~ Crazy Noizy Bizarre Love ~ von BexChan (~A Jojo's Bizarre Adventure Story~) ================================================================================ Kapitel 10: ~Summoning 10~ -------------------------- Die Spielehalle war gut besucht an jenem Samstagabend und nachdem das Abendessen den Tag davor so gut verlaufen war beschloss Kazumi kurzfristig die Truppe erneut zu begleiten. Tatsächlich hatte sie Spaß wenn sie mit den anderen zusammen war, denn von ihnen wurde sie nicht als Freak, sondern als Mensch und somit Teil der Truppe angesehen. In der Innenstadt herrschte reges Treiben, viele Menschen hatten an diesem Abend wohl dieselbe Idee gehabt. Kazumi war an Rohan's Haus zu Nika und Rohan gestoßen, die dort bereits auf die junge Japanerin gewartet hatten und als sie Innenstadt erreichten, spürte Kazumi wieder direkt diesen Stich im Herz als Josuke sah, der mit Okuyasu zusammen die Straße entlang kam. Mit der schwarzen Jacke, dem gelben Shirt und der Sonnenbrille auf der Nase sah Josuke noch attraktiver aus und Kazumi fragte sich, ob ihm überhaupt bewusst war, was dieser Mann für eine Ausstrahlung hatte. Sie hingegen fühlte sich eher unbehagen in den schwarzen Stiefeln und diesem hautengen schwarzen Kleid, das ihr bis knapp vor die Knie ging. Als Josuke sie allerdings wieder freudig anlächelte, war jegliche Furcht wieder verflogen. "Hallo Kazumi. Schön, dass du mitgekommen bist." "Danke, Josuke." "Wollen wir?" "Sehr gerne." Sie hatten die Halle noch nicht ganz betreten, da war Kazumi's Persönlichkeit wie ausgewechselt. "OH MEIN GOTT! WIE GEIL IST DAS DENN? WAHNSINN, SEHT EUCH NUR DIE GANZEN SPIELEKONSOLEN UND -AUTOMATEN AN! ABSOULT GENIAL!" Aufgeregt schaute sich die junge Japanerin in der bunten Halle um. Technomusik dröhnte aus einigen Lautspechern, bunte Lichter fielen auf die Menge, die von diversen Scheinwerfern herrührten, die an der Decke und den Wänden befestigt waren während sich Besucher, unter anderem viele Schüler, sich vor den Spieleautomaten gegenseitig anfeuerten. Sogar eine Theke, an der man Getränke, süßes Popcorn und andere Leckereien kaufen konnte fiel Kazumi auf. "Du begeisterst dich für Computerspiele?" "Soll das ein Witz sein, Josuke? Ich bin die Meisterin des Zockens!" "Ist das so? Nun, wie wäre es dann mit einer kleinen Herausforderung?" "Angenommen! Ich schlage dich in jeder Art von Spiel!" "Ach ja?" "Ja, und ob!" "Beweise es!" "Und wofür entscheidest du dich?" "Tekken?" "Du hast bereits verloren!" "Einfach großartig, das nenne ich Kampfgeist!" Nika konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als sie die beiden zusammen sah und knuffte Rohan in die Seite. Dann fiel ihr Blick allerdings auf Okuyasu, der etwas niedergeschlagen dreinblickte. "Rohan, ich gehe mal eben zu Okuyasu, sollen wir danach an die Bar gehen?" "Gerne, Spielehallen sind leider nicht so mein Ding. Vielleicht kann ich irgendwo Würfel organisieren, dann können wir eine Runde Cee-lo spielen." "Das höre ich mich nicht nein sagen aber ich zieh dich eh wieder ab!" "Werden wir ja sehen!" Mit einem Grinsen wandte Rohan sich ab während Nika sich neben Okuyasu gesellte. "Hey, kann ich dich auf einen Drink einladen?" "Oi, eigentlich sollte ich dich das eher fragen." "Du wirkst etwas niedergeschlagen, ist alles in Ordnung?" "Schon...es ist nur...ich will nicht eifersüchtig wirken. Ich weiß, dass Josuke bei den Frauen sehr beliebt ist, das war schon immer so und...ich würde es ihm sehr gönnen wenn er eine liebe Frau finden würde. Ich sehe ja, wie er und Kazumi sich alleine schon in den ersten Tagen so gut verstehen. Aber...ich habe Angst ihn als Freund zu verlieren." "Hast du mal mit ihm darüber geredet?" "Nein, dafür bin ich zu feige!" "Okuyasu, wenn du etwas nicht bist, dann ist es feige! Du magst manchmal rau sein, hast aber einen guten Kern und Josuke liegt dir halt am Herzen. Daran ist nichts verwerflich! Das ist vollkommen normal." "Ich habe einfach Schiss, dass