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Epika

Elfenlicht
von

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Prolog

Alrun blickte nachdenklich auf das Medaillon in ihrer Hand.

»Es wird zeit das wir nach Haus gehen! « Sprach sie zu Felusia

»Willst du wirklich mit zurückkommen? Ich weis doch wie sehr du diese Welt und die Wesen hier liebst.« Fragte Felusia doch Alrun lächelte sie an und nahm sie an der Hand.

»Ich werde dich niemals allein lassen das habe ich dir doch versprochen. Drachenschwestern für immer!« »Drachenschwestern für immer« erwiderte Felusia

Alrun legte das Medaillon auf den Steinernen Boden Der Burg und der dunkle Rote Christall begann zu schimmern.

Ein gleißender Lichtstrahl erhob sich empor zum Himmel und sie blickte ein letztes Mal lächelnd zu Gandolin dem Zwerg dann sprangen sie in das Licht welches sie um schlang und mit sich nahm.

Wie ein Abenteuer beginnt

Kapitel I

Wie ein Abenteuer beginnt.
 

„Sehr geehrte Herr und Frau Remali

wegen wiederkehrenden massives Störungen und Gewalt gegen den Schüler Malin Dorsch, sind wir gezwungen die Schülerin Alrun Remali, für dieses Schuljahr, aus dem Völkerball Team und andere Außerschulischen Sportaktivitäten auszuschließen. Außerdem ist es ihr nicht gestattet an jeglichen Turnieren, welche unsere Schule betreffen Teilzunehmen.
 

Des Weiteren wird sie hiermit abgemahnt. Sollte es wiederholt vorkommen sehen wir uns gezwungen sie für unbestimmte Zeit aus der Schule auszuschließen.
 

Mit freundlichen Grüßen

Direktion Lowitzsch.“
 

Alrun seufzt in ihr Handy an deren anderen Ende ihre allerbeste Freundin Felusia hing. Es war endlich Samstag als Alrun aus dem Briefkasten einen blauen Umschlag nahm. Einer jener, von dem man wusste, dass diese nichts Gutes bedeuten. Zwar wollte Felusia ihre Freundin davon abhalten ihn zu öffnen aber jegliches Reden ignorierte Alrun vehement. Es ist nicht so, dass Sie keine gute Erziehung genossen hatte, doch ihre Neugier war häufig schlimmer als die einer jungen Katze. Zu mal wenn sie dafür sorgen konnte schlechte Nachrichten vor ihren Eltern geheim zu halten, so lange wie es eben ging, dann Tat sie dies auch. "Dann war es das wohl mit meiner Sportkarriere" meinte Alrun "Es tut mir so unendlich Leid,Ru, es ist alles nur meine Schuld" bedauerte Felusia reichlich geknickt. "Warum denn deine Schuld? Sia, du hast damit doch am wenigsten zu tun!"

"Ja, aber na ja, hättest du mich nicht Beschützen müssen vor diesen Idiot und seinen Freunden, wäre das gar nicht passiert, ich wette Malin hat sicher wieder keinen solchen Brief bekommen" Alrun ließ sich rücklings auf ihr Bett fallen. Sie dachte noch einmal genau über Das nach, was geschehen war. Es war Donnerstag nach dem Vereinssport des Schul Völkerball Teams. Felusia wartete wie so oft, draußen auf einer Bank im Schatten auf Alrun als Malin und seine Kumpanen sie wieder unsittlich belästigten. Kurzer Hand schlug Alrun ihn, mit einem gezielten Faustschlag nieder, nach dem sie ihn zuvor mit einem Tennisball beworfen und hart am Kopf traf. Es artete in einer Heftigen Schlägerei aus, welche nur von 2 Lehrern gestoppt werden konnte. Alrun pustete eine ihrer feuerroten Haarsträhnen aus dem Gesicht und sprach verärgert in den Hörer. "Warum auch? Er ist doch Lowitzsch Schützling. Irgendwann hätte er so oder so ein Grund gefunden mich aus dem Team zu werfen damit sein geliebter Neffe hinein kann und Teamkapitän wird. Auch unser Trainer hätte es nicht verhindern können. Oh man nur wegen diesem Idioten Pack. Wenn ich ihn das nächste mal sehe dann…” “Nein,Run!” wurde Felusia eindringlich. “ Sonst wirst du womöglich ganz der Schule verwiesen!” ” Ich werde niemals zu lassen das er dir etwas an tut Sia, du bist doch meine beste Freundin ,meine Drachenschwester. “Das weiß ich doch, aber ich meine ja nur, du musst wirklich aufpassen, bitte.” Flehte Sia doch kicherte sie alsbald, um die trübe Stimmung etwas auf zu bessern. “Aber sein Roter Kopf, nachdem du ihn mit dem Ball trafst, hatte wirklich etwas von einer Tomate.” Alrun kicherte nun auch. “Ich schwöre dir,Sia, ich konnte sehen wie der Ball zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus flog.”

"Kein Wunder dazwischen ist auch nichts was ihn hätte bremsen können." Beide mussten sie jetzt prustend, hysterisch in die Hörer lachen.

Als sie sich wieder beruhigt hatten, fragte Felusia.

"Sag mal, willst du den Brief deinen Eltern zeigen?" "Niemals ,wo denkst du hin?! Zum Glück sind sie nicht da, so dass ich ihn rechtzeitig abfangen konnte. " schmunzelte Alrun.

"Du wirst es sicher nicht lange verheimlichen können, Lowitzsch wird sie sicher auch noch anrufen.” “Und wenn schon, sie wollten doch eh das ich etwas “vernünftiges” lerne.” Aber sieh es mal so, Ru, da hast du jetzt wirklich genügend Zeit zum Lernen. Die Prüfungen stehen bald an." mahnte Felusia doch Alrun meinte nur abwinkend. "Ach was, Die schaff ich auch so... irgendwie." “Wie schaffst du es nur immer so Unbeschwert zu sein , Ru? Aber du! Wir reden später weiter Süße, ich muss jetzt wirklich auflegen, meine Schwester hat eben gerufen es gibt Mittagessen. Du gehst ja dann sicher wieder in den Wald , oder?" "So wie Immer Sia,ich werde ein neues Lied für dich auf meiner Flöte üben, schade das du nicht da sein kannst." Sprach sie etwas wehmütig denn Felusia war dieses Wochenende zwei Stunden Autofahrt entfernt bei ihrer großen Schwester zu Besuch, welche vor Kurzen erst ein Baby bekommen hatte. "Ich vermisse dich auch, Pass bitte auf dich auf, es soll ja bald regnen, ich rufe dich morgen wieder an und wir sehen uns ja auch am Montag wieder. Hab dich soo lieb, Drachenschwester." "Immer dreimal mehr wie du, Bis Montag kann ich das neue Lied garantiert. Grüß deine Schwester und gib dem neuen Erdenbürger ein Kuss von mir. " Mit diesen Worten und einem Kusslaut legten beide auf.

In Alruns Zimmer herrschte für einen Moment Stille wie eigentlich in dem gesamten Haus. Wie eigentlich fast immer es sei denn ihre Freundin war bei Ihr. “Hm, Unbeschwert, sagt sie.” flüsterte Sie zu ihrem Einhornstofftier welches sie darauf hin an sich drückte. Ihre Eltern waren häufig geschäftlich unterwegs, so dass Alrun immer allein war nachdem ihre 12 Jahre älteren Halbbrüder nicht mehr auf sie aufpassen konnten.

Dadurch hatte sie rasch gelernt sich um sich selbst zu kümmern somit hielt sie das kleine Häuschen in ordnung und kochte ihr Essen selbst. Ab und an durfte sie natürlich auch bei Felusia mit essen doch deren Eltern duldeten sie nur gelegentlich da sie der Meinung waren, Alrun sei kein guter Umgang mit ihren Träumereien.Sie würde ihrer Tochter doch nur Flausen in den Kopf setzen. Manchmal fühlte sie sich einsam doch sie war frei. Sie konnte hingehen wo sie wollte und das war bekanntlich meistens in ein kleines Versteck im Wald. Eine Weile starrte Alrun mit dem Stofftier in den Armen noch an die kahle Decke des Zimmers dann raffte sie sich auf, setzte Lord Hörnchi auf ihr Kopfkissen, schnappte sich ihren Rucksack und machte sich entschlossen auf zu ihrem Lieblingsort. Es war nicht sehr weit bis dahin. Der Weg führte Alrun lediglich ein Stück durch die Häuserreihen die Straßen entlang dann durch eine wunderschöne Baumallee, welche zu dieser Jahreszeit in voller Blüte standen. Über einen versteckten kurzen Trampelpfad , welcher durch ein paar bewachsene Hügeln verlief, war sie nach wenigen Minuten endlich am Rande des Waldes angekommen. Sie folgte eine Weile einem schmalen Trampelpfad durch die Baumreihen und blieb an einer sehr dicht bewachsenen Stelle stehen. Da schaute sie sich vorsichtig um. Einmal nach links einmal nach rechts, ein Mal rundherum, ob da nicht jemand wär. Es sollte schließlich niemand wissen wo ihr Versteck liegt. Ein Wunder das es generell noch nie ein Anderer die Stelle entdeckt hatte. Musste man doch den Klang ihrer Flöte und das herzliche Lachen von ihr und ihrer liebreizenden Freundin durch den Wald schallen hören. Darüber zerbrachen sich die beiden Freundinnen allerdings nur gelegentlich den Kopf.

Rasch huschte Alrun durch das Dickicht und dem Farn. Nach einigen raschelnden Schritten durch das Unterholz, kam sie auf eine Kleine Lichtung. Wie ein Verzauberter Ort in einem Märchen, wuchs da mittig eine einzige riesige Weide, welche da schon über tausende Jahre Weltenwandlung miterlebt hatte. Ihre langen Weidentriebe ragten wie ein grüner Vorhang dicht bis auf den Boden. Um sie herum erstrahlte ein prachtvolles Wildblumenmeer worin ein kleiner Pfad aus flachen Feldsteinen hindurch führte, welchen die Mädchen selbst ausgelegt hatten um keine Blumen zu zertreten. Auf diesem schritt Alrun vorsichtig bis sie nach wenigen Sekunden den grünen Blättervorhang erreicht hatte. Mit beiden Händen öffnete sie diesen und ging weiter zum Stamm hindurch. ”Hallo Freundin Weide, Du strahlst heut wieder prächtig. Danke, dass ich mich bei dir niederlassen darf.” sprach Alrun feierlich und strich dabei liebevoll über die furchige Rinde. Wie als würde der Baum bestätigen, rauschte es sacht durch dessen Blätter. Das Mädchen legte ihren Rucksack am Stamm ab und kletterte auf einen Ast der nah zur Erde gebogen wuchs. Von jenem Ast stieg sie auf den nächst höher liegenden, worauf sie sich wie so oft niederließ in der Hand die kleine hölzerne Flöte.

Mit den Vögeln, die rund um sie her sangen, stimmte sie ein Lied ein. Doch die Tiere stoppten augenblicklich ihren Gesang als wollten sie selbst Alruns Melodien lauschen. Der klare sachte Klang Ihrer Flöte erfüllte einsam und wunderschön die kleine Lichtung. Als sie so in Gedanken versunken unter dem grünen Laubdach spielte, merkte sie nicht wie sich rasch der Himmel zuzog als dicke graue Wolken sich vor die strahlende Sonne schob und das blaue Zelt verdunkelten. Erst als der erste Donnerschlag in der Nähe sie aufschrecken ließ und schweren Tropfen sich ihren Weg durch das Laubdach bahnten und auf ihren feurigen Schopf platschten, hörte Alrun abrupt auf zu spielen. ”Hättest du nicht noch ein wenig warten können?” schrie sie förmlich in den Himmel und sprang dann rasch von den Ästen des Baumes hinunter zu ihrem Rucksack und packte diesen. Auch das dichte Blätterdach der Trauerweide konnten den nun einsetzenden Platzregen nicht mehr aufhalten. Alrun zog sich die Kapuze ihrer schwarzen Sweatjacke mit den Katzenohren ,tief ins Gesicht und rannte los. Doch der Himmel hatte sich je her so verschwärzt, dass sie kaum noch eine Hand vor Augen sah und somit blindlings durch das Dickicht in ihr Verderben rannte. Das Mädchen war bereits unbewusst weit vom Pfad abgekommen und wusste nun nicht mehr wo sie sich befand dennoch lief sie einfach weiter. Irgendwo schlug ein Blitz krachend ein. In den Ästen knackte und rumorte es. Ein harter Schlag traf Alrun am Kopf so dass sie langsam wurde und bald gänzlich stehen blieb. Mit den Händen versuchte sie sich an Bäumen noch ab zu stützen, doch allmählich verschwamm vor ihren Augen das was sie in der Finsternis gerade noch sehen konnte. Es war ihr als käme ein Rabe mit funkelnden Augen, jedes eine andere Farbe, kreischend auf sie zugeflogen. Auf der Brust trug dieser einen Rot leuchtenden Kristall. Er näherte sich ihrem Gesicht dann verlor sie letztendlich das Bewusstsein und sank in das vom Regen durchnässte Gras. Da lag sie nun bis sich die Wolken verzogen und der volle Mond am Firmament, seine Bahn gezogen silbern auf sie herab schien. Geweckt von einem der letzten Tropfen, welcher sich von einem der Blätter gelöst hatte ,öffnete Alrun vorsichtig ihre Augen und setzte sich langsam auf. Ein stechender Schmerz durchzog ihren Kopf, augenblicklich fasste sie an die Stelle an der es an ihrer Stirn am meisten zog und brannte. Halb getrocknetes Blut befleckte ihre Hand welches sie schnell im noch feuchten Gras wieder abwischte. ”Was ist nur geschehen…und … wo bin ich?” sprach sie stockend zu sich selbst als sie nun um sich her blickte. Der Wald, welcher sie mit riesigen, dick stämmigen Bäumen umringt, kam ihr äußerst befremdlich vor. Wo war sie nur? Ihr Kopf tat ihr sichtlich weh und noch immer drehte alles darin und darum.

Daher beschloss sie bis zum Morgen an jener kleinen Lichtung zu verweilen. Sie kroch zwischen die Wurzeln einer dieser riesigen Bäume und legte sich mit dem Kopf auf dem Rucksack in das weiche Moos. Das Einschlafen fiel ihr trotz, dass sie mit ihrer nassen Kleidung fror, nicht schwer denn sie fühlte sich sehr schwach und müde und alles fühlte sich an als wäre sie auf einem schwankenden Schiff auf stürmicher See.
 

Die Blätter an den Bäumen leuchteten smaragdgrün als am nächsten Morgen die Sonne durch das Laub schien. An einigen Stellen brachen ihre goldenen Strahlen ganz hindurch. Einer dieser wärmenden Strahlen kitzelte Alrun sanft an der Nase und aus dem Schlaf. Sie setzte sich langsam auf und rieb sich die Augen. Um sie herum sangen Vögel in ihren schönsten Liedern einen Morgengruß.

Alruns Kopf tat nun nicht mehr ganz so weh doch hatte sie immer noch ein leichtes Hämmern darin. Allgemein sie fühlte sich aber etwas besser. So langsam konnte sie auch wieder einen klaren Gedanken fassen. Nun fragte sie sich aber noch immer wo sie sei. Sie hatte sich doch noch nie verlaufen. Das Mädchen kannte ihren Wald von klein auf von einem Ende Bis zum Anderen.Doch dieser Wald hier, mit seinen riesigen Bäumen, wo man hätte ein kleines Häuschen darauf bauen können , war ihr so fremd dass es nicht ihr Wald sein konnte. Doch konnte sie wirklich so weit gelaufen sein, dass sie auf einmal in einen völlig anderen Wald erreicht hatte? Alrun erhob sich langsam von ihrem Platz, strich sich ihre Kleidung und ihr Haar zurecht und blickte weiter um sich. Ob schon jemand nach ihr suchte? Und was ist wenn sie bis Montag oder gar nie mehr aus dem Wald heraus fand? Gar verhungerte oder erfror?

Ihre Freundin, würde es doch das Herz zerbrechen. Nein, Alrun schüttelte diesen Gedanken aus dem Kopf sie konnte und wollte nicht Länger still stehen sie musste schleunigst aus diesem Wald hinaus. Das Mädchen fasste sich ein Herz, nahm ihren Rucksack und lief erst ein Mal los. Sie bahnte sich einen Weg über den verwurzelten bemoosten Boden. Als die Sonne am Höchsten stand, kam sie alsbald auf eine Lichtung auf welcher eine Besonders alter und dicker ,mit Efeu bewachsener Baum sich auf türmte. ”Vielleicht” legte sie nachdenklich ihren Zeigefinger auf die Lippen und den Daumen an das Kinn ”Kann ich von seiner Spitze aus den gesamten Wald überblicken. Das muss doch gehen!”

Gesagt getan lehnte sie ihren Rucksack an dessen Rinde und kletterte so sportlich wie sie war von Ast zu Ast bis an seine Spitze empor. Oben angelangt, hielt sie mit offenen Mund inne. Sie war erstaunt über die Schönheit des Landes welches definitiv nicht mehr ihres sein konnte. Nichts als Bäume weit und Breit und dann sah sie, als sie weit über die Bäume hinweg blickte, wie sich ein Fluss schlängelnd einen Weg hindurch das grüne Meer bahnte. Doch bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnte, knackte und knirschte es unter ihr. Der Ast auf welchem sie stand war morsch, hielt ihrem Gewicht nicht stand und brach. Alrun verlor den Halt, viel durch Laub und Geäst welches ihrer Kleidung auf riss und gemein ihre Haut zerkratzte. Dieser Fall fühlte sich endlos an und sie dachte ihr kurzes Leben zog an ihr vorüber. Doch abrupt und stumpf stoppt dieser und als sie es wagte ihre fest zusammengekniffenen Augen zu öffnen, fand sie sich auf den Rücken eines großen schneeweißen Pferdes mit silber grauer Mähne wieder, welches müde seinen Kopf hob und sich zu ihr drehte und sie nur wenig überrascht an glotzte. Es zuckte kurz mit dem Ohr und Plötzlich stieg es auf und Alrun purzelte von seinem Rücken in das Gras. Das Pferd selber drehte sich zu ihr um und beschnupperte sie. ”Öhm, Danke, das du mich aufgefangen hast, ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr erschreckt.” Meinte Alrun sichtlich erleichtert. Daraufhin schnaufte das wunderschöne Tier ihr ins Gesicht, ging ein paar Schritte zurück, nahm Anlauf, sprang mit einem Satz über Alruns Kopf hinweg und verschwand so plötzlich wie es aufgetaucht war wieder im Wald.” Machs gut! Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.” Rief Alrun und dachte sich: ”Schade mit ihm wäre ich sicher schneller am Fluss gewesen.” Alrun erhob sich, putzte sich Dreck und Laub ab und beschloss sich zum Fluss auf zu machen. So setzte sie ihren Rucksack wieder auf, hob einen der abgebrochenen etwas größeren Äste auf und machte sich auf die Wanderschaft.
 

Ende des 1. Kapitels

Herren Des Waldes

Kapitel 2

Die Herren des Waldes
 

Silbern warf der Mond sein Angesicht auf die Oberfläche des seichten Flusses als sich Alrun erschöpft vom langen Tagesmarsch auf einem umgefallen Baum ausruhte.

Aus trockenen Ästen und ein paar am Ufer liegenden Steinen, hatte sie vor sich ein kleines Lagerfeuer errichtet welches nun die Lichtung am Fluss in ein dämmriges wohliges Licht tauchte.

Sie hatte sich vorgenommen die Nacht am Fluss zu verbringen und am nächsten Tag , so früh wie möglich, weiter dem Flusslauf zu folgen. Dieser musste doch schließlich früher oder Später aus dem Wald heraus führen.

Alsbald legte sie ihre Jacke fein säuberlich auf den Baumstamm, krempelte dann die Beine ihrer Cargo Hose bis zum Knie nach oben , zog Schuhe und Socken aus und lief in den sanft dahin blechernden Fluss hinein.

Die Schrammen und Kratzer brannten als sie sich mit dem kühlen, klaren Wasser den Schmutz ab wusch.

Zurück am Ufer setzte sie sich mit einem langen Ast, welchen sie im Kies fand an das Feuer. Mittlerweile fraß sie der Hunger regelrecht von innen auf. Sie hatte ja auch seit über einen Tag nichts mehr gegessen. So dachte sie darüber nach ein paar der durch das Wasser huschende Fische zu fangen während sie den stabilen Ast betrachtete.

Neben ihren unzähligen Fantasy-Romanen hatte sie auch einige Survival-Ratgeber gelesen . Man weiß ja nie, wann man in solch eine Situation geriet. Man denke doch nur mal an eine Zombie Apokalypse da konnte das schon recht nützlich sein. Also spaltete sie den stabilen Stecken, mit dem Messer welches sie immer in ihrer Hosentasche bei sich trug, an dem einen Ende in vier Teile die sie dann an spitzte.

Große Steine führten wie ein Weg durch den Fluss zur anderen Uferseite zu einen weiteren nicht endenden dunklen Wald. Alrun genoss die Wärme an ihren Füßen welche die Steine noch aus strahlten als sie sich mit dem hölzernen Speer in den Händen auf einen dieser stellte.

Ganz still stand sie und verfolgte mit ihren Augen die vorbei schwimmenden silbernen Fische. Doch gerade als sie den Speer in das Wasser jagen wollte, hallte ein klagender Hilferuf durch den Wald.

”Hat da jemand gerade um Hilfe gerufen?” hielt sie nachdenklich inne.

Es ertönte abermals ein wimmernder Hilferuf.
 

Wer Alrun kannte, durfte sich darauf verlassen, dass sie stets jedem half der in Not geriet. Als gleich folgte sie zügig, mit dem Holzspeer noch in der Hand, dem Weinen während sie mit Hilfe ihres Handys den Weg erleuchtete.

Mit dem langsam schwindenden Schein des Feuers in ihrem Rücken,war das Klagen immer deutlicher zu hören und ein kleines flackerndes Licht erweckte nun mehr ihre Aufmerksamkeit. Schnell löschte sie das Display ihres Handys und folgte dem Flackern. Vor ihr eröffnete sich eine weitere Mond beschienenen Lichtung in der sich ein erdiger Krater auf tat. In diesem konnte sie zwei Personen im Schein einer Fackel ausfindig machen. Eine der beiden war recht klein, wohl ein Kind.

Alrun hielt ihren Atem flach und versteckte sich leise hinter den Sträuchern, während sie weiterhin die Beiden im Auge behielt.

Ein Mann welcher sein Antlitz mit einem Kapuzenmantel verhüllte , zog das Kind fest an den Armen gepackt zu einem alten vom Sturm geborstenen Baumstamm in der Mitte der Kuhle. Daran band er den hilflosen ,schluchzenden kleinen Jungen fest.

Das klägliche Jammern des Kindes, zerriss Alrun fast das Herz und wütend ballte sie die Fäuste in die Erde neben sich. Am liebsten wäre sie sofort nach unten gerannt und hätte diesem Mann eine gepfefferte Rechte gegeben. Doch er wirkte durch seine Größe deutlich bedrohlicher als ihr Schulkamerad Malin. Hinzu kam auch noch das sie eine Waffe an seiner rechten Hüfte zu sehen glaubte. Somit hielt sie sich krampfhaft im Gebüsch zurück und beobachtete missmutig weiter das Geschehen.

Außer ein stumpfes Murmeln konnte sie dabei leider nicht verstehen was er zu dem Kind sprach. Doch plötzlich erklang ein schriller Pfiff und eilig kletterte der Mann sogleich aus der Kuhle,verschwand im Dunkel des Waldes und überließ den weinenden kleinen Jungen der Stille.

Diese hielt jedoch nicht lang inne.
 

Ein dumpfes,kehliges Grollen drang aus einer düsteren Höhle am Rande des steilen Abhangs in der Kluft. Im fahlen Licht des Mondes kroch daraus ein abgemagertes riesiges Wolfs ähnliches Wesen hervor.

Die Glanzzeit jenes Tieres war längst vorüber denn auf einem Auge war es erblindet und seine Rippen drückten sich sichtbar durch das kurze stumpfe, struppige Fell.

Ein Ohr, wohl vor einigen Jahren von Seinesgleichen in einem unbarmherzigen Rangkampf abgerissen, fehlte ihm. Weitere tiefe Narben in seinem Fell zeugten von derart harten Kämpfen.

Langsam umkreiste es lauernd den Jungen am Pfahl bis es Angesicht zu Angesicht vor ihm stand. Dieser würde wohl die erste größere Beute nach langer Zeit sein, welches das Tier sich gänzlich einverleibt. Nichts würde es von den kleinen wehrlosen Burschen übrig lassen. Nichts davon hergeben. Würde ihn mit Haut und Haar verschlingen. Gestärkt könnte es dann endlich aus der Kuhle , aus seinem Gefängnis hinaus. Nach Monaten endlich wieder größere Wesen als nur Ratten und Mäuse ,die seinen Magen nie zu füllen vermochten, erlegen. Heisern knurrend bleckte es seine gelben brüchigen Zähne und dann setzte der Wolf zum Sprung an.

