BeyBlade in Love von nataschl91 (Staffel 3) ================================================================================ Kapitel 16: Kapitel 16 ---------------------- Luna ächzte und fühlte sich wie nach einem langen Saufabend mit den Jungs, als sie langsam ihre schweren Augen wieder öffnete und sich den schmerzenden Kopf rieb. Augenblicklich schoss ihr ein stechender Schmerz durch den Unterleib, gemischt mit diesem modrigen Geruch wurde ihr übel und sie erbrach sich. „Du musst dich schonen“, ertönte eine männliche Stimme, „du hast in den letzten 12 Stunden viel durchgemacht.“ Luna schreckte auf und wollte sich umsehen, doch irgendwas hielt ihre rechte Hand fest. Vor ihr wurde ein kleines Nachtlicht angemacht und sie erkannte den Pfleger des Krankenhauses. „Du…?“, fragte sie erschrocken und blickte sich um, „wo bin ich? Wo verdammt ist mein Baby?!“ „Ruhig...hier trink das...“ Luna wehrte das Glas sofort ab und funkelte ihn mit ihren Augen böse an. Der Pfleger grinste und nickte. „Klar. Wieso solltest du mir nach all dem noch trauen.“ Er wies auf ein kleines Tablett mit Essen und Trinken, welches gleich neben dem Nachttisch stand. „Es ist vielleicht kein Gourmet Menü, aber du wirst wieder zu Kräften kommen“, versprach er ihr. „Sag mir erst, wie du heißt!“, forderte Luna herrisch, „und wo bin ich hier?!“ „Ich heiße Dimitri. Iss und trink und dann reden wir weiter.“ Mit diesen Worten verließ der junge Mann den Raum, in welchem Luna sich befand und schloss die Tür hinter sich ab. Frustration machte sich sofort in ihr breit und das Mädchen stieß einen lauten Schrei aus. „WENN ICH DICH IN DIE FINGER KRIEGE!!! HÖRST DU MICH?? ICH HAU DIR AUF DIE FRESSE!!“ Nichts. Absolute Stille. Der Geruch in dem Raum ließ Luna erschaudern, doch das Essen, welches gleich neben ihr stand ließ ihren Magen wie verrückt knurren. Also aß und trank sie wenn auch sehr widerwillig. Dimitri hatte Recht behalten, gleich nachdem Luna den letzten Bissen geschluckt hatte ging es ihr schon um einiges besser. Luna stellte das ebenfalls leere Glas wieder auf das Tablett und ließ den Kopf durch den Raum schweifen. Es waren nackte feuchte Mauerwände, eine einzelne Glühbirne hing lieblos von der Decke. Das Mädchen selbst lag auf einem alten Bett auf einer unbezogenen Matratze, eine etwas dickere Wolldecke lag zusammen gefaltet am Fußende. Nun konnte Luna auch endlich sehen, warum ihre rechte Hand sich kaum bewegen ließ: sie war mit mehreren Kabelbindern am Bettrahmen festgemacht worden. Wer das auch immer getan hatte, er wollte auf keinen Fall, dass sie aufstand. „Arschlöcher“, knurrte Luna garstig und setzte sich so gut sie konnte auf der Matratze auf. Ihr Unterleib schmerzte fürchterlich, jedoch kein Vergleich zu dem Schmerz, welchen sie vorher gehabt hatte. Die Türe zu ihrem Zimmer wurde aufgeschlossen und eine junge Frau trat ein. „OH DU!“, schrie Luna wütend aus und ballte beide Fäuste, „KOMM HER! MIT DIR FANG ICH AN!!“ Svetlana lächelte müde und legte eine weitere Wolldecke aufs Bett. Sie ignorierte Lunas wildes Handgefuchtel und setzte sich neben sie auf den Boden. „Du hättest gemacht selbe wie ich, wenn du ich gewesen wärst. Wenn du hast niemanden mehr in Leben und dann kommt eine Mann wie Meister und hilft dir.“ „Meister?“, wiederholte Luna ungläubig, „wer ist dein Meister?“ Svetlana ignorierte sie erneut und fuhr dort fort, wo Luna sie eben unterbrochen hatte: „Er hat geholfen mir und Anastasia. Auch Dimitri und Valentina. Wir hatten nichts. Waren alleine. Nichts Essen und Trinken. Er hat uns aufgenommen wie eigene Kinder. Er hat Leben wieder Sinn gegeben.“ „Und das ist Grund genug für dich, eine werdende Mutter und ihr Kind in Gefahr zu bringen?“, knurrte Luna gefährlich. „Kind nicht interessieren“, gestand Svetlana und zuckte gleichgültig die Schultern, „für uns nur wichtig Gewebe mit DNA von Iwanov.“ „Was bitte?!“ „Tala Iwanov ist Vater von Baby. Er hat gegeben DNA von sich in Baby, also auch in Plasmagewebe. Meister ist alt und schwach und braucht diese Plasmagewebe.“ „Also hat das alles hier gar nichts mit meinem Baby zu tun?“ „Hast du nicht gehört? Baby ist nicht wichtig für Meister!