Galaxy Dream von She-Ra ================================================================================ Kapitel 2: Colt & Robin ----------------------- Colt, der gerade noch etwas trinken wollte, konnte bei Fireballs Frage gerade noch verhindern sein Getränk ihm entgegen zu spucken. „Nein!“, kam es einsilbig und auch Robins Miene verzog sich sofort. Der Japaner atmete kurz durch, dass er keine Dusche erhalten hatte. Doch sein Blick wurde überrascht, als er es vernahm. „Das klingt aber nicht sehr erbaut“, äußerte der Highlander ruhig. „Uns reicht Josh im Moment vollkommen“, erklärte Colts Frau und rieb sich dabei die Schläfen. „Ich gebe Robin recht. Joshua ist nicht nur im Moment äußerst anstrengend, sondern bereits schon länger.“ „So schlimm?“, hakte der Highlander nach. Er hatte den Jungen als liebenswert in Erinnerung. „Er steckt mitten in der Pubertät und ich denke, das sagt alles.“ „Das tut mir leid, dass er euch solche Probleme macht.“ „Du kannst ja nichts dafür“, erwiderte Robin. „Aber sicher nur halb so schlimm, wie du Kuhtreiber in seinem Alter“, piesakte Fireball ihn grinsend. „Du kannst ja gern einmal dein Glück versuchen, Partner“, erwiderte er trocken. „Wenn es nur Probleme in der Schule wären. Er hält sich nun für Erwachsen und ist daher der Ansicht andere Rechte zu haben. Von Pflichten brauch niemand erst anfangen. Die hat er seiner Meinung nach gar nicht.“ Nun konnte der Scout doch ein Seufzen nicht unterdrücken. „Es fing nach unserer Hochzeit an. Die Schule schwänzte er zwar nicht, aber er entwickelte sich zum Pausenclown. Das wäre ja auch nicht schlimm, doch er fing an sich zu prügeln. Wegen Kleinigkeiten“, erzählte seine Frau. „Beim ersten Mal nahmen wir an, dass er sich nur hatte verteidigen wollen. Doch als es sich summierte, zeigte sich deutlich, dass Joshua gar nicht so unschuldig dabei war. Mehr als einmal habe ich versucht mit ihm zu reden, es zu klären, aber er war… Wie soll ich sagen…, nicht erfreut…“ „Sprich es ruhig aus, Liebes. Er wurde richtig aggressiv“, unterbrach ihr Mann sie. Seine Frau blickte nun auf ihre Hände. „Gib dir bitte nicht die Schuld. Du kannst nichts dafür. Du hast nichts falsch gemacht. Er hat nur definitiv die falschen Kontakte.“ Seine Freunde sahen sich schweigend an. Sie konnten nur ahnen, wie es in dem Paar aussah. „Aber wir können ihm seine Freunde nicht verbieten…“ „Das sage ich auch nicht, Schatz. Nur was sollen das bitte für Freunde sein, die ihm zum Diebstahl animieren?“ Colt sah, wie Saber etwas sagen wollte, doch er wank ab. „Es ist nicht gerade schön, wenn ein Familienmitglied nach Hause gebracht wird. Zudem habe ich ihn leider selber dabei erwischt, wie er an Robins Tasche war…“ Nun trank der Scharfschütze kurz etwas. „Ich hatte ja gehofft, dadurch dass ich nun mehr zu Hause bin, einen besseren Einfluss auf ihn zu haben. Jedoch ging dies nach hinten los. Lange haben wir es nur mit angesehen, mit der Hoffnung dass er sich wieder fängt, es nur eine Phase ist. Doch als dieser kriminelle Trieb hochkam, setzte beinah bei mir alles aus…“ Robin legte ihre Finger auf die Hand ihres Mannes. Es nahm beide äußerst mit. „Keine Sorge, ich habe niemals meine Hand ihm gegenüber erhoben und werde es auch nicht“, sprach er direkt, ohne wen anzusehen. „Josh braucht Freiheiten, aber er muss auch die Grenzen lernen. Es kann nicht immer alles nach seiner Nase gehen.