Tales of Symphonia - Das unentdeckte Land von OdessaLP ================================================================================ Kapitel 8: Gefangen im Brennessellabyrinth ------------------------------------------ Am nächsten Tag im Lager von Zelos und den anderen: Presea wachte als erstes auf und sah sich müde um. Die anderen schliefen noch. Sie stand auf und suchte nach einer Wasserquelle die sie schnell fand und wusch sich die Müdigkeit aus Augen und Gesicht. Sie kam erfrischt wieder in das Lager und machte das Frühstück für ihre Mitstreiter und sah nach dem Feuer. Es war immer noch warm und sie brachte es wieder in Gang. Sie ging hinüber zu den Taschen und durchsuchte diese nach einer geeigneten Pfanne und den Zutaten. Sie hatte vor Spiegelei mit Speck zu machen und dazu Orangensaft und eine Scheibe Brot für jeden. Von dem guten Essen wurde Regal wach und wünschte dem Holzfällermädchen einen guten Morgen. Sie grüßte zurück und machte die Teller fertig. In der Zeit weckte Regal Sheena und Zelos auf. Sheena wachte auf, streckte sich genüsslich und roch das Essen, welches sich in der Pfanne befand. Sie ging hinüber und setzte sich neben das Feuer.. Zelos sah furchtbar aus und sollte sich erst mal Waschen gehen. Er hatte sich in den Schlaf geweint letzte Nacht. Der Gedanke, Lloyd zu verlieren tat ihm sehr im Herzen weh. Die anderen hatten Mitleid mit ihm und Verständnis für seine Gefühle, die gerade eine Zerreißprobe überstehen mussten. Entweder er verkraftete es oder er würde für immer zerrüttet sein. Das Letztere hofften sie nicht und malten daher nicht den Teufel an die Wand. Zelos kam wieder, setzte sich ans Feuer und nahm sich Speck und ein Spiegelei aus der Pfanne und aß nur zögerlich auf. „Komm, du musst etwas essen, wenn du den Tag überstehen willst“, versuchte es Sheena. Damit hatte sie jedoch nur wenig Erfolg und bot ihm Saft an. „Sheena hat recht“, meinte Presea und hielt zu ihr. Sie sahen beide Zelos an. Kaum sichtbar huschte ein schwaches Lächeln über seine Lippen, welches wieder verschwand. Sie aßen rasch das Essen auf, packten ihre Sachen zusammen, löschten das Feuer mit Sand und Erde und machten sich wieder auf den Weg zum Berg, den sie aus der Ferne gut sehen konnten. Sie liefen dem Berg entgegen, bis sie an einen Gebiet ankamen, wo sie erst mal stoppen mussten. Noch mehr komische Pflanzen! Zelos flog in die Luft und was er da entdeckte schockte ihn mächtig. Er setzte wieder zu Landung an und teilte es den andern mit. „Ein Labyrinth?“, wiederholte Regal das Wort. „Ja, das Ende konnte ich nicht sehen“ ,gab Zelos wieder. Presea sah sich die Pflanzen an und konnte auch sagen woher sie die kannte „Es sind Brennnesseln“. „Auch das noch“, gab Sheena wieder und packte den Reiseumhang aus, um Körperkontakt mit den absurd großen brennenden Pflanzen zu vermeiden. Die anderen taten es ihr gleich und machten den ersten Schritt hinein. Hierdurch zu laufen war äußerst unangenehm und sie blieben dicht zusammen, Sie kannten die Wirkung der riesigen Pflanzen nicht. Die kleinen Artgenossen waren ihnen alle sehr gut bekannt, aber die hier nicht im Geringsten. Sie folgten dem Weg entlang, bis sich dieser teilte und in zwei verschiedene Richtungen verlief. Sie blieben stehen, sahen beide Wege hinab und berieten sich sehr gut. Sie kamen zu dem Entschluss, dass sie nach links weiter liefen, den langen Weg entlang. Es kam ihnen unendlich vor und so machten sie gegen Mittag eine kleine Rast. Zelos setzte sich auf einen Felsen und ruhte sich aus. Ihm taten die Füße weh und er konnte keinen Schritt mehr gehen. Sheena sah ihn an „Also wirklich, ihr Männer macht immer einen auf sterbenden Schwan. Sie uns doch mal an. Wir Frauen bringen immerhin Kinder zu Welt!