Ring a Bell von Airin91 (Tales of Vesperia) ================================================================================ Kapitel 7: Ein neues zu Hause ----------------------------- Sie lag auf einem sehr weichen Untergrund, ihr Körper fühlte sich sehr schwer an und sie schaffte es kaum, die Augen zu öffnen. Erst nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es ihr. Helle Sonnenstrahlen, welche durch ein geöffnetes Fenster schienen, empfingen sie. Es war ein großes Zimmer, in dem sie sich befand und das Bett war ein großes Ehebett. Mehrere Vasen mit Schnittblumen standen auf kleinen Schränken und an einem Schreibtisch saß jemand. Es war ein junger Mann, seine saphirblauen Haare reichten ihn bis zu den Schultern und sein Hemd straffte sich um seine muskulösen Schultern. Er schien sehr vertieft in einen Bericht oder so etwas zu sein. "Wo bin ich?", fragte sie mit schwacher Stimme und der junge Mann drehte sich blitzschnell um und kam zu ihr ans Bett. "Du bist wach. Wie geht es dir Liebling?", fragte er aufgeregt, er wollte ihr eine Wange streicheln, aber sie zuckte zurück. "Lanea geht es dir nicht gut?" "Wer bist du? Und wo bin ich?" Er sah sie erschrocken an und ein großes Fragezeichen erschien ihm über dem Kopf. "Ich bin Iago dein Verlobter und wir sind in unserem Haus, dieser Raum hier ist unser Schlafzimmer." "Unser Schlafzimmer? V-Verlobt?" Sie schaute sich nervös um. "U-Und wer bin ich?" Tränen liefen ihr über die Wange. "I-ich weiß nicht, wie ich heiße oder wer ich bin." "Schhhschh hör auf zu weinen", seine Stimme klang sanft, "dein Name ist Lenea und du hattest vor einer Woche einen Unfall, seitdem warst du bewusstlos. Bitte hör auf zu weinen es wird alles wieder gut Liebling. Ich lasse dich kurz alleine und hole dem Doktor, okay?" Sie nickte kurz und er verwand aus der Zimmertür. Die junge Frau sah ihm nach, sie war froh, einen Moment für sich zu haben. Sie hatte Angst, wer war sie? Woher kam sie? Hatte sie Freunde oder Familie? Und Iago war er wirklich ihr Verlobter? Lebten sie wirklich zusammen hier? Sie musste zugeben, dass er sehr gut aussah, sein schönes Gesicht, seine strahlend blaue Augen und diese Stimme. Sie seufzte tief ... Zu gut, um wahr zu sein. Sie schniefte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, als es an der Tür klopfte. "Herein." Sie wurde geöffnet und Iago erschien, ein älterer Mann und eine Frau, in ihren alter, kamen hinter ihm her. "Lanea das ist Dr. Ralf Goblin und seine Nachfolgerin Dr. Iona Brief. Sie werden dich untersuch, wenn das okay für dich ist." "Ähm ja. Es freut mich ihre Bekanntschaft zu machen." "Die Freude ist ganz auf unsere Lady Lanea", sagte Dr. Goblin und sie wurde rot. "L-Lady?" Iago ging zu ihr und setzte sich auf die Matratze. "Der Doktor ist etwas voreilig. Weißt du, ich bin ein Adliger und wenn du mich heiratest, bekommst du natürlich auch einen Titel. Und seit wir unsere Verlobung offiziell gemacht hatten, nennt dich der Doktor und das Personal, Lady Lanea." Die Patientin wurde noch röter im Gesicht und murmelte ein. "Verstehe." Sie sah zu den beiden Ärzten und bemerkte das Dr. Brief ihren Verlobten mit einem sehnsuchtsvollen Blick bedachte. * Nanu sie sieh mal an, sie scheint Interesse an ihn zu haben. Vielleicht ist sie sogar in ihm verliebt? Aber er ist mit mir verlobt oder? * "So meine Liebe dann wollen wir mal schauen, wie