Der Wächter von Drachenlords ================================================================================ Kapitel 70: Der „Wahre Alpha“ ----------------------------- Ungeduldig ging Jake im Gang auf und ab. Isaak lehnte an der Wand und ließ sich, wie so meist, nicht in die Karten schauen. Aber sein Freund ließ sich nicht täuschen. Auch der Wächter war aufgeregt, zeigte es jedoch nicht. Neben ihnen standen Leah und Seth. Die vieren waren abreisebereit und warteten auf den Rest des Rudels. Der Leitwolf knurrte erbost und schnauzte in die Verbindung: „Embry, Kamden, wenn ihr nicht in drei Sekunden hier seid, dann komme ich und hole ich euch.“ Augenblicklich wurde die Tür ihres Zimmers aufgerissen und Embry sprang förmlich in den Gang. Hinter ihm kam sein Freund mit gemächlichen Schritten hinterhergeschlurft. Jake warf den beiden einen verärgerten Blick zu und knurrte abermals. Sein bester Freund war so anständig schuldbewusst dreinzusehen und den Kopf zu senken. Kamden allerdings war bester Laune und summte verträumt vor sich hin. „Könnt ihr nicht mal die Uhr lesen? Wir warten schon alle“, fuhr der Leitwolf die beiden an. Sein Bruder blinzelte und warf einen Blick auf eine der Uhren, die hier überall angebracht waren. Eher gelangweilt tadelte er den Alpha: „Wir haben doch noch zehn Sekunden. Also mach den Kopf zu und hör auf zu blöken wie ein Schaf. Sei das nächste Mal einfach präziser mit deinen Zeitangaben.“ Empört plusterte sich Jake auf, da befahl Isaak: „KI, bring uns alle zur Aufstiegsplattform.“ Dann ermahnte er mental: „Beruhige dich Schatz. Wir haben keine Zeit für einen Streit.“ „Ja, ja. Du hast ja recht“, knurrte sein Freund durch ihre Verbindung zurück. Wenige Augenblicke später standen sie auch schon vor dem Haus der Cullens. Sie sahen sich um und Seth fragte: „Und wie kommen wir jetzt nach Hause ohne uns zu verwandeln?“ Alle Blicke wandten sich an den Leitwolf. Dieser blinzelte und machte ein bedröppeltes Gesicht. Isaak grinste und zog den Autoschlüssel des Volvos aus dessen Tasche. Als wäre das der Plan gewesen nickte Jake und versuchte den Anschein zu erwecken, dass das so geplant war. Kamdens Mundwinkel zuckten und er meinte: „Du weißt schon, dass wir deine Gedanken hören können?“ Ertappt ließ der Leitwolf den Kopf hängen. „Zum Glück hast du einen Freund, der dir aus der Patsche hilft“, stichelte sein Bruder einfach weiter. „Da fällt mir was ein“, sagte Jake und sah zu seinem besten Freund. Er wollte nicht auf die Stichelleien eingehen und hatte wichtigeres im Kopf. „Embry, kannst du deinen Freund im Zaum halten? Du weißt, um was es geht. Wir müssen als eine Einheit auftreten. Also pack deinen Freund bei den Eiern, sonst muss ich das machen.“ „Hey“, brauste Kamen auf. „Ich kann es versuchen“, begann Embry und erklärte: „Ich weiß aber nicht, ob er auf mich hören wird.“ „Mach ihm klar, was auf dem Spiel steht. Ich denke, es wäre das Beste es dir zu überlassen diesem sturen Bock Vernunft einzubläuen“, bestimmte der Leitwolf und wandte sich an seinen Bruder. Dieser hatte die Backen aufgeblasen und mimte einen Ballon. „Kamden, ich erwarte, dass du die Klappe hältst. Ich weiß, wie sehr es dir in den Fingern juckt Embry zu beschützen, geht mir bei Isaak nicht anders, aber das darfst du nicht. Nicht heute Abend. Der Rat wird versuchen uns aus der Fassung zu bringen. Das darf nicht passieren. Bleib ruhig und hör auf Embry, oder ich muss dich zwingen den Mund zu halten. Diese Angelegenheit ist zu wichtig, um sie an deinem Temperament scheitern zu lassen.“ Er sah in die Runde und knurrte: „Das gilt für alle. Haltet euch zurück und überlasst es mir zu reden. Ihr seid mein Rudel, also lasst mich euer Schild sein.“ Seth flötete ergeben: „Aber sicher doch Boss.