Der Wächter von Drachenlords ================================================================================ Kapitel 20: Zurück zum Anfang ----------------------------- Seth rannte sofort zu Leah und schaute auf sie hinab. Daraufhin begann er zu jaulen, was aber keiner von ihnen hören konnte, sie waren noch immer absolut taub. Die Vampire erschienen kurz nach ihm auf der Lichtung und begannen ihre Mitbringsel auszubreiten. Carlisle trat vor und sagte etwas, was ihm nur fragende Gesichter einbrachte. Frustriert fragte nun Sam: „Ähm…, wie sollen wir mit denen reden, wenn wir sie nicht mal hören können? Isaak, kannst du dich auch mit ihnen mental verbinden?“ „Nein, dass kann ich momentan nicht“, seufzte dieser und erklärte: „Ich kann mit Jake gedanklich aufgrund unserer Verbindung sprechen. Da Jake wiederum mit dem Rudel verbunden ist, kann ich somit über Jake auch mit euch kommunizieren. Ohne meine Magie aber, bin ich weder in der Lage in ihre Köpfe einzudringen noch mit ihnen mental zu kommunizieren. Wir werden wohl Seth als Mittelsmann einsetzen müssen. Er ist der einzige von uns allen, dessen Gehör nicht zerstört wurde. Edward kann dann unsere Gedanken lesen, aber nicht die meinen. Das wird etwas nervig werden, aber mir fällt gerade nichts Besseres ein. Kann einer von euch bitte Edward aufklären?“ Jake verdrehte die Augen und begann den Vampiren alles zu erzählen, ließ aber absichtlich die magischen Waffen außen vor, sowie Isaaks Zustand. Er war der Meinung, dass diese Informationen die Vampire nichts angingen. Nachdem dann die Vampire die Lage begriffen hatten, begann Carlisle zu sprechen und der Jungwolf wiederholte das Gesagte: „Seth hat uns gerufen. Wir haben alles mitgebracht, was Isaak gewünscht hat. Wo sollen wir anfangen?“ Nun begann der Wächter zu reden und Jake sprach alles in Gedanken nach, damit Edward ihn hören konnte und dieser dann das Gehörte an Carlisle weitergab. Diese Art der Kommunikation war recht umständlich, aber ihnen blieb keine Wahl. „Ich danke euch für euer Kommen. Als Erstes müssen wir uns um Leah kümmern…“ dann erklärte er seine Diagnose und mahnte zur äußersten Vorsicht. Der Arzt verstand seine Bedenken sofort und runzelte nachdenklich die Stirn. Danach begann er den Röntgenapparat auszupacken. Seth meldete sich wieder: „Er fragte, ob er dir assistieren soll.“ Isaak gab zurück: „Erkläre ihnen bitte die Situation Jake und frage, ob sie zufällig eine Hose für dich haben.“ Jake gab alles weiter. Die Vampire sahen sich kurz an. Dann zog Edward, zur Überraschung aller, seine Hose aus und gab über Seth weiter: „Wir haben nicht an Kleidung für euch gedacht. Ich kann dir aber meine Anbieten Jake, oder sollte ich Isaak sagen? Das ist sehr verwirrend.“ Der Beta rümpfte die Nase, aber er konnte sowieso nur den Pflanzenbrei riechen. Dann nickte er ergeben. Sie brauchten Isaaks Hilfe und er wollte nicht schon wieder nackt vor den Vampiren rumlaufen. Er schnappte sich die Hose und ging hinter einem großen Baum in Deckung. Nach seiner Verwandlung spürte er, wie sich Isaak aus seinem Kopf zurückzog, um seine Intimsphäre zu wahren. Dafür war er ihm dankbar. Sein Verschwinden hinterließ jedoch eine Leere in ihm. In so kurzer Zeit hatte er sich so sehr an dessen ständige Präsenz in seinem Kopf gewöhnt, dass er sich nun allein gelassen fühlte. Zudem hat er das Gefühl, als hätte man ihm einen wichtigen Teil seines Selbst entrissen. Das war einfach schrecklich. Rasch zog er Edwards Hose über, schloss sie und ging um den Baum. Mental griff er nach Isaak und zog ihn wieder in sich. Erleichtert nahm er seine Gegenwart wieder wahr. Nur zu ihm sagte der Wächter: „Jake, dass ist nicht gut, wenn du dich diesen Gefühlen hingibst. Denk daran, die Verbindung zwischen uns kann nicht schwächer werden und wird durch unseren Willen gesteuert. Wenn du dich zu stark nach meiner Präsenz sehnst, dann wird dies zu einem Dauerzustand. Kämpf dagegen an, bevor es zu spät ist.