“ Luna atmete erleichtert auf und fasste sich ans Herz. Sie hätte augenblicklich weinen können vor Glück. „Wichtig ist nur Plasmagewebe mit DNA von Iwanov. Du nur hattest Pech das du Schwangere warst.“ „Es hätte also jede Frau treffen können, die mit Talas Baby…?“ „Genau.“ Svetlana stand vom Bett auf und nahm das Tablett in ihre blassen Hände. Als sie sich zum Gehen abwandte hielt Luna sie auf. „Wann lasst ihr mich gehen? Ich will zu meinem Baby! Es braucht mich!“ „Du kommen raus wenn Tala hier. Du bist Ass im Ärmel wenn meine Schwester nicht schafft ihn her bringen.“ „Tala wird euch vernichten...ihr habt seine Frau und sein Kind in Gefahr gebracht!“ Svetlana lächelte vielsagend und schüttelte den Kopf. Dann verließ sie Lunas Zimmer und schloss wieder hinter sich ab. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* „MIRKA!“, rief Kai zum fünften Mal so laut er konnte und ließ seinen Blick verzweifelt durch den Park wandern, „HÖRST DU MICH?! MIRKAAA!!“ „Das ist schrecklich! Kaum auszumalen, wie der Ärmste sich gerade fühlen muss...“, raunte Spencer zu Tala, während sie ihren Kollegen nur dabei beobachten konnten, wie er, selber weit über den Rande seiner Kräfte hinaus durch den Park humpelte, seine Stimme mit jedem Ruf gebrechlicher wurde. „Wie konnte das nur passiert sein?“ „Sie müssen Mirka entführt haben, als Kai seine Super Nova Attacke eingesetzt hat. Wir waren alle so sehr auf ihn konzentriert, dass die ohne jede Spur mit ihr verschwinden konnten.“ „MIRKA!!!“ „Kai...“, raunte Tala und ging ihm ein Stück entgegen, während Spencer sich Bryan zuwandte, welcher Anastasia in Schacht hielt. Das Mädchen wälzte sich irre lachend auf dem Boden hin und her, schlug ab und zu mit ihren geballten Fäusten neben sich ins Leere, dicke Tränen der Verzweiflung rannten über ihre staubigen Wangen. Bryan stand regungslos neben ihr und guckte nur, als Spencer neben ihn trat nahm er immer noch nicht den Blick von ihr. „Status unverändert?“, erkundigte sich der Riese, wobei Bryan nur nickte. Anastasia weinte jämmerlich und faselte etwas von „unwürdig“ und „versagen“, zwischen ihren wirren Worten rief, schrie und gilfte sie hysterisch auf. „Hör endlich auf damit...“, befahl ihr Spencer, ging neben ihr in die Hocke, hielt jedoch genügend Abstand, „das ist echt peinlich...“ „Sie war am Anfang so stark, selbstsicher und ließ sich absolut nicht anmerken, wie zerbrechlich sie eigentlich ist...“ „Hast du jetzt Mitleid mit ihr?“ „Nein“, schüttelte Bryan den Kopf, „sie...sie ist nur wie ausgewechselt.“ „Natürlich ist sie das! Sie hat verloren!“ „Anscheinend mehr wie nur diesen Kampf...“ Tala war inzwischen mutig genug, um sich Kai in den Weg zu stellen, als dieser mit aufgequollenen Augen ihm entgegen schritt, feste entschlossen, seine Frau weiter zu suchen. Er ignorierte den Rotschopf gänzlich, überhörte gekonnt, was er ihm sagte. Erst als Tala ihm am Arm packte und zu sich zog musste er reagieren, oder zumindest versuchte er das, in dem er mit seiner noch freien Faust gegen die Schulter seines Teamchefs schlug. Stieß. Okay, okay er tippte ihn lediglich an… „Muss ich dich erst zu Boden ringen, bis du mir Aufmerksamkeit schenkst?!“, schimpfte Tala den Jungen, „du schaffst es ja noch nicht mal mir eine zu verpassen!“ „Lass mich los!“, fauchte Kai wie ein in die Ecke getriebenes Tier, seine Augen funkelten genauso. „Kai...“, bemängelte Tala, „das hat nicht mal gekitzelt...“ „Argh!“ Mit Leichtigkeit schaffte der Rotschopf es, seinen Teamkollegen zu Boden zu drücken, so dass Kai nun auf seinen Knien rutschte, immer noch getrieben von dem Gedanken Mirka zu finden. „Mirka!“ „Du kannst ja schon nicht mal mehr rufen! Sieh dich doch an! Du kriechst im Dreck, weil du nicht mehr anders kannst! Ich dachte du bist ein Hiwatari?“ Augenblicklich warf Kai ihm einen giftigen Blick zu, während seine Augen sich mit frustrierten Tränen füllten. „Ich will Mirka genauso dringend finden wie du, aber wir wissen weder wer sie entführt hat, noch wohin sie gebracht wurde! Lass uns Anastasia ausquetschen und deine Frau unversehrt finden!“ „Sie hat Angst...