Ein kreischend, markerschütterndes Jaulen durch drang den Nacht ummantelten Wald und verstummte nach einem letzten röchelnden Wimmern.

Die Junge Alrun war rasch den Abhang hinunter geschlittert,vor den Jungen gesprungen

und hatte tollkühn der Bestie während diese noch im Sprung war, mit Wucht den hölzernen Speer in die Brust gerammt. Dies ließ das dürre Wesen heulend zu Boden gehen.

Sie richtete sich heldenhaft auf und wandte sich dann sogleich zu dem ca. 8 Jahre alten verängstigten Jungen um. “Wer , wer bist du.?” fragte dieser mit bebender Stimme doch sie antwortete ihm nur stumpf. “Keine Zeit für große Vorstellungsreden! Wir müssen hier weg!" Dabei blickte sie kurz auf zur Gegenüberliegenden Seite, ob da nicht ein Fackelschein zu sehen ist wo der Mann verschwunden war.

"Wer weiß ob noch dieser Mann oder vielleicht weitere solche Wesen in der Nähe sind.”

Nach dem sie ihn von den Fesseln befreit hatte, nahm sie ihn bei der Hand und sie rannten gemeinsam los. Alrun half ihn den Hang hinauf,kletterte ihm nach und gemeinsam eilten sie dann in Richtung ihres Lagers.

Es dauerte nicht lang und sie sahen bereits das flackernde Licht des Feuers welches das Mädchen sogleich löschte in dem sie Erde und Sand darüber warf.

“Wie es ausschaut ist uns niemand gefolgt.” sprach sie als sie noch einmal in das Dunkle des Waldes zurück sah. “Aber es ist besser wir bleiben unentdeckt. Lass uns die Nacht hier verbringen und dann Morgen einen Ausweg suchen.”

Mit einem Stofftaschentuch ging Alrun zum Wasser und tauchte es hinein dann ging sie damit zurück zu dem ängstlichen Jungen.

“Wie heißt du denn Kleiner?” Fragte sie freundlich und schluchzend antwortete der Junge nur kurz darauf:

“Veress.”

Vorsichtig wischte sie ihm mit dem feuchten Tuch den Schmutz vom Gesicht.

“Hast du irgendwo Schmerzen, Veress?”

”Nein, Ich will jetzt nach Hause” klagte Veress bockig mit Tränen in den Augen.

Alrun versuchte ihn zu beruhigen.

”Es ist zu dunkel! Wir können nicht wahllos im Wald umherirren! Ich weiß nicht wo dein zu Hause ist aber wir bringen dich schon irgendwie wieder dahin zurück.”

“Mein Vater ist Eladan der Herr von Thalrim und ich bin ein Prinz.”

“Ich kenne weder deinen Vater,Thalrim oder überhaupt diesen seltsamen Wald hier. “

Veress war überrascht, zog den Rotz in seiner Nase hoch und sprach weiter.

“Jeder kennt ihn. Wo kommst du denn her?"

Alrun setzte sich seufzend neben ihn.

”Das ist zu kompliziert um es zu erklären.

Aber sag , wie bist du in die Hände solch eines gemeinen Mannes geraten?”

Die Lippen des Jungen bebten noch immer vor Kummer als er zu erzählen begann.

“So genau weis ich das nicht. Ich habe mich wie jeden Abend zur Ruh gelegt. Mutter sang mir ein Lied vor bis ich einschlief. Doch als ich erwachte fand, ich mich in einer Ruine wieder. Ich weiß nicht ,mal wie er ausschaut. Ich hörte nur wie sie wohl erfolglos meine Eltern gefügig machen wollten aber warum er mich dann hier aus setzte, dass weiß ich nicht. ”

"Hmm" meinte Alrun und setzte nachdenklich fort.

“Ruh dich jetzt erst einmal aus! Ich weiß nicht wie lang wir morgen laufen müssen. Aber definitiv , gehen wir in die gegengesetzte Richtung von der Kuhle. Ach ja, mein Name ist im übrigen Alrun.”

Veress hatte sich mittlerweile beruhigt und wischte sich die letzten Tränen mit dem Ärmel seines hellblauen Hemdes ab. “Das ist ein hübscher Name.” meinte er. Er hatte so langsam Vertrauen zu dem Mädchen gefasst denn nun wirkte der kleine Prinz allmählich etwas aufgeweckt und begann aufgeregt zu plappern:

”Bist du eine Amazone,ich habe mal gehört das es einen Stamm Amazonen gibt deren aller Namen nur mit einem A beginnen und du bist ja auch so mutig wie eine und sonst….”

Alrun seufzte und unterbrach ihn. “Schlaf jetzt! Der Weg Morgen wird sicher lang.”

“Weißt du, ich kann sehr lange laufen ohne müde zu werden.” prahlte der Junge

“Ja, das glaub ich dir sofort, denn noch, ruhe dich jetzt aus!” Meinte Alrun eindringlich und rollte entnervt mit den Augen, umwickelte ihn mit ihrer Jacke und deutete an er solle sich zwischen die schützenden Wurzeln einer der riesigen Bäume legen. Sie selbst setzte sich an die erloschene Feuerstelle.

Am Flussufer hatte sie einen neuen Stock gefunden und wie auch den anderen zuvor, spitzte sie ihn zu einem Speer an.

“Ein Schwert wäre hilfreicher!”

Gerade als sie damit fertig war, kam Veress zu ihr geschlichen.

“Du sollst doch schlafen!” meinte sie ein wenig mürrisch und setzte genervt fort “Ich will morgen kein Jammer-Knaben mit herum schleppen müssen!”

“Ich kann nicht schlafen, ich fürchte mich so und mir fehlt Mutter und Vater.”

Er setzte sich zu ihr und legte seinen Kopf auf ihren Schoß.

Alrun zierte sich etwas doch dann war sie berührt , seufzte und strich ihm durch sein lockiges blauschwarzes Haar. Dann holte sie ihre kleine Flöte, die sie stehts um den Hals trug hervor und spielte sacht eine langsame beruhigende Melodie.

Nach einer ganzen Weile stoppte sie jedoch abrupt als sie im Wald auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses aus dem Augenwinkel ein Licht wahr nahm.

Nur das ruhige Zirpen der Grillen und das sachte Gurgeln des Flusses war noch zu hören.

Auch Veress etwas verwirrt über das abrupte Stoppen der schönen Musik, hatte sich nun auf gesetzt. “Was ist dort?” fragte dieser und Alrun antwortete mit gedämpfter Stimme.

“Ich weiß nicht. Es war wirklich dumm von mir zu spielen.”

“Ich fand es schön.” meinte der Junge und lächelte.

Alrun nahm sich ihre Jacke und zog die Kapuze tief in ihr Gesicht dann wand sich noch einmal an Verres.

“Versteck dich zwischen den Wurzeln des Baumes kleiner Prinz! Ich werde nachsehen. Vielleicht sind es Welche die uns helfen können aber wir sollten vorsichtig sein.” mahnte sie bedächtig , schnappte den Speer und lief los.

Schnell hatte sie die flachen Steine Im Fluss bis zur anderen Seite überwunden und schlich nun, Barfuß wie sie wahr, vorsichtig durch das Gehölz bis sie an die Lichtquelle gelangte. Aus sicherer Entfernung sah sie, im Licht leuchtender Kristalle, mehrere hoch gewachsene Gestalten. Fast alle hatten recht lange goldblonde Haare und als sie deren Spitz zulaufende Ohren erkannte, war sie sich sicher.

Kein Zweifel, es handelte sich um Elfen.

Es konnten nur Elfen sein. Genau wie sie in ihren unzähligen Büchern beschrieben standen. Ein klein wenig überschlug sich ihr pochendes Herz vor Freude.

Doch war sie sich nicht sicher ob diese hier eben so gutmütig waren wie jene in ihren Geschichten als sie die langen Schwerter und Bögen bei ihnen sah.

Die Elfen selbst hatten sie noch nicht wahrgenommen doch wirkten sie sichtlich beunruhigt. Hatten sie wohl den Klang der Flöte gehört. Nicht wissend woher dies kam bereiten sie sich nun flüsternd.

Was sollte Alrun nun tun?

Sie war sich so unsicher. Soll sie zurückgehen zu Veress und die Nacht abwarten oder sollte sie es wagen sich ihnen zu zeigen und sie um Hilfe bitten? Und wenn? Was hätte sie ihnen sagen können?

》Hallo ich bin Alrun,ich komme jetzt öfter vorbei?《

Mal davon abgesehen ob sie überhaupt ihrer Sprache mächtig waren.

Alrun entschied sich zurück zu Veress zu gehen um ihn darüber zu informieren, schließlich lebte er in dieser Welt und konnte in dem Moment vielleicht eher weiterhelfen.

Doch alles sollte sich ändern denn sie achtete in ihren euphorischen Gedanken, dass sie echte Elfen sah nicht auf den Weg. Echte Elfen, das war doch einfach der Wahnsinn. Wenn nur ihre Freundin mit hier gewesen wäre.

Ein Ast zerbrach knirschent unter ihrem Fuß.

Verdutzt blickten die Elfen in den Schatten auf ein merkwürdiges Wesen mit spitzen Ohren und einem hölzernen Speer in der Tatze.

Starr blickte sie auf die Elfen.

Die Stille in welcher Alrun kein Wort über die Lippen bekam, wirkte wie eine Ewigkeit auf sie. Ihr Herz aber raste aufgeregt wie das eines geschockten Karnickels vor einer Meute hungriger Wölfe, jederzeit bereit es augenblicklich zu packen.

Einer der hochgewachsenen Geschöpfe hatte bereits seine Hand am Schwertgriff als Schreien und Kreischen von der andere Seite des Flusses erhalte.

Alrun erwachte aus der Trance und zögerte nicht mehr. Sie wusste es konnte nur Verres sein. Eben wie ein Karnickel eilte sie mit einem Hakenschlag flink zum Flussufer. Die Elfen ließen nicht lange auf sich warten und jagten ihr hinterher.

Sie rannte und sprang stets mit den Verfolger im Rücken über die Steine den Holzspeer fest in der Hand, zielsicher zum anderen Ufer. Auf der anderen Seite angelangt, sah sie zwei seltsame kleine dunkle Wesen mit dünnen Ärmchen und großen spitzen Ohren welche sich auf den Jungen stürzten. Jetzt rannte Alrun erst recht schneller.

Die Goblins, gerade mal so groß wie der Junge selbst, bemerkten sie und stürmten, mit ihren Breit-Klingen-Schwertern, einer nach dem Anderen schreiend auf sie zu. Dem ersten zog sie dem Speer über den Kopf dass er zu Boden stürzte den anderen rammte sie selbigen sogleich ins Herz. Der Erste hatte sich wieder aufgerappelt und rannte nun wieder schrill kreischend auf Alrun zu, welche sich das Schwert mit dem Knochengriff des Zweiten schnappte und ihn mit einem einzigen herzhaften Hieb auf dessen Schädel tötete.

Als sie zu Veress wollte, sah sie nur noch aus der Ferne wie ein fremder Reiter ihn auf sein tänzelndes Pferd zog und davon ritt. Pfeile zischten nun dicht an ihr vorbei als sie ihm versuchte zu folgen. Die Elfen waren längst über den Fluss gehuscht und Alrun rannte, flink wie sie war, über Stock und Stein. Sprang über Gräben immer mit den Elfen im Nacken.

Den Reiter hatte sie alsbald aus dem Blick verloren und rannte ziellos durch den dunklen, unbekannten Wald, nun flüchtend vor den Elfen.Welchen es jedoch nicht gelingen wollte sie ein zu holen.

Doch die Verfolgung endete alsbald knapp an einer Klippe, bei dem der eigentlich ruhige Fluss nun durch einen brausenden Wasserfall abfiel. Alrun konnte gerade noch so vor dem Abgrund stoppen.

”Seht Freunde, ein Menschlein.” Drang es von hinten an ihre Ohren nun erkennent was sie war. Denn ihre Kapuze war während des schnellen Laufes durch Blattwerk und Geäst nach hinten gerutscht. Alrun drehte sich hastig um und schaute in die hellen funkelnden Augen des Elfenanführers. Stolz stand dieser An der Spitze seines zwanzig Mann großen Heeres.

Im Mondlicht blitzte die Klinge seines Schwertes auf.
 

“Du hast drei Optionen!” Langsam trat der Elf weiter nach vorne. Seine erhabene Stimme hielt er ruhig. “Entweder trittst du gleich einen Schritt weiter und stürzt in die Tiefe und in deinen sicheren Tod,

versuchst dich frei zu kämpfen und stirbst durch meine Klinge.” dabei blickte er auf das Schwert in ihrer Hand und setzte fort.

“Oder du lässt auf der Stelle deine Waffe fallen,kommst mit uns und erwartest unser gerechte Urteil. ”

Alrun musste nicht lange überlegen und gab ihm, als sie ihr Worte wiederfand mutig zur Antwort:

“Mir scheinen alle drei nicht ganz optional für Mich.”

“Nun..”

begann der Elfenführer

“Du kannst dein Glück gern versuchen und dein, nun ja ,”Schwert” gegen mich erheben.” Dabei lächelte er verachtend und deutete mit einem Kopfnicken auf das kurze breite Goblin Schwert.

Langsam trat er dabei näher an sie heran. Alrun trat rückwärts immer weiter an die Klippe. Ihr rotes Haar schimmerte im Mondlicht wie Feuer.

“Es wäre doch zumindest keine undenkbare Option.” meinte sie noch immer das Schwert mit den Knochengriff fest in der Hand.

“Sei nicht närrisch Menschenkind, selbst wenn du es vollbringen solltest mich nieder zu strecken, meine Schützen würden nicht zögern und du wärest denn doch nicht länger am Leben als ich.” mahnte er setzte jedoch deutlich überheblich fort.

“Ich zweifle jedoch daran dass dir dies gelingt.”

Alrun wirkte nachdenklich sie wusste sie kam nicht mehr ungeschoren aus dieser Situation. Genauso wusste sie, dass sie wohl niemals überhaupt eine Aussicht gegen den Hochgewachsenen schönen Elfen hätte. Und töten? Das kam für sie einfach nicht in Frage.

“Ich würde es eh nicht übers Herz bringen dir das Leben zu nehmen.”

meinte sie mit leisen Worten und blickte auf ihr Schwert von dem sich langsam ihr fester Griff löste.

Doch genau in jenem Moment als sie das Schwert los ließ und es zu Boden fiel, zischte ein Pfeil durch die Elfenreihen. Alrun taumelte und rutschte rücklings von der Klippe. Halantri’ir, wie man den Elfen an der Spitze nannte, versuchte noch zu ihr zu stürzen und ihre Hand zu packen, doch es war zu spät. Sie fiel, rücklings, mit den Blick in Halantri’írs erschütterten Augen in den Abgrund.

Er drehte sich zu seinen Mannen um. “Wer hat dieses Pfeil geschossen?”

Ein Raunen ging durch die Reihen doch niemand antwortete. Alle waren sie zugleich geschockt.

“ Kommt! Es ist nun gleich weshalb sie sich in unseren Wald wagte, obgleich sie unser Feind sein mag. Auch Ihre Seele sollte den Frieden erhalten. Geben wir zur Erde was der Erde entsprang.” Befahl Halantri'ir und schnellen, leichten Fußes rannten und sprangen sie nach unten.

Doch wie überrascht waren sie, als sie ankamen und niemand auf zu finden war.

Lediglich den Pfeil und Blut fand man am Ufer.

Achat ein jung wirkender Elf , doch sehr viel älter als so manche andere, nahm den Pfeil auf und sprach.”Fürst, dies ist kein Pfeil von uns.” Halantri’ír kam zu ihm “Bemerkenswert dass sie den Sturz überlebt hat. ”

“Dummes Mädchen. Sie wird verbluten.” Meinte Achat.

“Sie kann demnach ja doch nicht weit gekommen sein. Sie wird sich Telindi’ils Urteil nicht entziehen!” Befahl Halantri’ír und rannte gefolgt seiner Mannen los. Tatsächlich, schnell fand man am anderen Ufer des seichten Flusses ihren regungslosen Körper.

Halantri’ír kniete sich zu ihr hinunter und drehte sie vorsichtig auf den Rücken. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schwach. Der Elfenherr wischte ihr sacht ein paar von den feurigen Strähnen aus dem Gesicht und sprach dann nach kurzem zögern überrascht.

“Sie lebt. Welch seltsam Menschenwesen.”
 

Ende des 2. Kapitels

Tumult in Valeria

Bedeckt mit einer dünnen Wolldecke erwachte Alrun auf einer Pritsche. Langsam setzte sie sich auf wobei ein stechender Schmerz ihre linke Schulter durchzog. Irgendwer hatte ihre Pfeilwunde nah der linken Schulter jedoch sorgfältig genäht und mit Bandagen versorgt.

Sie blickte an sich herab. Ihr gesamter Körper, welcher von Prellungen und Schürfwunden übersät war fühlte sich an als wäre sie von einer Herde Gnus überrannt worden. Vorsichtig legte sie sich wieder zurück und bedeckte ihr Gesicht mit dem rechten Arm. Alles schien so unwirklich und Alrun wünschte im Moment nun so sehr das es nur ein schlechter Traum sei und sie jetzt in ihrem Bett daheim aufwache. Doch als sie die Augen wieder öffnete blieb alles unverändert. Noch immer blickte sie an die steinerne Decke. Noch immer war sie umringt von demselben grauen kahlen Gestein.

Dumpfe Schmerzen durchzogen ihren Körper als sie sich langsam von ihrem Lagerplatz erhob um sich vorsichtig in der Zelle um zu sehen.

Auf einem Tisch lag unter ihrer kleinen Flöte ihr Hemd fein säuberlich zusammengelegt. Rasch zog sie es sich über ihren Oberkörper der bisher nur von dem Verband verdeckt wurde.

Durch ein kleines vergittertes Fenster oben nahe der Decke, schien ein Lichtstrahl, denn der Morgen war bereits angebrochen. Alrun ging hin und zog sich unter Schmerzen an den Gittern nach oben und versuchte hinaus zu schauen doch mehr als einen steinern gefliesten Boden konnte sie nicht erkennen.

“Das solltest du lassen, Flammenhaar! “ drang eine Stimme von hinten an ihr Ohr Augenblicklich ließ sie vom Fenster ab und drehte sich hastig um. Vor der Gittertür stand Achat und eine Elfenfrau namens Taria.

Das Mädchen verschränkte die Arme und blickte die Elfen an doch sie konnte in deren Augen kein Zorn entdecken, eher Überraschung. Achat öffnete die Gittertür und Taria legte ihr Fesseln an die Hände. “Ich hätte nicht erwartet das du so schnell wach wirst. Aber unser General will dich sehen. ” Meinte der Elf “Warum kommt er dann nicht selbst her?” fragte Alrun keck und die Elfenfrau schmunzelte etwas wurde dann jedoch ernst und zog an den Fesseln.

“Völlig gleich was du davon hältst Mensch! Du wirst uns begleiten!”

Widerwillig ging sie mit ihnen, eine Andere Wahl hatte sie nicht.

So brachten die Elfen sie schweigend die Verlies-Treppe hinauf.
 

Geblendet von der plötzlichen Helligkeit, blinzeln Alrun als sie über den offenen Durchgang mit der Bogenmauer geführt wurde. Eine Treppe in der Mauer ging nach unten in einen Hof wo ein paar wenige Elfen mit Schwertern und anderen Waffen übten. Taria schob Alrun weiter als diese kurz stehen geblieben war um von Oben die Elfen begeistert zu beobachten.

Ein paar dieser Elfen deren Blick auf das Mädchen vielen, begannen dabei aufgeregt zu tuscheln.

Endlich kamen sie am Ende an eine Tür durch die sie einen kleinen warmen Ornament verzierten Raum betraten.

In der Mitte des Zimmers stand ein großer Eichentisch auf dem eine Karte von den Ländern dieser Welt eingeschnitzt war.

Der General, wie konnte es auch anders sein, war natürlich Halantri’ir.

Mit auf den Rücken verschränkten Händen sah er aus dem Fenster.

Sein weißes fast farbloses langes Haar ,mit sacht bläulichen Schimmer, sorgfältig nach hinten geflochten.

Mit einer kurzen Handbewegung

schickte er die beiden Elfen nach draußen und wand sich dann Alrun zu. Mit prüfenden Blick stolzierte er dabei um sie herum.

“Faszinierend ,dass ein einfacher kleiner Mensch, diesen Sturz nahezu unbeschadet überleben konnte. Sag mir, Menschlein, welch absonderlicher Zauber half dir dabei?”

Alrun antwortete nur schnippisch darauf “Flügel gewachsen sind mir jedenfalls nicht.”

Argwöhnisch betrachtete Halanti'ir sie von oben herab.

“Dann war es wohl nur Glück?"

Meinte er ,lehnte sich an die Kante des Kartentisches,nahm den Pfeil welcher darauf lag in die Hand und zeigte ihn ihr.

“ Warum will dein Gefolge deinen Tod?”

“Mein Gefolge? Ich versteh nicht?” runzelte Alrun sichtlich verwirrt die Stirn.

Halantri’ir wurde nun etwas ungehalten.

“Du verstehst also nicht? Auch nicht das du nicht hier sein solltest?”

“Ihr habt mich doch selbst hergebracht!”

“Hätten wir dies nicht, wärest du vermutlich tot. Der Zutritt in unseren Wäldern ist euch Menschen seit hunderten von Jahren verwehrt und wird nicht allzu selten mit dem Tode gestraft. Was glaubst du also in unseren Wäldern zu finden? "

"Beeren,Pilze, gescheite Wesen mit denen man sich vernünftig unterhalten kann?"

Sprach Alrun ruhig doch deutlich sarkastisch.

"Spotte nicht! Gib mir eine Antwort!” Verlangte er und krachte den Pfeil zornig auf den Tisch.

Alrun schrie ihn daraufhin an.

“Wie soll ich auf etwas Antworten , worauf ich doch selbst keine Antworten weiß.

Eine Antwort die mir zu dem nichts bringt ,wenn die Strafe denn noch der Tod bleibt.”

Sie blickte furchtlos auf zu ihm direkt in seine eis klaren Augen und funkelte ihn mit ihren an. Ihre feurig glänzenden Augen waren dunkel grau aber rund um ihre Pupillen waren sonderbare deutlich sichtbar gold-orangene Ringe. Ihre Brüder meinten immer, sie trage die Sonne im Blick.

Halantri'ir zügelte sich und sprach.

“Du willst also nicht reden? Auch gut. Warum auch immer dich der Weg in unser Reich führte, du hast recht,verlassen wirst du es wohl niemals mehr.”

“Das ist also nach eurer Art ein gerechtes Urteil? Vielleicht wäre der sofortige Tod eine bessere Option für mich gewesen.” sprach sie leise und wendete ihren Blick ab von ihm. Halantri'ir atmete tief durch .

“Für wahr, vielleicht wäre es das und doch lebst du. Jenes Urteil liegt jedoch nicht in meiner Hand.” Halantri'ir wanderte um sie herum nahm sie fest an den Ketten dann brachte er sie in ihre Zelle zurück, wo er die Fesseln wieder löste.

“Möge Lird Telindiil bei seiner Rückkehr entscheiden, was mit dir geschieht.” Klirrend fiel die Gittertür ins Schloss als der Elf hinaus getreten war und wortlos ging.

“Rettet mich vorm Tod damit ich wiederum zum Tode verurteilt werde? Macht Sinn, ja das macht wirklich VIEL Sinn!” rief sie ihm hinterher und schlug wütend gegen das Gitterstäbe.

Sie war noch recht erschöpft ihre Wunde schmerzte und ihre rechte Hand nun auch. So legte sie sich, wieder zurück auf die Holzliege und rollte sich unter der Decke zusammen.
 

“Weshalb sind wir wegen dieses Menschleins , zu Zweit hier?”

“Damit du dich mit dem gesamten Wein nicht schläfrig trinkst.Achat”

Bekannte Stimmen zweier Elfen welche nicht zu entfernt beisammen an einem Tisch saßen, weckten Alrun nach einiger Zeit wieder aus ihrem Schlaf.

”Hat unser schöner General Angst das sie ausbrechen könne?”

“Achat, er will doch nur ganz sicher sein. Sie spricht nicht , wir wissen nicht wer sie ist und was ihr Vorhaben in unseren Wald war. Eldarion ist im übrigen auch noch immer nicht zurückgekehrt.” Achat lehnte sich mit verschränkten Armen im Stuhl zurück und legte die Beine übereinander. “Was sollte diese halbe Person schon verbergen, sie wird sich verlaufen und in dem Tiefen unseres Waldes verirrt haben.”

"Sie ist mir nicht geheuer. Wer weiß was sie verbirgt!?“

Sie wurden von einer ruhigen gedämpften Stimme unterbrochen

“Sie wirkt auf mich nicht als würde sie etwas verbergen, Taria.”

