I would control the moon for you! von jasminjewellery ================================================================================ Kapitel 15: "The war" --------------------- Aus irgendeinem Grund war es plötzlich still um sie herum. Daehyun öffnete die Augen, weißes, warmes Licht strahlte ihm in die Augen. Und sonst nichts. Es war nur weiß, unendlich weiß und leer um ihn herum. Er drehte den Kopf, versuchte sich daran zu erinnern, was genau passiert war. Was das Letzte war, woran er sich erinnern konnte. “Yongguk”, keuchte er auf, riss den Kopf in alle Richtungen. Seine schwarze Gestalt lag wenige Meter hinter ihm auf dem Boden, langsam aber sicher kam auch er wieder zu Bewusstsein. Daehyun hechtete zu ihm herüber, half ihm, sich aufzurichten. “Was ist passiert?”, flüsterte er erschöpft, Daeh hätte ihm eine Antwort gegeben, doch Yongguk schien seine Unwissenheit aus seinen unruhigen Augen zu lesen. “Wo sind wir?”, wollte er wissen, fragte mehr sich selbst, als das er von Daeh eine klare Antwort erwartet hätte. Das Weiß stach in den Augen, es machte Daehyun schreckliche Angst, diese Unendlichkeit des Nichts zu sehen, welches sich erschreckend gefährlich vor ihm aufbaute. Yongguk hatte es geschafft sich aufzurichten, er stütze sich leicht gegen Daehs Schulter und langsam aber sicher wurden seine Beine sicherer. Doch selbst als Daehyun einen Schritt nach vorne machen wollte, ohne wirkliches Ziel oder Richtung vor Augen, blieb Yongguk steif neben ihm stehen und mit einem kleinen Rückschlag, wurde seine Bewegung gestoppt. “Ich… kann dich berühren. Ich kann es wieder kontrollieren...”, ertönte es plötzlich aus seiner Richtung, Daehyun starrte beinah erschrocken auf Yongguks blanke Haut, sein Arm berührte seinen. Genauso ruhig und leer wir das Weiß um sie herum. Er blickte Yongguk ins Gesicht, fühlte sich dumm dabei, in diesem Moment alles Andere zu vergessen.Es war wie, als wären sie für einen kurzen Zeitpunkt in ihrer eigenen Welt. Alles fühlte sich richtig an, gut, friedlich. Daeh war es egal, ob er es sich nur einbildete, oder ob es die Angst war, die mit ihm spielte. Und das Schicksaal um sie herum in den Abgrund stürtze. Daehyun wollte diese wenigen Sekunden eine Auszeit nehmen, wollte aufhalten, das die Angst und die Einsamkeit ihn zerstörte. Ohne es zu merken, schluchzte er leise auf, erinnerte sich an die vielen male, in denen er geweint und sich klein gefühlt hatte. “Du hast mich einfach alleine gelassen…”, warf er ihm vor. Daehyun wollte wegsehen, plötzlich so ohne Grund wütend auf ihn, doch Yongguk nahm sein Gesicht in seine Hände. Seine schwarzen Augen zitterten, er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch er schaffte es nicht sofort. “Daeh es… es tut mir so Leid”, fing er an, doch es rührte sich etwas unter ihnen, Daehyun sank für wenige Sekunden in die Knie, als der Boden so stark vibrierte, das er das Gleichgewicht verlor. Und in nur wenigen Sekunden seine Gedanken wieder in die Realität zurückholte - stark und schmerzhaft. “Was passiert hier?”, schaffte er es zu sagen, doch das helle, weiße Licht um sie herum, schien plötzlich eine komisch vertraute Gestalt anzunehmen. Daehyun musste blinzeln, konnte nicht verhindern, für wenige Momente die Augen zu schließen. Er fühlte Yongguk noch immer nah neben sich, er hatte eine Hand um sein Handgelenk geschlossen, als wollte er, was auch immer passieren würde, nicht zulassen, dass sie sich trennen. Und plötzlich konnte Daehyun ihre Schule erkennen, erst verschwommen baute sie sich vor ihm auf. Dunkler, fast schwarzer Himmel erstreckte sich über ihren Köpfen und sie standen plötzlich auf kalten, harten Asphalt. Das Weiß war wieder verschwunden. Die Bäume verloren so schnell an Blättern, als wäre es ein eisiger Sturm, der in nur einer Sekunde den ewigen Winter über sie gebracht hatte. Daehyun spürte die Kraft in seinen Adern, konnte die Verbindung zur Natur erneut hören, doch sie war lächerlich klein. Schwach und ausgelaugt. Es schmerzte ihm in der Brust, er hörte Hilferufe, spürte ihre Angst in seinen Adern und erschrocken riss er den Kopf herum, als er ein lautes Geräusch hinter ihnen ausmachte. Yongguk stellte sich näher an ihn heran, beinah war es, als würde er sich schützend vor ihn stellen. “Rotus hat es tatsächlich…”, stammelte Daehyun ängstlich, blickte zum blutroten Mond hinauf, der die Nacht in fürchterliches rotes und stechendes Licht tränkte. Die Stadt schien zu bluten, die Häuser sich zu krümmen, die Luft wurde wie Eis. “Meister Daehyun”, blitze es durch seinen Kopf, er konnte Albions Stimme hören, erst