BeyBlade in Love von nataschl91 (Staffel 3) ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 18 ---------------------- Adrian tastete sich vorsichtig in der Dunkelheit voran, hoffend, dass er nicht auf irgendeinen tollwütigen Waschbären traf, welcher ihm die Kehle aufbiss und er schlussendlich hier verbluten würde. Seine kleinen Schritte hallten durch den langen Flur mit leise anschleichen war es also nichts mehr... „Verdammt!“, fluchte er, „auf welche kranke Scheiße habe ich mich da nur eingelassen?“ Er stolperte und kippte nach vorne um, sein Körper traf mit einem stumpfen Geräusch auf dem feuchten Boden auf. „Ah...merde...!“ Noch bevor er sich aufrichten konnte fasste etwas seinen Fuß und zog ihn ruckartig nach hinten weg. Adrian schrie erschrocken auf und versuchte sich durch Treten zu befreien, doch sein Angreifer steckte die Tritte locker weg, bis er den Franzosen durch eine offene Tür in einen spärlich beleuchteten Raum gezerrt hatte. Er hatte keinerlei Chancen sich aufzurichten, denn sobald er losgelassen wurde hörte er ein klackendes Geräusch und spürte etwas festes an seinem Hinterkopf. „Bewege dich und ich bring dich um!“, fauchte eine Frauenstimme. „Okay...okay...“, hauchte er und hob wie in Zeitlupe seine Hände an seinen Hinterkopf, „siehst du? Ich ergebe mich!“ „Adrian?“ „Ja...?“ Eine weitere Frauenstimme seufzte erleichtert auf und sagte etwas in einer anderen Sprache, welche sich für Adrian allerdings sehr vertraut anhörte. Augenblicklich wurde die Waffe von seinem Hinterkopf entfernt und die erste Stimme befahl ihm sich langsam aufzurichten. „Bitte...“, wimmerte er und erhob sich langsam auf seine Knie. „Keine Angst, Ari“, meinte die andere Stimme, „Anna ist nur...sehr vorsichtig...“ Jetzt als er seinen Spitznamen gehört hatte schnellte sein Kopf herum und er musste seine Augen anstrengen um in dem Dämmerlicht etwas zu erkennen. „Lu...LUNA?!“ „Hi!“, grüßte die junge Frau ihn und hob eine Hand. Sie sah fürchterlich mitgenommen aus, blasser als sonst und rote Augen, so als hätte sie lange geweint. Sie hatte ein Krankenhaushemd an, an welchem ein dunkler Fleck auf Höhe ihres Bauches sich breit machte. Was das Blut?! „Was machst du denn hier?!“, wollte Adrian aufgebracht wissen, wurde jedoch gleich angewiesen ruhgier zu sprechen. „Das ist eine lange Geschichte...“, winkte Luna ab, „hast du einen der Jungs getroffen?“ „Nein. Ich suche Ulrike.“ „Ulrike?“, schreckte die andere Frau jetzt hoch, „sie ist hier?“ „Ich bin ihr hierher gefolgt.“ Anastasia sprang auf und blickte vorsichtig auf den Flur. Während sie sich umsah kroch Adrian zu Luna. „Verdammt, wo bin ich hier reingeraten?!“ „Ich sagte doch schon...das ist eine lange Geschichte...“ „Bekomme ich wenigstens irgendwelche Eckdaten? Zum Beispiel was DU in diesem OUTFIT hier machst?!“ Luna seufzte tief und ließ ihren Kopf gegen die Wand hinter sich fallen. Anastasia kam wieder zu ihr zurück. „Sie ist erschöpft und braucht einen Arzt!“, fauchte sie Adrian an. „Ich bin kein Arzt!“, gab er im selben Tonfall zurück. „Aber du siehst kräftig genug aus sie tragen zu können!“ „Ähm...ich glaube schon...“ „Dann hör mir jetzt genau zu! Du wirst sie hier rausbringen und in ein Krankenhaus fahren! Sie muss unbedingt verarztet werden!“ „Alter wie redest du eigentlich mit mir?“ Anstatt eine Antwort zu bekommen richtete Anna ihre Waffe erneut auf ihn und zog den Hahn nach hinten durch. Ihre türkiesen Augen funkelten gefährlich und sie schien es sehr sehr ernst zu meinen. „KRANKENHAUS!“, fauchte sie. „Ja verdammt! Nimm nur das Ding da aus meinem Gesicht!“ Erst als Luna ihr wieder was auf russisch gesagt hatte ließ Anastasia ihre Waffe sinken und antwortete ihr aufgebracht. Die beiden Frauen unterhielten sich kurz, dann blickten sie Adrian forschend an und überlegten. „Mädels...ich mach alles was ihr von mir verlangt...nur richtet bitte keine Schusswaffen mehr auf mich!“ „Er ist ja eine richtige Pussy...“, bemerkte Anna und steckte die Waffe weg. „Ey! Ich kann dich verstehen!“ „DAS solltest du auch verstehen!“ „Keine Zeit zum Streiten“, versuchte Luna die beiden zu beruhigen, „wir müssen hier so schnell wie möglich raus und Hilfe rufen!“ „Ihr werdet nirgendwohin gehen...“, raunte eine neue Stimme. Adrian vernahm erneut ein klickendes Geräusch hinter sich und hob erneut seine Hände in die Luft, nachdem er Luna und Anastasias erschockenen Gesichtsausdruck gesehen hatte. „Das ist jetzt ein schlechter Scherz oder?“, murmelte der Franzose und verschränkte seine Finger hinter seinen Kopf ineinander. „Nein Adrian. Das ist kein schlechter Scherz.