Don´t you worry child von oOoBuLmAoOo ================================================================================ Prolog: -------- Es war einer dieser ärmeren Vororte von Atlanta. Man erkannte es an den alten Holzhäusern, die inzwischen verblasst und vergilbt waren. Die Gärten waren im Hochsommer meist grau, da es wichtigere Sachen gab die man kaufen musste, als es für eine hohe Wasserrechnung, um den Rasen zu wässern, aus zu geben. Die Autos der Bewohner waren meist schon älter als 10 Jahre und in einem schlechten Zustand. Die kaputten Straßen verbesserten nicht unbedingt den Zustand der Autos. Der Chevrolet Kingswood Estate, welcher vor einem etwas kleineren Holzhäuschen mit einer Veranda stand, sah besonders mitgenommen aus. Er hatte überall Schrammen und Beulen und inzwischen war mehr Rost zusehen als der alte Lack des Wagens. Das Häuschen sah im Gegensatz zu dem Wagen, noch Recht gut aus. Das Weiß der Veranda blätterte zwar langsam ab, aber sonst war der weiße Holzlack von dem restlichen Häuschen noch recht gut im Schuss. Holly Bennett, der das kleine Häuschen gehörte, lebte bereits seit 12 Jahre in diesem Viertel. Seit sie Benjamin West kennenlernte. Schnell zog sie bei ihm und seiner Mutter ein. Bereits nach einem Jahr war sie schwanger und bekam eine kleine Tochter. Adrienne. Ein süßes kleines Mädchen welches nicht an seiner Fröhlichkeit verlor, nachdem ihr Vater sich immer mehr in den Abgrund stürzte. Nach dem Tod von Benjamins Mutter, begann er zu trinken. Es wurde von Monat zu Monat mehr. Das Geld reicht nie bis zum Ende des Monats. Benjamin begann das Geld in Spielautomaten zustecken. Sein Ziel war es, es zu vermehren, aber nur selten gewann er. Seine Alkohol- und Spielsucht bestimmten sein Leben. Seine Freundin und seine Tochter waren ihm inzwischen egal. Eines Tages stand die Polizei vor Holly Bennett ihrer Tür und überbrachten ihr die Nachricht über den Tod ihres Freundes. Er hatte betrunken in einer Spielhalle Ärger gemacht und sich dabei mit den falschen Leuten angelegt. Sie prügelten ihn tot und so war sie nun alleine mit einer 5 Jährigen. Holly Bennett tat es um Benjamin leid und sie vergoss auch Tränen um ihn, aber schon nach kurzer Zeit merkte sie, das sie endlich wieder ein Leben hatte und somit auch ihr Kind. Heute 3 Jahre später war Holly sehr zufrieden mit ihren Leben. Sie hatte zwar nie viel Geld, aber es reichte für sie und die 8 jährige Adrienne. Sie arbeitete als Verkäuferin in einem kleinen Supermarkt. Es war nie das was sie als Kind machen wollte, aber wenn jedes Kind seinen Wunschberuf später hätte, würde man nur noch Prinzessinnen, Polizisten, Feuerwehrmänner, Tierärzte und Marvel Superhelden haben. Ja, Holly Bennett war glücklich und dies besonders in den letzten Wochen. Sie hatte jemanden kennengelernt. Er war anders, das wusste sie und sie sollte sich genau überlegen wann er Adrienne kennenlernen sollte. Denn eines war klar, wenn ihr Kind diesen Mann kennenlernen würde, kannte ihre Tochter wahrscheinlich bald jede Flüche, Schimpfwörter und Beleidigungen, die es gab. Er war kein Gentleman, auch kein Traumprinz und auch alles andere als perfekt. Er war laut, impulsiv, schroff und dickköpfig, aber Holly fand ihn faszinierend. Sie fand ihn humorvoll, auch wenn sein Humor sehr oft unter die Gürtellinie ging. Bei ihm konnte sie alle ihre Sorgen vergessen und sich fallen lassen. Leider war nur sie dieser Meinung. Ihre Freunde und ihre ältere Schwester Jenna sahen ihn schon wieder mit ganzen anderen Augen und dies sagten sie ihr oft genug. Immer wieder zählte Jenna all die Haken dieses Mannes auf und immer wieder belächelte Holly dies. Sie lebte in einer kleinen Traumwelt. Sie dachte sie könnte all seine Fehler beheben und ihn irgendwann so hin biegen wie sie ihn haben wollte. Sie wollte einfach nicht das sehen was er wirklich war. Und so stritten sich die beiden Schwestern immer wieder aufs Neue, wie auch an dem heutigen Tag. „Verdammt Holly. Dieser Typ ist nicht gut für dich und noch weniger für Ad. Beende es am besten jetzt, bevor er dich komplett in diesen Sumpf, in den er lebt, mit reinzieht!“ Jenna ihre grünbraunen Augen lagen warnend auf ihrer jüngeren Schwester, die nur mit ihren Augen rollte. „Ach verdammt, kannst du mal eine andere Schallplatte auflegen? Ich kann es nicht mehr hören.“ Genervt stand Holly von ihrem Küchentisch auf, an dem sie bis eben sehr friedlich mit Jenna saß und Kaffee trank. Sie hatten sich über Adrienne ihren Schulauftritt unterhalten. Es war ein angenehmes Gespräch gewesen, bis es plötzlich auf Holly ihren neuen Freund wechselte. „Weil du es nicht hören willst. Der Typ ist kriminell, gewalttätig und drogenabhängig. Willst du so einen Typen in das Leben deiner Tochter lassen?