“Selbst Goblins wirken friedlich wenn sie schlafen, Myriel.” meinte sie während ein recht schlanker Elf zu ihnen an den Tisch trat. Sein Blick war friedlich und er wirkte grausam, bald unscheinbar. “Mir tut sie leid, sie wird das Land wohl nie mehr verlassen dürfen,selbst wenn sie leben darf, wird sich ihre letzter Atemzug in diesem Keller verflüchtigen.”

Taria wurde etwas schnippig “Das hätte sie sich überlegen sollen bevor sie den Wald betrat.”

Achat war aufgestanden und legte seinen Arm um Myriel und bot dem etwas kleineren Elf ein Becher Wein an welchen der sanfte Elf jedoch dankend ablehnte.

“Du hast die Menschen zu gern.” meinte Achat “In ihnen schlägt ein Herz wie in uns auch.”

“ ts,ein Sterbliches.” Meinte Taria nur. “Wie nannten die Drachenelfen sie einst. Nichtlinge. ”
 

”Hör nicht auf Sie.” Ertönte eine sachte lieblich Frauenstimme an den Gitterstäben. Alrun saß kauernd auf der Pritsche und hatte ihr Gesicht auf ihren über die Knie gelegten Arm gelegt. Nun aber blickte sie zu den Gitterstäbe in das Gesicht einer schönen zierlichen Elfenfrau welche mit einem Tablett gefüllt mit Beeren und Brot auch so gleich die Zelle betrat.

“Schön, dass du endlich wach bist ,Flammenhaar.” säuselte sie freundlich lächelnd.

“Ich habe nichts zu verbergen “meinte Alrun nur schnell.

“Ich bin Erimel. Du hast sicher Hunger." Das Stimmt Alrun hatte ja den Abend zuvor nichts mehr fangen können und jetzt erst fiel ihr das Loch in ihrem Magen wieder auf. Erimel stellt das Tablett auf dem Tisch ab und wandte sich wieder an das Mädchen. Die schöne Elfe wirkte zierlich doch hatte sie etwas erhabenes an sich.

"Lass mich jedoch erst deine Wunde sehen. “ Die Elfe bat Alrun das Hemd aus zu ziehen damit sie den Verband lösen konnte. Die Flüssigkeit mit der Erimel die Wunde vorsichtig ab tupfte brande und Alrun kniff die Augen zusammen.

“Magst du mir nicht deinen Namen verraten nun wo dir meiner nicht fremd ist ?” “Alrun.” Antwortete sie knapp und biss die Zähne zusammen als die Elfe weiter die Wunde ab tupfte.

“Ich habe mir Sorgen gemacht Alrun, aber deine Wunde wird heilen, der Pfeil hat nichts lebenswichtiges getroffen. Doch du hättest ihn nicht herausziehen dürfen,dadurch hast du viel Blut verloren, das war recht unklug.”Meinte die Elfe mit ihrer gedämpften, sachten fast schwindender Stimme.

Sie machte eine kurze Pause um Alrun einen frischen Verband an zu legen und setzte dann fort.

„Bitte sei aufrichtig,verbirgst du etwas vor uns? Hat es einen Grund das du unsern Wald betreten?” Alrun zog sich mit Schmerzen aber ohne die Miene zu verziehen das Shirt wieder über und antwortete nur karg. “Nein”

“Du sprichst nicht viel.” bemerkte die Elfen darauf hin.

“Ihr glaubt mir ja doch nicht.” Erimel legte die Hand auf Alruns Wange und schaute tief in deren glas klare Augen und wirkte wehmütig. “Du bist anders als die Menschen welche zuvor hier waren. Etwas will mich glauben lassen, dass du unschuldig jener Angelegenheit bist und der Gedanke das du vielleicht sterben musst umhüllt mich mit tiefer Trauer”

Sie blickte nach draußen wo Halantri’ir sie mit ernster Miene an starrte. Alrun viel sofort auf das ihre samtenen langen Haare die ihr über die Schulter flossen, ebenso hell bald farblos durchsichtig wie seines war. Die Beiden waren anders als die anderen Elfen die sie bisher sehen konnte nur ihre Augen waren Topasblau während seine Iris eisblau fast weiß waren.

“ Ich muss dich wieder allein lassen.” verabschiedete Erimel sich traurig und verließ die Zelle.
 

“Erimel es wäre mir wohler du würdest dich von ihr fern halten.” meinte Halantri’ir mit ernsten Ton als sie auf ihn zu ging.

“Jemand muss sich um ihre Wunden sorgen.”

“Überlass das Myriel, er weiß sich in der Not zu wehren.”

“Ich kann dich verstehen, aber von ihr geht keinerlei Gefahr aus. Sie ist anders.”

“Sie hat zwei Goblins in hand umdrehen überwältigt. Mit einem einfachen Holzspeer, sie könnte eine Amazone….” Erimel unterbrach ihn.

“Du machst es an Zwei lächerlichen kleinen Goblins fest Halantri’ir? Du hast sie doch noch nicht einmal nach ihrem Namen gefragt, gewiss auch nicht woher sie kommt. Du weißt nichts über sie.”

“Sie ist ein Mensch. Dies ist Wissen genug. Und dieses Gefühl was sie in mir auslöst wenn ich in ihre Augen sehe, kann nichts gutes bedeuten!”

Erimel nahm ihn sacht bei den Händen “Nur weil du dieses Gefühl nicht zu deuten vermagst? Ich weiß jedoch was ich in ihr sehen kann.”

Sie schaute ihn mit flehenden Blicken in die Augen doch Halantri’ir ließ sich nicht erweichen. “Ich werde und kann sie nicht frei lassen, sie hat das Verbot gebrochen, Telindi’il wird richten wenn er zurückkehrt.”

“Hast du ihr Leben gerettet, nur damit sie verurteilt wird?”

“Erimel,denk an die Gesetze dieses Landes, ich kann nichts für sie tun.”

Die Elfe verschränkte trotzig die Arme. “Zwischen können und Wollen ist ein großer Unterschied! “

Dann wandte sie sich ab um zu gehen. “Dann werde eben Ich mit Herrin Lareja reden!” meinte sie und ließ ihn zurück.

Halantri'ir seufzte seine ehrgeizige Schwester kennent und sprach leise lächelnd.

“Ich kann dich ja doch nicht aufhalten kleine Schwester.”

“Sie kann unmöglich eine Amazone,sein.” holte Myriel in aus den Gedanken als Halantri'ir die Treppe hinauf schritt. “Was meinst du?”

“Sie ist keine Amazone. In diesem Alter verlassen sie ihre Gruppe noch nicht allein.” Halantri’ir blieb stehen und schaute ernst auf den ruhigen Elf und meinte mahnend.

“Myriel, auch mit dir habe ich noch ein Wort zu reden!”
 

“Du Wirkst betrübt, mein Kind. Was liegt dir auf dem Herzen.” bemerkte die Herrin als Erimel vor der Bildschönen groß gewachsenen ElfenKönigin stand.

“Das Menschenkind, welches ihr Dasein in unseren Kerker Gemäuern fristet, geht mir nicht mehr aus dem Sinn.”

Lareja nahm einen Schluck aus ihrem Kristallenen Glas, gefüllt mit blutroten, süßen Johannisbeerwein. “Halantri’ir berichtete bereits von dem Mädchen mit dem Feuerhaar. Hast du denn Mitleid mit ihr?” “Sollten wir das nicht, als Wesen der Natur ,jegliche Mitleid mit ungerecht behandelten Seelenwesen fühlen?” “Ungerecht? Sie hat unseren Wald betreten. Ich muss dich doch nach hunderten von Jahren nicht mehr an unsere Gesetze erinnern?"

"Dies ist nicht Nötig.Aber Ich glaube nicht dass sie dies wissentlich tat."

"Du verwunderst mich mein Kind, wurde euch doch durch Menschen unsäglich Leid zugefügt und denn noch ist dein Vertrauen in die Menschen nicht so erschüttert wie das deines Bruders.”

“Es ist doch bereits viele Jahrhunderte her. Das Mädchen sollte nicht darunter leiden was andere Menschen verbrochen. Herrin, ein klares warmes Licht umgibt sie. Nichts böses sah ich tief in ihrem Blick.”

Anmutig schaute Lareja auf Erimel. “Über sie zu urteilen unterliegt allein dem Lird.”

“Doch ist er nun nicht hier.”

“Keiner spürt das so schmerzlich wie ich. Bring sie nur zu mir und ich werde entscheiden ob sie es wert ist.” beendete die Herrin.

Erimel nickte zustimmend verbeugte sich und ging rasch zurück in den Kerker. Sie hatte bereits draußen gehört wie wehmütiger Flötenklang durch die Mauern hallte. Dieser stoppte jedoch als Alrun plötzlich das Klicken der Zellentür hörte.

“Flammenhaar, die Herrin will dich nun sehen.” sprach Achat der die Tür öffnete und Erimel trat herein. Sie konnte ihrer Freude nicht verbergen. Dieses Strahlen ließ die Elfe gleich noch so viel schöner aussehen.

Alrun aber war sichtlich überrascht und fragte.

”Wie komme ich zu dieser Ehre?”

“Ich habe mich für dich verbirgt." Sprach Erimel als sie das Mädchen bei den Händen nahm.

"Nun wird sicher alles gut. Komm folge mir, rasch!” setzte sie fort und zog sie mit sich. Erimel führte Alrun in einen hohen Saal. An beiden Seite des Saals ragten Meter hohe Säulen bis zur Decke. 16 an der Zahl. Jede stand für einen Hohen Elf und auf ihnen gemeißelt in Elfenrunen ,deren Geschichte und Wirken in Valeria als das Land gegründet wurde. Jede der Steinsäulen war mit einem Bogen verbunden an denen hingen wie Laternen eingefasste , leuchtende Kristalle welche den Thronsaal zu jeder Zeit in ein warmes Licht hüllte. In der Mitte des Saals war auf dem Boden eine Sonnenmandala in welcher im Inneren Kreis Steinerne Stühle standen.

Am Ende des Saals wand und schlang sich auf einem Podest ,Steinernen Ranken zu einem großen Thron. Dieser war aus einem einzigen Fels meisterlich gehauen. Ebenso wie die großen Steinkelche zu jeder Seite in denen Mittig einen großen leuchtender Kristall inne wohnte.

Das Mädchen blickte mit vor Staunen glänzenden Augen um sich während sie durch die Säulen auf den Thron zu schritten.

Halantri'ir stand bereits mittig auf der Sonne und war entgeistert als er den Menschen sah. “Warum trägt sie keine Fesseln?” fragte dieser streng worauf Alrun dicht vor ihm stehen blieb, ihn direkt in die Augen schaute, gewitzt an lächelte und zischte:

“Angst, Elf ?”

Halantri'ir legte seine Hand auf den Schwertgriff und war bereit es zu ziehen.

“Ich bin mir sicher, dass dies nicht nötig ist.” erklang eine erhabene ruhige Stimme bevor Erimel selbst etwas sagen konnte.
 

Lareja legte besänftigend ihre Hand auf die von Halantri'ir welcher alsbald von seinem Schwert ab ließ und sich leicht mit der Hand auf dem Herzen vor ihr verbeugte. Die Herrin schritt in einem langen edlen Kleid stolz auf Alrun zu. Wie bei keinem anderen Elf glitzerten ihre Wangen als hätte man Goldpuder darauf gestreut. Mit langem fast bis zum Boden fließenden Goldblonden Haar, stand die Königin nun anmutig vor dem Menschenkind und blickte mit ihren Augen die eben so Nachtblau wie ihr Gewand waren, auf das Mädchen herab.

“Wie Nennt man dich Menschenkind?”

“Man gab mir den Namen Alrun.” sprach sie ehrfürchtig. Lareja berührte sanft Alruns Wange, schaute eindringlich prüfent tief in die Augen des Mädchens und sprach dann sanft. “Jetzt weiß ich was Erimel sah. Nein, du bist keine von ihnen deine Augen sind aufrichtig.” Sie wand sich ab und legte ihre Hände auf den Rücken und um schritt Alrun.Ihre Stimme groß und erhaben, wie es einer Königin würdig, hallte durch den hohen Saal.

“Je doch, Ich kann dich nicht einfach ziehen lassen denn du hast gegen unserer Gesetz verstoßen. Zu dem weißt, du nun wo unser Reich verborgen liegt.

Doch bin ich zuversichtlich, dass du weder dafür leiden noch dafür sterben musst.Vorerst.

Wir finden einen Weg wie du dich uns beweisen kannst. Du wirst bei uns bleiben und ich vertraue darauf, dass du keinen Versuch der Flucht wagst!” Sprach sie und blieb wieder vor dem Menschenkind stehen.

Alrun senkte vor Ehrfurcht vor der Wunderschönen erhabenen Elfenkönigin nur sprachlos das Haupt. “Dir sei es gestattet dich in unseren Mauern frei zu bewegen. Halantri'ir wird jedoch dafür Sorge tragen dass du nicht fließt." Sie schritt an Halantri'ir vorüber und sprach, als sie dicht neben ihm stehen blieb.:

"Unser Gast hat genug im kalten Verlies verbracht. Geleite Du sie auf ein Zimmer!

Es steht dir Frei ihr Leben zu nehmen wenn sie es wagen sollte zu fliehen.”
 

Mit einem sanften Druck an ihrem Rücken geleitete Halantri’ir Alrun in die Richtung des großen Tores. Schweigend verließen sie den Saal. Eine geschwungene Treppe vor dem Tor führte sie in das obere Geschoss. Dort folgten sie ein Stück dem weiteren steinernen Gang, bis sie an einer Tür stehen blieben. Halantri’ir wies schweigend mit der Hand darauf das Alrun es betreten sollte. Sie hatte die Hand bereits am Türgriff und starrte auf die Hölzerne schwere Tür als sie innehielt. “Danke,” Sprach sie leise den Rücken zu ihm gewandt. “Es war der Befehl meiner Herrin” Alrun drehte sich zu ihm und sprach besonnen “Du hast mich nicht sterben lassen.” Kühl schaute er mit seinen Augen auf sie “Ich weiß selbst nicht warum ich es nicht konnte ,doch noch ist nichts gänzlich entschieden. Verdient hättest du es wohl, Mensch!” Sie wendete sich von ihm ab “Ich verstehe…” meinte sie nur und ging in das geräumige Zimmer schloss die Tür hinter sich und ließ sich seufzend auf das große Bett fallen. Doch dann fiel ihr plötzlich etwas ein und setzte sich ruckartig auf. Veress wahr doch noch da draußen. Sie hatte es völlig vergessen. Unter Schmerzen sprang sie vom Bett auf, zog mit schwung die Tür auf, dass diese krachend an der Wand ab prallte.Rannte dann aus dem Zimmer die Treppen nach unten, vorbei an den überraschten Myriel der eben mit einem Satz neuer Kleidung zu ihr wollte und übersprang die letzten Stufen. Als sie gerade das großen Tor des Saals erreichte hielt sie jemand kräftig am Handgelenk fest. “Ich wusste man kann dir nicht trauen!” zischte Halantri’ir herrisch. “Ich versuche nicht zu flehen, ich muss zur Herrin ich muss ihr noch etwas äußerst wichtiges sagen.” “Was könnte wohl so wichtig sein das du unsere Herrin behelligen müsstest?” “Halantri’ir !” drang die strenge Stimme der schönen Königin an dessen Ohr als diese aus dem Saal trat “Lass Mich entscheiden ob es von Relevanz ist.” und wendete sich an Alrun “Was kann nicht mehr warten, Menschenkind?”

“Ich bin dem jungen Prinzen ,Veress von Thalrim im Wald begegnet und nahm ihn mit mir, doch nun weis ich nicht wo er ist. Ich wies ihn an sich zu verstecken bevor ich auf Halantri’ir stieß doch als ich zu meinem Lager zurückkam traf ich auf zwei Goblins, als ich jene töte nahm in selben Moment ein Reiter den jungen Prinzen mit sich und verschwand in die Nacht. Ich mache mir große Sorgen.” berichtete sie aufgeregt worauf das gütige Gesicht der Königin sehr ernst wurde. “Dies ist eine wirklich ernste Angelegenheit. Der Prinz ist sehr wichtig. Halantri’ir, sammle augenblicklich deine Krieger!” “Jemand wollte ihn loswerden, er sollte sterben” ergänzte Alrun “Danke Alrun, dies ist wirklich wichtig. Er wird schon seit Einiger Zeit gesucht. Er darf nicht noch einmal in die Hände des Feindes fallen, wenn er es nicht bereitz ist aber ich habe die Hoffnung, dass der Reiter einer meines Gefolges wahr.”

“Ich konnte es leider in der Dunkelheit nicht genau erkennen.

Tut mir leid das ich nicht mehr tun konnte.”

“Vielleicht hast du schon mehr getan als du dachtest.” Meinte Erimel die aus den Großen Saal zu ihnen trat.

Halantri’ir wollte im Außenhof so eben seine Truppen zusammen rufen als Huftrappen vom Tor her erschallte. Ein Wächter rief zu Halantri’ir “Eldarion ist zurückgekehrt und er hat ein Kind bei sich.” rief er nach unten. “Worauf wartet ihr dann noch, öffnet das Tor!” rief . Halantri’ir zurück. Das große Tor in den Innenhof öffnete sich und der Reiter trappte auf seinem grauen Hengst herein. “Eldarion, du kommst spät wir haben uns gesorgt.” Der stattliche dunkelgoldblonde Elf sprang von seinem Pferd und umarmte Halantri’ir herzlich. “Verzeih mir mein Freund ich wurde aufgehalten.” er half den jungen Veress vom Pferd. Der sofort zu Eldarion rief und an seinem Mantel zog “Bitte, wir müssen sofort zurück sie ist sicher noch da draußen.” Eldarion beugte sich zu ihm “Es ist erst ein mal wichtig das Du in Sicherheit bist!” “Dann war es nicht gelogen, du bist der Reiter gewesen .” lächelte Halantri’ir “Ich versteh nicht? Aber sag ist mein Vater denn zurückgekehrt?” “Nein, Lird Telindi’il ist noch immer nicht eingetroffen.” Eldarion wollte wieder auf sein Pferd steigen. “Nun gut mein Freund aber ich muss noch einmal in den Wald, ich muss die Retterin des Prinzen finden.”

Wie war er überrascht als seine Mutter mit Erimel aus dem Tor schritt und Alrun bei ihnen.

“Das ist sie, das ist Sie.” Rief Veress vor Freude mit dem Finger auf sie zeigend.

“Du hast sie also schon gefunden ,Halantri’ir.”

“Eldarion , ich freue mich dass du wohlbehalten zurückgekehrt bist und eine Freude du hast den Jungen Prinzen bei dir.” Sprach Lareja sichtlich erleichtert. Veress rannte und sprang unterdessen Alrun stürmisch in die Arme.

“Ich bin froh dich wohl auf zu sehen mein Prinz” sprach sie und Veress gab ihr den Rucksack den er die ganze Zeit fest umklammert mit sich trug. “Ich habe deine Tasche gefunden.”

“Er wollte unbedingt noch einmal zu eurem kleinen Lager zurück um sie zu holen.Deswegen haben wir die Nacht in den Bäumen verbracht.” Trat nun Eldarion anmutig zu ihr und Erimel.

Er lächelte freundlich “Du bist also die Prinzen Retterin. Der junge Herr hat bereits von deinem Kampf gegen den Düsterwolf berichtet. Es tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Eldarion. Es freut mich, dass ich dich nun kennen lernen darf!” Er verbeugte sich mit der Hand auf dem Herzen vor ihr.

“Alrun, Die Freude ist ganz auf meiner Seite aber Kampf kann man das nicht nennen. Das Biest war kaum mehr als Haut und Knochen.”sprach sie lächelnd

“An den beiden Goblins war wohl mehr dran.”Lachte er.

“Entschuldige uns nun bitte! Mutter, Halantri’ir wir müssen reden! Meine Liebste Erimel kümmer dich doch bitte um den Jungen.” sprach er und Küsste die Elfe liebevoll auf die Stirn.
 

“Vater ist also noch immer nicht zurück, ob er noch bei den Waldelfen ist?” Bemerkte Eldarion als er sich nachdenklich an den KartenTisch lehnte.

Darauf hin antwortete die Königin

“Ich machen mir große Sorgen.”

folge gleich antwortete Halantri’ir darauf.

“Ich hätte mit wesentlich mehr Elfen mit ihm gehen sollen.”

Eldarion schlug die Arme ineinander und meinte.:

“Vater ist selbst ein großer Krieger Er allen kämpft doch für drei Mann.”

“Das mag Sein mein Freund aber du weißt selbst dass die Rebellen langsam Oberhand gewinnen und fast hätten sie es geschafft den Jungen zu töten, was wäre dann geschehen?” Sprach Halantri’ir sorgenvoll

“Man hätte wohl den Verdacht auf die Elfenvölker gelenkt.”

Meinte die Königin und setzte fort..

“Dann wäre das Bündnis mit dem Menschen zunichte.

Auch wenn wir nicht viel mit den Menschen gemeinsam haben, des Friedens Willen

wäre es fatal”

Voll Sorge sprach Eldarion. “Ich versteh allerdings nicht warum sie das auf diese Weise getan haben , obwohl das Risiko bestand dass wir auf sie treffen. Was tun wir nun?” darauf antwortete Halantri’ir welcher weise seinem Freund stets mit guten Rat zur Seite stand.

“Das Mädchen ist uns dabei auch keine große Hilfe. Ich traue ihr nicht. Was wenn dies ein Plan war um zu uns zu gelangen?Um herraus zu finden wo wir Leben? ” Lareja setzte nachdenklich ein.

“Es wird sich zeigen ob sie spielt und etwas zu verbergen hat oder ob sie so aufrichtig ist wie ich es in ihren Augen sah.”

“ Der Junge Prinz hält viel von ihr aber er ist noch ein Kind und würde es nicht verstehen für ihn ist sie eine Heldin. Geben wir ihr die Zeit sich zu beweisen.”meinte Eldarion daraufhin.

Die Königin trat vor Halantri’ir

“Sende eine Nachricht nach Elteran mit Sicherheit Ist den Menschen daran gelegen dass wir den Sohn von Thalrim dorthin geleiten, mag Lird Irion weiter entscheiden.“ Halantri’ir legte die Hand aufs Herz,verbeugte sich und dann verließ er gefolgt von Eldarion den Saal.
 

Frisch gebadet und neu eingekleidet saß Alrun auf dem Bett ihres Zimmers. Myriel hatte sich was dies betraf ihrer angenommen und sich um alles gekümmert. Da Erimel etwas Zeit mit ihrem endlich zurück gekehrten Eldarion verbringen mochte, hatte Myriel sie am Nachmittag gemeinsam mit dem kleinen Prinzen nach einem ausgiebigen Essen, im Land herum geführt. Am besten gefiel ihr dabei die Wiese unterhalb des kleinen Gartens von Erimel, welche man über den Weg durch ein Wäldchen betreten konnte. Man musste nur über eine kleine Steinerne Brücke gehen welche über eine Bach führte und schon erreichte man das saftige Grün. In dem Wäldchen und auf der Wiese hielten sich die Pferde der Elfen auf.Unter ihnen auch ein schnee weißer Hengst denn sie sehr wohl kannte sich aber fragte wie er da hin gekommen ist da sie dachte er sei wild. Myriel meinte nur er wäre an dem Selben Abend als sie nach Valeria gebracht wurde vor dem Tore aufgetaucht. Über die Wiese kamen sie wieder zurück in den Hof von wo aus man zum , in den Berg geschlagenen Thronsaal gelangte. Dort ruhten sie auf den steinernen Stühlen und er erklärte ihnen die Säulen und was darauf geschrieben stand. Unter anderem stand eine der Säule für einen Bergelfenfürst namens Juglas aus Gora jenseits der Grenzen von Meraria. Er kam mit seinem Folk über die Berge und erbaute die Steinernen Hallen sowie den Thron. Lird Irions Geschichte , einem Waldelfen ,erzählte wie er die Gärten erblühen ließ und die Sonnenelfen zuvor in Alteran auf genommen hatte. Auch war auf einer weiteren Säule die Rede von einem Nachtelfen Fürsten der die Kristalle mit dem Licht des Vollmondes zum ewigen leuchten brachte.

Es war ein langer aufregender Tag für Alrun gewesen und nun bedeckte der Nachthimmel das Land mit seinem schimmernden blau-schwarzen Fließ.

Aus dem Rucksack hatte sie ihr Handy gekramt auf dessen Display eine neue Nachricht stand. Natürlich war diese von Felusia. Sie musste sie noch kurz bevor sie diese Welt betrat bekommen haben.

»Run ist alles in Ordnung? Du wolltest dich doch nochmal melden. Wahrscheinlich ist dein Akku leer. Du Schusselchen hast sicher wieder vergessen ihn zu laden. Ich freue mich dich Montag wieder zu sehen es ist so öööde ohne dich. Das Baby macht nichts außer zu pupen, schreien wieder pupen, ab und an trinken aber meistens schläft es die ganze Zeit, hatte ich schon Pupen erwähnt? xD Melde dich bitte ich vermisse dich. bb Sia «

Alrun seufzte “Du fehlst mir auch. Wenn du nur wüsstest wo ich gerade bin, mit dir wäre das alles so viel einfacher.”

