The Light von robin-chan (In Our Darkest Hour) ================================================================================ Something To Fight For ---------------------- »Dachte ihr seid auf der Durchreise, dabei kennt ihr euch aus«, stellte Nami fest; Skepsis lag in ihren Gesichtszügen. Hatten sie ihr einen Bären aufgebunden? Ewig scheinend hatten sie diskutiert; Luffy hatte die Idee aufgebracht, sie konnte mit ihnen kommen, da das Duo selbst die Nacht hier verbrachte. Irgendwann und obwohl Robin keine Freude zeigte, hatte Nami resignierend nachgegeben. Luffy, der neben ihr marschierte während seine Begleiterin zielsicher die Richtung vorgab, lachte. »Wir sind öfter unterwegs und bevor wir nach Hause gehen, machen wir hier eine Rast«, erklärte er fast beiläufig. »Weißt du, wir leben in einem Dorf, zwei Tagesreisen entfernt. Ist toll dort! Musst du dir ansehen.« »Ein Dorf?«, fragte Nami neugierig. Sie war hellhörig geworden; hatte nie davon gehört. Sie neigte den Kopf, betrachtete ihn von der Seite aus und erkannte ein breites Grinsen wie auch ein Nicken. »Wir sind auf niemanden angewiesen. Verpflegen uns selbst und so. Besser als in den Städten, wir sind unabhängig!« »Und so soll es bleiben!«, mischte nun Robin mit; die schärfe in ihrem Ton war unüberhörbar. Ihr missfiel die Gesprächigkeit ihres Freundes, der manchmal zu schnell Vertrauen fasste. Einer Soldatin durften sie nicht allzu viel erzählen. Noch hielt die Regierung sich nicht an diesem Fleck auf. Das Dorf, das vierzig Menschen beherbergte, war eine Oase geworden. Sie hielten zusammen. Gemeinsam kämpften sie um ihr Überleben und um einen Neuanfang. Niemand wollte die Regierung dort haben. Sie brauchten nicht ihren so genannten Schutz. Nami blickte nach vorne, die Frau hatte sie bereits erneut von ihnen abgewandt. Gerüchte um Gruppierungen, die sich von den Städten abschotteten und ein neues Leben aufbauten, die hatte sie gehört, aber mit Desinteresse behandelt. Lag wohl an ihrem Lebensstil, ihrer Zeit beim Militär. Für solche Gedanken gab es keine Zeit. Für sie existierten nur Fireflies und Infizierte, die es zu bekämpfen galt und natürlich das eigene Überleben. »Keine Sorge, ich halte dicht«, erwiderte sie schnaubend und achtete auf die Umgebung. Mittlerweile befanden sie sich im Osten des Städtchens und bisweilen ohne Komplikationen. Vor ihnen, auf einer kleinen Anhöre, erstreckte sich ein altes Herrenhaus, reichlich von Pflanzen bewuchert. Zu Namis Verwunderung wies das Haus kaum Spuren der Verwüstung auf. Generell war die Stadt, bis auf wenige Ausnahmen hin, in einem recht akzeptablen Zustand. Sie hatte bereits wesentlich heruntergekommenere Orte besucht, aber am schlimmsten hatte es allen voran die Großstädte getroffen. Während eine Hälfte in Schuss gehalten wurde, wurde die andere wiederum sich selbst überlassen und die Natur wuchs und gedieh, nahm sich alles zurück. »Wir sind da!«, frohlockte der Junge neben ihr und wurde hibbelig, seine Schritte wurden schneller. »Endlich wieder ein Bett!« Robin führte sie zu einem Hintereingang und zu Namis großer Verwunderung, musste die Tür nicht aufgebrochen werden; sie hatte einen Schlüssel. »Sieht unberührt aus«, murmelte die Schwarzhaarige und trat ins Innere. Der letzte Aufenthalt lag Wochen zurück. Dennoch zückte sie ihren Revolver. »Ich sehe mich oben um.