“ schimpfte die Ältere von beiden und beobachte Holly, wie diese ihre Tasse in die Spüle stellte und sich dann wieder umdrehte. Abwehrend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Sie hatte dieses Thema satt. Seit Wochen ging nur um ihren neuen Freund. Sie verstand einfach nicht, warum Jenna ihr das Glück nicht gönnte. Natürlich hatte er Ecken und Kanten, aber wer hatte das nicht? Sie würde schon damit zurechtkommen. „Du kennst ihn nicht?“ „Wie bitte? Er war mit meinen Exmann befreundet. Sie haben gemeinsam nur krumme Sachen gedreht. Sag mir nicht ich würde ihn nicht kennen. Du kennst ihn nicht!“ „Welcher Exmann war das nochmal? Josh, David oder Jackson?“ Überlegen grinste Holly die Blondinne an. Jenna war zwar gerade mal 33 Jahre, aber bereits zum drittenmal verheiratet und in nicht mal einem Jahr auch zum drittenmal geschieden. Eigentlich war ihre Schwester nicht in der Position ihr Ratschläge zu geben, welcher Mann gut für sie war und welcher nicht. Sie hatte ein Händchen dafür sich ständig die Falschen aus zu suchen. Vom notorischen Fremdgeher bis zum gewaltbereiten Arschloch hatte sie die gesamte Palette an schlechten Eigenschaften von Männern bereits gehabt. Nein, Jenna war wirklich die letzte Person die ihr erzählen durfte was gut und schlecht an einem Mann war. Wütend stand Jenna auf und knallte ihre Hände auf den Esstisch. Hätte Blicke töten können, wäre ihre kleine Schwester in diesem Moment tot umgefallen, aber dieser stand ihr triumphierend gegenüber, glücklich darüber einen wunden Punkt getroffen zu haben. „Es gibt einen ganz gewaltigen Unterschied zwischen dir und mir. Ich bin alleine für mich verantwortlich und trage nicht noch die Sorge für ein Kind. Du hast die Verantwortung für Adrienne und damit auch die Pflicht sie vor Gefahren fern zu halten und dieser Mann ist eine Gefahr!“ rief sie völlig außer sich und griff nach ihrer Tasche und lief wutentbrannt Richtung Haustür. „Aber vielleicht musst du es selber herausfinden, aber denke nicht mal im Traum dran, dass ich dich dabei unterstütze.“ Rief sie noch hinterher und riss die Tür auf und verließ das Haus von Holly Bennett. Dabei warf sie die Tür lautstark in ihr Schloss. Sie war wütend, verdammt wütend. Natürlich war sie keine Expertin was Männer anging. Die Wahrheit war das sie eine absolute Niete darin war. Dies störte sie bisher nicht allzu sehr, da sie nur für sich verantwortlich war, aber ihre Schwester musste doch mal weiter denken. Es machte sie wütend dass sie so blind war und einfach nicht auf sie hören wollte. Sie hoffte nur das Holly nicht auf die Nase fallen würde und Adrienne am Ende nicht noch darunter litt. Das Mädchen hatte etwas Besseres verdient. Seufzend ging sie die Auffahrt herunter, als ein alter rostiger Pickup, mit quietschenden Reifen, vor ihr hielt. Stöhnend rollte sie die Augen, als sie sah wie der Grund des Streites aus dem Auto stieg. Schon allein das selbstgefällige Grinsen in seinem Gesicht lies ihr Puls hochfahren. „Mensch Jenna was machst du für ein Gesicht? Musst wohl mal wieder richtig flachgelegt werden?“ lachte er gehässig in ihr Gesicht. Jenna straffte nur ihre Schultern und marschierte an ihr vorbei, wobei sie ihm aber noch den Mittelfinger zeigte. „Fick dich Merle!“ Damit war das Gespräch zwischen ihr und Merle Dixon erledigt. Sie hatte keine Lust sich weiter mit diesem Idioten ab zugehen und ging zügig die Straße entlang, nur weg von hier. Sie musste den Drang wiederstehen sich nicht doch nochmal umzudrehen als Merle ihr hinterher rief. „Brauch ich nicht. Das übernimmt schon deine Schwester.“ Holly hätte jeden haben können aber ausgerechnet Merle Dixon suchte sie sich aus. Hoffentlich dauerte es nicht zulange bis ihre kleine Schwester munter werden wurde und merkte, was für ein Arschloch er war. Kapitel 1: Hilfe ---------------- 21 Jahre später Sie rannte. Sie rannte so schnell sie konnte. Immer wieder wisch sie Sträuchern und Bäumen aus. Sie musste sich beeilen. Irgendwo musste sie Hilfe holen. Wenn sie diese nicht schnell fand, würden sie sterben. Tränen rannen ihr über das verdreckte Gesicht. Mit einer fahrigen Bewegung wischte sie sich diese aus dem Gesicht. „Heul hier nicht rum Harper, sondern renn so schnell du kannst!“ ermahnte sie sich selber und wurde noch etwas schneller. Sie wusste dass sie es gleich geschafft haben musste. Hinter dem nächsten Gebüsch musste es sein. Ohne weiter nach zudenken, sprang sie in dieses rein und stolperte weiter, schützend die Hände vor den Augen. Dann war sie durch und sie blieb stehen. Die Sonne stand hoch am Himmel und sie musste ihre Augen verdecken, so blendete sie. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Licht und ihr Blick wanderte von Himmel hinab und da stand es. Ein Gefängnis. Sie waren vor gar nicht so langer Zeit an diesen vorbei gekommen und hatten auch gesehen dass dort Menschen lebten, aber ihre Mutter wollte weiter. Sie hielt sich immer fern von anderen Menschen. Aber jetzt brauchte Harper deren Hilfe und sie betete zum Himmel, dass es gute Menschen waren. „Bitte nur einmal brauchen wir deine Hilfe. Nur dieses eine Mal!“ Schnell warf sie einen prüfenden Blick über das Gelände. Sie sah im inneren Bereich der Anlage vereinzelt Menschen. An dem Zaun waren überall Beißer, die versuchten ins Innere zu kommen. Harper wägte ab. Wenn sie leise und vorsichtig machte, konnte sie sich an den Beißern vorbei schleichen und sich für die anderen Menschen bemerkbar machen. Dies würde aber Zeit in Anspruch nehmen. Zeit die sie nicht hatte. Sie musste alles auf eine Karte setzten. Tief atmete sie ein und straffte ihre Schultern. „Du schaffst das. Du bist kein Angsthase. Du bist stark und musst jetzt deine Familie retten!“ redete sie sich ein und atmete noch einmal tief ein und aus. Dann rannte auf das Gefängnis los. „HILFE!“ schrie sie so laut wie sie konnte und wedelte mit den Armen. Es dauerte nicht mal 5 Sekunden, da sah sie schon wie sich Toten zu ihr umdrehten und von dem Zaun abließen. Sie hatten ein neues Ziel. Harper. Diese schluckte, aber behielt ihr Kurs und Tempo bei. „HILFE!“ schrie sie erneut und kam den Beißern immer näher. Immer und immer wieder schrie sie und die Toten kamen immer näher. Aber hinter dem Zaun bewegte sich nichts. Harper konnte niemanden mehr sehen. Entweder hatten diese Menschen sie nicht mitbekommen oder es war ihnen schlicht weg egal, was aus ihr wurde. Harper schluckte und fing an zu bremsen. Sie kam den Toten langsam zu nah. Es war an der Zeit zu gehen, hier würde sie keine Hilfe erhalten. Und nun hatte sie auch noch diese gammligen Leichen an der Backe. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie wollte nicht weinen, aber sie schaffte es nicht. Sie hatte versagt und nun würden die Anderen streben. Inzwischen rannte sie wieder, aber diesmal in die andere Richtung. Plötzlich stolperte sie und viel zu Boden. Sie Schrie auf. Ihr Fuß schmerzte und sie versuchte ihn zu bewegen, aber es ging nicht. Panisch blickt sie nach unten und sah dass ihr Fuß in einem Erdloch feststeckte. Sofort fing sie an zu graben. Immer wieder einen verängstigten Blick zu den Beißern die immer näher kamen. Sie waren zwar langsam, da sie übereinander stürzten, aber trotzdem noch schnell genug um in wenigen Sekunden bei ihr zu sein. „Nein, nein, nein! Ich muss es schaffen.“ Machte sie sich immer wieder selber Mut und grub weiter. Endlich hatte sie es geschaffte und krabbelte nach vorne und wollte gerade aufstehen, da spürte sie eine Hand an ihrem Fuß. Ihr Blick war panisch als ein Beißer sich an ihrem Bein festhielt. Er war völlig verwest und ein großes Stück der Schädelplatte hing an seinem Kopf herunter. Der faulige Geruch drang Harper in die Nase und eine Welle der Übelkeit überkam sie. Sie schluckte und versuchte wieder Herr der Lage zu werden, aber sie schaffte es nicht: Der Beißer zog sich immer weiter zu ihr und sein Mund war weit aufgesperrt und kurz davor ihr in das Bein zu beißen. Harper hörte ein Schrei, bis sie wahrnahm dass dieser von ihr selber kam. Tränen rollten unaufhörlich über ihr Gesicht und ihr Schluchzen wurde immer lauter. „Mummy!“ flüsterte sie und versuchte sich von dem Toten weg zuziehen. Inzwischen waren noch mehr Beißer bei ihr angelangt und Harper ihre Kraft fing an zu versagen. Sie hatte keine Kraft mehr. Sie kniff ihre Augen zu und wartete auf den Schmerz. Aber es kam nichts. Aber dann vernahm sie ein zischen und plötzlich ein schmatzendes Geräusch. Vorsichtig öffnete das Mädchen ihre Augen und sah den Beißer, der sich an ihrem Fuß gekrallt hatte, tot vor ihr liegen. In seinem Schädel steckte ein Pfeil. Dann erneut ein Zischen und der nächste Pfeil landete in dem Kopf des nächsten Beißers, der sie auch fast erreicht hatte. Harper strampelte und schob den Toten von ihren Beinen runter und stand auf. In dem Moment tauchten andere Menschen auf und töteten einen Toten nachdem anderen. Noch völlig unter Schock starrte Harper nur auf ihr da gebotene Szene, als sie plötzlich unter dem Arm gegriffen wurde. Erschrocken Schrie sie auf und wollte um sich schlagen, als merkte dass es einer ihrer Retter war. Ein Mann mit braunen, welligen Haar und Bart, hob sie hoch und lief mit ihr in die Richtung des Gefängnisses. „Los Kleine. Wir müssen hier weg.