“ „ULRIKE?!“, fragte er erschrocken und fuhr herum. Ihre Mimik hatte sich komplett verändert, sie war kalt und furchtlos geworden, während sie fast schon angewidert auf ihn hinabsah. „DU hast alles kaputt gemacht!“, fauchte sie. „Ich?“ „Wegen dir habe ich fürchterliche Kopfschmerzen!!“ „Sie kann nicht mehr unterscheiden, was Gehirnwäsche ist und was Realität...“, bemerkte Anna, „bitte! Schwester! Hör mich an! Sie sind unsere Freunde, nicht Feinde!“ „Schwester?!“ „HALT DEINE FRESSE!“, rief Ulrike wütend und schlug Adrian den Griff ihrer Handwaffe gegen die Schläfe. Der Junge ging mit einem schmerzvollen Stöhner zu Boden, wo er reglos liegen blieb. „ADRIAN!“, rief Luna erschrocken auf, wurde jedoch gleich wieder von Ulrike in Schach gehalten. „Du bleibst genau da, wo ich dich sehen kann...“, murmelte die Frau. „Was ist mit dir passiert?“ „Ihre Gedanken können sich nicht mehr...“, begann Anastasia, wurde jedoch von einer Geste ihrer Schwester unterbrochen. „Mit mir ist ALLES in Ordnung! Ihr seid diejenigen, die nicht mehr zwischen Richtig und Falsch unterscheiden können! Und jetzt auf!“ „Sie kann nicht aufstehen“, nahm Anastasia Luna in Schutz und stellte sich vor sie. „Das ist mir EGAL!“ „Valentina! Bitte...hör mir zu, Schwesterherz!“ „DU SOLLST DIE FRESSE HALTEN! ODER WILLST DU GLEICH NEBEN IHM HIER LIEGEN?!“ Anastasia hielt inne, blieb jedoch vor Luna stehen. Tränen füllten ihre Augen, ihre Lippen bebten. „Sestra...Pozhaluysta!“ „Wieso verrätst du uns jetzt? JETZT?! Wo wir so nah am Ziel sind?!“ „Weil Boris mich verraten hat“, meinte die Jüngere und ließ jetzt ihre Tränen laufen, „ich habe gegen Tala verloren und er hat mich verstoßen!“ „Tut mir leid“, meinte Ulrike und legte ihren Kopf schief, „aber für Versager haben wir keinen Platz!“ „Aber ich bin deine Schwester!!“ „Jetzt nicht mehr“, gab Ulrike kühl von sich und winkte mit ihrer Pistole, „und jetzt bewegt euch!“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* Die Fesseln aus Leder lagen fest um Talas Handgelenken, während Dimitri sich dazu bereit machte die Blutspende zu starten. Er sprühte Desinfektionsmittel auf Talas Armbeuge und tupfte die Stelle behutsam ab. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass du doch zugestimmt hast, bevor noch jemand zu Schaden kommt“, erzählte Dimitri gelassen. „Du hast Mirka erschossen“, fauchte Tala wütend und funkelte ihn bösartig mit seinen Augen an, „wenn du Glück hast kriege ich dich vor Kai in die Finger und dann mach ich dich fertig!“ Der andere Russe kicherte. Er setzte den Gurt zum Abbinden an und zog ihn feste zusammen. „Das wird jetzt etwas unangenehm...“ „Spar dir deine gespielte Fürsorge!“ „Die ist nicht gespielt. Ich habe fast vier Jahre unter Dr. Hiwatari gearbeitet und dabei sehr viel gelernt.“ „So lange habt ihr auf diesen Augenblick gewartet?“ „Nein. Wir wären so oder so eingeschleust worden.“ Tala seufzte angestrengt, als Dimitri die Nadel in dessen Arm einführte und mit einem Pflaster fixierte. Es schüttelte ihn kurz. „Ist dir kalt? Soll ich dir eine Decke holen?“ „Es widert mich an, wie freundlich du plötzlich tust!“ „Ich tu nicht nur so.“ Tala blickte an seinen nackten Oberkörper hinab und dann an die Wand gegenüber von sich, wo Spencer, Bryan und Kai an ihren Händen angekettet worden waren. Tala fühlte sich wie der größte Versager und schloss seine Augen. Ab und zu hörte er das rasseln der Ketten, wenn sich Bryan versuchte sich zu befreien, ansonsten war alles ruhig. „Bald ist es soweit...“, verkündete Boris siegessicher und ließ sich von Svetlana zu Tala heranschieben, „dann werde ich wieder zu meiner vollen Stärke gelangen und endlich die Weltherrschaft an mich reißen können!“ „Du Bastard wirst damit nicht durchkommen!“, fauchte Tala wütend. „Wer soll mich denn dann noch aufhalten? Du?“ Boris lachte höhnisch auf und sah an Tala herab. „So ein gesunder Körper...und so jung...“ „Fass mich ja nicht an!“ „In ein paar Jahren...vielleicht ist es mir dann möglich...“, überlegte der alte Mann. „NIEMALS!! FASS MICH JA NICHT AN!!“ Boris zittrigen Hände fuhren über Talas nackte Haut über seine Brust bis zu seinem Hals, wo er seine Hand ruhen ließ. „Und was willst du dagegen machen?“ „Du abscheuliches MONSTER!“ „Nenn mich ruhig ein Monster. Du wirst später Zeuge sein, wie ich zu meiner alten Kraft gelange und das alles nur dank dir!“ Tala spuckte Boris ins Gesicht und fing sich dafür eine Ohrfeige von Dimitri ein. „ICH BRING DICH UM!!“, rief Bryan von der anderen Wand wütend aus, „HÖRST DU?!“ „Du bist ja auch schwer zu überhören...