Sie tippte auf das hell erleuchtete Display.

“Kein Empfang, na ja wie auch, ihr ist in Zwei Meilen ja doch kein Sendemast zu finden.” dachte sie belustigt und ging dann nach draußen auf den angebauten kleinen Balkon welcher aus dem Felsen des Berges heraus ragte. Sie war so begeistert über diese klare Nacht und abertausende Sterne hell am Himmelszelt zu sehen. Waren jene doch in ihrer grellen lauten Welt bald kaum sichtbar. “Wenn du das nur sehen Könntest Sia.” dachte sie bei sich und drehte und wendete in ihrer Hand den Drachen, welchen sie an einer Kette um den Hals über der kleinen Flöte trug. Einen Drachen mit goldenen Auge. Das Gegenstück zu dem ihrer Freundin, welcher einen Roten Stein als Auge trug.

“Oh Felusia ich hoffe Dir geht es gut.”
 

Felusia blickte Gedankenverloren von ihrer Schulbank aus durch das Fenster in die Kronen der großen Eichen welche im Hof der Schule in den Himmel ragten. Es war bereits Dienstag und der Unterricht zog an ihr vorüber ohne das sie davon etwas auf nahm. Ihr Blick schweifte auf das Handy auf dem noch immer keine Nachricht auftauchte.

“Wo bist du nur Run, warum antwortest du denn nicht?” Die Schulglocke schellte.

Rasch packte Felusia ihre Sachen in den Rucksack und rannte nach draußen. Sie wollte noch einmal an dem Haus ihrer besten Freundin vorbei schauen. Auf dem Hof der Schule wurde sie von Malin und seinen beiden Kumpanen auf gehalten.

“Na Goldlöckchen wo ist denn dein Bodyguard geblieben.” legte er eklig grinsend seinen Arm um sie. Doch sie entzog sich seiner.

“Lass mich einfach in Ruhe! “

“Ist wohl gleich direkt zuhause geblieben jetzt wo ich das Team leite.” Lachte er gehässig “Glaub mir du Vollidiot , sie steht da drüber.”

“Ha, Na egal, soll mir recht sein wenn sie hier nicht mehr aufkreuzt. Und mal ehrlich bist du es nicht auch leid ,Süße, mit dieser Flöte spielenden Traumtänzerin herum zu hängen?”

“Sie könnte mal auf meiner spielen.Hö HöHö Hö” warf einer seiner Freunde dümmlich lachend dazwischen worauf alle außer Felusia lachten.

“Ihr seid so widerlich und armselig.” zischte sie

“Prinzessin, ich bin mir sicher deine ach so tolle Freundin hat dich im Stich gelassen. Aber keine Sorge, wir sind gerne für dich da. Überlege es dir! So übel sind wir gar nicht.”

grinste er und gab seinen Freunden ein Zeichen das sie ab ziehen.
 

Eldarion trainierte Veress ,auf dem Hof, im Schwertkampf, als Alrun die gebogene Treppe hinab trat in den Bereich wo sie am Tag zuvor die Elfen üben sah. Sie war neu eingekleidet in grauer Elfenkrieger Gewandung. Auch waren ihre roten langen Haare nach hinten geflochten und mit bunten Federn verziert.

“Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr.”

Jammerte nun der junge Prinz und warf das hölzerne Übungsschwert wütend zu Boden.

“Wer wird denn gleich so zornig werden.” sprach Alrun und beugte sich zu dem Jungen. “Ein Junger Prinz sollte des Schwertes mächtig sein, wenn er eines Tages als König sein Volk mit starker und gerechter Hand führt.” Eldarion trat zu ihnen “Alrun, hat recht, zudem wäre es nur von Vorteil wenn du dich selbst verteidigen kannst wenn du einmal wieder in Not gerätst. Aber du bist ja noch klein ruh dich nur aus, wir üben dann morgen weiter.”

Mit den Worten hob er das Schwert auf und warf es zu Alrun die es prompt fing.

“Wie ein Barbar auf jemanden ein zu schlagen mag bei Goblins Wirkung zeigen und lehrt einigen sicher das fürchten aber es gibt weitaus gefährlichere Gegner die sich dadurch nicht beeindrucken lassen.”

“Eins,Zwei,Drei” zählte Eldarion als er ihr Schritt für Schritt die Bewegungen zeigte wie sie Parieren musste, wie sie die Deckung behielt und zum Gegenschlag vor ging.

Es Stellte sich heraus, dass sie viel Talent hatte, wie eigentlich in fast jeder Sportart die sie je betrieben. Nach zwei Tagen bereits, war sie bald so wendig wie ein Elf.

Natürlich war sie noch lange nicht in der Lage einen lang erfahrenen zu entwaffnen doch was sie durch zu geringer Erfahrung nicht schaffte, glich sie gut durch ihre kräftigen Hiebe aus. Eldarion brachte ihr noch mehr bei. Wie man zum Beispiel mit dem Bogen selten sein Ziel verfehlte und wie man mit einer Hellebarde kämpfte. Fortan war es eines ihrer Lieblings Waffen und lehrte durch aus so manch einen Elfensoldaten damit sogar respect. Eldarion zeigte ihr die Welt in der sie lebten und sie wurden in wenigen Tagen, in dem Sie bei ihnen war recht gute Freunde. Alrun stieg auch in der Gunst einiger anderer Elfen. Nur Halantri’ir hielt stets sein Wachsames Auge auf sie und missbilligte es ,dass man ihr zu viel Vertrauen schenkte.
 

Wie jeden Tag seit ihrem ersten Training saß sie nun auf der Treppe welche von der Anhöhe mit der Bogenmauer zu dem Trainingshof führte und beobachtete, wenn sie nicht gerade selber trainierte, Eldarion wie er Veress im Schwertkampf übte. Alles war ruhig nur das Klacken der hölzernen Übungsschwerter , das Zählen des Meisters erklangen im Hof und Alruns sachte Melodie, welche sie auf ihrer kleinen Flöte spielte. Der Klang erlosch jedoch prompt als sie merkte das Halantri’ir mit strengen Blick auf sie zu steuerte. Rasch stand sie auf und steckte die Flöte unter ihr Hemd und sogleich warf er ihr mit kalten Augen ein Schwert zu.

Wie überrascht war sie als sah ,dass dies eine richtiges Schwert mit scharfer Klinge war.

“Hier und jetzt ,ist es nun an der Zeit das wir unseren Disput klären!” sprach er fordernd

Eldarion wollte ihn aber aufhalten.

“Halantri’ir, Du weisst das du ihr überlegen bist, dies wäre kein gleicher Kampf.”

“Lass Mich das beurteilen! Ich will sehen was sie wirklich kann!”

“Jedoch Nicht mit scharfen Klingen!” forderte Eldarion und wollte ihm die hölzernen Übungsschwerter reichen doch Halantri’ir schlug mit kalten Blicken seine Hand weg.

“Schluss mit dieser Kinderspielerei! Auch sie muss sich bewusst sein, welche Folgen eine scharfe Klinge mit sich bringt!”

Er trat dicht vor Alrun und schaute ihr bedrohlich in die Augen.

“Oder hast du Angst, Flammenhaar?”

Eigentlich wollte Alrun nicht, denn sie wusste sehr gut dass sie ihm unterlegen war. Denn sie beobachtete ihn heimlich wenn er hin und wieder mit dem Schwert die Elfenkrieger erprobte und keiner davon, hat je gegen ihn gewinnen können lediglich Eldarion war ihm gewachsen. Wie sollte sie kleiner Mensch es dann vollbringen.

Doch solch provozierender Herausforderung konnte sie einfach nicht widerstehen und trotz der Angst das sie ihn vielleicht verletzen könne ,sprach sie mit Feuer in den Augen.

“Vor dir Nicht ,Elf!”

Sie ging einige Schritte rückwärts und setzte den Hort des Schwertes zu Boden. Im nächsten Augenblick griff Halantri’ir bereits an.

Sie parierte, wich ihm aus, parierte abermals und setzte zum Gegenschlag an. Halantri’irs Angriffe kamen schnell, präzise und stark. Aber Alrun war ebenso wendig wie er und hatte einiges seiner Techniken ab geschaut auch hatte Eldarion sie gut trainiert. Es sah aus als hätte sie nie etwas anderes gemacht und wisch seinen Angriffen gekonnt aus. Dabei wirkte derer beiden Kampf wie ein gefährlicher Tanz.

“Nur weil du dich kleidest wie eine Elfe bist du längst noch keine von uns!” Sprach er als Alrun einen starken Hieb von ihm parierte und ihn mit all ihrer zur verfügung stehender Kraft zurück stieß.

“Wenn es bedeutet so zu sein wie du, will doch nicht einmal ein Elf ein Elf sein?” reizte sie ihn und griff ihn an.

Er stieß sie zurück und sie konnte gerade noch so vor einem Weiteren Schlag zurückweichen als seine Klinge an ihrem Körper entlang zichte und einen blutigen Schnitt auf ihrem weißen Hemd hinterließ. In einem Unachtsamen Augenblick ihrerSeits, schlug er ihr dann auf die Pfeilwunde welches sie unter Schmerzen taumeln ließ. Im selben Augenblick entwaffnete er sie, stellte er ihr ein Bein und sie fiel in den Dreck des Blumenbeetes in der Mitte des Hofes.

Gelächter einige umher stehender Elfen die sich versammelt hatten um das Schauspiel zu verfolgen , kam auf. Halantri’ir brachte sie jedoch rasch mit einer Handbewegung zum schweigen, die Klinge auf ihren Hals gerichtet sagte er nun ruhig mit emotionslosen Augen.

“Auf der Klippe wäre es nicht anders ausgegangen , doch da wärest du wohl längst tot, Menschenkind!”

Alrun wischte sich eine der feuerroten Strähnen aus dem Gesicht und erhob sich schweigend. Mit der Klinge noch immer nah an ihrer Kehle sprach sie dann resigniert mit ruhiger Stimme.

“Wenn es das ist, was du willst und diesen unnötigen Streit beendet. Dann lege ich dir hier und jetzt mein Leben in Deine Hände. “

Halantri’ir war überrascht. Hatte er doch erwartet dass sie sich ungezügelt über diesen unfairen Schlag empören würde und ihn schreiend auffordern würde, es doch einfach zu tun.

Seine kalten missbilligenden Blicke ertrug sie stetig auch wenn sie traurig darüber war, dass er sie wohl hasste und sie dies mit kalter Abweisung spüren ließ.

Doch nun ließ sie Ihn, mit eben so kalten Augen, ihre ganze Enttäuschung über sein fragwürdiges Verhalten spüren.

“Es reicht! Du hast den Kampf gewonnen, las nun gut sein!” ging Eldarion dazwischen und drückte Halantri’irs Schwert nach unten. Alrun wendete sich schweigend ab und ging mit der, Hand an ihrer schmerzenden Schulter nach drinnen.

Eldarion entdeckte das ihre kleine Flöte zerbrochen auf dem steinernen Boden lag und hob sie auf. Halantri’ir hatte das Band wie das Hemd mit der Schwert zerschnitten und sie musste wohl dabei unter Alruns Hemd heraus gerutscht sein. Warum hatte sie diese nur immer mit einem Lederriemen bei sich um den Hals getragen? Nun lag sie da in mehreren Splittern in Eldarions Hand. Er reichte Halantri’ir die Bruchstücke als dieser sein Schwert zurück steckte.

“Mehr als ihr Leben kann sie dir nicht geben!” sprach er eindringlich mit festen Blick in die Augen seines Freundes.

“Du warst ihr ein Guter Meister mein Freund. ” sprach leise Halantri’ir und blickte nachdenklich auf die Bruchstücke.
 

Das Sternenflies hatte sich längst wie eine Decke über die sacht grünen Ländereien aus gebreitet als Halantri’ir tief in der Nacht mit auf dem Rücken verschränkten Armen durch den Garten der Feste wandelte. Er war auf der Suche nach dem Menschenkind denn er hatte sie nicht in ihrem Zimmer aufgefunden. Wusste aber das sie sich immer wieder gern bei den Pferden aufhielt und da auf ihrer Flöte gespielt hatte.

Tatsächlich fand er sie wie Alrun nun auf der Wiese bei dem großen Weißen Hengst mit der silbergrauen Mähne stand, welcher doch am Anfang so scheu wirkte und nun doch seinen Kopf an sie schmiegte und sich von ihr berühren ließ. Sie selbst schmiegte sich an dessen kräftige Brust. Er schenkte ihr Trost denn sie war sehr betrübt,enttäuscht und im Moment vermisste sie sogar ihre laute Welt. Am meisten aber vermisste sie ihre liebste Freundin, sie fühlte sich so unendlich einsam.

“ Nathras hat sich seit langem keinem mehr so genähert und nun einem Menschen?”

Bemerkte Halantri’ir zu Myriel welcher das Mädchen von weitem im Auge behielt vor allem nach jenem schmerzhaften Vorfall. Er hatte alles mit angesehen und fand sie wie sie in Tränen auf ihrem Bett saß. Das Mitleid zerriss den sanften Elf doch weder er noch Erimel vermochten ihr den Trost zu schenken, wie es dieses Tier tat.

"Er ist eben so einsam wie sie , seit sein Herr von uns ging.”

“Doch war er frei!”

“Ein rastloser Geist wird niemals frei sein. Dies weist Du von uns allen am besten.

Womöglich ist er wegen ihr hier. Aber auch ein Elfenpferd kann weder Familie noch Freunde ersetzen.” Sprach Myriel weise. Dann sah er wie Halantri’ir eine schöne mit Efeuranken zart verzierte Querflöte in der Hand hielt und war überrascht.

“Die Flöte deines Vaters? Sie erklang lang nicht mehr.”

“Glaubst du, sie wird darauf spielen können?” Fragte Halantri’ir.

“Dessen bin ich mir sicher.” sprach Myriel überzeugt. Vor diesem Tag hatte er mit Freuden oft ihrer Musik gelauscht. Sonnenelfen oder er auch Goldelfen wie sie jenseits der Grenzen genannt wurden, waren nicht gerade bekannt dafür dass sie Große Musiker waren. Doch gab es so manch einen unter ihnen und besonders er liebte es. Alrun staunte als er ihr sein instrument Repertoire vor führte. So kam es, dass sie in den Abendstunden gemeinsam spielten er auf der Laute und sie begleitete ihn mit der Flöte. Manchmal saßen sie dabei Auf den Steinernen gebogenen Bänken welche nach der kleinen Brücke auf einem kleinen gepflasterten Platz standen umringt von Natur. Alsbald sammelten sich dabei auch andere Elfen um sie und selbst die Königin lauschte ab und an.

Lang gab es in der Feste nicht mehr so viel Musik und der stille, doch sehr zurückhaltende Elf blüte auf. Umso mehr schmerzte es ihm zu sehen was Alrun mit der kleinen Flöte verlor.

Nun setzte er fort nach dem er tief Luft geholt und hörbar ausgeatmet hatte.

“Ich weiß es fällt dir nicht leicht. Doch sie hat hier nichts außer uns.”

Mit diesen Worten ließ er Halantri’ir allein.

Nathras scheute und entfernte sich rasch von Alrun, als der Elf zu ihr trat. Rasch wischte sie sich die Tränen von den Augen. Er sollte den Moment ihrer Schwäche nicht merken. Doch Halantri’ir hatte es wohl bemerkt und Seltsamerweise kam in ihm Mitleid auf. Mitleid für einen Menschen. Das kannte dieser Elf sonst nicht. Doch sein bisher harter kalter Blick wich Sanftmut.

Alrun schaute dem Pferd wehmütig hinterher, wendete sich dann ab und wollte gehen.

Sie hatte einfach kein Bedarf mit ihm zu sprechen. War doch alles gesagt was gesagt sein sollte.

Doch der Elf packte sie am Handgelenk “Lauf nicht fort vor mir!” es klang wohl härter als es gemeint war. Alrun drehte sich zu ihm und er blickte in ihre gebrochenen Augen als sie leise zu ihm sprach.

“Willst du es jetzt und hier erledigen? Dann tu dir keinen Zwang an!”

Er legte ihr die wunderschöne Querflöte in die Hand und schloss diese sanft dann sprach er mit wohlklingender sanfter Stimme.

“Verzeih mir wenn ich dich durch meinen Zorn verletzt habe, meine Schwester hat recht, es löst meinen Hass nicht wenn ich jenen auf dich projiziere, du hast keinerlei Schuld an dem was andere Menschen uns vor vielen Jahren an taten. “

Erimel hatte nachdem sie Alruns Wunden sah und versorgte, ihren großen Bruder zur rede gestellt. Noch nie, hatte er seine sonst so liebevolle Schwester zornig gesehen und sie hatte ja recht.

Hass ist kein ein guter Ratgeber und Taten, getrieben von jenen ,erzeugen nur gegen Hass. Es würde sich in einem nie endenden Kreislauf aus Schmerzen,Tränen und Rache verfangen. Alrun blickte überrascht auf die Flöte.

“Zu meinen Bedauern konnten ich deine kleine Flöte nicht wieder herstellen. Jene kann diesen Wert wohl nicht aufwiegen aber bitte nimm dieses Geschenk denn noch an.”

Dann lies Halantri’ir von ihr ab und ging.

Einen Moment verweilte er kurz darauf als eine liebliche Melodie hinter ihm erklang und wand sich noch einmal um zu ihr. Alrun welche das Spielen beendet hatte lächelte sacht und drückte die Flöte nun dankbar an ihr Herz. Dann verbeugte sie sich.

Halantri’ir legte eben so seine Hand auf das Herz und beugte sich.
 

Ende Kapitel 3.

Meister und Freund

“Wach auf, Flammenhaar!” riss Halantri’ir Alrun unsanft aus dem Schlaf in dem er dreist ihr Zimmer betrat und die Vorhänge auf riss. Alrun setzte sich erschrocken auf wobei sie mit einer Hand die Decke vor ihren leicht bekleideten Körper hielt.

“Wie Unhöflich! Dir fehlt es wohl an Anstand. Man betritt das Zimmer einer Frau nicht ohne vorher zu klopfen.” sprach sie empört und gähnte dann darauf.

Halantri’ir lächelte gerissen und beugte sich am Bettende zu ihr.

“Ich wollte nur sicher gehen dass du auch wirklich wach wirst. Ab heute bin Ich dein Lehrmeister. Also kleide dich schnell ein und dann komm nach unten! Wir beginnen noch vor dem Mahl.” Sprach er und verließ den Raum.

Alrun konnte ihren Ärger schnell bei Seite schieben und nach dieser Entschuldigung verflog auch ihre Enttäuschung. Sie war selten nachtragend und er,er war doch auch nur ein Wesen welchen schlimme Dinge widerfahren sind. Natürlich mag dies keine Entschuldigung sein und ja er hatte sie Verletzt. Körperlich wie auch Geistig. Doch er hatte sie in der Letzten Nacht aufrichtigen Herzens darum gebeten das sie im verzeihe.

So sprang sie nun fröhlich aus dem Bett und begutachtete sich erst einmal in dem großen Spiegel welcher zusammen mit einem Tisch und zwei Stühlen den Rest des Raumes einnahm. Erimel hatte Alrun zur Versorgung ihrer Wunde eine Salbe angerührt. Diese rieb sie nun auch auf den Schnitt am Bauch, welchen ihr Halantri’ir ein Tag zuvor zu fügte aber glücklicherweise auch nicht tief war. Er hatte sie mehr oder weniger nur mit der Schwertspitze angekratzt. Doch es brannte während dem einkleiden in die neue Kleidung. Die Prellungen und kleinen Kratzer waren nun fast kaum mehr zu sehen und endlich konnte sie sich wieder anschauen ohne sich zu schämen. Nur die Stelle an dem der Pfeil sie getroffen, zog noch immer aber sie versuchte es stets auszublenden und bis die Zähne zusammen.

”Eine Drache kennt keinen Schmerz!” Sagte sie sich immer zu.

Sobald Alrun eingekleidet war rannte sie die Treppen nach unten in den Garten wo Halantri’ir bereits mit dem gezogenen Schwert wartete. Er reichte ihr ein Schwert. Sie wollte sich positionieren doch er ließ ihr keinerlei Zeit und griff geschwind an. Die Klingen prallten klirrend aufeinander.

“ Deine Schritt für Schritt Bewegungen bringt nicht viel. Dafür hast du auf einem Schlachtfeld keine Zeit. Der Feind wartet nicht darauf bis du dich richtig positioniert hast. Du musst stets bereit sein!”

Sprach Halantri’ir als er ihr, die Klinge ein weiteres mal an den Hals hielt.

“Faszinieren, Du hast wahrlich sehr schnell gelernt.”setzte er fort

“Hör ich da etwa ein Kompliment, heraus?” Sprach Alrun in leicht sarkastischen Tonfall und lehnte sich etwas außer Atem mit dem Rücken an die Mauer.

“Gegen mich wirst du niemals gewinnen.”

Meinte der Elf überheblich

“Sei dir da nicht zu sicher, aber weißt du.” Dabei legte sie den rechten Zeigefinger nachdenklich an ihre Unterlippe. “Ich glaube so ganz eins sind wir uns scheinbar noch nicht was hältst du davon wenn wir diesen Disput in einem Pferderennen klären?”

Halantri’ir überlegte kurz dann stimmte er zu. “Das scheint mir akzeptabel. Aber du solltest Erimels Rat befolgen und dich etwas schonen.”
 

“Beabsichtigst du wirklich den Weißen zu wählen?” Fragte Halantri’ir verunsichert am Nachmittag darauf als es nun so weit war, dass Alrun ein Pferd für das Rennen wählen sollte. Sie natürlich entschied sich für den schönen und großen, weißen Nathras.

“Der Großartige General hatt doch nicht etwa Angst zu verlieren?“

“Dann musst du mir verzeihen, wenn ich lache, sollte er dich abwerfen. ” Alrun antwortete nur “Was er nach unserem gewonnen Rennen tut, soll mir gleich sein.”

Nathras schnaufte und ließ es bereitwillig zu das Alrun auf seinem Rücken platz nahm. Die beiden standen nun startbereit in dem Tor zu dem kleinen Wäldchen als Halantri’ír auf seinem goldenen Tier mit weißer Mähne herbei trappte. Schelmisch neckte der großgewachsene Elf “Noch kannst du auf geben ,Menschlein, ich saß bereits auf einem Ross da haben selbst deine Ahnen das Licht der Welt noch nicht gekannt.”

“Warte nur Elf, wir werden es dir nicht so einfach machen.” Dabei klopfte sie auf den Hals ihres Tieres.

Das Rennen sollte über die Wiese und dann durch die Weinfelder gehen denn dieses Weg kannte Alrun gut, da sie gern mit Erimel und weiteren Elfen flanierten oder auch ausritten.

Der Pfad führte unter ein Aquädukt hindurch. Weiter durch ein Zwischen Tor einer Innenmauer über einen Großen Versammlungsplatz bis hin zum letzten Tor der Außenmauer welches in die Freiheit führte.

Myriel gab das Startzeichen und Kopf an Kopf ging der wilde Ritt über den Bach durch das kleine Wäldchen weiter über die Wiese und durch das Erste Tor. Kurz vor dem Aquädukt über holten Nathras und Alrun und sauste drei Pferdelängen hindurch das zweite Tor nach dem Bauwerk. Alrun bemerkte von Weitem dass das Haupttor ,welches stets geschlossen blieb, nun dieses Mal weit geöffnet stand.Nathras schnaufte und sie legten noch einmal an Geschwindigkeit zu. Sie steuerten geradewegs auf das geöffnete Tor zu. Auch Halantri’ir und sein Tier wurden nun schneller und folgten ihr rasch. “Glaubt er denn wirklich ich bin So dumm?” Flüsterte sie zu Nathras. Nathras stoppte vor dem Tor ,machte eine 180°-Drehung auf der Hinterhand und kam nach einem kurzen Galopp in den Trapp. Triumphierend und mit Stolz saß Alrun auf den ebenso stolzen Nathras welchen nun erhobenen Hauptes zu dem stehen gebliebenen Halantri’ir trappte.

“Nanu. Der Herr, welcher ja schon ach Sooo lang auf dem Pferd sitzt hat verloren.” spottete sie triumphierend und versuchte diesen Hinterhalt oder Test wie es wohl Halantri’ir nennen würde zu ignorieren. Doch in Wahrheit hatte es sie schon merklich verletzt, dass er ihr wohl noch immer nicht traute.

“Ich habe dich gewinnen lassen.” winkte er ab. Alrun lehnte sich auf dem Pferd zurück und verschränkte die Arme.

“Na sichi , wie sollte der Herr Elf auch anders erklären das er gegen einen MenschenMädchen verloren hat.” meinte sie spitzzüngig.

“Gut ,dann lass uns doch ein weiteres Rennen zurück bestreiten dann werden wir ja sehen.” Halantri’ir ließ ihr keine Zeit zum antworten und brauste wild entschlossen auf seinem Ross davon. Alrun war kurz überrascht aber trieb dann Nathras an welcher sofort mit freuden los preschte.

