Atra esterni ono thelduin von KeyblademasterKyuubi ================================================================================ Kapitel 4: Hartes Training -------------------------- Als sie landeten und etwas gegessen hatten, wies Endara sie an, verschidene Übungen zu absolvieren, damit sie sehen konnte, wie es um Kisaras körperliche Fitness und gelenkigkeit stand. Kisara allerdings fiel es schwer sich so zu verbiegen, wie Endara es verlangte. Gewöhnliche Übungen erwiesen sich als nicht so schwer, aber als Endara verlangte, dass sie sich in komplizierten Stellungen verbiegen sollte, stieß Kisara schnell an ihre Grenzen. Die Drachin nickte nachdenklich, als sie Kisaras Bemühungen betrachtete. „Dein Körper ist steif.“ sagte sie. „Du musst lernen, dich zu bewegen wie Schlange und Kranich.“ „Wie denn?“ brummte Kisara. „Durch den Rimgar. Das ist ein Tanz der Elfen, den ich leider nicht beherrsche. Demnach müssen das die Elfen übernehmen.“ „Soll das heißen, wir lernen den dann zusammen?“ erkundigte sich Kisara. „Das kann vorkommen. Aber darüber reden wir später weiter. Jetzt möchte ich herausfinden, wie weit deine körperliche Stärke ist.“ Daraufhin musste sich Kisara durch weitere Übungen quälen, was nur mit der Erkenntnis endete, dass sie schwach war. Endara prüfte jede einzelne Faser ihres Körpers und stellte einen Trainingsplan für sie auf. Doch für diesen Tag entschied sie, dass es genug war. Mit schmerzenden Gliedern rollte Kisara das Schlafzeug aus, dass die Surdaner ihnen mitgegeben hatten und schlüpfte unter die Decke, während Endara sich neben ihr nieder lies und den Flügel über sie faltete. Schon bald war Kisara tief eingeschlafen.   In dieser Nacht träumte sie von der Sklaverei. Menschliche Kreaturen mit grotesk verzerrten Fratzen standen um sie herum, riefen ihr die schlimmsten Beleidigungen und Verwünschungen zu und schlugen auf sie ein. Die Umgebung war nur ein unheimliches etwas, eine Welt, wie sie sich die Unterwelt vorstellte. Unter ihr tat sich ein schwarzes Loch aus. Finger und Tentakeln aus Dunkelheit griffen nach ihr, schlangen sich um ihren Körper und zogen sie hinab, während sie sich wehrte, so heftig sie konnte, aber vergebens. Sie schrie, schrie nach Hilfe, aber niemand hörte sie. Die Finger zogen sie immer tiefer in das schwarze Loch hinab. Die Dunkelheit wallte um sie herum, begann, sich über ihrem Gesicht zu schließen. Nur einen Arm hatte sie noch frei, den sie dem Himmel entgegen streckte, in der verzweifelten Hoffnung auf Hilfe. Die Dunkelheit schloss sich über ihrem Sichtfeld, während sie tiefer sank. Doch urplötzlich, kurz, bevor auch das letzte bisschen ihres Körpers in dem dunklen Nichts verschwand, spürte sie eine warme Hand, die nach ihrer Griff. Die Dunkelheit wich zurück und ein gleißendes Licht trat in ihr Blickfeld. Eine Gestalt aus Licht stand dort, ihre Hand ergriffen, während die Dunkelheit sich zurück zog und ihren Körper langsam wieder frei gab. Die Lichtgestalt strahlte ein vertrautes Bewusstsein aus. Riesige Schwingen lagen auf dem Rücken der Gestalt, die sich nun bewegten und sich schützend um Kisara legten. Die Lichtgestalt zog sie sanft an sich, umarmte sie und legte ihre Flügel um sie. Die Furcht und die Verzweiflung, die sie noch vor kurzem gespürt hatte, wichen dem wohlig warmen Gefühl der Behütung. Kisara kuschelte sich an die Gestalt. „Endara...“ Kisara blinzelte, als sie erwachte und fand sich in Endaras Umarmung wieder, die sie wohl des Nachts an sich gedrückt hatte. Die Drachin blickte auf sie herab. „Alles wieder in Ordnung?“ fragte sie besorgt. „Du hattest einen schlimmen Alptraum!