“, murmelte Dimitri ehr zu sich und blickte auf die Metaltür, welche in diesem Moment aufgeschoben wurde. Svetlanas Zwillingsschwester trat ein gefolt von Ulrike, welche eine Waffe an ihren Kopf hielt, in der anderen Hand hatte sie jemanden im Nacken gepackt und zerrte diesen jetzt in den Raum, wo er auf den Boden fiel. „Wo kommst du denn plötzlich her?“, erkundigte sich Dimitri und stemmte die Hände in die Hüften, „hatte ich dir nicht befohlen zu Hause zu bleiben?“ „Du hast mir rein gar nichts zu befehlen“, knurrte Ulrike und deutete auf ihre Schwester, „ich habe diese Versagerin dabei erwischt, wie sie mit Dejaun und Sternlieb abhauen wollte!“ „Dejaun? Wie kommt der denn hierher?!“ Ulrike kickte dem Mann, welcher immer noch am Boden kauerte gegen den Oberschenkel und zeigte mit ihrer Waffe auf ihn. Langsam richtete er sich auf und saß nun auf dem kalten Grund, sein Blick wanderte vorsichtig durch den Raum. „KAI?!“ Der Halbrusse hob den Kopf an, seine Augen waren leer und aufgequollen. Sein Körper hockte regungslos da und bewegte lediglich nur den Brustkorb. „VERDAMMT KAI! WAS GEHT HIER VOR SICH?!“ „Wie bist du hierher gekommen?“, wollte Dimitri wissen, welcher zu Adrian gekommen war und neben ihm stehen blieb. „Dumme Frage! Ich bin der da gefolgt!“, meckerte Adrian und nickte in Ulrikes Richtung. „Du warst unvorsichtig!“, fauchte der Russe und nahm seiner Schwester die Pistole ab, „wegen dir haben wir jetzt auch noch ungebetenes Publikum!“ Ulrike fauchte ihn ebenfalls an, jedoch konnte niemand so richtig verstehen, was sie von sich gab. „Wo ist Luna?“, wollte Tala nervös wissen, „geht es ihr gut?“ „Sie ist mitgenommen, doch sie lebt“, zuckte Ulrike mit ihren Schultern, „sie konnte nicht laufen also habe ich sie dort zurückgelassen!“ „Hatte ich dir nicht gesagt, dass du auf sie aufpassen sollst?“, fragte Tala wütend in Spencers Richtung. „Wenn ich gewusst hätte, dass das hier so eskaliert, wäre ich niemals von ihrer Seite gewichen!“ „Beruhigt euch! Sie kann eh nicht fliehen, also kann sie auch da bleiben, wo sie jetzt ist.“ Ulrike stieß Anastasia nach vorne, wo diese direkt neben Adrian auf die Knie ging und ängstlich zu Dimitri und schließlich zu Boris aufsah. „Ich habe keine Verwendung mehr für sie“, gab dieser kalt von sich und winkte ab, „und bevor sie uns hier unten verrät beseitigt ihr sie lieber.“ Anastasias türkiese Augen wurden immer größer, vor allem als sie ihre Geschwister um sich stehen sah. „Bitte...!“, wimmerte sie, „wir sind doch...Familie!“ „Du hast versagt“, bemerkte Dimitri, „du bist ein Nichts. Schande über dich!“ „Ich schäme mich dafür, mit dir verwandt zu sein!“ „Valentina!! Wie kannst du nur so etwas sagen?!“ Anastasia blickte unter Tränen zu ihrer Zwillingsschwester auf und suchte irgendeine Art von Hilfe in deren Gesicht, doch Svetlana stand regungslos da und blickte auf sie nieder. „Sveeta...“, flehte die junge Russin, „bitte...“ „Nenn mich niewieder so! Du bist es nicht wert mich bei diesem Namen zu nennen!“, fauchte Svetlana gifitg und verpasste ihrer Schwester eine schallende Ohrfeige. Das Mädchen ließ sich weinend zu Boden fallen, während ihre Geschwister sich wieder ihren Aufgaben widmeten. Dimitri prüfte Talas Fortschritt bei der Blutspende, Svetlana und Valentina umsorgten Boris, welcher ungeduldig wartete. Adrian setzte sich langsam auf und kroch zu der jungen Frau rüber und legte seine Hand auf ihren Rücken. Er hatte Mitleid mit ihr, so sehr, dass es sogar ihm die Tränen in die Augen trieb. „Wir werden hier schon wieder raus kommen...“, flüsterte er. „Niemand wird hier je wieder rauskommen“, erwiderte Anna und ließ sich auf den Rücken rollen, „für uns kommt jede Rettung zu spät.“ Adrian hielt inne, dann seufzte er schwefällig und blickte wieder zu den drei Russen an der Wand. Wo verdammt noch mal war er hier nur reingeraten? *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* „Werden wir hier unten sterben?“, fragte Spencer vorsichtig an Bryan gewandt, welcher es anscheinend aufgegeben hatte sich gegen die Ketten zu wehren. „Was weiß ich...“, knurrte dieser, „wir müssen nur irgendeinen Weg finden diesen alten Sack dort drücken aufzuhalten!“ „Ja aber wie?!“ Bryan guckte sich in dem Raum um. Der große Glascontainer mit der blubbernden Flüssigkeit machte ihm Sorgen, jedoch konnte er nichts hilfreiches entdecken. Zumindest nichts, was er hätte erreichen und greifen können. Plötzlich klatschte es und Anastasia wälzte sich auf dem Boden, während ihre restlichen Geschwister von ihr weggingen und sie anscheinend völlig ignorierten. „Armes Ding...