Zum Inhalt der Seite

Ich gehöre ganz dir

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Yuu

Ich schließe die Tür hinter uns und ziehe Mika am Handgelenk quer durch das Zimmer. Dann lasse ich mich auf die Chaiselongue fallen, ohne ihn loszulassen. Mika steht etwas verloren vor mir und sieht mich fragend an.

„Ich habe doch gesagt, du kannst mein Blut trinken!“ Ich löse meinen Griff und knöpfe mein Hemd am Hals auf und rolle die Ärmel hoch. „Du brauchst Blut zum überleben. Also ist es okay, wenn du mein Blut trinkst. Du musst deshalb kein schlechtes Gewissen haben.“

Mika starrt mich irritiert an. Es ist jedes Mal merkwürdig, wenn wir in die Situation kommen, dass Mika mein Blut braucht. Aber so ist das nun mal, seit er zum Vampir wurde.

Mika nimmt mein Handgelenk, setzt das Knie auf der Chaiselongue ab und beugt sich zu mir vor. Dann zögert er und legt die Hände auf meine Schultern. Ich schließe die Augen. Warum zögert er? Dabei ist es doch in Ordnung. Für Mika... ist es okay.

Mika hält in der Bewegung inne. Seine Finger drücken sich zitternd in meine Schultern. Verwirrt öffne ich die Augen:

„Was ist?“

Mikas Blick ist nach unten gerichtet. Er sieht mich nicht an und die Wörter kommen nur brüchig über seine Lippen: „Yuu, ich will -“

„Es ist okay, Mika.“ Ich hebe die Hand und lege sie auf seinen Hinterkopf. Dann füge ich scherzend hinzu: „Ich gehöre ganz dir.“

Meine Worte lösen scheinbar genau das aus, was ich beabsichtige. Mika sieht auf und starrt mich einige Sekunden einfach nur an. Das Eis zwischen uns ist gebrochen. Dann beugt er sich vor. Er kommt meinem Gesicht unglaublich nahe. Ein Schauder durchfährt meinen Körper. So nah war er noch n-

Seine Lippen berühren meine. Ich zucke zusammen. Mein Herz setzt einen Schlag aus.

Sofort zieht er den Kopf zurück. Er sieht mich entsetzt an, stammelt einige Wörter. „Entschuldige, Yuu. Ich -“

Ich starre ihn zurück an. Was war das? Auf meinen Lippen spüre ich immer noch seine Berührung.

„Ich wollte nicht...“ Er sucht scheinbar nach Wörtern. Doch ich höre ihm gar nicht zu. Ich lege meine Hände auf seine Wangen. Ohne zu wissen, was ich tue, ziehe ich seinen Kopf zu mir heran. Unsere Lippen berühren sich wieder.

Hitze steigt in mir auf. Mein Herz rast. Doch das fühlt sich gut an und Mika machte keine Anstalten zurück zu weichen. Im Gegenteil. Langsam öffnet er seine Lippen. Ich spüre seine Zunge an meiner. Es durchzuckt meinen gesamten Körper. Ist das ein Kuss? Fühlt sich so küssen an?

Wir berühren uns vorsichtig. Zunächst habe ich keine Ahnung wohin mit meiner Zunge, mit meinen Lippen. Doch mit der Zeit merke ich, was funktioniert.

Mika tastet nach meiner Hand und umschließt diese. Dann drückt er mich sanft zurück auf die Chaiselongue und ich folge. Seine Finger legen sich zwischen meine, als er mich wieder küsst. Er liegt auf mir, sein Körper zwischen meinen Beinen. Unsere Zungen berühren sich. Es kribbelte bis in meine Fingerspitzen. Die Fingerspitzen die Mikas Hand berühren.

Alles in mir zieht sich zusammen. Mein Puls geht so schnell, dass ich glaube, meine Brust würde zerspringen. Mir ist heißt und kalt zugleich. Dieses Kribbeln. Ich kenne das Gefühl. Wenn Mika mein Blut trinkt. Das fühlt sich ähnlich an. Weniger intensiv, aber ich kenne das Gefühl. Aber was ist das? Was ist dieses Gefühl?

„Liebe“, antwortete eine Stimme in meinem Kopf. Ich kann sie zunächst nicht zuordnen. Doch dann sehe ich den Dämon vor meinem inneren Auge.

„Was?“, frage ich verwirrt.