es ihnen so geht", sagte Dr. Goblin und begann die Untersuchung. Zwanzig Minuten später war Lanea von oben bis unten durchgecheckt und für körperlich gesund erklärt worden. Nur ihr Gehirn hatte sich noch nicht ganz von dem Unfall erholt. "Ihr habt eine Amnesie meine Liebe", sagte er. "Amnesie? Und werde ich mich wieder erinnern können?" "Das kann man nicht genau sagen, eure Verletzungen waren schwer ... Es besteht natürlich die Chance das nach und nach Bruchstücke zurückkommen, aber versprechen kann ich es nicht. Es tut mir leid." Die junge Frau sackte traurig in sich zusammen. "Aber was soll ich den jetzt tun?" "Nach vorne schauen Lady Lanea. Erschafft euch neue Erinnerungen und eure alten könnt ihr zusammen mit uns wieder beleben. Am besten ihr fragt den jungen Herren, immerhin kennt er euch am besten. Lasst also nicht den Kopf hängen. So und nun werdet ihr schön noch eine Woche das Bett hüten, nur um sicher zugehen." "Eine Woche?", fragte sie verdutzt, "aber ich fühle mich gut!" "Keine Widerrede junge Frau. Der junge Herr wird schon dafür sorgen, dass Ihr euch ausruht." Iago nickte und der Doktor stand auf. "Nächste Woche komme ich wieder und sehe nach Euch." "Danke Dr. Goblin ich bringe sie ...", fing Iago an, wurde aber vom Arzt unterbrochen. "Schon gut, bleibt ruhig bei eurer Verlobten. Wir kennen den Weg hinaus." Die beiden Ärzte gingen zu Tür hinaus und ließen das Paar alleine. Beide schwiegen einen Moment, dann ergriff Iago das Wort. "Wie fühlst du dich?" "Ich bin durcheinander ... Von was für einen Unfall haben sie gesprochen?" "Bist du sicher, dass du es jetzt schon wissen willst? Verstehe mich nicht falsch, ich erzähle es dir, aber ich finde, das heute in bisschen viel ist. Du bist gerade erst aufgewacht und hast dein Gedächtnis verloren und musst jetzt mit einen Verlobten klarkommen." Jetzt musste sie grinsen. "Ja da hast du recht. Iago ich würde jetzt gerne jetzt gerne duschen und etwas essen. Danach erzähl mir bitte, was passiert ist. Okay?" "Ja okay ... Hinter dieser Tür dort ist das Bad, kannst du stehen?" Sie schlug die Bettdecke zurück und setzte sich am Rand, stemmte sich hoch, ging einen Schritt und verlor das Gleichgewicht, ihr Verlobter fing sie gerade noch auf. "Das war wohl nichts. Ich sage dem Dienstmädchen Bescheid, das sie dir hilft. Ich würde es ja selbst tun, aber ich glaube das du das zur Zeit noch nicht willst." Er half ihr, sich wieder ins Bett zu legen und ging zur Tür. "Warte kurz, sie ist gleich da." "Ja okay ... Iago?" "Ja." Sie wurde rot im Gesicht. "W-wenn ich mein Gedächtnis noch hätte, würde es mir etwas ausmachen, wenn du mir hilfst. Ich meine wie tief ist unsere Beziehung?" "Es würde dir nichts ausmachen, wahrscheinlich würdest du sogar versuchen, mich zu verführen, und ich würde dir sagen das du noch zu schwach bist ... Aber du würdest es wahrscheinlich trotzdem schaffen." Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand hinter der Tür. Lanea saß mit heißem Gesicht im Bett und spürte ihr Herz schnell klopfen. * Ich hätte versucht, ihn zu verführen? Wir haben also schon miteinander geschlafen, aber ich kann mich nicht mehr erinnern. * Während Lanea sich eine gemeinsame Dusche mit ihrem Verlobten vorstellte, ging der junge Herr in das Lager und suchte einen Badehocker. Als er ihr fand, stellte er ihn sichtbar in den Flur und begab sich in die Küche. Am Küchentisch saß eine ältere Frau, die gerade ein Buch las. Auf dem Herd stand ein großer Topf, aus dem es verlockend roch. "Die Suppe ist noch nicht fertig mein Junge", sagte die Frau und schaute ihn an. "Ich suche Silica, weißt du, wo sie ist?" "Oh das ist Pech, ich habe dem Mädchen gerade frei gegeben. Warum suchst du sie?" "Lanea ist wach und würde gerne duschen. Allerdings kann sie sich nicht auf den Beinen halten und bracht Hilfe." "Sie ist wach? Das ist schön ... sind ihre?" "Ja." "Bist du dir sicher, dass das der richtige Weg ist?" "Hilfst du ihr?", fragte Iago und ging nicht auf ihre Frage ein, zu oft hatten sie das Thema schon durchgekaut. "Ja natürlich aber du musst solange ein Auge auf die Suppe haben und nur damit du es weißt, ich weiß wie viel im Topf ist." "Keine Sorge ich werde nicht- ach egal, oben im Flur steht ein Badehocker." Er ging zum Topf und rührte die Suppe um. Die Köchin musterte ihren Jungen und ihre Augen wurden traurig. "So dann werde ich mir mal deine Braut ansehen." Als es an der Tür klopfte, freute sich Lanea schon auf die Person da hinter. Sie konnte nicht sagen warum, aber sie hatte das Gefühl, in dieser Person eine Verbündete finden zu können. "Herein!", reif sie. Sie hatte mit einem jungen Dienstmädchen gerechnet, aber eine Frau um die sechzig trat ein. "Hallo mein Kind, mein Name ist Marcia, aber du kannst mich Ma nennen." "Freut mich dich kennenzulernen Ma." Beide Freuen lächelten. "Der Junge hat mir erzählt, dass du Hilfe beim Duschen brauchst. Silica, das Dienstmädchen, sollte dir ja eigentlich helfen, aber ich habe sie bereits nach Hause geschickt. Darum bin ich jetzt hier, sieh mal, ich habe dir einen Badestuhl mitgebracht, damit kannst du dich unter den Wasserstrahl setzen." "Vielen Dank." Marcia half Lanea in Bad, als diese unter dem warmen Wasser saß, fragte sie. "Welche Stellung hast du in diesem Hauhalt Marcia?" "Ich bin die Köchin und Haushälterin." "Oh tatsächlich, kannst du mir vielleicht Kochen beibringen? Irgendwie habe ich das Gefühl, keine so gute Köchin zu sein." "Haha gerne mein Kind ... Sag, könntest du mir einen Gefallen tun?" "Welchen den?" "Ich möchte dich zu nichts drängen aber, würdest du Iago eine Chance geben? Lerne ihn besser kennen, wenn du merkst, dass du keine Gefühle für ihn entwickeln kannst, ist das schade aber in Ordnung", bat sie ernst. "A-Aber ich dachte, wir sind verlobt und leben zusammen." "Ja das ist richtig. Du hast dich damals für eine Zukunft mit ihm entschieden und es nie bereut. Aber jetzt ist dein Gedächtnis weg, du weißt nicht einmal mehr, wer du bist, es ist ein Neustart für dich. Viele Charaktereigenschaften wirst du wahrscheinlich anders wahrnehmen als vorher, verstehst du? Ich kenne meinen Jungen sehr gut und habe ihn zum Teil aufgezogen. Daher liebe ich ihn wie mein eigenes Kind und will, das er endlich glücklich wird ... Weißt du, er hatte eine sehr kalte und einsame Kindheit, seine Eltern sind Adlige und halten nicht viel von familiärer Liebe. Iago hat gelernt keine Gefühle zu zeigen oder gar zu zulassen. Darum bitte ich dich ihm einfach eine Chance zu geben. Wenn du dann aber trotzdem gehen willst, werden wir dich nicht aufhalten aber bitte, bitte ..." "Keine Sorge, ich gebe ihm eine Chance." "Danke Lanea." Nach den Duschen fühlte sich Lanea wie neu geboren, sie saß wieder in dem großen Bett und löffelte