“, murmelte Spencer und blickte ebenfalls zu ihr rüber, „vorhin habe ich sie noch gehasst. Jetzt tut sie mir leid. Der Hass und die Verzweiflung werden sie innerlich auffressen...“ „Vielleicht könnte uns das noch nützlich sein“, murmelte Bryan und blickte zu Kai rüber, welcher links neben Spencer saß. Sein Kopf hing nach unten, seine Hände lagen regungslos in seinem Schoß und nur sein Atem ging flach. Mit seiner Hilfe könnten sie sicherlich nicht rechnen, dachte Bryan und überlegte weiter. „Nur noch eine Konserve, dann hast du es geschafft“, hörten die Blitzkrieg Boys plötzlich Dimitri sagen, während ihr Teamchef nichts erwiderte. Tala sah ziemlich mitgenommen aus, seine blasse Haut war jetzt beinah schneeweiß, seine Augen blickten wie in Trance gegen die Decke, sein Kopf schwankte in komischen Bewegungen und seine Brust hob sich kaum noch. „Egal was wir aushecken, wir müssen uns beeilen!“, murrte Bryan und blickte zu Adrian und Anastasia rüber. Als hätte der Franzose seine Worte gehört hob er das Gesicht an und bemerkte, wie Bryan ihn kaum sichtbar zu sich winkte. Adrian sah zögernd hin und her, krallte sich dann jedoch die Russin und schlich sich zu den anderen rüber. „Wie gut bist du im Ablenken?“, flüsterte Bryan und nickte in Richtung Dimitri. Adrians Augen wurden riesig und er schüttelte schnell den Kopf. Er setzte Anastasia neben Kai ab und versuchte diesen anzusprechen. „Vergiss es...“, bemerkte Spencer, „der rührt sich nicht mehr...“ „Haben die ihn betäubt?“ „Sie haben Mirka vor seinen Augen erschossen.“ Noch bevor Adrian ein geschocktes NEIN! Ausrufen konnte schnellte Bryans Hand vor und presste sich gegen seinen Mund. „Bist du wahnsinnig? Halt bloß dein Maul oder willst du, dass sie uns bemerken?“ „Wo...ist...sie...?“, fragte der Franzose vorsichtig. Spencer und Bryan zeigten wortlos neben die Metaltür, wo ein grauer Frauenkörper lag, das Gesicht zur Wand gedreht. Adrian stiegen erneut die Tränen hoch, doch er riss sich zusammen und ließ seinen Kopf herumschnellen. „Wie kann ich euch helfen?“ „Versuche den Typen abzulenken“, raunte Bryan, „die Frauen sind auch gefährlich, aber er ist der stärkste von denen. Wenn er aus dem Spiel ist haben wir wieder eine Chance!“ „Unterschätz meine Schwestern nicht“, hörten sie plötzlich Anna sagen, „sie sind bereit für Boris ihr Leben zu geben...“ „Sie haben beide eine Schusswaffe“, meinte Spencer. „Nein. Valentina hat keine mehr.“ „Wer ist denn bitte Valentina?“ „Ihr kanntet sie unter ihrem Decknamen Ulrike...“ Adrian blickte zu der versammelten Mannschaft rüber, welche alle um Tala herumstanden und ballte eine Hand zur Faust. „Wie viel Zeit brauchst du?“ „So viel du mir verschaffen kannst!“ „Was können wir drei ohne Schusswaffen schon ausrichten?“ „Mit Kai wären wir besser dran, ja...aber der wird niewieder“, raunte Bryan und warf ein letztes Mal einen Blick zu seinem alten Teamkollegen rüber, „wir hätten seine Kraft von vorhin jetzt noch mal gebrauchen können. In diesem Moment ging Adrian ein Licht auf und er starrte die anderen beiden Männer einfallsreich an. „Hat er seinen Kreisel noch bei sich?!“ „Du meinst Dranzer?“ „Wie auch immer dieses verfluchte Ding heißen mag! Ich weiß nur, dass es mir hilfreich sein könnte!“ „Was hast du vor?“ „Du willst Kai kampfbereit haben, oder? Ich habe eine ziemlich dumme und naive Idee, wie ich es schaffen könnte, aber dafür müsst ihr mir vertrauen!“ Bryan guckte Adrian vielversprechend grinsend an und nickte nur. Spencer verriet dem Franzosen, wo Kai seinen BeyBlade verstaut hatte und rutschte etwas weiter nach vorne, so dass Adrian und Kai für die anderen nicht mehr sichtbar waren. Behutsam holte Adrian Dranzer aus Kais Tasche hervor und hielt in fest in seiner Hand. Sofort begann der Blade zu glühen an und der Junge zischte verärgert auf, während er zu Mirkas leblosen Körper kroch. Ein letztes Mal drehte er sich zu den anderen um, doch diese waren so damit beschäftigt die Transfusion von Talas auf Boris vorzubereiten, dass niemand Adrian Aufmerksamkeit schenkte. „Ich weiß, dass das hier völlig unsinniger Quatsch ist“, flüsterte Dejaun und blickte zu Dranzer hinab, welcher immer mehr in seiner Hand glühte, „doch ich habe meine Erfahrung bereits mit dir gemacht und daher weiß ich auch, dass du mich irgendwie auf irgendeiner Ebene verstehen kannst! Ich brauche deine Hilfe!“ Er packte Mirka an der Schulter und erschrak, wie steif und kalt sie war. Ihr sonst so helles und wärmendes Lächeln war völlig verschwunden und Adrian nahm all seinen Mut zusammen und drehte ihren Körper auf den Rücken. „Es tut mir so leid. Alles was ich je zu dir gesagt habe! Bitte verzeih mir...