Dear My Princess von Last_Tear ================================================================================ Kapitel 1: Remember ------------------- Ein leises Seufzen entkam Hizakis Lippen, während er immer noch völlig irritiert auf den Rosenstrauß vor sich sah - und die riesige Pralinenschachtel in Herzform auf welcher sein Name stand. Er hatte immer noch keine Ahnung wem er das zu verdanken hatte und es ließ sich auch kein Absender finden, was es unwahrscheinlicher machte, dass es ein Geschenk eines Fans war - zusammen mit der Tatsache, dass diese seine private Adresse nicht kannten, aber nicht unmöglich. Es sollte ja immer ein paar Verrückte geben, egal wo. „Hey, Jasmine…“ Es dauerte nicht lange, bis dieser in Hizakis Schlafzimmer stand und den Bassisten nur fragend ansah. „Weißt du, von wem das ist?“ Der Bassist jedoch zuckte nur mit den Schultern, bevor er Hizaki selbige aufmunternd tätschelte. „Du weißt doch dass ich gestern mit Masashi unterwegs war und nicht vor vier Uhr morgens zuhause. Aber ich kann dir versichern, von mir ist das nicht.“ Super, genau das hatte er ja hören wollen. Hizaki verdrehte die Augen, drehte sich schließlich dass er seinen besten Freund kurz anfunkeln konnte und ließ dann seufzend den Kopf hängen. „Du bist keine große Hilfe.“ Jasmine lachte nur leise, wuschelte Hizaki noch mal durch die Haare und wandte sich dann mit einem „Und du bist zu spät.“ Zum gehen. Kurz blinzelte Hizaki völlig irritiert, bevor er fluchend ins Bad stürzte - jetzt würde ihm Kamijo wieder einen Vortrag halten, genau das was er doch so gar nicht brauchen konnte. Verdammt. Der würde ihn auslachen, wenn er ihm auch noch den wahren Grund gestehen würde, wieso er nicht pünktlich zur Bandprobe erschienen war. Hatte er wirklich über eine Stunde in seinem Schlafzimmer gestanden und auf den Strauß mit weißen Rosen gestarrt der wie durch Zauberhand auf seinem kleinen Schreibtisch aufgetaucht war, welcher sich direkt gegenüber seines Bettes befand? Es war ein gruseliger Gedanke, dass wer auch immer die Blumen und die Schokolade aufgestellt gehabt hatte, ihn beim Schlafen beobachtet hatte. Oder? Aber wer würde denn nur die Sachen abstellen und gleich wieder gehen? Hizaki schüttelte nur seufzend den Kopf, das war so absurd! Aber wenigstens schlief er nicht nackt…Was wäre wenn der oder die Unbekannte auch noch Fotos gemacht hatten? Das würde er nicht überleben. Dieses Mal war es sein Handy, welches ihn aus den Gedanken riss und Hizaki fluchte nur erneut, während er sich ein Handtuch schnappte um sich abtrocknen zu können. Keine zehn Minuten später war er fertig umgezogen, hatte Jasmine an der Haustür grummelnd die Bentobox abgenommen, mit der freien Hand seine Sonnenbrille aufgesetzt und dann noch den Kaffeebecher entgegen genommen, welchen der Ältere ihm mit einem strahlenden Lächeln in die Hand gedrückt hatte. Manchmal würde er ihn wirklich erschlagen können - Mitbewohner und bester Freund hin oder her. Zumindest hatte er in der Bahn essen und seinen Kaffee trinken können, dass sich Hizaki wenigstens ein bisschen dafür gewappnet fühlte, Kamijo gegenüber zu treten. Allerdings wurde ihm bewusst, dass er sich keine Sorgen hätte machen müssen, kaum dass er den Raum betreten und den Sänger in einer innigen Umarmung mit Kaya fand - das erklärte, wieso der Rest der Band sich nicht im Probenraum befand und Hizaki schloss die Tür so leise wie er sie geöffnet gehabt hatte. Nein, es war besser, Kamijo in Ruhe mit Kaya knutschen zu lassen, dann würde der vielleicht sogar vergessen, dass er zu spät gekommen war. Nur was sollte er so lange tun? Allerdings wurde ihm die Entscheidung abgenommen, als Teru unvermittelt vor ihm auftauchte und ihn anstrahlte. „Lass mich raten, die sind immer noch nicht fertig?“ Ein Kopfschütteln reichte und der andere Gitarrist hatte sich bei ihm eingehakt um ihn zu ihrem Pausenraum zu führen. „Yuki und Masashi meinten, ich soll mal schauen, ob wir gefahrlos zurück kommen, aber ich glaub, wir kommen heute nicht mehr zum proben.“ Hizaki schmunzelte nur, bevor er die anderen Zwei begrüßte und dann seine Aufmerksamkeit wieder auf Teru richtete. „Sagt mal, war einer von euch heute nacht bei mir?“ Allgemeines Kopfschütteln, wenngleich sich Masashi nur etwas räusperte und Hizaki damit zum Grinsen brachte. „Ich weiß, du hast Jasmine nach hause gebracht ~ Und ich bin dir sehr dankbar, dass du es dabei belassen hast.“ Immerhin er wusste, wie laut die Zwei werden konnten…Blieb jetzt nur das Problem - wer war es denn dann, der ihm die Sachen hinterlassen hatte? Sonst hatte doch keiner einen Schlüssel und auch wenn er es Kaya zu traute, dass dieser Kamijos Schlüssel geklaut hätte, hätte dieser sich nicht versteckt, sondern seinen Namen dazu geschrieben. Es war Kaya, jeder kannte ihn und wusste, dass dieser mit jedem Mann flirtete der ihn nicht direkt abwies und trotzdem noch zu Kamijo zurück kehrte. „Wollen wir jetzt eigentlich warten bis Kamijo mit Kaya fertig ist?“ Yuki schnaubte nur, bevor er den Kopf schüttelte. „Ich wär dafür wir gehen zu Starbucks.“ Hizaki nickte nur und während sie zu viert den Raum verließen, hatte er sich wieder bei Teru eingehakt. „Dann kann ich endlich vernünftig frühstücken.