“ Embry und Leah nickten, wobei die Wölfin sich ihre eigenen Gedanken macht. Sie konnte es einfach nicht lassen und verglich die beiden Alphas und ihre Art miteinander. Sam hatte sich als Leitwolf schon bewiesen. Er schützte sein Rudel und achtete stehts darauf, dass alle unversehrt aus einem Kampf vorgingen. Das konnte Jake noch nicht von sich behaupten. Das Geplänkel im Holoraum war kein echter Kampf und sie zählte das nicht mit. Aber ihr Ex war ein Speichellecker und dem Rat absolut hörig. Wenn es hart auf hart kam, so beugte er sich stehts dem Ältestenrat. Er würde sich nicht vor sein Rudel stellen und sich gegen die Ältesten erheben. Jake war da ganz anders. Vielleicht auch deshalb, weil sein Vater der Häuptling war und er mit diesem schon im Klinsch lag. Dennoch rechnete Leah es ihrem jetzigen Alpha hoch an, dass er sich schützen vor sie stellen würde. Er würde nicht vor dem Rat klein beigeben. Nein, so war er einfach nicht gestrickt. Sie warf einen Blick in die Runde und wurde leicht rot um die Nasenspitze. „Was? Darf Frau nicht mal denken, was sie will?“ „Schwester, du himmelst Jake ja an“, meinte Seth und bekam postwenden einen spitzen Kommentar: „Nicht mal annähernd so stark wie du. Du wedelst ja schon mit dem Schwanz, wenn du ihn siehst.“ Der Jungwolf wurde rot und senkte schüchtern den Blick. Leise brabbelte er vor sich hin: „Ich mag Jake eben. Aber ich bin nicht schwul. Glaube ich jedenfalls.“ Bevor das zu einem Geschwisterstreit ausufern konnte, nahm Jake seinem Freund den Schlüssel ab und öffnete das Auto. „Alle einsteigen“, befahl er. Kamden, der immer noch angepisst war, bluffte: „Wir sind zu sechst. Es gibt nur fünf Sitzplätze.“ Jake deutet mit dem Daumen zu seinem Partner und sagte: „Isaak läuft. Noch mehr dumme Fragen?“ Grollend stieg sein Bruder mit den anderen ein. Seth ergatterte sich den Platz als Beifahrer. Der Leitwolf schüttelte den Kopf und grinste. Dann raubte er sich noch einen letzten Kuss und machte es sich anschließend hinter dem Lenkrad gemütlich. Der Motor sprang ohne Probleme an und schnurrte wie ein Kätzchen. Wenn er doch nur Zeit hätte das zu genießen. Er seufzte und gab Gas. Sie mussten sich beeilen. Die Sonne ging bereits unter und der Rat würde eine Verspätung nicht gut aufnehmen. Isaak sah dem Auto einen Augenblick hinterher und winkte dem Vampirzirkel zu. Diese hatten sich an einem der vielen Fenster versammelt und beobachten alles. Dann düste auch der Wächter davon. Er musste nicht die Straße nehmen und rannte auf gerader Strecke, über Stock und Stein, mitten durch den Wald. Als Jake das Auto parkte, war sein Freund schon längst da. Dieser saß auf einem Stein und meditierte ein wenig vor sich hin. Alle stiegen aus und der Leitwolf fragte: „Sind sie schon da?“ „Ja. Der Ältestenrat, Sam mit seinem ganzen Rudel, zudem ist Tiffany Call anwesend“, verkündete der Rotblonde und streckte sich. „Meine Mutter ist hier?“, fragte Embry entsetzt und wurde kreidebleich. „Warum ist sie hier?“, stammelte er sprachlos. Der Wächter hob den Blick und suchte die Augen seines Partners. Dieser hatte schon so eine grobe Idee und fragte: „Dad?“ „Ja“, bestätigte Isaak bekümmert. Er wollte nicht noch mehr Feindseligkeiten in der Familie Black hervorrufen und wollte Billy nicht bloßstellen. „Warum?“, harkte Jake nach und ignorierte die Gedanken des anderen. Er musste wissen, was vor sich ging. Mit seinem Alten würde er sich später beschäftigen. Der Rotblonde gab nach und offenbarte: „Für ihre Anwesenheit gibt es mehrere Gründe. Tiffany weiß nichts von den Wölfen und somit können wir nicht offen reden. Wir können nichts über die Prägungen sagen und erklären, warum sich drei Jugendliche nicht an das Gesetz halten. Im Gegenzug kann der Rat uns aber der Unzucht beschuldigen. Wir brechen die Regeln des Stammes und haben keine Chance es zu erklären. Hinzu kommt noch, dass der Rat Gewalt vermeiden will. Eine Unbeteiligte dabei zu haben, so hoffen sie, soll sicherstellen, dass es nicht zu einem Kampf der Rudel kommt. Zudem, und das ist etwas zwiespältig, glaubt Billy zwar immer noch, dass Schwulsein eine Schwäche ist, du aber zum Alpha des gesamten Rudel werden könntest. Nachdem er am eigenen Leib gespürt hat, wie stark meine Magie ist, hat er nun die Meinung, dass ich dich mit meinen teuflischen Kräften an mich gebunden habe und du weder schwul noch schwach bist. Du hast gedroht Sam vor dem Rat zu unterwerfen. Er glaubt, dass ich im Hintergrund die Fäden ziehe und dein Erbe ausnutze um mir die Kontrolle über das Rudel anzueignen. Davor fürchtet er sich. Außerdem sind mit Tiffany Call alle Eltern der Beschuldigten vertreten. Außer Kamdens Mutter, aber die zählt nicht, da sie keine Quileute ist. Zumal, sollten wir das Geheimnis des Stammes vor ihr offenbaren, dann geben wir dem Rat noch mehr Gründe gegen uns.