“ Er legte den Blade auf ihre Brust und verschränkte Mirkas leblose Hände so über Dranzer, dass sie ihn festhielt. Der BeyBlade glühte immer noch und strahlte eine mittlerweile wohlige Wärme aus. „Ich muss völlig übergeschnappt sein, dass ich das hier versuche...“, murmelte Adrian mehr zu sich selber, „aber ich weiß auch, dass du ein Phönix bist! Ein Symbol der Widerauferstehung! Also mach deinen verdammten Job!!“ „VERDAMMT WAS MACHST DU DA?!“, rief Svetlana aufgebracht und riss Adrian von Mirka weg, stellte sich mit einen Fuß auf seine Brust und richtete ihre Waffe auf ihn. „Ich habe es sowas von satt, dass ständig jemand eine scheiß Knarre auf mich richtet!“, fluchte der Franzose und zeigte der Frau den ausgestreckten Mittelfinger, „kümmer dich um deinen eigenen Kram!“ „Das mach ich auch, sobald ich dich Störenfried aus dem Weg geräumt habe“, grinste Svetlana gehässig und spannte den Hahn, „do svidaniya!“ Adrian schloss seine Augen und dachte daran, wie gerne er seine Schwester an ihrer Hochzeit gesehen hätte, seine Eltern ein letztes Mal umarmt hätte. Dann schrie Svetlana auf und wurde von ihm weggerissen. Adrian setzte sich wieder auf und beobachtete, wie sich die beiden Zwillingsschwestern über den Boden wälzten, einmal war Anastasia oben, dann wieder Svetlana. Es wurde wild auf russisch geflucht und gekrischen. Plötzlich bemerkte Adrian ein helles warmes Leuchten hinter sich und drehte seinen Kopf in die besagte Richtung. „Verdammte Scheiße“, hauchte er und seine Augen weiteten sich, „in welche krasse Sache wurde ich hier nur reingezogen?!“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* „Was geht da hinten nur vor sich?“, brummte Dimitri genervt. „Das interessiert mich nicht! Mach schon! Beeil dich!“, befahl Boris und zeigte auf seinen Arm. Der Junge gehorchte und startete die Bluttransfusion. „Was machen wir mit Iwanov?“ „Wir brauchen ihn nicht mehr“, stöhnte Boris zufrieden auf, „lass ihn von mir aus liegen! Der macht uns keinen Ärger mehr.“ Valentina blickte auf Talas erschöpften Körper hinab. Seine Augen hatten sich nach hinten verdreht, sein Mund stand offen. Das leichte Zucken seiner Brust verriet als einziges noch, dass er weiterhin am Leben war. Sie hatten es tatsächlich geschafft...Boris würde innerhalb der nächsten 30 Minuten wieder er selbst sein und dann würde sich alles zum Besten wandeln! So hatte er es ihnen vor vielen Jahren versprochen. Schade um Anastasia, Valentina hatte sie immer sehr lieb gehabt. Doch wer sich mit dem Feind verbündet und gegen die Familie stellt hatte seinen eigenen Weg gewählt. Boris stöhnte erneut auf und bewegte seine Finger plötzlich viel geschmeidiger, wie noch vor ein paar Tagen. „Es funktioniert?“, erkundigte sich Valentina überrascht. „Natürlich funktioniert es! Was hast du denn gedacht?“, lachte Dimitri und klatschte freudig wie ein kleines Kind in seine Hände. Im Hintergrund war immer noch Kampfgeräusche zu hören, anscheinend rangelten die Zwillinge bis es nur noch einen gab der aufstehen konnte. Dann war es plötzlich ruhig. Zu ruhig! Valentina drehte sich um und sah Anastasia auf Svetlana sitzen, ihre Hände drückten ihre Schwester an den Schultern nach unten auf den Boden und sie redete auf sie ein. Aber wohin war dieser Dejaun plötzlich verschwunden? „Dieser Typ macht mir nur Ärger!“, fluchte Valentina und bat Dimitri wieder um ihre Waffe. Dieser lachte erneut auf und fragte sie, ob sie die für so einen Schwächling wie Adrian tatsächlich brauchen würde. Valentina seufzte genervt auf und ging in Richtung Metaltür, wo der Franzose eben noch gekauert hatte. An der Stelle, wo er eigentlich sein sollte hielt Valentina inne und stutzte. Moment mal! Von rechts wurde es plötzlich sehr hell und heiß, die Russin hielt schützend ihre Hände vors Gesicht. „WAS ZUM...!“, rief sie laut aus und stolperte einen Schritt zurück und fiel hin. Hell lodernde Flammen zuckten über ihrem Kopf die Decke entlang und eine Hitze machte sich in dem Raum breit, sodass Valentina augenblicklich zu schwitzen begann. Ihre Blicke folgten den Flammen bis hin zu ihrem Ursprung, doch was sie dort erblickte ließ sie ihren Atem anhalten. Kai Hiwatari stand aufrecht da, das Häufchen Elend von eben war völlig restlos verschwunden und er umarmte jemanden. Nein! Das konnte nicht sein! „Du solltest tot am Boden liegen!