Family Ties von MayAngel (Where will you go...) ================================================================================ Kapitel 1: Im Schatten der Verschwörung --------------------------------------- In einem Verlies, weit unter dem Stadtgeschehen, erleuchtet einzig und alleine durch das lodernde Licht von Kerzen trafen sie sich zu ihrem nächtlichen Plausch. Diejenigen, die die Unterhaltung beiwohnten, nannten sich Freunde und würden keinen vom anderen verraten. Es roch überall nach Schnodder, Dreck, Ausscheidungen, Schweiß, Wein. Kein angenehmer Ort, aber die perfekte Möglichkeit, still und heimlich miteinander sich zu beraten. ­ „Dieser elende Bastard Zorro, sogar die Armee beschützt ihn!“ Hörte man eine kühle, tiefe Stimme sprechen. Sie gehörte einem älteren Mann, und er war umgeben von wesentlich jüngeren Kerlen, die noch lange nicht ergraut waren, so wie er. „Sprich, was du hast in Erfahrung bringen können, mein Freund“, verlangte er danach weiter. „Der Schlüssel zum Problem Zorro ist doch ganz simpel“, verriet eine der schwarzen Gestalten, die kaum ein Licht beleuchtete, um sie weniger düster dreinschauen zu lassen. Man sah nicht ihre Züge, deswegen bleiben wir zu diesem Zeitpunkt sachlich. Fünf an der Zahl waren zugegen. Zwei von ihnen würde man als ungeheuer gutaussehend bezeichnen. Edle Kleidung zierte sie zwar alle, doch ein junger Herr mit teurer grüner Samtjacke – gewiss ein reicher Don, nicht mehr – fiel sofort inmitten der älteren Herrn auf. Sowie ein Weiterer in einem weinroten Hemd aus feiner Seide gekleidet, mit einer altrosa farbenen Schleife verziert, übergestreift ein dunkelblaues Jackett. Die Älteren, fast alle entstammend dem niederen, spanischen Adel. Wahre Caballeros von aristokratischen Geblüt nannten sie sich. Doch ihr Blut war schwärzer als die tiefste Nacht. „Nun! Spannt uns nicht länger auf die Folter, Don Luis!“ Forderte Don Antonio, der verdammt gutaussehende Junge mit der grünen Jacke, mit braungebrannter Haut, entstammend aus gutem Hause, jedoch nicht blaublütig, wie der junge Mann an seiner Seite, der sich Don Juan nannte. „Die Bürger dieser Stadt!“ Verriet Don Luis mit einem geheimnisvollen Grinsen. Er bezweckte, nie unnötige Worte zu verschwenden. „Aber keiner wird freiwillig reden! Ihr wisst doch, auf ihren Helden – pff – lassen sie nichts kommen!“ Spöttisch missbilligte einer der Dons – und zwar Don Antonio - die Handlungsweisen der einfachen Leute. Man schenkte ihnen etwas Geld und sie liebten ihn – lächerlich. Dieser Zorro solle ihnen nicht nur Geld gestohlen haben, sondern auch Armeegüter an sie verteilt haben. So etwas stand einem Mann von Stand nicht im Sinne, dieser war dazu verpflichtet, sich stets um seine eigenen Belange kümmern - versuchen sein Vermögen auszuweiten. Je mehr du hast, umso mehr kannst du dir kaufen. Auch die Gunst von Menschen. Ein jeder war käuflich. Geld bedeutete Macht, das wussten sie. Deswegen konnten sie einen gutherzigen Mann wie Zorro überhaupt nicht verstehen – ihr Glück war auch, dass sie nicht wussten, welchen Kreisen er entstammte, dann wären sie gewiss noch bestürzter. „Nichts leichter, als das! Wir zwingen sie! Notfalls mit Gewalt!“ Don Luis war ein hartherziger, verbitterter alter Mann geworden, der auf die Liebe seiner Frau nicht angewiesen war. Sie hatte ihn geheiratet, weil er vermögend und guten Blutes war, nicht weil sie große Gefühle für ihn hegte, nein. Sie liebte ihre Kinder, aber niemals ihn. Wie könnte sie einen so erbarmungslosen Tyrannen von Mann auch lieben? Er erzog seine Kinder mit eiserner Hand, dabei benutzte er sogar Gegenstände, um sie zu züchtigen. Wenn sie nicht spurte, würde er auch sie verprügeln. „Don Ricardo! Was sagt Ihr zu dem Thema? Die ganze Zeit schweigt Ihr!“ Wollte jetzt Don Juan mit verschränkten Armen wissen. „Und du, Antonio? Was ist dein Beweggrund?“ Stets schien der junge Mann wachsam und neugierig zu sein, wollte alles wissen, was es in Erfahrung zu bringen gab. Deswegen war er auch so manchem Menschen ein Dorn im Auge. Zum Beispiel seinem Vater – umso verwunderter konnte man sein, dass er ihn mitgebracht hatte. „Juan!