Kopf an Kopf galoppieren die Tiere mit ihren Reitern durch den kleinen Wald im inneren der Feste. Doch eine plötzlich auffliegende, rauschende Vogelschar aus dem Gebüsch, ließ Nathras scheuen. Das prächtig, starke Tier bäumte sich laut wiehern auf.

Alrun verlor dabei den Halt und stürzte in den Teich. Nathras selbst jagte unterdessen an Halantri’ir vorbei welcher sein Pferd sogleich zum Stillstand brachte. Geistes gegenwärtig ritt dieser nun rasch zurück, stieg von seinem Pferd und ging zu ihr. Da stand sie inmitten des klaren Wassers, klatschnass und wand gerade ihre Haare aus.

“Das Baden wäre für dich dann heut auch überflüssig. ” spottete er reichte ihr aber seine Hand. Sie packte diese, funkelte mit den Augen und riss ihn mit Schwung ins Wasser wo er platschend deben ihr landete “Für den Herrn General wohl nun auch.” Dieser erhob sich schweigend,überragte sie und schaute mit ernsten Gesicht auf sie. Alrun verging das Lachen sie schluckte.Sie war wohl zu weit gegangen ihrem Meister gegenüber.

“Auch Dieses Spiel kannst du nicht gewinnen!”meinte er keine Miene verziehent und packte sie am Hemtkragen. Dann huschte plötzlich ein gerissenes Lächeln über seine Lippen und er wollte sie zurück ins Wasser stoßen. Sie jedoch, fasste rasch fest seine Handgelenke und schaute ihm ernsten Blickes tief in die Augen so das er Stoppte während er sich in ihren verlor.

Alruns Atem beruhigte sich und er löste seinen Griff.

Plötzlich zog sie ihm im Wasser mit dem Fuß das Bein Weg und er fiel rücklings wieder ins Wasser wobei er sie jedoch sofort mit sich zog. Lachent und prustend tauchten sie wieder aus dem kühlen Nass auf auf. Alrun hatte den ernsten Elfen noch nie so herzlich Lachen gehört.

Eben so wenig wie seine Schwester, welche mit in die Seite gestämmten Armen und wippenten Fuß am Ufer stand.

“Halantri’ir, ich hielt dich für vernünftiger.” rief diese als die beiden Auf das Ufer zu wadeten.

Gewitzt lächelnd spritzte Alrun die letzten Tropfen von ihren nassen Händen in Hanlantri’is Gesicht.

“Da bekommt ein Elf gleich viiiel Ärger!”

Dann ließ sie ihn stehen und ging zu Myriel und Erimel mit sorgenvollen Gesichtern auf sie blickten.

Myriel hatte den aufgeregten Nathras ohne seine Reiterin bemerkt und ging vom schlimmsten aus. Gemeinsam mit Erimel gingen sie rasch die Strecke ab.

“Erimel, es ist doch nichts geschehen, mir geht es gut.” besänftigte Alrun die schöne Elfe als diese sie gründlich begutachtete.

“Du musst vorsichtiger sein deine Wunde ist noch nicht verheilt und es wird auch noch eine gewisse Zeit dauern, du musst rasch aus der nassen Kleidung raus bevor du dich erkältest am besten wäre auch noch ein heißes Bad.”

Alrun blickte zu Halantri’ir der aus dem Teich gestiegen und nur mit der Hand deutete, dass sie seiner Schwestern folgen sollte.

Diese zog ihr an dem Abend noch die Fäden ,da die Wunde nun fast geschlossen war. Eigentlich war es der Elfe lieber wenn Alrun sich noch etwas schonen würde statt wieder mit Halantri’ir zu üben. Doch das begeisterte fröhliche Mädchen konnte sie davon überzeugen das sie gut aufpassen würden und ihre Wunde doch gar nicht mehr so schmerzte. So ließ es die gutmütige Elfe zu das Alrun am nächsten Nachmittag doch die Klinge wieder in die Hand nahm.

Sie war froh das ihr Bruder wieder so gutmütig war wie sie ihn kannte. Lange hatte sie ihn nicht mehr mit diesem friedfertigen Lächeln gesehen welches er nun bereits seit Tagen trug wenn er sich in Alruns Nähe befand.
 

“Deine Kraft und Schnelligkeit in allen ehren aber du kannst dich nicht allein darauf verlassen. Du musst die Schritte deines Gegners so gut es geht vorhersehen.

Du musst auf alles gefasst sein!”

Erklärte Halantri’ir während sich ihre Klingen kreuzten.

“Du musst zu geben.” stieß sie ihn zurück. “Auf dein unfreiwilliges Bad gestern im Teich warst Du nicht gerade gefasst.” Er blockte einen Gegenschlag von ihr und mit dem Gesicht nah vor ihr sprach er . “Diesen Hinterhalt vergesse ich dir nicht, kleine Flamme!”

Sie sprang rückwärts von ihm weg wendete sich und werte einen Schwerthieb von Taria ab. Diese hatte sie nun überraschend angegriffen. Alrun ging zum Gegenangriff über und

Halantri’ir zog sich zurück. Doch als er sah das Alrun schnell die Oberhand gewann schritt er ein und griff sie wieder an. Nun musste sie sich gegen zwei Schwerter behaupten. Dabei wisch sie Halantri’ir galant aus und entwaffnete alsbald die Kriegerin und parierte einen weiteren schlag von Halantri’ir der überrascht war als er den Ernst in Alruns schönen Augen sah. Ihre Klinge zichte an seine Brust vorbei und zerfetzte seinen Wappenrock. Entsetzt hielt sie nun inne als sie die blutende Wunde sah. In jenem unachtsamen Augenblick entwaffnete der Elf sie.

“Es tut mir leid, das wollte ich nicht.” sprach sie noch immer mit Schock in den Gliedern.

Er steckte das Schwert Zurück in die Schwertscheide.

“Alrun es ehrt dich, doch Mitleid ist in einem ernsten Kampf fehl am Platz. Kein ernstzunehmender Gegner wird jemals Mitleid mit Dir haben.”

Meinte der galante Elf dem diese Wunde nicht zu stören schien.

Diese blutete jedoch stark und hatte den hellblauen Stoff seines Hemdes rotbraun eingefärbt. “Du solltest dringend zu Erimel die Wunde ist tief!” meinte Taria sorgenvoll und drückte ein Tuch auf seine Wunde um die Blutung zu stoppen.

"Das musste ja irgendwann passieren. " Flüsterte Achat besserwisserisch zu Taria. Er hatte wie so oft , wie einige andere Elfen auch dem Treiben gespannt zu gesehen.

Halantri'ir bekam , im gegensatz zu Alrun, von dessen Worten nichts mit als er rasch hinein ging. Das Mädchen jedoch seufzte und folgte gesenkten Kopfes dem General hinein.

Achat blickte ihr dabei argwöhnischen nach und setzte fort. "Meines erachtens wird dem Menschlein zu viel Vertrauen zu getragen."

"Achat, sie hätte gestern fliehen können, sie tat es nicht. Wir sollten ihr nun das Vertrauen entgegen bringen welches sie verdient." mahnte die Elfenkriegerin

"Taria,diese Worte aus deinem Mund? Warst du es nicht die sie vor einigen Tagen noch einen "Nichtling" nannte und nun reichst du ihr mit freuden eine Scharfe Klinge welche sie dir in das Herz rammen könnte?"

Taria überschlug die Arme vor sich und meinte beschwichtigend. "Dies würde sie nicht tun." Achat gestikulierte wild mit der Hand und warf skeptisch ein "Erklär mir wie ein Menschenkind das noch nie ein Klinge in der Hand getragen, in diesen wenigen Tagen so gut werden konnte? Selbst dich hat sie entwaffnen können.

Ich finde es äußerst bedenklich aber mich fragt ja keiner!"

Alrun war reichlich geknickt als sie zusah wie Erimel Halantri’irs Wunde nähte. Dabei sah sie die Narben die er bereits trug. Eldarion hatte ihr vor geraumer Zeit von den furchtbaren Geschehnissen vergangener Zeit, welche die beiden Geschwister betraf erzählt. Dies machte es für das Mädchen einfacher Halantri’irs vorheriges abweisendes Verhalten zu verstehen. Doch nun hatte sie auch seinen Sanftmut kennen gelernt und sie bereute es sehr ,dass sie so vertieft im Ehrgeiz nicht auf ihn achtete wie er es doch immer bei ihr tat.

“Ihr müsst besser auf euch acht geben!” meinte Erimel

“Erimel,bitte glaube mir glauben das wollte ich nicht, wirklich nicht.”

“Solch Dinge geschehen wenn die Achtsamkeit schwindet.” sprach Eldarion als er den Alchemieraum betrat um nach seinem Freund zu sehen und wand sich als gleich zu ihm als Erimel ihrem Bruder gerade noch den Verband anlegte. “Schlechte Nachrichten sind uns zugeteilt. Halantri’ir.” teilte er ihn sorgenvoll mit. “Das klingt besorgniserregend mein Freund. lass uns schnell einen Rat einberufen.”

“Ich hätte mehr Acht geben müssen. ” Sagte Alrun mit traurigen Blicken als Halantri’ir dann auf stand und sein Gewand überwarf. Doch Erimel versuchte sie mit tröstenden Worten aufzumuntern.

“Unsere Wunden heilen sehr viel schneller als die eines Menschen. “ Alrun schaute zu Halantri’ir auf.

“Ich würde gern so kämpfen können wie du aber ich möchte wirklich niemanden verletzen.”

Er wand sich mit Verständnisvollen Blick zu ihr.

"Ein wahrer Krieger kämpft nur um Leben zu schützen, Flammenhaar. Jene Tugend hattest du längst inne wohnend" sprach er sanft und folgte Eldarion sogleich aus dem Raum.
 

Der kleine Rat aus Lareja,Eldarion und Halantri’ir hatte sich im Kartenraum eingefunden und berieten schon seit einer Stunde.

“Eldarion, wir können hier kaum jemanden entbehren und in anbetracht dieser Situation mag ich allein niemanden auf den Weg schicken. ” Sprach der General zu seinem Freund. In jener Botschaft wurde bekannt gegeben das der König nicht mehr bei den Waldelfen sei. Wo genau er sich aufhielt dies wusste man nicht. Auch aus Elteran kam die Naricht dass der Junge Prinz Veress mit freuden erwartet wird. Von da aus sollte er zurück in seine Heimat Thalrim gelangen. Eldarion wollte dies tun doch Holdor war strikt dagegen.

“Welche andere Möglichkeit hätten wir sonst?” Fragte Eldarion und Meinte weiterhin “Jemand muss diesen Weg gehen. Und dich, Halantri’ir, dich können wir genauso wenig entbehren.”

“Es steht zu viel auf dem Spiel.” begann Halantri’ir und setzte sorgenvoll fort. “Selbst wenn es derZeit keine weiteren Vorkommnisse gab, ich brauch jeden Elf hier. Sollte es an der Grenze doch zu einem weiteren Angriff kommen.”

Eine Stimme aus der Tür unterbrach sie. “Dann lasst mich doch gehen, Ihr braucht mich doch hier nicht.”

Die Tür war nicht geschlossen und Alrun hatte heimlich zugehört und war nun selbstsicher unter den überraschter Gesichter heran getreten. Doch Halantri’ir schob sie mit einem straffen “Nein,” nach draußen. “dich lasse ich sicher nicht ziehen.” Setzte er noch an.

Alrun blickte mit funkelnden Augen zu ihm auf.

“Ich sollte mich euch doch beweisen, warum also nicht Jetzt?”

Der Elf verweigerte ihr noch immer im straffen Ton. “Du wirst dieses Land nicht verlassen, Alrun! Vergiss nicht ,dass du noch immer eine Gefangene bist!”

sie wendete sich sichtlich enttäuscht ab von ihm. “Klar, Ich Verstehe schon…”

Mit diesen enttäuschten Worten verließ sie ihn wütend und Halantri’ir kehrte zurück zu den anderen.

“Das Menschenkind ist nicht im Unrecht Halantri’ir!” entgegnete ihm die Königin und setzte weise fort “Vielleicht ist dies wahrlich eine Möglichkeit sich uns zu beweisen.”

Eldarion legte noch hinzu.

“Sie ist eine gute Kämpferin,es hat nie wirklich Andeutung gegeben das sie eine Gefahr für irgendwen von wäre. Welche Bedenken hast du also noch?”

“Ich habe keinerlei Bedenken, sie ist wie du sagst äußerst fähig. Doch, ich kann sie einfach nicht gehen lassen!” meinte Halantri’ir.

Eldarion schritt dicht vor seinen Freund und mit ernsten Blick schaute er dem Kristallelfen fest in die Augen.

“Du warst immer ein guter Ratgeber aber nicht Du triffst diese Entscheidung! Ich werde den Jungen Nach Elteran bringen und Alrun wird uns begleiten.” sagte er in ruigen Ton jedoch mit reichlich Nachdruck.

Halantri’ir seufzte sich im klaren dass der Sohn des Lirds gesprochen hatte und dessen Wort mehr Gewicht besaß als das eines Generals.

“Dann solltet ihr euch so bald als möglich auf den Weg begeben.”

Der Rat löste sich alsbald auf.
 

Eine weitere Nacht überzog das Land doch auch diese verging. “Wach auf Alrun!” wurde das Mädchen von einer sanften Männerstimme aus dem Schlaf gezogen und eine Hand legte sich dabei sacht auf ihre Schulter. Langsam öffnete sie die Augen und schlaftrunken sah sie das Halantri’ir neben ihr auf dem Bett saß. “Ist das eine Art Brauch bei euch Elfen , ein Zimmer ohne anklopfen zu betreten?” fragte sie gähnend als sie sich aufsetzen. Er war noch in seiner kompletten Kriegermontur , welche er trug wenn er des Abends mit seinen Mannen zur Patrouille ging. “Folge mir, kleine Flamme!” Alrun setzte sich auf und blickte zum Fenster “Es ist ja noch ganz dunkel.” bemerkte sie und er lächelte sanft . “Nicht mehr sehr lang. Ich möchte dir noch etwas zeigen bevor ihr abreist!”

Eldarion selbst hat Alrun am Abend die Nachricht überbracht und sie hatte sich natürlich wahnsinnig gefreut. Ohne den Wein den man ihr bei der kleinen Abschiedsfeier zu genüge unentwegt nach füllte, hätte sie wohl nicht einschlafen können so aufgeregt wie sie.

Halantri’ir war nicht dabei er ging trotz seiner Verletzung stur seiner Pflicht nach und Alrun dachte sie würde ihr nicht noch einmal sehen bevor sie reiste und war doch etwas traurig das sie sich nicht verabschieden konnte.

Nun aber reichte er ihr seine warme Hand und sie legte ihre in seine und folgte ihm, noch in dem langen Hemd was sie zum Schlafen trug. Gemeinsam gingen sie hinunter in den Thronsaal an einer diagonalen Wand hinter einer der Säulen war eine Tür. Diese öffnete der Elf mit einem glimmenden Kristall. Dahinter blickten sie auf schmale in Felsen gehauene Stufen die in das Dunkle nach oben ging. Halantri’ir pustete den kleinen Kristall an welche daraufhin auf leuchtete. Dann gab er diesen Alrun in die Hand und deutete ihr das sie den Stufen folgen sollte. Nur ihr leises Tapsen ihrer nackten Füße war zu hören als sie Schritt für Schritt die gewundene schmalen Treppe, gefolgt von dem Elfen hinauf stieg. Zum Glück hatte sie keine Platzangst den an manchen Stellen wurde es recht eng und an manchen stellen musste sie sogar etwas klettern. Nach einer Weile wurde es langsam etwas heller und sie kamen durch einen hohlen Felsen hinaus. Offenen Mundes blickte sie erstaunt über ein endloses Meer an Bäume und Berge hinweg. Aus den Bäumen aufsteigender Nebel färbte sich während des Aufgangs der roten Sonne in ein sanftes lila.

“Wirst du zurückkehren, Flammenhaar?” Alrun blickte überrascht zu ihm auf und er fragte ein weiteres mal. “Wirst du zu uns zurückkehren?”

War es noch der Alkoholgehalt welcher noch immer nicht ganz aus ihrem Körper entwichen war und wohl ihre Sinne vernebelte aber Alruns Herz schlug ihr aufgeregt bis zum Hals als sie in seine wehmütigen Augen blickte.

“Vertraust du mir Holdor?” Fragte sie.

Er,schaute ihr tief in die Augen und sagte behutsam.

“Taten sprechen lauter denn Worte denn sie sind bedeutsamer in einer Zeit in der Worte kaum mehr Bedeutung tragen.”

Alrun nahm seine Hand sanft in die ihre und nach einem kurzen Blick darauf blickte sie wieder zu ihm auf.

“Mein Leben habe ich bereits in deine Hand gelegt. Wenn es dein Wunsch ist, werde ich zurückkommen, gleich was mich danach erwarten mag.”
 

Ende Kapitel 4

Of Orkmonsters and Elvmen

Mauersegler zogen schrill pfeifend ihre Runden um die Türme Valerias als sich die drei Reisenden auf den Weg begaben. Alrun liebte es wenn diese Vögel im Sommer den Himmel in ihren markant bekannten Ruf hüllten und freute sich, dass es Jene auch in dieser Welt gab.

Goldenen Strahlen der Sonne brach sacht durch die Blätter der riesigen Bäume als sie ein letzten Blick zurück zur Mauer wagte. Von deren Tor aus Halantri’ir mit sorgenvollen Blicken nach sah, wie sie im Meer der Bäume verschwanden.

Ihr Weg führte die Abenteurer entlang eines kleinen Pfades, welcher sich wie eine Schlange durch Bäume und Sträucher wand.

Er war so schmal, dass ihnen nichts anderes übrig blieb als hintereinander zu reiten.

Alsbald blickte Alrun erstaunt auf die vor ihnen liegenden Allee junger Bäume, welche sich wie ein dichtes Blätter Tor über jenen Weg bogen. Gesenkten Hauptes folgte sie vorsichtig Eldarion und Veress in jenen atemberaubenden grünen Tunnel. Auf der anderen Seite angelangt, wagten sie es wieder ihre Köpfe zu heben und führten ihren Weg im Trapp weiter. Der kleine Pfad endete bald unweigerlich an jenem Fluss den es, an einer seichten Stelle, zu überqueren galt um auf einen breiteren Waldweg zu gelangen.

Nun waren sie bereits einige Stunden, mehr oder weniger schweigend, unterwegs als Eldarion bemerkte wie Alrun Gedanken verloren an den, ins Haar geflochtenen Federn zupfte.

“Welch Gedanken halten dich?” Sprach er sanft doch Alrun schreckte denn noch auf, wie aus einem tiefen Schlaf geweckt.

“Es,es ist nichts.” truchste sie und lächelte verlegen.

Eldarion ritt näher an Nathras und sie heran.

“Hm , nichts also? Alrun,Wir müssen achtsam bleiben!” mahnte er freundlich.

Sie war dezent froh das er sie aus ihren seltsamen wirbelnden Gedanken gerissen hatte, die sie in einer dumpfen kaum zu durchdringenden Blase gefangen hielten.

“Tut mir leid. Wie lange werden wir denn noch unterwegs sein?” Versuchte sie das Gespräch rasch auf ein anderes Thema zu lenken.

“Morgen, früher oder später. Doch wir sollten bald rasten.

Die Nacht naht heran. Gönnen wir unseren Tieren ein wenig Ruhe. “
 

Beinahe endlos zog sich der bemooste Weg mit den hinein gewachsenen Wurzeln, wie ein grüner Fluss durch die Bäume. Alrun war überrascht als sie, unter den Moosen und Farnen einen gepflasterten Weg bemerkte.

Tatsächlich taten sich Inseln aus fein säuberlich aneinander gereihten Steinen, wie in einem grau grünen Meer auf. Sie dachte immer hier gäbe es nichts außer Wald.

“Hier gab es einmal Mehr als nur Wald, dies ist allerdings schon sehr lange her. Dieser Weg führt uns durch eine alte Stadt, welche vor hunderten von Jahren erbaut und gefallen ist. “

Erzählte Eldarion und meinte dann aber.

“Sobald wir an unser Nachtlager gelangt sind werde ich euch davon erzählen.”

Alrun bemerkte nun tatsächlich vereinzelt Mauerwerke umgeben von Bäumen und Sträuchern.

Der Wald wuchs inmitten dieser Ruinen, wo neben Winden und Efeu, sich an jenem Ort Moose und Flechten die traurigen Überreste der einst belebten Stadt zu Eigen machten. Somit hatte die Natur sich im Wandel der Zeit alles zurückerobert.

Endlich erreichten sie eine größere Ruine, welche nur noch aus den Grundmauern bestand. Lediglich ein steinernes Tor und Kleiner Turm waren, fast unversehrt.

“Dies war einst das Haupthaus in welchem der Waldelf Lird Irion regierte.”

Setzte Eldarion die Geschichte ein klein wenig fort.

Die Dämmerung setzte allmählich ein als sie in dieser Ruine von ihren Pferden stiegen und Eldarion den Prinzen, welcher bei ihm mit geritten ,von seinem Pferd half.

Ein kleinen Bach blubberte fröhlich etwas abgelegen durch die Bäume. Dort kniete sich Alrun in das weiche Moos an das Ufer, wusch ihr Gesicht und erfrischte sich etwas.

“Auf ein Wort ,Alrun!” trat Eldarion vorsichtig zu ihr und reichte ein Tuch zum trocknen. “Was liegt dir auf dem Herzen? “ Fragte Alrun freundlich als sie sich das Gesicht getrocknet hatte und Eldarion starte auf sie und platzte auch sofort heraus.

“In Elteran, werden sich unsere Wege trennen!”

“Wie meinst du das?” meinte sie und blickte ihn vom Boden aus fragend an.

“Du wirst nicht mit mir zurückkommen! “

Diesen plötzlich Ernst in seinem sonst so friedfertigen Gesicht erschreckte Alrun etwas, denn dies kannte sie bisher von ihm nicht.

Verwirrt stand sie auf mit der Hellebarde in der Hand und legte die Stirn in Falten.

“Aber Ich habe Halantri’ir mein Wort gegeben. “

“Völlig gleich, du wirst in Elteran bleiben!Nach Valeria kannst du niemals mehr zurück!”

“Das kann ich nicht. Halantri’ir….”

Eldarion unterbrach sie schroff

“Völlig gleich was auch Halantri’irs Wille sein mag,

Hör mir zu Alrun….”

Entrüstet stemmte sie ihren Arm in die Seite und fuhr ihm nun wiederum trotzig ins Wort.

“Nein, Eldarion, Ich tu alles was du sagst aber mein Wort ,gegenüber Halantri’ir, werde und kann ich nicht brechen!”

“Deine Loyalität in allen Ehren Flammenhaar, doch dein Leben ist nun nicht länger in seiner Hand. Es gibt für Dich kein Weg Zurück!”

“Ich werde einen finden!” meinte sie schnippisch und warf ihm das Handtuch an die Brust. Eldarion wurde auf einmal auf eine ungewohnte Art seltsam kühl.

“Ich kann dir nicht gestatten unser Land ein weiteres mal zu betreten. Andernfalls habe ich keine andere Wahl als dein Leben zu nehmen.” Alrun stieß den Schaft der Hellebarde wütend auf den Boden und schrie. ”Dann tu es doch, hier und jetzt!”

Er packte die Hellebarde und stellte sich dicht vor sie. Mit zusammengezogenen Augenbrauen schaute er mahnend auf sie herab und sprach mit gedämpfter Stimme. “Sei nicht töricht Menschenkind! Ich will nicht das dein Licht geht. Doch ich muss, wenn du mir keine Wahl lässt. Willst du mich denn nicht verstehen?” Alrun blickte ihn zornig in die Augen und zischte!

“Keiner außer Halantri’ir hat das Recht dazu!”

“Du ‘musst’ ihn vergessen!” verlangte Er eindringlich.
 

“Eldarion du wolltest doch erzählen, was mit dieser Stadt passierte? “ unterbrach Veress beide plötzlich nichts ahnend und lenkte das Gespräch somit auf sich.

“Hm , Natürlich! Folge Mir nur.” der Elf ließ seufzend von Alrun ab.

In der Mitte der Ruine stand ein alter steinerner Kelch der bisher, außer einem Riss, keinen Schaden genommen hatte. Er glich dem der Beiten im Thronsaal von Valeria nur war darin keine solcher Kristall eingefasst. Nur Asche war darin als würde er noch ab und an genutzt. In diese steinernen verzierten Kelch, entfachte Eldarion ein Feuer und erzählte nebenbei. “Einst, war Alteran eine blühende Stadt.Die Herren von Elteran schufen sie. Jene Stadt wurde von keinen Mauern ummantelt denn sie sollte frei für alle sein. Elfen so wie Menschen. Ein von Laternen beleuchteter Pfat führte jeden her, der sich im Wald verlaufen. Zu jener Zeit trauten die Elfen den Menschen noch. Einige Menschen nutzten dies Vertrauen wohl aus Habgier und Neid jedoch aus und ein Feuer so intensiv und alles verzehrend, zerstörte endgültig das Bündnis.”