„Das ist Liebe, Yuu.“ Asuramaru fängt an zu lachen. „Bist du wirklich so naiv? “

„Wie meinst du das?“

„Ach komm, Mika liegt doch schon auf dir.“

Ich schlucke bei dem Gedanken daran.

„Du liebst Mika doch, oder?“

„Ich...?“ Die Worte wiederholen sich in meinem Kopf.

Vorsichtig ziehe ich den Kopf zurück und öffne die Augen. Mika ist direkt über mir. Seine Wangen sind gerötet und sein Atem geht schnell. Wir sehen uns einfach in die Augen. Ich merke, wie meine Wangen glühen. Aber ich lächele, denn ich merke wie gut mir diese Wort tun:„Ich liebe dich, Mika.“

Mikas Augen weiten sich vor Schreck und er weicht schlagartig zurück. Verdattert richte ich mich auf. „Was ist? War etwas falsch daran?“

Mika presst die Hand auf sein Gesicht. Sein Blick geht in Leere. Ich verstehe wirklich nicht, was ich falsch gemacht haben könnte. Dann gewinnt Mika seine Fassung wieder.

„Sowas sagt man nicht so einfach, Yuu!“, fährt er mich an.

„Aber Asuramaru hat gesagt-“

Mika hält inne. „Du hast... mit deinem Dämon darüber geredet?“

„Ja, wieso?“

Dann macht er ein Geräusch, dass ich zunächst nicht zuordnen kann. Es klingt wie ein Glucksen. Doch als er aufsieht, lacht er.

Er lacht, sodass im Tränen in den Augen stehen und ich merke, wie sein Lachen mich ansteckt. Ich habe Mika seit langem nicht mehr so lachen gesehen.

Nur langsam wischt er sich den Tränen mit dem Handrücken aus den Augen. Als er aufsieht, lächelt er mich an:

„Ich mag dich, Yuu.“

Die Worte durchdringen mich und ich merke, wie sie mich glücklich machen. Meine Wangen pulsieren vor Hitze. Mika lehnt sich zu mir vor und legt seine Stirn auf meine. Für einen Moment schließe ich meine Augen. Dieses Gefühl war schon immer da gewesen. Jedes Mal wenn Mika mein Blut getrunken hatte; wenn er mir nahe gewesen war. Ein Schauder fährt mir über den Rücken, als ich daran denke.

„Sag mal, Mika.“ Ich öffne die Augen. „Wolltest du nicht mein Blut trinken?“

Mika sieht mich überrascht an, dann überlegt er und antwortet mir zögerlich: „Ja...“

Er sieht mir in die Augen, während sich seine Hand vorsichtig unter mein Hemd schiebt und meinen Hals freilegt. Ein Kribbeln durchfährt meinen Körper, als er sich zu meinem Hals hinter beugt. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut. Dann durchzuckt mich der leichte Schmerz, als seine Zähne sich in meine Haut bohren. Ich schnappe kurz nach Luft. Dann überwiegt das angenehme Gefühl, dass sich überall in mir ausbreitet.

Ich taste mit meiner Hand nach seiner und umschließe sie. Das ist anders, als wenn er mich küsst. Aber ich kann nicht sagen, was wirklich anders ist. Mika löst den Biss und fährt mit der Zunge über meine Haut. Gänsehaut zieht meinen Hals hinauf bis in meinen Nacken. Ich will ihn küssen.

Ich lege die Hand auf seine Wange und drehe seinen Kopf zu mir. Dann berühren meine Lippen seine. Ich schmecke den metallische Geschmack von Blut. Doch anstatt, dass es mich abschreckt, bestärkt er mich nur weiter zu machen. Ich schiebe meine Zunge zwischen seinen Lippen hindurch. Mika öffnet diese und erwidert den Kuss. Es schmeckt wie Stahl. Aber nicht kalt, sondern merkwürdig warm. Das ist also, was Mika geschmeckt, wenn er mein Blut trinkt. Ob es für Mika genauso schmeckt?

Ich rutsche Stückchenweise näher zu ihm. Ich lege meine Hände auf seine Schultern und üben leichten Druck dagegen aus, um ihn nach hinten zu drücken, doch er hält dagegen. Vielleicht versteht er nicht, was ich beabsichtige. Ich rücke ich näher zu ihm, drücke meine Lippen fester auf seine. Doch er bewegt sich keinen Zentimeter. Je mehr Kraft ich ausübe, desto mehr drückt er dagegen. Ich sitze bereits auf seinem Schoss. Unsere Körper sind eng umschlungen. Sein Kopf liegt im Nacken, um mich küssen zu können. Warum weicht er nicht zurück?