jetzt wurde ihm klar, dass sein Körper bis jetzt noch in seiner Obhut gewesen war. “Albion”, flüsterte er erstarrt, Yongguk schenkte ihm einen erschrockenen Blick. “Sie sind am Leben?”, fragte er plötzlich, Daehyun fasste sich an die Schläfe, wusste nicht, was er meinte. “Es scheint so, ich bin an der Schule”, dachte er laut in seinem Kopf. Er konnte Albions letztes erleichtertes Lachen hören, Oneandéns lautes Seufzen, doch er hatte keine Zeit zu fragen - es ertönte ein komisches Geräusch genau vor ihnen. “Komm”, zischte Yongguk aufgebracht, es waren die Schatten, in denen plötzlich rote Augen aufblitzen, stechend und gefährlich. Daehyun stolperte hektisch nach hinten, folgte Yongguk hinter das Schultor, schloss es mit einer schweren Bewegung hinter ihnen und seine blassen Finger schienen unerbittlich zu zittern. “Was hat das zu bedeuten?”, sagte Jemand hinter ihnen, Himchans Gestalt tauchte vor ihm auf, seine Augen starrten hinauf und Daeh konnte nicht anders als mit schnellen Schritten zu ihm herüber zu stolpern. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit und wie eine mickrige kurze Zeit, zugleich an. Seine Hände legten sich auf seine Schultern, das starke Gefühl ihn in die Arme schließen zu wollen, überkam ihn wie ein heißer Fieberschub. Doch sie hatten keine Zeit. “Hör zu, wir sind in Gefahr…”, stammelte er aufgebracht, verwirrt und gleichzeitig ahnend, blickte Himchan ihm in die Augen. Er schien zu zögern, schien nicht zu wissen was los war. Doch sein Blick legte sich auf den blutroten Mond. Er legte die Brauen ins Gesicht, so ruhig und konzentriert, das Daehyun es ihm vor Neid vom Gesicht reißen wollte. Er blickte auf die Masse zurück, die sich aufgeregt auf den Hof gedrängt hatten. “Bringt Park Jimin her!”, rief er streng. Blicke wurden ausgetauscht, keiner wusste was er tun sollte. Jeder murmelte nur etwas vor sich hin, wollte nicht der sein, den es am Ende traf. So sehr es Daehyun verflucht hatte, so sehr er es damals als Schwäche empfunden hatte, er war so schrecklich glücklich, das Himchan ihm vertraute. Dass er seinen Job ernst nimmt - dass er spüren konnte dass etwas nicht stimmte. Wenn er es nicht sogar schon mit eigenen Augen gesehen hatte - als eine Vision der Zukunft, in der Daehyun so kläglich versagt hatte. “Sofort!”, schrie Himchan bestimmend, die Masse schien sich zu bewegen. Die meisten gingen durch die Tür, zurück nach drinnen, es dauerte nicht lange, bis sie mit einem Blondhaarigen wieder hinaus kamen. Die Masse spaltete sich in der Mitte, mit schnellen Schritten kam Himchan auf ihn zu. Park Jimins hellen Augen legten sich ängstlich und fragend auf ihn, hefteten sich auf den roten Mond über seinem Kopf. Daehyun konnte hören, dass er ihm etwas befahl, ihm sagte, was er zu tun hatte - doch plötzlich konnte er sich auf nichts anderes mehr konzentrieren, als den Rothaarigen, der hinter Park Jimin durch die Tür gekommen war. Yongguk stand noch immer am Tor, löste seine Hand keine Sekunde davon. “Youngjae”, entkam es Daehyuns Kehle, mit stolperischen Schritten schleppte er sich zu ihm herüber, schubste jeden von sich, der ihm im Weg stand. “Daeh-”, wollte Youngjae sagen, doch mit einer festen Bewegung schloss Daehyun seine Arme um ihn, drückte ihn so fest an sich, wie er konnte. Die Berührung löste zu viel in Daeh aus, zu heiß stiegen ihm die Emotionen in die Brust, seinen Kopf und seine Kehle. Am liebsten wollte er weinen, erneut und darin versinken, das er es vermasselt hatte. Er wollte in seinem Selbstmitleid versinken. Doch als er sich langsam und endlich wieder von ihm löste, von seinem besten Freund, den er unwissend alleine gelassen hatte und der sich kein bisschen bewegt hatte, fiel ihm etwas anderes auf. Es waren Youngjaes Augen die gefährlich glänzten, heiße Tränen stiegen ihm in die Augen und liefen leise über. Nun war er an der Reihe. “Ich hab gedacht du bist tot, du Arschloch. Du Idiot. Du Volldö-”, Daehyun lachte leise, konnte nicht anders, als grinsend den Kopf zu schütteln. Und Youngjae stoppte sich, blickte ihm so lange in die Augen, bis sich endlich ein kleines Lächeln auf seine Lippen legte. Doch Freude war das Letzte, was in dieser kalten Luft lange bestehen konnte. Youngjaes Miene wurde starr, er hatte das rote Licht bereits von drinnen entdeckt, hatte gespürt dass etwas nicht stimmte. “Was passiert hier?”, wollte er wissen, doch Daehyun schüttelte den Kopf, wusste nicht, wie er es in dieser kurzen Zeit erklären sollte. Park Jimin stand vor dem Tor, seine Hände legten sich um das kühle Eisen, seine blasse Haut schien für wenige