“Aber es sind doch nicht alle Menschen so, oder?” Fragte Verres. Eldarion Blick schweifte zu Alrun welche sich etwas fernab von ihnen auf eine der Mauern gesetzt hatte und mit den Fingern an einem der kleinen, kugeligen Elfenbrötchen zupfte.

“Nein, natürlich nicht. Aber Vertrauen zu gewinnen, welches einst verloren, ist schwer.”
 

Tief in der Nacht fand sich Alrun auf dem Turm wieder. Eigentlich war sie recht müde aber konnte dennoch nicht schlafen. So hatte sie vorsichtig ihr Nachtlager neben dem Jungen unten im Turm verlassen und das alte Gemäuer erkundet. Nun blickte sie Gedankenverloren an dessen Spitze durch einen der steinernen Fensterbögen.

Warme sanfte Hände auf ihre Schultern ließen sie aufschrecken.

“Du bist kein Elf, du solltest längst in Träume wandeln. Reichen so tief deine Gedanken? ”

Eldarion hatte ihre Abwesenheit bemerkt und war zu ihr hinauf gestiegen. Doch Alrun blickte nur durch das Bogenfenstern in die von Dunkelheit behangenen Bäume und sprach kein Wort. Der Himmel war von dicken Wolken verdeckt und es rollten bereits leise Donner durch das düstere Wolkenmeer. Der Elf war nun wieder so sanft und freundlich wie jeher.

“Ich bin mir sicher das mein Guter Freund meine Entscheidung verstehen wird.

Niemand möchte dass Dinge geschehen die einst zu bereuen sind.” Sprach er leise.

“Es ist traurig wie Bündnisse und Freundschaften verloren gehen.”

Wandte sich Alrun nun endlich zu ihm um.

“Viel zu schnell ist Vertrauen verloren es wieder zu gewinnen, nach solch einer Tat ist schwer. Doch nicht gänzlich unmöglich.” Sagte Eldarion mit seinem sanftmütigen Lächeln.

Sie blickte ihn nicht in die Augen. Alrun bereute es ihn angeschrien zu haben. Er war doch ihr Freund, schon bald ein bester Freund, wie konnte sie nur plötzlich so sein? Stand er doch bereits von Anfang an stets für sie ein. Sie schämte sich so abgrundtief was war nur mit ihr los?

“Es tut mir Leid Eldarion, du bist mein Freund und ich hätte dich nicht…”

Er unterbrach sie als er sie liebevoll in den Arm nahm und sie ihre Stirn auf seine Brust legte.

“Ich verstehe dich,solch Dinge sind nicht auf zu halten.”

Sie blickte wieder zu ihm auf.

“Ich werde tun was du mir sagst. Doch wie kannst du dir sicher sein, dass Der Herr von Elteran mir ,einen Menschen, Einlass gewähren wirt? “

“Lird Irion ist ein guter Freund von mir. Auch wenn sein Vertrauen erschüttert wurde. Wenn ein Mensch seine Hilfe benötigt , so scheut er nicht davor seine Hand oder sein Schwert zu reichen. Er wird tief in dein Herz sehen und erkennen wer du bist.

Alrun,dort bist du sicher und fortan frei.”

“Was nützt Freiheit wenn ich sie ja doch nicht nutzen kann... wenn ich euch nicht mehr sehen darf? “ Sprach Alrun mit trauriger Stimme.

Vorsichtig wischte er ihr eine der roten Strähnen aus dem Gesicht.

Das Herz schlug schnell in Alruns Brust als Eldarion sanft ihr Gesicht berührte und flüsterte.

”Es wird Immer ein Wiedersehen geben.”

Die Zeit blieb für einen Moment stehen als er sie Unvorhergesehen vorsichtig auf die Lippen küsste. Im selben Moment schlug sogleich ein Blitz krachend in den Feuerkelch ein welcher in zwei Hälften zerteilt wurde und das Feuer darin zu einer riesigen Flamme auflodern ließ.

Von dem krachenten Schlag aufgeschreckt, bäumten sich laut wieherend, panisch die beiden Pferde auf. Veress war kreichent auf gewacht und versteckte sich nun hinter der Mauer am Eingang des Turms.

Alrun tätschelte ihm kurz ermutigend den Rücken als sie raus rannten. Nathras riss sich los und lief fluchtartig in den Wald hinein und ließ Eldarion und Alrun keine Zeit darüber Nach zu denken was eben zwischen ihnen geschehen war. Pavel, der schöne schwarz-graue Apfelschimmel von Eldarion beruhigte sich rasch wieder , nachdem der Elf ihm gut zu redete. Alrun stattdessen, packte ihre Hellebarde und wollte rasch hinter Nathras in den Wald hinein rennen.

“Warte, Alrun!” Eldarion hielt sie am Arm fest.

“Ich muss ihn wieder finden. Ohne ihn kommen wir doch nicht schnell genug voran.”

Ihre Stimme bebte vor Aufregung.

“Ich lasse dich nicht in völliger Dunkelheit, durch den Wald irren!” Sprach er und sie schaute ihn flehend in die Augen.

Eldarion trug einen kleinen Kristall um den Hals welchen er nun ab nahm. Sacht blies er diesen in seinen Händen an,als wolle er ihn aufwärmen. Einer Fackel gleich, begann der Kristall zu erstrahlen.

“Suche in den Ruinen Schutz, sollte ein starke Regen beginnen! Wir reisen bei Sonnenaufgang weiter, solltest du bis dahin noch nicht zurückgekehrt sein, treffen wir uns an der Felspassage nach der Brücke.Irion sollte uns dort bereits erwarten.” Eldarion hing Alrun den Kristall um den Hals und flüsterte dabei leise in ihr Ohr . “Über so Mancherlei, sei kein Wort gesprochen!” Dann küsste er ihr auf die Stirn und verabschiedete sie mit einem sorgenvollen Lächeln.

“Gib stets acht auf deinen Wegen!”
 

Sanfte Regentropfen rieselten auf den Waldboden als Alrun rasch Nathras Spuren folgte die in den Dunklen Wald verschwanden. Jene traten hier und da durch ein geborstener Ast und niedergetrampelte Farn und Gräser auf.

Doch an einer dunklen Lichtung verloren sie sich plötzlich und sie sah sich auf der Suche nach einer neuen Spur um.

“Was glaubt ein Kind der Unsterblichkeit des Nachts in den Ruinen zu finden? “

Alrun erschrak als sie eine ruhige, leicht raue Männerstimme vernahm.

Unsicher woher die Stimme kam, schaute sie sich hastig um. Augenblicklich wurde ihr die Hellebarde entrissen und sie spürte kalten, scharfen Stahl am Hals.

“Antworte!” verlangte jener eindringlich.

Wissend in welcher fatalen Situation sie sich nun befand sprach Alrun keck.

“Ich unterhalte mich gern von Angesicht zu Angesicht, zeig mir dass es sich lohnt zu antworten!”

Er lachte jedoch nur kurz durch den geschlossenen Mund. Mit der Klinge noch immer an ihrem Hals schritt er um sie und im fahlen Licht des Kristalls, erschien eine Gestalt dessen Kapuze des schwarzen Mantels tief in das Gesicht gezogen war. Lediglich zwei glänzende Augen funkelten im leichten Schimmer. Nun der Erkenntnis erlangt, dass sie keine Elfe war, sprach dieser überrascht.

“Du bist keine Unsterbliche, denn noch trägst du ihre Kleider. “

Er nahm die Klinge von ihrem Hals und ließ das dunkle Schwert zurück in die Scheide schnellen. “Ein Menschen Kind sollte sich noch weniger allein hier aufhalten! Aber ich hätte es wissen müssen, Elfen sind in keinster Weise so töricht. Wer bist du?” fragte er fordernd.

“Ich kann sehr gut auf mich selbst achten! “ meinte Alrun schnippisch, worauf hin er überheblich meinte

“Sicher, dass habe ich gesehen. Du bist ein wahres Talent. Die Wahl deiner Waffe, in so einem Gebiet, ist wirklich exzellent.”

“Ich nahm was mir die Elfen gaben. Und jetzt lass mich! Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn. Du hast mich schon lang genug aufgehalten!” Sie wollte weiter und versuchte sich ab zu wenden. Doch er trat dicht vor sie und schaute auf sie herab.

“Du bist kaum in der Position, dies zu entscheiden! Du bist hier in meinem Gebiet.

Es muss wichtig sein was du suchst sonst wärest du nicht vom Weg abgekommen”

Dann entdeckte er ihre Drachenkette,welche Alrun stehts um den Hals trug. Er nahm den Anhänger in die Hand und betrachtete den silbernen Drachen mit dem goldenen Auge bis Alrun ihm diesen wieder entriss und das Schmuckstück schützend in ihrer Hand hielt.

“Ich suche lediglich mein Pferd. “meinte sie abweisend.

“Dann ist der prachtvolle weiße Hengst also dein Tier. Dann wäre es weiße wenn du mir nun folgst! “ Wende er sich nun leicht ab und deutete mit der Hand ihm zu folgen. Doch Alrun verschränkte unsicher die Arme.

“Der Regen wird stärker und das Gewitter lässt auch nicht mehr länger warten. Also Komm lieber ! “ Sprach er und hob die Hellebarde auf.

Sie zögerte doch dann folgte sie ihm, wenn auch etwas missmutig.

Als es nun wirklich begann wie aus Eimern zu schütte, erreichten sie eine noch fast intakte Ruine und suchten darin Schutz. Der Fremde hatte bereits sein schwarzes Ross darin sicher und trocken untergestellt bei ihm stand auch Nathras. Das weiße Tier kam sofort zu Alrun getrabt und Sie strich ihm über die Nüstern .”Lass uns nur rasch gehen!”

Doch das Tier weigert sich.

“Selbst dein Pferd weiß, dass es jetzt keinen sicheren Weg mehr durch den Wald gibt.” Alrun schaute aus dem Tor hinaus. Schaurig heulend zogen Winde durch die Ruinen während der Regen wütend gegen die Mauern peitschte. Sie lehnte sich an den Torbogen und sprach leise .”Dann muss ich wohl warten. “

Der Fremde trat an ihre Seite und setzte seine Kapuze ab und stützte sich ihr gegenüber mit der Schulter an der Mauer ab. Mit den Augen musterte er sie von oben nach unten und fragte dann als sein Blick nach draußen schweifte.

“Der Regen wird sicher bis in die Früh nicht zur Ruhe kommen. Hast du vor die ganze Nacht hier zu stehen?”

“Wenn es sein muss.” antwortete sie schnippisch.

“Dann wird dein Weg morgen beschwerlich werden.” fuhr er sich durch das lange schwarze Haar und sie blickte in seine Augen.

“Ich hab nicht vor, Morgen nicht mehr auf zu wachen.”

Er trat nun zu dem kleinen Feuer welches bereits brannte und setzte sich auf einen Stein davor und meinte arrogant.

“Mit deiner Unachtsamkeit im Wald hätte dich selbst ein einzelner kleiner Goblin längst nieder gestreckt.” Alrun meinte nur zynisch

“Hab dank für diese, äußerst nötige Rettung” setzte sich aber dann doch ihm gegenüber an das kleine flackernde Feuer und redete weiter.

“Die einzige Bedrohung warst bisher nur du. Wer bist du überhaupt?”

Der Mann blickte über das Feuer zu ihr.

“In mancherlei Situation, ist es von vorteil Namen nicht zu kennen,Mädchen mit den Flammen Haar. Es sei denn du möchtest mir folgen!? Des weiteren hast selbst Du mir deinen Namen noch immer nicht genannt.”

“Dabei würde ich es auch selbst gern belassen. Des weiteren habe Ich bereits einen Weg und ein Ziel! Warum Sollte ich Dir also folgen?”

Er verschränkte die Arme und sprach mit funkelnden Augen.

“Wer den Elfen folgt ist dem Tode nah. Folge mir und du kannst sicher sein.”

Meinte er.

Alrun runzelte die Stirn.

“Die Menschen haben mir bereits selbst gezeigt weswegen die Elfen ihnen nicht trauen und ich…” Nachdenklich hielt Alrun ihre vom Pfeil getroffene und noch nicht ganz verheilte Schulter. Manchmal schmerzte sie noch etwas. So gut wie die Heilsalben der Elfen auch war würde die Narbe, sie jene Nacht niemals vergessen lassen.

“und Ich werde es nie vergessen.”setzte sie fort.

Das Gespräch nahm alsbald ein Ende.

Auch wenn Alrun versuchte sich dagegen zu wehren übermannte sie letztendlich die Müdigkeit und sie nickte bald daraufhin ein.
 

“Flammenhaar, eile!”
 

Laut krakeelende Raben saßen auf den Ruinen und rüttelten Alrun am Morgen unsanft aus dem Schlaf. Nathras stieß sie unterdessen schnaubend mit seinem Kopf an und scharrte unruhig mit den Hufen.

Sie lag, zugedeckt ,mit dem schwarzen Umhang des Fremden, sanft auf Moos gebettet. Das Feuer war längst erloschen und der Mann samt seines Pferdes waren bereits bei den ersten Sonnenstrahlen aufgebrochen.
 

“Flammenhaar,Eile!”
 

Vernahm sie abermals eine leise Stimme als sie sich von ihrem Lager erhob. Verwundert blickte sie um sich doch konnte sie ,wegen des lauten Krächzens, nicht ausmachen woher sie kam. Alrun beschloss sich rasch auf den Weg zu begeben. Als sie Nathras Zügel nahm, stolperte sie fast über einen Dolch welcher im Boden vor ihr steckte. Sie wunderte sich, jedoch zog sie ihn heraus,wischte die dunkle Damastklinge ab und ließ den Dolch in ihrem Stiefel verschwinden. Man wusste ja nie wofür dieser wohl noch gut sein konnte.
 

“Eile, Flammenhaar, eile!” erklang es ein weiteres mal.

Am durchschreiten des Tores packte Alrun nun noch die sacht an die Wand gelehnte Hellebarde und führte ihr Pferd hinaus.
 

“Eile,Flammenhaar,eile!”

Die Raben flogen wild auf als Alrun rasch auf gesessen um mit Nathras zum Lager zurück zu trappen.Leichter Nebel hatte den Boden mit einer sanften silbrigen Decke überzogen welcher dabei aufgewirbelte.

Eldarion und Veress waren bereits nicht mehr zu sehen als sie das Lager erreichte.
 

“Eile, Flammenhaar,eile!”

Erklang es als würden die Raben selbste zu ihr rufen als jene, wie eine dichte Wolke, mit rauschenden Flügeln, über ihren Kopf gen Himmel flogen. War da ein silbergrauer unter ihnen? Alrun hatte keine Zeit die sonderbaren Tiere weiterhin mit den Blicken zu verfolgen. Nathras und sie galoppieren sogleich den Pfad entlang. Nahe der Brücke vernahm sie das grausige Kreischen von Goblins

“Nathras, schnell, mein Freund, ich ahne nichts Gutes!”

Tatsächlich, als sie auf der Brücke in sicherer Entfernung zum stehen kamen ,sah sie ein Heer aus Goblins welches von beiden Seiten drohten auf Eldarion zu zu stürmen.

Doch wo war sein Ross? Wo war Prinz Veress?

Sie waren wohl in einen Hinterhalt geraten und Eldarion kämpfte bereits gegen zwei Orkkrieger. Alrun wusste Er war ein guter Krieger und würde wohl auch die Orks bezwingen können doch würden die Goblins, in diesen Mengen, ihn einfach überrennen. Sie musste ihn rasch unterstützen.

Doch allein gegen so viele Goblins wäre es auch Ihr Untergang.

Alrun erinnerte sich was ihr Eldarion einst erzählte.

Goblins gaben zu nehmend selbst zwar grausige Geräusche von sich aber scheuten sie doch schrille Töne oder Elfenklang, welche sie durch ihre übergroßen Ohren doppelt so laut vernahmen. Generell hassten diese Biester Musik.

“Singe laut ein Lied!” Sprach er aus Spaß. “Und sie nehmen reiß aus.”

Bei großen wildgewordenen Horden würde es jedoch wohl weniger helfen. Da half nur noch kämpfen oder man vertrieb sie mit Rufhörnen. Kämpfen kam für Alrun allein nun nicht gerade in Frage und ein Horn hatte sie auch nicht. Doch eine andere Idee schoss ihr nun in den Kopf. Etwas so viel kleineres was sie stets noch immer bei sich trug.

Das Mundstück ihrer zerbrochenen Flöte an die Hellebarde gebunden ritt sie, selbige mit aller Kraft über den Kopf schwingend wild über die grünen Hügel.

Die Goblins nahmen alles sammt greischent und die langen Ohren zu haltend reiß aus

als das schrille Pfeifen durch das Land zog. Was bei den kleinen, Kinds großen Biestern half, hatte auf Orks jedoch leider keinerlei Wirkung. Auch wenn sie es für unangenehm befanden und kaum auffallend ihre Gesichter grimmig verzogen.

Einer löste sich von Eldarion und folgte den Goblins, um sie zurück zu holen.

Als Alrun nun auf ihre Weise Eldarion zu Hilfe eilen wollte, überraschte sie ein Dritter. Dieser kam plötzlich von der Seite auf einem wilden riesigen Keiler herbei geritten , von dessen Rücken er sprang und sie von ihrem Pferd stieß.

Der Aufprall war hart als sie unsanft im hohen Gras landete. Im gleichen Moment durchbohrte das Schwert des anderen Ork den Leib Eldarions, welcher nunmehr mit erschrockenen Blick auf Alrun unachtsam geworden war.

Alrun schrie vor Wut als sie dies mit an sah , musste nun jedoch einen Schlag ihres Orks abwehren. Noch am Boden liegend, prallte das Orkschwert auf die Stange der Hellebarde welche sofort zerbarst.

Orks waren fürchterliche Krieger, obgleich sie, abgesehen von der Hautfarbe und den häufig überstehenden Zähnen, vom Körperbau den eines kräftigen Menschen ähneln und prinzipiell nicht feindlich gesinnt waren, taten einige von ihnen für Gold und andere Reichtümer alles. Völlig gleich ob sie dabei auch selber sterben konnten, das sorgte jedoch dafür das es eine aussterbende Rasse war und es in ganz Meraria nur noch zwei kleine Völker gab.

In Alrun glühte unendliche Wut. Eldarion sagte immer sie solle nicht in Wut kämpfen denn dies lässt einen unachtsam werden. Doch nun konnte sie sich einfach nicht mehr beherrschen. Mit der Klinge der Hellebarde wehrte sie nun einen weiteren brachialen Schlag ab, stieß den Ork mit aller Kraft von sich und rollte bei Seite, wo sie sich rasch auf die Beine schwang. In dem Moment wollte der Ork auch schon wieder angreifen doch nun kam Nathras. Wütend schnaubend, bäumte sich das Pferd auf und stieß den Ork mit den Vorderhufen zu Boden, so dass dieser für kurze Zeit aus dem Gefecht schien. Alrun schwang sich schnell zurück auf Nathras Rücken und sie brechten auf den anderen Ork zu, welcher sein Schwert wieder aus Eldarion Körper zog um diesen nun mit einem weiteren Schlag nieder zu strecken. Etwas zerbrach in Alrun als sie den schmerz erfüllten Schrei des Elfen hörte.

Mit letzter Kraft konnte Eldarion den Ork jedoch noch abwehren. Alrun dagegen stieg in Hocke auf den Rücken von Natras, sprang als sie ihr Ziel erreichten und stieß den Ork bei Seite. Dieser griff wieder an doch sie hatte Wut entbrannt den Dolch gezogen und stieß ihm den brüllenden Ork in den Bauch. Dieser wusste nicht wie ihm geschah als sie flink wie ein Wiesel jenen Dolch wieder heraus zog und in des Orks unachtsamen Augenblick hieb Alrun ihn mit einem einzigen kraftvollen wütenden Schlag, mit dem Rest der Hellebarde den Schädel vom Hals.

Eldarion war unterdessen erschöpft auf die Knie gesunken.

Die feurige Kriegerin ließ die rot verfärbte Klinge fallen, eilte rasch zu ihm und legte ihren Freund sacht zu Boden. Vorsichtig kniete sie sich sich zu dem schwer verwundeten Eldarion.

“Gib jetzt nicht auf, wir haben es doch fast geschafft.Sicher kommt bald Hilfe.”

Sprach sie den Tränen nahe. “Verzeih das ich dir diese Bürde auf erlegte. Doch der junge Prinz ist ist in Sicherheit.” meinte Eldarion schwer atmend.

“Du elende kleine Hexe, für den Tot meines Bruders…..! “ brüllend unterbrach sie, der nun wieder aus der kurzen Narkose erwachte ander Ork. Doch Alrun zückte unbeeindruckt den Dolch abermals und warf ihn mit wütenden Blick voll Tränen.

Die Damastklinge verfehlte das Ziel nicht und traf den wütenden Ork in der Kehle bevor dieser seinen Satz beenden konnte und er ging röchelnd zu Boden.

Alrun versuchte die Wunde von Eldarion ab zu drücken doch der Blutverlust ließ ihn immer schwächer werden. Er berührte ihre Hand und sie nahm seine in die ihrigen.

“Fliehe Alrun, so lang du noch kannst.“ Doch Alrun sprach nur mit Tränen in den Augen. “Nicht ohne dich mein Freund.” Eldarion lächelte und wischte ihr mit zitternder Hand die Tränen von der Wange.

“Es schmerzt mich dich in Tränen zu sehen. Du warst mir eine Gute Freundin. An deiner Seite wöllt stehts ich kämpfen doch kann ich dich nun nicht mehr begleiten.” Er atmete noch einmal tief ein und sprach mit letzter Kraft weiter.

“ Du musst dich allein in Sicherheit bringen, der Feind rückt näher!”

Wahrlich kam nun die eine Orkkriegerin mit der Goblin Meute zurück.

“Sieh da, Sieh da! Meine Goblins, beide Todgeweihten auf einen Haufen, das wird doch ein großartiges Mal für euch des Nachts.” Krächzte die grünhäutige Ork Braut.

Alrun legte Eldarions Hand nach dem sie dieser eine Kuss auf erlegte sanft auf dessen Körper und hob sein Schwert auf. “Alrun, bitte flieh!” sprach er mit schweren Atem “Glaubst du, Freund, ich überlasse dich dem Feind? Halte du nur noch etwas durch!”

Sie wusste sehr wohl, dass er diese Verletzungen nicht überstehen konnte.

So kehrte nun eine seltsame Ruhe in Alrun ein als sie sich erhob. Das Schwert mit der bläulichen, Ornamenten verzierten Klinge fest umklammert trat sie schützend vor den gefallenen Krieger.

“Vielleicht endet es hier mit Mir, mein Freund, jedoch nicht ohne Kampf.”

Sprach Alrun leise und wischte sich mit dem linken Arm die Tränen aus den Augen.

Die Ork Kriegerin trat vor und hielt die kreischenden,mort lustigen Goblins mit einer Handbewegung zurück.

“Du wirst mir den Tot meiner Brüder teuer bezahlen dreckiges Menschen Weib!”

Brüllte sie. Alruns Haar wehte feurig im Wind und sie erwiderte tollkühn und ruhig:

“Komm nur! Dir wird es nicht anders ergehen als ihnen!”

Im selben Moment zichten plötzlich dutzende Pfeile dicht an ihr vorüber und prasselten wie ein Regenschauer auf die Goblins nieder.

Nun brechten so gleich Reiter in weiß-grünlicher strahlenden Rüstungen an ihr vorüber und zerschlugen die Goblins in alle Richtungen.

Ungeachtet dessen, rannte die Ork Kriegerin auf das Menschenkind zu.

Alrun atmete tief ein und atmete im selben Moment aus als sie den ersten brachialen Hieb der Orkin, elfengleich rasch aus wisch.

Eine Wärme durchfuhr sie, welche schien der jungen Kämpferin unendliche Kraft zu schenken. Während die Schwerter aufeinander prallten krächzte die Ork Kriegerin wütend ein weiteres mal.

“Ich reise all dein feurig Haare dier aus und schlage dich krumm, kleines Menschlein!”

Doch das Mädchen gab daraufhin nichts, kühl wie ein Elf wich sie weiterhin aus oder parierte die brachialen Schläge.
 

Alrun war außer Atem als sie die Orkfrau entwaffnete , auf die Knie zwang und die verzierte Klinge an deren Kehle hielt.

Auch der Ork Kriegerin sah man die Erschöpfung an, wobei man doch stets sagte: Orks kennen keine Erschöpfung entweder gewinnen sie oder sie sterben im Kampf.

“Worauf wartest du Mensch?” Sprach sie schnaufend und starrte Alrun fest in die kühnen Augen.

“ Töte mich, denn ich will mit dieser Schande, nicht leben!”

Jedoch nahm Alrun besonnen nun die Klinge von ihrem Hals .