“ Jake seufzte schwer und gestand: „Das macht alles wesentlich komplizierter.“ „Ja“, bestätigte Isaak und nickte. „Am besten ich halte mich komplett raus. Aber auch das wird ihre Meinung nicht ändern.“ „Dieser Rat tickt doch nicht mehr richtig“, knurrte Kamden. „Selbst wenn wir nicht geprägt wären, Homosexualität ist was ganz normales. Eigentlich sollte es darüber gar keine Diskussion geben. Soll doch jeder selbst entscheiden, ob er oder sie mit einem Mann oder einer Frau in die Kiste steigt. Ich bin mir echt nicht sicher, ob ich zu einem Stamm zurückgebliebenen Waldmenschen gehören will.“ Die Augen des Wächters richteten sich auf ihn. „Ach, an eurer Verbindung bin ich auch schuld. Sie wollen es so darstellen, dass ich einen schlechten Einfluss auf euch habe. Sie werden wohl auch die Gang- und Drogenkarte ausspielen.“ „Bitte?“, fuhr Leah dazwischen. „Nicht deren ernst, oder? Ich glaube, ich muss mal ein erstes Wörtchen mit meiner Mutter reden.“ Jake kratzte sich am Hals und dachte nach. Das war echt nicht gut. Der Ältestenrat bestand aus Billy dem Häuptling und Sam als Alpha. Hinzu kamen noch Sue Clearwater, die ihren Mann nach dessen Tod ersetzte und Quil Ateara III, der Opa von seinem ehemals guten Freund Quil Ateara V. Ursprünglich war auch Sams Dad Joshua Uley im Rat. Aber dieser wurde als Säufer in Schimpf und Schande davongejagt. Keiner wusste, was aus ihm geworden war. „Dann mal auf in die Schlacht“, meinte der Leitwolf. Erhobenen Hauptes und mit der im angeborenen Autorität eines Alphas schritt er fruchtlos auf die Versammlung zu. Schnell redete Embry noch auf Kamden ein: „Bitte. Ich flehe dich an, bleib ruhig. Mach mir keine Szene vor meiner Mutter. Ich bitte dich.“ Sein Freund warf ihm einen eindringlichen Bick zu und erwiderte: „Ich werde dich nicht bloßstellen, mein Kleiner. Ich weiß, wie wichtig dir das ist. Keine Angst, ich werde brav sein.“ Die Versammlung war bereits voll im Gange. Im Halbkreis saß der Rat auf Baumstümpfen, umringt von Sams Rudel, alle in Menschengestalt. Vor den Ältesten stand Tiffany Call. Sie sah aus, wie ein Häufchen Elend, während der Rat sie über die Missetaten ihres Sohnes aufklärte. Billy sprach gerade: „Zu seiner eigenen Schande hat sich dein Sohn mit einem Mann gebettet. Das ist absolut inakzeptabel. Sowas wird nicht geduldet.“ „So denkst du jedenfalls“, knurrte Jake und in Begleitung seines Rudels trat er vor. „Diese altertümlichen Ansichten sollten wir mal überarbeiten.“ Embrys Mutter fuhr erschrocken herum und suchte unter den Neuankömmlingen nach ihrem Sohn. Mit zitterndem Finger deutete sie auf ihn und stammelte: „Ist das wahr? Du bist schwul, Embry?“ Der Angesprochene fühlte sich absolut nicht wohl in seiner Haut. Was sollte er jetzt nur sagen? Wie konnte er das erklären, ohne die Prägung zu erwähnen? Unter dem strafenden Blick seiner Mutter nickte er schuldbewusst. Die Frau blinzelte und warf einen ängstlichen Blick zum Rat. Dann schrie sie ihren Sohn an: „Wie kannst du mir eine solche Schade bereiten? So habe ich dich nicht erzogen. Ich werde dir diese Flausen austreiben. Du wirst diese Abartigkeit sofort unterlassen. Mir ist vollkommen egal was du dir dabei gedacht hast. Du bist eine Schade für den gesamten Stamm.“ Sofort sprang sein Leitwolf für ihn in die Presche: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ Wobei er allerdings offen ließ, wen er damit meinte. Sie richtete ihren Blick auf Jake und fragte irritiert: „Was soll das heißen? Was fällt dir eigentlich ein, dich einzumischen? Das geht nur mich und meinen Sohn etwas an. Halte dich da gefälligst raus, Jacob Black.“ „Oh, das sehe ich anders“, meinte der Jüngste der Blacks und fuhr mit ruhiger Stimme fort: „Es geht mich sehr wohl etwas an. Embry ist mein bester Freund und ich werde nicht zulassen, dass ihm Unrecht getan wird. Zumal nicht nur er hier vor den Pranger gestellt wird.“ „Ich verstehe nicht?