“ „Hat er mit euch einmal darüber gesprochen?“, wollte April von dem Paar wissen. „Früher kam er eigentlich immer zu mir“, erklärte Robin bereitwillig. „Jedoch in den letzten zwei Jahren… ich weiß mir keinen Rat mehr. Wir haben versucht mit ihm zu reden, leide ohne Erfolg. Ich habe es sogar mit einem Psychologen ausprobiert, nur dies fand mein Bruder nicht gerade toll…“ Sanft zog Colt seine Frau in die Arme. Die Freunde konnten deutlich erkennen, wie sehr die Sache das Paar mitnahm. Gerade bei dem sonst so lebenslustigen Cowboy mit der großen Klappe, hatte das Verhalten seines Schwagers Spuren hinterlassen. Ewig würde er es gewiss nicht überspielen können. „Vielleicht würde es ja helfen, wenn jemand anders mit ihm spricht“, versuchte Sincia die Stimmung wieder etwas zu heben. „Das dachten wir ja auch, aber scheinbar hat es nicht geholfen“, antwortete ihre Kollegin. „Was soll der Mist?“, fauchte Josh seine Schwester an. Seine Stimme, die sich gerade im Stimmbruch befand, wechselte durch seine Aufregung. „Ich habe echt etwas anderes von dir und Colt erwartet, als mich zu so einem Psycho Doktor zu zerren! Ich bin doch nicht bescheuert!“ Wütend stemmte der Teenager seine Hände in die Hüften. In den letzten Jahren war der Junge sichtlich herangewachsen und hatte somit seine Schwester bereits eingeholt. Die Lehrerin hatte gesessen und erhob sich nun. Mit einer beruhigenden Geste ging sie auf ihren Bruder zu. „Tut mir leid, Josh. Colt und ich habe es doch nur gut gemeint“, sprach sie dabei, ohne den Blick von ihm zu lösen. Als die Blondine auf ihn zuging, wich er aus reinem Reflex zurück. „Lass mich in Ruhe! Ihr beide!“, knurrte er. „Das kannst du auch in einem ruhigeren Ton sagen, Hombre“, mischte sich nun sein Schwager ein, der schweigend dabei gesessen hatte. „Ich sprech mit Robin, wie ich will!“, brauste der Dunkelhaarige auf. „Sie ist deine Schwester, und sie behandelt dich mit Respekt. Da kann sie dies von dir ebenfalls erwarten.“ „Respekt?“, kam es kicksend. „Ist dir zu warm unter deinem Hut geworden? Robin hat mich zu ‘nem Seelenklempner gezerrt! Vielleicht braucht sie ihn ja, aber nicht ich!“ Wütend wollte er nun aus dem Wohnzimmer verschwinden. Doch seine Schwester stand ihm so gesehen im Wege. Ohne wirklich nachzudenken, schupste er sie zur Seite. Seine Kraft konnte er kaum einschätzen. Daher sah er nur im Augenwinkel, wie sie unsanft gegen den Wohnzimmertisch flog und das Gesicht verzerrte. Sofort wurden seine Züge weicher. „Robin!“, kam es dafür direkt von Colt, der zu seiner Frau eilte. Er kniete bei ihr. „Alles ok? Hast du starke Schmerzen?“ „Es geht schon. Wird wohl nur ein blauer Fleck“, versuchte sie ihn zu beruhigen. Die Blicke ihres Mannes blieben besorgt. Auch als er sie vorsichtig auf das nahe Sofa setzte. Dann schaute er zu dem jüngsten Familienmitglied, der alles beobachtet hatte. „Hast du nichts zu sagen?“, forderte er ihn auf. Schon als der Cowboy sich in seine Richtung gedreht hatte, waren Joshuas Gesichtszüge wieder ernst geworden. „Nein“, kam es daher trocken und wollte weiter marschieren. „Du entschuldigst dich bei deiner Schwester!“ „Warum? Sie hätte sich mir nicht in den Weg stellen sollen“, erwiderte sein Schwager. „Du bleibst hier, Joshua!