“ Ohne zu antworten erwiederte Kisara ihre Umarmung, spürte bei ihr das selbe wohlige Gefühl der Behütung. „Danke...“ flüsterte sie. „Danke... das du bei mir bist...“ Endara sah sie erst verwundert an, doch dann lächelte sie warm. Ein tiefes Summen rollte in ihrer Kehle, während sie Kisara weiterhin an sich gedrückt hielt. Nachdem sie sich gelöst hatten, nahmen sie ein Frühstück ein, ehe Kisara auf Endaras Rücken kletterte, mit neuem Elan, da sie wusste, dass es Endara gewesen war, die sie vor dem Traum beschützt hatte. Durch dieses Erlebnis hatte ihr Band an Stärke gewonnen. Inzwischen wollte Kisara ihre Freundin nicht mehr missen. Sie waren zwei Seiten einer Medaille. Keiner wollte den anderen mehr verlassen. Endara stieg in den Himmel hinauf, ehe sie sich wieder in die waagerechte legte. Kisara kuschelte sich an sie, streichelte mit ihrer Hand über ihren schuppigen Hals. Endara gab ein wohliges Summen von sich und Kisara spürte ihre Freude. War dass das Band, das Drache und Reiter teilten, fragte sich Kisara, da sie in Endara nun nicht mehr nur eine Freundin sah, sondern regelrecht eine große Schwester. Ob sie gleich fühlte wusste sie nicht. Während sie flogen fochten sie geistig miteinander. Kisara kämpfte mit neu gefundenem Elan gegen Endara an und es gelang ihr sogar, in einem Überraschungsmoment  ihren Angriff zu überwinden und in ihren Geist einzudringen. Endaras Geist sirrte regelrecht vor Macht und Weisheit und Kisara konnte einen Blick auf eine ihrer Erinnerungen erhaschen, ehe Endara sie aus ihren Erinnerungen verbannte. „Das war gut!“ lobte Endara, lies sich aber nicht anmerken, dass es ihr missfiel, dass Kisara in ihre Erinnerungen eingedrungen war. „Erzähl mir etwas.“ bat Kisara dann, während sie weiter flogen. Endara schwieg als sie nachdachte. „Damals, bevor weder Zwerg, noch Mensch oder Elf, ja, noch Urgal, in Alagaesia lebten, waren wir Drachen die intelligentesten und stärksten Kreaturen. Wir bevölkerten ganz Alagaesia. Von den Schneebedeckten Gipfeln der Berge, über die Wüste Hadarac bis in die Wälder Du Weldenvardens. Es gab uns in vielen verschiedenen Rassen und Elementen. Von Schneedrachen- über Wüstendrachen bis zu Säuredrachen. Das Feuer gehorchte nur den Feuerdrachen, die jetzt die letzten Drachen Alagaesias sind. Als sie Zwerge auf der Bildfläche erschienen, verließen die Drachen Alagaesia. Nur ich und die Feuerdrachen blieben. Die Drachen, die fortgezogen waren, errichteten eine neue Welt, die nur mit ihrer Einladung betretenwerden kann. Dort, mit Hilfe der Raum- und Zeitdrachen, errichteten sie einen Lebensraum für jedes Lebewesen, das vom Aussterben bedroht war. Selbst nachdem sie fortzogen hielten wir Kontakt und sie erzählten mir Dinge von ihrer neuen Welt, Dinge, von den Kreaturen, die zu retten sie sich zur Aufgabe gemacht hatten. Sie reisten durch die verschiedensten Welten, immer auf der Suche nach Kreaturen, die sie retten konnten. Kurz vor meinem Zauberschlaf allerdings hörte ich nichts mehr von ihnen. Zu dieser Zeit hatte ich schon die Ankunft der Völker Alagaesias miterlebt. Als ich in Schlaf fiel löschten die Götter die Erinnerungen an mich aus, so dass ich in Ruhe schlafen konnte, bis mein Partner mich finden würde.“ Kisara lies sich diese Geschichte durch den Kopf gehen. Es hatten also noch andere Drachen existiert, die davon gezogen waren, als die ersten Völker Alagaesia besiedelten. Und sie hatten ihre eigene Welt erschaffen... „Die würde ich zu gerne einmal sehen...“ murmelte sie. „Vielleicht eines Tages.“ sagte Endara. „Vielleicht, wenn wir den Krieg beendet haben und Galbatorix gestürzt haben.