“, gestand Tiffany ratlos. Dann wurde sie bleich und fragte ihren Sohn: „Sag mir nicht, dass du den Sohn des Häuptlings verführt hast? Bist noch ganz bei Trost?“ „Oh, da hat mein Vater wohl ein paar Dinge verschwiegen“, grinste Jake und warf seinem Dad einen bösen Blick zu. Anschließend fixierte er die Frau vor sich und gestand: „Nein, Embry und ich haben nichts miteinander, aber auch ich bin mit einem Mann zusammen.“ Er deutete auf den Isaak. Dann fuhr er fort: „Somit ist Embry nicht der einzige, der mit den uralten Regeln bricht. Zudem sollten Sie wissen, dass der Mann mit dem sich ihr Sohn bettet, wie Dad das so schön ausgedrückt hat, der uneheliche Sohn des Häuptlings ist.“ „Das bin dann ich“, meinte Kamden und hob die Hand. Dann zur Überraschung aller trat er einen Schritt vor und hielt der Frau seine Hand hin. „Es freut mich Sie kennen zu lernen Mrs. Call. Vergeben Sie mir, dass ich mich nicht schon eher bei ihnen Vorgestellt habe. Ich bin Kamden Hayes, der uneheliche Sohn von Billy Black und der feste Freund ihres Sohnes.“ Tiffany ging nicht auf die Geste ein und fuhr entsetzt herum. Straffend starrte sie den Häuptling an. „Dein unehelicher Sohn?“ Billy war rot wie eine Tomate und stand mit einem Satz auf. „Du hast kein Recht mich anzuklagen. Der Vater deines Sohnes war auch verheiratet Tiffany.“ Die Frau zuckte wie geschlagen zusammen und stammelte: „Das kannst du nicht wissen. Ich habe nie jemanden gesagt, wer Embrys Vater ist.“ Hochmütig offenbarte der Häuptling: „Das ist nicht allzu schwer zu erraten. Es gibt nur drei, die in Frage kommen: Joshua Uley, Quil Ateara IV oder ich. Da ich es nicht war, bleiben nur die anderen beiden.“ Mit hoher Stimme frage Tiffany: „Woher willst du das Wissen? Der Stamm hat noch mehr Männer.“ „Versuche nicht abzulenken“, schnarrte Billy gereizt. „In Anbetracht seines Erbes kann es nur einer der Beiden sein.“ „Ich verstehe nicht“, piepste sie und trat einen Schritt zurück. Sofort standen Kamden und auch Embry vor ihr und schirmten sie ab. „Lass die Mutter meines Freundes in Ruhe, Alter“, knurrte der Größere wütend. „Bevor du Sie angehst greif dir an die eigene Nase, du Penner.“ „Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden. Du bist mein Sohn, also respektiere mich als deinen Vater“, schimpfte Billy erbost. „Ja, ein toller Vater bist du. Du hast mich gezeugt und dann 19 Jahre nicht mal eine Karte oder so geschickt. Von dir lasse ich mir gar nichts sagen. Du bist mein Erzeuger, nicht mehr. Den Titel Vater hast du dir nicht verdient.“ „Ich, ich“, stammelte der ältere Mann. „Ich wusste nichts von dir. Deine Mutter hat dich vor mir versteckt. Sie trägt die Schuld.“ Drohend hob Kamden die Faust. „Wage es nicht meine Mutter zu beleidigen, du alter verbohrter Zausel. Du hattest deine Chance und hast versagt. Von dir erwarte ich gar nichts mehr.“ „Wie kannst du es wagen?“, donnerte Billy und hob nun seinerseits die Fäuste. „Oh, du willst dich prügeln, dann komm her Alter“, konterte Kamden. So langsam redete er sich in Rage. Seit er denken konnte wollte er einen Vater haben. Nun hatte er endlich einen und dieser war eine Enttäuschung. Billy würde ihn nie so akzeptieren, wie er nun mal war. Dazu noch die Art wie Kamden begrüßt wurde und alles, was geschehen war. Zusammen kochte das in ihm hoch und er bebte am ganzen Körper. Er schrie den Mann vor sich an: „Die Krüppelkarte kannst du jetzt nicht mehr ausspielen. Dir zeige ich wie schwach eine Schwuchtel ist. Dir reiße ich den Arsch auf, du…“ Eine Hand umschloss seinen Arm und zwang diese nieder. Kamdens Kopf ruckte zur Seite und er sah sich Jake gegenüber. Dieser schaute ihn eindringlich an und schüttelte leicht den Kopf. Mental sagte sein Leitwolf: „Genug jetzt. Beruhige dich. Du kannst später mit Dad kämpfen, aber nicht vor dem Rat und nicht als Wolf.“ Irritiert bemerkte der Brünette erst jetzt, dass er kurz vor der Verwandlung stand. Er mahlte mit den Zähnen und warf seinem Vater einen vernichtenden Blick zu. Ein dunkles Grollen entrann seiner Kehle. Die Verwandlung begann und er konnte sie nicht mehr aufhalten. Dann plötzlich spürte er eine Hand auf seinem Rücken, sowie ein geflüstertes: „Bitte nicht.