“. Er sah sie an und winkte ab. Das brachte sie zu Weißglut und sie zog ihm das Ohr lang, welches sie erfassen konnte. Zelos tat alles um sich aus ihrem Griff zu befreien. Doch am Ende war es ihm nicht gelungen. Er rieb sich das schmerzende Ohr und sah sie böse an. Nach zehn Minuten ging es weiter und sie liefen erneut den Weg entlang bis sie wieder an einer Weggablung ankamen und sich umsahen. Nun teilte sich der Weg nicht nur in zwei Wege auf sondern in drei. Nun hatten sie die Wahl der Qual. So entschlossen sie sich, diesmal nach rechts weiterzulaufen. Der Weg schien nicht enden zu wollen. Die Sonne schien ihnen in den Nacken. Es fühlte sich so an, als ob die Sonne ihnen den Nacken wegbrennen würde, so unerträglich wurde die Hitze. Schatten gab es so gut wie keinen. Sie kamen schließlich an einer Wasserstelle an und sahen sich gründlich um, nicht das hier etwas auf sie lauerte und sie fressen wollte. Die Luft schien rein zu sein und so ging Zelos auf das Wasser zu, tauchte die Hand ein und kühlte seinen glühend heißen Nacken. Was für eine Wohltat! Nun taten es ihm die anderen nach und verschafften sich eine erfrischende Abkühlung in dem Wasserloch. Presea streckte die Füße hinein und entspannte sich richtig von dem vielen Laufen, bis sie etwas an ihren Zehen spürte und nachsah. Kleine Fische hatten begonnen ihre Füße zu reinigen. Sie fraßen die alten Hautschuppen hinunter. Nach einer gewissen Zeit musste sie davon lachen und die anderen sahen sie neugierig an. Regal sah ins Wasser und wusste wieso sie lachte „Putzfische!“, rief er schließlich aus und wollte seine Füße auch reinigen lassen. Nach wenigen Minuten begannen weitere Fische beim ihm zu Putzen und taten ihre Arbeit gründlich. Zelos und Sheena standen daneben und sahen sich gegenseitig an und dann die anderen beiden. Nicht dass einer der Fische Hunger auf Fleisch bekam. In diesem Tal wusste man nie was als nächstes passierte. Zelos traute dem ganzen nicht, suchte sich ein schattiges Plätzchen, fand auch schnell eines und ließ sich nieder. Sheena hingegen hielt Ausschau und erkundete die Gegend nach neuen Wegen und vielleicht dem ersehnten Ausgang aus diesem Irrgarten. Sie hatten keine Ahnung, ob sie immer noch in die richtige Richtung liefen. Sie kam wieder und sah die beiden immer noch am Wasser sitzen. Sie lief auf Zelos zu der im Schatten eingenickt war und nur langsam wieder zu sich kam und sie verschlafen ansah. „Könntest du bitte mal das Ganze aus der Luft betrachten und uns sagen wo sich der Ausgang befindet?“. Er erhob sich kraftlos, stieg in die Luft und sah sich das Feld von oben an. In der Ferne konnte er den Berg erkennen, zu dem sie wollten und sah sich nach einem Ausgang um. Er sah, dass sie schon ein gewaltiges Stück geschafft hatten und wandte sich wieder dem Berg zu und sah sich weiter hin um. Als Zelos wieder landete, warteten, die anderen auf ihn und er berichtete. Nach der erfrischenden Pause, bewegten sie sich in jene Richtung weiter, welche Zelos ihnen beschrieben hatte. Es ging schnell dem Berg entgegen. Gewiss trafen sie bald auf die anderen. In Zelos herrschte ein Kampf der Gefühle. Auch wenn er nicht darüber sprechen wollte, man sah es ihm an. Er zitterte am ganzen Leib und machte unsichere Bewegungen. Wenn er Lloyd wieder traf, würde es ihm dann besser gehen, oder schlechter? Regal sah hinauf zur Sonne, die erbarmungslos auf sie hinab schien. Sie liefen den Weg immer weiter, bogen um die nächste Ecke und liefen geradeaus. Als sie gerade dabei waren, den Weg weiter zu laufen, brach Sheena in etwas ein und verschwand vor ihren Augen. Die anderen sahen nach ihr und blieben vor dem Loch stehen. „Alles okay!