“ Lachen folgte ihnen als sie das Gebäude verließen und während der nächsten Stunden konnte Hizaki das Problem mit der Schokolade und den Rosen komplett vergessen. Sie hatten in Ruhe gegessen und Kaffee getrunken, sogar Kamijo hatte sich irgendwann von Kaya losreißen können, sie hatten für ihre neue Single geprobt, die Lieder eingespielt und noch mal besprochen, wer wann Aufnahmen haben würde. Der ganz normale Alltagswahnsinn eben und als er abends nach hause kam, war Hizaki müde, aber glücklich. Bis sein Blick auf den riesigen Blumenstrauß auf dem Esstisch in der Küche fiel und der leere Thermosbecher welchen er gerade in die Spüle hatte stellen wollen, seinen Fingern entglitt und mit einem unschönen Laut zu Boden ging. Wo kam der her? Jasmine war immer noch arbeiten - sonst wäre er davon ausgegangen, dass der Strauß eventuell von Masashi wäre - dieser schickte seinem Freund ab und an Blumen, sehr zur Entzückung von Jasmines Kollegen…Hizaki erschauderte, während er panisch den Blick schweifen ließ - die Tür war abgesperrt gewesen! Wie kamen diese verdammten Blumen hier her? Das konnte und durfte nicht wahr sein. Davor hatte er sich sicher gefühlt, sogar darüber nach gedacht, ob er sich ein heißes Entspannungsbad gönnen sollte aber jetzt lief es ihm eiskalt über den Rücken und er suchte in seiner Tasche fast schon panisch nach seinem Handy um die Polizei zu rufen. Vielleicht reagierte er über aber er würde sich lieber paranoid nennen lassen als tot. Und man wusste nie, wo das enden würde oder sollte. Die Zeit bis die Polizei eintraf erschien ihm ewig - vor allem weil er nicht wusste, ob er allein war oder nicht und sich deswegen in der Küche verschanzt hatte. Nach einer kompletten Wohnungsdurchsuchung war Hizaki mit den Nerven endgültig am Ende - es waren keine Einbruchsspuren gefunden worden, keine Fingerabdrücke, nichts ungewöhnliches. Bis eben auf die Blumen, aber so ein Strauß hätte in jedem Blumenladen gekauft werden können - er war nicht extra zusammen gestellt worden und wie hoch war die Chance denn, dass jemand Buch führte, welche Blumen an wen verkauft wurden? Ihm war nahe gelegt worden, die Schlösser auszuwechseln, nur um sicher zu gehen - und das war alles gewesen. Die Polizei hatte zugeben müssen, dass sie nichts tun konnte ohne Spuren oder Beweise, ein Beamte hatte ihm sogar einen Umzug vorgeschlagen, aber so wie es jetzt war, würden sie nichts tun können und nachdem der letzte Streifenwagen verschwunden war, war Hizaki mit dem Rücken an der Haustür entlang zu Boden gesunken und hatte das Gesicht in den Händen vergraben. Wieso musste das passieren? Das Schlimmste war vielleicht, dass er genau wusste, dass es nicht Jasmine betraf - sonst wären die Blumen nicht zuerst in seinem Schlafzimmer aufgetaucht - außerdem hatte er das dumpfe Gefühl, dass er etwas daran übersah - auch wenn er nicht wusste was es war - irgendetwas daran kam ihm grauenvoll bekannt vor ohne dass er es wirklich benennen konnte. Es war grauenvoll. Und als Jasmine schließlich nach hause gekommen war, hatte er sich diesem in die Arme geworfen und über zwei Stunden geweint, bis er ihm überhaupt hatte erzählen können, was passiert war und dass sie die Schlösser austauschen lassen würden, weil er sich absolut nicht mehr sicher fühlte. Wieso war es so schwer gewesen, ihn wieder zu finden? Gedanken verloren ließ die schwarzhaarige Gestalt die Finger über die Kette um ihren Hals streicheln, während sein Blick auf dem Haus lag in welchem sich Hizaki befand. Es war, als hätte er ihm entkommen wollen, aus seinem Leben verschwinden, aber wieso hätte er das tun sollen? Es ergab keinen Sinn, er war immer gut zu ihm gewesen, hatte ihm die Sterne vom Himmel geholt und er war sich sicher, dass wenn Hizaki nur endlich verstehen würde, er auch zurück kommen würde. Aber so lange würde er noch warten müssen. Kopfschüttelnd wandte sich die Gestalt schließlich ab - vielleicht sollte er ihm mehr Blumen schicken? Oder waren es die falschen Pralinen gewesen? Er wusste doch, wie wählerisch seine Prinzessin sein konnte. Bei diesen Gedanken schlich sich ein verliebtes Lächeln auf seine Lippen und er ließ die Finger erneut über seine Kette streicheln. Ja, seine Prinzessin. Er würde Hizaki zurück bringen in das Leben, welches dieser verdiente, das Leben welches sie sich zusammen so schön gestaltet gehabt hatten. Er wusste immer noch nicht genau, was damals passiert war, nur dass er eines Tages ohne Hizaki neben sich aufgewacht war, kein Abschiedsbrief, keine Anzeichen dass dieser jemals existiert gehabt hatte und es hatte ihm das Herz gebrochen. Im Endeffekt würde er gar nicht mehr sagen können, wie lange er schon nach seinem Liebsten suchte, nur dass es eine Ewigkeit gewesen wäre. Hätte er nur früher gewusst, dass dieser sich nicht vor seinem wahren Ich verstecken konnte, dann wäre es ihm aufgefallen, hätte ihm sicherlich Jahre der Suche erspart, so war es der pure Zufall gewesen, der ihm geholfen hatte, heraus zu finden, wo sein Geliebter gelandet war. In einer Band. Ausgerechnet als Gitarrist. Dabei hatte Hizaki doch die schönste Singstimme die er je gehört hatte, unter seinen Berührungen stellte dieser jede noch so zierliche Nachtigall in den Schatten mit seinem Gesang. Aber er würde warten, immerhin Hizaki schien auch hier glücklich zu sein - und er wollte nicht mehr töten, um seinen Geliebten bei sich zu behalten, dessen tränen nasse Augen welche sich so anklagend in die seinen gebohrt hatten, wann immer er etwas ermordet gehabt hatte, was Hizaki lieb und teuer gewesen war. Selbst seine Argumente, dass er ihn hatte beschützen müssen waren ungehört verklungen und mittlerweile hatte er dazu gelernt. Wenn er seine Prinzessin an seiner Seite wollte, musste sie freiwillig dorthin zurück kehren und einen Weg finden, sich eigenständig von ihren Freunden zu trennen. Denn sonst würde sie ihm wohl immer wieder entfliehen und so sehr er Hizaki auch liebte - seine Geduld war restlos aufgebraucht - noch mal würde er es nicht ertragen ihn in Ketten legen zu müssen. Nachdem Jasmine vorgeschlagen gehabt hatte, dass sie die Nacht auch bei Masashi verbringen konnten, hatte es Hizaki alle Willenskraft gekostet, die er hatte aufbringen können um sein Schlafzimmer zu betreten - allerdings waren Blumen und Schokolade verschwunden gewesen, was es ihm leichter gemacht gehabt hatte, seine Sachen zu