Wahre Liebe von steffinudel ================================================================================ Kapitel 26: Kapitel 26 ---------------------- Kapitel 26 Anne lehnte an der Reling der Fähre und beobachtet mit Wehmut, wie das Festland von Nova Scotia immer kleiner wurde. Die Sonne begann langsam unterzugehen und gab dem Meer einen rötlichen Schimmer. Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter und lächelnd lehnte sie sich an Gilbert, der an sie heran getreten war. „Was denkst du Anne?“ fragte er mit sanfter Stimme. „Ich hab mir gerade vorgestellt, dass die Kinder jetzt bald ins Bett gehen werden und dass Mary vergessen wird zu beten und Peter seine Socken nicht auszieht...“ sie stockte und sah stumm auf das Meer. „Du wirst sie vermissen, nicht wahr?“ ein unsicherer Tonfall lag in seiner Stimme. Anne nickte und griff nach seiner Hand. „Anne, du bereust doch etwa nicht, dass du mich heiraten wirst, oder?“ Erstaunt drehte Anne sich abrupt zu ihm um. „Wie kommst du darauf?“ „Äh, ich meine nur, wenn du deine Arbeit so sehr vermisst..., kannst du dann mit mir glücklich sein...“ Anne unterbrach ihn, in dem sie einen Finger auf seine Lippen legte. Sie sah ihn mit liebevollen Augen an und lächelte: „Gil, ich kann nur mit dir glücklich sein. Natürlich werde ich die Kinder vermissen, aber das heißt nicht, dass ich meine Entscheidung bereue.“ Zärtlich legte sie eine Hand auf seine Wange. „Ich liebe dich, Gil. Und mein größter Wunsch ist es mit dir zusammen zu sein.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Während er seine Arme um sie schloss und sie fest hielt. Unterdessen kam langsam die kleine Insel in Sicht und wartete auf die Ankunft der beiden. Es war beinah dunkel, als der Zug schließlich in Bright River eintraf. John Blythe erwartete sie mit dem Buggy. „Hallo Anne, Gil“, rief er und umarmte die beiden erfreut. „Hattet ihr eine angenehme Reise?“ Anne nickte: „Es war wunderschön, aber eigentlich kann es kaum irgendwo schöner sein, als hier. Prince Edward Island ist etwas ganz besonders.“ Sie lächelte und sah sich verträumt um. John lachte: „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du kommst von der Insel, Anne. Mrs. Lynde wäre begeistert, wenn sie dich jetzt gehört hätte. Sie ist allen Leuten gegenüber misstrauisch, die nicht von der Insel kommen. Aber du bist eigentlich schon eine von uns, Anne.“ Er lachte nochmals und lud das Gepäck ein. Das Haus der Blythe, war hell erleuchtet, als sie in der Dunkelheit davor anhielten. Gilbert reichte Anne die Hand und half ihr beim runtersteigen. Kaum hatten Annes Füße den Boden berührt, als auch schon Sarah aus dem Haus gestürmt kam und lachend auf sie zu rannte. „Miss Shirley“, rief sie aufgeregt und Anne ging in die Hocke um sie in ihre Arme zu schließen. „Hallo Sarah, wie geht es dir?“ fragte sie lachend. „Oh, es ist so schön, sie zu sehen, Miss Shirley.“ Sie wollte Anne gar nicht mehr los lassen. Inzwischen war auch Mary bei ihnen angelangt. Es war eine wunderschöne Begrüßung und Anne fühlte sich, als wenn sie nach Hause kommen würde. Lange noch saßen sie zusammen und plauderten angeregt über alles. Sarah fing nach einer Weile herzhaft zu gähnen an und ihre Augen wurden immer kleiner. „Ich glaube es ist höchste Zeit, dass du ins Bett kommst, Sarah“, sagte Mary. Doch Sarah riss die Augen weit auf und schüttelte den Kopf. „Oh bitte nicht“, flehte sie mit bettelnden Augen. „Ich möchte noch aufbleiben.“ „Es ist schon viel zu spät. Du bist doch furchtbar müde.“ Antwortete Mary Blythe eisern. Erneut gähnte Sarah, aber trotz allem schüttelte sie den Kopf. „Du solltest wirklich schlafen gehen, Sarah.“ Sagte Anne jetzt mit einem Lächeln. „Morgen haben wir eine ganze Menge vor, oder? Du willst mir doch soviel zeigen, da musst du doch ausgeschlafen sein.“ Einen Augenblick lang dachte Sarah nach. Schließlich nickte sie zustimmend. Auf ihre Bitte hin brachte Anne sie ins Bett und bald war sie übermüdet eingeschlafen. Es würde nur noch zwei Wochen dauern, bis die Hochzeit stattfand. Alle waren schon fürchterlich in die Planung eingespannt. Mrs. Blythe fegte und putzte das Haus ohne Pause. Diana sprach dauernd nur über die Sitzordnung, den Empfang, Annes Frisur und so weiter..... Manchmal wurde Anne das ganze ein bisschen viel und sie sehnte sich dann nach nichts mehr, als einen ruhigen Spaziergang mit Gil. Ganz alleine mit ihm am See entlang zu schlendern. Dem Zwitschern der Vögel zu lauschen, während sie seine Hand hielt und sie einander zärtliche Worte zu flüsterten. Doch diese Augenblicke wurden nur allzu oft unterbrochen. Heimlich stahlen sich die beiden manchmal davon, um einige ruhige Minuten zu erhaschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)