“ Kisara nickte. Sie flogen weiterhin schweigend daher, als Kisara gähnte. Sie war immer noch müde, immerhin war es kaum eine Woche her, seit Endara sie aus der Sklaverei befreit hatte. Sie vertäute sich mit dem Haltegurt, ehe sie sich auf die dicke Decke auf Endaras Rücken legte und einschlief. Endara bemerkte, dass Kisara eingeschlafen war und bemühte sich, besonders behutsam dahin zu gleiten um sie nicht zu wecken und zu verhindern, dass sie herunter fiel. Während ihre Partnerin also schlief, hatte sie genug Zeit zum nachdenken.   Kisara erwachte, als Endara zum Landeanflug ansetzte. Sie wirbelte Staub mit ihren Flügeln auf, als sie sanft auf dem Boden aufsetzte und Kisara von ihrem Rücken rutschte. „Hör zu. Mir ist etwas eingefallen.“ sagte sie. „Die Elfen sind ein sehr höfliches Volk. Ohne die richtige Höflichkeit kann man sich schnell Feinde machen, auch wenn die Elfen Meister darin sind, ihren Ärger zu verbergen. Sie werden selbst dann höflich zu dir sein, wenn sie wütend sind. Da du ein Drachenreiter bist, wagen sie es nicht, zu explodieren, was aber nicht heißt, dass sie es nicht können.“ „Das heißt, wenn man sie nicht richtig grüßt, kann man sie kränken?“ „In der Tat. Du hast es erfasst. Also sieh mir jetzt gut zu. Ich zeige dir den traditionellen Elfengruß!“ Daraufhin verging die nächste Zeit, in der Endara Kisara den traditionellen Elfengruß zeigte. Sie führte zwei Finger an die Lippen, was, wie sie erklärte, bei Elfen von gleichem oder niedrigerem Rang angewendet wurde. Dann wiederholte sie die Geste, drehte allerdings zusätzlich die Hand vor der Brust. Das war die Begrüßung für hochrangige Elfen, wie sie sagte. Kisara wiederholte die Gesten und versuchte, sie sich so gut wie möglich einzuprägen. Endara erklärte ihr noch weitere Höflichkeiten gegenüber den Elfen und klärte sie im Allgemeinen  etwas über dieses Volk auf. Sie erwähnte auch die alte Sprache. Eine mächtige Sprache, die die Magie verkörperte. Sie nannte ihr Titel, mit denen sie die Elfen ansprechen sollte und die rituellen Begrüßungsverse der alten Sprache. Sie wiederholte diese so lange, bis Kisara sie verstanden hatte und richtig aussprach. „Die Alte Sprache ist ein weiterer Teil, den du lernen musst. Du brauchst sie nicht nur zum zaubern, sondern auch, um dich mit den Elfen unterhalten zu können. In der alten Sprache kann man nicht lügen. Erzählt dir ein Elf in der alten Sprache etwas, so wird er nicht lügen und auch bei dir kann das von Vorteil sein.“ „Wie ist denn das, wenn ich den Elfen erkläre, dass mir mein bisheriger Lebensstand nicht erlaubt hat, irgendetwas für sie zu lernen? Ich kann zum Beispiel weder lesen noch schreiben, noch kann ich eine andere Sprache außer meiner.“ „Dieses Wissen solltest du nicht jedem x-beliebigen anvertrauen.“ sagte Endara. „Verrate es nur denjenigen, die es wissen müssen, wie zum Beispiel der Königin von Ellesmera, denn wenn sie es weiß, sind mögliche Verstöße gegen die Höflichkeit der Elfen nicht so schlimm, da sie Bescheid wissen.“ Endara erklärte ihr noch viele weitere Dinge, die sie über die Elfen wissen musste. Dann begann sie, ihr zu erläutern, wie man am besten einen Angriff auf ein anderes Bewusstsein startete. Der idealste Weg wäre, das Bewusstsein des Gegenübers zu studieren um mögliche Schwachstellen zu finden. Bisher hatte sie ihr nur beigebracht, wie sie sich gegen andere Magier schützen konnte. „Selbstverständlich kann der feindliche Magier immer noch Zauber auf dich wirken, aber wer den Geist des anderen überwältigt, gewinnt.