Josuke sauer werden könnte. Vielleicht klammere ich mich aber auch so sehr an ihn weil ich bisher noch nie Glück mit einer Frau hatte." "Vielleicht solltest du es dann einfach mal wagen! Es gibt so viele nette Frauen, Okuyasu." "Ich weiß aber ich bin wohl einfach zu feige." "Hör schon auf. Auch für deinen Topf gibt es einen Deckel. Aber wichtig ist erst mal, dass du mit Josuke darüber redest. Keine Beziehung sollte zwischen einer guten Freundschaft stehen." "Danke, Nika. Du bist so ein taffes Mädel! Ich wünschte, ich hätte so ein Selbstbewusstsein wie du." "Glaub mir, dieses Selbstbewusstsein musste ich mir über viele Jahre hart erarbeiten." "So ein Mädel wie du könnte wir gefallen." "Du bist süß, Okuyasu. Ich wünsche dir, dass du eine Freundin findest, die dich genauso liebt wie du bist." Damit gab sie dem jungen Mann einen Kuss auf die Wange. "Oi, Nika! Pass auf, sonst könnte Rohan noch was falsches denken!" "Ach, der ist Kummer gewöhnt von mir!" "Ich bin froh, dass er so ein Mädel wie dich hat. Er sollte sich glücklich schätzen!" "Glaub mir, er zeigt es mir oft genug auf seine Weise und das reicht mir." "Na komm, ich gebe dir einen Drink aus!" "Danke, Okuyasu!" *~* Josuke fielen beinahe die Augen aus. Er dachte immer, dass es niemanden gäbe, der ihn schlagen könne aber mittlerweile hatte Kazumi den jungen Japaner schon viermal in Tekken geschlagen. Wo sie allerdings eher Probleme hatte, war bei R-Type. Josuke war einfach zu gut wenn es um Science Fiction und Schlachten mit Raumschiffen im Weltall ging, allerdings schien Kazumi ihre Probleme mit den Massen an Gegnern und der Geschwindigkeit des Spiels zu haben. "Okay, ich gebe mich geschlagen. Ich habe vielleicht ein wenig zu sehr mit meinen Spielerkünsten übertrieben, dafür entschuldige ich mich." "Ach was, du bist wahrlich eine Gegnerin, die ich respektiere. Wenn du möchtest kann ich dir das Spiel beibringen." "Ich denke nicht, dass es dabei viel zu verstehen gibt. Ich bin einfach nicht gut darin." "Aber du kannst es lernen." "Möchtest du auf irgendetwas Bestimmtes hinaus, Josuke?" "Nun, ich dachte eigentlich, dass wir beide mal zusammen zocken könnten. Ich habe noch eine alte Spielekonsole bei mir Zuhause...also nur, wenn du möchtest." Etwas verlegen fuhr sich Josuke mit der Hand über den Nacken. "Josuke, du kennst mich doch gar nicht. Wieso möchtest du Zeit mit mir verbringen?" "Das habe ich dir doch schon gesagt." "Nein ernsthaft. Warum bist du so nett zu mir? Als ich unter dem Fluch stand hätte ich euch beinahe umgebracht, dann haben wir einmal kurz geredet im Krankenhaus und uns danach zwei Jahre lang nicht gesehen. Du...du tust so als ob wir uns seit Jahren kennen oder...ob du ernsthaft an mir interessiert wärst...also...freunschaftlich...denke ich. Wieso tust du das? Wieso...bist du so nett zu mir? Zu jemanden, den du eigentlich gar nicht kennst?" "Gegenfrage, warum hast du solche Angst davor, dass ich Interesse daran habe dich kennenzulernen, Kazumi?" Darauf schaute diese ertappt zur Seite. "Weil...weil das bisher noch nie jemand getan hat." "Dann wurde es vielleicht langsam mal Zeit." "Und wenn du die Person, die ich wirklich bin gar nicht magst? Was ist wenn sie nicht deinen Erwartungen entspricht?" "Glaub mir, ich habe in meinem Leben mittlerweile viele Menschen getroffen und feststellen können, wem ich vertraue und wem nicht. Dass der Fluch dir solche Schmerzen zugefügt hat war nicht deine Schuld, deswegen musst du nicht ängstlich uns gegenüber sein und dich davor fürchten, dass wir dich meiden könnten." "Josuke, das...das ist es ja nicht mal." "Ist es...wegen der Sache mit dem Medium?" "Josuke, bitte...ich..." "Ich habe solche Angst! Wenn du die Wahrheit kennst...wirst du mich dann hassen? Wirst du mich noch mögen wenn ich sie dir zeige? Meine Narben? Ich habe solche Angst! Solche...Angst! Du bist...so wunderschön, Josuke. Aber ich bin es nicht! Ich will dir vertrauen und habe solche Angst! Angst enttäuscht