“ „Ja, ja“, kam die geknurrte Antwort und beide öffneten sich wieder zum Rudel hin. Die Vampire hatten derweil alles ausgepackt und sich als Gruppe versammelt. Nur der Arzt näherte sich den Wölfen. Aus Seth Gedanken erfuhren sie, dass der Zirkel das so abgesprochen hatte. Das hier war das Revier des Rudels. Sie befürchteten, dass nur ein falsches Wort den Vertrag und den Frieden gefährden konnte. Nur aufgrund von Carlisle und Bella waren sie überhaupt dazu bereit gewesen hierherzukommen. Schnell ging Jake zu Leah. Dort hatte sich bereits Carlisle aufgestellt. Er hielt das Röntgengerät in einer Hand und in der anderen die Bildplatte. „Na mach schon, die Zeit drängt“, schnaubte Jake und überließ die Kontrolle dem anderen. Erneut wurde sein Bewusstsein eingesperrt und er rollte sich zusammen und wartete geduldig ab. Isaak ergriff die Bildplatte und schob diese sehr vorsichtig unter den Hals der Wölfin. Dann sagte er: „Alle müssen mindestens einen Abstand von zehn Metern einhalten, dass sollte bei eurer Selbstheilungsrate ausreichen. Meinen Körper könnt ihr einfach liegen lassen. Ich bin gegen Verstrahlung geschützt, wie auch die Vampire. Carlisle, würdest du bitte den Apparat halten und das Bild machen? Ich kann Jakes Körper einer Verstrahlung nicht aussetzen.“ Dann entließ er Jake aus dessen Gefängnis und gab seine Kontrolle ab. Rasch kamen alle seiner Aufforderung nach und Carlisle machte, ohne Widerworte, eine Aufnahme. Anschließend ging er in die Hocke und griff nach der Platte. Sofort knurrten alle Wölfe auf und zeigten die Zähne. Der Alpha befahl aufgebracht: „Er soll die Finger von Leah lassen. Das macht Isaak und sonst niemand.“ Durch ihre Verbindung spürte Jake dessen Verwunderung. „Sam, er ist Arzt, er weiß was er tut“, meinte der Wächter dazu. Der Leitwolf knurrte zurück: „Ich vertraue dem Vampir nicht.“ Dass Sam ihm mehr vertraute als einem Arzt, überraschte den Rotblonden, aber er war auch froh darüber. Insgeheim hoffte er, dass sie ihn vielleicht doch noch akzeptieren würden. Das würde vieles erleichtern und auch Jake vor der Verbannung bewahren. Dann warnte er Jake vor und übernahm erneut dessen Körper. Carlisle trat sofort zurück, als Edward ihm Sams Gedanken vermittelte und nickte ergeben. Er hatte nicht vor sich mit dem Rudel anzulegen. Nach allem was er bisher gesehen und von dem Rotblonden erfahren hatte, kam er zu dem Ergebnis, dass dieser wahrscheinlich über bedeutend mehr Kompetenz verfügte als er. Isaak nahm nun dessen Stelle ein und zog mit äußerster Vorsicht die Aufnahme hervor. Sofort lockerte er die Kontrolle und entließ Jake aus der hintersten Ecke seines Verstandes. Die Bildplatte gab Isaak dann an Esme weiter, welche sie entwickeln würde. Zusammen mit dem Doc gingen sie anschließend die anderen nacheinander ab und machten auch bei diesen Bilder. Dann war auch schon Leahs Bild entwickelt und die beiden mit medizinischem Wissen studierten es eingehend. Sie wechselten ein paar Fachworte miteinander und Isaak sagte erleichtert: „Der Wirbel ist nicht gebrochen, sondern nur verdreht. Ihre Bandscheiben allerdings werden aufgeplatzt sein. In ein paar Tagen kann ich das aber alles heilen. Bis dahin muss sie aber die Halskrause tragen. Carlisle und ich sind uns einig, dass es zu schweren Nervenschäden kommen kann, je länger dieser Zustand anhält. Außerdem wird es schwerer werden sie als Wolf zu transportieren. Ich würde daher vorschlagen, dass ich die Wirbel in die richtige Position zurückführe. Dabei besteht aber ebenfalls die Gefahr einer Nervenschädigung. Sam, was soll ich machen?