“ Mahnte ihn sein Vater, Don Luis, doch sein Sohn drehte den Kopf beiseite und ihn zierte ein missmutiger Gesichtsausdruck, weil er es einfach hasste, wenn sein Vater ihm den Mund verbot. Er war alt genug, um sich eine ernsthafte Meinung bilden zu dürfen. Außerdem durfte er hinterfragen – nicht wahr? Ein Erwachsener musste immer den Dingen auf den Grund gehen und beurteilen, wenn er gerecht sein wollte. Was war falsch daran? „Aber Juan, Kind! Die Liebe! Was denn sonst?“ Der Angesprochene ließ sich ungern Kind nennen, schluckte es jetzt aber, da es sich um einen Freund seines Vaters handelte und er keinen unnötigen Aufriss machen wollte. Sich unbeliebt machen, wollte er dann nicht, sonst misstraute man ihm und verriet ihm weniger. Erschrocken zuckte der gut braungebrannte Mann und senkte den Blick. „Lasst mir wenigstens die Würde, es nicht beim Namen nennen zu müssen.“ „Mein Sohn hatte die glorreiche Idee, herauszufinden, wer ihm am meisten bedeutet. Und wir sind fündig geworden. Diese edle Dame, deren Reichtum man schon seit langer Zeit geraubt hat. Sie soll noch nächste Woche Don Diego Vega heiraten, um ihres Vaters Stand wieder herzustellen. Sie ist von edlem Geblüt, sagt man, aber eine Primadonna sondergleichen. Eigensinnig, starrsinnig und vorlaut. Trotzdem hat man ihr gestattet, einen Mann von Rang wie Don Diego zu heiraten – verflucht sei der reiche Bengel, mit seinem noch reicheren Vater!“ Die Worte von Ricardo hätten ebenso gut von seinem Sohn stammen können, denn er mochte Diego auch nicht so besonders. Das war sehr milde ausgedrückt. Wenn ihm etwas zustoßen würde, man durfte sicher sein, dass es ihm ein Lächeln entlocken würde. „Nun denn – ich kläre euch auf, Männer“, sagte Don Luis mit einem siegreichen Lächeln. Gewiss war er vielleicht zu siegessicher, aber es bereitete ihm sichtbare Freude, diesen Plan zu entwerfen. Dabei schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe und konnte seinem Bruder zu neuem Wohlstand verhelfen. „Juan! Bring uns Wein! Pronto!“ Schnaubend sah der Junge seinen Vater an, wollte sich nicht beugen, doch die kalten Augen drangen so tief in ihn ein, dass es ihn ängstigte. Viele Male hatte sein Vater ihn mit der Peitsche geschlagen – leider auch jenseits der 20 Jahre. Er würde es noch heute tun, wenn er ihm nicht gehorchte. Gerade hasste er ihn, wieder einmal. „Ja, Vater.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und der zweite junge Mann sah ihm nach, wie er zwar verärgert wirkte, aber doch tat, was man ihm aufgetragen hatte. Erst als Don Juan außer Sichtweite war, wendete sich Don Antonio an den am meisten adeligen Mann von ihnen. Don Luis. „Warum schickt Ihr Euren Sohn davon? Darf er diesen schmutzigen Plänen nicht beiwohnen?“ Lachte er. „Mein Sohn ist – man verzeihe mir diese Worte – zu weich! Ihm würde einfallen uns am Ende zu verraten, nur um einem elenden Weib zu helfen! Er nennt sich selbst einen waschechten Caballero. Manchmal schlägt er sich mit anderen Männern, nur um Frauen in der Not zu helfen. Ich schäme mich für meinen eigenen Sohn. Irgendwann wird ihn einer umbringen, das schwöre ich. Und schuld sind immer die Frauen.“ Er schüttelte den Kopf, seufzend und griff sich an selbigen, als plagten ihn die größten Sorgen, dabei war sein Sohn nur eine Kopie für seinen längst, seit über 10 Jahren schon beerdigten, liebsten Sohn. Nur Idioten ließen sich für eine Frau töten, seinen Sohn zählte er zu diesen Dummköpfen. „Zurück zum Wesentlichen! Man erzählt sich in der Stadt, so erfuhr ich, dass Zorro an dieser Dame sehr viel gelegen ist“, verriet Luis den Männern. „In den Berichten der Garrison von Los Angelés ist es schwarz auf weiß niedergeschrieben worden. Sobald die Dame in Gefahr schwebte, war dieser Zorro sofort zur Stelle. Gewiss hat sie sein Herz entflammt. Noch so ein erbärmlicher Kerl, den eine Frau schwächt. Dafür muss man ihn bestrafen!“ Don Luis lächelte zunächst zynisch, dann lachte er laut und finster auf.   