« Dem ersten Blick durften sie nie vertrauen, das hatte Robin gelernt, und lieber durchsuchte sie das Haus anstatt einem ungewünschten Vorfall gegenüberzustehen. »Sie ist recht vorsichtig«, meinte die Soldatin an Luffy gerichtet, der eine Laterne entzündete. Das Tageslicht war fast gänzlich erloschen und im Inneren des Hauses, zeigte sich bereits die Dunkelheit. »Ist sie immer«, entgegnete er schulterzuckend und führte Nami in das großräumige Wohnzimmer, wo er erleichtert ausatmete, seinen Rucksack fallen ließ und auf das alte Sofa sank. »Oben sind Schlafzimmer, leider fehlt bei Nacht der Ausblick.« »Da habt ihr euch einen netten Platz ausgesucht«, kommentierte Nami beeindruckt, leuchtete sich mit Hilfe der Laterne durch den Raum. An den Wänden standen Bücherregale, die durchaus Lücken aufwiesen. Ein großer Globus, der die Welt aus einem längst vergangenen Jahrhundert widerspiegelte fand sich in einer Ecke. »Hätten wir einen anderen Weg genommen, wäre es eine halbwegs normale Nacht geworden.« »Robin hätte sich weniger gefreut«, griente der Junge. »Das Haus gehört ihr. Hier ist sie aufgewachsen und hat den Ausbruch miterlebt. Daher der Schlüssel.« Nami blieb ein abfälliger Kommentar, den sie nach Luffys erster Erwiderung von sich geben wollte, im Hals stecken. Statt sofort zu antworten, streifte ihr Blick neuerlich durch den Raum. »Ihre Familie hatte viel mit diesen alten Sachen am Hut.« Luffy war niemand, der sich für die Hintergründe interessierte, aber er mochte manche Artefakte, die weiterhin in diesem Haus verborgen blieben, man musste nur wissen genau sie sich befanden. »Das Leben in einem Haus wie diesem muss unterhaltsam gewesen sein.« »Verstehe«, murmelte die Soldatin und strich einem Buchrücken entlang. Der Titel erweckte ihre Neugierde, aber sie durfte sich nicht fallen lassen. Noch musste sie die Anspannung halten. »Wie seid ihr aneinander geraten?« Luffy setzte sich auf, drehte den Rumpf und stützte die Unterarme auf der Lehne ab. Das Grinsen legte er ab, ernstere Züge kamen zum Vorschein. »Zufall. Vor fünf Jahren, also als dreizehn war, haben Franky und sie mich aufgegabelt oder besser gesagt, sie haben meinen Arsch gerettet. Mein Bruder und ich sind vor Banditen geflohen, dann sind die Infizierten auf uns aufmerksam geworden. Er … hat nicht überlebt, aber mir die Flucht ermöglicht. Ohne Waffen sind die Biester nervig und plötzlich sind die beiden da gewesen. Franky hat sie abgelenkt, Robin hat mich in Sicherheit gebracht und dann nahmen sie mich mit. Franky und seine Kumpanen haben übrigens dazu beigetragen unser Dorf aufzubauen.« »Auch meine Schwester starb aufgrund eines Infizierten«, gestand Nami wehmütig, »aber durch einen Fehler. Ein verletzter Soldat … man hatte ihn untersuchen lassen, niemanden war der Biss aufgefallen.« Warum sie selbst von ihren Erlebnissen erzählte, konnte Nami schwer sagen; vielleicht seiner Offenheit wegen. Bestimmt war er kein so Unschuldiger, aber wer war das schon in diesen Zeiten? Nur so überlebten sie. Ein ungeschriebenes Gesetz, jedenfalls außerhalb der Quarantänezonen. »Umso mehr genieße ich mein Leben!«, lachte Luffy nun wieder und setzte seinen Hut ab. »Fern der Festungen.« »Städte brauchen Regeln, sonst herrscht Chaos und Sicherheit steht an oberster Stelle.« Luffy rollte seine Augen über. Solche Aussagen kannte er, sehr gut sogar, denn er war in so einer aufgewachsen. Die dortigen Gewohnheiten, die wollte er nie wieder erleben. Deshalb hatte sein Bruder ihn eines Tages geschnappt und war mit ihm geflohen. »Militärpräsenz ist keine Garantie.