“, raunte Kai plötzlich so kleinlaut, ließ Tala kurz innehalten und seinen Griff lockern, „sie hat große Angst, Tala…! Wir müssen sie so schnell wie nur möglich finden!“ Der Teamchef der Blitzkrieg Boys ging neben Kai in die Hocke und legte seine Hände aufmunternd auf seine Schultern. „Ich verspreche dir, wir werden Mirka finden! Ich, nein WIR werden dir auf jeden Fall helfen Kai!“ „Wirklich?“ „Na...immerhin sind wir doch Freunde...zumindest hat mir das ein Vögelchen gezwitschert.“ „Beste Freunde...“, nickte der Junge zustimmend und wischte sich die Tränen weg. „Ich werde aus dieser Frau nicht schlauer“, raunte der Riese, welcher mittlerweile zu dein Beiden herangekommen war und zwei kalte Getränkedosen verteilte, „mal lacht sie wie eine Irre, dann weint sie wieder...gerade eben hat sie sogar nach Bryan und mir geschlagen!“ „Sie wird einen Nervenzusammenbruch haben“, vermutete Tala und öffnete mühsam die Dose, bevor er sie vorsichtig an seine Lippen hielt. „Sobald ihr beiden wieder ein wenig zu Kräften gekommen seid beginnen wir damit sie zu befragen.“ Tala setzte die Dose wieder ab und nickte stumm, während Kai einen schmerzlichen Seufzer ausstieß und seinen Oberkörper auf seine Knie abstützte. „Könnte länger dauern wie geplant, hm?“, erkundigte sich Spencer, nachdem er diese Szene beobachtet hatte. „Gebt uns noch zehn Minuten. Meine Beine zittern immer noch!“ „Natürlich.“ „Es muss in fünf wieder voran gehen!“, keuchte Kai und richtete sich wieder auf. Jetzt wear Tala an der Reihe mit schmerzhaft aufstöhnen. „Ich möchte meine Freundin genauso schnell wieder in meinen Armen halten, wie du deine Frau! Jedoch sind wir beide völlig nutzlos, wenn wir uns nach so einem Kampf nicht ein wenig ausgeruht haben! Gerade du!“ Kai knurrte irgendwas vor sich her und Spencer grinste breit. „Wenn er wieder furchteinflösende Geräusche von sich geben kann, dann muss es ihm ja gut gehen.“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* Luna rüttelte an ihrer durch Kabelbinder gefangenen Hand, fügte sich jedoch mehr Schmerzen dadurch zu, so dass sie es lieber endgültig ließ. Sie seufzte niedergeschlagen und dachte an Tala und ihren Sohn, welcher hoffentlich in diesem Moment im Krankenhaus behandelt wurde. Wie es ihm wohl gehen würde… „Es freut mich, dass du mittlerweile wieder wohl auf bist“, ertönte eine Männerstimme. Luna blickte auf und betrachtete den Mann, welcher in einem Rollstuhl saß und in ihr Zimmer gefahren wurde. Als sie sein Gesicht erkannte fuhr ein eiskalter Schauer über den Rücken und ließ ihre Nackenhaare aufstehen. „Sie...“, raunte das Mädchen ehrfürchtig und zog die Beine an. Svetlana schob den Rollstuhl näher an das Bett heran und richtete ihn so aus, dass sie sich von Angesicht zu Angesicht betrachten konnten. „Ja ich“, grinste der alte Mann, „du weißt also wer ich bin.“ „Das tue ich.“ „Dann...sollte ich mich wohl geehrte fühlen, dass man mich hier kennt, wo es doch das erste Mal ist. Du bist also Talas Freundin.“ „Ja. Die bin ich.“ Der Mann stutzte kurz: „Ich dachte immer, dass er mehr auf Blondinen stehen würde...selbst Rachel, deine Vorgängerin war zuletzt auch blond.“ „Sie sind ja sehr gut informiert...“ „Natürlich“, schmunzelte er, „immerhin musste ich doch immer ein wachsames Auge auf Tala und seine Freunde haben.“ „Ich muss nicht erwähnen, dass sie Sie hassen, oder? Egal, was Sie von Tala wollen...er wird es Ihnen niemals geben.“ „Dafür habe ich ja dich als meinen letzten Trumpf hier.“ Luna schluckte schwer. Sie konnte dem Mann nicht weiter ansehen, seine kränkliche Erscheinung in dem Rollstuhl machte das Mädchen benommen und in ihr breitete sich ein unwohliges Gefühl aus. „Schäm dich nicht. Schon bald werde ich wieder zu neuer Kraft und alter Jugend gelangen.“ „Bitte tun Sie meinem Baby nicht weh...“, raunte Luna, welche immer noch zur Seite blickte. „Ich glaube gehört zu haben, dass Svetlana es dir schon erklärt hat. Aber ich kann es natürlich gerne auch noch mal. Wir brauchen dein Kind NICHT. Mich interessiert lediglich das Plasmagewebe, welches vor zirka zwei Stunden von deinem Sprössling entfernt wurde und mittlerweile mit Dimitri auf den Weg hierher ist.“ „Es geht meinem Baby also gut?