Momente lila zu leuchten. “Eine Barriere? Das wird nicht reichen!”, zischte Yongguk aufgeregt, war wenige Schritte zurück getreten und Himchan durchbohrte ihn mit einem strengen Blick. Daehyun und Youngjae traten nach vorne, stellten sich den beiden an die Seite, doch Daehyun wusste, das Yongguk Recht hatte. Eine einfache Barriere würde nicht reichen. Zumindest nicht lange genug - vielleicht so lange, bis Rotus auf die Bildfläche trat. Ein lauter Knall ertönte, ängstliche Schreie ertönten in der Luft, als sich ein Vampir mit roten, leuchtenden Augen gegen das Tor warf, die schimmernde Barriere schon jetzt zu schwanken schien. Sie wackelte gefährlich, Jimins schlanken, blassen Arme schienen unter höchster Anstrengung zu zittern. Die Angst stand ihm ins Gesicht, doch Himchan trat an seine Seite. “Was zur Hölle…?”, fragte er sich selbst, seine Augen hefteten sich auf das blasse Gesicht, welches so gefährlich nah an den Eisenstäben herum riss und versuchte, sich einen Weg hindurch zu schaffen. “Das sind Rotus Talens Vampire… sie - sie sind aus einer anderen Welt”, schaffte es Daehyun zu sagen, ehe der blasse Körper sich erneut mit einer heftigen Bewegung gegen das Stahltor warf. Es war wie ein Zombie, seine Augen waren glasig, sein Körper handelte instinktiv und diese Kreatur schien ihre Worte nicht einmal zu hören. “Rotus Talen ist tot”, zischte Himchan sofort, wollte nicht glauben, was er hörte. Daeh biss die Zähne zusammen, vor ihm das Bild von Michael und Luzifer. Himchan hatte es bereits gesehen, Daehyun war sich sicher. Seine Züge hatten etwas nostalgisches, eine längst vergangene Angst, die ihm plötzlich wieder aufs Gesicht kroch - wie eine Vorahnung. “Alle nach drinnen, sofort!”, brüllte Daehyun entschlossen, vertraute darauf, das Richtige zu tun und ignorierte die ängstlichen Blicke. Auch Youngjaes Entsetzten hatte er kaum bemerkt, leider war es nun Nebensache geworden. Die Masse reagierte, Himchan warf ihm einen zitternden Blick zu, doch mit jedem Mal, wurde das Geräusch hinter ihnen lauter, eine zweite Gestalt war dazugekommen, immer mehr rote Augen legten sich auf sie. Das dumpfe Geräusch von Stahl und Schlägen erfüllte die Luft wie ein leuchtendes Feuer, brachte einzelne dazu, leise aufzuschluchzen. Aus Angst wenige Schritte zurück zu stolpern. Daehyun hechtete nach vorne, atmete hektisch ein und er legte all seine Kraft in den nächsten Gedanken der durch seinen Kopf halte. Der Boden spaltete sich vor seinen Füßen, noch bevor er ihn berührt hatte. Doch sein Stand war fest und starr. Er würde die Verbindung aufrechterhalten, würde alles aus den letzten Funken heraus holen, die noch da waren. Es war wie ein Erdbeben, die dunkle Erde vor seinen Füßen lockerte sich rapide, spaltete sich zur Seite und machte einen dunklen, schwarzen Riss sichtbar. Wie ein aufgerissenes Maul, ein Kampfschrei aus dem inneren der Erde. Himchan hatte auf ihn gehört, scheuchte die Masse nach drinnen, es war nur noch Yongguk, Youngjae und er, die auf Albion starten, der sich mit mächtiger Krone vor ihnen aufbaute. Wie eine Geburt vor ihren Augen, krochen und krachten seine Wurzeln aus dem Loch im Boden und immer höher zog er sich hinauf. Daehyun krallte sich mit einer Hand in die Erde, die immer noch bebte, als würde eine Schockwelle durch sie hindurch zucken. Albions weiße Äste streckten sich noch höher, als Daehyun es in Erinnerung gehabt hatte, sein Atem wurde schwerer, doch er zwang sich, weiter zu machen. Mehr. Noch mehr. Immer mehr. “Meister Daehyun”, halte es durch die Luft, die Stimme rau und erwartungsvoll. Seine Wurzeln erstrecken sich über den Boden, seine Krone senkte sich und die Äste schlugen laut und dumpf auf dem Boden auf. Daehyun krallte sich an ihm fest, schwang sich mit einer schweren Bewegung auf einer seiner dicken Äste, ehe er sich erneut in die Lüfte hob. “Schön sie lebend wiederzusehen”, lachte er entschlossen, beinah war es Kampflust, die in seiner Stimme lag. Daehyun ließ es zu, sich von seiner Kraft anzustecken, für einen kurzen Moment sogar daran zu glauben, dass das alleine ausreichen würde. “Das…”, stammelte Youngjae hinter ihm, doch Albion setzte sich in Bewegung. Daehyun spürte die Energie in seinen Knöcheln, es war wie ein Band, welches ihn an Ort und Stelle hielt, egal wie sehr Albion die Äste krümmte. Er würde nicht fallen. Und er würde auch nicht zulassen, dass dieser Krieg für Rotus entschieden wird. “Wie sieht ihr Plan aus?”, wollte Albion aufgekratzt und aufgeregt wissen, doch Daehyun schaute zu Yongguk und Youngjae herunter. “Der Plan ist, nicht zu sterben”, meinte