Wahre Liebe von steffinudel ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Kapitel 13 Dr. Stuart saß in seiner Bibliothek und schmökerte in einem Buch. Seit vielen Wochen hatte endlich mal Zeit für einen freien Tag gefunden und den wollte er jetzt voll und ganz genießen. Als leitender Arzt einer Klinik hatte man nicht oft freie Zeit. Er nahm einen Schluck aus dem Weinglas, das neben ihm auf einer kleinen Anrichte stand und blätterte weiter. Eine friedliche Stille lag in dem kleinen, geschmackvoll eingerichteten Zimmer. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Christine kam ins Zimmer gerauscht. "Daddy, warum hast du mir das nicht erzählt?" Wütend stand sie vor ihm und ihre Hände hatte sie in die Hüften gestemmt. Seit zwei Wochen war Christine wieder zurück aus Toronto und die ganze Zeit lag sie ihm bereits in den Ohren eine Party zu veranstalten, wie sie ihre Tante in Toronto des Öfteren veranstaltete. Dr. Stuart seufzte und legte das Buch beiseite. "Was ist denn Christine? Ich dachte ich könnte heute mal einen ruhigen Tag verbringen." Er sah zu seiner Tochter auf, deren dunkle Augen ihn anblitzten. "Du hast mir nicht erzählt, dass Gilbert mit dieser rothaarigen Lehrerin auf dem Sylvesterball war." Schnaubte sie ihm erbost entgegen. "Ich wusste nicht, dass das so wichtig für dich ist. Immerhin bist du schon seit einer ganzen Weile nicht mehr mit Gilbert ausgegangen." Antwortete er gelassen. "Nein, das bin ich nicht. Aber das heißt doch nicht, dass ich es nicht mehr vorhabe. Mich soll er schließlich heiraten." Dr. Stuart zog eine Augenbraue hoch und sah sie über den Rand seiner Brille hinweg an: "Hat er dir etwa irgendwelche Hoffnungen gemacht? Oder gar einen Antrag?" Sollte er sich in Gilbert getäuscht haben? Natürlich wäre die Lage anders, wenn er Christine eindeutige Hoffnungen gemacht hatte. "Äh... nein, aber war es nicht eindeutig? Ich meine wir sind so oft miteinander ausgegangen." Trotzig sah sie ihren Vater an. Sie wirkte wie ein kleines Kind, dass nicht bekam, was es wollte. Dr. Sturart musste zugeben, dass Christine fürchterlich verwöhnt war. Viele male hatte er seiner Frau Margret gesagt, sie solle das Kind nicht so verwöhnen. Doch Margret hatte nicht auf ihn gehört. Für sie war Christine immer eine kleine Prinzessin gewesen, die zu höherem geboren war. Vor fünf Jahren war seine Frau gestorben, doch an der Erziehung von Christine war zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu ändern. "Liebst du ihn denn?" Fragte er seine Tochter und sah sie ernst an. "Was ist schon Liebe, Daddy. Gilbert ist die perfekte Partie für mich. Er hat noch eine glänzende Karriere vor sich, mit deiner Hilfe wird er bestimmt einmal Chefarzt werden, vielleicht sogar einmal die Klinikleitung übernehmen. Ich möchte einen erfolgreichen Ehemann haben. Noch dazu sieht er gut aus, man kann sich also mit ihm sehen lassen." Antwortete Christine und strich eine Haarsträhne zurück. "Aber was ist mit der Liebe, Christine. Ich wollte wissen, ob du Gilbert liebst." "Ich kann ihn leiden, das reicht doch." Für Christine schien es das wichtigste zu sein, einen erfolgreichen Mann zu haben. "Ich fürchte du wirst dir Gilbert aus dem Kopf schlagen müssen. Ich glaube ihm liegt sehr viel an Miss Shirley." Dr. Stuart wand sich wieder seinem Buch zu. Christine schnaubte verächtlich: "Wir werden ja noch sehen." Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ schwungvoll das Zimmer. Dr. Stuart schüttelte nachdenklich den Kopf. Christine war so ehrgeizig, wie Margret es gewesen war. Eigentlich hatte er immer davon geträumt irgendwo auf dem Lande eine kleine Praxis zu eröffnen, doch Margret ließ ihm keine Ruhe bis er erfolgreich in der Klinik arbeitete. Er vertiefte sich wieder in sein Buch und machte sich keine Gedanken mehr darüber. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)