“ „Tu es, bitte“, sagte der Alpha ohne groß nachzudenken und sah zu wie Jakes Körper sich hinter Leah Hals hinkniete. Dann griff er zu. „Es gab ein ploppendes Geräusch“, kommentierte Seth aufgebracht und zappelte wild umher. „Soll das so sein?“ „Keine Angst. Das ist ein gutes Zeichen und sagt mir, dass ich Erfolg hatte“, beruhigte Isaak den Jungwolf. Leah zuckte kurz und verwandelte sich, zur Überraschung aller, zurück in einen Menschen. Mit einem erleichternden Lächeln auf Jakes Gesicht drehte Isaak sie auf den Rücken und legte ihr die Halskrause an. Carlisle warf eine Decke über ihren Körper und Isaaks Anweisungen folgend begann er sie reisefertig zu machen. Seth konnte nicht anders und stürzte zu seiner Schwester. Sanft stupste er sie an und jaulte, dann legte er sich an ihre Seite und schmiegte sich an sie. Der Arzt brauchte Sams Hilfe um den Wolf loszuwerden und seine Arbeit beenden zu können. Isaak indes betrachtete das nächste Bild und sagte dann: „Jared, bei dir…“ Der andere unterbrach ihn und fragte ironisch: „Die Beine müssen ab. Ich habe es gewusst. Ich armer, armer Wolf.“ Todernst bekam er seine Diagnose: „Es tut mir leid, da hilft nur noch eine Notschlachtung.“ Er wartete einen Augenblick und sah das entrückte Gesicht des anderen. „Spaß beiseite. Die Knochen sind genau da wo sie sein sollten. Der Heilungsprozess hat auch bereits einzelne Fragmente wieder verbunden. In ein bis zwei Wochen kannst du wieder freudig über die Wiesen tänzeln.“ Der Wächter trat an die Verbandsmaterialien heran und besah sich die Auswahl. Da fiel sein Blick auf das Desinfektionsmittel und studierte die Inhaltsstoffe. Ohne mit der Wimper zu zucken öffnete er die Flasche und nahm einen großen Schluck. Entsetzt starrten ihn alle an. Isaak beachtete sie nicht weiter und gurgelte das Zeug mehrere Sekunden. Dann spuckte er es ins Gras und verrieb auch etwas von der scharf riechenden Flüssigkeit auf den Händen. Auf Jakes Frage, was er denn da treibe, antwortete er ruhig: „Der enthaltene Alkohol neutralisiert den Geruch und Geschmack des Pflanzenbreis.“ Auf diese Mitteilung hin stürmten Embry und Quil zu der Flasche, verwandelten sich und kämpften als Menschen darum, wer zuerst das Desinfektionsmittel bekam. Sie verschütteten dabei fast den halben Inhalt, was aber niemanden zu interessieren schien. Schmunzelnd wandte sich Isaak von den beiden ab und fragte Jared: „Was ist dir lieber? Ein leichter Gips oder ein starrer Verband?“ Er betrachtete den anderen nachdenklich und entschied selbst. „Ein Gips würde nichts bringen. Ich kenne euch Wölfe doch. Du wirst den sowieso zerreißen, sobald es anfängt zu jucken, oder?“ Jared streckte ihm frech die Zunge heraus und erwiderte: „Erwischt.“ Auch dieser hatte sich mittlerweile in eine Decke gewickelt und seine Schmerzen hielten sich in Grenzen. Dennoch verzog er das Gesicht und zischte, als der Wächter behutsam seine Beine umwickelte. Den Rest überließ er, nach Absprache mit Sam, Carlisle und sah sich die letzten zwei Bilder an. „Quil, auf deiner Aufnahme kann ich nichts entdecken. Solange du keine Schmerzen, Sinnesstörungen oder Übelkeit verspürst, erkläre ich dich für gesund“, offenbarte Isaak und konnte sich eine kleine Spitze nicht verkneifen: „Körperlich jedenfalls.