“ Sprach er und Harper hatte Mühe mitzuhalten. Aber sie wollte dies auch nicht. Sie konnte jetzt nicht da rein. Dafür war keine Zeit. Sie brauchte sofort Hilfe. Sie versuchte sich gegen seinen Griff entgegen zu setzen und versuchte ihre Füße in die Erde zu stemmen. „Nein, bitte, wir müssen wo anders hin. Bitte, meine Familie braucht dringend Hilfe. Wenn Sie nicht mitkommen werden sie sterben.“ Flehte sie den Mann an und sah ihn mit genauso flehenden Augen an. „Darüber können wir dann sprechen.“ Versuchte der Mann ihren Befreiungsversuch ab zu wimmeln und lief weiter. Harper griff an seine Hand und versuchte sie zu lösen. Sie nahm im Augenwinkel war, das auch die anderen Personen in Richtung Gefängnis unterwegs waren. „Dafür ist keine Zeit. Sie brauchen jetzt Hilfe. Die Beißer sind überall.“ Startete sie einen neuen Versuch. Der Mann blieb nun doch stehen und sah das Mädchen an, die mit verweinten Gesicht zu ihm auf blickte. Harper konnte erahnen was in ihn vorgeht. Sie hatte in ihrem kurzen Leben leider zu oft schon erfahren müssen das Menschen lügen um Anderen zu schaden. Aber sie sprach die Wahrheit. Sie würden sterben, wenn sie nicht sofort losgehen würden. „Verdammt Rick, komm endlich. Die Beißer sind auf den Weg zu euch.“ Rief ein Mann mit einer Armbrust. Harper wusste das dieser wohl die ersten Beißer getötet hatte. Dann sah sie wieder zu diesem Mann namens Rick und betete, dass er über seinen Schatten springen würde. „Wie heißt du?“ hörte sie ihn auf einmal fragen. Verwundert sah ihn an. „Harper, Sir. Harper Bennett.“ Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht und er wand sich den Anderen zu. „Ich brauche ein paar Leute die mit mir kommen. Unsere neue Freundin Harper braucht Hilfe.“ Kapitel 2: Hütte ---------------- Rick Grimes wusste nicht warum er diesem blonden Kind einfach folgte. Er und seine Freunde könnten direkt in eine Falle laufen, trotzdem tat er es und der Rest folgte ihm. Sie folgten ihm aber nicht weil sie dem Mädchen vertrauten, sie folgten ihnen, weil sie ihm vertrauten. Er konnte die skeptischen Blicke von den Anderen spüren. Auch das Misstrauen was sie dem Mädchen entgegen brachten. Er konnte dies verstehen und nachvollziehen, trotz alledem folgte er ihr. Warum? Es waren die Augen des Mädchens. Sie waren gefüllt mit Hilflosigkeit und Hoffnung gleicher maßen. Dann dachte er an Carl und Judith. Er würde wollen, dass man ihnen auch ihre Hilfe anbietet, wenn sie diese bräuchten. Ja er kannte dieses Mädchen Namens Harper nicht, aber er vertraute auf seine Menschenkenntnis und auf das Gute in dem Menschen. Harper rannte immer weiter durch den Wald. Was sie erwartete wusste er nicht wirklich. Es gab wohl einen Zwischenfall mit Beißern, aber was genau konnte er noch nicht erfahren. Er hoffte nur dass sie nicht zu spät kamen und noch helfen konnten. Plötzlich hallten Schüsse durch den Wald. Rick blickte zu Daryl, Glenn und Maggie. Ein kurzes Nicken und sie rannten an Harper vorbei, in die Richtung der Schüsse. Sie konnten eine kleine Lichtung sehen und erneut waren Schüsse zu hören. Diesmal näher und dann sahen sie ein kleines runter gekommenes Holzhaus auf der Lichtung stehen. Es war umringt von etwa 3 Dutzend Beißern, die versuchten in das Innere zu gelangen. Die Haustür wurde bereits eingedrückt und die ersten Beißer drängten sich ins Innere. Jemand war darin gefangen. Rick und seine Freunde warfen sich ein Blick zu und rannten auf die Beißer zu. Jeder von ihnen begann einen nach den Anderen zu töten. Langsam lösten sich die Toten von der Tür, da sie neue Beute erspähten und schwankten auf kleine Gruppe Kämpfer zu. Aber die Gefängnisgruppe hatte die Überhand und nach und nach vielen die Toten, bis auch der Letzte zu Boden ging. Schwer atmend stand Rick vor dem Haus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Daryl hatte bereits erneut ihre Waffen gezückt und lief langsam auf den Eingang zu. „Raus da!“ rief Daryl in die Hütte rein. Es dauerte etwas, aber dann erschien eine junge Frau an der Tür. Ihre Haare und Gesicht waren vom Blut der Beißer verschmiert und auch ihre Kleidung hatte einiges abbekommen. Sie hatte ihre Hände erhoben und hielt in der rechten Hand eine Pistole. Misstrauisch huschte ihr Blick über die Anderen. Bei Daryl blieb ihr Blick kurz hängen. Rick hatte kurz den Eindruck, dass ihre Augen schmaler wurden bei seinem Anblick, aber er tat es als Täuschung ab. Doch plötzlich war ihre Aufmerksamkeit völlig auf Harper gerichtet, die im gleichen Moment auf die Lichtung stürmte. „MUM!