Verärgert beschritt Don Juan den Weinkeller und machte sich Gedanken darum, was sein Vater diesmal wieder ausheckte. Zwar hatte er ihn davon geschickt, aber vorher hatte Don Ricardo genug Plappermaul bewiesen, dass Juan zumindest etwas ahnte. Es ging um eine Frau, er mutmaßte, dass er deswegen weggeschickt worden war. Weil der junge Mann Gewalt an Frauen verteufelte, sie auch nie selbst angewandt hätte. Was auch immer sie mit dieser armen Señorita vorhatten, es verhieß zweifelslos nichts Gutes. Denn seinem Vater konnte man gewiss alles an Gewalttaten zutrauen. Die Umstände, die seither im Königshaus herrschten, beunruhigten ihn ebenso sehr, wie die Tatsache, des Abdankens eines gerechten Gouverneurs wie Arrilaga. Was hatte diesen Mann wohl bewogen, seinen Posten aufzugeben? Doch nicht etwa mit einem Mal die Liebe zu seiner Frau? Das eine schloss doch das andere nicht aus. Was würde nur aus Kalifornien werden, jetzt da sein Vater den Posten des Gouverneurs zeitweise begleitet? Je mehr Juan darüber nachdachte, umso mehr sorgte er sich. Gerechtigkeit konnte man bei einem Mann wie seinem Vater nicht erwarten. Er war niemals fair, noch nicht einmal zu seiner eigenen Familie. Seinen Sohn schlug er, seine Frau nannte er nutzloses Weib, manchmal wendete er auch Gewalt gegen sie an, um sie sich gefügig zu machen, sollte sie doch einmal den Mut aufbringen, ihm zu widersprechen. Auch seine junge Tochter, Luisa kämpfte gegen die Hartherzigkeit ihres eigenen Vaters an. Vor sage und schreibe 6 Monaten waren sie hier eingetroffen. Man durfte davon träumen, dass sein Vater je über Familienverhältnisse gesprochen hatte. Juans Tante hatte ihm allerdings verraten, dass sie Verwandtschaft in Kalifornien hatten. Sein Vater behauptete trotzdem das Gegenteil. Gerade so, als wenn sie für ihn gar nicht existierten. Also sollte sein Sohn keinen Kontakt zu ihnen herstellen. Dieser hartherzige, verbitterte, alte Mann – er war für ihn nicht mehr als ein notwendiges Übel, Blutsverwandtschaft, die er sich nicht aussuchen konnte. Am liebsten wollte er Reißaus nehmen. Was sie alle wegen ihm erdulden mussten, war fast nicht mehr zu ertragen. Aufgrund dessen wäre er wohl auch nicht traurig, wenn sie jemand von ihrem Vater erlöste. Eine göttliche Fügung, die konnten sie alle gut gebrauchen. Darum fühlte sich Juan nicht einmal schlecht. Es gab Menschen, die hatten den Tod verdient. Sein Vater war einer davon. Sie konnten nur hoffen, dass schleunigst eine Ablöse gefunden wurde, die Kalifornien vor dem Schlimmsten bewahrte. Oder dass Zorro, gerecht wie er ist, seine Klinge durch meinen Vater fahrenlässt, um sein Land zu beschützen, wie er es bei Ramón schon getan hat. Aber es war schon verdammt hartherzig, dem eigenen Vater den Tod zu wünschen, fehlen würde er ihm allerdings gewiss nicht. Dagegen ihn selbst töten, das wäre die Sünde schlechthin. Diese unsägliche Arbeit musste schon ein anderer für ihn verrichten. Man erzählte sich von Los Angelés bis Madrid die Geschichten über den Rächer Zorro, der für seine Landesleute einstand. Den man als Gefahr für die spanische Krone bezeichnete, nur weil er es wagte, Gerechtigkeit für sein Land einzufordern. Das waren schon düstere Zeiten. Spanien war ein einziges Pulverfass. Wo auch immer man residierte, überall schlugen Kanonenkugeln ein. Das Heer verwüstete ganze Landstriche. Wer dort lebte, konnte nie sicher sein, dass sein trautes Heim nicht bald dem Erdboden gleich gemacht wurde. Deswegen hatten sich viele Dons nach Übersee auf und davon gemacht. Der König war auch sehr großzügig in der Landverteilung an seine adeligen Gefolgsleute. Je mehr sie erwirtschaften konnten, umso mehr Geld würde er am Ende einsacken. Auch ihr König war ein habgieriger Mann, so wie fast alle Reichen. Don Juan war in diesem Luxus aufgewachsen. Trotzdem bedeutete er ihm nicht sonderlich viel. Was ihm wirklich etwas bedeutete, war Freiheit. Diese besaß er nicht, er war der adelige Sohn eines mächtigen Mannes. Von ihm wurde verlangt präzise zu funktionieren. Gefühle zu haben war gänzlich untersagt. Jedoch so wie sein Vater werden, das wollte er beim besten Willen nicht. Viele Dinge ließ er sich nicht ansehen, wirkte oft kühl. Das wiederum hieß nicht, dass er keine Gefühle besaß. Das letzte Mal hatte er Gefühle gezeigt, als er erfahren hatte, dass sie tatsächlich Verwandtschaft in Kalifornien hatten. Leider mit dem bitteren Nachgeschmack, dass sein Vater ihnen nichts Gutes wünschte.   