er trocken, sorgte dafür dass Albions dunkles Lachen durch die Nacht hallte, wie das dröhnende Signal des Anfangs des Endes. Youngjae starte noch immer zu ihm herauf, seine Pupillen verkleinerten sich, Daehyun spürte ganz genau, welche Angst er hatte. “Wirst du mir helfen?”, wollte er deswegen vorsichtig wissen, Albions Wurzeln traten auf der Stelle, ebenfalls gespannt drehte er sich in Youngjaes Richtung. Yongguk stand neben Jimin, dessen Arme verdächtig heftig zitterten - in diesem Zustand ignorierte er sogar das Monstrum an seiner Seite. Es stand Schweiß auf seiner Stirn, die Augen heftig zusammen gepresst und die Zähne aufeinander gebissen. Yongguk stand hinter ihm, eine Hand auf seiner Schulter, als würde er seine Kraft dafür aufwenden, Jimin zu befehlen nicht aufzugeben. Und er hielt wirklich durch. “Daehyun ich weiß… nicht. Ich kann nicht...”, stammelte Youngjae leise, seine Augen lagen entsetzt in Richtung der lilanen Barriere. Mehr als sechs Vampire hämmerten und kratzen mit ihren Fingernägeln dagegen. Himchan kam hinter ihm wieder nach draußen, eine kleine Anzahl an Vampiren hinter sich. Die Blicke waren wie Eis, richteten sich weniger auf Albion, aber auf den roten Mond, der verhängnisvoll über ihren Köpfen schwebte. Daehyun streckte Youngjae die Hand entgegen, schaute ihm so lange in die Augen, sodass er für wenige Sekunden vergessen konnte, was um ihn herum passierte. “Du musst mir doch beweisen, das du in allem besser bist als ich”, meinte Daeh angestrengt ruhig, schaffte es sogar zu lächeln. Doch er erreichte ihn endlich, redete nicht mehr nur gegen eine Wand aus Panik und Phantasie. Heftig schluckte Youngjae, ging sich über den trockenen Mund, ehe er tatsächlich Daehyuns Hand packte und sich neben ihm auf den gesenkten Ast stellte. Sofort klammerte er sich fest, als Albion rücksichtslos nach oben schnellte, doch Daehyun spürte seine Aura, kaum hatte er Kontakt mit Albion aufgenommen. Er konnte ihn festhalten, wie er sich selbst sicherte. Albion war nicht schnell, doch seine Schritte hatten mehr Kraft, als es Daehyun selbst gedacht hätte. Die Pflanzen um sie herum schienen beinah auszuweichen, schmiegten sich um seine Wurzeln, als er vor der Barriere stehen blieb. Die Kraft war schwächer, als es Daehyun lieb war, doch selbst jetzt, war Albions Präsenz immer noch mächtig und stark. Daehyun konzentrierte sich auf seine Äste, kaum hatte er es sich im Kopf vorgestellt, passierte es auch. Die Barriere ließ nach, auch Yongguks Griff löste sich von Jimin, der mit einer schwachen Bewegung in die Knie sank und von Himchan aufgefangen wurde. Sofort brachte er ihn in Sicherheit, weit genug vom Geschehen weg, bis sich einer der Vampire seiner annahm und ihn wieder nach drinnen brachte. “Daehyun…”, zischte Youngjae sofort, doch Daeh hatte die Vampire genau im Blick, die sich angestrengt mit ihren Fingernägeln in Albions Stamm krallten. Seine Äste peitschten durch die Luft, Daeh schaffte es, sich an den Gliedmaßen zu umschlingen und von sich weg zu stoßen. “Es ist lange her, dass ich auf dem Schlachtfeld war”, rief Albion siegessicher, doch alleine diese kleine Menge an Vampiren, richteten mehr Schaden in seinem Energiestrom aus, als er dachte. Immer wieder richteten sie sich auf, hechteten nach vorne, rammten ihre Nägel in das helle Holz. Daehyun versuchte sich zu konzentrieren, schaffte es erneut, sie sich vom Hals zu schaffen. Blasse Körper schleuderten durch die Luft, Albion schaffte es gerade mal, einen Schritt aus dem Tor zu treten, ehe von beiden Seiten mehr auftauchten. Sie kamen aus dem Wald, hinter den grauen Gebäuden hervor, mit roten genauso stechenden Augen. Daehyun atmete heftig, war so sehr damit beschäftigt, die scharfen Körper von sich los zu reißen, das er nicht bemerkte, dass es schon jetzt viel zu viele waren. Ihre Auren peitschten plötzlich durch die Luft - drei dieser Gestalten hatten Albion von der rechten Seite erwischt. Ihre Fingernägel leuchteten in der Farbe ihrer Aura, hatten heftige Striemen und Löcher in das helle Holz gerissen. Daehyun hustete erbittert, er spürte den Schmerz, die Unsicherheit und Angst, die plötzlich durch dieses Band in Albions Äste strömte. Er biss die Zähne zusammen, schaffte es in letzter Sekunde einer der Vampire von sich wegzustoßen, ehe er das Gelände der Schule betreten konnte. “Daeh, es sind zu viele!”, schrie Yongguk bissig. Youngjae stand noch immer neben ihm, seine Züge wurden härter, trotz dessen zitterten seine Hände vor Adrenalin, als er einer seiner leuchtenden Flammen direkt auf einer der Vampire feuerte. Doch