopf von Timothy. Innerlich fragte sie sich, welcher der Beiden so süchtig nach Eis war. In dem Kühlfach wurde man quasi davon erschlagen. Nun gut. Sie neigte Eis sicherlich auch nicht ab. Von daher war es nicht schlimm. Wundern tat sie sich trotzdem. So viel Eis auf einmal. Das grenzte an eine Sucht. „Uhm… d-danke, Rose“, äußerte Timothy plötzlich stotternd, während ihm die Röte in sein Gesicht schoss, woraufhin Rose aus ihren Gedanken gerissen wurde. Kurz schielte sie noch einmal unter den Beutel. Eine tiefe Wunde konnte sie nicht erkennen. Somit scheint er keine weiteren Schäden davon getragen haben. Zum Glück waren Kartoffeln nicht so hart, dass sie bei diesem kleinen Sturz starke Schmerzen verursachen konnten. Allerdings sollte man trotzdem lieber vorbeugen und wenigstens die Stelle kühlen. Lächelnd begab sie sich neben den Verletzten und setzte sich schließlich wieder daran, das Essen für heute Abend vorzubereiten. „Schon gut. Ich helfe gerne. Aber… du könntest vielleicht etwas aus Dank für mich erledigen. Ich wollte ein bisschen feiern, wegen meinem Einzug, und bräuchte dafür noch Getränke. Cola, Fanta, EISTEE und so weiter. Kannst du das eben besorgen?“, fragte sie, während sie dabei war, das Fleisch zu waschen und in kleine Happen zu schneiden, bevor sie es auf eine Pfanne warf, worauf es schön brutzeln konnte. Sofort sprang Timothy auf. Für sie würde er wahrscheinlich alles machen. Kaum zu glauben, dass er sich sofort in sie verguckt hatte. Allerdings sah sie auch wirklich gut aus. „Kein Problem. Ich bin in paar Minuten wieder da. Falls Rhys komm, sag ihm doch bitte Bescheid. Also bis gleich!“, sagte Timothy fix, bevor er schließlich schon aus der Tür verschwunden war. Eigentlich wollte Rose ihn aufhalten, damit er sich noch ein wenig erholen konnte, doch da war er schon weg. Amüsiert sah sie ihm hinterher, bevor sie sich wieder an das Fleisch richtete. Als Nachtisch könnte man dann das Eis essen, dachte sie sich. Das würde ein Festmahl geben. Innerlich konnte Rose ihre Freude kaum bändigen und so begann sie leicht zu summen. „Bin wieder da“, ertönte eine Stimme aus den Flur, woraufhin Rose kurz von ihrem Gemüse aufblickte. Wenn sie richtig hingehört hatte, war es Rhys, der gerade wieder nach Hause gekommen war. Kurz äußerte sie ein lautes „Willkommen zurück“, bevor sie sich wieder daran machte, das verdammte Gemüse klein zu schneiden. Es sollte zum Würzen des Fleisches dienen. Hatte sie irgendwann mal in einer Kochsendung gesehen. Danach wollte sie sich um das Obst kümmern. Währenddessen folgte Rhys dem leckeren Duft, welcher aus der Küche durch die Wohnung flog und erblickte Rose beim Kochen. Kurz hob er eine Augenbraue, bevor er sich an den Türrahmen lehnte und schließlich seine Tasche in den Flur warf. Danach schlenderte er auf die junge Dame zu und blickte ihr über die Schulter. „Du kannst kochen? Wo ist eigentlich, Timothy?“, fragte er, während er dabei zu sah, wie sie das Gemüse in einen Topf warf und es kochen ließ. Kurz schielte sie lächelnd zu ihm und nickte leicht, bevor sie antwortete: „Ja. Mein leiblicher Vater hat es mir beigebracht. Timothy ist kurz Getränke holen. Ich dachte wir könnten so ein kleines bisschen feiern. Ist doch ok, oder?“ „Hm… Ja ich denke das geht in Ordnung“, meinte Rhys schließlich und lächelte ebenfalls. Schon lange hatte er nichts Selbstgemachtes in den Mund bekommen. Vor allem nichts gut Schmeckendes. Denn weder er, noch Timothy, konnten wirklich kochen. Meistens endete es in einem Desaster. Entweder brannte das Essen an oder die halbe Küche explodierte fast. Irgendwann hatten die Beiden beschlossen nicht mehr zu kochen und sich lieber etwas zu bestellen. Sei es bei einem Chinesen, Fast Food oder Sonstiges. Hauptsache es gab was zum Spachteln und die Beiden müssten nicht verhungern. Nun eine gute Köchin in der WG zu haben, war somit vielleicht doch gar nicht so schlecht. Er hätte allerdings niemals damit gerechnet, dass die junge Dame tatsächlich kochen könnte. Heutzutage gingen so viele Frauen arbeiten oder machten Sonstiges, wodurch sie nicht unbedingt wussten, wie man mit einem Herd überhaupt umging. „Und, hast du schon nach Stelleangeboten geguckt?