„ sagte sie. Kisara nickte. Sie saugte die Informationen auf wie ein Schwamm. Seit dem Alptraum hatte sie sich grundgelgend geändert. Nach dem Essen ging Endara Kisaras Trainingsplan an, damit sie Kraft und Beweglichkeit aufbaute. Die erste Übung bestand bereits darin, sich um die Äste, die Endara mit gewaltiger Kraft in eine Felswand gerammt hatte, herum zu biegen, ohne sie zu berühren. Bereits das war außerordentlich anstrengend und es passierte häufig, dass Kisara die Äste berührte. Um zu zeigen, wie es sein sollte, durchlief Endara selbst den Parcours und berührte keine einzige Stange. „Wenn wir an deiner Kraft und Beweglichkeit gearbeitet haben, nehmen wir deine Geschwindigkeit in Angriff.“ sagte sie. „Aber warum muss ich mich wie eine Schlange winden können?“ fragte Kisara. „Ganz einfach: So trainierst du deine Auswechmanöver. Sehr hohe Beweglichkeit gepaart mit Schnelligkeit kann dir im Kampf das Leben retten. Stell dir vor, man schießt mit Pfeile auf dich. Durch deine schnellen Reflexe und deine Beweglichkeit kannst du dem mühelos ausweichen. Du kannst deinen Körper mit Magie sogar soweit verändern, dass deine Knochen flexibel aber gleichzeitig noch stark sind. So kannst du Stellungen einnehmen, die unmöglich wären, würdest dir aber nichts brechen.“ Kisara dachte darüber nach. So würde sie sich wie eine Schlange bewegen können und hätte kaum einen bis keinen Nachteil. Aber fürs erste lies sie diesen Gedanken ruhen und versuchte sich noch einmal am Parcours. Zusätzlich dazu lies Endara sie einige Gelenkigkeitsübungen ausführen. Sie waren weniger anstrengend wie der Parcours, aber genauso schweißtreibend. Nach dem Training badeten sie im nahen Fluss. Das kühle Nass erfrischte Kisaras vom Training erschöpften Körper, doch zu lange hielt sie sich nicht darin auf, da sie schnell fror. Als sich Endara aus dem Wasser gehievt hatte, klaubte sie Holz zusammen und entzündete es mit einem Feuerstrahl, dass Kisara sich an dem Lagerfeuer wärmen konnte. „Du machst dich wirklich gut.“ lobte Endara sie, als sie sich mit einem großen Fisch im Maul, den sie gefangen hatte, am Feuer nieder lies. Den Fisch entschuppte sie geschickt, nahm ihn aus und steckte ihn auf einen Ast am Feuer, dass er gut durchbraten konnte. „Wir sollten noch rund drei Tage brauchen, bis wir Du Weldenvarden erreichen.“ sagte sie. „Im Grunde und allein könnte ich Ellesmera wohl innerhalb von einem oder zwei Tagen erreichen, aber mit dir muss ich mich etwas drosseln.“ „Warum?“ fragte Kisara nach. „Allem voran, weil du keinen Sattel hast. Die Decke und das Seil halten dich nur bei normaler Geschwindigkeit auf meinem Rücken. Außerdem beherrscht du nicht die Magie, den Wind um dich herum zu leiten, geschweige denn, dich vor der Kälte extremer Höhe zu schützen. Deshalb muss ich mich zügeln. Zu deinem Wohl.“ Kisara nickte schweigend. Aber Endaras Worte stimmten. Immerhin kannten sie sich erst seit ein paar Tagen und hatten nie die Gelegenheit, einen richtigen Sattel zu besorgen. Also musste sie es wohl vorübergehend so akzeptieren. Als der Fisch durch war, bestand Endara darauf, dass Kisara ihn aß, da sie die Kraft brauchte, vor allem nach der Schinderei durch die Sklaventreiber. Sie war ja nur Haut und Knochen, also musste sie essen um wieder etwas gesundes Gewicht zuzulegen. Nachdem ihre Kleidung, die am Feuer hing trocken war, kleidete Kisara sich wieder an, ehe sie gähnte. Endara hob einladend den Flügel und Kisara krabbelte zu ihr um sich an ihren warmen Bauch zu schmiegen. Endaras bunte Schuppen warfen Farbenspiele- und Sprenkel in verschiedenen Farben auf die Umgebung, bevor sie das Feuer löschte und den Flügel wie eine Decke über Kisara legte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)