Smallville-Expanded - 09 von ulimann644 (Legerdemain) ================================================================================ Kapitel 1: ZATANNA ZATARA ------------------------- Bereits wenige Wochen später war für Christian und Alicia bereits wieder der Universitätsalltag eingekehrt. Darum war Christian froh, als endlich das Wochenende vor dem Donnerstag herangekommen war an dem Alicia ihren einundzwanzigsten Geburtstag feiern würde. Sie würden gemeinsam eine große Party in seiner Villa geben. Immerhin wohnten sie nun seit über einem Jahr zusammen dort. Anfangs hatten Alicias Eltern gar nicht viel von dieser Idee gehalten. Besonders Jerome Sterling hatte versucht zu insistieren. Erst nach einem längeren Gespräch mit seinem Onkel Jason hatte Jerome seinen Widerstand aufgegeben. Dabei verstand ihn Christian natürlich. Alicia war sein einziges Kind und er liebte Alicia mehr als alles Andere. Sowohl er, als auch Alicia hatten ihm und seiner Frau versprochen sie regelmäßig in Smallville zu besuchen und ihnen versichert, dass sie auch jederzeit in der Villa willkommen seien. An diesem Wochenende war Alicia nicht mit ihm, sondern mit Samantha nach Smallville gefahren. Er selbst hatte so die Gelegenheit sich um die Party-Vorbereitungen zu kümmern. Außerdem wollte er noch das Geschenk für Alicia abholen. Zudem hatte er sich versichert, dass der Verlobungsring immer noch sicher im Wandsafe seines Arbeitszimmers untergebracht war. Bester Laune betrat Christian also an diesem Samstagmorgen das exquisite Schmuckgeschäft DI MACCIO am Luthor Plaza. Dort hatte er eine chinesische Doppelkette gekauft. Die Anhänger ließen sich zu einem einzigen ineinander stecken oder aber getrennt an zwei Ketten tragen. Es war Tradition eine davon selbst zu tragen und die andere einem geliebten Menschen zu schenken. Christian war der Meinung, dass Alicia diese romantische Geste besonders schätzen würde. Zwischenzeitlich fragte er sich was in der Zukunft aus der Kette geworden sein mochte, denn bei seinem Körpertausch mit seinem älteren ich hatte er sie weder an sich, noch an Alicia gesehen. Doch er war nur zwei Tage in seiner Zukunft gewesen. Also konnte er nicht mit Sicherheit sagen, ob sie noch in ihrem Besitz war. Mit einem freundlichen Lächeln schritt er auf die Besitzerin des Geschäfts zu. Sie erkannte ihn sofort wieder denn immerhin zählte er zu den reichsten Menschen der Erde. Die Frau mittleren Alters schritt auf ihn zu und erkundigte sich zuvorkommend: „Mister Von Falkenhayn. Was kann ich für Sie tun?“ „Ich möchte die chinesische Doppelkette abholen, die ich bei Ihnen gekauft habe.“ Die Frau zog die Augenbrauen zusammen und das Lächeln auf ihrem Gesicht verlor sich. „Aber das verstehe ich nicht. Sie haben die Kette doch abholen lassen. Vor gerade zehn Minuten erst legte mir eine junge Angestellte Ihrer Firma ihren Ausweis und eine von Ihnen unterschriebene Vollmacht vor.“ Christian zog die Stirn in Falten. „Das verstehe nun ich wiederum nicht. Denn ich habe niemanden damit beauftragt die Kette abzuholen. Können sie die Person beschreiben?“ Der Besitzerin des Geschäfts schien der Vorfall sehr peinlich zu sein, denn sie wurde unruhig, als sie erwiderte: „Ich weiß nur, dass sie auffallend hübsch war. Sie hatte langes, schwarzes Haar hatte und strahlend blaue Augen. Schlanke hochgewachsene Statur. Wünschen Sie, dass ich die Polizei rufe?“ Christian seufzte schwach. „Nein. Ich fürchte, das hat gar keinen Sinn. Diese Frau wird vermutlich bereits über alle Berge sein.“ „Ich werde Ihnen natürlich den Betrag erstatten, den sie gezahlt haben.“ Christian winkte ab. „Ich komme später darauf zurück. Aber persönlich. Vielleicht haben Sie ja etwas anderes, das meiner Freundin gefallen könnte.“ Die Besitzerin wirkte erleichtert. „Ich bin ganz sicher, wir finden etwas.“ Christian verabschiedete sich von der Frau. Vor dem Geschäft blieb er für einen Moment ratlos stehen. Wer wusste von dem Kauf - und wer war so scharf auf die Kette? Ohne zu einem Ergebnis zu kommen fuhr er zum Falkenhorst. So wurde der Firmensitz von Falken-Industries allgemein genannt. Da er schon einmal in der Nähe war, konnte er kurz hereinschauen. Samstags wurde hier bis zum Mittag gearbeitet. Wenn er richtig informiert war, dann fand heute außerdem ein Einstellungsgespräch statt. Die Firma hatte kurzfristig die Stelle für einen weiteren Firmenanwalt ausgeschrieben. Das bedeutete, dass Fynn Everett Specter auf jeden Fall anwesend sein würde. Als Christian mit seinem schwarzen Pickup in die Tiefgarage einfuhr, begann der Wagen zu vibrieren und der Motor stotterte einige Male. Christian schaffte es gerade noch, den Wagen anständig auf einem freien Platz abzustellen, bevor der Wagen noch einmal wild ruckte und der Motor von sich aus erstarb. „Verdammt noch mal“, fluchte Christian still vor sich hin. „Ist das heute wieder einer dieser Tage?“ Er zog die Handbremse, nahm den Schlüssel und verließ den Pickup. Ohne an den Overall zu denken, den er für Notfälle immer dabei hatte, öffnete er die Motorhaube und schritt zur Front des Wagens. Kaum hatte er die Haube angehoben, platzte eine Leitung und er wurde von oben bis unten mit Öl besudelt. Wütend die Haube zuschlagend sah der junge Mann an sich herab. „Na Spitze, der Anzug war brandneu. Und ja – das ist einer dieser Tage.“ Sich erst jetzt wieder an den Overall erinnernd verzog Christian ironisch die Lippen und dachte: Ich hätte ihn vorher anziehen können. Habe ich aber nicht. Weil ich blöd bin. Rasch schälte er sich aus Jackett und Hemd, feuerte die Krawatte auf die hintere Sitzbank und schlüpfte danach rasch in den weiten, grauen Overall. Zum Glück hatte er in dem Penthouse des Falken-Towers eine Suite mit einem gut sortierten Schrank. Für Notfälle, wie diesen hier. Eine Dusche zuvor würde auch nicht schaden. Als er fertig war, warf er einen Blick auf die rote Football-Kappe, die ebenfalls im Wagen lag. Noch aus seiner Zeit bei den Smallville-Crows. Kurzentschlossen setzte er sie auf. Vielleicht merkten dann die meisten seiner Angestellten nicht, was ihm widerfahren war und er kam unbemerkt in seine Suite. Er nahm die Brieftasche mit seinen Papieren und der Schlüsselkarte für das Penthouse aus seinem Jackett. Mann, sehe ich vielleicht aus, dachte Christian dabei und musste gegen seinen Willen grinsen. Meine eigene Mutter würde mich nicht erkennen. Für einen Moment wurde Christian etwas ernster. Tief durchatmend setzte er sich in Trab, in Richtung der Aufzüge. Dabei dachte er unwillkürlich daran, was ihm bei seinem ersten Besuch hier widerfahren war. So etwas fehlte ihm heute noch. Noch zehn Meter von den Aufzügen