“, rief Valentina laut aus und Kai offnete seine Augen und starrte sie wütend an. Dieser Blick! Valentina gefror das Blut in den Adern und sie rutschte immer noch auf dem Boden weg von der Flammensäule. Kai streckte eine Hand nach ihr aus, so als wolle er sie greifen, während seine andere immer noch auf Mirkas Hüfte lag. Er umarmte ihren Körper so feste, als wolle er sie niewieder in seinem Leben loslassen. „DAS KANN NICHT SEIN!“, rief Valentina empört aus, als sich Mirkas Kopf von alleine zu ihr umdrehte und zwei hellgraue Augen sie ebenfalls anblickten, „DU BIST TOT!!“ Kais Frau sah sie weiterhin ausdruckslos an, dann streckte sie ebenfalls einen Arm nach der am Boden liegenden Russin aus und ballte die Hand zur Faust. Kurz darauf riss sie diese gen Himmel empor und rief diesen einen Namen so laut aus, dass Valentina ebenfalls einen Schrillen Schrei von sich gab. „DRANZER!!“ Sofort veränderten sich die Flammen in ihrer Bewegung und bildeten eine gebündelte Feuersäule, welche auf Valentina zuschoss und diese am Bein verletzte. Erneut krisch die Russin auf, sprang irgendwie auf und humpelte aus dem Raum. „Sie flieht!“, rief Bryan und wollte ihr schon folgen, doch Adrian hielt ihn an seiner Schulter fest. „Mit der habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen!“, bemerkte dieser und blickte dem Russen ernst in die Augen. Bryan nickte ihm ernst zu und klopfte auf seine Schulter, bevor Adrian der Frau folgte. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* Svetlana und Anastasia wurden von den Flammen, welche Dranzer mittlerweile produzierte regelrecht gegen den Boden gedrückt. Die heiße Luft verhinderte zudem auch noch, dass die beiden irgendeinen Laut von sich geben konnten und so hofften sie, dass das hier bald vorüber sein würde. Eine Gänsehaut machte sich auf Anastasias Körper breit, als sie sich an den Kampf gegen Kai vor noch wenigen Stunden erinnerte. Sie wusste, zu was dieser Kerl fähig war, der Sturm saß ihr immer noch tief in den Knochen. Nur jetzt hatte er seine Frau vor seinen Augen sterben sehen, eben diese Frau welche jetzt wieder neben ihm in seiner Umarmung stand. Wie war das nur möglich gewesen?! Plötzlich wurde Anastasia am Arm gepackt und von ihrer Schwester weg gezogen. Erschrocken blickte sie auf und bemerkte Bryan, welcher sie ächzend unter den heißen Flammen zu den anderen zerrte, bis sie sich beide wieder aufstellen konnten. „Bist du okay?“, rief er ihr durch die wütenden Feuersäulen zu und sie nickte nur benommen. Eine riesige Hand legte sich von hinten auf ihre Schulter und Anna fuhr hektisch herum. Spencer sah sie ernst an und fragte sie, ob sie ihn zu Luna bringen konnte. „Ich habe Tala versprochen sie in Sicherheit zu bringen! Ich könnte ihm nicht mehr ansehen, wenn ihr jetzt auch noch was passiert!“ „Wenn Kai so weiter wütet, dann wird das alles hier bald in sich zusammen brechen!“, rief Anastasia durch die Flammen. „Umso schneller müssen wir Luna hier jetzt raus bringen!“ Die Russin blickte sich noch einmal zu Bryan um, welcher gerade seine Pelzjacke auszog und sich den Schweiß von der Stirn wischte. Als er bemerkte, wie besorgt sie ihn ansah grinste er. „Geh nur!“, nickte er ihr zu. „Aber...!“ „Du wolltest doch deinen Fehler von vorhin wieder gut machen oder? Das ist jetzt deine Chance!“ „Werden wir uns je wieder sehen?“ „Oh bitte!“, lachte er höhnisch auf und winkte ab, „ich bin Bryan Kuznetsov! Um mich klein zu kriegen braucht es schon etwas mehr als einen wütenden Kai!“ Anastasia nickte zögernd und eilte schließlich mit Spencer im Schlepptau aus dem Raum. „Du wirst nirgendwohin gehen! VERRÄTERIN!“, rief ihr Dimitri wütend hinterher und setzte zum Sprint an, wurde jedoch von Bryans Faust direkt ins Gesicht gestoppt. Es zog ihm regelrecht die Füße weg und Dimitri landete hart auf dem Boden. Er schüttelte kurz seinen Kopf, dann setzte er sich wieder auf, erblickte Bryan, welcher gehässig grinste. „Ach Kai?“, ertönte Kuznetsovs Stimme durch die heißen Flammen als wäre er viel weiter weg, „ich glaube ich habe hier jemanden, mit dem du dich nur zu gerne mal unterhalten möchtest!“ Gleich neben ihm tauchte Hiwatari auf und starrte Dimitri so eisig kalt an, dass dessen Körper zu zittern begann. Mirka trat aus der Umarmung ihres Mannes und somit aus der Flammensäule, welche Kai immer noch umschlossen hatte. Sie stellte sich neben Bryan und ließ diesen einen Arm um ihre Schultern legen. „Keine Angst! Ich pass auf deine Prinzessin auf! Somit hast du alle Zeit der Welt. Mach mich stolz!“, grinste Bryan und schob Kais Frau sanft zur Seite, so dass sie die gleich kommende Szene nicht mit anzusehen brauchte. „ICH BRING DICH UM!