« »Sie braucht lange«, Nami warf einen Blick nach draußen Richtung Treppe, »und sie mag mich nicht sonderlich. Liegt wohl an meinem Job.« »Robin ist immer misstrauischer als ich es bin, aber ihre Einstellung legt sich. Kennst du sie näher, ist sie ein anderer Mensch. Sie hat sehr viel durchgemacht.« »Nicht jeder ist sofort freundlich und aufgeschlossen. Jemandem wie dir begegne ich nicht jeden Tag.« Hörbar atmete Luffy durch und Nami grinste sacht. »Laut meiner Menschenkenntnis bist du in Ordnung. Soldatin hin oder her. Das reicht mir.« »Mutig. Kann dich im Schlaf erdrosseln«, feixte die Soldatin. Eine rasche Einstellung wie diese, kostete in dieser Welt schneller das Leben als einem lieb war. Am Ende lebte es sich leichter, wenn man nur einer einzigen Person Vertrauen schenkte: Sich selbst. »Fraglich ob du überhaupt so weit kommst«, warf nun Robin ein, die nun zu ihnen stieß. In den Händen trug sie Konservendosen und auf den Lippen ein verschmitztes Lächeln. »Tauchst du gerne ohne Vorwarnung auf?« Missbilligend schüttelte Nami den Kopf; die Frau bewegte sich eindeutig zu lautlos fort. »Ihr habt euch hier wahrlich einen netten Unterschlupf eingerichtet.« Luffy überlegte nicht lange als er die Konserven erblickte, öffnete rasch eine der Dosen und langte zu. Darauf hatte er seit Stunden gewartet. Der Hunger trieb ihn in den Wahnsinn. »Unter dem Haus ist ein Bunker«, sprach er während den Bissen, »musst nur wissen, wo du den Eingang findest.« Robin reichte auch der Soldatin eine Dose ehe sie sich tonlos seufzend setzte. Da sie Luffys Einschätzung hinsichtlich der anderen teilte – nur musste sie ihre Gedanken nicht offen aussprechen – und in ihr kaum eine Gefahr sah, ließ sie sein Hinausposaunen unkommentiert. Denn wie er sagte, man musste den Eingang erst finden. Während sie ihre Mägen füllten, unternahm Luffy mehrere Anläufe um mehr in Erfahrung zu bringen, seine Neugierde war geweckt, aber die Soldatin hielt sich knapp oder wich gänzlich aus. Robin kosteten die Versuche ein Lächeln; ihr Freund musste lernen, dass nicht jeder so offenherzig war und nicht sofort alles preisgab. Gegen Mitternacht zog sich Luffy gähnend und schwerfällig in die obere Etage zurück. Im Gegensatz zu ihr, nutzte er jede Möglichkeit auf eine ordentliche Portion Schlaf. Robin kam gut ohne aus oder war bereits mit zwei, drei Stunden halbwegs ausgeruht. Mehr, wenn denn überhaupt, erlaubte sie sich nur in der Siedlung. Unterwegs, wo an jeder Ecke ein Feind ruhte, durfte sie sich nicht gehen lassen. Jede Minute, die Robin zu viel schlief, so dachte sie, konnte das Leben kosten. »Schlaf hilft«, meinte sie an die Soldatin gewandt, die träge den Kopf hob. »Noch nicht.« Nami spürte die Müdigkeit immer mehr, aber noch wollte sie dem nicht nachgeben. Bis die Sonne aufging, brauchte sie einen Plan; sie setzte sich auf, griff in die Seitentaschen ihrer Diensthose und holte zwei Karten, einen Kompass, einen abgegriffenen Notizblock sowie Lineal und drei Stifte hervor. Während sie eine Karte entfaltete, rutschte sie auf den Boden, wo sie diese schließlich ausbreitete. Die Route, die der Trupp zurückgelegt hatte, war sichtbar eingezeichnet, enthielt diverse Markierungen, darunter gehörte auch der Hinweis auf Feindesbegegnungen, wie Banditen oder wo vermehrt Infizierte auftauchten. Rasch fand Nami ihre derzeitige Position. Rot kreiste sie die Stadtmitte ein, dort wo sie direkt in das Nest gelaufen waren. »Was ist?