Noch, bevor die Hochzeit stattfinden konnte, mussten sie ihren Plan in die Tat umsetzen. Ihr Plan, die Gefühle des Mannes gegenüber der Señorita auszunutzen, war eigentlich nur ein Vorwand. Entschlossen hatten sie etwas völlig anderes. So waren sich die Herren teuflisch sicher, dass die Dame die wahre Identität von Zorro kannte. Man musste sie ihr nur entlocken. Sein Geheimnis machte ihn stark, sonst nichts. Eine Frau, die ihrem Helden treu ergeben war, dazu zu bringen, ihn am Ende an die Armee zu verkaufen, war kein Leichtes. Umso wichtiger sei es, dass sie zügig handelten. Die Zeit drängte, da der alte Don Alejandro seinem Sohn wohl mächtig Druck gemacht hatte. Noch diesen Monat – und davon war nicht mehr viel übrig – sollte die Hochzeit zwischen Diego und Lolita stattfinden. Sie wollten es wohl schleunigst über die Bühne bringen, ehe sie ihre Entscheidung bereuen könnte und entschloss, diese zu revidieren. Davor schien der alte Narr große Angst zu haben. Man konnte nur erahnen, was die älteren Männer mit einem hübschen Ding wie Señorita Lolita vorhaben könnten, um sie zum Reden zu zwingen. Es fiel nur ein einziger Satz und der brannte sich in so manches Gedächtnis. Sie sei nichts wert, wenn sie bereits die Nacht mit einem Mann im Schlafgemach verbracht hatte. Ihr Druckmittel würde an dem Tag erlöschen, an dem sie Diego heiratete. Nur unverheiratet sei sie ihnen wirklich nützlich. Die treue Ergebenheit der Dame würden sie mit ihrem Vorhaben blitzartig beseitigen. Natürlich schrie Juan nicht gerade herum, als er den Wein brachte, sondern verhielt sich leise, dabei belauschte er Fetzen des Gesprächs der Männer. „Wird Don Diego nicht ein Problem darstellen, wenn Ihr einfach so seine Braut aus ihrem häuslichen Umfeld entführt? Er ist zwar ein Feigling, aber sein Vater besitzt so etwas wie Macht. Er könnte uns ziemlichen Ärger machen, oder nicht?“ „Du Einfaltspinsel“, lachte sein Vater, „du hast noch viel zu lernen, Sohn. Don Luis plant doch nicht, die Señorita zu entführen! Er wird lediglich die Armee zur Hazienda Pulido schicken, mit einem Haftbefehl. In den Berichten wurde sie namentlich als Komplizin von Zorro aufgeführt. Der Captain hat nur nichts gegen sie unternommen. Dafür wird Don Luis ihm auch ordentlich die Leviten lesen.“ Dieser Captain konnte einem leidtun. Wenn sein Vater jemandem die Leviten las, endete das nicht selten mit Schlägen. Menschen behandelte er niemals gut. „Das wird Don Diego nicht schweigend hinnehmen“, konterte Antonio weiter. „Der tritt euch doch sofort auf die Füße! Er wird mit Geld ankommen und sie freikaufen.“ „Das kann er nur, wenn er sie auch findet.“ Jetzt lächelte Luis auf eine grausame Art und Weise. „Wir werden sie nicht in der Garrison festhalten. Wir bringen sie raus aus dieser Stadt. Denn so viel Macht den Vegas auch zugesprochen wird, sie können auch nur etwas unternehmen, wenn sie wissen, wo sie sich aufhält. Wir müssen uns nur genügend Zeit verschaffen, sie ordentlich verhören zu können. Glaubt mir, Freunde, sie wird singen lernen, wenn wir uns ein bisschen mit ihr beschäftigen. Ich habe meine Leute, auf die Verlass ist. Ausgehungerte Soldaten, die schon seit Jahren nichts Weibliches mehr gesehen haben. Geschweige denn angefasst. Der Rest obliegt deiner Fantasie, Antonio.“ Und was, wenn sie nicht reden würde? Diesen Gedanken verscheuchte Antonio in Windes Eile, sonst würde er auch noch weiche Knie kriegen. War Lolita so dumm?   