“, rief sie hinauf „Leute, kommt runter!“, rief sie weiter. Die anderen sahen sich kurz untereinander an und stiegen hinab in die Tiefe. So tief war das gar nicht und sie konnten sicher auf ihren Beinen landen. Sie waren nun unter dem Brennnessellabyrinth. Das war mal eine willkommene Abwechslung. Hier unten war es angenehm kühl. Es gab viel zu entdecken und sie sahen sich die Gewächse an, die alle normal groß waren. Sie folgten einem kleinen Bachlauf und sahen auch mal gelegentlich hinein und konnten umher schwimmende Lebewesen erkennen. Einige dieser Lebewesen leuchteten, oder sahen witzig aus, andere wiederum sahen zum Vergleich zu den anderen gemeingefährlich aus. Sie liefen weiter und kamen mal wieder an eine Gabelung. Beide Gänge sahen vertrauenswürdig aus und so liefen sie mal wieder nach rechts den Gang hinein. Sie fragten sich, wann endlich der Ausgang kommen würde und hofften immer, dass der ersehnte Ausgang nach der nächstes Ecke auf sie wartete. Nach einer Weile beschlossen sie erneut eine kleine Rast zu machen, setzten sich auf die Felsen und packten das Essen aus, sowie das Wasser, welches sie vorhin sammeln konnten. „Sollten wir Kratos sagen, dass er und Yuan Brüder sind?“, fragte Sheena und sah in die Runde. „Vorerst nicht. Erst wenn sich die Lage beruhigt hat. Das ist meine Ansicht“, gab Regal wieder und sprach damit auch für die anderen aus der Gruppe. „So sehe ich das auch“, meinte Sheena dazu. Sie saßen da und aßen ihr Essen und genossen es wirklich. Zu dumm, dass sie von den anderen getrennt wurden, dank der verdammten Riesenspinne. Wäre das nicht passiert, würden sie noch alle zusammen reisen. Zelos dachte an Lloyd und wirkte völlig abwesend. Das mit Lloyd ging ihm nahe und er aß nur zögerlich das Essen, welches er in der Hand hielt. Die anderen bemerkten es und sahen untereinander wieder an. „Komm, du musst wirklich etwas essen“, munterte Sheena ihn wieder auf. Er mochte zwar ein auserwählter Idiot sein, aber so sollte er sich dann doch nicht gehen lassen. Er sah kurz auf und wandte sich wieder seinem Essen zu, biss zögernd ab und spülte es mit einem großen Schluck Wasser aus seiner Flasche hinunter. „Sheena hat Recht. Auch wenn es dir gerade dreckig geht. Das Essen sollte man dabei jedoch nicht vergessen“, meinte Regal. Zelos wollte gerade die Stimme erheben, da tat es Regal erneut. „Ich weiß wie du dich fühlst. Mir erging es nach dem Tod von Alicia genauso mies. Ich wollte nichts mehr essen, geschweige denn weiterleben ohne sie“. Nun wusste Zelos nicht, was er sagen sollte, schwieg die anderen an und sah zu Boden. Die Stimmung war erdrückend. Er zog alle mit sich, ohne es zu wollen. Sie konnten ihm nicht wirklich helfen. Nur Lloyd wäre imstande ihn aus diesen gedanklich tiefen Loch zu holen und ihn dazu zu bewegen wieder fröhlich zu sein, wie er es für gewöhnlich auch war. Was würde wohl passieren? Bleiben die beiden weiter ein Paar oder trennten sich ihre Wege dann? Das konnte keiner der anderen genau sagen. Wenn sich die beiden trennten, was passierte dann mit Zelos? Das vermochten sie sich