packen. Bei Masashi angekommen, hatte Hizaki diesem nur noch mal die Kurzfassung gegeben was passiert war und sich dann ins Gästezimmer zurück gezogen, ohne die besorgten Blicke von Jasmine in seinem Rücken spüren zu können oder zu ahnen, dass sein bester Freund noch stundenlang wach bleiben würde, nur um mit Masashi herauszufinden, was hier vor sich ging. Auch wenn Hizaki es erst gemerkt hatte, als er wieder allein war - er war wahnsinnig erschöpft. Jedoch nicht mehr körperlich - es war als würde etwas nach ihm rufen, ein Teil seiner Seele sich gegen ihn selbst stellen und ihm einflüstern wollen, dass er hier falsch war. Etwas was ihn vollkommen irritierte, da er sich mehr als sicher war, dass der Ort den er zuhause nannte nicht sicher für ihn war. Nur wo sollte er denn sonst sein? Schlussendlich hatte er sich nur kurz im Bad frisch gemacht und umgezogen und sich dann aufs Bett fallen lassen, wo er die Decke angestarrt hatte. Irgendetwas stimmte hier einfach nicht, aber er kam nicht darauf was es war. Masashis Geschmack was Einrichtungsfragen anging, konnte es nicht sein, es passte zwar nicht alles perfekt zusammen wie in seiner Wohnung, aber es wirkte mit Liebe ausgesucht und unter anderen Umständen hätte sich Hizaki vielleicht gewundert, wieso er noch nie hier gewesen war, aber er konnte und wollte sich darauf nicht mehr so wirklich konzentrieren, seine Gedanken begannen zu wandern und unruhig hin und her zu springen und ihm Bilder zu zeigen. Von einem anderen Raum, anderen Möbeln. Spiegeln an den Wänden, Spiegeln an der Decke, Spiegel auf dem Boden. Und Rosen. Zahlreiche Rosen überall in allen Farben die man sich denken konnte und sie leuchteten alle auf eine so unnatürliche Art und Weise, dass Hizaki schließlich unruhig hochschreckte um sich kurz irritiert umzusehen - als er keine Rosen entdecken konnte, zog er sich die Decke über den Kopf und war wenige Minuten später wieder eingeschlafen. Der Schatten, welcher ihn aus der Dunkelheit heraus beobachtete blieb ungesehen, dessen gewisperten Worte ungehört und als Jasmine zehn Minuten später den Raum betrat um Hizaki zu fragen ob er morgen nicht einen Tag frei nehmen könnte, war keine Spur eines Schattens mehr zu sehen und mit einem traurigen Lächeln wandte sich Jasmine wieder zum gehen - unwissend dass er es jetzt war, dem unsichtbare Augen folgten welche jeden Schritt misstrauisch begutachteten. Als Hizaki die Augen öffnete, dauerte es etwas, bis er in dem abgedunkelten Raum etwas erkennen konnte - zwar standen zwei brennende Kerzenleuchter neben dem Bett auf welchem er lag und auch durch das bodenhohe Fenster auf der anderen Seite fiel Mondlicht herein, aber es fühlte sich an, als hätte er ewig geschlafen und es dauerte, bis er es trotz mehrmaligem Blinzeln schaffte, Umrisse auszumachen und danach den kompletten Raum. Auch wenn es nicht viel zu sehen gab. Es war ein hoher Raum aus grob behauenem Stein in welchem er sich befand - die Decke zu weit weg um sie zu sehen und er erschauderte automatisch. So viel leerer Raum bedeutete auch viel Schall…“Bist du endlich aufgewacht?“ Im ersten Moment wollte die Panik in ihm durchbrechen als er die Stimme erkannte und ein leises Schluchzen verließ seine Lippen, was jedoch verstummte als die Matratze sich senkte und er in die Arme seines Liebsten gezogen wurde, wo er das Gesicht an dessen Brust vergrub um einen tiefen, zittrigen Atemzug zu nehmen. „Es tut mir leid, Prinzessin.“ Ein sanfter Kuss auf seine Stirn, bevor kräftige Hände begannen über seinen Rücken zu streicheln und ihn liebevoll enger an den warmen Körper des Größeren zu ziehen. Erst nach und nach wurde Hizaki bewusst, wieso sich dessen Berührungen so gut anfühlten, wieso der Andere so viel Wärme abstrahlte und wieso er sich an ihn klammerte wie ein Kind an seine Mutter bei einem schrecklichen Gewitter. Das dünne Seidenhemd welches er trug ging kaum als Kleidung durch und sie hatten gestern gestritten, was eskaliert war. Sein Freund hatte die Beherrschung verloren - es war nicht das erste Mal gewesen und mit einem zittrigen Atemzug bemerkte Hizaki erst richtig, dass er weinte. „Ich liebe dich so sehr. Es wird nie wieder passieren, bitte vertrau mir. Es tut mir so leid.“ Wie oft hatte er diese Worte denn schon gehört? Zu oft vermutlich wenn er sie gar nicht mehr zählen konnte, aber er wusste auch dass es die Wahrheit war. Und er teils auch selbst Schuld daran, was passierte. „Du bist immer noch meine Prinzessin, nicht wahr?“ Hizaki nickte nur stumm, bevor er die Arme enger um seinen Liebsten legte um ihn sanft küssen zu können. „Ich werde immer deine Prinzessin sein. Egal was passiert, mein Platz wird immer an deiner Seite sein.“ Daraufhin folgte noch ein liebevoller Kuss welcher jedoch schnell an Intensität gewann und spätestens als Hizaki sich auf die Matratze gepinnt wieder fand, wusste er, dass diese Nacht so schnell nicht enden würde, was ihn nicht daran hinderte, widerstandslos die Beine zu spreizen und genüßlich an der Zunge seines Liebsten zu saugen, bevor er die Dominanz über ihren Zungenkuss endgültig verlor als dessen Finger über seine Brustwarzen zu reiben begannen und ihn aufstöhnen ließen. Die Hose welche seiner Liebsten noch getragen hatte, fand schnell ihren Weg auf den Boden und auch sein Seidenhemd, so dünn es auch war, folgte, dass sie bald komplett nackt auf dem Bett lagen, wobei Hizaki ein Bein um die Hüfte seines Liebsten geschlungen hatte, im Versuch ihn noch enger an sich zu ziehen, dass er sich mit einem unruhigen Wimmern an ihm reiben konnte. Allerdings war das auch die einzige Bewegungsfreiheit die er noch hatte, waren seine Hände längst über seinem Kopf mit dem Gürtel seines Freundes ans Bett gefesselt und während dieser sich in seinem Hals festbiss konnte Hizaki nur noch lauter stöhnen, während er schließlich ein atemloses „Bitte…“ hervor brachte, kurz bevor die Zähne seine Haut hätten durchbrechen können. „Aber, aber, Prinzessin…Ich muss mich doch ordentlich um dich kümmern.