«, fragte sie gedämpft; denn der Blick, den ihr die Frau schenkte, den spürte sie und bescherte ihr einen kalten Schauer. »Darf ich nicht?«, meinte diese verschmitzt. »Die Stadt ist dein Terrain. Existieren Schleichwege, wie ich unbemerkt zur Schule gelange?« »Ihr seid ihnen direkt in die Arme gelaufen«, stellte Robin ernüchternd fest und wieder stieß sie einen schwer hörbaren Seufzer aus. Je nach Lage strahlte das Zentrum Sicherheit aus, leider offenbarte sich rasch die erschreckende Wahrheit. »Anscheinend und möchte ich weiterreisen, brauche ich meine Ausrüstung.« Robin nickte zustimmen und tat es der anderen gleich, auch sie glitt auf den Boden, warf einen nachdenklichen Blick auf die Karte. »Kann ich mal?«, fragte sie und deutete auf den Stift, wurde daraufhin skeptisch angesehen, »Ich kenne mich hier aus, Kleines, hast du mir jedenfalls gesagt. Ihr habt ein Nest gestürmt. Als der Virus ausbrach, haben die Bewohner so viel wie möglich abgeriegelt. Damals wusste niemand, wie schlimm es werden würde. Im Laufe der Zeit wurde der Radius immer kleiner, bis das Zentrum als die einzige geschützte Zone galt. Die Schule bot reichlich Platz und die Kirche nebenan diente den Scharfschützen. Eine Weile hat auch alles funktioniert.« »Bis ein Fehler eintrat.« Robin hob den Kopf und lächelte wehmütig. Ein mächtiger Fehler, der den Übriggebliebenen das Leben kostete. Eine kleine Gruppe, fünf oder sechs waren sie, kam gerade so davon. »Korrekt.« »Wir hätten sie sehen müssen«, murmelte Nami und verzweifelt krallten sich ihre Finger in ihr offenes Haar. »Ihr seid Richtung Kirche gekommen, oder?« Als Antwort erhielt Robin ein schwaches Nicken, eine Bestätigung. »In dem Sektor halten sie sich vereinzelt auf. Die verschiedenen Barrikaden sind noch halbwegs intakt. Deshalb findest du sie eher im westlicheren Teil. Wenn du mir endlich den Stift gibst, kann ich dir einen Weg einzeichnen.« »Du kannst ja doch freundlich sein«, griente Nami und streckte ihre Hand aus. »Habe nie das Gegenteil behauptet und umgekehrt … Du hättest ähnliche Bedenken geäußert und das Militär ist mir halt nicht geheuer«, kommentierte die Schwarzhaarige monoton während sie sich an die Arbeit machte. »Manchmal musst du über die Dächer, aber dort gibt es Planken oder ein Sprung ist machbar. Verschwende keine Munition, du wirst sie dort drinnen eher brauchen. Bist du flink, vorsichtig und vor allem geduldig, kommst du problemlos durch. Im Inneren sieht die Sachlage anders aus.« »Schlechte Erfahrungen mit Soldaten gemacht?« »So in etwa.« Robins Stimmlage war leise, nur ungern erinnerte sie sich an all die Vorfälle zurück. Der Schmerz existierte, trotz der Jahre, und fühlte sich an, wie am ersten Tag. Bescherte immer noch einen kalten, nervenzerrenden Schauder. »Was hast du dann vor?«, lenkte Robin das Thema erneut auf die andere. »Entweder gehe ich zurück oder beende den Auftrag.« »Der wäre?« »Eine neue, sichere Route finden. Die bisherigen weisen vermehrt ungewollte Begegnungen auf. Wir waren ein Aufklärungstrupp.« Im Schneidersitz griff Nami nach dem Lineal, drehte und wendete es in ihren Händen. Sie waren einer, ein recht guter, der bislang jeden Auftrag erfüllt hatte. Manchmal fiel ein Soldat, dass war beinah normal, aber eine gesamte Gruppe? Solch ein Fiasko erlebte sie zum ersten Mal. Ein merkwürdiges Gefühl. »Wo endet die Reise?