der Körper rührte sich nicht, eine Barriere aus roter, feuriger Aura, hatte den Angriff ohne Probleme abgewehrt. “Wir können sie kaum angreifen…”, stammelte Youngjae verunsichert, ängstlich. Daehyun versuchte ruhig zu bleiben, nachzudenken, doch die roten Augen hefteten sich alle gleichzeitig auf ihn und beinah konnte er das Schicksaal aus ihnen lesen. Sie waren stärker als sie, sie hatten die Macht des Blutes in ihren Adern. “Heil lebe Rotus!”, krächzte einer mit gierigem Grinsen, der Himmel schien sich für wenige Sekunden zu verdunkeln, wie ein Schatten legte es sich auf ihre Köpfe und hektisch riss Daeh den Blick hinauf. Die Wolken färbten sich schwarz, Stück für Stück schien der Mond stechender zu werden, die Luft dicker, sowie sich ein grauer Nebel um die Häuser und Bäume legte. Es war so trostlos, das Daehyun plötzlich spürte, wie sein Herz kalt wurde. Doch er hatte keine Zeit Angst zu bekommen, keine Zeit nachzudenken. Den hinter dem grauen Nebel, wurde eine Gestalt sichtbar. Wie der Todesgott, eine Gestalt die ihnen jegliches Leben austreiben würde. Die Vampire verstummten, ihre Angriffe stoppten - doch nur für wenige Sekunden konnte Albion atmen, sich erholen von den Schmerzen der brennenden Nägel in seiner Haut. “Was…”, zitterte Youngjae. Daehyun riss die Augen auf, sein Atem stockte schmerzhaft, als er erkennen konnte, was sich so verhängnisvoll und unausweichlich vor ihnen aufbaute. Rotus Augen waren in schwarz getränkt, wie die Wolken über ihren Köpfen. Seine Aura spiegelte das rot des Mondes wieder. Seine schlanke Gestalt ruhte auf dem Rücken einer schwarzen Kreatur aus Nebel, den Umriss eines Pferdes, doch man starrte in seine leeren Augenhöhlen, Blut sammelte sich darin und tropfe leise und laut zugleich auf den dunklen Asphalt vor ihm. Sein Gesicht so ekelhaft ruhig, so gelassen, als wäre das hier alleine seine Welt. Als würde er als der König über ihren Köpfen auf ihren Kniefall warten. Seine Haut war blasser als zuvor, sein Gesicht dunkel eingefallen, doch seine Aura erstreckte sich über eine so weite Fläche, das es die Gebäude in blutroten Nebel tauchte. Es fühlte sich an wie eine zähe Masse, etwas das sich über jede Zelle ihrer Körper legte, ihre Lungen zerquetschte und das Blut zum kochen brachte. Daehyun schnappte panisch nach Luft, heftig zog sich seine Brust zusammen, als er versuchte einzuatmen. Youngjae sankte neben ihm in die Knie, vor Angst nicht in der Lage, sich zu bewegen. Daehyun suchte verzweifelt Yongguks Blick, brauchte etwas, das ihn daran erinnerte, dass er nicht alleine war - das die Kälte um sein Herz nicht das einzige war, was in dieser Welt existierte. Yongguk hatte die Zähne zusammen gebissen, Himchan stand blass und zitternd neben ihm. Niemand traute sich, zu atmen oder sich gar zu bewegen. Rotus riss den Kopf in den Nacken, ein breites, vollkommen verstandloses Grinsen lag auf seinen Lippen, als er den roten Mond rühmte, der sich über seinem Kopf erstreckte. “Endlich!”, rief er geistesabwesend, vollkommen im Rausch seines Sieges. Seine schwarzen, toten Augen legten sich auf Daehyun, der so schnell wie möglich Albions Ast herunter kletterte, mit seiner Hilfe so schnell wie möglich wieder neben Yongguk stehen konnte. Youngjae hingegen bewegte sich noch immer nicht, heftig und verkrampft krallte er sich an Ort und Stelle fest. “Wenn ihr sehen könntet, wie erbärmlich ihr ausseht, wie klein und schwach. Diese Welt hat nie ein anderes Schicksaal gekannt. Das konnte Luzifer nicht ändern, nicht Michael. Wie dumm er war, nicht weniger erbärmlich wie ihr”, Rotus ging sich durch die schwarzen Haare, atmete tief den Geruch ihrer Angst und ihres Schweißes ein. “Luzifer hat sich blenden lassen, von seiner Liebe und seiner Hoffnung”, angewidert verzog er das Gesicht, fast wirkte es, als würde er es noch immer nicht begreifen können. Daehyun machte einen Schritt auf Yongguk zu, versuchte seine Hand zu greifen, doch sie zitterte zu sehr, er schaffte es kaum, sie nah genug heran zu bringen. Daehyun hatte den wahren Feind nicht erkannt. Er hatte gedacht, Luzifer wäre ihr Feind, es wäre vorbei, wenn er besiegt war. Doch Rotus Aura, war kein Vergleich mehr, zu Luzifers. “Genug geredet”, schrie er plötzlich schrill, der Schatten seiner Aura schnellte heftig nach vorne, riss mit einem ohrenbetäubenden Geräusch einer der Mauern ein, direkt neben ihnen. Daehyun hob die Arme, versuchte sich vor den Trümmern zu retten, die mit Kraft durch die Luft schleuderten. Albion schaffte es, durch Daehyuns kurzatmigen Gedankengang, das meiste davon abzufangen. Youngjae