“ Damit begann sein Liebster sich über seinen Hals nach unten zu küssen, während Hizaki immer wieder unbewusst an seinen Fesseln zog, nach Luft schnappte und sich die Lippen leckte, bevor er die Beine noch mehr spreizte, als die Lippen seines Liebsten seiner Lendengegend immer näher kamen. Allerdings nicht nahe genug - die warme, weiche Zunge welche über seine Erregung leckte, verschwand viel zu schnell wieder um sich stattdessen seinen Schenkeln zu widmen und Hizaki gab einen frustrierten Laut von sich. Wie sollte er das denn aushalten? Ein kurzer, sanfter Biss ließ ihn heftig zusammen zucken und im nächsten Moment schrie Hizaki auf, während ihm Tränen in die Augen schossen als sein Freund sich richtig in seinem Oberschenkel verbiss und festsaugte. Der Schmerz hielt nicht lange an, wurde von einer Welle der Erregung hinweg gespült, der ihn wieder und wieder erschaudern und schließlich atemlos auf dem Bett zusammen sinken ließ, während sein Liebster sich schmunzelnd von ihm löste und die blutigen Lippen ohne Umschweife um seinen Penis legte um diesen von Sperma zu säubern und gleichzeitig zu neuem Leben zu erwecken. Hizaki konnte nur noch leise wimmern während das Blut in seinen Ohren rauschte - sein Orgasmus hatte ihn so unvorbereitet getroffen, dass er völlig irritiert auf die zwei Finger sah welche ihm vor gehalten wurden und erst nach einem leichten Klaps auf den Hintern begann er an diesen zu saugen und sie mit der Zunge zu umspielen, bis sein Liebster zufrieden war und beide Finger ohne Umschweife in seinem Körper versenkte. Die Protestlaute welche Hizaki versuchte von sich zu geben, wurden schnell von einem weiteren Kuss geschluckt, dass er gar nicht mehr wusste, wo oben oder unten war, als die Finger verschwanden und sein Liebster sich mit einem harten Stoß komplett in seinen Körper drängte. Fast automatisch riss er erneut an den Fesseln, begann am ganzen Körper zu zittern und verdrehte die Augen, während er sich den sanften Streicheleinheiten mehr entgegen drängte auch wenn es nicht lange dauerte, bis sein Freund begann sich zu bewegen, es reichte, dass er nicht vor Schmerz zusammen zuckte und kaum dass dieser es geschafft hatte, seine Prostata direkt zu treffen, konnte er sowieso nur noch stöhnen und nach mehr betteln, während er sich so gut es ging auf dem Bett räkelte und versuchte sich jedem Stoß nur noch mehr entgegen zu drängen. Bevor Hizaki jedoch hätte kommen können, stoppten die Bewegungen komplett und er erschauderte, zwang sich die Augen zu öffnen und erschauderte unter dem Grinsen auf den Lippen seines Freundes nur noch mehr. „Prinzessin~“ Es war nur noch ein Wispern bevor sich eine Hand um seine Kehle legte und zu zudrücken begann. In diesem Moment hätte er schwören können, dass etwas in den Augen seines Liebsten zu leuchten begann, aber als dieser begann sich wieder zu bewegen, fiel es ihm schon schwer genug den Blickkontakt zu halten, was unmöglich wurde als seine Prostata nur noch von schnellen, harten Stößen traktiert wurde und Hizakis Stöhnen hallte von den Wänden wieder, während er dieses Mal erbarmungslos in Richtung Orgasmus getrieben wurde. Durch den Sauerstoffmangel begannen bald schwarze Punkte hinter seinen geschlossenen Augen zu tanzen, ihm wurde schwindelig und gerade als sich Hizaki sicher war, dass er jeden Moment in Ohnmacht fallen würde, traf ein besonders harter Stoß seine Prostata und er kam mit einem heiseren Aufschrei, realisierte gar nicht dass die Hand von seiner Kehle verschwand und durch Zähne ersetzt wurde, seine Sicht wurde komplett weiß, während sein Freund von ihm trank und seinen Körper so von Orgasmus zu Orgasmus jagte, dass er schließlich vollkommen erschöpft auf dem Bett lag, hektisch versuchte wieder zu Atem zu kommen und immer wieder noch leicht zusammen zuckte. Kaum dass die Fesseln um seine Handgelenke gelöst waren, wurde er erneut an seinen Freund gezogen, welcher ihm deutlich amüsiert durch die Haare strich. Hizaki gab nur einen leisen Laut von sich, er konnte nicht mal sagen ob das nasse an seinem Hals Blut war oder Schweiß, oder wie oft er gekommen war, nur dass der Sex es eindeutig wert gewesen war seinen Liebsten zu verärgern. Vielleicht nicht SO sehr zu verärgern…“Weißt du, es gibt da etwas, dass ich mich frage. Jedes Mal wenn ich die Hand um deinen Hals lege, stöhnst du wie eine kleine, dreckige Hure. Liebst du den Tod mehr als mich? Oder vertraust du mir so sehr?“ Es dauerte mehrere Herzschläge bis die Worte in Hizakis überfordertem Gehirn ankamen und überhaupt Sinn ergeben wollten, allerdings bekam er selbst dann nur ein leises „Vertrauen…“ heraus, bevor er husten musste und das Gesicht an der Schulter seines Freundes versteckte, nur noch halbwegs mitbekam, wie dieser ihm sanft über den Kopf streichelte und begann ein leises Lied zu summen, was ihn lächeln ließ. Es war ihr Lied - das Lied zu dem sie sich damals kennen gelernt gehabt hatten, so viele Jahre war es schon her und trotzdem begleitete es sie immer noch und er würde es wohl nie vergessen können. Den Text eventuell, aber nie diese wunderschöne Melodie. Kapitel 2: Forever ------------------ Masashi musterte seinen Freund besorgt, welcher doch ziemlich unruhig wirkte - aber egal was er sagte oder tat, Jasmine ließ sich nicht auf andere Gedanken bringen und langsam wusste er auch nicht mehr, was noch helfen könnte. „Willst du dich jetzt neben Hizakis Bett setzen und ihn die ganze Nacht anstarren?