“ rief das Mädchen und warf sie der Frau in die Arme. Sie weinte bitterlich und krallte sich an ihre Mutter fest. Diese hatte ihre Pistole fallen lassen und das Mädchen fest in die Arme geschlossen. „Schhhh, alles gut. Uns ist nicht passiert.“ Versuchte die Frau das Mädchen zu beruhigen, während sie ihr schützend über ihren Kopf strich. „Ich dachte, wir kommen zu spät.“ Hörte man das Mädchen wimmern. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, während sie weiter auf ihre Tochter blickte. Dann hob sie ihren Blick und sah erneut in die Runde. „Danke, ohne Ihre Hilfe wären wir tot.“ Sprach sie und ein leichtes Nicken war zu vernehmen. Michonne horchte misstrauisch auf. „Wir?“ „Meine Cousine, mein Sohn und ich. Wir bedanken uns.“ In diesem Moment trat ein junges blondes Mädchen aus dem Haus. Rick schätzte sie nicht älter als Beth. Sie sah auch ziemlich mitgenommen aus und blickte argwöhnisch in die Runde. An ihrer Hand hielt sich ein dunkelhaariger Junge fest. Seine Gesichtszüge glichen denen von Harper, aber sein Zustand war besorgniserregend. Er war kreidebleich, seine Augen gerötet und man konnte von weitem bereits den Schweißfilm auf seiner Stirn sehen. Er war sehr dünn, als hätte er seit Wochen kaum etwas zu essen erhalten. Seine blauen Augen huschten hin und her. So kränklich wie er war, umso wacher waren dafür seine Augen. „Er sieht nicht gut aus. Ein Arzt sollte ihn ansehen.“ Sprach Glenn und sah den Jungen besorgt an. Dieser zuckte zusammen und sah ihn an. Er schien nicht deuten zu können was genau Glenn damit sagen wollte. „Na klar. Wir sind gerade zu einem unterwegs. Ist ja nicht so schwer einen zu finden!“ Die Stimme des blonden Mädchens triefte vor Sarkasmus und ihre Augen verrenkten sich zu Schlitzen. „Charlotte!“ zischte die junge Frau ihr zu und sah sie tadelnd an, worauf diese sich von ihr abwand. „Sorry, sie weiß manchmal nicht wann man schweigt und wann man etwas sagt.“ Entschuldigte sie sich und ließ nun auch langsam Harper los, diese griff nach der Hand ihrer Mutter und sah nun abwechselnd alle an. Sie schien sich inzwischen beruhigt zu haben und so etwas wie Erleichterung war in ihrem Gesicht zu erkennen. „Was ist passiert?“ fragte nun Glenn und deute auf die ganzen Toten. Die dunkelhaarige Frau sah auch auf die ganzen Toten, bevor sie den jungen Koreaner ansah. „Wir haben diese Hütte gefunden und uns entschlossen, eine Pause hier einzulegen. Collin, mein Sohn, ist krank und brauchte Ruhe. Wir waren zu sehr damit beschäftigt uns um ihn zu kümmern, dass wir zu spät bemerkten dass die Beißer uns entdeckt hatten. Anfängerfehler.“ Sie zuckte bedauerlich mit ihren Schultern und strich dem Jungen durchs Haar. „Harper konnte entwischen. Sie wollte Hilfe holen. Zum Glück hat sie es geschafft.“ Rick hörte ihr aufmerksam zu. Er dachte darüber nach, was sie als nächstes tun würden. Sie mitnehmen? Sie waren Fremde und das könnte ihnen das Genick brechen. Anderseits waren sie allemal Fremde gewesen. Sie konnten sie aber auch nicht hier lassen. Es waren Kinder dabei und der Junge schien dringend medizinische Hilfe zu brauchen. „Wir wollen dann auch nicht länger Zeit verschwenden, wir müssen weiter. Wir danken Ihnen noch einmal.“ Die Braunhaarige ging zurück in die Hütte und kam mit einem Rucksack zurück. Sie hob ihre Pistole auf und steckte sie in ihren Hosenbund. Wieder warf sie einen kurzen, kaum merklich Blick zu Daryl, bevor sie sich an ihre kleine Familie wandte. „Los!“ forderte sie diese auf. „Aber Mum, ich kann nicht mehr. Ich bin müde.“ Jammerte sofort der Junge und sah sie flehend an. „Wir werden bestimmt bald was finden. Dann kannst du dich ausruhen:“ Sie beugte sich zu ihm runter und gab ihm ein Kuss auf den Scheitel. Dann wandte sie sich ab und ging zurück in Richtung Wald, dicht gefolgt von dem blonden Mädchen. Harper und Collin sahen sich kurz an, bevor sie den Beiden mit schweren Schritten folgten. „Wartet!“ rief Rick und drehte sich zu seinen Begleitern. „Wir können sie nicht einfach gehen lassen.“ Meinte Rick, aber nur so laut das die Fremden es nicht hörten. „Wir können sie aber auch nicht mitnehmen. Wir kennen sie nicht!“ „Verdammt Daryl, da sind Kinder dabei. Der Junge ist krank und wird nicht lange hier draußen überleben.“ Mischte sich Maggie ein und sah zu Collin, der wartend da stand. Er schwankte etwas. „Und wenn er gebissen wurde?“ Seine Frage war berechtigt. „Dann klären wir das. Aber wir können sie nicht hier lassen.“ „Auf deine Verantwortung Rick.