Ich ziehe meinen Kopf ein Stück zurück und frage ihn einfach:

„Willst du dich nicht mal zurück lehnen?“

Mika sieht mich irritiert an. In seinem Blick erkenne ich, dass er zunächst nicht versteht, was ich meine. Dann setzt er zu einer Erklärung an. „Das habe ich gar nicht bemerkt...“, gibt er verlegen zu.

Das ist es also. Mika hat wirklich ein Problem los zu lassen. Ich lege meine Hände auf seine Wangen.

„Du musst dir keine Gedanken machen.“ Vorsichtig streiche ich mit den Fingern über seine Haut.. „Vertrau mir, Mika.“

Seine ernste Miene wandelt sich zu einem Lächeln. Mika lächelt mich an. Mein Herz schlägt schneller. Ihm so nahe zu sein, lässt mich unruhig werden. Doch gleichzeitig fühlt es sich so gut an. Ich beuge mich zu Mika hinunter, und halte inne, bevor unsere Lippen sich ganz berühren:

„Ich gehöre ganz dir.“

Mika

Die Tür fällt hinter uns in Schloss. Yuu hält mein Handgelenk umklammert und zieht mich hinter ihm her. Er setzt sich vor mir auf die Chaiselongue und grinst zu mir hoch:

„Ich habe doch gesagt, du kannst mein Blut trinken!“

Ich stehe etwas verloren vor ihm. Wie kann er das so locker nehmen? Es ist mir immer noch unangenehm, dass ich von seinem Blut abhängig bin. Und er gibt es mir so einfach. Dabei will ich sein Blut doch gar nicht...

Yuu knöpft sein Hemd auf und rollt die Arme hoch. Ich schlucke. Langsam steigt der Blutdurst in mir auf, doch ich versuche das Verlangen zu ignorieren.

„Du brauchst Blut zum überleben“, fährt Yuu fort. „Also ist es okay, wenn du mein Blut trinkst. Du musst deshalb kein schlechtes Gewissen haben.“

Aber ich habe ein schlechtes Gewissen. Yuu opfert sich so einfach für mich auf. Er lächelt mich an und tut als wäre es das normalste auf der Welt. Ein angenehmes Gefühl erfüllt meine Brust. Yuu schafft es immer wieder, mich daran zu erinnern, dass ich immer noch wie ein Mensch fühlen kann.

Ich trete den Schritt näher, knie mich auf die Chaiselongue und nehme sein Handgelenk. Was tue ich hier? Warum gebe ich diesem Drang nach Blut nach? Hitze steigt in mir auf. Ich will Blut. Nein. Ich brauche Blut.

Ich drehe den Kopf und sehe ihn an. Yuu. Dann fährt mein Blick hinunter zu seinem Hals. Ich will ihn in den Hals beißen. Ich will sein Blut.

Mit zitternden Händen packe ich ihn bei den Schultern. Der Vampirinstinkt lässt mich die Zähne fletschen. Das bin nicht ich. Ich will nicht Yuus Blut. Ich will Yuu nahe sein.

Ich kämpfe dagegen an. Mein gesamter Körper zittert. Ich will nicht diesem Drang nachgeben. Ich will das Gefühl zurück, mit dem es anfing.

„Was ist?“, fragt Yuu besorgt.

Ich wage es nicht ihn anzusehen und starre hinunter auf die Couch. Was ist los mit mir?

„Yuu. Ich will -“ Ich weiß nicht einmal, was ich sagen will. In meinem Kopf geht alles durcheinander. Das heiße Verlangen nach Blut pocht in meinen Schläfen.

„Es ist okay, Mika.“ Yuu legt die Hand auf meinen Hinterkopf.Ich spüre die sanfte Berührung. Das Pochen wird leiser und erlischt schließlich. Ein angenehmes Gefühl breit sich in mir aus und vertreibt das Verlangen nach Blut.

Ich bin über ihn gebeugt, meine Hände immer noch an seinem Schultern. Er sieht mir in die Augen. Ein ganz anderer Drang steigt in mir auf. Sooft habe ich darüber nachgedacht, wie es wäre Yuu zu küssen. Ich hatte den Gedanken immer weggeschoben. Ich bin nicht menschlich. Yuu würde das nicht wollen.