“ Jasmine schüttelte müde den Kopf, bevor er sich seufzend neben seinen Freund fallen ließ und die Augen schloss. „Ich mach mir einfach nur Sorgen…Er hat so verstört gewirkt und es gab keine Einbruchsspuren…Aber mir würde auch niemand einfallen, der einen Schlüssel zu unserer Wohnung hat und sich mit Hizaki so gestritten hat, dass er ihn damit in den Wahnsinn treiben will…Es ergibt alles keinen Sinn, Masashi!“ Angesprochener gab selbst ein Seufzen von sich, strich Jasmine dann allerdings sanft über den Kopf und zog ihn einfach in seine Arme um ihn festhalten zu können - bevor sein Freund sich doch noch dafür entscheiden würde, gleich wieder aufzuspringen. „Es sind nur Blumen, Jasmine. Blumen haben noch niemanden umgebracht - ihr lasst das Schloss austauschen, gebt niemandem mehr den Schlüssel und gut. Auch wenn mein Angebot immer noch steht, dass du bei mir einziehen kannst…“ Jasmine schmunzelte nur müde und gähnte schließlich leise auf. „Erst wenn wir den Kerl gefunden haben, der Hizaki so irre macht. Vorher würde mir das keine Ruhe lassen und ich will nicht in der Gewissheit leben, dass ich irgendetwas hätte verhindern können, weißt du?“ Masashi nickte nur stumm, küsste seinen Liebsten nur kurz und musste dann selbst aufseufzen. „Können wir das wenigstens morgen besprechen? Du musst früh raus und ich hab das Gefühl, dass Kamijo uns morgen die verpassten Stunden nach holen lässt…“ Lachend nickte Jasmine und es dauerte nicht lange bis Beide es sich bequem genug gemacht hatten um schnell einschlafen zu können. Keiner von ihnen ahnte, was sich im Nebenzimmer abspielte, oder dass Hizaki längst nicht mehr allein war, dessen Schreie verhallten ungehört und niemand sah, wie sehr er sich quälte. Die dunkle Gestalt im Schatten hingegen lachte vergnügt und betrachtete zufrieden ihr Werk, sich mehr als sicher, dass der nächste Tag bereits dafür sorgen würde, dass sein Freund zu ihm zurück kommen würde. Denn er kannte seine Prinzessin gut und wusste, wo seine Grenzen lagen, nicht nur körperlich gesehen sondern auch seelisch gesprochen und eben diese waren viel leichter zu erreichen. Vor allem nachdem Hizakis eigenes Unterbewusstsein auch noch gegen diesen zu kämpfen schien - es war die perfekte Nacht. Zwei Liebende, die sich in den Armen lagen und eine einsame, gequälte Seele auf der Suche nach Erlösung. Mit einem leisen Summen wandte er sich schließlich vom Fenster ab - es wurde Zeit alles vorzubereiten für die Rückkehr seiner Prinzessin. Immerhin dieses Mal würde es für die Ewigkeit sein, da wollte er nichts falsch machen. Es war Musik welche ihn geweckt hatte und Hizaki ließ irritiert den Blick schweifen - er war sich mehr als sicher, dass er die Augen geöffnet hatte, wieso konnte er trotzdem nichts sehen? War er blind geworden? Als er vorsichtig die Hände nach oben wandern ließ, konnte er zu seiner Erleichterung jedoch Stoff wahrnehmen und begann diesen seufzend hochzuschieben - also wirklich. Was für einen Sinn hatte es denn ihn so zu erschrecken? Jedoch wünschte er sich die Augenbinde nie entfernt zu haben, als sein Blick neben sich gefallen war und er dort Juka entdeckte - nackt, mit deutlichen Bissspuren am Hals und mit trüben, leeren Augen, dass er sich kaum traute den Puls zu checken, eher noch sich am Bettende zusammen kuschelte und mit einem nackten Fuß den Anderen berührte - eiskalt. Danach begann er zu schreien. Dass die Musik abrupt endete war ihm gar nicht bewusst, alles was er wusste war dass er entführt worden war und Juka neben ihm im Bett lag. Tot. Ausgesaugt. „Ich freue mich wirklich dass du aufgewacht bist, Prinzessin, aber tust du mir den Gefallen und hörst auf zu schreien?“ Hizakis panischer Blick bohrte sich in den seines Freundes und ein trockenes Schluchzen entkam ihm. Bis jetzt hatte er darauf gehofft, dass jemand anderes den Sänger umgebracht gehabt hatte. Aber offenbar vergeblich. „Wieso…Wieso?“ Ein Schulterzucken und damit fand sich Hizaki auch schon in einer Umarmung wieder und erstarrte komplett. „Du wusstest von Anfang an, was ich bin…Wieso regst du dich jetzt über einen toten Menschen auf? Wäre es dir lieber, wenn ich verhungere?“ Schluchzend schüttelte er nur den Kopf und vergrub schließlich das Gesicht an der Schulter seines Freundes auch wenn er sich selbst dafür verfluchte. Eigentlich hätte er versuchen sollen wegzurennen - wie konnte er mit einem Monster kuscheln? „Er war mein Freund…“ „Dann hättest du ihn markieren sollen, wie die Anderen auch…“ Stumm schüttelte Hizaki nur den Kopf, während er erneut aufschluchzte, wovon redete sein Freund da? „Ich hab niemanden markiert…“ Wie denn auch? Und vor allem - womit? „Dann hast du nichts dagegen, wenn ich mich an ihnen bediene?“ Moment. Mit tränennassen Augen sah Hizaki langsam auf - das musste ein Alptraum sein in den er hier geraten war. Das konnte doch unmöglich die Realität sein. Oder? „Doch…Lass sie in Ruhe…“ Jetzt war es an seinem Freund zu seufzen und die Augen zu verdrehen und bevor er es sich versah, fand er sich schon komplett auf dessen Armen wieder und wurde aus dem Zimmer getragen. Zuerst hatte Hizaki keine Ahnung, wo er abgesetzt worden war, protestierte leise, als er abgesetzt wurde und versuchte seinen Freund wieder enger an sich zu ziehen, allerdings kam ihm das Material unter seinen Fingern bekannt vor - sehen konnte er es nicht, nachdem der Raum komplett abgedunkelt war, ohne irgendwelche Lichtquellen, aber ja, wozu brauchte sein Freund schon Licht? Weiche Lippen streiften seine Stirn, ließen ihn zusammen zucken und im nächsten Moment gab Hizaki einen erschrockenen Laut von sich, als die gleiche Melodie zu welcher er erwacht war, durch den Raum zu schweben begann. „Prinzessin~“ Natürlich. Er saß auf dem Klavier seines Liebsten…Dort wie er ihn schon immer gerne abgesetzt gehabt hatte. Aber normal hatte er ihm beim Spielen auch zusehen dürfen, nicht nur hören so wie heute. Bevor er es sich wirklich versah, hatte seine Stimme sich selbstständig