Ring a Bell von Airin91 (Tales of Vesperia) ================================================================================ Kapitel 21: Rehabilitation -------------------------- Gedanklich weit entfernt machte sich Ilona auf den Weg zu Aidans Gemach. Sie versuchte, eine professionelle Maske aufzusetzen, aber das Gespräch mit Silica ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. * Ich darf mich nicht ablenken lassen, okay ich finde ihn anziehend aber sobald er erfährt, was hier gespielt wird, wird er mich hassen. UND dann wird es sehr schmerzhaft für mich werden. Weiterhin ist er ein Ritter und will bestimmt keine Beziehung oder gar eine Familie, die ihn an einem Ort fesselt. * Sie erreichte das Zimmer, klopfte und trat ein. "Guten Morgen, wie geht es dir heute?", fragte sie und sah, dass er auf einem Stuhl saß, der Oberkörper war nackt und alleine war er auch nicht, Marcia war bei ihm. "Guten Morgen Doc, mir geht es gut, hatte heute schon viel Besuch." "Verstehe, das heißt, dann wohl es war eine gute Idee, dich her zu bringen? Guten Morgen Marcia." Die ältere Frau lächelte sie liebevoll an und Aidan sprach weiter. "Bis jetzt ja, alles okay bei Akio?" "Ja alles okay, der Kleine ist top fit." "Gut, ich hatte mir schon Sorgen gemacht, weil du ihn untersucht hast." "Reine Routine, so und jetzt zu dir, steh auf und geh eine Runde durchs Zimmer." "Jawohl!" Er tat wie befohlen und ging los. Seine Schritte waren fest und gezielt, doch Ilona sah ihm die Anstrengung an und auch das zittern in seinen Beinen. "Sehr gut noch zwei Runden", sie wandte sich kurz an Marcia, "er soll jeden Tag laufen, und zwar immer größere Strecken, aber mit Pausen. Nur bitte noch keine Treppen." "Okay verstanden." Aidan absolvierte die letzte Runde und setzte sich erschöpft wieder auf den Stuhl. Die junge Ärztin sagte. "Leg dich auf Bett, wir machen ein paar Dehnübungen." Er stand murrend auf, legte sich aber dann brav in Bett. Ilona nahm eins seiner Beine in die Hände und zeigte Marcia ein paar Dehnübungen, wo sie ihm unterstützend helfen konnte. Ma versuchte es auch, und fand schnell gefallen daran einen kräftigen jungen Mann zu folt- äh zu helfen (vor allem wenn er so schön die Zähne zusammen biss). Nach den Übungen und einer entspannenden Massage wandte sich Ilona den Schultern zu. "Hast du noch große Schmerzen?" "Nicht wenn ich mich nicht bewege." "Okay, dann wird es jetzt wehtun, zieh deine Schultern nach oben, dann kurz halten und wieder runter." Während er die Übung ausführte, tastet sie seine Schultern ab und spürte, wie seine Muskeln arbeiteten. "Sehr gut ... jetzt versuch sie kreisen zu lassen." Er tat es und biss die Zähne zusammen, es klopfte und Silica steckte den Kopf hinein. "Entschuldigt die Störung, Marcia ich sollte für morgen doch das Fleisch schon einmal einlegen, nur du hast mir noch nicht gesagt welche." "Welches Fleisch meinst du?" "Den Schweinebraten, kommst du?" "Aber wir wollten Morgen-." "Komm einfach." Silica machte ruckartige Bewegungen mit dem Kopf in Richtung Aidan und Ilona und zeichnete mit den Fingern kleine Herzchen. Marcia machte ein Ah-das-meinst-du-Gesicht und sagte. "Okay ich komme." Sie sah kurz zu der Ärztin und sagte. "Komme gleich wieder." Und verwand aus dem Raum. "Gut dann machen wir die Übungen noch einmal, wenn sie wieder da ist."   "Du quälst gerne Menschen oder?", fragte der Ritter, doch anstatt einer Antwort sah er nur ein Mundwinkelzucken. "Versuch die Arme zu heben." Er versuchte es, schaffte aber nur ein kleines Stück, sie umfasste seine Ellenbogen und bewegte seine Arme auf und ab. Während der Übung sprach sie kein Wort und wich auch seinen Blick aus. "Hab ich etwas falsch gemacht?" Sie runzelte die Stirn. "Du redest nicht mehr mit mir. Am Anfang hast du deine Meinung offen gesagt und dich mit mir Unterhalten, aber seit ein paar Tagen ignorierst du mich." "Nein du hast nichts falsch gemacht. Ich finde nur, wir sollten keine Zeit mit Reden verschwenden sonder uns auf deine Genesung konzentrieren." "Gehört Reden den nicht zur Genesung dazu?" "Wenn du unbedingt reden willst, kannst du das ja mit Iago oder Lanea machen. Meine Zeit ist dazu zu knapp bemessen. Daher lass uns jetzt mit den Übungen weiter machen." Keiner von ihnen sprach danach noch ein Wort, erst als Marcia den Kopf wieder durch die Tür steckte, wurde die Stimmung merklich besser.   Als der Hausherr am Abend durch die Flure seines Hauses ging, wollte er nur noch seine kleine Familie in die Arme schließen. Er öffnete die Tür zum Schlafzimmer und sah, das die Verbindungstür zum Kinderzimmer geöffnet war. Auf leisen Sohlen schlich er hinein und hörte eine sanfte Stimme, diese gehörte Lanea, welche ihren Sohn in den Armen hielt und in den Schlaf sang. ♪ I must be the light when you're in the dark If you lose me somewhere, and your tears are in the air I will ring a bell until you feel me by your side. ♪   Wie verzaubert stand er da, rührte sich nicht, beobachtete nur. Irgendwann trat er hinter seine Frau, umschlang sie und seinen Sohn mit seinen Armen und sang leise mit. Lanea lehnte ihren Kopf an seine Schulter, nun sangen beide. Akios kleines Mündchen öffnete sich und er gähnte herzhaft, dann schloss er seine Augen und seine Atemzüge wurden gleichmäßig. Sanft strich Iago über seine Wange. "Träum schön." Seine Frau legte das Baby vorsichtig in die Wiege und beide standen noch eine ganze Zeit an dieser und beobachteten ihren Sohn beim Schlafen. Keiner sprach ein Wort, sie schauten nur voller Liebe in die Wiege, dann schauten sie sich gegenseitig an und Iago zog seine Frau ins Elternschlafzimmer. Die Tür ließen sie offen und begannen sich bettfertig zu machen. "Egal wie oft ich ihn ansehe, ich kann immer noch nicht glauben, dass wir Eltern sind." Lanea lächelte glücklich und sah zu ihren Mann. "Ja manchmal ist es unwirklich, aber dann bricht die Realität über uns herein und die ist noch schöner." "Oh ja." Schnell kuschelte sich Lanea ins Bett und auch der Hausherr legte sich hin, er zog sie an sich. "Iago?" "Ja?" "Ich liebe dich und unser gemeinsames Leben".   Die nächsten Tage verliefen ruhig und ereignislos, Ilona und Marcia wechselten sich mit den Übungen für Aidan ab und auch die Rosahaarige kam regelmäßig, um den Ritter anzufeuern. Sie fragte ihn nach seinen und Iagos gemeinsames Leben aus und beide mussten viel lachen. Aber nicht nur die junge Frau hatte Spaß, auch Akio gefiel die Täglichen Besuche sehr, da der Ritter ihm oft sein Bäuchlein kitzelte. Der Einzige der gereizt war, sobald er wieder alle auf seinem Zimmer war, war Aidan. Er genoss es zwar, von Mas leckerein verwöhnt zu werden, doch seinem eigentlichen Ziel kam er nicht weiter. Bis jetzt hatte er keinerlei Informationen über die Verschwörung erhalten und das setzt ihm zu. So gerne er seinem Freund vertrauen würde, so stark ist auch sein Instinkt für Lügen und Intrigen. Er spürte, dass etwas nicht stimmt, und er vermutete, das es etwas war, was das neue Leben seines Freundes zerstören könnte.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)