Die nächtliche Stille hatte sich über die Stadt gelegt und lullte sie ein mit dem sanften Singen des Windes, der sein Lied leise pfiff. Es war ruhig, nirgendwo war auch nur im Ansatz etwas in Richtung Streit zu hören. Da war der Krach, den ein einzelner Mann mit einem Mal veranstaltete natürlich sofort über die gesamte Plaza zu hören. „Das ist doch vollkommen unnötig! Zorro hat die Segel gestrichen! Und Ihre sogenannte Komplizin hat längst um diesen Mann vergessen. Sie ist auf dem besten Wege die Frau eines anderen Mannes zu werden. Wollen Sie einer Frau denn gar nichts gönnen?“ Seine Stimme tobte durch den kleinen Raum. Um ihn herum Akten. In der Nähe des Regals stand sein Tisch mit einem schlichten Stuhl, ausgestattet mit Schreibpapier, Tinte und einer Feder. In Mitte des Tisches eine Kerze, um auch spät nachts noch seine Arbeit verrichten zu können. Er war ein hart arbeitender, fleißiger Mann, der sich kaum eine Pause gönnte. „Verbrecher müssen bestraft werden!“, stellte Don Luis richtig. „Egal, ob sie ihre Taten eingestellt haben. Ein Mann dieses Kalibers kann man nicht einfach so davon kommen lassen, Captain! Die Liste seiner Vergehen nimmt mehrere Seiten Papier ein. Wie können Sie da an mein Gewissen appellieren? Diese Frau hat einem Verbrecher zur Flucht verholfen. So steht es im Bericht geschrieben. Wissentlich hat Sie die spanische Armee getäuscht, als Sie hinter diesem Zorro her waren. Das ist kein Kavaliersdelikt, das wissen Sie genau. Aber machen Sie sich keine Sorgen, Jekyll. Wir werden sie gut behandeln. Schließlich ist sie ja eine vornehme Dame. Wenn auch mit einem frechen Mund. Solange sie den nicht aufmacht, wird ihr nichts geschehen. Alles, was wir wollen, ist der Name des Mannes, der sich Zorro nennt. Dann kann er sich nicht mehr vor uns verstecken. Ich will sie gar nicht allzu lange festhalten. Nur verhören, mehr nicht.“ Dieser Mann, er hatte das Sagen. Mehr als Kommandant Ramón es gehabt hatte. Trotzdem bot der Rothaarige ihm resolut die Stirn. „Bei aller Hochachtung, Exzellenz. Eine gefühlsgeleitete Frau, wie sie, ist nicht ernst zu nehmen. Woher wollen Sie wissen, dass sie wirklich um seine Identität weiß? Manche Frauen verlieben sich in ihren Held, ohne je sein wahres Gesicht gesehen zu haben.“ „Ich diskutiere nicht mit einem Offizier niederen Ranges über meine Vorhaben. Noch dazu einem, der nicht dem Adel entstammt. Ich befehle Ihnen nur, diese Frau zu verhaften und herzubringen. Dass ich ihnen den Grund erläutere, ist reines Wohlwollen! Verstanden, Captain? Nehmen Sie sich ein paar starke Männer. Nicht, dass sie noch zu fliehen versucht.“ „Das werde ich nicht!“ Draußen schlotterten einigen Kerlen die Knie, als sie die Worte des Captains hörten. Denn es war eine klare Befehlsverweigerung. Gegenüber dem Ranghöchsten im Land war das nicht gewagt, sondern selten dämlich. Sein Mut in allen Ehren, aber damit fiel er ganz gewaltig in Ungnade. Etwas, wovon man sich niemals erholte. „Sie wollen meinen Befehl verweigern? Für eine dämliche Frau?“ Das machte Don Luis unglaublich wütend, deswegen nahm er die Peitsche und zog sie lang. Es knallte einmal, als er sie straffte. Unbeeindruckt stand dieser Mann vor ihm, der rein gar nichts zu fürchten schien. Nicht seine eigene Bestrafung, den Verlust seiner Arbeit, seines Rangs, oder gar seines Lebens. „Ich bringe Sie vor’s Kriegsgericht!“ Drohte Luis und erhoffte sich damit, sein Gegenüber in die Knie zu zwingen. Das wäre wohl sein klares Todesurteil. Man bestrafte seine Offiziere doch sowieso stets so wie es einem beliebte. Noch ehe jemand in Spanien davon erfuhr, hätten sie ihn bereits hingerichtet. „Nein, das verstehen Sie falsch. Ich lege mein Amt freiwillig nieder ...“ „WACHEN!“ Rief Don Luis. Gleich darauf stürmten vier Soldaten den Raum. „Nehmt diesen Mann fest! Er hat gegen grundlegende Regeln verstoßen. Nicht nur einmal!“ „Aber Exzellenz. Er ist der fähigste Offizier weit und breit. Wir haben ihm viel zu verd-“ „Schweigt! Es ist ein Befehl! Sperrt ihn in eines der Gefängnisse und dann holt mir einen der anderen Stümper! Hoffentlich ist der dann umgänglicher und weiß, dass man einen Befehl des Gouverneurs Folge zu leisten hat.