“, fragte er neugierig, während er sich ein Glas Wasser – wohl gemerkt aus dem Wasserhahn – gönnte und sich neben ihr gegen die Theke lehnte. Sofort schüttelte Rose den Kopf. Da sie sofort dabei gewesen war das Essen zu machen, hatte sie nicht wirklich Zeit gehabt, um im Internet oder in der Zeitung zu suchen. Somit konnte sie es nur Verneinen. „Nein, leider nicht. Ich war zu sehr mit kochen und Timothy verarzten beschäftigt. Ihm ist eine Kartoffel auf den Kopf gefallen. Danach gucke ich mal. Sag mal… wer ist eigentlich dieser Jack? Ich meine… er muss doch wichtig sein oder nicht? Sonst würde sich Timothy doch nicht als ihn ausgeben. Oder hat das was mit eurem Job zu tun?“, erkundigte sich Rose neugierig, woraufhin Rhys kurz zu ihr schielte und schließlich zustimmend nickte. Enttäuscht seufzte die junge Dame. Was anderes hatte sie nicht erwartet. Zu viele Geheimnisse. Zu wenig Antworten. Seufzend gab Rhys schließlich nach. Sie schien schließlich nett zu sein und er wollte nicht, dass sie sich wegen dieser Sache Gedanken machte. Dazu sah sie so traurig aus. Da konnte man ja nicht hinsehen. Also wollte er ihr wenigstens ein bisschen antworten. „Jack ist der Chef von Hyperion. Kennst du die Firma?“ „Klar. Die kennt jeder. Wobei ich gar nicht genau weiß was die überhaupt dort machen. Naja. Ist auch egal. Anscheinend lebt dieser Jack dann wohl gefährlich als Chef. Nun gut. Danke für die Antwort. Das war echt nett von dir“, bedankte sich die junge Dame, während sie zu ihm sah und leicht rot anlief. Sein Lächeln war schon niedlich. Kurz räusperte sie sich und wandte sich an das Obst, welches sie zu schneiden begann. Ein gesunder, frischer Obstsalat durfte schließlich nicht fehlen. Allerdings geschah ihr ein Missgeschick und das Messer streifte beim Schälen ihren Finger, woraufhin sie aus Schock, durch den plötzlichen Schmerz im Finger, einen Apfel fallen ließ und kurz „Au“ sagte. „Alles ok?“, fragte Rhys erschrocken und wandte sich schnell zu ihr. Rose nickte und winkte schnell ab. „Jaja… Alles ok. Ich bin nur etwas toll…patsch…ig…“, stockte die junge Dame, als Rhys plötzlich ihren Finger in seine Hand nahm und diesen genauer betrachtete. Bevor sie noch etwas sagen konnte, pustete er kurz dagegen und hielt ihn unter das kühle Wasser, welches er zum Laufen gebracht hatte. So sollte die Wunde desinfiziert werden. Rose, gar nicht mehr wirklich bei Sinnen, lief rot an und spürte wie ihr Herz gerade dabei war aus ihrer Brust zu springen. Schluckend beobachtete sie den jungen Mann, welcher sich fürsorglich um ihren Finger kümmerte. Sie registrierte gar nicht, dass er mit ihr redete. Ihr Herz klopfte zu laut, als dass sie überhaupt etwas hören konnte. Das Glühen ihrer Wangen lenkte sie gleichzeitig noch viel mehr ab. „Ich hole ein Pflaster“, war das Einzige, was die junge Dame noch vernehmen konnte. Wie in Trance blickte sie Rhys hinterher und schluckte kurz. Was war das bloß für ein fremdes Gefühl in ihrer Brust? Wieso war ihr auf einmal so warm? Dazu schien ihr gesamter Körper zu kribbeln und in ihrem Bauch schienen Schmetterlinge Samba zu tanzen. Dazu glühten ihre Wangen, als ob sie über 40 Grad Fieber hätte. Das war doch nicht mehr normal. Was hatte das alles zu bedeuten? Warum schlägt mein Herz nur so schnell? Ist das… Liebe? Hosted by Animexx e.V. 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