landete auf dem Boden, nicht weit entfernt des Eingangs, seine Arme instinktiv und verteidigend über dem Kopf. Daehyun versuchte nachzudenken, doch Rotus Aura kam viel zu schnell auf sie zu. Er riss den Kopf nach hinten, starrte in die leeren Gesichter seiner Anhänger, doch selbst die Barrikade aus dickstem Eis, welche sich schützend vor ihnen aufbauen wollte, brach sofort in sich zusammen, als Rotus Aura damit in Berührung kam. “Alle sofort rein”, brüllte er verzweifelt, versuchte Albion mit all seiner Kraft vor dem Eingang zu platzieren und dem nächsten Angriff standzuhalten. Doch die Kraft mit der seine Aura aufprallte, war enorm. Sein ganzer Körper zitterte, er spürte nicht einmal, als Yongguk ihm eine Hand auf die Schulter legte. Nicht sanft, eher wollte er seinen Körper davon abhalten, in sich zusammen zu sacken. “Wollen wir nicht ein Spiel spielen, Jung Daehyun?”, ertönte Rotus Stimme plötzlich in seinem Ohr, er war in seinen Gedanken, wie ein kühler Hauch der Angst. Daehyun spürte, das die rote Aura verschwand, Albions Energiestrom war auf ein geringstes zusammen gesackt. Seine Äste verloren so schnell an Blättern, das Daehyun es kaum mitverfolgen konnte. “M-Meister…”, wollte er sagen, doch seine Stimme war rau und kaum hörbar. Daeh schüttelte den Kopf, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er rechnete mit Rotus nächsten Angriff, doch er folgte nicht. Doch plötzlich hörte er Yongguk hinter sich husten, schwer und dumpf kam es aus seiner Kehle. Sofort riss Daehyun den Körper herum, konnte sehen, wie der rote Nebel durch seinen trockenen Mund in sein Inneres eindrang. “Nein…”, schluchzte er verzweifelt, erinnerte sich daran, wie es war, als Luzifer seinen Körper unter seiner Kontrolle hatte. Und urplötzlich war alles wie in Zeitlupe, die Stimmen waren dumpf und unnahbar. Die Welt schien nicht mehr die zu sein, die sie war. Daehyun nicht mehr Herr über seinen eigenen Körper. Er starrte auf Yongguks Körper, wie er sich krümmte, seine Hand sich schmerzhaft auf seine Brust legte. Immer wieder riss er den Kopf herum, doch Daehyun spürte nur das Gefühl nicht atmen zu können. Die Trümmern lagen neben ihm auf dem aufgerissenen Boden, kämpfende, krächzende Vampire zu seiner Seite, der ekelhafte Geruch von Blut erfüllte die Nacht. Die Angst in seinen Adern, die sich hektisch bewegenden Körper, wie sie in keinster Weise gegen Rotus etwas ausrichten konnten. Es war vorbei, wie naiv er gewesen war. “Daehyun!”, schrie plötzlich Jemand, Daehyun konnte nicht mehr sagen, ob es nur in seinem Kopf war, oder ob es tatsächlich passierte. “Jetzt reiß dich zusammen…”, keuchte Yongguk, es waren tatsächlich seine Lippen die sich bewegten. Er hatte die Hände in sein dunkles Shirt gekrallt, seine Haut weiß wie Kreide. Er wehrte sich mit all seiner sich bietenden Kraft. “W-Was soll ich… tun?”, sagte er leise, schaffte es nicht, seinen Körper zu bewegen. Yongguk riss die Augen auf, als ein weiterer Schmerz durch seine Glieder zuckte. Doch Daehyun konnte nur Rotus Lachen hören, wie es eisig und grässlich zu ihm herüber getragen wurde. Daehyun wusste es, Daehyun wusste dass sie alle sterben würden - er würde sich selbst und Yongguk nicht retten können. “E-Es ist Rotus… er will das d-du das denkst-”, heftig zog Yongguk die Luft ein und sackte in sich zusammen. Sein Atem war viel zu flach und heftig, Daehyun konnte es sehen, doch egal wie oft er seinen Körper zwingen wollte, er bewegte sich nicht. Er schrie sich selbst an, versuchte alles zu tun, was in seiner Macht stand, doch es passierte rein gar nichts. Yongguks Stimme war nur noch ein leises Krächzen. “Daeh, du hast Angst… das ist - das ist okay…”, schaffte er es zu sagen, “doch… wir können das schaffen, verstanden?”, seine Stimme brach in sich zusammen, mit einem rauen Geräusch aus seiner Kehle. Fühlte es sich so an, zu wissen, dass man sterben würde? Fühlte es sich so an, zu wissen was Angst wirklich war? “Überlass das mir… mir geht’s gut”, meinte er dann, meinte damit das brennende Gefühl in seiner Brust und plötzlich schaffte Daeh es, seinen Körper zu bewegen. Langsam und zitternd drehte er sich um, hatte immer noch den Geruch aus Blut und Schweiß und Erde in seiner Nase, das raue Gerräusch aus Yongguks Kehle in seinem Ohr. Es war der Anfang vom Ende, welches sich direkt vor seinen Augen abspielte. Albions Äste hingen tot an ihm herunter, seine Kraft war beinah komplett aus Daehyuns Laufbahn verschwunden. “Hast du es endlich eingesehen, kleiner Daehyun?”, lachte Rotus teuflisch, “es gibt keine Hoffnung für dich und dein mickriges Volk, die ihr euch Vampire nennt!”