“ Die Wölfe horchten alarmiert auf. Da aber der Wächter seine Worte nicht erklärte, sagte Jake ihnen, dass das nur ein Scherz von ihm war. Als Letzter war Paul an der Reihe und diesem verordnete der Rothaarige eine Halskrause für zwei Tage, nur um sicher zu gehen. Diesmal konnte Jake es sich nicht verkneifen zu fragen: „Können wir ihm auch einen Maulkorb verpassen?“ Isaak lachte auf und sagte: „Tut mir leid, Jake, ich bin gegen Tierquälerei.“ Dann gab er dessen Körper frei. Alle waren behandelt und seine Hilfe wurde nicht mehr benötigt. „Ähm, was ist mit dir?“, fragte Jacob und ging langsam auf den zuckenden Körper des Wächters zu. „Da kann man nichts machen. Das Gift würde jeden Verband auflösen und ich kann es nur mit meiner Magie neutralisieren. Also muss das so bleiben.“ Auch der Alpha hatte noch eine Frage: „Was ist mit unserem Gehör? Kommt das von selbst wieder?“ „Nein“, gestand Isaak seufzend. „Das Blut aus den Ohren stammt von dem gerissenen Trommelfell. Das wird heilen, aber ihr werdet dennoch taub bleiben. Der Schrei dieser Furie hat unser aller Hörzellen vollständig zerstört. Diese wachsen leider nicht mehr nach. Ebenso Nervenzellen und Bandscheiben, bei diesen gibt es keine Selbstheilung. Zerstört ist und bleibt zerstört. Da helfen auch eure Heilkräfte nicht weiter. Ihr werdet euch leider gedulden müssen bis ich wieder bei Kräften bin.“ „Du wirst uns also heilen, sobald du das wieder kannst?“, fragte Sam nach, nur um auf Nummer sicher zu gehen. „Versteh mich bitte richtig, Sam. Normalerweise würde ich das nicht tun. Wächter dürfen nicht in den natürlichen Lauf der Dinge eingreifen oder diesen beeinflussen. Mein kleines Ablenkungsmanöver vorhin war schon ein gewaltiger Zuspruch meinerseits. Damit habe ich unsere Regeln stark strapaziert. Da es sich bei diesem Kampf, und dessen folgen aber eben nicht, um eine normale Situation handelt, werde ich euch heilen. Streng genommen ist es sogar meine Pflicht einzugreifen und die Dinge wieder richtigzustellen, damit die Zukunft nicht gefährdet wird. Aber, ich mag euch auch irgendwie und möchte euch helfen.“ Scharfsinnig fragte Jake: „Was meinst du damit, es ist keine normale Situation?“ Isaak seufzte schwer und offenbarte: „Zum einen sind wir beide seelenverbunden, das verkompliziert die Lage erheblich. Ich kann einfach nicht zulassen, dass dir Leid widerfährt, zum anderen aber, viel stärker als meine eigenen Gefühle und Ansichten, wiegt der Punkt, dass die Brünette offenbar genau wusste, was ich bin. Sie sagte, „Genug gespielt, töten wir den Wächter.“. Ich habe mittlerweile etwas Zeit gehabt über diese Aussage, die Waffen und ihre Kräfte nachzudenken. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dieser Hinterhalt nicht für euch, sondern speziell für mich geplant wurde. Dass heißt, ich habe einen mächtigen Feind. Dieser wusste offenbar, dass ich geschwächt bin und es ein idealer Zeitpunkt für einen Angriff auf mich ist. Zudem habe ich noch nie miterlebt oder gehört, dass ein Vampir eine Waffe benutzt hätte, und schon gar keine magische. Auch ist meine Wahrnehmung getrübt. Ich konnte keine Anzeichen für diesen Angriff erkennen. Nur dank Jake war es mir möglich die richtigen Schlüsse zu ziehen. Meine Annahme, dass meine Kräfte durch meine Verbindung zu Jake beeinträchtigt werden, muss ich wohl überdenken. Ich vermute, ich wurde mit einem Bann belegt. Gebt mir etwas Zeit die Situation zu analysieren. Ich muss einige Punkte dieser These überprüfen.“ Er verstummte und sah sich durch Jakes Augen um. Nachdenklich gab er seine Einschätzung zum Besten: „Sam, ich schlage vor, dass wir uns auf den Weg machen. Leah ist soweit stabil. Wäre sie keine Wölfin, würde ich dringend raten, sie ins Krankenhaus zu bringen. So ist es aber weder sinnvoll noch notwendig. Sie braucht nur Ruhe, darf sich möglichst nicht bewegen und muss die Halskrause tragen, bis ich den Schaden repariert habe. Was Jared anbelangt, benötigt er nur etwas Ruhe. Den Rest erledigt seine rasche Heilung.“ Dann zog sich Isaak komplett aus Jakes Geist zurück. Zu diesem sagte er noch schnell: „Danke den Cullens bitte in meinem Namen. Ich muss nachdenken.“ Anschließend schottete der Wächter sich komplett ab und Jake konnte ihn weder spüren noch seine Gedanken oder Gefühle wahrnehmen. Erneut kam das Gefühl der Leere in ihm auf. Diesmal hielt er sich an den Rat des Rotblonden und kämpfte dagegen an. Sam trat nun vor und stellte sich in Wolfsgestalt vor Carlisle auf. „Edward, hörst du mich?“ Dieser nickte und betrachtet den Wolf misstrauisch. „Gut. Im Namen des Rudels danke ich euch für eure Hilfe. Ich… bitte euch… unser Revier jetzt wieder zu verlassen. Wir müssen unsere Kameraden nach Hause bringen. Sobald ich wieder etwas hören kann, werde ich vor dem Ältestenrat sprechen. Dann sehen wir weiter. Das Rudel wird das nicht vergessen.“ Er wartete kurz ab und sah zu, wie Edward seine Gedanken in Worte umsetzte. Dann nickte der Arzt und gab eine Antwort. Seth wiederholte für alle anderen: „Unsere Hilfe war doch selbstverständlich. Wir werden deinen Wunsch respektieren und jetzt gehen. Ich hoffe, dass wir in Zukunft vielleicht einige Missverständnisse und Vorurteile abbauen können. Wir wollen alle nur in Ruhe leben. Auf wiedersehen, Sam.“ Der Vampir wartete bis auch Sam nickte, dann rafften sie alles in Vampirgeschwindigkeit zusammen und rannten zurück nach Hause. Da mischte sich Isaak ein: „Jake, ruf bitte Edward zurück. Ich habe da noch ein Anliegen, das keinen Aufschub duldet.“ Schnell rief er nach dem Vampir und alle Cullens blieben stehen. Seths Stimme meldete sich: „Er fragt was du willst.“ Anstelle darauf einzugehen, fragte der Wächter: „Jake, Seth würdet ihr mir auch einen kleinen Gefallen erweisen?“ Irritiert antwortete Jake: „Ja, um was geht es denn?“ Auch diesmal antwortete der Wächter nicht und wandte sich an den Alpha: „Sam, ich bitte dich Edward noch ein wenig länger in eurem Revier zu dulden.“ „Warum?“, knurrte dieser zurück. „Jake, Seth, ich möchte euch bitten, mich zu der Lichtung zu tragen, auf der Jake und ich uns das erste Mal begegneten. Ich muss etwas überprüfen.“ „Warum jetzt? Warum Jake und Seth? Und was hat das mit Edward zu tun?“, fragte Sam nach. „Es muss Jake sein. Nur er hat außer mir den „wahren Blick“. Außerdem müssen ein paar Informationen zwischen dem Rudel und dem Zirkel ausgetauscht werden. Da brauche ich Seth, weil er als Einziger etwas hört. Edward ist für den Informationsaustausch die beste Wahl. Es ist wirklich sehr wichtig. Bitte, Sam, Jake, Seth.“ So langsam erahnte Jacob was Isaak im Schilde führte und stimmte zu. Er konnte spüren, wie besorgt dieser war und das gefiel ihm gar nicht. Wenn sich dessen Vermutungen bewahrheiteten, würde das nichts Gutes für sie alle bedeuten. Der Leitwolf ging ein paar Kreise und knurrte: „Einverstanden. Edward darf euch begleiten, aber ich will Antworten. So langsam habe ich das Gefühl, dass du uns so einiges verschweigst. Vor allem mal, was zum Teufel ist ein Wächter?“ „Danke. Ich werde versuchen deine Fragen zu beantworten, sobald ich mehr weiß“, gelobte Isaak und fragte: „Seth, was sagst du dazu?“ „Du hast Leah das Leben gerettet. Ich bin dabei“, meinte der Jungwolf und kam zu Isaaks Körper gelaufen. In der Zwischenzeit hatte Jake Edward eingeweiht. „Er sagt, dass er hilft, aber als Gegenleistung will er ein paar Antworten“, wiederholte Seth. „Einverstanden“, sagte Isaak schwach. Dieser ständige Gedankenaustausch kostete ihn viel Kraft. Edward verstaute alles was er trug auf die anderen. Sie sahen, wie sich Rosalie mächtig darüber aufregte, und waren froh, ihre nervige Stimme nicht hören zu müssen. Anschließend ging er zu Jasper und nach einem kurzen Gespräch übergab dieser ihm miesepetrig seine Hose. Er verabschiedete sich von den anderen und kam zur Lichtung zurück. Edward bot die erbeutete Hose Seth an. Dieser schnappte sie sich und verzog sich hinter einen Baum. Jake sah, wie sich der Mund des Vampirs öffnete und schloss. „Seth, was sagte er?“ „Er geht hinter einen Baum um uns unsere Privatsphäre zu lassen. Du sollst ihn rufen, wenn es los geht“, antwortete Seth. Nachdem alle Vampire außer Sichtweite waren, verwandelten sich die Wölfe. Sam gab Befehle und teilte sie auf. Er und Paul trugen die bewusstlose Leah, welche auf einer Trage festgeschnallte war. Quil und Embry schnappten sich Jared, der auf der zweiten Trage lag und moserte. Gemeinsam liefen sie los und ließen die anderen rasch hinter sich zurück. Seth kam auf Jake zu und gemeinsam schnallten sie Isaak auf der Trage fest. Sie hoben den bewegungsunfähigen Wächter an und Jacob gab die Richtung vor. Er rief gedanklich nach Edward. Dieser tauchte wenige Augenblick später neben ihnen auf. Jake musste grinsen. Der Vampir sah bescheuert aus, wie er da in Boxershorts rumrannte. Dieser erwiderte und Seth gab weiter: „Beiß nicht die Hand, die dich füttert. Du kannst mir auch gerne meine Hose wiedergeben und nackt rumlaufen.“ Jake wollte wütend etwas erwidern, da sagte Isaak: „Beruhige dich. Es gibt Wichtigeres. Es ist an der Zeit mit offenen Karten zu spielen. Sage dem Rudel bitte alles, was ich dir und den Cullens erzählt habe. Dann berichte bitte auch Edward was heute los war. Erwähne auch die Waffen, aber nicht was mit ihnen passiert ist. Drück dich einfach mehrdeutig aus.“ In der Verbindung konnte Jake spüren, dass sein Rudel stinksauer war, weil er ihnen Informationen vorenthalten hatte. Schnell fragte er: „Warum das auf einmal? Ich dachte du möchtest nicht, dass jeder deine Geschichte kennt.“ „Ich würde sie selbst erzählen, aber ich kann nicht mehr. Ich werde mich nun zurückziehen. Meine Energie ist fast gänzlich aufgebraucht und ich muss anfangen mich um das Gift zu kümmern. Dring in meinen Geist ein, wenn wir angekommen sind.“ Isaak verschloss sich und sparte seine Kräfte. Er bekam nun nichts mehr mit und fokussierte sich nur noch auf das Gift. Laut seufzte Jake auf und begann zu erzählen. Sein Rudel hörte gespannt zu. Am Ende verstanden sie so einiges mehr und auch warum er diese Informationen zurückgehalten hatte. Anschließend sprach er einfach weiter und berichtete Edward was vorgefallen war. Nachdem alles erzählt war, wurde er von allen Seiten mit Fragen bombardiert. Nur einen Bruchteil davon konnte er wirklich beantworten. Auch der Vampir stellte Fragen und ging näher auf ihren Kampf ein. Von ihm erfuhren sie auch, was Isaak bereits gesagt hatte, nämlich, dass Vampire normalerweise keine Waffen benutzten. Sie waren selbst Waffen und brauchten sie nicht. Im Kampf mit ihresgleichen waren sie sowieso nutzlos. Den Fragen bezüglich den magischen Waffen wich Jake gekonnt aus und stellte es so dar, dass sie diese in das magische Feld geworfen hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)