“ Damit war für Daryl das Thema erledigt. Er ging auf die Beißer zu und sammelte seine Pfeile ein. Mit einem letzten misstrauischen Blick auf die Fremden, ging er Richtung Wald. Zurück zum Gefängnis. „Stoffel!“ Knurrte Maggie und blickte zu Rick. „Dann lass sie uns mitnehmen.“ Rick wand sich wieder der Gruppe zu. „Wir können Schutz bieten. Haben Wasser; Essen und Medizin. Wir können euch helfen.“ Erklärte er der Frau und deutet auf den Jungen. Diese schaute ihn nun misstrauisch an. Sie schien nicht oft Hilfe angeboten zubekommen. Was in diesen Zeiten nicht verwunderlich war. „Das ist sehr nett, aber wir gehen lieber weiter.“ Winkte sie ab und drehte sich wieder um. „Mein Dad ist Arzt. Er kann vielleicht helfen. Ihr müsst nicht ewig bei uns bleiben, aber wenigstens bis es ihm besser geht.“ Mischte sich Maggie ein und ein Lächeln lag auf ihrem Lippen. „Mum, bitte. Wir wollen uns endlich ausruhen.“ Flüsterte Harper ihre Mutter zu und griff ihre Hand. Auch Collin sah sie flehend an. Nur Charlotte sagte nichts. Misstrauisch stand sie mit verschränkten Armen da. Sie war von diesem Vorschlag nicht sehr begeistert. Man konnte sehen wie die Braunhaarige einen innerlichen Kampf führte. Man konnte fast schon ihre Pro und Kontra Liste im Kopf sehen. Dann plötzlich seufzte sie und nickte leicht. „Ok, bis es ihm besser geht.“ Stimmte sie zu und sofort erschienen erleichterte Lächeln auf den Gesichtern der Kinder. Charlotte schnaufte nur, aber sagte nichts. „Ich bin Rick Grimes. Das sind Glenn und Maggie.“ Stellte sich der ehemalige Polizist vor und reichte ihr die Hand. Nach kurzem Zögern ergriff auch sie diese. „Adrienne Bennett.“ Kapitel 3: Wiedersehen ---------------------- Als die Tore des Gefängnisses geöffnet wurden, huschte Adrienne direkt hinter den Fremden hinterher, gefolgt von ihren Kindern und Charlotte. Prüfend sah sie sich so unauffällig wie möglich um. Sie musste in kürzester Zeit den schnellsten und ungefährlichsten Fluchtweg ausmachen. Genauso musste sie erfahren wie die Verteidigung dieser Leute war. Adrienne verließ sich schon lange nicht mehr darauf was Andere ihr versprachen. Sie hatte gelernt zu jeder Lebenslage misstrauisch zu sein und immer eine Alternative in der Hinterhand zu haben. Besonders da er auch hier war. Er hatte sie nicht erkannt, darüber war sie auch froh und am liebsten wäre ihr es auch, dass dies so bliebe. Dieses Glück würde sie wohl aber eher nicht haben. Was sie aber gerne wüsste, ob der andere Dixon Bruder auch hier war. Wenn es so wäre, was würde sie dann tun? Sie hatte nie über diese Möglichkeit nachgedacht. Zerknirscht starrte Adrienne auf den Gefängsnistrakt der immer näher kam. „Na, doch misstrauisch.“ Zischte ihr Charlotte von der Seite zu und sah sie mit einem Blick an, der töten könnte. „Sei ruhig. Hier geht es nicht nur um uns, sondern auch um Collin. Er braucht dringend Hilfe. Er muss wieder zu Kräften kommen, damit wir weiter können!“ Adrienne ihr Blick lies keine Widerrede zu und Charlotte drehte sich murrend weg. Die Zwillinge liefen hinter ihnen her und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Verständlich. Wann sahen schon mal 10 Jährige ein Gefängnis so aus der Nähe? Adrienne wusste jetzt schon, dass sie wahrscheinlich völlig ausflippen werden, wenn sie erst im Inneren wären. Andere fanden Gefängnisse Respekteinflößend, aber für Kinder war es ein Abenteuer. Sie hoffte nur zur Abwechslung mal ein ungefährliches. Als sie endlich auf dem Innenhof ankamen, wurden sie von vielen fremden Augen neugierig, sowie auch verhalten angesehen. Besonders ein Junge mit einem Sheriffhut starrte sie voller Misstrauen an. Adrienne musste leichtes Lächeln. Der Junge erinnerte sie sehr an Charlotte mit seiner Haltung. Sie wusste warum Charlotte so war, das wiederrum lies ihr Lächeln wieder erlöschen. Hinter ihm stand eine graue, kurzhaarige Frau mit verschränkten Armen. Ihr Blick lag auf den Zwillingen, besonders auf Collin. Ihr Gesicht spiegelte Besorgnis wieder. Adrienne wandte ihren Blick von den Beiden ab und sah auf die andere Seite. Dort standen noch ein älterer Mann mit weißem Haar und Bart. Er stützte sich auf Krücken. Schnell erkannte die junge Frau warum. Ihm fehlte das rechte Bein. Neben ihm stand ein blondes junges Mädchen. Nicht älter als Charlotte. Beide strahlten dasselbe aus was auch Maggie ausstrahlte. Güte und Freundlichkeit, mit einem Hauch Misstrauen. Dann sah sie Daryl. Er stand abseits und beobachte sie alle mit Argusaugen, während er eine rauchte. Seine Armbrust lehnte neben ihm an einem Wagen. Er hatte sich verändert. Sein Gesicht ist härter geworden und seien Augen kälter. Es erinnerte nicht mehr viel an den Jungen von damals. Adrienne ihr Blick verfinsterte sich und sie blickte schnell auf Rick Grimes, der auf den älteren Mann zuging. Er erzählte ihm etwas und deutete dann auf Collin. Dies schien der Arzt zu sein. Maggie meinte er wäre ihr Vater. Das erklärt diese gleiche Ausstrahlung. Sie sah wie der Mann nickte und wacklig auf sie zuging. „Hallo mein Name ist Hershel. Ich würde mir gerne den jungen Mann ansehen. Vielleicht kann ich ihm helfen.