“ Kamen erstarrte. Es war sein Kleiner. Er griff nach diesem Rettungsanker und ließ sich von seinem Freund beruhigen. Das Beben seines Körpers erstarb rasch. Er drehte sich um und flötete: „Für dich tue ich doch alles.“ Dann nahm er seinen Kleinen einfach in den Arm. Nun mischte sich Sue Clearwater ein und sagte mit messerscharfer Stimme: „Nicht vor dem Rat. Ich will sowas nicht sehen.“ Sie wandte sich an den Häuptling und sagte mit gebieterischer Stimme: „Einer nach dem anderen, Billy. Wir waren bei Embrys Abnormität. Kamden und Jake kommen später dran.“ Der Häuptling nickte und schluckte seinen Ärger herunter. „Du hast recht, Sue.“ Dann setzte er sich wieder und kehrte zu seiner Rolle als Vorsitzender zurück. Mit autoritärer Stimme begann er: „Alle haben es gesehen. Embry und Kamden machen nicht einmal halt davor vor dem Rat ihre Abnormität zur Schau zu stellen. Die Sachlage ist eindeutig.“ Kamden ließ augenblicklich seinen Kleinen los und ging schuldbewusst einen Schritt zurück. Er hatte ihm doch versprochen sich zu benehmen. Nun hatte er echt Scheiße gebaut. Billy gestattete sich ein höhnisches Grinsen und sagte: „Aufgrund ihrer Verbrechen gegen den Stamm, beantrage ich die Verbannung von Tiffany und Embry Call.“ Er hob eine Hand und sah in die Runde. Sue schloss sich ihm augenblicklich an. Ebenso der alte Quil Ateara III. Dann fiel sein Blick auf Sam. Dieser zögerte einen Augenblick. Dann ließ er den Kopf hängen und hob auch seine Hand. „Einstimmig“, flötete Billy. „Oh, auch das sehe ich anders“, meinte Jake und grinste nun seinerseits. „Sam hat hier nicht mehr zu suchen. Ich nehme seinen Platz ein und mache von meinem Vetorecht Gebrauch. Die Abstimmung wird verschoben.“ Entsetzt starrte der Rat auf den Jüngsten der Blacks. Quils Opa sagte mit seiner altersschwachen tiefen Stimme: „Es steht dir nicht zu, Sam aus dem Rat zu entfernen und seinen Platz einzunehmen, Junge. Deine Stimme hat hier kein Gewicht.“ Jake hatte nicht vor klein beizugeben. Er sah Sam tief in die Augen und befahl mental: „Gib deinen Posten an mich ab.“ Der andere Alpha knurrte wütend und sprang auf. „Niemals“, schrie er seinem ehemaligen Beta entgegen. Dabei vergaß er zu mental über zu gehen. „Du bist nicht der Alpha des Rudels.“ „Mach brav Sitz“, setzte Jake unbarmherzig nach. Sein Gegenüber bebte vor Zorn und explodierte. An seiner Stelle stand nun ein großer schwarzer Wolf vor dem anderen Leitwolf. Wütend knurrte Sam und wartete darauf dass sein Kontrahent sich ihm im Kampf stellte. Sue schlug sich die Hand ins Gesicht. Billy und der alte Quil seufzten frustriert auf. Ihr Ratsmitglied hatte gerade das Geheimnis um das Rudel rausposaunt und sich auch noch vor einer Außenstehenden verwandelt. Jake grinste noch breiter und sagte: „Danke Sam. Nun, da du das getan hast, können wir offen reden und diese Angelegenheit ein für alle Mal klären.“ Erst bei diesen Worten Begriff der Wolf, was er angerichtet hatte. Mit einem Kopfnicken, gab Jakob den Befehl Platz zu machen. Sofort drängte Embry seine erstarrte Mutter weg von dem Platz. Tiffany stammelte vor sich hin: „Ein Wolf. Sam ist zu einem Wolf geworden.“ Alle aus Sams Rudel knurrten und machten Anstalten sich ebenfalls zu verwandeln. Jake fuhr seinen Kontrahenten scharf an: „Halte deine Leute zurück. Das ist ein Kampf zwischen uns. Ein Kampf zwischen den Alphas. Oder bist zu feige dich mir in einem fairen Kampf zu stellen?“ Wütend grollte der schwarze Wolf und warf einen Blick zu seinem Rudel. Diese zuckten zusammen und sie traten wieder auf ihre Wachposten hinter den Ratsmitgliedern zurück. Dann warf Sam einen Blick zu seinem Kontrahenten und bleckte die Zähne. „Keiner mischt sich ein“, befahl Jake und zog sich rasch aus. Er hatte nicht vor seine Klamotten schon wieder zu schreddern. Er warf seine Sachen dem Wächter zu. Isaak fing alles auf und nickte ihm kurz zu, als sich ihre Blicke trafen. Dann verwandelte sich auch zweite Alpha. Der Rostbraune und der Schwarze grollten beide wütend auf und demonstrierten ihre Größe. Nur war Jake mittlerweile der Größere und Sam knurrte noch dunkler, als er das bemerkte. Ohne Vorwarnung griffen sie sich nun gegenseitig an und es begann eine