erst gar nicht auszumalen. Nicht dass der Rotschopf vor ihren Augen noch die Lust am Leben verlor, nicht dass er am Ende noch Selbstmord deswegen beging. Wenn es so weit kommen würde, würde Regal Zelos schon irgendwie wieder auf die Beine bringen. So sollte es nicht enden mit ihm. Nach dem sie ihr Essen aufgegessen hatten, liefen sie weiter das Tunnelsystem unter dem Brennnesselfeld. Sie folgten immer noch einem kleinen Bachverlauf, in der Hoffnung am Ausgang anzukommen. Irgendwohin musste ja das Wasser abfließen können. Regal war der festen Meinung, dass sie flussabwärts liefen, aber Sheena war sich nicht so sicher und sah ihn hin und wieder unsicher an. Zelos trottete einfach hinter den anderen her und sah nur zu Boden und dachte an Lloyd und dessen weiche und zarte Lippen. Sie waren das Laufen langsam aber sicher Leid. Wann würden sie endlich den blöden Ausgang erreichen?. Ihnen taten schon die Füße weh. Sie wussten nicht, ob die Sonne schon untergegangen war oder nicht. Wie weit weg würden sie dann noch von dem Berg weg sein zu dem sie wollten, wo sich der Hinweis befinden sollte? Der Weg machte einen abruptes Ende. Sie blieben vor einer Klippe stehen. Regal sah an der steilen Klippe um und konnte endlich den Ausgang weiter unten entdecken. Aber wie kamen sie nun darunter. Zelos konnte sie nicht alle hinunter bringen. Das würden ihm zu viel Kraft kosten und die brauchte er noch. Also müssten sie sich einen Weg suchen und liefen die Klippe in zwei Teams ab. Regal hatte Zelos geschnappt und lief mit ihm rechts und die Frauen links ab. Regal und Zelos liefen an der Klippe entlang und konnten nichts finden, was sie vielleicht hätte runterbringen können und so mussten sie wieder umkehren. Die beiden Frauen liefen immer noch und suchten alles ab, was nach einer Möglichkeit aussah, zum Ausgang zu kommen. Doch auch hier Fehlanzeige, nichts was ihnen helfen könnte und so drehten auch sie wieder um. „Nichts?“, fragte Regal Sheena, „Ja, nichts und ihr?“. „Auch nichts“, gab Presea wieder. „Und wie kommen wir nun dorthin? Uns läuft die Zeit davon! Wir wissen nicht, wie weit der Feind ist!“, rief Regal. Er machte einen Schritt zu weit und spürte, wie der Rand etwas nachgab. Er schreckte zurück. Da sah er Zelos an „Kannst du mal schauen, was unter uns ist?“ Gesagt, getan! Zelos ging nachsehen und erhob sich in die Luft und sah das Ganze von Weitem an, kam wieder und setzte neben Sheena die Füße auf den Boden „Ein ziemlich großer und tiefer See“. Perfekt, dachte sich Regal und ließ die anderen etwas an sich heran rücken und gingen etwas näher an die Klippe heran. Plötzlich sprang er in die Luft und kam mit einem sehr kraftvollen Sprung wieder auf. Der Boden unter ihren Füßen gab nach und sie stürzten in den See, den Zelos gesehen hatte und landeten sicher im Wasser. Als sich Sheena an das Ufer zog, sah sie Regal an „Sag mal geht’s noch!“. „Immer mit der Ruhe, wir sind nun unten!“, lachte Regal, kletterte aus dem See und zog Presea aus dem Wasser. Zelos zog sich als letzter aus dem Wasser und brach erschöpft am Ufer zusammen. So hob Regal den Auserwählten in die Arme und sie liefen dem ersehnten Ausgang entgegen. Als sie endlich wieder an der frischen Luft angekommen waren, hatten sie das Brennnesselfeld verlassen und waren dem Berg ein gutes Stück näher kommen. Sie erreichten ihr Lager, als die Sonne schon am Horizont verschwand und den Himmel und die Wolken in ein Flammenmeer tauchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)