“ Sein Lächeln war freundlich. Sofort umströmte Adrienne so etwas wie Vertrautheit und Sicherheit. Sie schluckte, da sie solche Gefühle nur selten verspürte. Sie war nur zu einem leichten Nicken fähig und drehte sich zu ihrem Sohn. „Gleich kannst du dich ausruhen.“ Ihre Stimme war liebevoll und ruhig, während Collin sie anlächelte. Es war Zeit das er zur Ruhe kam. Es war Zeit das er endlich wieder ein paar Reserven auftanken konnte. Adrienne hoffte nur, dass man ihm hier die Zeit geben würde. Prüfend blickte Hershel auf Collin. Er tastete ihn ab und sah ihn sich genau an. Adrienne wusste was er suchte. Sie konnte es verstehen und mit Sicherheit, hatte ihm Rick auf dem Hof die Anweisung gegeben. „Er wurde nicht gebissen. Sie werden nichts finden.“ Sprach sie ruhig, während sie an den Gittern, mit verschränkten Armen stand. Charlotte stand neben ihr und blickte immer wieder zu Harper, die im Gang an einer improvisierten Wiege stand und das Baby ansah, welches darin lag. Als Judith wurde sie vorgestellt, als in den Zellentrakt betraten. Adrienne war für einen kurzen Moment völlig abwesend, als sie dieses kleine Wesen sah. Sie hätte nie gedacht, dass sie nochmal ein Säugling sehen würde. Es war so irreal in dieser Welt. Das blonde Mädchen, was sich als Beth und Tochter von Hershel vorstellte, hockte neben der Wiege, sowie Harper und erzählte ihrer Tochter ein wenig über das Baby und sich. Sie war freundlich und liebevoll im Umgang mit beiden Kindern. „Verzeiht, aber Sie verstehen dass ich mich überzeugen musste?“ Hershel sah sie mit einem vertrauensvollen Blick an, bevor er sich wieder Collin zuwandte. Die junge Frau verstand dies natürlich sehr gut. Sie hätte es nicht anders gemacht. In diesen Zeiten musste man mit so etwas rechnen. „Seit wann ist er in diesem Zustand?“ fragte der Mann nun und hörte Collin mit seinem Stethoskop ab. Dieser lies all diese Untersuchungen über sich ergehen. Er lag ruhig da und hatte sogar die Augen geschlossen. Es ließ sich vermuten, dass er sogar bereits eingeschlafen war. „Seit 7 Jahren!“ Adrienne sah wie Hershel kurz erstarrte und auch im Augenwinkel konnte sie sehen, wie Beth kurz verwundert aufsah. Mit einem fragenden Blick nahm Hershel sein Stethoskop ab. „Wie kann ich das verstehen?“ „Er hat CML, Chronische myeloische Leukämie. Sein Zustand variiert, aber diesen Zustand hat er sehr oft und sie werden immer öfter, länger und schwerer.“ Erklärte Adrienne und versuchte ihre Gefühle zu gut es ging unter Kontrolle zu halten. Dies hatte sie in den Jahren sehr gut gelernt. Sie hatte genug Zeit dafür. Auch genügend Zeit sich auf das vorzubereiten, was einmal kommen würde. Seit dem Untergang der Zivilisation kam dieser Tag nun noch schneller. Hershel strich sich über das Gesicht, da er mit allem gerechnet hatte, aber nicht damit. Er sah erneut auf den Jungen, dessen Brustkorb sich regelmäßig hob. Er war wirklich eingeschlafen. Mit einem besorgten Blick, fragte er die junge Frau: „Sie wissen was das bedeutet?“ Adrienne schluckte hart, bevor sie nickte. „Ja, das weiß ich, auch er weiß es, genauso wie Charlotte und Harper. Wir reden viel darüber. Aber noch ist es nicht vorbei. Noch kann man ihm helfen und seine Leiden für kurze Zeiten lindern.“ Hershel nickte und stand auf und ging an ein Regal, in dem viele Medikamente standen. „Ich werde ihm ein Antibiotikum geben. Wenn alles gut verläuft, kann er vielleicht in ein paar Tagen bereits mal eine kleine Runde im Innenhof drehen, aber solange hat er strickte Bettruhe.“ Wies er an und hielt eine kleine weiße Dose hoch. „Ich möchte noch ein paar Untersuchungen machen. Sie sollten in derzeit mit Rick reden. Er hat sicherlich einige Fragen an Sie.“ Adrienne sah auf Collin und ihre Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. Hershel huschte ein Lächeln über sein Gesicht. „Keine Sorge, ich werde mich gut um ihm kümmern und falls nicht, wird mich die junge Dame wohl in die schrankenweisen.“ Charlotte zuckte zusammen und sah ihn grimmig an. Auch Adrienne musste Lächeln. Dann nickte sie. „In Ordnung. Danke.