“ Weitere Widerworte würden nichts bringen, deswegen ließ er sich wohl auch ohne Weiteres abführen. Wie einen Verbrecher behandelten sie ihn. Jekyll verfluchte den Tag, an dem dieser Tyrann die Tür sein Arbeitszimmer passiert hatte, um sich ihm vorzustellen. Schon damals, beim ersten Blick in seine barbarischen, kalten Augen, hatte der Captain geahnt, dass Gefahr im Verzug war. Von diesem Mann ging Unheil aus. Nie hätte er zu glauben gewagt, dass er sich jemals wie ein Straftäter fühlen würde. Dabei musste er unweigerlich daran denken, wie man diesen Zorro immer behandelt hatte. Natürlich, er war ja ein Verbrecher, aber verdient hatte er es genauso wenig. Gerade in diesem Moment empfand er Sympathie für ihn. Leider würde es womöglich überhaupt nichts bringen, sich aufzulehnen. Aber er konnte diesem Scheusal in seinen grausamen Plänen schließlich nicht helfen. Dass Don Luis ihn sofort verhaften lassen würde, hätte Jekyll nie für möglich gehalten. Nie hatte er sich etwas zu Schulden kommen lassen. Bestimmt würde er bald wieder draußen sein und der König am Verstand des Mannes zweifeln. Als man ihm mitgeteilt hatte, dass er mehrmals gegen die Regeln verstoßen hatte, hatte er sich ernsthaft gefragt, inwiefern er das hatte. Es war nicht so, dass er Zorro die Hand geschüttelt und sich mit ihm verbrüdert hatte. Laufen lassen hatte er ihn, weil er ihnen zur Hilfe geeilt war. Genauso wie er Lolita damit hat durchkommen lassen, dass sie ihn in die falsche Richtung geschickt hatte. Das waren höchstens zwei nennenswerte Fehler, die er gemacht hatte. Die rechtfertigten noch lange nicht, ihn ins Gefängnis zu sperren. Auch eine einzige Befehlsverweigerung reichte dafür nicht aus. Aber Leute wie dieser Don Luis, die fanden gewiss ihren Weg, wenn sie jemanden nicht mochten. Und sei es, weil sie nun einmal als Ranghöchster des Landes galten. Nun denn, gemocht fühlte er sich nicht. Genau genommen tat das kaum einer hier. Oder? Außer Gonzales, aber den hätten sie als nicht zurechnungsfähig erklärt, weil er ja so naiv war.   Es war kaum zu glauben, was ein einzelner Mann an Unheil mit sich bringen konnte. Zwar war Don Carlos Pulido bei ihrem Gouverneur bereits vor Jahren in Ungnade gefallen. Aber an diesem Tag wünschte sich die Familie, er wäre Gouverneur geblieben. Denn sein Nachfolger, Don Luis de la Cruz schien noch bei weitem grausamer und tyrannischer zu sein, als Arrilaga. So fielen mehrere Soldaten bei ihnen ein, verschafften sich nahezu gewaltsam Zutritt zur Hazienda und wollten noch nicht einmal auf den Hausherrn warten. Sie verlangten von Doña Pulido, dass sie nach ihrer Tochter schickte, während einer der Soldaten es sich sogar im Salon gemütlich machte. Er legte seine dreckigen Stiefel auf ihren sauberen Tisch, was Doña Catarina sehr wütend machte. So viel Respektlosigkeit gegenüber ihrer Familie. Sie zählten nicht nur zu den vermögenderen Familien, sie waren vornehm, entstammten der Aristokratie. Davon merkte man gerade herzlich wenig. Sie wurden behandelt, wie heruntergekommene Landleute. „Wenn Sie keine Mätzchen machen, wird Ihrer Tochter auch nichts Schlimmes widerfahren. Wir werden Sie ihrem Stand entsprechend behandeln, das verspreche ich“, sagte der Offizier, griff sich einen Apfel und biss hinein. „Wir haben nicht ewig Zeit, also holen Sie sie schon.“ Nur missmutig und mit erhobenem Haupt lief die Doña die Treppe hinauf. Auf dem Weg überlegte sie, was sie von Lolita wollen könnten. Am liebsten wollte sie diesen ungehobelten Kerlen verbieten, ihre Tochter zu sehen. Oh, wenn Diego das wüsste ... Auf dem Weg zu Lolitas Zimmer wank sie heimlich einen Indianer heran und trug ihm auf, sich zu sputen. Er solle auf dem schnellsten Weg zu den Vegas reiten, um sie zu informieren. Sie ahnte, dass etwas Schlimmes ihnen bevorstand. Obwohl sie noch nicht klar deutlich gemacht hatten, was sie genau wollten.   