« »Philadelphia.« »Viel Spaß«, gluckste Robin kopfschüttelnd. Da lag noch ein langer, beschwerlicher Weg vor der jungen Frau. Ein angesäuert genuscheltes »Danke!« kam als Antwort, in dem Moment in dem Robin den Stift zur Seite legte, fertig war. »Kehrtmachen missfällt dir? Immerhin betrittst du kein unbekanntes Terrain.« Sie lehnte zurück. »Mal sehen, ohne Ausrüstung komme ich so oder so nicht sehr weit.« Und dieser Aspekt strapazierte Namis Nerven auf besondere Weise; ihren Körper widerstrebte es nochmals einen Fuß dorthin zu setzen, aber blieb ihr keine Wahl. »Du könntest untertauchen und euer Kommandeur denkt, ihr seid gefallen und ziehen den Weg nicht in Betracht.« »Und euer Dorf bleibt ungesehen«, fügte Nami mit den Augen rollend hinzu. »Luffy redet viel, aber den Standort hat er dir definitiv nicht bekannt gegeben.« Natürlich spielte dieser Gedanke eine wesentliche Rolle. Ohne Besucher kamen sie nie aus. Manche verschlug es vor ihre Tore, normale Reisende oder auch Banditen. Damit kamen sie zurecht, blieben ohne gröbere Probleme. Sie hatten eine gewisse Kontrolle und daran durfte sich nichts ändern. »Dennoch, möchtest du ewig dabei bleiben? Auf einen Aufstieg hoffen? Oder einfach am Leben bleiben?« »Niemand will sterben, du etwa?« »Neunzehn Jahre sind eine sehr lange Zeit.« »Ich kämpfe für mein Überleben. Mehr ist nicht drin, aber darf ich mich nicht beschweren. Schließen wir die Außeneinsätze aus, so lebe ich recht komfortabel. Ein Dach über dem Kopf, regelmäßige Mahlzeiten. Besser als auf der Straße.« Sah sie doch wie die Menschen dort lebten, wirklich kämpfen mussten. Lebensmittel waren begrenzt, manchmal wartete die Bevölkerung länger auf einen Nachschub. Wer keine Arbeit hatte, hatte noch schwierigere Verhältnisse. Als Soldat genoss man einen besseren Status, der die grässliche Realität und den dazu gehörigen Alltag erleichterte. »Und du findest Gefallen daran?« »Gefallen … keine passende Beschreibung. Ich arrangiere mich. Was bleibt mir anderes übrig?« »Verstehe«, entgegnete Robin und schwach zuckten ihre Mundwinkel. »Was?« »Nichts, ich kann mich lediglich in deine Lage versetzen.« Gemächlich stand die Schwarzhaarige auf, klopfte den Staub von ihrer Hose und schnappte sich die zweite Laterne, mit der sie sich zum Bücherregal aufmachte. Ein bisschen lesen und aus dieser Realität ausbrechen, das half ihr jedes Mal einen weiteren Tag zu überstehen. »Luffy sagt, du bist in diesem Haus aufgewachsen«, lenkte Nami nun wiederum in eine neue Richtung und wartete auf eine Reaktion seitens der anderen, die fragend einen Blick über die Schulter warf, »Vermisst du jene Zeit?« Nami hörte die Geschichten der älteren Leute; jenen, die damals lebten. Vielleicht eine unnötige Frage, aber Nami wurde überrascht, denn zum ersten Mal erkannte sie ein aufrichtiges, offenes Lächeln auf den Lippen der anderen. »Ja, aber nicht die Zeit an sich sondern die Menschen, die ich seither verloren habe.« Jedes Mal hatte es ihr Herz erneut gebrochen und jedes Mal hatte sie sich aufgerafft, weitergemacht. »Meine Mutter sagte mir, ich solle leben und das tue ich. Der Anfang war hart, oft stand ich am Rande des Abgrundes. Ich erlaube mir dir einen Rat zu geben: In den Jahren habe ich die verschiedensten Erfahrungen gesammelt und Soldat sein lässt dich mit einer Leere zurück. Mache das Beste aus deiner Situation und fange an zu leben.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)