“, rief Dimitri wütend und erhob seinen Körper wieder zu seiner vollen Größe. In dem Moment, als er Bryan und Mirka hinterher wollte stellte sich Kai ihm in den Weg, packte Dimitri am Arm und drückte fest zu. „ARGH!“, gab dieser von sich. „Du warst es, der meine Frau erschossen hat“, raunte Kai und blickte Dimitri tief in die Augen, „und du hast absolut keine ahnung wie wütend du mich damit gemacht hast...!“ „Und du willst mich jetzt dafür bestrafen?!“, fauchte der Russe wütend und versuchte sich aus Kais Griff zu befreien. „Nein. Das was ich mit dir jetzt anstellen werde ist weit aus schlimmer...“, entgegnete Kai und sein Gesicht verformte sich zu einer Frazte, welche Dimitri erschaudern ließ, bevor die Flammen sie beide umschlossen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* „Wo ist Tala?“, wollte Luna erneut wissen, nachdem Spencer und Anastasia sie wieder gefunden und endlich ins Freie gebracht hatten, „ohne ihn gehe ich hier nicht weg!“ „Bryan und Kai sind noch da unten“, versuchte der Riese sie zu beruhigen, „die werden ihren Teamchef schon nicht im Stich lassen.“ „ICH GEHE NICHT OHNE IHN!“ „Ich habe dich schon beim ersten Mal verstanden!“, bemerkte Spencer und rieb sich sein Ohr, in welches Luna eben geschrien hatte, „wieso müsst ihr Frauen immer so schreien?!“ „Wir müssen unbedingt vom Gelände herunter! Sobald der Untergrund einstürzt wird hier der komplette Boden nachgeben!“, warnte Anastasia die beiden und zerrte an Spencers Ärmel. „Vor allem müssen wir Hilfe rufen. Ein Krankenwagen wäre nicht schlecht!“ Anastasia holte ihr Handy hervor und tippte die Nummer vom Krankenhaus ein. „Du hattest die GANZE ZEIT DEIN HANDY DABEI?!“, rief Spencer außer sich. „Da unten hat man keinen Empfang!“, verteidigte sich die Russin. „Und du bist in keiner Minute auf den glorreichen Gedanken gekommen schnell raus zu laufen und Hilfe zu rufen?!“ „Wann denn? Als ich Luna beschützen sollte oder als ich gefangen neben euch saß?“ Spencer knurrte irgendwas und Anna nahm das Telefongespräch entgegen. Sie erklärte dem Sanitäter wo sie waren und das es mehrere Verletzte gab. Der Riese betrachtete während dessen Talas Freundin, welche völlig am Ende war, zitterte und einen großen Blutfleck auf ihren Kittel hatte. „Du blutest...“ „Hab ich auch schon festgestellt“, grinste Luna höhnisch, „das muss passiert sein, als ich mich vorhin so viel bewegt habe...“ „Hast du große Schmerzen?“ „Im Moment fühle ich rein gar nichts...“ In diesem Augenblick kamen Bryan und Mirka aus der Lagerhalle gerannt. Spencer winkte den Beiden und nahm Mirka feste in seine Arme, als sie bei ihm angekommen war. „Verdammt! Ich dachte schon du wärst für immer von uns gegangen!“, wimmerte der Riese und drückte Kais Frau mehrere Küsse auf den Kopf. „Wie 'für immer von uns gegangen'? Was ist denn passiert?“, wollte Luna schockiert wissen. „Das ist eine lange Geschichte...“, winkte Mirka müde ab, „die ich dir bei einer guten Tasse Tee irgendwann mal erzählen werde...“ „Ich gehe noch einmal rein“, verkündete Bryan, „Tala und Kai sind immer noch da unten!“ „Was ist mit Adrian?“ „Ach so...der ja auch noch!“ „Ich gehe mit dir!“, sagte Anastasia entschieden und trat neben den Russen, „ich kenne mich da unten viel besser aus!“ „Du bleibst hier!“, befahl Bryan und zeigte mit dem Zeigefinger auf den Punkt, wo sie gerade stand, „sei ein braves Mädchen und gehorche!“ „Ich habe die letzten acht Jahre meines Lebens gehorcht und schau nur wo es mich hingebracht hat!“, fauchte die Russin und stieß Bryan beiseite, „ich gehe mit dir!“ „Der Krankenwagen wird sicherlich gleich hier sein“, entgegnete Spencer, „Luna und Mirka sind also in Sicherheit.“ „Ich kann doch kein kleines Mädchen in ein Flammenmeer mitnehmen!“, protestierte Bryan. „Schon vergessen, dass dieses kleine Mädchen dich in einem Beykampf mit Leichtigkeit besiegt hat?“, grinste Anastasia und nahm ihn an der Hand, „davaj!“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *~*~*~*~*~*~*~*~* „ULRIKE!! ICH WEIß, DASS DU HIER IRGENDWO BIST!!“ Adrian eilte durch die Gänge und spähte in jeden einzelnen Raum, den er finden konnte. Er würde Ulrike finden und sie zur Rede stellen! Das war sie ihm schuldig! „HAU ENDLICH AB!!“, schrie sie ihm irgendwann entgegen. Adrian versuchte zu lokalisieren, aus welcher Richtung genau ihre Stimme kam, doch durch die ständig bröckelnde Decke wurde ihm nicht nur die Sicht sondern auch das Gehör genommen. Kai schien gerade richtig aufzudrehen, was Adrian die Zeit nahm. Er würde sich beeilen müssen! „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich nach allem einfach so gehen lasse? Du bist mir eine Erklärung schuldig!!