Ring a Bell von Airin91 (Tales of Vesperia) ================================================================================ Kapitel 27: Warum? ------------------ Zwei Monaten sind nun schon vergangen, seit der Hausherr den Brief seiner Eltern erhalten hatte. In der Zwischenzeit hatten er und Aiden ihren eigenen Plan verfeinert und mögliche Szenarien mit einkalkuliert, die eventuell eintreffen könnten. Leider gab es immer noch keine Nachricht von der Gilde und auch die Ritterinnen hatten sich nicht blicken lassen. Die Zeit rannte den beiden Männern davon. Der kaiserliche Ritter Aidan Bane starrte auf die kleine Kugel, welche vor ihm auf den Boden lag. "Das ist also der Orb? Bist du sicher, dass du das machen willst?", fragte er seinem besten Freunde, welcher neben ihn auf dem Boden der Pferdestallungen saß. "Ja, ich muss es tun. Lanea muss die Wahrheit erfahren, sie muss sich vorbereiten. Wenn ich es ihr zu spät sage, wird es sie vielleicht zu überfordern und ich will es auch nicht riskieren, dass sie es von jemand anderen erfährt." Aidan nickte verständnisvoll, er wusste, was Iago zu verlieren hatte und wünschte, er könnte ihm bei dieser Aufgabe helfen. "Okay ich gehe jetzt zu ihr, es hilft nicht es weiter zu verschieben." Der Adlige stand auf, nahm den Orb an sich und nickte den anderen Mann zu. "Drück mir die Daumen." "Das tue ich, viel Glück Iago." Nachdem der junge Papa die Stallungen verlassen hatte, machte er sich auf den Weg in den Wäscheraum, wo Marcia gerade an Wäsche waschen war. Als sie ihm sah, wusste sie genau, was er vorhatte und begleitete ihn in die Bibliothek, wo die Hausherrin sich befand. Beide traten in den Raum und sahen Lanea, mit einem Buch in der Hand auf einem Sofa liegen. Akio saß auf einer Decke auf den Boden und spielte mit Bauklötzen. Als die Tür geöffnet wurde, sah sie auf. "Hallo Liebling, hallo Ma." "Hallo Schatz, stören wir?", fragte ihr Mann und lächelte, als sein Sohn in angrinste. "Aber nein, ist alles okay? Ihr seht so ernst aus." "Ich muss etwas mit dir besprechen. Ma wollte Akio so lange nehmen." Jetzt sah die junge Frau die beiden besorgt an. "Okay, wenn ihr meint. Hast du etwas angestellt Liebling?" Marcia nahm Akio auf den Arm und ging mit ihm zusammen aus dem Raum. Iago setzte sich Lanea gegenüber. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ... Du weißt, das du die Liebe meines Lebendes bist oder?" "Das fängt ja schon gut an. Ja das weiß ich und du bist die Liebe meines lebendes Iago. Was ist los?" Tief atmete der Mann ein und aus und begann dann zu sprechen. Er erzählte ihr von der Krönung des neuen Königs und welche, neuen Gesetzte er in Kraft gesetzt hat, aber auch von der Ablehnung des Adelstandes gegen diese. Als er dann von seiner Familie erzählte, welche den Sturz von Ioder planten, erschrak Lanea, nie hätte sie gedacht das ihre Schwiegereltern so weit gehen würden, gespannt lauschte sie seiner Stimme als er weitererzählte. Der Adlige sprach von einem Spion im Schloss, von der Unfruchtbarkeit des jungen Kaisers und von den neuen Plan. "Weißt du, nur jemand aus der Kaiserlichenblutlinie kann gekrönt werden. Also wollten meine Eltern und ihre Verschwörer Kollegen eine Neue kreieren, und zwar indem sie die Prinzessin benutzen." "Wie meinst du das?", fragte Lanea neugierig, auch wenn sie schon ahnte, worauf ihr Mann hinauswollte. "Estellises Kind soll auf den Thron." Scharf zog sie die Luft ein, als sie dies hörte. "Hat die Prinzessin den eine? Wollten sie es entführen?" "Nein die Prinzessin hatte zu diesem Zeitpunkt noch keins. Und wenn sie es entführen würden, währe dies sehr auffällig, so könnten sie nicht nachweisen, dass es tatsächlich Estellises ist. Sie wollten, dass ich ein Kind mit ihr Zeuge und sie es dann nach ihren Vorstellungen aufziehen." "W-wie bitte a-aber wie kann man nur so etwas tun?" Empört stand die Hausherrin auf und tigerte um das Sofa herum. "W-was ist dann passiert? Hast du da mitgemacht? Dich mit der Prinzessin getroffen und bist mit ihr ausgegangen? O-Oder! Du