“, fuhr das Mädchen hoch, doch die Kabelbinder hielten sie zurück. „Ja. Es wird ein völlig normales Leben haben.“ „Aber wenn Sie das Gewebe haben, wofür benötigen Sie dann noch Tala?“ „Ich brauche Tala zusätzlich. Das Plasmagewebe hat nur die Hälfte der DNA die ich benötige.“ „Werden...Sie...ihn...umbringen…?“, flüsterte Luna so kleinlaut, dass sie kaum hörbar war. Der Mann im Rollstuhl lachte kränklich auf und hielt sich die linke Brust. Dann schüttelte er kichernd den Kopf. „Ich benötige von Tala nur etwas Blut.“ „Insgesamt sind es 900 ml...das ist etwas mehr wie bei einer geläufigen Blutspende“, fügte Svetlana hinzu. „Etwas?! Das ist fast das Doppelte!“ „Er wird es überleben“, winkte die junge Russin ab und hob von ihrem Tablett ein Glas Wasser, „hier. Du musst wieder was trinken...“ Der Mann hielt sich in diesem Moment einen Finger ans Ohr, nickte ein paar Mal und zog sich nach einem abschließenden „okay“ den Sendeknopf aus dem Gehörgang. „Deine Schwester hat versagt, Svetlana...“ „NEIN! DAS KANN NICHT SEIN!“, rief das Mädchen entsetzt aus und ließ das Glas mit Wasser fallen, welches eigentlich für Luna bestimmt war. Der Mann, welcher dem Rollstuhl saß blickte die beiden Mädchen düster an. Luna fuhr ein erneuter Schauer über den Rücken, als seine Augen auf die ihren trafen und sie guckte schnell weg. Svetlana hingegen sank schluchzend zu Boden und schlug mit der geballten Faust auf den kalten Steinboden. Talas Freundin presste ihre Lippen feste aufeinander, als sie die jämmerlichen Geräusche der Anderen vernahm. Es klang, als wäre jeder Grund noch am Leben zu bleiben verschwunden, als wäre das Lebenswerk misslungen. Auch wenn sie hier gegen ihren Willen festgehalten wurde, Svetlana hatte sich die ganze Zeit gut um sie gekümmert. Wie gerne hätte Luna sie jetzt in den Arm genommen und getröstet… So schnell ihre Gefühle mit ihr durchgegangen waren, so schnell hatte sich Svetlana wieder unter Kontrolle, stand auf und ballte ihre Fäuste. „Und jetzt, Meister? Wie gehen wir sicher, dass Tala Iwanov doch zu uns kommen wird?“ „Oh...der wir schon kommen“, grinste der Mann im Rollstuhl und blickte zu Luna, „er hat allen Grund dazu!“ „Du MONSTER!“, spuckte Talas Freundin aus und warf ihm den giftigsten Blick zu, den sie in ihrem Zustand aufbringen konnte. „Ja. Ich mag ein Monster sein. Das ändert jedoch nichts daran, dass am Ende ich derjenige sein werde, der triumphieren wird!“ „Tala und die Blitzkrieg Boys werden mich retten und...“, begann Luna, wurde jedoch von dem Mann abgewunken. „Sie werden kommen. Ja. Aber nach getaner Arbeit werde ich mit meiner wiederhergestellten Kraft sie einer Gehirnwäsche unterziehen und sie werden wieder für mich arbeiten, so wie vor vielen, vielen Jahren!!“ Er lachte düster, Svetlana trat selbstsicher neben ihn, wechselte den Infusionsbeutel und stimmte dann in sein Lachen mit ein. Die schwere Eisentür wurde aufgeschoben und ließ alle aufhorchen. Dimitri, welcher in der einen Hand eine Transplantatbox hielt trat ein und schmiss ein Bündel vor sich auf den Boden. Lunas Augen weiteten sich angsterfüllt, als sie erkannte, was oder besser gesagt wer dieses Bündel war. „MIRKA!!“, rief sie erschrocken aus. „Lu...Luna?“ Kais Frau war wie benommen, sie konnte sich noch nicht einmal richtig aufsetzen, ihre Augen wanderten verloren durch das gedämmte Licht. „Mirka ich bin hier!“ Das Mädchen versuchte ihrer Stimme zu folgen und als sie ihre Freundin auf dem Bett erblickte stockte ihr Atem. „Oh mein Gott Luna! Geht es dir gut?“ „Sie haben meine Wunden versorgt und sich...um mich gekümmert...“ „Aber...welche Wunden? Bist du schwer verletzt?!“ „Sie haben mir was gegen sie Schmerzen gegeben...mein Bauch ist mittlerweile komplett taub.“ „Dein...“, Mirkas Worte verebbten und sie krabbelte wie mit Gummigliedern zu dem Bett rüber, wo sie Lunas Körper betrachtete. „Oh Luna...“ „Nicht weinen...“, bat Talas Freundin und schüttelte den Kopf. „Luna...“, wimmerte die junge Russin und eine Hand legte sich auf ihren Mund, „dein Baby...Talas Baby...“ „Es ist im Krankenhaus und wurde da von dem Plasmagewebe befreit...ich hoffe nur für die anderen Beteiligten, dass es ihm auch weiterhin gut geht...