“ „Einen SCHEIß muss ich!“ „Du könntest damit anfangen, warum du plötzlich von allen Valentina genannt wirst!“ „Weil das mein Name ist!“ „Ich dachte, du heißt Ulrike“, gestand Adrian und erblickte die junge Frau vor sich auf dem Boden kauernd. „HAU ENDLICH AB!“, fauchte sie ihn gefährlich an. „Dein Bein ist verletzt.“ „Ich komm schon klar!“ „Natürlich!“, lachte Adrian hysterisch auf und kam noch ein Stück näher, „lässt du dich von den Ratten hier raus tragen oder was?“ Ulrike schluchzte laut auf und hielt sich weiterhin ihren Knöchel: „Ich werde hier unten sterben du Idiot! Genau wie jeder andere, der jetzt noch hier unten ist!“ „Du stirbst nicht hier unten. Nicht wenn ich dich rechtzeitig raustragen kann!“ „Wieso willst du mir nach allem was passiert ist überhaupt noch helfen?“ Adrian blieb stehen und ging neben ihr in die Hocke. „Weil du schwanger bist?“ „DU IDIOT!!“, rief sie wütend aus, „das habe ich dir doch nur gesagt, damit du mich endlich in Ruhe lässt! Ich bin NICHT schwanger!!“ Seine grünen Augen weiteten sich, als er erkannte, dass sie ihn all die Zeit an der Nase herumgeführt hatte. „Warum hast du dich dann so viel Zeit mit mir verbracht? Die Nacht in der Disco, der Abend beim Sundays...verdammt noch mal, ich dachte da wäre etwas zwischen uns!“ „Oh bitte“, lachte sie auf, „das alles habe ich doch nur gemacht, damit Bryan eifersüchtig wird und dich aus dem Weg räumt!“ „WIE BITTE?“ „Mein Meister brauchte unbedingt die Transfusion von Iwanov. Da wir wussten, dass er sie ihm nicht ganz freiwillig geben würde haben wir mehrere Vorkehrungen getroffen. Bryan ist einer der engsten Freunde von Tala. Wenn wir ihn in unserer Gewalt gehabt hätten...“ „Du...du...“, keifte Adrian und stand wieder auf, „du...!“ „Beschimpfe mich ruhig, als was du willst, „meinte sie achselzuckend, „es macht eh keinen Unterschied mehr...“ „Ach und du meinst, dass du einfach so davon kommst? Du entgehst deiner gerechten Strafe, indem du hier unten dein Leben lässt?“ Ulrike wandte den Blick von ihm ab und blickte zu Boden. „Geh doch endlich...“, flehte sie. „Ich habe dir gesagt, dass ich dich hier rausbringe!!“ „WARUM?!“ „WEIL ICH DICH LIEBE!“ Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Fassungslos. Dann schüttelte sie den Kopf. „Sei nicht dumm. Ich habe dir eben doch gesagt, dass ich dich schon immer aus dem Weg räumen lassen wollte...“ „Aber alles, was ich dir heute früh gesagt habe...all das habe ich ernst gemeint!“ Sie schluchzte erneut und rieb sich den Knöchel. Dann lachte sie hysterisch auf und warf den Kopf in den Nacken. „Sei nicht albern. Selbst wenn ich für das, was ich getan habe gimpflich davon komme...ich würde niemals mit dir zusammen sein wollen!“ Adrian ließ seine Schultern sinken und betrachtete die Frau vor ihm mitleidig. „Ich habe in meiner Aufgabe versagt. Ich habe meine Familie verloren...ich habe nichts mehr, wofür es sich zu Leben lohnt!“ „Du hättest mich.“ „Ein schwacher Trostpreis.“ „Das sagst du jetzt nur, um mich zu verletzen.“ „Nein...das sage ich, weil ich es so meine!“ Ein großer Brocken löste sich aus der Decke und fiel dicht neben Ulrike auf den Boden. Adrian wich erschrocken zurück. Sie blickte nach oben und schloss die Augen. „Es wird bald alles vorbei sein...wenn du nicht gehen willst, dann bleib. Es ist dein Leben.“ „Es wird gar nichts vorbei sein! Ich schaffe dich jetzt hier raus und ARHG!!“ Gerade in dem Moment als Adrian Ulrike hochhelfen wollte stieß sie mit voller Wucht das Skalpell in seinen Oberschenkel und der Junge wankte zurück und ging auf die Knie. „Spinnst du?“ „Verschwinde doch endlich...“, wimmerte sie und dicke Tränen rannten über ihr Gesicht. „ADRIAN!“, rief eine Frauenstimme. Er drehte sich nach ihr um, genau in diesem Augenblick löste sich erneut ein Brocken von der Decke. Mit letzter Willenskraft sprang Ulrike auf, hechtete nach vorne und stieß Adrian weg, bevor der große Brocken sie unter sich begrub. Noch bevor der Franzose realisieren konnte, was da eben genau passiert war zerrte Anastasia an seinem Hemd. „SCHNELL!!“, rief sie unter den bebenden Wänden, „WIR MÜSSEN HIER VERSCHWINDEN!!“ „Ulrike...“, stammelte er und deutete auf den Brocken. Anastasia schluckte mit aller Kraft ein jämmerliches Aufheulen runter und zog Adrian mit sich. Nur widerwillig ließ er sich von ihr mitzerren, sein Blick immer noch auf die Stelle geheftet, an der sich eben noch sie befand...die Frau die er geliebt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)