hast es nicht gemacht und deshalb waren deine Eltern so gegen unsere Hochzeit oder? Sie wollten das du mit der Prinzessin zusammen und bist nicht mit mir!" Sie setzte sich wieder und Iago schwieg eine Zeit lang. "Nein, das ist nicht der Grund und ich sollte nicht um die Prinzessin werben, sondern sie unter Drogen setzten und mit ihr ein Kind zeugen." Mit großen starren Augen sah die Rosahaarige ihren Mann an, sie war über diese Aussage zu geschockt, um etwas zu sagen. "Die Leute meiner Eltern haben die Prinzessin beobachtet und herausgefunden, dass sie in ein Mitglied der Gilde Heldenmutige Vesperia verliebt ist. Die Droge wurde so hergestellt, dass sie in Estellise Halluzinationen auslöst. Indem ich mich gekleidet habe wie Yuri, dachte sie, dass ich tatsächlich er war und durch ein beigemischtes Aphrodisiakum, sollte ihr sexuelles Interesse geweckt werden." Inzwischen sah Iago nur noch auf seine Hände und traute sich nicht sie anzusehen. "Sie dachte tatsächlich, das ich Yuri bin, und das ging mir gewaltig gegen den Strich, wieso das so war, wusste ich damals noch nicht. Doch dann drohte die Begegnung mit der Gilde und ich ... Ich habe mich entschieden den Plan meiner Eltern abzubrechen und meinem eigenen zu folgen-." Er brach ab und holte den Orb hervor. Seine Frau sagte kein Wort und starrte auf die Kugel. "Meine Eltern hatten geplant die Prinzessin, falls die Gilde zu nah kommen sollte, einzusperren, solange bis sie ein Kind geboren hätte. Ich wollte ihr das nicht zumuten und der Gedanke daran eine Frau gegen ihren Willen anzufassen könnte ich nicht ertragen. Daher habe ich Dr. Goblin kontaktiert und ihn gebeten seine Maschine einzusetzen." Er hob den Orb in seiner Hand hoch und sah ihr in die Augen. "Diese Maschine extrahiert das Gedächtnis eines Menschen und schließt sie in diesen Orb ein." Die Rosahaarige hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, nur ein krächzen, entfloh ihren Mund. "Es sind deine Erinnerungen Lanea." Die Gedanken der Hausherrin überschlugen sich, sie konnte nicht glauben, dass ihr Mann bei so einen Plan mit gemacht hatte. * Er hat tatsächlich da mitgemacht? Wieso? D-das kann doch nicht wahr sein, warum hat er ...? * "Hast du mir zugehört Schatz?", fragte der Adlige, als sie nicht reagierte. "W-was hast du gesagt?" "Ich sagte, dass dies hier deine Erinnerungen sind. Lanea ich-." "Meine Erinnerungen?! Soll das heißen, du hast mir meine Erinnerungen genommen?!" Ihre Stimme wurde immer lauter. "A-aber wieso?" "Es tut mir leid. Bitte glaub mir! Du bist die Liebe meines Lebens und Akio ist für mich der wertvollste Schatz. Ich habe damals-." "WAS hast du? Ich glaub das alles nicht." Sie sprang auf und tigert wieder auf und ab. "W-wie konntest du nur so etwas tun? Warum und ... Moment heißt das etwa? ... Ich bin-." "Ja, du bist in Wahrheit Prinzessin Estellise Sidos Heurassein." Lanea nein Estellise hatte das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen, ihr Herz schmerzte und alles erschien ihr so unreal. War ihre Liebe zu Iago überhaupt echt, diesem Haus, die Menschen um sie herum? "Du hast mich die ganze Zeit belogen? Deine Aufmerksamkeit, deine Liebesbeschwörungen, der Antrag, die Hochzeit, Akios Geburt, d-deine Sorge um mich alles eine Lüge?" Tränen liefen ihr über die Wange und sah sie verzweifelt an. "Nein! Das war und ist nie eine Lüge gewesen! Ich liebe dich, meine Gefühle für dich sind echt und werden es immer sein!" Iago ging zu ihr und wollte sie zu sich ziehen, doch sie riss sich los. "Akio ... Akio wurde nur geboren wegen einer Verschwörung deiner Eltern? Und du-. War dir dein zukünftiges Kind so egal?" Langsam wurde sie wütend und als sie sah, wie ihr Mann das Gesicht reuig verzog, wurde auch ihre Stimme immer lauter. "Iago!" "Es war mir egal, am Anfang, ich wusste nicht, das man ein Kind so sehr lieben kann. Das ich so lieben kann! Lanea bitte-." "Nein! Ich-ich will jetzt nichts mehr hören ich ... Ich brauche Zeit, um das alles zu verarbeiten." Sie drehte sich zur Tür und ging mit schnellen