erbitterte Schlacht um den Posten des Alphas. Beide mussten einige Bisse und Kratzer einstecken. Alle fieberten mit. Sams Rudel feuerte ihren Alpha an, während Jakes Leute stumm blieben und ihren Leitwolf unterstützten in dem sie sich an seine Anweisungen hielten und brav waren. Seth konnte es aber nicht lassen auf und ab zu hüpfen und gab dabei Geräuschen von sich wie: „Uh“ oder „Ah“, je nachdem was gerade passierte. Kopfschüttelnd sah der Rat dem Treiben zu und wusste nicht, wie sie die Kontrolle zurückerlangen konnten. Ihnen blieb nichts anderes mehr übrig als auf Sam zu setzen und zu hoffen. Nachdem die beiden Wölfe sich schon länger als eine Minute gegenseitig verletzten stieß Jake seinen Gegner mit der Schulter zur Seite. Sie gingen auf Abstand und drehten sich im Kreis. Sie waren fast gleich stark und keiner der beiden würde aufgeben. Jake glaubte Sam besiegen zu können, aber um welchen Preis? Wenn sie so weiter machen, könnte das tödlich enden. Er war aber nicht bereit so weit zu gehen. Auch Sam zögerte noch, alles zu geben. Da mischte sich Billy ein und befahl: „Sam, besieg ihn!“ Der Schwarze warf einen Blick zu dem Häuptling und winselte leicht. „Kämpf mit voller Kraft. Es kann nur einen Alpha geben“, tobte dieser. Sofort richteten sich Sams Augen auf Jake und in seinem Blick sah sein Gegner, die wilde Entschlossenheit bis zum Äußersten zu gehen. Der Schwarze schoss vor und sein Gegner baute sich zu voller Größe auf. Bevor Sam bei ihm war, befahl der Rotbraune: „Stopp!“ Er sprach mit der Doppelstimme des Alphas und sein Gegner blieb wie angewurzelt stehen. Wütenden knurrte Jake: „Du willst mich töten? Du bist eine Schande und nicht würdig der Alpha des Rudels zu sein.“ Einen Augenblick duellierte sie sich geistig. Dann befahl der Jüngste der Blacks: „Unterwirf dich!“ Sam zuckte und kämpfte gegen die Macht seines Kontrahenten. „Nein“, stieß er hervor und kämpfe verbissen weiter. „Unterwirf dich!“, diktierte Jake erneut und trat einen Schritt vor. Er verstärkte seine Stimme noch weiter und sah zu wie Sam langsam einknickte. Schnell trat er noch einen Schritt vor und wich den scharfen Zähnen seines Gegners aus. Der Schwarze hatte auf seine Kehle gezielt. Nun reichte es Jake aber und er gab alle seine Kraft frei. Mit der Macht des „wahren Alphas“ zwang er Sam erst in die Knie, dann auf den Rücken. Alle hielten den Atem an als Jake sich über dem am Boden liegenden aufbaute. Dieser kämpfte immer noch verzweifelt und versuchte sich der Kontrolle zu entziehen. Zum dritten Mal befahl Jakob: „Unterwirf dich!“ Der Schwarze erzitterte und bäumte sich ein letztes Mal auf. Dann brach sein Widerstand und er präsentierte dem Gewinner den Hals. „Tu es, töte mich“, flehte Sam mit zittriger Stimme. „Nein“, bestimmte Jake und dachte kurz nach. Rasch hatte er einen Entschluss gefasst und senkte den Kopf. Sam winselte erbärmlich und bereite sich darauf vor, diese Welt zu verlassen. Aber der erwartete Biss blieb aus. Er spürte, wie er am Hals angestupst wurde und dann zog sich Jake einfach zurück. Ungläubig starrten alle Jake an. Dieser trabte zu seinem Freund und verwandelte sich. Schnell hatte er sich wieder angezogen und drehte sich um. Auf dem Boden lag Sam in Menschengestalt und wusste nicht was er machen oder denken sollte. „Steh auf, Sam“, sagte Jake, benutzte aber nicht seine Doppelstimme. Irritiert setzte sich der andere auf und fragte: „Warum?“ „Ich hatte nie vor dich zu töten oder dein Rudel zu übernehmen“, offenbarte Jakob. „Hätte ich dich gebissen, dann wärst du nun kein Alpha mehr und ich hätte alle an der Backe, darauf kann ich echt verzichten.“ Er erlaubte sich ein fieses Grinsen. „Ich habe schon mehr als genug mit meinem eigenen Rudel zu tun.“ Dann wurde er erst und sagte: „Ich habe gewonnen und nehme mir mein Recht. Ab sofort ersetze ich dich als Mitglied des Rates. Was die Rudel betrifft so gelten von nun an andere Regeln. Ich bin der „Wahre Alpha“ und das Bindeglied zwischen dem Rat und den Rudeln. Ich behalte vorerst mein Rudel und du das deine.