“Heut ist bereits genug Blut geflossen!” Sprach sie ruhig zu der sichtlich verwirrten Kriegerin. Es war eine der größten Demütigungen für Orks, gegen eine “niederen” Gattung verloren und am Leben gelassen zu werden.

Die Reiter sammelten sich um sie herum. Einer von ihnen, in einer sacht grünlich schimmernder Rüstung ,stieg von seinem Pferd ab und Schritt auf sie zu. Sein erhabenes Auftreten, ließ sie nicht zweifeln. Dies war Irion selbst,der Herr von Elteran.

Sein Blick war streng auf die Orkin gerichtet. Mit einer Stimme kraftvoll wie ein tosender Sturm befahl er ihr.

“Geh Ork, nimm es hin dass sie dir Gnade gewährt!”

Ihn Jedoch missachtet, stand die Kriegerin auf und ging dicht auf Alrun zu und schnaufte.

“Ich befehle dir mich zu Töten!“

“Geh endlich!” Schrie Alrun wütend mit heißen Tränen in den Augen und stieß die Orkin mit einem kräftigen Tritt von sich.

Ein großer grau schwarzer Orkwolf kam tief grollend und knurrend über die Reiter gesprungen auf dessen Rücken die Orkin so denn platz nahm.

“Was solls, das Gold ist mir sicher. Feuerkind, du jedoch wirst das nicht umsonst getan haben!”

Mit diesen Worten rauschte sie davon.

Alrun sank mit noch immer rasenden Herz auf die Knie und stützte sich traurig erschöpft auf Eldarions Schwert.Weinent lehnte sie ihre Stirn dabei an die Klinge.

Warme Hände legten sich auf ihre noch vom Kampf glühenden Finger.

Irion der Herr der Elfen aus Elteran selbst war mit seiner Schar zur Hilfe geeilt denn er spürte unlängst das Unheil trote. Dies bestätigte sich als sie dem Jungen Prinzen unterwechs allein auf Pavel begegneten.

Mit sanfter wehmütiger Stimme, nun mehr sacht wie ein ruhiger Wind, welcher sanft die Blätter der Bäume an einem warem Sommertag strich, sprach er zu ihr.

“Verzeih mir, dass wir euch nicht eher zur Stelle waren.”

Mit gebrochenen Blick schaute sie auf, direkt in die blattgrünen gütigen Augen des Elfen Herrn. Heiße Tränen rollten über ihre Wangen als Irion sanft ihr Gesicht berührte wobei sich so gleich die Wunde an der Wange schloss, welche ein Pfeil hinterlassen hatte.

Lediglich eine sachte Narbe blieb zurück.

Ihr bebendes Herz beruhigte sich langsam als tröstend Lird Irion ihr auf half und behütet gleich wie ein Vater , sie in seine Arme nahm.

Irions Elfen waren nun von ihren Pferd gestiegen und sie traten zu Eldarions leblosen Körper.

Ein friedfertiges Lächeln lag auf dessen Gesicht als sich Alrun zu ihm kniete und weinend ihre Stirn auf seine legte. Sie hatte keine Worte mehr nur die Tränen rannen wie ein unendlicher salziger Fluss ihre Wangen hinab.

Irion wendete sich unterdessen zu seinem Folk.

“Lasst uns unseren Freund der Erde zurückgeben!” sprach er ruhig doch mit Trauer in der Stimme.
 


 

Weine nicht zu sehr um mich,

bin noch immer stets dir nah.

Fühlst mich in des Windes warme Böhen,

in des Baumes Höhen gar.

Siehst mich in den Wellen

welch durch kühle Bäche schnellen.

Erkennst stets mich in des Vogels Klang

in seines Abendlich Gesang.

Bin stehts dir nah

Bin immer dar.

GF.
 

Ende des 5. Kapitels

Elteran

Eldarions Schwert fest an sich gedrückt folgte sie Irion, inmitten der Reiterschar nach dem sie ihren Freund zu Grabe getragen hatten.

Es war ein schweigsamer Gang ,stetig folgend den steinernen Pfad hindurch die schmale Felskluft. Sacht ging es bergab in das Tal nach Elteran bis sie letztendlich an einen in allen Farben blühenden,dichten Wald gelangten. Eine Einzelne Laterne welche sofort aufleuchtete und der Beginn eines gepflasterten Weges, inmitten des Waldes zwischen Bäumen deuteten darauf hin, dass sie nun bald ihr Ziel erreichten. Nachdem sie den Weg, stetig gefolgt an einer Mauer aus in sich vertreten,verknoteten und mit Efeu überwucherten Bäumen angelangt waren, durchschritten sie ein großes Tor.

Dieses öffnete sich von allein in dem sich die großen Ranken entknoteten somit den Weg frei gaben und sie so in das Wunderreich Irions gelangten.

Auf einem Großen gepflasterten runden Platz, sammelten sie sich, bereits in Erwartung einer erhabene Elfe.

Ein kühner Elfenfürst mit weißen Haar stand aufrecht neben ihr die Hände sorgsam auf den Rücken gefaltet. Er senkte ehrfürchtig sein Haupt als Irion von seinem Pferd stieg.

“Ich sehe Trauer mein Freund und Eldarion nicht unter euch. ” Sprach der weißhaarige Elfenfürst sorgenvoll mit sanfter Stimme wie ein Windhauch.

“Es gibt keine angemessenen Worte, mein Freund, welche dies Geschehen beschreiben könnte.” meinte Irion bekümmerten Blickes.

Die anmutige Elfe die zuweilen noch nicht zu Wort kam, entdeckte Alrun als diese von Nathras ab saß. Voll Trauer lehnte das Flammenhaar ihren Kopf gegen das Tier.

Wehmütigen Blickes Trat die Elfe sogleich zu dem Mädchen und sprach mit verständnisvoller,ruiger Stimme zu ihr “Oh Menschenkind, was dir auch immer widerfahren,hier sollst du nun Ruhe finden. Komm nur mit mir!” Irion Nickte Alrun ermutigend zu bevor er sich an Fürst Albin dem Weißhaarigen Nachtelf wand.

Wortlos in sich gekehrt folgte das Mädchen der edlen Elfe mit den Kastanienbraunen Haar hinein in das große Anwesen.
 

“Wie geht es dem Mädchen, Eria?” Fragte Albin der in einem Verwurzelten Turm am Haupthaus gerade ein Buch in das Regal stellte als Eria die anmutige Elfe am Abend zu ihm trat. Sie schüttelte nur ihren Kopf.

“Äußerliche Wunden kann ich nehmen doch dem Schmerz welcher Inne wohnt, dem bin ich nicht gewachsen.” sprach sie bedrückt zu dem Nachtelf der wehmütig zu ihr schaute und meinte.

“Wer kann dies schon? Es zerreißt mich wenn wenn ich daran denke Valeria diese Botschaft zu überbringen,es schmerzt mich meinen Freund fortan nie mehr zu sehen.

Was könnte ein Mensch in der Blüte denn schon mehr aushalten?”

“Albin, mein Freund,du hast gewählte Worte und wenn dies nichts nützt dann schenk ihr doch deine Nachtmelodie!”
 

Düstere Wolken behangen den Himmel und es regnete mehrere Tage und Nächte hindurch als würde der Himmel selbst den Tod des mutigen Kriegers betrauern.

Die Tage zogen wie Düstere Schatten an Alrun vorüber.

Tiefe Trauer umhüllten ,die sonst doch so fröhlich freche lächelnde Alrun mit selbigen.

Jeder Zuspruch war vergebens kein gut gemeintes Wort half.

Meistens saß sie am Fenster und folgte starren Blickes den Tropfen welche langsam in nassen Bahnen in einem nie endenden Rennen das Glas hinunter glitten.

Sie aß nicht, trank nicht und ohne den sanftmütigen Albin hätte sie wohl auch nie Schlaf gefunden. Denn ihre Gedanken und die Bilder ließen sie sonst nicht. Sie waren immer zu bei Erimel. Alrun war sich sicher die schöne zierliche Elfe würde daran zerbrechen.

Sie musste zu ihr! Ihr beistehen wenn die Welt für einen Augenblick stehen blieb, wenn sie diese furchtbare Nachricht verkünden würde und mit ihr gemeinsam ein weiteres mal zerbrechen.

Eria sprach zwar das dies nun nicht mehr ihre Aufgabe wäre, doch Alrun fühlte sich verpflichtet. Es kam ihr feige vor wenn sie es nicht tat.
 

Mit emotionslosen Augen wandelte Alrun durch das Kaminzimmer des Haupthauses wo sie Veress am großen Kamin sitzend auf fand. An selben Kamin lehnte auch Eldarions Schwert.

“Ich werde morgen in mein Land reisen,” Begann der Prinz, blickte aber nicht von seinem Buch auf und setzte fort.

“Alrun, kommst du mit uns?”

Alrun trat näher zu ihm und dem, In die Mitten des Raumes platzierten riesigen Kamiens welcher das ganze Haus wärmte und nahm das Schwert von Eldarion.

“Nein , mein Prinz, wir werden uns wohl nie wieder sehen.“

“Was hast du vor Alrun?” Sie blickte auf das Schwert von Eldarion in ihrer Hand.

“Ich habe noch einen schweren Weg vor mir.” Sie wusste was sie tun wollte auch wenn sich der düstere Schleier in ihr noch nicht gelichtet hatte.

Veress blickte jetzt nun doch vom Buch zu ihr auf und legte seinen Kopf dabei leicht schief.

“Ihr hattet euch wieder Versöhnt ja, du und Fürst Eldarion?” Fragte er sie als sein Blick auf das Schwer viel. Alrun war überrascht. Der Junge hatte wohl doch mehr mitbekommen als gewollt war.

“Ja,Das haben wir.”

Der Prinz klappte das Buch noch mit einem Finger darin zu und sprach klug.

“Weißt du , es ist wirklich wichtig, dass man in Frieden auseinander geht.

Man weiß nie wann es ein Wiedersehen gibt!”

Alrun lächelte nun wehmütig mit Tränen in den Augen und versuchte aber nicht vor ihm zu weinen. Doch die weißen Worte des kleinen Mannes waren so war und sie war so froh das Eldarion und sie, sich am selben Abend noch ausgesprochen hatten. Auch wenn sie wegen des Kusses noch immer verwirrt war. Verwirrter als zuvor und sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte. Nun war sie erstaunt über Veress. Wirkte er doch nun für sein alter wesentlich reifer als vor einigen Tagen noch.

Sie kniete sich wie ein tugent hafter Ritter vor den kleinen Prinzen,legte die Hand aufs Herz und beugte ehrfürchtig ihr Haupt und sprach dann.

“Es war mir eine Ehre ,mein Prinz, dich einen Teil deines Weges zu begleiten!”

Der Prinz sprang von der Bank und legte seine Hand auf ihre recht Schulter.

“Ich kann dich nicht wirklich zum Ritter schlagen,das kann nur ein Lird

aber Du bist für mich die tapfere Ritterin meines Herzens. “

Dann viel der kleine Junge ihr um den Hals.

Mit feuchten Augen lächelte Alrun liebevoll und erwiderte die Umarmung.

”Ich werde dich ganz sicher vermissen.” meinte Veress und Alrun antwortete darauf bevor sie sich von ihm löste um ihre Reise an zu treten.

“Machs gut mein kleiner Freund! Mögest du ein gerechter König werden. Unter den Sternen sehen wir uns wieder.”
 

Der starke Regen hatte ein ende gefunden nur noch vereinzelt kleine Tropfen fielen auf Alruns Schultern.

“Du willst uns also wirklich verlassen? “

Erklang Irions Stimme hinter Alrun als sie aus dem Haus getreten war.

Jenes großes Herrenhaus war mit eben solchen verknoteten Ranken wie die Mauer selbst geformt. Weitere Ranken schlossen sich zu Bogenmauer Übergängen welche jedes der anderen kleineren Hochbeinigen Häuser mit diesem verband. Gemeinsam mit der Mauer selbst schloss es sich so zu einem großen Kreis in dessen mittig der runde gepflasterte Platz lag. Alrun wand sich zu dem Waldelfen um und schaute zu ihm auf.

“Ich muss das tun.” Sprach sie leise.

Er selbst blickte nun in ihre Augen und tief in ihr Herz. Alrun hatte sich längst fest vorgenommen das Schwert Eldarions zurück nach Valeria zu bringen und Keiner würde sie davon abhalten können. Dies schien auch er in ihrem gefestigten jedoch einsamen Blick zu sehen.

“Ein Herz weiß Dinge, die der Verstand nicht erklären kann. Manch einst ist es wohl ratsamer jenem zu folgen obgleich man auch einem Befehl folgen mag. Doch was ein Herz verlangt, vermag keiner aufzuhalten selbst du nicht, Alrun.

Geh, wenn du gehen willst! Mir liegt es ferner eine freie Seele zu halten, jedoch rate Ich zur Vorsicht. Dunkle Wolken der Trauer halten dich gefangen.

Du siehst es als deine Pflicht doch bedenke mein Kind, dass dir vielleicht kein Einlass gewährt wird und du dort gar dem Tode nahe bist.

Es wäre sehr zu bedauern wenn dein Licht eben so geht.”

Jene Worte gingen ihr seither auf den ganzen Weg hinauf durch die Felsen, zusammen mit Nathras gefolgt von Pavel, durch den Kopf.

Sie war sich nun nicht mehr ganz so sicher was sie tun sollte. Eldarion hatte sie bereits gewarnt dass ihr der Tod drohe, sollte sie je zurückkehren. Zu dem mochte sie Elteran und seine Bewohner bereits in den wenigen Tagen welche sie dort verbrachte jedoch fühlte sie sich, wie Irion bereits bemerkt, verpflichtet der Herrin von Valeria das Schwert zu bringen und von Eldarions Ableben zu berichten.

Alrun wollte nicht das jene Botschaft über einen Brief zu ihnen gelangte. Zu mal es wohl schien das die Botenvögel fortan kein sicherer Weg mehr war Nachrichten auszutauschen. Denn die Elfen Valerias schickten Botschaft das Irion an der Klamm sie erwarten solle doch diese kam nie an.

So stand sie nun vor Eldarions Grab.

Sie erinnerte sich wie Irion einen Kleinen Zweig in die Erde darauf steckte.

Welch sonderbare Magie vermochte es nur das dieser, in jenen wenigen Tagen, nun ein sichtbar kleines lebendiges Bäumchen war. Aber sie wusste ja bereits von Myriel das Waldelfen im gegensatz zu Sonnenelfen noch Magie besaßen.

Sie band ihren Feder Haarschmuck bis auf eine Schwarze Rabenfeder an dessen dünnen Äste und sagte leise bekümmert.

“Der Letzte Kuss hätte nicht mir gehören dürfen mein Freund.

Ich werde meinem Herz und somit meinem wohl sicheren Tod nicht folgen.

Es muss einen anderen Weg für mich geben.”

Langsam lichteden sich die Wolken und Die Sonne brach an einzelnen Stellen hindurch. Über den Wald von Valeria bog sich kaum zu sehen ein Regenbogen.

Alrun hatte noch immer Eldarions Kristall um den Hals doch hatte dieser unlängst sein Leuchten verloren. Pavel , Eldarions Pferd drat zu ihr und stieß sie traurig an. Das bewegte sie sich zu erheben, strich ihm über die Stirn dann band sie ihm den Kristall an den Zaum.

“Das Schwert werde ich noch etwas behalten mein Freund, sei vorsichtig auf deinem Weg nach Hause!” Nach dem Alrun das Seil von seinem Knotenzaum ab nahm ,ihn umarmte und auf seinen Hals klopfte, galoppierte er so gleich von dannen. Als er über die Brücke in den Wald verschwand nam Alrun die Querflöte von Halantri’ir hervor, setzte sich auf einen der Felsbrocken und spielte jene traurige Melodie welche die Elfen besangen. Dieser sachte traurige Klang wurde durch den Wind in alle Richtungen hinfort getragen.

“Welch schrecklich traurige Melodie.”

Sie erschrak als der Fremde von jener Nacht im Wald, plötzlich bei ihr stand als sie ihr Spielen beendete. “Du solltest nicht hier sein!” meinte sie mit überrachten Blick.

Sein Haar glänzte im schein der Sonne blauschwarz wie die Federn einer Krähe. Er stemmte seinen Rechten Arm in die Seite und schaute mit festen Blick auf sie und sprach mit einer leichten Handbewegung.

”Mehr als Du, in dieser Welt.”

Alrun sprang von dem Felsen.Wusste er etwa was? Sie hatte doch bisher noch keinem erzählt das sie aus einer anderen Welt kam. Nachdenklich trat sie zu ihrem Pferd.

“Das kommt ja sehr gelegen, ich habe ja noch etwas was dir gehört.” Sagte sie und nahm den Mantel welchen sie auf den Pferderücken gebunden hatte und überreichte dem Mann diesen mit einem gewissen Sicherheitsabstand.

”Den Dolch habe ich leider verloren.”

Die Überreste der anderen Orks waren beseitigt worden sie wusste nicht ob die Elfen dies taten oder der Feind selber. Vielleicht hatten auch die übrigen gebliebenen Goblins sie sich eingeheimst.Der Fremde wirkte nicht als würde es ihn stören.

“Nichts was nicht zu ersetzen wäre.

Du fragtes mich gestern Nacht nach meinem Namen.

Nun bin ich bereit ihn dir zu nennen. Man nennt mich Faron.”

Er verbeugte sich ausladend.

Alrun faltete die Arme ineinander und meinte gleichgültig.

“Nett ,und? Meinen werde ich dir denn noch nicht nennen!”

“Das ist sehr bedauerlich aber wichtiger ist dass du mir ab sofort folgen wirst!”

Alrun blieb jedoch weiterhin abweisend es war deutlich zu spüren das sie ihm nicht traute.

“Ich wüsste ehrlich gesagt keinen Grund das zu tun!”

“Du brauchst mich, du weißt es nur noch nicht.” meinte er und wirkte sichtlich überzeugt.

Alrun erwiderte jedoch nur kühl.

“Ich brauche niemanden, am wenigsten dich!” Sie wendete sich zu Nathras.

Nun wurde Sein Gesicht ernst und seine Stimme klang bedrohlich fordernd.

“Du wirst mir folgen! Denn ich bin der Einzige der weiß wie du in deine Welt zurückkehren kannst. ”

Alrun hatte bereits die Hand an dem Griff des Schwertes als sie kühn auf ihn blickte.

“Ich weis nicht woher du dieses Wissen hast, doch werde ich dir um keinen Preis folgen.” meinte sie und bäumte sich erhaben auf.

Er jedoch blickte sie nur kühl an und meinte dann.

“Ich bin mir sicher das wirst du!”

Aus einer Tasche an dem Sattel seines nachtschwarzen Pferdes, zog er plötzlich eine Kette mit einem Drachen ebenso einen wie sie ihn trug, nein das Gegenteil der Goldene mit dem rubin Auge. Zusammen ergaben Die Anhänger ein Rundes Medaillon. Alruns Pupillen weiteten sich.

”Es ist dir also bekannt.” Sprach er überheblich als er ihr Gesicht sah

”Möchtest du deine Meinung nun ändern?”

“Woher hast du ihn?” Alruns Herz raßte.

“Was glaubst du Flammen Haar? Sie kann frei sein wenn du mit mir kommst!”

Jetzt zog sie das Schwert und schritt wütend auf ihn zu.

“Du wirst sie sofort frei lassen!”

Schwerter prallten aufeinander seines zichte alsbald dicht an ihr vorüber wobei er sie rasch entwaffnete. Zornig drückte er sie mit voller Kraft der Hand am Hals gegen den Felsen. In seinen Orangenen Augen lag ein seltsames feuriges funkeln.

“Dummer unvorsichtiger Mensch glaubst du, du wärst Mir gewachsen? Du wirst mir jetzt zu hören!”

“Weg von ihr!”

Rief es von ferner und das Trommeln von raschen Hufschlägen kam auf sie zu.

Albin ritt unerschrocken herbei.

Faron ließ schnell ab von Alrun, sprang auf sein kräftiges Pferd und sprach heroisch von oben herab.

“Ich gebe dir acht Tage, Feuerhaar! Triff mich allein in der Feste im Nebelwald.”

Dabei betonte er das Wort “allein” besonders.

“Deine Drachenschwester ist nicht die Einzige welche ihr Dasein in den Ruinen fristen.

Sie können alle frei sein denn sie sind mir unnütz. Es bedarf nur deine Entscheidung, Alrun! Verzeih mir, doch andernfalls kann ich das Unweigerliche nicht mehr aufhalten!”

Mit diesen Worten warf er ihr die Kette vor die Füße und galoppierte auf dem schwarzen Ross davon. Alrun rang kraftlos nach Luft als Albin zu ihr eilte.

“Hat er dich verletzt.” Alrun schaute ihn mit verzweifelten Augen an.

“Er hat meine Freundin,meine liebste Freundin!”

Albin half ihr auf und nach dem er die Kette aufgehoben hat meinte er sorgenvoll.

“Lass uns rach zurückkehren und diese neue Begebenheit Irion kund tun. Ich wollte mit dir gemeinsam nach Valeria doch dies muss nun warten.”
 

Herrin Lareja fand Halantri’ir nachdenklich, mit dem Rücken zur Tür an dem Kartentisch angelehnt auf. In der Hand drehte und wendete er abwesend den Pfeil des Feindes mit den Blick hinaus aus dem Fenster. Dabei betrachtete er nicht das Leben außerhalb, sondern sein Blick ging stetig in das Lehre.

Er war seit jeher in tiefe Gedanken geraten welches der schönen Herrin zunehmend auffiel. “Du bist daran dein Herz zu verlieren!” Sprach sie ernst als sie das Ratszimmer betrat. Halantri’ir herausgerissen aus seiner Trance, wandte sich zu der majestätischen

Elfe um. “Sie wird nicht zurückkehren!” sprach sie erhaben und Halantri’ir legte den Pfeil zurück in das an der Seite stehende Regal und faltete seine Hände sorgsam hinter seinem Rücken, wie er es stets tat und sprach mit erhobenem Kopf befürwortend doch leichten bedrückt.

“In Elteran ist sie sicher aufgehoben.” jedoch wusste der kühne Elf wie hitzköpfig und engstirnig Alrun sein konnte

“Was geschieht wenn sie sich gegen Eldarions Wort stellt?” fragte er darauf hin sorgenvoll. Die Königin wandte sich von ihm ab und war bereit den Raum zu verlassen.

“Sollte sie zurückkehren, habe ich keine Gnade mehr für sie auf zuweisen.Telindi’ils Wort ist Gesetz, so lang er nicht zurückkehrt.Ich werde es nicht noch einmal brechen.” meinte sie kühl und Halantri’ir bittete in Gedanken das Alrun hören würde.

Bevor Lareja den Raum komplett verlassen hatte, kam Taria bereits von Fern her rufend herbei gelaufen.

“Pavel ist ohne seinen Herrn zurückgekehrt!”

Die erhabene Königin ließ sich ihre innerliche Unruhe nicht anmerken als sie gemeinsam mit Halantri’ir zügig hinaus in den Hof schritten.

Sie fanden Erimel, mit dem Kristall in der Hand, erschüttert bei dem Ross stehen.

“Etwas schreckliches muss geschehen sein.” Halantri’ir nahm seine nun in Tränen aufgelöste Schwester behutsam in den Arm.

“Vielleicht ist er nur verwundet und steht in Heilung bei Herrn Irion.” Versuchte er sie zu trösten. Längst hatte auch er jedoch die Erkenntnis erlangt, dass etwas schlimmes passiert sein musste denn die treuen Elfenpferde kamen meist nur zurück wenn ihre Herren verstarben. Halantri’ir selbst wollte jedoch nicht glauben dass sein, kampferprobter guter Freund jemals verlieren konnte. Doch nun erklärte sich auch die traurige Melodie, des unverkennbaren Klangs der Flöte, welche der Wind sachte vor einem Tag schwermütig leis heran trug.
 

Das Flammenhaar schritt unterdessen unruhig im Saal mit dem Kamin auf und ab. Wie konnte das sein wie ist nun auch Felusia hier in dieser Welt gelandet. Aber sie würde sie definitiv nicht im Stich lassen genauso wenig wie die Elfen die sie dort vermuteten.

”Alrun!” unterbrach Irion sie in ihrem wütenden Gedankenfluss und hielt sie am Arm fest. “Alrun,Wir werden ihnen zu hilfe eilen.Doch unüberlegtes Handeln könnte fatal enden!” mahnte er sorgenvoll.

“Worauf sollte ich warten, ich weiß doch wohin ich muss.” stemmte sie beide Arme in die Seiten.

”Ich bezweifle, dass deine Gute Freundin möchte das dir etwas geschieht.” gab Albin ihr die Drachenkette von Felusia mit mahnenden Blicken in die Hand und trat dann zu Irion vor. “Sie ist wohl nicht die Einzige welche er In der Nebelfeste gefangen hält.

Ich befürchte, Es könnte sich um den Herrn von Valeria hanteln.”