zu werden und...am Ende wieder alleine zu sein! Ich...will nicht alleine sein! Ich mag euch...ich mag dich! Ich...ich..." "Ich...liebe dich." "Kazumi, was hast du gesagt?" Erschrocken über diese plötzliche Aussage, die ihr nur wie ein leises Flüstern über die Lippen kam sowie panisch und mit Tränen in den Augen schaute Kazumi zu Josuke hoch. "Nein! Das...habe ich jetzt nicht wirklich laut gesagt, oder? Bitte sag mir, dass er es nicht gehört hat!" "KAZUMI!" Die Stimme Nika's riss sie aus ihrer kurzfristigen Trance, dennoch spürte sie immer noch Josuke's Blick auf sich ruhen. "J-ja? Was ist los?" "Dort drüben gibt es Dance Dance Revolution! Wollen wir tanzen?" "Eh...sehr gerne!" Doch während sie sich der Tanzfläche näherten, schaute Kazumi immer wieder in Josuke's Richtung, der ihr fragend hinterher schaute. "Schau mich nicht so an! Es kann nicht sein, dass ich dich liebe! Wir kennen uns doch kaum und doch...tut mein Herz so weh wenn ich dich sehe. Ich habe versucht dich zu vergessen aber am Ende konnte ich es nie! Ich habe es verdrängt und doch warst du immer in meinem Herzen. Weil du es warst, der mich damals gerettet hat. Mein Hoffnungsschimmer, an den ich mich seitdem geklammert habe. Erst jetzt ist mir klar geworden, wie sehr ich dich brauche. Ich möchte bei dir sein! Dir all meine Fehler und meine Narben zeigen und keine Angst mehr haben! Du bist so wunderschön! Ich möchte...ein Teil von dir sein!" Bevor sie weiterdenken konnte hatte Nika sie auf einer der Tanzflächen gezogen. Sie brauchte einen Moment um wieder klar denken zu können. "Kazumi, los, such ein Lied aus! Ich hab richtig Bock!" Ein wenig wie in Trance durchsuchte sie die Liste und blieb schließlich bei einem Lied stehen, das Kazumi sehr gut kannte. "Dive. Das...das kenne ich irgendwo her. Das habe ich schon mal getanzt." Und als die Melodie begann zu spielen, wusste Kazumi es wieder und so schloss sie die Augen und lauschte nur dem Klang der Musik, zu dem sie sich bewegte als hätte sie zu diesem Lied schon unzählige Male getanzt. Ihr Körper war eins und bewegte sich von selbst und es war ihr egal, wieviele Blicke in jenem Moment auf ihr ruhten. Das Vibrieren der Tanzfläche begleitete sie den ganzen Tanz über während ihre Beine den richtigen Beat auf der Tanzfläche anschlugen. Ihre Gedanken konzentrierten sich auf den Gesang, sie ließ den Text auf sich wirken und wie dieser ihre Gefühle für diesen einen Mann, der nicht reiner hätte sein können, ausdrückte während Tränen voller Sehnsucht über ihre Wangen liefen und sie zur selben Zeit dabei lächelte. *~Every time I'm with you I become sincere. This feeling was special, I finally realize now. I can't hide, this overflowing feeling, I can't keep it a secret any longer! I can't look away! The tension of the feelings I hold I reflect it to you. Even the passion that shines on my skin take it along with evoloution! Even if the world stops I won't stop! I will dive into this night DIVE TO THE NIGHT! Just to you, I wanted you to look my way. I couldn't hold back my feelings, I want to send my feelings to you now! The emotion of this painful love I reflect it towards myself. The sensation of your usual voice, today I will take a chance! Piercing deeply through my heart, this feeling is changing my heart. Starting a revolution! Even if the world stops, I won't stop! I will dive into this night, DIVE TO THE NIGHT! Even if time stops, I won't stop! I will jump across this night, DIVE TO THE NIGHT! Even if time stops, Love won't stop! I will dive into this sea deeply to you now! KEEP ON LOVING, STOP MY HEART! I won't stop, I will dive into this love, DIVE TO THE NIGHT! Stop the world, I will dive into this love! DIVE TO THE NIGHT!~* Kazumi bemerkte die ganze Zeit über nicht, wie Josuke sie voller Erstaunen und überwältigt anschaute, die anderen jubelten und sogar Nika applaudierte als sie bemerkte, dass Kazumi soeben den Tanz mit einer perfekten Punktzahl gewonnen hatte. Erst als diese sie etwas rüttelte kam die junge Japanerin wieder zu sich. "Wahnsinn, ich bin stolz auf dich! Ich dachte ja schon, dass ich gut tanzen kann aber das war der Wahnsinn, Kazumi!" Dabei schaute sie sich um und bemerkte, wie Josuke sie anlächelte. Die Tränen auf den Wagen wusch sie sich mit dem Handrücken weg, als Nika diese jedoch bemerkte, nahm sie Kazumi sanft in den Arm und drückte sie. Sie sagte kein Wort, denn es war diesmal nicht der seelische Schmerz, der Kazumi zu schaffen machte, sondern die Erleichterung. *~* "Das war wirklich ein toller Abend!" "Ja, das war es durchaus." "Ich denke, dass ich ab hier alleine weitergehen kann." "Bist du dir sicher? Ich würde dich noch bis zu deinem Haus begleiten." "Danke, Josuke...das ist wirklich sehr freundlich aber das musst du nicht tun." "Ist alles in Ordnung zwischen uns beiden?" "Wa...ja, wieso sollte es nicht?" "Weil...nunja...ich muss immer noch daran denken, was du gesagt hast bevor Nika dich auf die Tanzfläche gezogen hat." Verlegen schaute Josuke mit gerröteten Wangen zur Seite. "Übrigens...du...du sahst wunderschön aus...auf der Tanzfläche meine ich." "Ehm...danke. Vielen Dank." "Kazumi, ich..." "Ja, Josuke?" "Ich...ich..." Erwartungsvoll blickte die kleine Japanerin den Größeren an während sie mitten auf einer unbefahrenen Straße standen. "Ich wollte dich fragen, ob wir uns...vielleicht mal...alleine treffen könnten...also...ich meine..." "Meinst du...wie ein Date?" "Eh...nein, also ich...uff...ach verdammt, es tut mir leid, dass ich stottere und stottere und..." "Josuke, bitte sei ehrlich, du machst das aber nicht nur weil Nika gebeten hat auf mich aufzupassen?" "Eh...nein, wieso denkst du das?" "Tut mir leid, ich dachte nur." "Hör mal, ich weiß, ich wirke hier gerade wie der letzte Vollidiot, das liegt aber daran, dass...naja, ich habe sowas noch nie gemacht." Darauf musste Kazumi lächeln. "Weißt du, dass das echt süß ist?" "Danke. Ich bin halt doch nicht immer so cool wie ich immer denke." "Aber genau das ist es, was ich so liebenswert an dir finde. Weil du so bist wie du bist." "Und genauso geht es mir bei dir. Wir scheinen uns sehr ähnlich zu sein." "Ja, beide genauso unerfahren und doch..." "Ich mag es, dass du genauso ausrastet wenn jemand deine Haare disst so wie bei mir!" "Egal, was andere sagen, ich finde deine Haare großartig, Josuke. Und die Geschichte dahinter ist so rührend." "Nun...wenn es also für dich okay ist...dürfte...also dürfte..." "Ja?" Kazumi bemerkte, wie Josuke einen Schmollmund zog und krampfhaft versuchte, die Worte über die Lippen zu bringen, die aber nicht so richtig kommen wollten. "Würdest du...mit mir ausgehen wollen? Nur wir zwei?" "...sehr gerne...Josuke-kun." "Gut! Das ist großartig! Einfach klasse!" "Ich freue mich...wirklich." "Ich mich auch. Nun, dann komme ich die Tage vorbei und..." "Morgen?" "Gerne, wenn du möchtest, Kazu-chan." "Okay." "Wir könnten etwas essen und danach vielleicht bei mir noch ein paar Computerspiele spielen!" "Das klingt fantastisch, Josuke!" "Gut, okay! Dann...freue ich mich auf morgen!" Der junge Japaner wollte sich bereits umdrehen und gehen als Kazumi ihn aber nochmal zurückrief. "JOSUKE?" "Ja?" Doch dann schwieg sie. Stattdessen ging sie auf Josuke zu, hob den Kopf und drückte ihrem Gegenüber einen plötzlichen Kuss auf den Mund. ~"Ich will keine Angst mehr haben! Ich will mutig sein! Ich will...dir vertrauen."~ Dann löste sie sich, Josuke konnte immer noch den Geschmack ihrer sanften Lippen auf den seinen spüren und blickte die Japanerin verlegen an, wobei diese es ihm gleichtat. "Bis morgen, Josuke. Ich freue mich auf dich." "Bis morgen...Kazumi." Am liebsten wollte sie gar nicht gehen, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie spürte, wie ihr Körper erhitzt war. Als sie um die nächste Ecke verschwunden war, bemerkte sie gar nicht, dass sie über beide Ohren lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)