glücklich ihre Suppe. Sie freute sich mit einmal auf die nächsten Tage und Wochen, vor allem bei so leckerem Essen. Sie musste unbedingt Marcia in der Küche helfen und sich ihre Rezepte abgucken. Als es zum wiederholten Male an diesem Tag an der Tür klopfte. "Herein", rief die Rosahaarige und ihr Verlobter öffnete die Tür. "Störe ich dich?" "Nein tust du nicht." "Gut, schmeckt die Suppe?" "Oh ja! Sie ist superlecker, Marcia ist eine sehr gute Köchin." "Ja das ist sie, ich könnte mir ein Leben ohne ihre Kochkunst gar nicht mehr vorstellen." Die junge Frau stellte die Schüssel bei Seite und lächelte ihn an. "Sie liebt dich sehr, wie ihren eigenen Sohn." "Hat sie das gesagt?", er zog den Stuhl vom Schreibtisch zu sich und setzte sich zu der rosahaarigen Frau ans Bett. "Ja und man spürt es, auch wenn sie über dich redet." "...Sie ist für mich mehr Mutter, als es meine eigene je war." Er schaute aus dem Fenster. "Aber egal, geht es dir jetzt besser?" * Er weicht mir aus, aber ich lasse ihn erst mal. * "Ja danke", sagte sie, wurde aber bei einer Erinnerung traurig. "Was ist los?" "Ich habe im Badezimmer in den Spiegel geschaut. Ich habe sogar vergessen, wie ich aussehe." Iago lehnte dich nach vorne und nahm eine Strähne ihrer Haare in die Hand. "Ma würde jetzt sagen 'sei nicht traurig mein Kind, es ist doch nicht so wichtig, wie du aussiehst, auch wenn du wunderschön bist, das Wichtige ist, wie es in deinen Innern aussieht' nun zumindest so in der Art." Er strich ihr mit den Daumen über ihre Wange. "Wir kriegen das gemeinsam hin Lanea." "Ja das werden wir." Sie hob ihre Hand und legte sie auf seine. "Bist du auch Mas Meinung oder wäre es nur ihre?" "In diesem Fall gebe ich ihr Recht." "Hihi ... erzählst du mir jetzt, was passiert ist?" "Okay. Wir waren zusammen ins Dorf gefahren, um ein paar Bestellungen zu holen. Gerade als wir aus der dortigen Buchhandlung gekommen sind, gab es einen Tumult. Ein paar Gestallten von außerhalb sind in das Dorf gekommen und versuchten gefälschte Blastia zu verkaufen. Sie hatten sie irgendwie modifiziert, sodass sie mit Mana aufgeladen waren und Barrieren erschaffen konnten. Mehrer Leute hatten sich um sie versammelt und wollten natürlich eine Kostprobe. Auch du bist näher herangetreten, um einen Blick auf die Blastia zu erhaschen. Währendessen bin ich zu einen der Wachen gegangen, um sie zu informieren, ich hatte ein schlechtes Gefühl und dann lief etwas bei der Vorstellung schief. Die Blastia sind explodiert. Die Verkäufer starben bei der Explosion, aber die Dorfbewohner hatten Glück. Sie wurden schwer verletzt aber sie haben alle überlebt. Und auch du ... ich sehe dich immer noch blutend und bewusstlos auf den Boden liegen." "Ich bin erleichtert, das es den Dorfbewohnern gut geh, auch wenn ich traurig bin, das die Händler gestorben sind." "Wieso? Sie haben es sich selbst zuzuschreiben, sie haben ein sehr gefährliches Spiel gespielt und das nur, um Geld zu bekommen ... Und sie haben dich verletzt." "Ich kann deine Meinung verstehen aber. Richtig finde ich es trotzdem nicht." "Ich weiß so warst du immer schon gutherzig und rein. So ich habe dich heute schon genug voll geredet. Ich gehe jetzt, muss noch ein bisschen arbeiten." "Okay danke das du mir alles erzählt hast. Aber arbeite nicht mehr so lange ja?" "Nein keine Sorge." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)