Schritten auf diese zu, stoppte dann aber. "Wer weiß noch davon? Wer hat dir geholfen?", fragte sie und sah ihm ins Gesicht. Traurig sah er sie an. "Dr. Goblin, Isabella, Tristan ... Mr. Kazuto, Ma, Sillica und Ilona." Stunden später lag die Rosahaarige in ihrem Bett und weinte. Ihr Herz schmerzte so sehr, sie wusste nicht mehr, was wahr und was falsch ist. Die Worte ihres Mannes kreisten unterlassen in ihren Kopf herum. Er hatte sie unter Drogen gesetzt, ihr Gedächtnis genommen und sie geheiratet, damit sie ihm ein Kind gebärt? "Wie kann er nur so etwas tun?", schniefte sie und barg ihr Gesicht in das Kopfkissen. Es klopfte an der Tür, doch Lanea reagierte nicht. "Lanea! Ich kann verstehen, wenn du alleine sein willst und mich nicht sehen willst, aber Akio hat hunger!" Es war Iagos Stimme hinter der Tür und auch wenn sie kein Interesse hatte, ihn zu sehen, Akio ging vor. Mit Blei schweren Körper stand sie auf und öffnete die Tür. Vor ihr stand ihr Mann, welcher scheinbar auch geweint hatte, mit ihrem Sohn auf den Arm. Der Kleine war an quengeln und streckte sofort die Ärmchen nach seiner Mama aus. "Na komm zu Mama mein Schatz." Iago übergab ihr das Kind und sah sie mit schmerzerfüllten Augen an. "Ich habe Ilona Bescheid gegeben, sie wird, sobald wie möglich kommen und dir deine Erinnerungen zurückgeben." Lanea nickte nur und verschwand wieder hinter der Tür. Der Adlige stand vor der geschossenen Tür und schluckte, er hatte gewusst das es hart werden würde, aber diesen Schmerz in seiner Brust war unerträglich. Irgendwie bewegten sich seine Beine in Richtung Küche und er ließ sich dort auf einen Stuhl falle. "Ist Akio bei seiner Mama?", fragte Ma und stellte eine Tasse Tee vor ihm ab. "Ja ist er." "Ach mein Junge." Sanft strich die ältere Frau ihn über die Haare. "Gib ihr Zeit, sie muss jetzt viel verarbeiten, sobald sie sich gefangen hat und wieder klar denken kann. Redest du noch einmal mit ihr." "Ich weiß das du mich aufmuntern willst Ma, aber wenn du selbst fast anfängst zu weinen, bist du nicht sehr überzeugend." Tatsächlich bebten Marchias Lippen und in ihren Augen standen Tränen. "Es ist meine eigene Schuld, ich hätte auf dich hören sollen und nie da mit machen dürfen." "Wir haben alle Fehler gemacht, aber hättest du es nicht getan, hättest du nie zu dir selbst gefunden und Akio wäre nicht geboren worden." "Stimmt schon, trotzdem hätte ich auf dich hören sollen, immerhin tut das ein guter Sohn oder?" Überrascht sah sie ihn an. "Ich habe es dir nie gesagt, aber für mich bist du meine Mutter. Du hast mich nicht auf die Welt gebracht, aber mir so viel Liebe zu kommen lassen ... wenn ich Mist gebaut hast du mich gescholten und mir meine Dummheit vor Augen geführt. Wenn ich mich verletzt hatte, hast du meine Wunden gesäubert und mich in den Arm genommen. Wenn ich einsam war und niemanden zum Spielen, oder auch zum Reden hatte, warst du für mich da. Wenn ich krank war, warst du diejenige, die bei mir am Bett saß, mir Geschichten vorlas und wenn meinem Vater mal wieder die Hand ausgerutscht ist, bist du dazwischen gegangen und hast mich verteidigt. Du bist die Mutter meines Herzens und ich liebe dich Mama." Als er endetet, weinte Marcia und umarmte ihren Jungen fest. "Ich liebe dich auch Iago, mein Junge ... danke, danke das du mich Mama nennst, das macht mich unglaublich glücklich." Der junge Mann, erwiderte die Umarmung seiner richtigen Mutter und konnte mit einem Mal wieder lächeln. Ein Räuspern ertönte und die beiden sahen sich um. "So schön dieser Moment auch ist und ich nur ungern störe, aber findet Ihr nicht Herr, dass eure Frau schon zu lange nichts mehr gegessen hat?", fragte Mr. Kazuto in alter Manier, doch man konnte eine leichte Stimmenirritation hinaushören. Den auch wenn er seine Gefühle perfekt verstecken könnte, freute er sich sehr für seine Cousine. Eine glückliche Marcia stand schiefend auf und ging zum Herd. "Du hast recht, meine Schwiegertochter braucht etwas zu essen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)