Doch in diesem Moment spüre ich es. Die sanfte Art, wie Yuu mich ansieht. Er grinst mich an und fügt hinzu: „Ich gehöre ganz dir.“

Ich weiß genau, dass nicht so gemeint hat, wie es in meinem Kopf ankommt. Oder hat er? Hitze steigt in meine Wangen auf. Was wenn er es doch so gemeint hat? Ich weiß schon nicht mehr, was ich glauben soll. Will ich Yuu überhaupt küssen? Wie sich das anfühlt? Wie Yuus Lippen sich wohl anfühlen? Sollte ich es vielleicht einfach tun?

Ich will es tun. Vorsichtig beuge ich mich zu ihm vor. Mein Kopf ist wie leer gefegt. Langsam komme ich ihn näher. Alles in mir zieht sich vor Anspannung zusammen. Dann lege ich meine Lippen auf Yuus.

Warm. Yuus Lippen sind warm.

Doch unter meinen Fingern spüre ich Yuus Muskeln zusammen zucken. Was habe ich getan? Erschrocken weiche ich zurück. Mein Atem rast.

„Entschuldige, Yuu. Ich -“, presse ich heraus. Wie hatte ich nur auf die Idee kommen können? Yuu sieht mich fragend an. Sein Blick ist so klar. Müsste er mich nicht jetzt hassen? Warum sieht er mich so an?

„Yuu. Ich wollte nicht...“, setzte ich erneut an. Doch die richtigen Worte wollen mir immer noch nicht einfallen. Ich wollte ihn nicht küssen? Ich wollte ihn nicht verletzten.

Yuu legt seine Hände auf meine Wangen. Seine Berührung brennt auf meiner überhitzten Haut. Er sieht mich eindringlich an. Wie hatte ich das jemals riskieren können?

Ich spüre den Ruck und dann Yuus Lippen auf meinen. Sanft drückt er seinen Kopf gegen meinen und zieht mich näher zu ihm. Meine Brust zieht sich zusammen. Es fühlte sich fast an, als hätte ich wieder einen Herzschlag.

Langsam schließe ich die Augen und genieße die Berührung. Doch Yuu hat keine Ahnung wie man küsst. Er verharrt in der Position. Scheinbar muss ich ihm zeigen, wie das geht.

Ich öffne meine Lippen und er tut es mir gleich. Vorsichtig schiebe ich meine Zunge vor und spüre das angenehme Kribbeln, als ich seine berühre. Das ist besser, als ich es mir je hätte vorstellen können.

Yuus Unsicherheit verfliegt mit der Zeit. Ich merke, wie sein Kuss fordernder wird. Er schiebt den Kopf vor und berührt meine Zunge so, dass mir das Kribbeln sanft den Rücken hinunter läuft.

Ich taste nach seiner Hand und drücke ihn vorsichtig nach hinten, bis er mit dem Rücken auf der Chaiselongue liegt. Ich beuge mich über ihn und küsse ihn erneut. Meine Finger umschließen seine. Ich spüre seinen Körper an meinem. Seine Wärme. Sein Herzschlag. Fast so als wäre es mein eigener.

Das war es, für das ich überlebt hatte. Für dieses Gefühl. Dieses Gefühl, das nur Yuu mir geben konnte. Das Gefühl, am Leben zu sein.

Vorsichtig schließt Yuu seine Lippen und zieht den Kopf ein Stück zurück. Langsam öffne ich die Augen. Mein Atem geht schnell. Erst jetzt bemerke ich, wie angespannt ich bin. Doch Yuu sieht mich einfach nur an, seine Wangen sind gerötet, aber er lächelt.

„Ich liebe dich, Mika.“ Die Worte kommen so plötzlich, dass mein Kopf sie überhaupt nicht verarbeiten kann. Panisch gebe ich dem ersten Impuls nach, der mich durchzuckt. Ich drücke mich hoch. Mein Kopf glüht. Wieso sagt Yuu so etwas? Warum? Warum zu mir?

Ich merke, wie Yuu sich aufrichtet. „Was ist? War etwas falsch daran?“

In meinem Kopf überschlagen sich die Gedanken. Das hat er nicht wirklich gesagt. Doch das hat er. Aber er meint das nicht so. Ich bin wütend. Wütend auf Yuu, dass er so etwas sagt, ohne die genaue Bedeutung zu kennen.

„Sowas sagt man nicht so einfach, Yuu!“

„Aber Asuramaru hat gesagt-“, setzt Yuu an und ich halte augenblicklich inne.