“, raunte die angekettete Frau und warf dem Mann im Rollstuhl und Dimitri erneut einen giftigen Blick zu, „dafür werden DIE schon sorgen...“ „Genug der emotionalen Worte“, befahl der Mann und ließ seinen Rollstuhl wieder zurückfahren, „wir haben noch einiges vorzubereiten...jetzt, da wir die junge Frau Hiwatari haben, wird es nicht mehr lange dauern...“ „Mein Mann wird uns schon bald gefunden haben und dann...“ Mirka wurde ebenfalls abgewunken. „Keine Sorge, meine Hübsche...“, lächelte der Mann und faltete seine alten gebrechlichen Hände in seinem Schoß, „natürlich werden sie bald hier sein. Davon gehe ich stark aus.“ „Soll ich zu Anastasia…?“, erkundigte sich Svetlana. „Nein. Du bleibst bei mir. Deine Schwester wird sie schon herbringen...“ „Anastasia ist DEINE SCHWESTER?“, rief Mirka außer sich und hob sich auf das Bett, „du steckst mit ihr unter einer Decke?“ „Natürlich“, nickte die junge Frau neben dem Rollstuhl, „denn das tun Geschwister so. Du bist Einzelkind, Hiwatari. Du würdest es nicht verstehen!“ Mirka blickte sie wütend an und krallte ihre Fingernägel in die dünne Decke auf der Matratze, sage jedoch nicht weiter. Luna stupste sie mit ihrem Fuß an und lächelte schwach mit Tränen in den Augen. „Was haben sie dir nur angetan...“, murmelte Kais Frau kleinlaut und legte ihre Hand auf Lunas Oberschenkel. „Wir müssen nur noch ein bisschen durchhalten...unsere Männer werden schon bald hier sein und dann werden wir gut reagieren müssen. Ruh dich ein bisschen aus...“ „Hoffentlich sind sie bald hier!“ „Oh keine Sorge meine Kleine“, grinste der Mann finster und streckte die Hand in Richtung der Metalltür aus, „sage Dimitri, er soll mir sein Handy bringen. Ich muss einen alten Freund anrufen und ihn zu unserem kleinen Treffen einladen...“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* Bryan stellte sich breitbeinig über Anastasia, ging in die Hocke und packte die junge Frau am Kragen ihres Kapuzenpullovers, woran er sie ein gutes Stück hochhob. „Und jetzt noch einmal ganz langsam für dich zum mitschreiben: du wirst uns auf der Stelle sagen, wo ihr Mirka hingebracht habt!“ Anastasia lachte großkotzig auf und spuckte dem Jungen ins Gesicht, woraufhin der sie wieder auf den Boden fallen ließ. „So kommen wir nicht weiter...“, raunte der Riese und schüttelte niedergeschlagen den Kopf. Tala und Kai, welche beide erschöpft auf einer Bank gleich daneben saßen schienen ebenfalls zu überlegen, wie sie die junge Frau zum reden animieren könnten. Bryan hatte die Spucke angewidert weggewischt und blickte herausfordernd zu seinem Teamchef. „Kriege ich freie Hand? Dann habe ich in wenigen Sekunden herausgefunden, wo wir hinmüssen!“ Tala blickte überlegend von Bryan zu Anastasia runter, welche ihn mit weit aufgerissenen Augen ansah. Für eine kurze Weile schien er ernsthaft zu überlegen. „Tala?“, rief ihn Bryan ungeduldig aus seinen Gedanken. Der Rotschopf nickte schließlich und sein Kollege ließ freudig die Knöchel seiner Finger knacken, bevor er sich erneut zu seinem Opfer beugte. „NEIIIIIIN!!“, schrie Anastasia nach nur wenigen Sekunden auf und strampelte wild mit ihren Beinen, „HÖR AUF!! BITTE!! BITTE HÖR AUF!!“ Kai stand von der Parkbank auf und wollte zu den beiden rüber humpeln, jedoch stellte sich Spencer in seinen Weg. Er schüttelte ausdruckslos den Kopf und bat Kai sich wieder zu setzten. „Lass mich vorbei“, forderte Junge trotzdem, „oder ich bahne mir einen Weg.“ „Das willst du nicht sehen Kai“, erwiderte Tala und klopfte auf die freie Stelle neben sich, „erhol dich noch ein bisschen...wer weiß was noch auf uns zukommt...“ „Du lässt ihn das wirklich machen?!“ „Lieber lass ich es Bryan machen als dich, Kai. Ich will mir gar nicht erst ausmalen, zu was du alles fähig bist, wenn es um Mirka geht...“ Kai hielt verärgert inne und versuchte so gut wie nur möglich die Schreie Anastasias auszublenden. Dann zuckte sein Kopf hoch und er sah sich um. „Was ist los?“, fragte Spencer, welcher immer noch vor Kai stand. „Hörst du das?“ „Wer hört das NICHT?!“ „Nein, nein...da klingelt etwas!