“ Sie griff kurz nach Charlotte ihrer Hand und drückte sie leicht. „Schau bitte nach Harper und benimm dich.“ „Pff!“ War nur von der Blonden zuhören und Adrienne wandte sich dem Ausgang des Zellentraktes zu. Auf dem Hof standen die Anderen noch immer und unterhielten sich. Als Adrienne den Hof betrat erstarb das Gespräch und alle drehten sich zu ihr um. Rick, der scheinbar der Anführer der Gruppe war, löste sich aus der Gruppe und ging auf sie zu. „Was sagt Hershel?“ „Er wird wohl in ein paar Tagen wieder relativ fit sein.“ Sie beschönigte es, sie wollte nicht gleich mit der Wahrheit anfangen. Zudem vermutete sie, das Hershel, ihm sowie so zur gegebenen Zeit alles erzählte. „Das hört sich gut an…. Solang ihr bei uns seit, gibt es eigentlich nur eine Sache die du machen musst.“ Adrienne ihr misstrauischer Blick kehrte zurück. Es gab immer ein Haken, sie wusste es. Aber was sollte sie machen? So wie Collin war, konnte sie nicht raus und Harper tat es auch gut mal hinter sicheren Mauern zu sein. Auch Charlotte tat etwas Gesellschaft gut. Auch wenn sie nicht auf Dauer hier bleiben wollte, allein wegen Daryl, so brauchten sie diesen Unterschlupf wenigstens für ein bis zwei Wochen. „Und die Sache wäre?“ „Du musst drei Fragen beantworten.“ Verblüfft sah die Braunhaarige, Rick an. Mit Fragen hatte sie am wenigsten gerechnet. Vorsichtig nickte sie. „Wie viele Beißer hast du getötet?“ „Hab bei 20 aufgehört zu zählen.“ „Wie viele Menschen hast du getötet?“ Adrienne schluckte. „Drei?“ Sie konnte die Blicke der Anderen sehen die sich ansahen. „Warum?“ „Weil sie jemanden von meiner Familie töteten.“ Rick sah sie prüfend an. Sie wusste nicht ob es die richtige Entscheidung war die Wahrheit zu sagen. Aber die Gefahr dass er die Lüge durchschaute war zu groß. Anderseits war sie sich nicht sicher ob die Wahrheit in dem Fall auch das Richtige war. Dann plötzlich nickte Rick. „Willkommen.“ Sprach er und drehte sich zu den Anderen. „Die Vier können solange hier bleiben wie sie gedenken. In dieser Zeit werden sie sich auch einbringen und der Gemeinschaft helfen.“ Prüfend sah er zu Adrienne, die dieses bejahte. Die grauhaarige Frau kam Lächelnd auf sie zu. „Es freut mich und ich hoffe deinem Jungen geht es bald besser. Ich heiße Carol. Aber ich weiß gar nicht wie du heißt, so wie einige andere auch noch nicht.“ Carol übertrug eine ehrliche Freundlichkeit, was auch Adrienne zum Lächeln brachte. „Freut mich Carol, ich bin Adr…“ Plötzlich wurde sie unterbrochen, als jemand lautstrak den Innenhof betrat. „Mensch was ist hier los? Habt ihr Arschgeigen nichts anderes zu tun als auf einander zu hocken?“ Adrienne Bennett erkannte die Stimme sofort. Sie hätte sie unter Tausenden erkannt. Sie war immer noch so laut und impulsiv wie früher. Langsam drehte sie ihren Kopf in seine Richtung. Er war älter geworden. Sein Gesicht war faltiger geworden und die Haare weniger, aber er sonst sah er so aus wie früher. Er stand strotzend vor Selbstbewusstsein vor der Gruppe und sah alle an, bis sein Blick auf sie viel. Ein schmutziges Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Mensch, was hat sich hier den für ein scharfes Mäuschen verirrt?“ Angewidert verzog sie ihr Gesicht. Sie musste sich zusammen reißen nicht gleich aus ihrer Haut zu fahren. Dann sah sie wie sich sein Blick plötzlich änderte. Er wurde nachdenklich und fragend. „Sag mal du kommst mir bekannt vor. Hey Daryl sag dir die nicht auch was?“ Daryl stand schweigend, nicht weit von ihm entfernt und musterte nun Adrienne genau, nachdem Merle ihn fragte. Auch sein Blick wurde fragend. Auch ihm schien es zu dämmern das er sie kannte. Die Anderen beobachteten die Szene mit fragendem Blick. Adrienne wusste, dass sie nicht um eine Erklärung drum herum kam, also entschloss sie sich nicht länger zu warten. „Scheinbar sind noch ein paar Gehirnzellen übrig, da es in der Birne tatsächlich arbeitet.“ Zischte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie sah wie Merle rot anlief, aber sie gab ihm gar nicht die Möglichkeit zum Gegenschlag aus zu holen. „Ich bin es! Adrienne Bennett.“ In dem Moment als sie ihren Namen sagte, entwisch Merle alle Farbe aus dem Gesicht und er ging sogar ein Schritt zurück. Fast schon panisch blickte er zu Daryl. Dieser stand für kurzen Moment der Mund offen. Aber fing sich schneller wieder und nahm seine alte Haltung wieder an, aber seine Blicke sprachen Bände. Er war genauso geschockt wie sein Bruder. „Ihr kennt euch?“ fragte Glenn verwundert und sah alle drei abwechseln an. „Ja, leider.“ Ihre Blicke durchbohrten Merle Dixon. „Er hat meine Mum gevögelt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)