“ „Nein, das werde ich nicht! Du bist nicht mein Vater!“, damit rauschte der Teenager davon. Kurz darauf war das Knallen der Haustür zu vernehmen. Colt wollte ihm direkt hinterher, aber er wurde von seiner Frau gestoppt, die ihre Hand auf seinen Unterarm gelegt hatte. „Lass ihn“, flüsterte sie und zog damit sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Die Tränen in Robins Augen ließen sein Herz zusammenziehen. Daher nahm er sie in seine Arme, wo er kurz darauf erst ihren bebenden Körper und dann ihr Schluchzen hörte. Dabei schloss er selber seine Augen und strich ihr dabei über den Rücken. „Es ist alles meine Schuld“, kam es nach einer Weile von seiner Frau. „Das ist doch nicht wahr.“ „Doch. Er braucht seine Eltern und ich kann und konnte sie einfach nicht ersetzen…“ Ihr Mann konnte darauf nicht wirklich etwas erwidern, da Robin immer eine Antwort gehabt hatte. „Er wird sich wieder einkriegen und sich bei dir entschuldigen“, kam es nach einer Weile. „Schließlich hat er dich auch gern.“ Langsam hob seine Frau ihren Kopf und sah ihn mit rotgeweinten Augen an, woraufhin er ihr zärtlich eine Träne von den Wangen strich. „Wir dürfen nicht aufgeben. Irgendwann wird es wieder alles normal werden“, versuchte der Ältere seine Frau aufzumuntern. „Vielleicht hast du recht...“ Kurz seufzte sie und griff dann nach einem Taschentuch. „Das mit dem Psychologen war auch eine schlechte Idee“, sprach sie. „Ich war einfach entmutigt… nach den ganzen Rückschlägen… Vielleicht sollten wir einfach abwarten, dass er auf uns zukommt…“ „Das wäre eine Option. Oder er braucht einen Ausgleich, um seine Energien loszuwerden.“ Robin überlegte bei den Worten ihres Mannes, bevor sie ein Nicken zeigte. „Vielleicht hast du recht…“ Doch leider traf nichts von ihren Wünschen ein. Die Streitereien nahmen zu und Joshua wiedersetzte sich weiter klaren Anweisungen. Das Paar versuchte alles Mögliche. Sie versuchten ihn zu fördern und durch sportliche Betätigungen auszupowern und im Gegensatz natürlich auch zu bestrafen, wenn er wiederholt sich gegen alles stellte. Robin behielt für sich, dass sie sich oft abends vor Verzweiflung und Selbsthass in den Schlaf weinte. Die Stimmung war bedrückte. Das konnte niemand der Anwesenden abstreiten. „Also darf ich euren Worten entnehmen, das ihr auch niemanden kennt, dem er sich anvertrauen würde?“, sprach Saber nach einer Weile der Stille. Robin schüttelte ihren Kopf. „Leider nein. Das ist es ja…“ Ein kurzes Seufzen konnte sie nicht unterdrücken. „Eigentlich warten wir schon eine ganze Weile darauf, dass unsere Nachbarin meldet, die auf ihn aufpassen soll… dass er wieder etwas angestellt hat…“ Dann straffte die junge Frau ihre Schultern und setzte ein Lächeln auf. „Aber lasst uns nicht mehr darüber nachdenken. Wir wollen diesen Abend doch gemeinsam genießen und etwas feiern.“ Mit einem zustimmenden Nicken zog der Cowboy seine Frau zu sich und gab ihr einen Kuss. „Das sehe ich auch so“, äußerte er und sah dann zu dem Highlander und dessen Verlobten. „Nun mal zu euch beiden Hübschen. Habt ihr euch nun auch getraut? So klamm heimlich?“, forschte er nach. „Oder nur Einladungen verschicken und dann absagen, um uns ruhig zu stellen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)