gemacht - er hatte früher schon immer mitgesungen zu diesem Lied, seit ihm der Text gezeigt worden war von seinem Liebsten…Die Stunden schienen zu vergehen und nach und nach begann Hizaki zu vergessen, was passiert war, wieso er hier war, dass Juka tot war. Erst als sein Freund aufhörte zu spielen, blinzelte Hizaki irritiert - er fühlte sich, als wäre er aus einem Traum erwacht und ein plötzlich auftretender, heftiger Kopfschmerz ließ ihn schmerzerfüllt auf keuchen, dass die dichten Vorhänge schließlich zur Seite gezogen wurden, machte es nicht besser - auch wenn er jetzt direkt ins Licht des Mondes getaucht war, was die Kopfschmerzen nur noch mal zu verschlimmern schien. Was war das? Ein Schrei verließ Hizakis Lippen, während sein Freund ihn mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen musterte. Er musste hier weg…Allerdings hatte er es gerade so geschafft vom Klavier zu rutschen, bevor seine Beine nachgegeben hatten und er sich auf dem Boden wieder fand, eine Hand nach seinem Freund ausstreckte, während sein ganzer Rücken zu brennen begann, was ihn erneut aufschreien ließ. „Ka…Karyu!“ Es war nur noch ein Schluchzen, welches jedoch in einem neuen Schrei unterging als Hizaki sich auf dem dunklen Holzboden zusammen krümmte und seine Haut aufgerissen wurde. Nichts davon ergab noch Sinn und mit einem letzten, ohrenbetäubenden Schrei konnte Hizaki nur zu deutlich spüren, wie die Haut an seinem Rücken endgültig brach und reflexartig schlang er seine Flügel zuerst um sich, bis ihm bewusst wurde, was passiert war und er erschöpft nach Luft schnappte. Wie lange hatte er sie nicht mehr gesehen? Seine Flügel…Vorsichtig ließ er die Finger über die lederartige Struktur gleiten und erschauderte, es fühlte sich so gut an, sie endlich wieder ausstrecken zu können. Jetzt war auch sein Freund an seiner Seite um ihm aufzuhelfen und auch wenn er immer noch vollkommen irritiert war, ließ sich Hizaki in die Arme des Vampirs ziehen um ihn verlangend küssen zu können. „Was ist passiert…Karyu? Ich fühle mich als hätte ich ewig geschlafen…“ Finger strichen sanft über seine Wange und seufzend drängte er sich diesen mehr entgegen, biss sich auf die Unterlippe, er hatte vergessen wie gut sich das anfühlen konnte…“Keine Angst, Prinzessin. Ich werde dir alles erklären.“ In der Zwischenzeit hatte Jasmine bereits mehr als ein Mal versucht, seinen besten Freund auf dem Handy zu erreichen - nur leider vergeblich. So wie es aussah, war Hizaki mitten in der Nacht verschwunden, es gab nirgendwo Einbruchspuren, was hieß, dass er von selbst gegangen war…Was keinen Sinn ergab, nicht mit diesem Irren noch auf freiem Fuß, der Hizaki Blumen geschickt gehabt hatte…Die Polizei hatte ihm mitgeteilt, dass sie machtlos waren, nachdem es keine Anzeichen für ein Verbrechen gab und bei keinem ihrer Freunde hatte sich Hizaki gemeldet gehabt. Allerdings weigerte sich Jasmine einzusehen, dass sein bester Freund freiwillig verschwunden war und hatte damit bestimmt schon Masashi in den Wahnsinn getrieben, zumindest befand er sich momentan allein in dessen Wohnung. Wieso sollte Hizaki aber denn auch gehen? Vor allem würde ihm kein Ort einfallen wollen, den dieser erwähnt hätte, an dem er sich sicher fühlte…Hieß, er war wirklich komplett orientierungslos und mit einem frustrierten Laut ließ sich Jasmine aufs Sofa fallen, schreckte wohl genau so hoch wie der Kater welchen er wohl aus dem Tiefschlaf gerissen hatte und der ihn kurz anfauchte, bevor er erhobenen Schwanzes aus dem Raum tappte und Jasmine vergrub das Gesicht in den Händen - super. Wirklich super. Konnte der Tag eigentlich noch besser werden? Irgendwie musste er eingeschlafen sein, denn als er das nächste Mal die Augen wieder aufschlug, schien die Sonne gerade aufzugehen und er rieb sich müde durchs Gesicht. War er wirklich so erschöpft gewesen? War Masashi etwa immer noch nicht zurück? Gerade hatte er aufstehen und ins Schlafzimmer gehen wollen um einen Blick auf sein Handy zu werfen als eine dunkle Gestalt neben dem Sofa entdeckte und er konnte nicht anders als zu schreien - vor allem weil er plötzlich aus gelben Augen bedrohlich angefunkelt wurde. Es sollte bei einem Schrei bleiben, mit einem Schnipsen der Gestalt flackerte ein Feuerball in dessen Hand auf und er sah mit großen Augen auf Hizaki - zumindest sah das aus wie Hizaki. Und andererseits auch wieder nicht…Diese wahnsinnig dämonischen Augen…Jasmine erschauderte, er wusste gar nicht, was er sagen sollte, es war einfach ein Schock seinen besten Freund so zu sehen. „Wie bist du hier rein gekommen?“ Die Tür war doch…Hizaki zuckte nur mit den Schultern, während er näher kam und unweigerlich wich Jasmine zurück bis er mit dem Rücken an die Wand stieß. „Das spielt keine Rolle mehr. Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden. Es tut mir leid, dass es so sein muss, aber wir werden uns nie wieder sehen. Du warst der beste Freund, den ich je hatte, Jasmine…“ Angesprochener erschauderte, als Hizaki die Hand ohne die Feuerkugel hob um ihm sanft über die Wange zu streicheln, konnte nicht umhin leise auf zu schluchzen. „Ich werde dich nie vergessen. Leb wohl, Yuu.