Irion wurde nachdenklich

“ Dann müssen wir vorsichtig sein, jede falsche Handlung kann zu ihrem bitteren Ende führen. Wir müssen Herrin Lareja erklären was geschehen ist.” Er breitete ein Blatt Papier auf seinem Schreibtisch ,mit den unzähligen Büchern und Schriftrollen darauf, aus und setzte die weiße Schwanenfeder zum schreiben an. Die Tinte getrocknet rollte er das Schriftstück zusammen und übergab ihm einen Elfen. “ Nehme zehn oder mehr mit dir und reitet zügig!”

Alrun nutze zugleich in ihrer Ungeduld aus, dass ihr scheinbar keine weitere Beachtung geschenkt wurde und eilte rasch in den Hof zu ihrem Pferd.

Ihr dauerte das alles viel zu lange sie wusste doch was sie tun musste, schließlich verlangte Faron nur nach ihr. So verließen sie und Nathras das schöne Reich rasch ohne zu zögern und ohne einen Blick zurück.
 

Ende Kapitel 6

Abwegige Umwege und andere tiefe Schluchten

"Sie hat also einen Weg gefunden."

Sprach Irion der , als Waldelf stets verbunden mit der Natur, es doch bemerkte

wie Alrun sich aus dem Zimmer stahl und mit Nathras durch das Tor in den dichten Wald verschwand. Er stand an seinem mit dem Boden verwurzelten Tisch und blickte auf seine Schriften. Auf der Kaminbank lag unterdessen noch immer das Buch welches der junge Prinz Veress zurückgelassen hatte, bevor er mit ein paar wenigen Elfen die Heimreise antrat.

“Schau an.”

murmelte der Nachtelf als er jenes Buch auf nahm um es wieder an die eine freie Stelle im Regal zurück zu stellen.

"Hältst du es für weiße Albin, dass unsere junge Freundin abermals voreilig handelt?" Wandte sich Irion dann zu ihm. Albin seufzte als er gerade das Buch zwischen die anderen schob und einen Augenblick danach verharrte.

”Ob ich es nun für weiße halte oder nicht ,hätten wir sie ja doch nicht aufhalten können."

Irion blickte von seinem Schreibpult auf und zu ihm hinüber.

"Da magst du recht haben. Unser alter Freund wird sie sicherlich im Auge behalten! Wolltest du ihm nicht schon lang ein Besuch abstatten?!"

Albin verneigte sich sogleich und trat zur Tür.

“Dies geschah doch sicherlich nicht ohne dein Zutun!"

Eine ihm wohlbekannte Stimme erklang von der Seite als er hindurch schritt. Eria ,welche alles schweigend mit anhörde hielt ihn auf und ließ mit ihrer souligen, bauchigen Stimme ihren Missmut darüber frei.

Der Nachtelf blieb jedoch kühn. Den selbst ihr wäre es nicht gelungen das Mädchen auf zu halten.

"Sie kennt ihren Weg." sprach dieser unbekümmert.

“Ich hab sie nicht von ihren Wunden geheilt, damit sie sich in die nächste Klinge wirft.

Albin, Sie ist noch ein halbes Kind welches töricht durch seine Naivität und Sturheit sich einmal mehr in Gefahr bringt! "

"Ist es nur Jenes, was du in ihr siehst?"

Schritt Albin ohne ein Blick zu würdigen an ihr vorüber.

"Wieviel mehr siehst Du in ihr ,Fürst Albin, dass du dies so unbekümmert hinnimmst?"

Er blieb stehen und lenkte mit einer Frage ab.

"Magst du nicht lieber mit mir kommen Eria,statt wir im Streit uns trennen?"

"Natürlich komme ich mit dir,jemand muss sie ja zur Einsicht lehren." meinte sie mürrisch und ging mit erhobener Nase an ihm vorüber. “Wer wäre dafür wohl besser geeignet als du.” folgte er ihr mit einem leichten Schmunzeln.
 

Alruns Weg führte sie unterdessen, lange hin durch den blühenden dichten Wald bis Nathras und sie einen tiefen Fluss erreichten.Dieser Weg war wohl ein Umweg von mindestens zwei bis drei Tagen, doch konnte sie es nicht wagen durch den Wald von Valeria zu reiten. Somit beschloss sie den längeren und scheinbar ungefährlichsten zu folgen.

Der Flusslauf würde sie zu einem Wasserfall geleiten in dessen Nähe ein Bergpass durch eine weitere steinige Klamm führte, hinab in ein Tal in weitere Wälder.

In ihrem noch immer blühenden Zorn und im wilden Galopp, bemerkte die junge Kriegerin erst spät, dass die Dämmerung das Land bewanderte und die tiefe Sternen erhellte Nacht bereits das Firmament bedeckte. Sie bremste Nathras und mit den einsichtigen Worten:

“Du bist sicherlich müde. Es wäre wohl keine gute Idee, des Nachts weiter zu ziehen.”

klopfte Alrun ihrem treuen Ross auf den Hals.

“Eine kluge Entscheidung, Menschenkind .”

Trang ihr plötzlich eine ruhige Männerstimme an das Ohr und sie wendete rasch ihr Pferd. Auf einem stämmigen Ross konnte sie, zwischen den Bäumen im flackernden Licht einer Fackel, einem Ihr unbekannten Elf ausmachen.

“Mich erreichte bereits Kunde von deinem Kommen. Ich bin hier um dich ein Stück zu geleiten.”

“Wer bist du?” fragte sie überrascht mit skeptischen Blick, die Hand bereits am Schwertgriff. Er unterdessen ritt vorsichtig näher zu ihr und verbeugte sich ein wenig dann sprach er mit warmer , weicher Stimme. “Oh Verzeih, ich möchte natürlich nicht Unhöflich wirken. Man nennt mich Vindar.Ich werde dir sicher kein Leid zufügen.”

“Ich bin Alrun.”

Löste sie ihre Hand vom Schwert als sie sein freundliches, charmantes Elfengesicht sah.

“Nicht allzu entfernt habe ich ein kleines Haus Alrun, dort können du und Dein Pferd diese Nacht ruhen.Der Weg durch die Klamm ist bei Dunkelheit sehr gefährlich. So manch ein tollkühner Abenteurer verlor dort bereits sein Leben.” er wies ihr freundlich mit der Hand ihm zu folgen und sie tat dies ohne zu zögern.

Rasch waren sie an einem kleinen windschiefen Holzhaus inmitten von Bäumen angelangt. Nathras wirkte recht unruhig als Alrun in in den anliegenden Stall führte in dem bereits ein kleines Ponny hauste.

Darinnen angelangt nahm sie behutsam die Decke von seinem Rücken und flüsterte.

“Nur ruhig mein Freund! Ich weiß du magst lieber unter freiem Himmel ruhen aber es ist doch nur für diese eine Nacht. Er ist ein Elf, bisher waren sie doch alle gut zu uns.”

Sanft strich sie ihrem Pferd über den Kopf als er sich zu ihr beugte.

“Ruhe dich aus wir haben morgen noch einen langen Weg vor uns. Wir sehen uns morgen früh.” und küsste ihren tierischen Freund liebevoll auf die Nüstern.

Sie zuckte zusammen als sie plötzlich eine Hand auf ihre Rücken spürte

“Hab keine Sorge, ihm wird es hier an nichts fehlen, komm nur mit mir!” sprach Vindar mit weicher, fast zerfließender Stimme als dieser sein Pferd in den Stall gebracht und abgesattelt hatte.

Der dämmrige, von wenigen Kerzen beleuchtete Innenraum des eher lehren Hauses, strahlte etwas ungewisses aus. Vindar verwies sie mit der Hand an den Platz an einen hölzernen alten, recht schartigen Tisch, welcher mittig im Raum stand. Ein kleiner Elfenjunge dessen Haar schlo weiß ,kam ihnen sogleich entgegen. Alrun schätzte ich nicht älter als fünf oder Sechs Jahre. Sie horchte auf als Vindars sanfte Stimme in einen kühlen Befehlston wechselte als dieser sich an diesen Jungen wand.

“Thalis, schenke unserem Gast den guten Wein ein!”

Der kleine Junge beugte ehrfürchtig sein Haupt und mit einer Karaffe trat er nahe an Alrun heran. Während er ihr etwas einschenken wollte flüsterte er dabei leise.

“Ihr müsst fort von hier!”

Alrun stoppte ihn sogleich mit einer Handbewegung.

“Danke, zuviel der Mühe. Um ehrlich zu sein, würde ich lieber etwas schlafen und Morgen in aller Frühe wieder weiter zu reisen,ich habe nicht viel Zeit.” meinte sie.

“Junge Menschen haben wohl kaum mehr Zeit und Sinn für einen guten Tropfen,ich kann mir nicht vorstellen das du nicht auch ein wenig hungrig nach deiner Reise bist.” sprach der schöne Elf nunmehr wieder in sanften Ton wobei leichte Traurigkeit mit schwang.

“Nun ja, nun gut, ein Becher Wein kann nicht schaden.” Gab sie dann doch zögerlich lächelnd nach, denn sie mochte nicht unhöflich gegenüber ihren Gastgeber sein, zu mal sie dem süßen Wein der Elfen nicht gerade abgeneigt war und der schöne Vindar überzeugte mit seiner kühnen Eleganz zusätzlich. Er nahm dem Jungen sogleich die Karaffe aus der Hand, trat neben sie und schenkte ihr und sich lächelnd ein Becher ein.

“Ein Becher Wein kann doch keiner verwehren. Er wird dir gut tun und einen ruhigen Schlaf schenken.” Vindar setzte sich ihr gegenüber nachdem er ihr noch eine Kleinigkeit zum Mahl reichte. Er wischte sich eine wilde blonden Strähne hinter eines seiner Spitzen Ohren,stützte seinen Kopf auf seine Linke Hand und schaute mit einem leichten freundlichen Schmunzeln auf sie. Dabei bemerkte Alrun ,dass er zwei unterschiedliche Augenfarben hatte jedoch kümmerte sie sich nicht weiter darum.

Der äußerst galante Elf nahm genüsslich einen sachten Schluck aus seinem Becher.

“Wie kommt es das ein Sonnenelf so weit entfernt Seinesgleichen aus Valeria ist?”

Fragte sie ihn nach dem sie einen Schluck nahm.

“Oh, Mich zog es von ferner aus Candl in diese Schönen Wälder. Sag aber wohin führt Dich dein Weg?”

Stützte er nun wieder sein Kinn auf die Hand. Alrun jedoch wendete ab.

“Es tut mir leid, doch wohin mich mein Weg führt, ist allein meine Angelegenheit!”

“Natürlich, es liegt bei dir, du kannst dein kleines Geheimnis alle Zeit für dich bewahren,Alrun.”

Rasch trank sie den Wein aus.

”Ich möchte nicht undankbar wirken doch würde ich mich nun ‘wirklich’ gern schlafen legen, wir haben morgen noch einen langen Weg vor uns.”

Sie fühlte sich plötzlich seltsam träge.Vindar legte unterdessen seine Hand auf die ihre.

“Das möchte ich dir natürlich nicht weiter verwehren.Danke das du dir die Zeit mit einem alten Elfen nahmst, ich habe hier selten solch hinreißenden Besuch.” dann wand er sich wieder dem kleinen Jungen zu welcher in einer düsteren Ecke auf einer hölzernen Bank verweilte.

“Bringe sie nach oben!”

Mit gesenkten Blick trat der kleine zu ihr. “Folgt mir!”

Alrun stand von ihrem Platz auf und ging dem Jungen nach. Noch einmal blickte sie zurück in das charmante lächelnde Gesicht des Elfen, welcher höflich sein Haupt neigte.

Dann stieg sie die alte hölzerne Treppe,deren Stufen ächzend unter ihren Füßen leicht nachgaben zu den restlichen Räumen hinauf. Es war seltsam, ihr verschwamm nach und nach alles und sie musste sich taumelnd an der Wand abstützen.

War denn dieser Wein stärker als sonst?Oder hatte sie ihn einfach wieder nur zu schnell getrunken? Thalis öffnete ihr die Tür zu einem kleinen Zimmer in dem sich lediglich eine Holzliege vorfand.

“Danke Thalis.” sprach Alrun matt als sie den Raum betraten und sich kaum mehr bei Sinnen auf den Liegeplatz setzte. Doch sorgenvoll reichte dieser ihr eine Daumen große, gläserne Amphore mit einer bläulich wabernden Flüssigkeit.

“Ihr müsst das rasch trinken!” flüsterte er fordernd.

“Warum sollte ich etwas trinken was ich nicht kenne?” meinte sie skeptisch

“Ihr habt den Wein meine`s Herren getrunken!”

Doch eh Thalis weiter reden konnte rief Vindar schon schroff von unten hinauf.

“Thalis! Lass unseren reizenden Gast nun ruhen!”

“Trinkt, bitte!” Meinte der Junge noch rasch durch den Türspalt leise flehend bevor er das Zimmer verließ. Alrun war verwundert und betrachtete das Fläschchen skeptisch, zog dann aber doch den kleinen Korken heraus und setzte es an die Lippen .

“Was soll’s, sind doch alle verrückt hier!Mehr als sterben kann ich nun auch nicht mehr.” dachte sie und schluckte die säuerliche Flüssigkeit in einem Zug und legte sich dann müde auf das Bett. Es dauerte nicht lang und sie fiel in einen tiefen Schlummer gefolgt von merkwürdigen wirren Träumen.
 

Unsanftes Rütteln an ihrem Arm, zerrten Alrun aus dem tiefen Schlaf. Die Augen noch nicht offen vernahm sie ein sachtes Flüstern.

“Alrun, wacht auf.”

Die trägen Augen geöffnet, schaute sie in das von einer Kerze erleuchtete Gesicht des kleinen Jungen welcher willt an ihrem Arm zerrte.

“Thalis,Was machst du hier, zu solch ungnädiger Stunde? “ sprach sie benommen

“Der Morgen bewandert uns bereits. Ihr dürft nicht hier bleiben! Kommt solange mein Herr noch schläft.” Flehte er leise.

“Ein Elf der schläft? ” Bemerkte Sie nachdenklich. Denn Alrun wusste sehr wohl, dass Elfen dies eher seltener taten.Diese Wesen der Ewigkeit brauchten wenn sie erwachsen waren keinen Schlaf mehr es sei denn, sie waren verwundet oder durch Magie die sie wirkten erschöpft. Wenn sie dann nicht schliefen, altern sie sogar und konnten letztendlich auch daran sterben. Mit dieser erschreckenden Erkenntnis saß sie nun fast hellwach auf der Liege.

“Gut lass uns gehen. Ich habe nun das ungute Gefühl etwas stimmt hier nicht. Am besten kommst du aber mit mir! Du bist bei den anderen Elfen besser aufgehoben als hier!”

Beinahe hätte Alrun sich erbrochen, so übel war ihr als sie sich erhob, konnte es aber noch gerade so zurückhalten. Nachdem sie schwanken ihre Sachen nahm, stahlen sich Beide leise aus dem Haus in den anliegenden Stall. Nathras war zunehmend unruhig, ließ sich aber ohne zu zögern aufzäumen und die Reitdecke auflegen.

”Es tut mir leid Nathras, ich hätte auf dich hören sollen.” er stieß sie bestätigend mit der Schnauze an.

“Wie dumm ich doch war.” dabei schaute sie auf das kräftige Pferd von Vindar.

“bitte Alrun!” flehte der Thalis ein weiteres mal. Alrun nickte und führte Nathras sogleich mit noch immer zittrigen Beinen aus dem Stall.Dem Jungen folgte das zottelige graue Pony.

“Was war diese Flüssigkeit, die du mir gabst?”

Wande Alrun sich noch einmal zu dem kleinen Elf welcher unterdessen auf sein Pony kletterte und ihr leise antwortete.

“Nachtbeere, ein Gegengift. Ihr wäret sonst nicht mehr aufgewacht nach dieser Nacht.”

“Warum hast du mich denn nicht gewarnt?” fragte sie flüsternd und hielt ihren Mund mit dem Handrücken zu als es sie ein weiteres mal hob.

“Das hab ich.” Sein Pony trippelte voran.

“Oh,” Bemerkte sie. “ Dann ist es wohl gut, dass wir jetzt gehen!” , schwang sie sich mit wackeligen Beinen auf ihr Ross und folgte ihm leise.
 

“Alrun? Kann ich bei euch lernen wie ich ein Ritter werde?” fragte der Junge nach einer Weile, wesentlich aufgeweckter als das Dunkel langsam wich.

“Wie Bitte, was? Wie kommst du drauf das ich ein Ritter bin?.”meinte Alrun überrascht und bekam ein enttäuschtes

“Oh...Seid ihr das nicht? Ihr tragt doch ein Wappen auf deinem Rock. Zu schade..” als Antwort.

Alrun lächelte flüchtig.

“Vielleicht , kenne ich da aber Jemanden.”

Auch wenn Alrun es nicht sah Thalis Augen leuchteten vor Freude.

”Ist er ein guter Ritter?”

“Mehr als gut.” Stille Wehmut lag dabei in Alruns Stimme, welche sich doch rasch wieder kräftigte “Komm jetzt, bloß schnell fort von hier!” trieben sie nun Nathras an.

Nach nicht allzu langer Zeit brannte die Sonne blutrot am Wolken behangenen Horizont.

Sie hörte längst das wilde Rauschen des Wasserfalls als im orange rötlichen Schein des Himmelsfeuers sich ihnen ein Reiter in den Weg stellte.

“Thalis , Kehre nun zurück!” Erschreckend mussten sie feststellen das es Vindar selbst war. Er hatte ihre Flucht längst bemerkt und war ihnen wohl über einen anderen Pfad gefolgt. Sein Blick war eiskalt als er fordernd sprach doch Alrun meinte erhaben.

“Ich habe beschlossen ihn mit mir zu nehmen.” zornig doch sich beherrschend schritt Vindar auf seinem Ross näher.

“Ich habe dich bei mir aufgenommen, Speis,Trank und ein warmes Nachtlager gegeben, und als Dank stiehlst du meinen treuen Diener?” zischte er worauf Alrun zynisch antwortete “Vergiss doch bitte nicht, die wirklich nette Geste mit dem Gift! Vindar, Sonnenelf aus Candl.” Vindars Blick wurde düster und ein bösartiges Lächeln lag nun auf seinen Lippen.

“Du weißt also davon.” Mit kalten Blicken zog er sogleich das Schwert an seiner Seite.

“Ich fragte mich bereits welcher Zauber auf dir läge.

Tatsächlich, hatte ich zuvor sogar lang überlegt ob ich es wirklich tuen soll. Denn ich habe durchaus gefallen an dir gefunden.”

Alrun zog nun eben so das Schwert und blickte mit erhoben Haubtes auf ihn und sprach.

“Wer oder Was auch immer du bist ich gebe niemals kampflos auf.”

“Gewagt Mädchen, so soll es denn sein.” Sprach er wenig überrascht und galoppierte wütend auf sie zu. Klirrend prallte sein Schwert auf die Breitseite Eldarions blauer Klinge als sich Alrun ihm mit Nathras mutig entgegen stellte. “Ich habe keine Zeit, selbige mit dir zu verschwenden! Geh uns einfach aus dem Weg!Dann vergess ich es.” Sprach Alrun kühn während sie ihn von sich drückte. Auf einem Ross hatte sie bislang noch nicht gekämpft aber die Zeit war nicht gegeben darüber nach zu denken sie war wild entschlossen sich nicht noch einmal von irgendwem einfach besiegen zu lassen. Tapfer schritten der mächtige Nathras und sie ihm entgegen.

”Wie zuvorkommend von dir, doch dies kann ich nicht tun, Füchschen.”

Der Elfen Herr gab seinem stämmigen Schlachtross die Sporen und griff sie mit einer unglaublichen Wucht an das Nathras durch des schrill zirpenden Klangs, des aneinander reibenden Metalls plötzlich scheute und aufstieg. Alrun verlor dabei überrascht wiederum den Halt und stürzte von dessen Rücken. So gleich sprang Vindar von seinem Tier und schritt auf die am Boden liegende junge Kriegerin zu. Nathras wirte und stampfte, nun wieder Herr seiner Sinne wütend auf den Boden. Doch Alrun rief ihm zu. “Nathras, fort!”

Sie wollte rasch das Schwert greifen doch der Elf trat fest auf ihre Hand so das sie einen Schmerzensschrei unterdrücken musste.

“Ich wollte dir wirklich Schmerzen ersparen, Füchslein! Jedoch lässt du mir nun keine anderes Wahl.” sprach er ,hob das Schwert Eldarions auf und wog es in der Hand.

“Ein Meisterstück, ich würde es ja gern als Trophäe behalten aber es dient Dir fortan besser, als Gedenken!” Mit jenen Worten schlug er zu. Doch etwas stoppte abrupt die Klinge.

Alrun Hatte es mit einer der Armschienen, welche sie von den Elfen aus Elteran bekam, abgewehrt. “Dieses Schwert wird mich niemals töten!” Vindar zog die Klinge aus der silbernen Blattförmigen Metallplatte der Armschienen und richtete diese wieder auf sie.

Ein breites Lächeln zerstörte sein edles Angesicht und Wahnsinn ließen seine Augen glühen und er sprach langsam.

“Was glaubst du? Ob diese Elfenkunst wirklich noch einen weiteren Schlag standhält?” Er erhob die Klinge ein weiteres mal über sie im selben Moment sprang nun jedoch der kleine Thalis von seinem Tier und stieß Vindar wagemutig bei Seite. Dieser ließ augenblicklich von Alrun ab und schritt zornig mit dem Schwert fest in der Hand, auf den sich langsam zurück ziehenden Jungen zu. “Elender kleiner Bastard, habe ich dich nicht bei mir aufgenommen und alles mit dir geteilt?” Schritt für Schritt näherte der Junge sich rücklings der Uferklippe.

Darunter rauschte wütend der vom letzten Regen angeschwollene Fluss entlang bis er am Ende tief abfiel.

“Du weißt, dass du nicht schwimmen kannst ,Thalis! Aber ich bin nicht so Unmenschlich.” Vindar stieß das Schwert in den Boden und packte Thalis fest am Arm der mit verzweifelten Angst geweiteten Augen auf den großen Elfen blickte.

“Ich werde dir deinen Verrat verzeihen. Doch die Chance eines Tages einer meiner Ritter zu werden hast du verwehrt. Erwarte nicht das Alrun kommen wird. Wenn sie schlau ist rettet sie sich jetzt selbst!” Doch just in diesem Moment zischte ein blauer Schimmer auf ihn zu.

Er konnte diesen gerade noch so ausweichen doch zog sich nun eine tiefe, klaffende Wunde über seinen rechten Oberarm. Er brüllte vor Schmerz und unsäglicher Wut und stieß den Jungen letztendlich wahllos von der Klippe. “Thalis!” Rief Alrun entsetzt, warf das Schwert beiseite und sprang todesmutig hinein in die Fluten.

“Dummes Kind , nun hast du euch Beide auf dem Gewissen. Dieses Andenken jedoch, halte ich in Ehren, junge Kriegerin.” murmelte er zu sich während er seinen stark blutenden Arm hielt und schaute in den Abgrund. Wie überrascht er doch auf einmal wahr als er sah wie sich ein feuriger Schopf aus dem Wasser empor hob. Alrun kämpfte sich mit Thalis durch das tosende Nass zu den Uferklippen. Zusammen mit ihm, hifte sich mit letzter Kraft hinauf bis zum Rand.Der Junge wurde ihr alsbald jedoch ruckartig entrissen und zum rettenden Land hinauf gezogen.Sie selbst schaute ein letztes mal in Vindars kühle Augen , bevor dieser sie mit einem harten Fußtritt zurück in die Fluten stieß. Der Fluss riss die nun kraftlose Kämpferin wie Treibholz mit sich und sie stürzte schweigend in die Tiefen hinab.
 

Nahe der Uferböschung lag das Schwert Eldarions noch immer im hohen Gras als Albin es fand. Eria und er waren Alruns Weg behutsam gefolgt doch leider waren sie nicht schnell genug um schlimmeres zu verhindern. Sorgenvoll begutachtete der Nachtelf jene Klinge dann schaute er auf die Spuren die sich noch fanden.

“Kehre rasch zurück Eria!” wendete er sich an die Elfe

“Ich befürchte unsere junge Freundin ist den Fluten zum Opfer gefallen.”

Bekümmert schaute Sie auf ihn und das Schwert. “Ob sie noch lebt?”

“Ob es ihr Blut ist welches das Gras benetzte kann ich nicht bezeugen. Doch was der Fluss mit sich nimmt, taucht selten wieder unter den Lebenden auf.”

Tief traurig stieg Albin auf sein Pferd “Ich werde sie dennoch suchen, wenn sie es überstanden hat dann ist womöglich Jachart bei ihr! Reite schnell , Freundin.”

Sprach er und wandte sich von ihr ab um den Pfad durch die Klamm zu folgen.
 

Ende Kapitel 7


Nachwort zu diesem Kapitel:
ja ich habe es noch mal geändert. Zum Glück bin ich Hobbyautor und darf das xD Komplett anzeigen

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