. “Halt den Mund…”, flüsterte Daeh mit zittriger Stimme. “Sie den Tatsachen ins Auge! Eure Liebe wird euch nichts bringen, eure Hoffnung wird erlischen, ich werde sie unter meiner Hand zerquetschen, wie einen Wurm! So wie ihr selbst nur Insekten seit - keinerlei Macht mich aufzuhalten!”, das Lachen wurde lauter, seine Stimme verlor immer mehr Verstand. War ein seelenloses, krankes Geräusch aus seiner Kehle. “Halt den Mund…”, sagte Daeh erneut, ballte verzweifelt die Hände zu Fäusten. Yongguk hustete erneut, diesmal hörte es sich nass und blutig an. “Was willst du tun, Jung Daehyun?! Mich zu Tode lieben? Mich zu Tode langweilen?”, krächzte Rotus unmenschlich. “Du sollst endlich den Mund halten!”, rief Daehyun lauter, seine Stimme zitterte noch immer. Er spürte etwas in seiner Brust, es war wie damals, hatte dieselbe Natur wie die Kraft, nach dem Gespräch mit Michael. Doch diese war dunkler, auf eine komische Weise stärker und mächtiger, als Daehyun es selbst realisieren konnte. Der Geruch von Blut und die Angst um Yongguk trieb ihn in den Wahnsinn. “Du bist schwach Jung Daehyun! Dagegen kannst du rein gar nichts tun!”, schrie Rotus ungeduldig, seine rote Aura peitschte gefährlich um ihn, genau in Daehyuns Richtung. Doch Daeh senkte den Blick, biss die Zähne zusammen, als er plötzlich von so einer starken Wut überschwemmt wurde, dass er seine Glieder darunter nicht einmal mehr spüren konnte. “DU SOLLST DEN MUND HALTEN”, brüllte er. Die Luft um ihn herum vibrierte heftig, die rote Aura stoppte aus einem nicht ersichtlichen Grund genau vor seinem Gesicht. Er spürte sie durch seine geschlossenen Augen, doch sie erreichte ihn nicht. Sie verdampfte in dem hitzigen Gefühl seiner Wut, der Boden bebte hemmungslos. “Daeh…”, stammelte Yongguk erschrocken, doch er hörte ihn kaum. Seine Aura war erneut in das tiefe Schwarz getränkt, doch es war das Gold, welches Yongguk für wenige Sekunden den Atem nahm. Er blickte auf Daehyun herüber, dessen Gestalt sich in der goldenen Atmosphäre verzerrte. Ihm schossen plötzlich Bilder von Michael durch den Kopf, Dinge die er nicht wissen konnte. Er konnte ihn und Luzifer sehen, noch vor ihrer Zeit, die Geschichte spielte sich in dem Gold seiner Aura ab. Ihre Liebe schien wie ein Stromstoß durch die Luft zu zischen. Albion bewegte sich plötzlich wieder, der Boden tränkte sich in Leben, schenkte den Zellen neue Kraft. Doch es war nicht nur Albion, alle Bäume des Waldes streckten sich in ihrer Pracht, der Wald schien mit Leben erfüllt zu sein. “Was…”, schaffte es Rotus zu sagen, doch er hatte nicht viel Zeit. Daehyun starrte ihn wutentbrannt an, vor seinen Augen das Blut und die Verzweiflung, während sich in der Realität etwas ganz anderes abspielte. Die Bäume und alle ihre Lebewesen stürmten auf ihn zu, massige Schwärme, dicke kräftige Äste peitschten durch die Luft. Das Geräusch von zischenden Vampiren übertönte die, der anderen, die ihrer Kameraden. Rotus gelassene Miene schien sich zu verzerren. Seine rote Aura riss die Äste und Bäume in Fetzten, doch immer mehr schienen aus den Schatten hervor zu kommen, das Gras schlang sich hemmungslos um die Beine des schwarzen Getiers aus Nebel und riss es zu Boden. “Denkst du damit ist es getan?”, lachte Rotus dennoch, Daehyuns blanke Wut schien zu schwanken, als er sehen konnte, dass die Masse nicht aufhörte, das Rotus sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Der Mond schien zu zittern, heftig riss Daehyun den Kopf in seine Richtung. Und Rotus schnellte nach vorne, verpasste Daehyun mit der blanken Hand einen Schlag gegen die Rippe, seine goldene Aura konnte es abdämpfen, doch der Schmerz reichte aus, um ihn keuchend nach hinten schwanken zu lassen. Die Lebewesen und Kreaturen des Waldes hielten noch immer den erbitterten Kampf gegen die anderen Vampire. “Du dummes Gör”, zischte Rotus wutentbrannt, holte zum nächsten Schlag aus. Daehyun schaffte es, sich zur Seite wegzudrehen, doch Rotus Schlag traf mit einem ohrenbetäubenden Geräusch neben ihm auf dem Boden auf. Die Erde wurde sofort in zwei gerissen. Daehyun wehrte seine Schläge ab, schaffte es immer wieder, früh genug auszuweichen, oder die Arme zu heben. Doch die Kraft des Aufpralls, hinterließ jedes Mal einen weiteren Riss in seiner Aura, jedes Mal spürte Daehyun, dass ihn seine Kraft wieder zu verlassen schien. Er hatte die Vampire aufhalten können - doch noch längst nicht Rotus. “Nachfolger von Michael… dass ich nicht lache! Du bist ein schwaches Kind, übermütig und naiv”, krächzte er, zeigte nicht einmal ein Anzeichen