“ Noch ein sanfter Kuss auf seine Stirn folgte und im nächsten Moment war er wieder allein, als hätte er sich das alles nur eingebildet und er sank an der Wand entlang nach unten, bevor er lachend ins Leere zu starren begann. Während die Sonne aufging, ließ Hizaki seufzend den Blick über die Stadt schweifen, es wirkte alles so wahnsinnig friedlich…Vielleicht hätte er die Jahre besser nutzen sollen, die er hier gehabt hatte. Die Zeit die Karyu ihm erlaubt hatte, sein Leben noch selbst zu bestimmen. Denn jetzt würde es kein Zurück mehr für ihn geben. Er war alt genug um seinen Verpflichtungen nachkommen zu müssen - und sein Freund hatte es mehr als deutlich gemacht, dass er ihn auch dazu zwingen würde, sollte er dem nicht freiwillig nachkommen wollen. Und das war das Letzte, was Hizaki wollte, auch wenn es bedeutete, seine Freunde aufzugeben und die Musik, die Konsequenzen die sich andernfalls ergeben würden, wollte er nicht kennen lernen, war es doch aus Karyus Worten ersichtlich geworden, dass sein Tod noch das Angenehmste wäre, was dann passieren könnte. Zu gerne hätte er sich auch noch von dem Rest seiner Bandmitglieder persönlich verabschiedet, aber dafür fehlte die Zeit und so hatte er sich für Jasmine entschieden gehabt. Dieser würde sicherlich dem Rest alles erzählen..Ein trauriges Lächeln legte sich auf Hizakis Lippen, während er versuchte sich vorzustellen, wie sie reagieren würden. Vermutlich geschockt und verärgert, nicht dass er es ihnen würde verdenken können. Aber er hatte wirklich gedacht, dass sie eine Zukunft haben würden, zusammen, dass sie als Band irgendwann die Welt erobern konnten. „Wir müssen los. Hast du dich verabschiedet?“ Stumm nickte er, während er es nicht wagte den Blick zu heben, die Präsenz seines Freundes war gerade furchteinflößend genug und hätte er neben sich gesehen, wäre er vielleicht doch noch gerannt. Nicht dass es einen Unterschied gemacht hätte, Karyu war alt und mächtig genug um ihm durch den strahlendsten Sonnenschein folgen zu können. „Prinzessin…“ Fast wäre Hizaki zusammen gezuckt, als Karyu seine Hand nahm, allerdings schloss er stattdessen nur die Augen, während er nur zu deutlich wahrnahm wie die Welt um sie herum zu verschwinden begann. Die Geräusche der Stadt wurden leiser und leiser, es fühlte sich an, als würde sich alles um ihn herum drehen und instinktiv breitete er seine Flügel aus, was dazu führte, dass er nach vorne stolperte, kaum dass Karyu seine Hand los gelassen gehabt hatte, es jedoch schaffte sich abzufangen. Vogelgesang drang an sein Ohr und nur langsam wagte Hizaki es die Augen zu öffnen - dieses Mal wollten seine Knie nachgeben, dass er sich kurz darauf in Karyus Armen wieder fand und tief durchatmete. Allerdings schien der Vampir nicht vor zu haben, ihn wieder abzusetzen, was Hizaki zwar seufzen ließ, aber er war zu schwach um zu protestieren, versuchte lieber wahr zu nehmen, wo sie gelandet waren. Überall um sie herum standen Bäume und es blühten Rosen, entweder als angelegte Heckenform oder in den verschiedensten Figuren zusammen geschnitten, in allen Farben die man sich nur denken konnte und er nahm einen tiefen Atemzug - zuhause. Ja, das hier war sein Zuhause. Sein Garten, den er mühevoll angelegt hatte, in jahrzehntelanger Arbeit…“Wir werden mit dem Ritual bis morgen warten, so erschöpft wie du jetzt bist, würde es dich vermutlich töten…“ Hizaki nickte nur schwach, während er das Gesicht an Karyus Halsbeuge vergrub. Zuhause. Der nächste Tag war schneller gekommen, als gedacht, nach Frühstück und einer ausgedehnten Dusche, war Hizaki von seiner Kammerzofe in sein Ankleidezimmer gebracht worden und hatte nur noch zusehen können, wie ihm in sein Hochzeitskleid geholfen wurde, seine langen, glatten Haare waren mit Magie in sanfte Wellen umgewandelt worden, sein Makeup jedoch hätte gereicht um jeden Menschen die Flucht ergreifen zu lassen. Seine Augen waren mit genug schwarz umrandet worden, dass es ihn fast wunderte, dass er nicht wie ein Panda aussah…Dazu war eine Kette aus schwarzem Metall gekommen, welches er nicht hatte benennen können, an welcher drei dunkelrote Perlen baumelten, von denen er jedoch sicher war, dass sie aus Blut bestanden - immerhin er würde einen Vampir heiraten. Und sein schönes, wunderschönes, weißes Hochzeitskleid würde in Fetzen gerissen werden. Während er sich im Spiegel betrachtete, war sich Hizaki immer noch nicht sicher, ob das nicht alles nur ein Traum war, immerhin er sah eigentlich fast aus wie immer, wenn sie auf die Bühne gegangen waren. Wenn die schwarzen, ledrigen Flügel nicht gewesen wären, welche eng an seinem Rücken anlagen, was der Grund dafür war, dass das Kleid komplett rückenfrei war und erst gerade so wieder seinen Hintern bedeckte. Karyu hatte darauf bestanden, dass diese sichtbar sein würden, als Zeichen, wen und WAS er heiraten würde und für einen Moment erschauderte Hizaki - in Dämonenjahren war er gerade alt genug um heiraten zu dürfen und es gab in ihrer beider Stammbaum keinerlei Hinweise darauf, dass so eine Hochzeit je vorgekommen war, aber er liebte Karyu. Und nachdem dieser mittlerweile der rechtmäßige König der Vampire geworden war, brauchte er eine Braut an seiner Seite - wie hätte er ihm da den Wunsch abschlagen können? Auch wenn es verrückt war - aber dadurch, dass er wieder seine wahre Gestalt angenommen gehabt hatte, konnte er sich wieder an alles erinnern, was er mit Karyu bereits erlebt hatte, sie waren ein halbes Jahrhundert zusammen, in dem sie so einiges erlebt hatten aber in dem er auch oft einfach verschwunden war. Karyu hatte nie andere Wesen in seiner Umgebung für einen längeren Zeitraum geduldet, selbst die wenigen Freunde, welche er hier gehabt hatte, waren nie lange bei ihm geblieben. Deswegen war er so oft in die Menschenwelt geflüchtet…“Mylady? Euer Verlobter wartet…“ Hizaki nickte nur stumm, bevor er sich vom Spiegel abwandte und seine Flügel streckte. Nach ihrer Hochzeit würde er nie wieder zurück in die Menschenwelt können, seine Seele würde mit der von Karyu verbunden werden und jeder Schritt, jeder Atemzug würde von seinem Liebsten gefühlt und gesehen werden. Keine Freiheiten mehr, wenn man es so sehen wollte, gab er sich komplett auf - etwas das eigentlich für einen Dämon undenkbar war - einer von vielen Gründen wieso er von seinen Eltern verstoßen worden war, nachdem er ihnen eröffnet hatte, dass er Karyu heiraten würde… Lange konnte Hizaki seinen