“ Ungläubig schüttelte Sam den Kopf. Er konnte nicht verstehen. Für was hatten sie gekämpft, wenn alles so bleiben sollte wie bisher? Jake grinste fies und offenbarte: „Ich kann deine Gedanken wieder hören, Sam, genau das wollte ich erreichen. So weiter im Text. Wir beide werden Alphas bleiben und jeder von uns behält sein Rudel, aber du wirst dich mir beugen. Du bist kein Anführer, aber du bist ein guter Hauptmann. Genau das habe ich mit dir vor. Alles läuft so wie bisher, nur unterstehst du jetzt mir und nicht mehr dem Rat. Alle Wölfe können sich von nun an frei entscheiden, welchem Alpha sie folgen wollen. Sollte sich noch ein Alpha erheben, so hat er, wie auch Sam, das Recht mich als den „Wahren Alpha“ herauszufordern und meine Position zu übernehmen. Desweitern wirst du meinem Rudel keine Befehle geben. Im Gegenzug mische ich mich bei deinem Rudel nicht ein. Das gilt natürlich nicht für Kämpfe gegen Vampire. Wenn was ist, regeln wir das untereinander. Ich bin sozusagen der General, du mein Offizier.“ Er hob den Blick und starrte die Ältesten an: „Ihr habt mir heute erneut gezeigt, wie wenig Verstand dieses Gremium hat. Dennoch muss ich mich mit euch rumschlagen. Ich bin der „Wahre Alpha“ und werde meine Aufgabe, mein Erbe, erfüllen. Die Rudel beschützen das Revier und alle Unschuldigen darin. Aber ich lasse mir nicht, so wie Sam, auf der Nase rumtanzen. Wir können gerne miteinander reden, aber von nun an habt ihr in den Angelegenheit der Rudel nur noch eine beratende Funktion. Ihr werdet keinen Wolf mehr verbannen oder diskriminieren. Das obliegt allein mir. Was die Verbannung von Tiffany Call betrifft mache ich von meinem Vetorecht Gebrauch. Sie ist kein Wolf. Angelegenheiten des Stammes bleiben bei euch. Ihr solltet aber gut nachdenken, bevor ihr mich verärgert, indem ihr die Mutter eines meiner Wölfe verbannt. Den Punkt „schwuler Sohn“ akzeptiere ich nämlich nicht. Wenn ihr keine anderen Anklagepunkte vorzubringen habt, dann hebe ich die Verbannung auf.“ „Das kannst du nicht machen“, stammelte Billy und war fassungslos. „Du hast uns gar nichts zu sagen. Wir akzeptieren dich nicht als Alpha. Sam versuche es erneut!“ „Sam“, sagte Jake und wandte sich an den Mann, der immer noch auf dem Boden saß. Dieser sah auf und erhob sich. Er warf einen Blick in die Runde und stellte sich rechts neben Jake auf. Ohne einen Befehl kam Bewegung in Sams Rudel und sie scharrten sich hinter ihrem Alpha. Auch Jakes Rudel versammelte sich hinter ihrem Leitwolf. Nun standen beide Rudel auf der einen Seite und auf der anderen der Rat, oder was davon noch übrig war. Jake schnaubte: „Du vergisst da den springenden Punkt, Dad. Wir sind die Krieger des Stammes. Ohne uns seid ihr nur zwei alte Säcke und eine Frau. Was wollt ihr denn gegen uns machen? Uns verbannen? Und wenn wir nicht gehen wollen, was dann? Wer soll uns denn rauswerfen? Ihr drei? Oder rennst du wieder zu Charlie und jammerst wie ein kleines Kind: Mein Sohn ist böse zu mir? Alle Wölfe unterstehen mir und ohne uns seid ihr nichts. Also denk nach, bevor du sprichst.“ Er schnaubte angewidert und meinte: „So viel zu, schwul sein heißt schwach sein. Ich muss nicht mal meine Hand erheben und habe dich in deinem eigen Spiel entmachtet. Spielt ihr nur weiter den Rat. Wir haben Wichtigeres zu tun. Wir beschützen die Unschuldigen und müssen unsere Grenzen sichern.“ Der Ältestenrat war absolut sprachlos. Ungläubig starrten sie die Wölfe an. Sie hatten diesen Putsch nicht kommen sehen und nun war es zu spät. Jake hatte die Macht übernommen. Sie konnten sich fügen oder untergehen. Sich gegen ihn zu stellen war aussichtslos. Alt Quil grinste auf einmal und meinte: „Es ist schon so lange her, dass wir einen „Wahren Alpha“ hatten. Verzeih mir Sam, aber du warft nie der „Wahre Alpha“ du warst nur der Beste, den wir hatten für den Job. Ich beuge mich dir, Jake.“ Dann hob er mahnend einen zitternden Finger: „Du hast mir heute bewiesen, dass auch ein schwuler Wolf ein Krieger sein kann. Ich für meinen Teil sehe keinen Grund mehr euch Steine in den Weg zu legen. Seht aber davon ab, das vor aller Augen zu machen. Alte Gewohnheiten sterben langsam.“ Entsetzt starrten Sue und Billy den Ältesten von ihnen an. Nun trat Leah vor und sagte zu Sue: „Mom, ich werde bei Jake bleiben. Mir und Seth ist es egal, mit wem er ins Bett steigt. Du hast uns doch zu Offenheit erzogen. Warum bist du nun so gegen Schwule?