„Du hast... mit deinem Dämon darüber geredet?“

„Ja, wieso?“

Nur langsam setzt sich alles in meinem Kopf zusammen und ich verstehe. Das ist so typisch. Das ist so typisch für Yuu. Die Anspannung fällt von mir. Etwas drückt in meine Brust und erst als ich den Mund öffne, kommt es heraus. Ich lache. Ich hatte seit Ewigkeiten nicht mehr gelacht.

Yuu steigt in mein Lachen ein. Es hört überhaupt nicht.auf. Mein Bauch schmerzt, als ich mich langsam beruhige. Mit dem Handrücken wische ich mir die Tränen aus dem Augen. Ich fühle mich glücklich. Einfach nur glücklich. Ich kann Yuus Worte nicht zurück geben, aber ich will es ihm trotzdem sagen:

„Ich mag dich, Yuu.“

Es fühlt sich an, als würde mir mit den Worten eine Last abgenommen werden, die ich seit Jahren mit mir herum geschleppt hatte. Ich lege meine Stirn auf Yuus und schließe die Augen. Ich hab es gesagt, was Yuu mir bedeutet. Was er mir immer bedeutet hat.

„Sag mal, Mika.“, flüstert Yuu. „Wolltest du nicht mein Blut trinken?“

Ich öffne die Augen und sehe ihn an. „Ja...“ Eigentlich wollte ich das. Warum erinnert er mich gerade jetzt daran? Ich habe Angst dieses warme Gefühl zu verlieren, das Yuu mir gibt und mich dem Drang hinzugeben sein Blut zu trinken. Wobei es mich reizt, zu wissen, ob es jetzt anders ist. Kann ich diesem Drang widerstehen?

Mit meiner Hand fahre ich seinen Hals entlang und unter sein Hemd. Ich schiebe den Stoff zur Seite. Meine Schläfen pochen dumpf. Doch das Gefühl beherrscht mich nicht. Ich beuge mich vor und beiße vorsichtig zu. Yuu zuckt leicht zusammen und ich löse den Biss etwas. Warmes Blut. Yuus Blut fließt in meinen Mund.

Sonst muss ich immer dagegen ankämpfen, nicht zu gierig zu sein, nicht zu viel von Yuus Blut zu trinken. Doch diesmal? Diesmal habe immer noch die volle Kontrolle darüber. Ich öffne den Mund und fahre mit der Zunge über Yuus Haut.

Yuu zuckt leicht unter meiner Berührung. Ich schmecke Yuus Blut immer noch in meinem Mund. So gut hat sich das noch nie angefühlt.

Ich will erneut zubeißen, als Yuu seine Hand auf meine Wange legt. Er drückt meinen Kopf leicht zur Seite und bevor ich realisiere, was passiert, hat er mich geküsst. Seine Zunge öffnet meine Lippen. Er muss das Blut genauso schmecken. Das muss ihn doch anwidern.

Doch er weicht nicht vor mir zurück. Im Gegenteil. Er kommt mir immer näher, und drängt mich zurück. Ich stützte mich auf dem Polster ab, um dagegen zuhalten. Er sitzt bereits auf meinem Schoss, seine Hände fahren durch meine Haare, als er inne hält. Sein Gesicht ist über meinem.

„Willst du dich nicht mal zurück lehnen?“ Yuu sieht mich fragend an.

Erst jetzt merke, ich dass ich die ganze Zeit versucht hatte mich aufrecht zu halten. Dass ich mich unbewusst gegen Yuus Versuche gewehrt hatte, die Kontrolle zu übernehmen. Ich kann die Kontrolle nicht abgeben. Das habe ich noch nie gekonnt.

„Das habe ich gar nicht bemerkt...“, muss ich zugeben und kratze mir gedankenverloren am Kopf. Wieso hatte ich das nicht bemerkt?

Yuus Hände legen sich auf meine Wangen. Seine Finger streichen über meine Haut und er grinst mich an:

„Du musst dir keine Gedanken machen. Vertrau mir, Mika.“

Ich möchte ihm vertrauen. Langsam löst sich meine starre Hand, die mich die ganze Zeit aufrecht gehalten hat. Vielleicht hat Yuu Recht, vielleicht war es Angst, die mich zurück hielt. Wie er mich ansieht, bringt meine Wangen zum Glühen. Er hält mein Gesicht in seinen Händen und kommt mir immer näher. Bevor er mich küsst flüstert er:

„Ich gehöre ganz dir.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück