Demons von Ayane88 ================================================================================ Kapitel 12: Wir sind Negan -------------------------- Ich wusste nicht was aus den anderen Saviors wurde. Als ich ging, war das mein Zeichen, dass auch sie einen neuen Abschnitt antreten konnten. Von daher hatte ich meine Schuldigkeit getan. Dennoch nahm ich mir an meinen Freund ein Beispiel: Immer wenn Fremde in Gefahr waren, rettete ich sie. Ich wurde sozusagen ein unabhängiger Savior und führte Negans Erbe weiter. Auch mit Lucille verband mich nun einiges. Da ich auf mich gestellt war, sah ich wohl eine Verbündete in ihr. Nicht nur das, ich erkannte Negan in ihr wieder. Ja, das mochte sonderlich klingen. Aber nun verstand ich, warum er so an diesem Baseballschläger hing. Ich ertappte mich sogar, wie ich mit ihr sprach. Sie wurde mein Ersatz für meinen Liebsten. Wenn man zu lange für sich ist, wird man zunehmend seltsamer. Vor einigen Tagen hatte ich zwei Mädchen, ich schätze sie auf etwa sechszehn bis achtzehn, vor einigen Beißern gerettet. Sie waren ziemlich aufgebracht, also versuchte ich sie zu beruhigen. Ich war zwar ein Einsiedler, aber nicht herzlos. „Hier trinkt das“, ich reichte ihnen zwei Becher Tee, die ich zubereitet hatte. Mein letzter Streifzug war recht erfolgreich gewesen. Sogar Süßigkeiten hatte ich gefunden, die ich den beiden auch anbot. „Danke“, sagte Kelly, wie sie sich vorstellte. Sie hatte schwarze Haare, sonnengebräunte Haut und braune große Augen. Würde ich auf Frauen stehen, wäre sie bestimmt mein Typ gewesen. Sarah, die andere, war auch eine Schönheit, mit ihren blonden gelockten Haaren, den Sommersprossen und blauen Augen. „Woher kommt ihr genau?“, erkundigte ich mich. „Wir hatten ein Lager, weiter weg von deinem“, Sarah zeigte nach Norden. „Allerdings … sind wir die einzigen Überlebenden.“ „Das klingt furchtbar. Was ist passiert?“ Kelly blickte betreten auf ihren Becher. „Ich weiß nicht, was das für Personen waren. Anfangs dachten wir, dass es Beißer wären. Doch sie waren anders. Wir haben ihre Stimmen gehört, sie flüsterten. Ihr Anführer war ein Hüne. Er meinte, er werde alles aus dem Weg räumen, was ihn stört und hinderlich ist. Ein paar von uns wollten sich nicht verdrängen lassen, doch sie metzelten einen nach dem anderen nieder. Sarah und ich konnten entkommen. Ich weiß immer noch nicht genau wie. Jedenfalls …“ Sie holte tief Luft. „Er fasselte etwas von Rache, dass er diesen Typ mit Lederjacke umbringen wird und seine gesamte Truppe. Völlig wirr redete er das vor sich hin.“ „Ja“, mischte sich nun Sarah ein „er sagte einen Namen.“ Lederjacke? Könnte es sein? Nein, unmöglich. Ich schüttelte den Kopf. „Wie ….“, begann ich zaghaft „lautete der Name?“ „Hmm, ein Name mit N. Ne … ja genau Negan.“ Fast hätte ich den Kessel umgeworfen. Negan! Mein geliebter Partner lebte! Nach all den Jahren, die vergangen waren. All die Male, die ich wieder und wieder nach ihm Ausschau gehalten hatte. In der Hoffnung ihn da draußen zu finden. „Wohin sind sie gezogen?“, kam es lauter aus mir. „Ähm … willst du etwa dahin?“ „Das ist purer Selbstmord“, resultierte mir Sarah. „Das ist mir gleich. Ich muss dahin“, ich sah sie an „bitte, sag es mir. Negan er …“ Sein Gesicht erschien vor meinem geistigen Auge. Auch wenn sehr viel Zeit vergangen war, so hatte ich mir sein Aussehen genau eingeprägt und würde es niemals vergessen. „Er ist mein Partner, die Person, die ich liebe, mehr als mein eigenes Leben“, brachte ich es endlich auf den Punkt. Sowohl Sarahs als auch Kellys Augen wurden groß. „Ja, ich bin homosexuell“, brummte ich. „Nein, das ist es nicht. Das ist für uns kein Problem, wir sind doch keine ewig Gestrigen. Es ist nur, dass mich dein Mut beeindruckt. Wir haben lange nicht mehr so viel Selbstlosigkeit erlebt. Selbst unsere einstige Gruppe dachte meistens nur an ihr eigenes Wohl. Sarah war anders, daher wurden wir Freundinnen. Vielleicht war es nur ein Lauf der Zeit, dass unsere Truppe den Erdboden gleich gemacht wurde. Ich kann dich verstehen. Wir hatten unsere Partner leider beide verloren. Du liebst ihn wohl sehr.“ Die beiden nickten sich zu. „Sie sind diese Richtung gegangen, immer weiter zu einer Festung. Wir haben gehört, dass da wohl die Gruppe samt Negan ist, die dieser unheimliche Typ vernichten will.“ „Ich danke dir“, mein Mund formte ein Lächeln. Sie fragten mich, ob sie mich begleiten sollten, doch ich lehnte ab. Ich hatte ja Lucille. „Bleibt ihr hier in Sicherheit.“ In meinen Gedanken war nur noch er. Hoffentlich kam ich nicht zu spät. Automatisch beschleunigte ich meine Schritte. Ich war mittlerweile recht gut geworden Spuren zu lesen und erkannte, dass ich auf der richtigen Fährte war. „Es müssen viele sein“, ich schluckte angesichts der Fußspuren. Was wenn seine Truppe dem nicht Stand hielt? Ich wollte ihn nicht verlieren, bevor ich ihn überhaupt wieder gefunden hatte. ***** Nachdem Negan, unter Carols Anleitung, Alpha getötet hatte, standen nun weitere Probleme bevor. Beta, ihre einstige rechte Hand, würde bestimmt auf Rache sinnen. Doch gerade kümmerte er sich um Alphas Tochter Lydia. Diese hatte so viel unter ihrer Mutter leiden müssen, dass sie nun all ihre Wut, den Hass und die Trauer rauslassen konnte. Sie umarmte Negan, der ihr nun zur Seite stand. „Es ist okay, Lydia“, flüsterte er. „Ich hasse sie“, schluchzte das Mädchen. „Das ist auch dein gutes Recht, aber es ist wichtig, dass du all diese Gefühle zulässt. Glaub mir, sonst wird es dich innerlich auffressen.“ Sie sagte nichts, sondern drückte ihn näher an sich. In dem Moment war Negan wie die Vaterfigur, die sie sich so sehr gewünscht hatte. „Danke“, raunte sie zurück. Es war eines der wenigen Male, dass Negan dieses Wort hörte. Auch Daryl hatte sich nicht bei ihm bedankt, obwohl er ihn gerettet hatte. Gut, wahrscheinlich hasste ihn dieser ohnehin. Lydia ließ Negan los und beide setzten sich auf den Fenstersims. „Verzeih mir, dass ich eben so eklig zu dir war. Ich wollte dich nicht beleidigen.“ „Jetzt mach dir keine Gedanken. Ich bin Schlimmeres gewohnt. Die meisten hier hassen mich und ja, viele wünschen mir bestimmt den Tod an den Hals.“ „Trotzdem“, Lydias Blick verfinsterte sich „das hast du nicht verdient. Du hast mich damals gerettet.“ „Schon okay.“ Er nahm ihre Hand und nickte. Alles was Negan wollte, war ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine war. Lydia lehnte ihren Kopf an seine Schulter und er strich ihr beruhigend über das Haar. Innerlich fühlte er einen Stich, denn er musste unwillkürlich an Juls denken. „Negan?“ „Ja?“ „Sei ehrlich … du leidest ebenso wie ich“, sprach Lydia es aus. „Was hast du vor dem hier erlebt?“ Negan war überrascht von ihrer direkten Art. Schließlich seufzte er. Lydia war, neben Judith, die einzige Person, die er zu seinen Verbündeten zählen konnte. Und ja, er mochte sie. Von daher schien es okay zu sein. Also weihte er sie ein. Zunächst erzählte Negan ihr von Lucille und wie sehr er diese verletzt hatte. Wie er schließlich diesen x-beliebigen Baseballschläger fand, auf den er so vieles übertrug. "Nachdem ich eine Weile für mich war, fand ich eine Gruppe. Wirklich organisiert war diese nicht. Ich übernahm sie und baute sie im Alleingang auf. Wir nannten uns die Saviors und wollten Menschen beschützen. Jedoch waren meine Methoden alles andere als richtig. Ich habe sehr viele verletzt. Nach meiner größten Sünde, fand ich diesen Mann im Wald. Allein, er wäre fast von einem Beißer gefressen wurden. Ich nahm mich seiner an. Anfangs war er nur ein weiterer Rekrut. Doch irgendwann änderte sich das. Wir wurden Freunde. Ich konnte ihm so vieles anvertrauen. Er schaffte es, sich einen Durchgang zu erkämpfen und meine inneren Barrieren zu durchbrechen. Eines Tages realisierte ich, dass ich mehr für ihn empfand. Ich, der jedem Rockzipfel hinter jagte, hatte mich tatsächlich in einen Mann verliebt.“ „Wow“, sie öffnete erstaunt den Mund „damit hätte ich nicht gerechnet.“ „Da geht es dir wie mir“, Negan lächelte „aber es ist wahr. Juls war anders als mancher Kerl, den ich so traf. In vielerlei Hinsicht. Doch er übertraf sie auch alle. Sein Mut, seine Courage, seine Aufopferungsbereitschaft waren einmalig. Plötzlich träumte ich von einem Leben außerhalb dieser ganzen Scheiße. Nur er und ich irgendwo im Wald oder einem leerstehenden Gebäude. Juls war meine Familie geworden. Allerdings wusste ich, dass dies alles auf Zeit war. Dann stand der Krieg mit Rick an, wo er mich überwältigte. Sieben Jahre war ich ein Gefangener. Viele Bewohner Alexandrias sahen auf mich hinab. Ich war weniger wert, als eine Küchenschabe. Bis Carol mir diese Chance ermöglichte. Tja und jetzt bin ich hier. Ich denke jeden Tag an Juls. Meine größte Angst ist, dass er es nicht überlebt hat.“ „So wie du ihn beschreibst, scheint er taff zu sein“, versuchte ihn Lydia Mut zu zusprechen. „Ja, das ist er. Es sind jedoch so viele Jahre vergangen. Ich konnte mich nicht einmal richtig verabschieden. Gut, ich habe ihn einen Brief geschrieben. Allerdings weiß ich selbst da nicht, ob er ihn je erhalten.“ Sie sahen einander an. Beide verband viel, denn Lydia wusste zu genau, wie es sich als Außenseiterin anfühlte. Sponsor werden und Werbung komplett deaktivieren „Weißt du, wahrscheinlich werde ich diese Basis hier verlassen“, gestand ihr Negan. Langsam war er müde geworden. Er hatte seine Schuldigkeit getan und war es leid sich seinen Platz erkämpfen zu müssen. „Dann will ich mit dir kommen“, lenkte Lydia ein „bitte. Ich habe sonst niemanden mehr.“ Eine Weile konnte er darauf nichts erwidern. Sie war ein Teenager … Andererseits war sie für ihr Alter recht weit und konnte auf sich aufpassen. Hinzu kam, dass Negan sich verändert hatte. Er war sanfter geworden. Wahrscheinlich steckte dies schon immer in ihn. „Na gut“, lenkte er ein. Ihre Augen funkelten auf und sie umarmte ihn erneut. „Danke.“ „Ach …“, winkte Negan ab. „Angriff“, schrie plötzlich jemand. Lydias Körper zuckte und Negan hielt sie fest. Nein, er würde weder sie noch Judith verlieren. Er hatte schon zu viel in seinem Leben verloren. „Wir müssen gehen.“ Lydia nickte Sie standen auf, im Inbegriff den anderen zu helfen, doch bevor Negan den Raum verlassen konnte, stand er plötzlich vor Daryl. „So du willst dich also verdrücken?“ „Nein, da denkst du falsch.“ „Ach komm, wirklich verlassen kann man sich auf jemanden wie dich nicht. Du machst doch eh was du willst. Bestimmt war es auch so eine Laune von dir mich zu retten.“ „Daryl!“ Lydia wurde lauter. „Ist schon gut“, Negan rollte mit den Augen „ich hab schon einiges an Scheiße gehört und über mich ergehen lassen, dass ich fast das örtliche Scheißhaus sein könnte. Also Daryl, dann scheiß dich mal weiter auf mir aus, wenn es dir Spaß macht. Doch vielleicht solltest du deinen Drang etwas zurückschrauben, weil wir gerade überrannt werden und dann Futter für die Beißer sind.“ Daryl schnaufte. Einige Sekunden starrte er Negan an. Und plötzlich geschah etwas, womit weder Lydia noch er gerechnet hätten: Daryl gab Negan die Hand! Selbst Lydia stand perplex auf der Stelle und wusste nicht, was sie sagen sollte. Ein wenig misstrauisch schüttelte Negan Daryls Hand. „Nur dass das klar ist, die besten Freunde werden wir in diesem Leben bestimmt nicht mehr. Dennoch werde ich den anderen zu Liebe Frieden mit dir schließen. Außerdem stehe ich in deiner Schuld.“ „Ich bin okay damit. Schuldig bist du mir jedoch nichts, es war mein Wille dich zu retten.“ „Jungs“, rief Lydia. Die beiden nickten sich zu. Unterwegs konnte Negan noch Judith vor einer Horde Beißer bewahren. Endlich konnte er zeigen, zu was er fähig war. Dass er keineswegs nur Köpfe einschlagen, sondern ebenso Menschen vor dem Tod bewahren konnte. Sie schlugen sie gemeinsam durch die Meute – Daryl, Negan, Judith, Lydia und all die anderen, die einst seine Feinde waren. Es wurde sein härtester Kampf, bei dem sie letztendlich zu drastischen Mitteln greifen mussten. ***** „Oh nein, komme ich zu spät“, sprach ich laut aus. Die Basis, sie brannte! Bevor ich meine Sinne verlor, erkannte ich, dass bereits Menschen entkommen waren. Nur die lebenden Toten schmorrten in dem Höllenfeuer. Die Überlebenden husteten und waren völlig geschafft. „Negan, Negan“, ein kleines Mädchen weinte. „Wo ist er?“, ich überlegte nicht lange. „N-noch da drin. Er hat uns gerettet. Aber dieser Mann, er meinte, dass er Negan mit in den Tod nehmen wird.“ Da hatte er sich aber geschnitten. Ich rannte los, Lucille an meiner Seite. „Hey, warte, sei vorsichtig!“ Ich war von einem Meer aus Flammen umgeben. Doch ich konzentrierte mich, denn ich hatte es ihm versprochen. Schließlich vernahm ich Stimmen. „Du wirst hier nicht mehr raus finden. Nein, du wirst mit mir verbrennen.“ Endlich sah ich sie. Der Typ war wirklich ein Hüne und extrem unheimlich mit seiner Maske aus der Haut der Beißer. Wo war Negan? Da! Ich keuchte auf, mein Liebster lag auf den Boden mit einer Kopf Verletzung. Mit aller Kraft stürzte ich vor, schwang Lucille und schlug diesem widerlichen Dude in die Seite. Er verzog sein Gesicht. „Negan jetzt!“ Mein Freund kämpfte sich empor, während ich mit aller Mühe den Feind festhielt, der mir weitaus überlegen war. Ich reichte Negan seine Lucille. Ungläubig über mein Erscheinen, blinzelte er mich an und hustete. „Juls … du. Ist das ein Traum?“ „Jetzt mach schon! Ich kann ihn nicht mehr lange halten.“ Er sammelte sich, legte all seine Kraft in Lucille und schlug zu. Irgendwann ging er zu Boden und Negan verfiel in einen Blutrausch. Wieder und wieder traf Lucille den Kopf des Monsters, bis nur noch Brei übrig war. „Schnell“, wies ich ihn an. Die Flammen waren stärker geworden. Ich schlang meine Arme um Negans Taille. „Juls, bitte … rette dich, lass mich hier. Du …“ „Ssscht“, machte ich „entweder wir beide oder keiner. Ich werde dich nicht noch einmal verlieren.“ Kurz vor dem Ausgang des Flammeninfernos griffen Hände nach uns. Ein paar der Gruppe, löschten das Feuer, was Negans Jeans erfasst hatte. Ausgezehrt fielen wir zu Boden. „Negan“, zwei Mädchen und ein Mann, den ich als Daryl wiedererkannte, kamen zu uns. „Ist er okay?“ „Ich … weiß nicht“, meine Stimme versagte. Mit einem Mal wurde mir schwarz vor Augen. Ich wachte in einem Bett auf. Wo war ich genau? Vorsichtig richtete ich mich auf. „Warte“, hörte ich eine weibliche Stimme sagen. Es war eines der Mädchen, die neben meinen Bett saßen. „Du bist noch ziemlich geschwächt.“ „Negan …“, war das Einzige, was ich sagte. Ich wollte ihn sehen. Mein Herz verkrampfte sich, da ich Angst hatte, dass er eventuell gestorben war. Das Mädchen, was sich als Lydia vorstellte lächelte und deutete mit den Kopf nach rechts. Ich folgte ihrem Blick und erkannte ein zweites Bett, in dem er lag! „Negan schläft, aber er hat überlebt. Es war einfach zu viel für ihn gewesen. Aber er wacht bestimmt bald auf, gib ihm etwas Zeit. Übrigens … ich weiß, wer du bist. Negan hat mir viel von dir erzählt. Ich lasse dich dann mal allein.“ Lydia verließ das Zimmer. Ich streckte meine Hand aus und umfasste sanft die meines Geliebten. „Verzeih mir“, Tränen traten in meine Augen „ich wollte dich schon viel früher finden. Viel zu lange habe ich auf dich verzichten müssen, wäre an dem Verlust fast zugrunde gegangen. Einzig Lucille hat mir geholfen diese Zeit zu überstehen. Ich will nie wieder ohne dich sein. Negan, ich liebe dich … über alles!“ Keine Reaktion. Lydia hatte wohl recht. Doch bevor ich mich zurücklehnen konnte, formte sein Mund ein breites Grinsen. „Easy peasy“, brachte er mit geschwächter Stimme hervor „siehst du, Boy? Mich haut so leicht nichts um. Ich habe Eier aus Stahl und du auch, egal ob nun mental oder körperlich. Eier sind Eier.“ „Spinner“, ich kicherte und sah ihn an. Meine Hand strich über Negans Gesicht. „,Und ein Boy bin ich eigentlich nicht mehr, ich bin neunundreißig.“ „Scheiße, du siehst aber immer noch aus wie ein Twen, du Vampir.“ „Aber wenn du es willst, bin ich dein Boy.“ „Daddys Boy?“, meinte Negan amüsiert. Ich gab ihm einen leichten Klaps auf die Schulter. „Nein, Negans … allerdings wenn du auf solche Kinks stehst …“ „Na komm her“, Negan lächelte, genau dieses Lächeln, was mir damals alle Sinne raubte. Ich stand vorsichtig auf und legte mich neben ihn. Sein Arm schlang sich um mich. „Ich dachte, dass ich dich nie wiedersehe“, gestand er mir „hätten Judith und Lydia mir keine Hoffnung gegeben … Es tut mir leid, ich hätte dich nicht unterschätzen dürfen. Tief in mir, wusste ich wohl, dass du mich findest. Scheiße, ich habe dich so vermisst. Diese verdammten sieben Jahre habe ich immer nur an dich gedacht. Ja, du warst mein Hoffnungsschimmer am fucking Firmament. Mein Held“, sein Finger berührte meine Lippen. „Ich liebe dich.“ Endlich küsste er mich. All die Jahre hatte ich von diesem Augenblick geträumt. „Du bist die Zukunft“, flüsterte Negan in mein Ohr. Ein Jahr verging und die Bewohner Alexandrias hatten ihm endlich verziehen. Sie boten uns einen Platz in der Gemeinschaft, doch wir waren lieber für uns. Nichtsdestotrotz besuchten wir Alexandria manchmal. Lydia begleitete uns. Sie wurde unsere Tochter. Auch wenn es keine amtliche Bescheinigung in dieser Welt gab, adoptierten wir sie. Und Judith? Sie war recht glücklich ihren Onkel Negan und Daryl zu haben, wie sie beide inzwischen nannte. Auch die zwei freundeten sich allmählich an, wenn sie wohl nie beste Freunde wurden, kamen sie nun miteinander aus. Was war mit mir? Ich hatte meinen Platz in dieser Welt gefunden: Ich war Juls, aber ebenso Negan, genauso wie er, zwar er selbst war, doch auch Juls. Wir waren eins. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)