“ „Ich, ich“, stammelte Sue. Sie schluckte hart: „Ich will doch nur meine Kinder wiederhaben. Was Jake oder die anderen treiben ist mir doch vollkommen egal. In dem Punkt schließe ich mich Quil Ateara III an. Solange sie das nicht in der Öffentlichkeit machen und ich es nicht sehen muss, ist es mir egal.“ Irritiert schüttelte Leah den Kopf: „Ich verstehe nicht? Ich bin Jake aus freien Stücken gefolgt, um von Sam weg zu kommen. Was hat das jetzt damit zu tun, dass wir keine Familie mehr sind.“ Sue deutete auf Isaak. Ihr Augen verengten sich zornig und sich klagte ihn an: „Er. Er hat mir meine Kinder gestohlen. Er ist der Teufel in Menschengestalt.“ Alle sahen zu dem Wächter und dieser hob den Blick: „Ich habe niemandes Kinder gestohlen. Diesen Vorwurf weise ich zurück.“ Irritiert sahen alle zwischen den beiden hin und her. Dann machte es klick bei Jake und er schlug sich die Hand gegen die Stirn. „Dad? Kannst du das aufklären?“ Billy, der langsam zurückgewichen war, blieb stehen als sich alle Augen auf ihn richteten. Stur starrte er zurück und sagte kein Wort. „Das ist auf deinem Mist gewachsen, oder Dad?“ Black Senior blieb weiterhin stur und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist echt ein Heuchler“, sagte der Leitwolf und schüttelte den Kopf. „Isaak hat dich geheilt. Kamden und ich haben dir bewiesen, dass Schwul sein nicht das Ende der Welt ist und du machst einfach weiter? Wie Isaak es dir schon geschrieben hat: Wenn du diesen Weg weiter gehst, dann wirst du alles verlieren. Er hat es nur gut gemeint und ich habe keine Lust mehr, dich andauernd in Schutz zu nehmen. Am besten unserer Wege trennen sich hier. Ich werde mit dem Rat zusammenarbeiten, aber nur solange du kein Teil mehr davon bist.“ Dann wandte er sich einfach ab und sagte zu Sue: „Ich weiß nicht, was mein Alter dir gesagt hat. Aber Leah und Seth waren die Nacht bei Isaak und mir, weil es Stress zwischen den Rudeln gab. Daran trägt auch Billy die Schuld, er hat Sam auf mich und Kamden gehetzt. Wir wollten nur die Situation nicht noch weiter anheizen. Jetzt, da das geklärt ist, können sie gerne wieder heim gehen. Damit habe ich auch wieder meine Ruhe.“ Seth trat vor und sagte: „Ich bleibe bei euch. Ich bin alt genug um selbst zu entscheiden, wo ich wohne.“ „Nein“, kam es gleich aus drei Kehlen. Leah, Sue und auch Jake hatten synchron widersprochen. Etwas ängstlich sah die älter Frau auf dem Alpha. Dieser nahm sich den Jungwolf zur Brust. „Du geht wieder nach Hause und damit basta. Du wirst auch wieder zur Schule gehen.“ Mit einem Grinsen füge er hinzu: „Wenn du brav bist, dann darfst du uns auch besuchen kommen.“ „Echt?“, fragte Seth und hüpfte aufgeregt auf und ab. „Wenn Sue es erlaubt, darfst du auch mal über Nacht bleiben. Also schön lieb sein.“ Der Jungwolf salutierte und flötete: „Ja, Chef.“ Jake sah Leah an. Diese zuckte mit den Schultern und gestand: „Ich werde wieder nach Hause gehen, aber ich denke schon länger darüber nach, mir ne eigene Bude zu suchen.“ „Das musst du mit deiner Mutter klären. Leute, ich bin nicht euer Herrscher oder euer Kindermädchen. Klärt eure Angelegenheiten selbst“, maulte der Alpha. Sam grinste fies und tätschelte ihm die Schulter. „Du wolltest den Job, dann musst du auch mit den Konsequenzen leben.“ Sie lachten alle und auch Jake stieg mit ein. Nur einer rührte sich nicht. Isaak stand mit geschlossenen Augen da und war weit weg in Gedanken. Einen Augenblick später erstarb Jakes Lachen und er wurde kreideweiß im Gesicht. Die Welt um ihn herum wurde grau und er sah alle Tod am Boden liegen. Entsetzlich entstellt und wie von einem wilden Tier mit scharfen Krallen zerrissen. Alle bemerkten das Entsetzen ihres Alphas und erstarrten. Schnell suchte Jake den Blick seines Freundes, aber dieser war schon auf der Suche nach der Gefahr. Plötzlich ruckte eine Hand des Wächters hoch und zeigte Richtung Osten. „Ein Rudel von 13 Werwölfen nähert sich der Grenze des Rudels. Sie werden in drei Stunden bei uns sein.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)