“ Augenblicklich presste Bryan beide Hände auf den Mund seines Opfers und horchte ebenfalls. Tatsache! Da klingelte irgendwo an Anastasias Körper ein Handy. Ohne Hemmungen tastete Bryan ihren schlaffen Körper ab, fummelte das Telefon aus ihrer Hosentasche und warf es Tala zu. Noch bevor dieser irgendetwas sagen konnte nachdem er auf den grünen Knopf gedrückt hatte ertönte auch schon eine Stimme am anderen Ende. „Hallo Tala.“ „Ja?“ „Glückwunsch zu eurem Sieg über Anastasia. Sie ist eine wirklich gute Bladerin, welche ich selber ausgebildet habe. Sicherlich hat sie es euch nicht leicht gemacht, dennoch habt ihr sie besiegen können...“ Talas Augen wurden immer größer, je länger er der Stimme am anderen Ende zuhörte. Er blickte Bryan und Spencer erschrocken in die Gesichter, sagte jedoch keinen Ton. „Sei doch so zuvorkommend und bring Anastasia zurück zu mir. Ich weiß, dass es schon fast zu viel verlangt ist, aber es ist sowieso ein Aufwand, da ihr ja sowieso zu mir wollt. Ach und Tala?“ „Ja…?“ „Eine ganz reizende junge Dame befindet sich neben Kais Ehefrau ebenfalls in meiner Obhut. Keine Sorge es geht ihr gut. Solange du keine hinterhältigen Tricks versuchst wird das auch so bleiben. Trefft meinen Assistenten in einer Stunde im alten Gewerbegebiet. Er wird euch direkt zu mir bringen.“ Mit diesen Worten wurde das Telefonat abgebrochen, Tala hielt sich das Gerät noch eine Weile schweigend ans Ohr, bis er es endlich herunter nahm und den Kopf sinken ließ. „Was ist los? Wer war das?“, erkundigte sich Spencer, „du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen!“ „Ich weiß jetzt, mit wem wir es zu tun haben...“, raunte der Rotschopf und blickte angewidert in die Runde, „sie haben Mirka und Luna...“ „WAS? WER?“, wollte Kai aufgebracht wissen und sprang Tala regelrecht vor die Füße. „Boris...“, raunte der Teamchef der Blitzkrieg Boys, „Boris hat sie...alle beide...“ Noch bevor Spencer und Bryan die Worte richtig auf sich wirken lassen konnten war Kai von der Bank aufgesprungen, hatte seinen Teamkollegen, welcher immer noch über Anastasia gebeugt stand schwungvoll zur Seite gestoßen und packte nun die junge Frau am Kragen. „WILLST DU MICH VERARSCHEN!?!“, rief er wutentbrannt, „DU ARBEITEST FÜR BORIS??!“ Völlig hemmungslos schüttelte Kai sie am Kragen, so dass sich ihre Augen bereits nach hinten verdrehten und Bryan anerkennend pfiff. „Scheiße noch mal der Junge könnte mein Nachfolger werden!“, nickte er und tätschelte Kai zwei Mal auf die Schulter, „wenn du so weiter machst, dann verliert sie das Bewusstsein und dann kriegen wir gar keine Informationen mehr aus ihr heraus...“ „Wofür brauchen wir sie eigentlich noch?“, fauchte Kai, ließ von Anastasia ab und ging außer Puste in die Knie, wo er kurz verschnaufte, „wir haben doch die Informationen bekommen, wo wir ihn treffen sollen, oder?“ „Wir haben eine Anweisung bekommen“, murmelte Tala und starrte immer noch auf das Display, „er hat uns gesagt was wir machen sollen und das bereitet mir Sorgen.“ „Und was genau war diese Anweisung?“ „Wir sollen jemanden in einer Stunde im alten Gewerbegebiet treffen.“ „Und die da?“, erkundigte sich Bryan und zeigte mit dem Daumen über seine Schulter hinter sich. „Sie kommt mit uns“, sagte Tala entschlossen und erhob sich von seiner Bank, „zum Gewerbegebiet bräuchten wir zu Fuß normal 25 Minuten. Allerdings bezweifle ich, dass Kai und ich dieses Tempo in unserem Zustand halten können, außerdem ist Anastasia ebenfalls angeschlagen.“ „Wir rufen uns also ein Taxi? Ich setz mich sicherlich nicht neben sie!“, fauchte Kai und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe vorhin mit meinem Auto hier in der Nähe geparkt. Spencer! Du fährst!“ „Trotzdem setze ich mich nicht neben sie!“ „Musst du auch nicht“, lächelte Tala müde und warf dem Riesen seine Autoschlüssel zu, „wir haben extra für sie einen VIP Platz im Auto reserviert.“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* Dimitri hatte sich zur Sicherheit hinter einen Glascontainer positioniert und wartete nun darauf, dass seine Gäste eintrafen. Da er sowieso viel zu früh dran gewesen war zündete er sich eine Kippe an und zog gierig. Den blauen Rauch stieß er in einer einzigen großen Wolke aus und beobachtete, wie er vom Wind als besagte Wolke weggetragen wurde. Gerade, als er einen erneuten Zug nehmen wollte bemerkte Dimitri, wie sein Handy in seiner Hosentasche vibrierte. „Valentina? Ich habe jetzt wirklich keine Zeit...