Unterdessen hatte sich Don Luis höchstpersönlich auf den Weg zu Don Alejandro Vega gemacht. Er wollte sich selbst vergewissern, dass alles so getan wurde, wie er sich das vorgestellt hatte. Nichts wollte er dem Zufall überlassen. Mit zehn einfachen Soldaten im Rücken klopfte er gegen die Eingangstüre. Eine dicke Dame öffnete ihm und sah sofort, dass es sich um hohen Besuch handelte. Die weiße, edle Uniform, gewiss hatte sie eine solche schon einmal gesehen. Als sie den Gouverneur bei sich zu Hause versteckt hatten nämlich. „Sie wünschen?“ Fragte sie höflich und der Angesprochene drückte sogleich die Tür auf. „Wir wollen zum Hausherrn! Führ uns unverzüglich zu ihm!“ Forderte er barsch und unfreundlich, schritt hindurch und seine Soldaten folgten ihm. Maria hatte kaum eine Chance, sie davon abzuhalten. Geschwind huschte sie an ihnen vorbei, den Flur entlang und sie folgten ihr mit gemächlichen Schritten. Letztlich machte sie bei einer Tür halt und klopfte. Sie wurde hereingebeten. „Don Alejandro, der Gouv-“ Zu mehr war die Frau nicht gekommen, da stießen sie die Tür weiter auf und stürmten hinein. Sofort richteten sich die zehn Gewehre auf die am Tisch sitzenden Leute. Erschrocken über diese unverschämte Aktion sahen sie in die Verläufe der Gewehre. „Ich konnte sie nicht abhalten, Herr!“ Entschuldigte sich Maria bei ihrem Schirmherrn. Dieser nickte nur und wollte es ihr verzeihen. Sie konnte schließlich nichts dafür. „Was verschafft uns die Ehre, dieses hohen Besuchs?“ Fragte Don Alejandro wenig erfreut über die durchgreifende Handlung der Soldaten. Waren sie denn Verbrechern gleich? Die Gewehre richteten sich besonders auf den Hausherrn, was Diego missmutig mit ansah. Es fiel dem jungen Mann schwer, nicht aufzuspringen und einen Schrei von sich zu geben, was ihnen einfiele, seinen Vater zu bedrohen. „Wir kassieren Zorros Komplizen, seine Gefolgsleute ein!“ Lächelte Don Luis de la Cruz direkt in Diegos Gesicht. „Deswegen bedroht Ihr meinen Vater mit Gewehren? Ist das nicht ein bisschen drastisch für einen alten Mann?“ Die Sache gefiel ihm nicht. Schon gar nicht, dass man ihn so offen anprangerte. Langsam schritt Don Luis in den Raum und belächelte den aufsässigen Sohn von Alejandro hämisch. „Um deinen Vater geht es überhaupt nicht. Ich lasse lediglich auf ihn zielen, damit du nicht fliehst. Berichten zufolge, ist Zorro mehr als einmal in dieses Haus geflüchtet, wo ihm Unterschlupf gewährt wurde. Deinem Vater wird nichts widerfahren, wenn du ein artiger Junge bist und bereitwillig mitkommst!“ „Aber der Junge hat überhaupt nichts verbrochen!“ Warf Maria verzweifelt in den Raum, wurde allerdings daran gehindert, in den Raum zu kommen. „Sie halten sich da raus! Verschwinden Sie gefälligst in die Küche!“ Einer der Männer schwang die Peitsche und die Frau wurde getroffen, woraufhin sie mit einem Aufkreischen zu Boden sackte. „Maria!“ Jetzt war Diego doch aufgesprungen, entrüstet und mit einem nicht gerade wenig rebellischen Gesichtsausdruck. „Warum schlagt ihr eine arme Köchin? Wisst Ihr nicht, was Anstand ist? Ich dulde nicht, dass jemand sie schlägt!“ Fünf Gewehre richteten sich auf den jungen Mann. „Nur nicht zimperlich mit ihm! Ergreift ihn!“ Kaum, dass er den Befehl erteilt hatte, näherten sich die fünf Soldaten dem jungen Don, einer verpasste ihm einen Hieb mit der Feuerbüchse in seine Bauchgegend, ein anderer schlug ihm seine Schusswaffe ins Gesicht. Die anderen Drei schnappten den taumelnden Mann und legten ihm augenblicklich Fesseln an. „Ich werde mich darüber beschweren, dass Sie in mein Haus eingedrungen sind und so respektlos mit meinem Sohn umgehen. Er wird ganz gewiss nicht fliehen! Ihn zu schlagen, dafür besteht kein Grund!“ „Diesbezüglich können wir uns nicht sicher sein“, lächelte Don Luis, während Diego noch immer um Luft rang und wohl fast zusammen brach bei den starken Hieben der Männer. Besonders der in die Magengegend machte ihm zu schaffen. „Euer Sohn ist wahrlich ein Schwächling, Don Alejandro. Eine Schande. Trotzdem werde ich ihn hart bestrafen müssen, immerhin hat er mit Zorro gemeinsame Sache gemacht.