Gedanken nicht mehr nachhängen, denn kaum dass er den Thronsaal des Schlosses betreten hatte, blieb sein Blick an seinem Freund hängen und er erschauderte - dieser hatte noch nie so gut ausgesehen. Komplett in einen schwarzen Anzug gehüllt, seine Augen rot umrandet im Gegensatz zu Hizakis und seine Haare schienen gestylt worden zu sein. Zumindest konnte er sich nicht daran erinnern, ihn je so gesehen zu haben und sein Herz machte einen kleinen Sprung - sie würden wirklich heiraten. Alles schien an Bedeutung zu verlieren, je näher er seinem Liebsten kam - die Steinwände voller Rosen, der dunkelrote Teppich welcher jeden seiner Schritte schluckte auf dem Weg zu seinem zukünftigen Thron, die wenigen Dämonen und Vampire, welche sich eingefunden gehabt hatten und die Musik welche sie alle umhüllte. Klaviermusik. Es war ihr Lied, welches unendlich wiederholt wurde und als Hizaki schließlich neben seinem Liebsten stehen blieb, merkte er nur zu deutlich, dass er den Atem angehalten hatte. Ein Lächeln legte sich auf Karyus Lippen und Hizaki wurde rot, als dieser seine Hand nahm und ihm verführerisch zuzwinkerte - jetzt gab es wirklich kein zurück mehr. Allerdings hätte Hizaki fast geschrien, als er den Priester betrachtete, welcher bereits mit dem Ritual begonnen hatte - das war Kaya. So durcheinander wie er sich mit einem Mal fühlte, hätte er fast vergessen, auf die Frage zu antworten, welche ihm gestellt worden war und Hizaki blinzelte irritiert, bevor er sich zu einem Lächeln zwang. „Ja, ich will.“ Kaya nickte nur und begann die magischen Formeln auszusprechen, welche Hizaki und Karyu für die Ewigkeit aneinander binden sollten. „Ich liebe dich, Hizaki. Und du wirst immer meine Prinzessin sein.“ Damit wurden ihm auch schon die Haare zur Seite gestrichen und er erschauderte, während er die Arme um seinen Liebsten legte. „Ich liebe dich auch, Karyu. Und du wirst immer mein Prinz sein.“ Kaum dass er diesen Satz beendet hatte, spürte er nur noch wie sich die Fangzähne seines Liebsten in seinen Hals bohrten und er keuchte erschrocken auf - es gehörte zum Ritual, aber er hätte nie erwartet, dass Karyu so viel von seinem Blut nehmen würde, geschweige denn, dass dieser die Wunde nicht verschließen würde. Es war nie die Rede von seinem Tod gewesen…Hizaki erschauderte, war das alles nur ein Hinterhalt gewesen, ein Plan um ihn los zu werden? Er spürte zu deutlich, wie das Blut über seinen Hals lief, begann sein wunderschönes Kleid zu färben, aber bevor er hätte ohnmächtig werden können, wurde ihm eine blaue Flamme vor die Lippen gehalten und er schluckte diese hinunter, wohlwissend dass es sich dabei um Karyus Seele handelte. Jetzt würde sie wirklich nichts mehr trennen können und in ihrem abschließenden Kuss sank Hizaki mehr und mehr zusammen, konnte nur zu deutlich sein eigenes Blut auf den Lippen des Vampires schmecken, bevor langsam alles schwarz wurde. Er erwachte in ihrem Ehebett, Karyu neben sich, welcher ihn aufmerksam ansah und blinzelte irritiert. Irgendwie fühlte er sich seltsam, erschlagen als wäre er gerade aus einem Traum erwacht und gleichzeitig aber auch vollkommen erfrischt. War er vorhin wirklich gestorben? Ein panischer Griff an seinen Hals folgte, allerdings konnte er kein Blut spüren, geschweige denn die Bissstelle…Was war nur passiert? Von Karyu kam keine Antwort, aber wenn er ehrlich war, hatte Hizaki auch keine erwartet, akzeptierte lieber den Kuss, den sein Liebster ihm auf die Lippen drückte und legte die Arme um diesen. An sich war es auch egal, was passiert war, eins war sicher - sie waren wirklich unzertrennlich. Er konnte es spüren, unter jeder Berührung seines Ehemanns, in jedem Atemzug den er selbst nahm. Sogar ihr Sex war anders, vollkommen gegen ihrer Natur sogar wenn man es bedachte, dafür war es zu sanft gewesen, zu liebevoll, zu gefühlvoll…Aber er dachte sich nichts dabei, erst als er schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit in Karyus Arme gezogen wurde und sich dort gähnend ankuschelte, spielerisch begann an dessen Halsbeuge zu knabbern, während eine von Karyus Händen über seinen Rücken streichelte und die zweite auf seinem Bauch ruhte. Da erst wurde Hizaki bewusst, dass einen Teil des Rituals verdrängt hatte, vergessen weil er nie davon ausgegangen war, dass es wichtig wäre, nachdem sie das Thema niemals angesprochen gehabt hatten. Es gab zwei Arten, wie ein Vampir und ein Dämon nach einem Eheritual zusammen leben konnten, je nachdem welches Geschlecht sie hatten…Weiblichen Dämonen wurde gerade so viel Blut ausgesaugt, dass sie überlebten, während die Seele ihres Partners sie wieder stärkte, aber bei männlichen Dämonen…Hizaki erschauderte, als Karyu seinen Bauch zu kraulen begann und er biss sich hart auf die Unterlippe. Für männliche Dämonen änderte sich nichts, solange sie einen weiblichen Vampir heirateten, aber sie waren beides Männer. Und in dem Fall? Musste der männliche Dämon sterben, dass die Seele des Vampirs seinen Körper soweit übernehmen und neu erschaffen konnte. Hatten sie deswegen so sanften Sex gehabt? War der Grund einfach der, dass Karyu seinen neuen Körper nicht hatte überfordern wollen? Aber er traute sich nicht, nachzufragen, war davon ausgegangen, dass er das Kleid ausgezogen bekommen gehabt hatte, weil er das für die Hochzeitsnacht sowieso nicht mehr gebraucht hätte…Karyu schien nichts von seinem Unwohlsein zu bemerken, nachdem dieser weiterhin über seinen Bauch und seinen Rücken streichelte und irgendwie begannen seine Gedanken auch vollkommen zu verschwimmen - das war einfach unmöglich. Außerdem hatten sie nie über Kinder gesprochen gehabt, so dass sich Hizaki mehr und mehr zu entspannen begann und schließlich auch friedlich in Karyus Armen eingeschlafen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)