“, begann er, wurde jedoch von lautem Schluchzen unterbrochen. „Ich kann nicht mehr!“, weinte sie jämmerlich, „Dimitri! Ich schaff das nicht!“ Der junge Krankenpfleger seufzte tief und rieb sich mit einer Hand die Schläfen. „Valentina...wir haben das doch schon so oft besprochen...was ist es denn diesmal?“ „Mein Kopf!“, jammerte sie, „er fühlt sich an, als würde er gleich platzen!“ „Auch das noch...“, murmelte Dimitri mehr zu sich als zu ihr, „hör zu, wir sind hier fast fertig. Es kann sich nur noch um ein paar Stunden handeln, je nachdem wie die Blitzkrieg Boys mitmachen...spätestens morgen sind wir wieder auf dem Weg nach Hause und dann wird alles wieder gut!“ „Dimitri...ich schaff das nicht!“ „Doch du musst! Bitte Valentina! Reiß dich zusammen!“ „ER war schon wieder da!“ „Wer er?“ „Na er!“ „Der mit dem falschen Namen?“ „JA! Erneut seufzte Dimitri und schmiss seine Kippe gefrustet auf den Boden. Er hatte ja geahnt, dass dieser Kerl noch lästig werden würde, aber dass er Valentina dermaßen aus der Bahn werfen würde... „Hör zu“, begann der junge Mann und zündete sich sogleich noch eine Zigarette an, „ich komme zu dir sobald ich kann! Falls dieser Kerl noch mal bei dir auftauchen sollte...“ Er beendete seinen Satz, als Dimitri einen Automotor näher kommen hörte. Er trat einen Schritt von dem Container weg und blickte Tala und Spencer direkt an, welche immer noch in dem Auto saßen. „Valentina sie sind hier ich muss Schluss machen. Falls dieser Typ dich weiter belästigt, dann weißt du, was du tun musst, okay?“ Ohne ihre Antwort abzuwarten legte Dimitri auf und rauchte seine Kippe in wenigen Zügen auf, trat sie erneut aus und ging einige Schritte auf das Auto zu. Die Russen waren schwungvoll ausgestiegen und hatten dementsprechend die Autotüren zugeschlagen, während Dimitri seine Hände in seine Jackentaschen steckte und abwartete. „Bist du unsere Kontaktperson?“, fragte Tala angriffslustig, blieb jedoch in sicherer Entfernung stehen. Anscheinend waren er und Hiwatari von dem Kampf mit Anastasia immer noch erschöpft, das musste Dimitri zu seinem Vorteil nutzen, falls nötig. „Der bin ich. Ich heiße Dimitri. Habt ihr meine Schwester dabei?“ „Scheiße nochmal! Anastasia ist deine Schwester?!“, rief Bryan mehr empört als überrascht aus, „wie viele gibt es eigentlich von euch?“ „Spielt das denn eine Rolle?“ „Um weitere Überraschungen zu vermeiden“, grinste Tala schief, „wäre es vom Vorteil zu wissen, mit wie vielen Gegnern wir es tatsächlich zu tun haben!“ „Wir sind zu viert. Aber seit versichert, die vierte Person wird euch nicht in die Quere kommen.“ „Hat Boris etwa entschieden, dass sie nicht mehr bei eurem kleinen Verein mitspielen darf?“ „Sagen wir es mal so...“, begann Dimitri und kratze sich die Bartstoppel, „sie ist etwas angeschlagen...“ „Sie? Du hast also drei Schwestern?“ „Sieht so aus.“ „Armer Kerl!“ In diesem Moment stieg Kai aus dem Auto aus und blickte Dimitri erschocken an. „DU?!“ „Hallo Master Kai“, grinste der Krankenpfleger und winkte dem Jungen zu, als wären sie sich zufällig über den Weg gelaufen und würden gleich ein Pläuschchen über alte Zeiten halten. „Du kennst ihn?“, fragten Bryan und Spencer verwundert. „Er arbeitet im Krankenhaus mit meinem Vater zusammen.“ „Dann bist du also der Kerl, welcher meine Freundin hierher entführt hat?!“, fuhr Tala ihn an und bäumte sich auf. „Nein das war meine Schwester. Du müsstest sie ebenfalls kennen, Kai. Zumindest hast du sie immer gegrüßt.“ „Svetlana?“ „Richtig.“ „Ich habe doch gleich gewusst, dass Anastasia mir bekannt vorkommt.“ „Da wir gerade von ihr sprechen“, Dimitri machte eine winkende Handbewegung, „wärt ihr so nett...?