dafür, das ihm Daehyuns Schläge etwas ausgemacht hatten. Daehyun dagegen atmete heftig, versuchte sich angestrengt auf den Beinen zu halten. Yongguk wollte zu ihm herüber rennen, doch Rotus Aura hielt ihn davon ab, hatte die Beiden in eine Mauer eingeschlossen, in der es nur sie Beide gab. Sie hatte sich hemmungslos und entschlossen neben ihnen aufgebaut. “Ich werde persönlich dafür sorgen, dass du aus dieser Welt verschwindest”, machte er weiter, Daehyun hingegen versuchte angestrengt, jede kleinste Bewegung zu beobachten, die er machte. Er wollte seinen nächsten Schlag hervorsehen. Doch er war eingeschlossen, konnte keinen Schritt vor oder zurück machen. Er war Rotus in der Mauer seiner Aura schutzlos ausgeliefert. Nicht einmal Albion konnte ihm helfen, vergebens hatte er versucht, mit seinen Ästen dagegen zu schlagen. Doch seine Aura setzte alles in Flammen, was es berührte, setzte es unter Strom oder schleuderte es von sich. Es war wie, als hätte Rotus jede Magie in sich vereint, die es gab. Daehyuns Finger schienen erneut zu zittern zu beginnen, die Wut und Kraft schien wieder nachzulassen, die ihn so mächtig durchströmt hatte. Im Gegensatz zu Rotus, war seine Energie begrenzt. “Mit der Kraft des Mondes, wirst du mich niemals aufhalten können”, lachte Rotus siegessicher, erneut schnellte er nach vorne. Daehyuns Bewegungen waren langsamer geworden, er schaffte es nur haarscharf, mit der schwachen Kraft seiner goldenen Aura, zur Seite auszuweichen. Nur um mit einem Arm heftig gegen die rote Wand zu stoßen. Krächzend schrie er auf, als der Schmerz durch seine Glieder zuckte. Der Geruch von verbranntem Fleisch und der Schmerz vernebelten ihm die Sicht. “Daehyun!”, schrie Yongguk verzweifelt, trat einen Schritt auf sie zu, doch auch er wurde durch die zuckende rote Wand aufgehalten. Rotus machte langsame Schritte auf ihn zu, packte ihn mit einer heftigen Bewegung am Hals. Daehyun spürte, wie die Luft auf seiner Lunge wisch und seine Füße immer weniger den Boden berührten. “Siehst du? Du hattest nie eine Möglichkeit, mich zu besiegen”, lachte er. “D-Dafür… hast du aber ziemlich A-Angst vor mir”, brachte es Daehyun erstickend hervor, ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. “Rotus, wenn du ihm was tust, bring ich dich um!”, schrie Yongguk hasserfüllt, hämmerte mit den Fäusten gegen die rote Wand, ignorierte den brennenden Schmerz auf seiner Haut. “Yong-guk… es ist… okay”, stammelte Daeh, schaffte es, Rotus erneut zum lachen zu bringen. “Du siehst dem Tod ins Auge und willst es selbst jetzt nicht einsehen - du bist viel naiver als ich dachte”, meinte er. Yongguk hatte seine Fäuste wieder sinken lassen, versuchte Rotus Aufmerksamkeit zu bekommen, indem er sich in sein Blickfeld stellte. “Hör schon auf! Rotus, du kannst mit mir machen was du willst, aber lass Daehyun leben”, schluchzte er. Es war das erste Mal, das Yongguk verzweifelt war, dass seine Tränen seine Stimme fremd und verwaschen klingen ließ. Daehyun versuchte ihm einen Blick zu schenken, doch der Griff um seinen Hals wurde fester. Er spürte wie beinah das letzte bisschen Sauerstoff aus seiner Lunge gepresst wurden. Rotus wollte triumphieren, wollte den toten Körper in die Höhe heben, den er mit eigenen Händen erdrosselt hatte. “J-Jetzt…”, schaffte es Daehyun so leise heraus zu pressen, das es nur Rotus hören konnte. Rotus starrte ihn an, nicht sicher, was passierte, ehe er den Kopf herum riss. Youngjae stand neben Albion, sein Gesicht blutverschmiert. Seine Züge waren so dunkel und eingefallen, das man ihn kaum wiedererkennen konnte. In seinen Händen einen Bogen aus dem selben hellen Holz, das Albion am Leben hielt. Die Flamme war größer als er selbst, schlängelte sich mit aller Kraft um den dicken Pfeil, getränkt in das gold Daehyuns Aura, dem letzten Stück seiner Kraft. “Was tust du da?!”, schrie Rotus aufgebracht, ließ Daehyuns halb toten Körper fallen und die rote Barrikade brach in sich zusammen. Rotus wollte einen Schritt nach vorne machen, doch Yongguk packte ihn gewaltig an der Schulter, schaffte es für die wenigen Sekunden seine Gedanken zu kontrollieren. “Danke das du es mir erst klar gemacht hast… Rotus”, schaffte es Daehyun mit ausgetrockneter Kehle zu sagen, “ohne die Macht des Mondes, kann ich dich nicht aufhalten”. Rotus wollte etwas sagen, schaffte es, sich aus Yongguks Gedankenkontrolle zu befreien, doch Youngjae hatte die Sehne mit aller Kraft gespannt und mit einem zischenden Geräusch, schnellte der Pfeil direkt auf den blutroten Mond zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)