“ Welch milde Anschuldigung für den wahren Zorro, aber sie würden jetzt gewiss kein Wort dagegen einwenden, dass er ein schwacher Mann war. Auch wenn Maria es fast zerriss, nicht etwas zu sagen und zu tun. In ihren Augen standen die Tränen und sie war gleichermaßen bestürzt, als auch in absoluter Verzweiflung, zu sehen, wie wenig sich Diego wehrte. Sie wünschte sich, er würde sich wehren. Die Klinge holen, irgendetwas, was besser zu ihm passte, als den Feigling zu markieren. „Wir werde ALLE Komplizen von Zorro ausfindig machen, um sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen.“ Die Soldaten entfernten Diego gewaltsam aus dem Zimmer, dabei warf er noch kurz ein Lächeln – was sie fast noch mehr bestürzte, denn ihm trat Blut aus dem Mundwinkel - zu Maria ins Gesicht. Trotzdem hatte er geschafft noch zu lächeln. „Keine Sorge, der Verdacht wir sich als haltlos erweisen, so wie immer. Es bringt jedoch nichts, gegen sie anzukämpfen, damit würde ich nur noch mehr Verdacht erregen. Ich bin bald wieder da. Schließlich feiern wir ja bald eine Hochzeit.“ „Hahahahaha! Träumer!“ Schallte es aus dem Raum, wo Don Alejandro immer noch von des Gouverneurs Soldaten in Schach gehalten wurde. „Gemütliches Heim, Alejandro! Du bist also wirklich zu großen Wohlstand gekommen“, sagte er und ließ sich dann neben Alejandro auf einem Stuhl nieder, als wolle er mit einem alten Freund ein Glas Wein trinken. „Wie schade, dass dein Sohn so etwas Dummes getan hat. Dein Leben könnte so schön verlaufen. Ab jetzt wirst du auf deinen geliebten Sohn verzichten müssen. Mit gerechte Strafe meinte ich natürlich, dass ich ihn hänge. Den Frauen lasse ich eine milde Strafe zukommen. Die werde ich auspeitschen, brandmarken und für ihren Zorro bluten lassen.“ Ein wahnsinniges, grausames Lächeln spiegelte sich auf Luis Lippen wieder. „Sie werden ihn dafür hassen, ganz gewiss, wenn wir mit ihnen fertig sind.“ „Du hast dich kein bisschen verhindert. Immer noch denkst du, Frauen zu schlagen, sei irgendeine Gerechtigkeit.“ „Und du, Alejandro warst schon vor fast dreißig Jahren närrisch.“ Don Luis wank einen der restlichen Soldaten zu sich. „Nehmt euch einen zweiten Mann, dann durchsucht die Hazienda. Alles, was von großen Wert ist, nehmen wir mit.“ „Damit wirst du niemals durchkommen!“ „Nicht? Ich bin der Gouverneur. Wenn ich möchte, hast du morgen kein Dach mehr über dem Kopf, alter Narr.“   Von oben hörte der kleine Bernardo die Unterredung der Erwachsenen. Für ihn gab es nicht lange nachzudenken. Sie wollten Diego verhaften, wahrscheinlich würden sie auch sein Zimmer durchsuchen. Also sprintete er in dessen Zimmer und begab sich in den geheimen Unterschlupf von Zorro, den man nur als eben solchen erkennen würde, weil sein Pferd dort untergebracht war. Als er die dunklen Gänge passiert hatte, sah er das weiße Pferd, was es sich gemütlich gemacht hatte und gleich den aufgeregten Jungen sichtete. Er regte sich und der Junge atmete einmal ein und aus. „Viento, mein Freund! Ich weiß, es kommt ein bisschen plötzlich! Aber hier kannst du nicht bleiben.“ Sachte strich Bernardo über das Fell des weißen Pferdes, was so schnell ritt wie der Wind. Deswegen verdiente es seinen Namen wohl auch. Bisher hatte kein anderer Mensch es geritten, außer Diego – Zorro. „Sei nett zu mir, okay?“ Bernardo streichelte es eine Weile. „Du wirst mich doch nicht abwerfen, oder?“ Diego hatte ihn gewarnt, er würde nie einen anderen Reiter dulden, er hatte ihn förmlich dazu abgerichtet, nur ihn zu tragen. Die beiden sahen einander in die Augen und das Pferd schnaubte aufsässig, trotzdem stieg Bernardo in den Steigbügel. Sofort wurde das Pferd nervös und drehte sich einmal mit dem Jungen. „Ruhig! Ruhig! Wir tun das für Diego“, flüsterte er und das Pferd wieherte einmal. Es bockte weitaus weniger als erwartet, als es den Namen hörte. „Trag mich so schnell wie der Wind weg von hier! Wir dürfen uns nicht erwischen lassen.“ Sie passierten die Höhle und er trat der Zosse in die Flanken, woraufhin es mit einem kleinen Aufschwung los preschte.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)