“ Spencer ging um das Auto herum und öffnete den Kofferraum, woraufhin Dimitri eine Fratze zog und ein Kichern unterdrückte. Der Riese hob die junge Frau, welche immer noch mitgenommen aussah heraus und führte sie am Arm zurück zu den anderen. Als Anastasia ihren Bruder erkannte zog sie scharf die Luft ein und presste ihre Lippen aufeinander. Der Krankenpfleger verschränkte vielsagend die Arme vor der Brust und sie senkte gedemütigt den Kopf. „Sehr herzliches Widersehen“, bemerkte Bryan, „da wird mir gleich ganz warm ums Herz.“ „Machen wir es kurz und schmerzlos. Du gibst uns Luna und Mirka, dafür kriegst du deine Schwester wieder. Wie du siehst ist sie unversehrt!“, sagte Tala fest entschlossen. „Die Rechnung geht nicht auf“, grinste Dimitri und hob entschuldigend seine Schultern, „zwei Personen für eine? Oder kommt nur mir das unfair vor?“ Tala blickte zu Kai und dann zu den anderen beiden. Er schien mit sich selber zu ringen bevor er wieder zu Dimitri sah. „Wir verschonen ebenfalls dich und Boris. Wir verschwinden wieder nachdem wir die beiden Frauen haben und tun so, als wäre das hier nie passiert. Geht diese Rechnung auf?“ „Tala!“, rief Spencer empört aus, während die anderen beiden ihn nur überrascht anstarrten. „Ich möchte mit dieser Sache endlich abschließen! Es sind sowieso schon genug Personen verletzt worden! Also? Haben wir einen Deal?“ Dimitri zog eine Schnute: „Das habe ich leider nicht zu entscheiden.“ „Er sagt leider, als würde es ihn tastsächlich kümmern“, brummte Bryan, „was machen wir jetzt? So wie es aussieht kommen wir nicht drum herum, den alten Mann zu sprechen.“ „Eigentlich“, begann Dimitri und zündete sich erneut eine Kippe an, „brauche ich nur dich, Tala. Die anderen interessieren den Meister nicht.“ „Du wirst ihn nicht alleine bekommen!“, fuhr Spencer auf, „entweder alle oder gar keiner!“ „Wie ihr wollt.“ Mit diesen Worten wandte sich Dimitri ab und enfernte sich von den anderen. Auch als seine Schwester ihm verzweifelt hinterher rief blieb er nicht stehen. Die junge Frau riss sich aus Spencers Pranken und ließ sich weinend auf ihre Knie fallen. Dimitri war verschwunden, Bryan warf Tala einen fragenden Blick zu, während Anastasia sich auf dem Boden wie eine Katze zusammen rollte und hemmungslos weinte. „Was machen wir jetzt?“, erkundigte sich Spencer und trat neben seinen Teamchef. „Du weißt aber schon, dass Boris immer noch Luna und Mirka hat?!“, fauchte Kai aufgebracht, „wenn du nicht gehen willst, dann fein! Aber ich lasse meine Frau nicht in den ekelhaften Händen dieses Psychopathen!“ Tala biss sich auf die Lippen und knurrte irgendwas vor sich her, Kai blickte ihn immer noch wütend an, bevor er sich ebenfalls abwandte und Dimitri hinterher ging. „Kai warte!“, rief Spencer, „du bist immer noch völlig erschöpft! Was ist, wenn dort mehr Gegner sind?!“ „Ist mir egal! Ich rette meine Frau!“ In diesem Moment setzte sich Anastasia wieder aufrecht hin, wischte sich die Nase mit ihrem Ärmel ab und holte tief Luft. „Du wirst sie alleine nicht finden!“, rief sie Kai hinterher, welcher sofort stehen blieb, „du kommst nicht mal alleine hinein! Der Eingang ist versteckt.“ Alle Russen blickten zu ihr hinab und warteten ab, was noch überraschendes passieren könnte. Anastasia schien sich wieder einigermaßen beruhigt zu haben, jedoch kniete sie immer noch im Dreck, dort wo ihr Bruder sie zurück gelassen hatte. Kai ging in schnellen Schritte auf sie zu, packte sie an den Schultern und hob sie ächzend auf seine Augenhöhe. „Was ist dein Preis dafür, dass du mir hilfst?“, brummte Hiwatari und starrte ihr direkt in die türkiesen Augen, „willst du Geld? Kein Problem! Willst du ins Zeugenschutzprogramm? Lässt sich ebenfalls regeln...“ „Ich will Rache!“, fauchte die junge Frau in einem ebenso gefährlichen Tonfall, „ich will Boris!“ „Wenn das so ist“, grinsten Spencer und Bryan, „damit können wir dir mehr als aushelfen!“ Ihre Augen funkelten angriffslustig und sie entfernte Kais Hände von ihren Schultern. „Ich schmuggle euch rein, bringe dich und Iwanov zu euren Frauen. Wie ihr dann wieder raus kommt ist eure Angelegenheit! Und nur für den Fall, dass ihr ebenfalls auf Boris trefft: er gehört mir! Niemand manipuliert meine Familie so, dass sie sich gegen mich wendet!“ „Abgemacht“, sagte Tala entschieden, „dann lasst uns gehen, Freunde!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)