entfernt, hörte er hinter sich Reifen quietschen. Jemand fuhr hier unten mit eindeutig überhöhter Geschwindigkeit. Weiter auf die Aufzüge zuhaltend beobachtete Christian einen roten Sportwagen, der in geradezu halsbrecherischer Geschwindigkeit eingeparkt wurde. Auf den Rufknopf drückend sah er, wie eine junge sportliche Frau in elegantem, dunklen Kostüm aus dem Wagen stieg. Sie rief ihm zu, er möge warten und kam rasch näher. Dabei wunderte sich Christian zum wiederholten Mal, wie Frauen es schafften auf High-Heels ein derartiges Tempo zu entwickeln. Er blieb zwischen den Schiebetüren des Aufzugs stehen und wartete geduldig bis die junge Frau bei ihm war. Dabei taxierte er sie mit kurzen prüfenden Blicken. Ihre Hände wirkten gepflegt. Ebenso wie ihr glattes, schwarzes Haar. Erst jetzt stellte er fest, dass die junge Frau mit Hilfe der hohen Absätze kaum kleiner war, als er. Sie musste also auch ohne ihre High-Heels um die 1,80 Meter groß sein. Die blau-grauen Augen passten zu ihr, wie Christian fand. Sie machten einen wachen und intelligenten Eindruck. Sie mochte vielleicht zwei bis drei Jahre älter sein als er. „Vielen Dank, junger Mann“, sagte sie mit melodischer - nicht zu heller Stimme. Der Tonfall vermittelte dabei den Eindruck, dass sie sehr genau wusste was sie wollte. „Kein Problem“, erwiderte Christian und schenkte ihr ein Lächeln. Bevor er die Gelegenheit bekam, einen der Etagenknöpfe zu drücken wählte die junge Frau die 36. Etage aus. Dort wollte er ohnehin aussteigen. Dann rückte sie etwas von ihm ab und musterte ihn missbilligend. Nach einem Moment sagte sie kritisch: „Sie sehen aus wie ein Ferkel, Mister. Muss das denn sein?“ Christian schüttelte nur den Kopf und ein Gefühl von Déjà-vu überkam ihn. Denn dies war derselbe von vier Aufzügen, die man benutzen konnte, den er bei seinem ersten Mal benutzt hatte. Er beobachtete die Frau dabei, wie sie rasch den Knopf drückte, der den Aufzug zwei Etagen unter der oberen Etage anhalten würde. Noch bevor er herausfinden konnte weshalb, hielt der Aufzug bereits an und die Frau forderte ihn auf: „Steigen Sie aus. Ich habe das wichtigste Vorstellungsgespräch meines Lebens vor mir und ich möchte nicht gleich als eine Frau in Erinnerung bleiben, die mit einem solchen Schmutzfink ankam.“ Christian überlegte nur kurz bevor er breit grinste und tatsächlich kommentarlos ausstieg. Dabei versenkte er seine Hände tief in die Seitentaschen des Overalls. „Das verstehe ich natürlich, Miss.“ „Das war auch Ihr Glück, Mister.“ Im nächsten Moment schlossen sich die Türen des Aufzugs und beinahe hätte Christian begonnen schallend zu lachen. Dieser Aufzug brachte ihm einfach kein Glück. Demonstrativ legte er seine Hand auf den Rufknopf für den benachbarten Aufzug. Mit dem anderen würde er nie wieder fahren. Lieber alle 36 Etagen über das Treppenhaus. Als Christian endlich die obere Etage erreicht hatte, verließ er eilig den Aufzug. Am Empfang erkannte er die junge Frau, die mit dem Rücken zu ihm stand und sich mit Leah van Cleef unterhielt. Die Marketing-Managerin sah ihn, fast etwas verzweifelt, über den Rand ihrer Brille hinweg an. Schnell legte Christian seinen Finger auf die Lippen, hob zum Gruß nur seine Hand und stürmte an ihr und der jungen Frau vorbei. Zufrieden stellte er fest, dass die schwarzhaarige Frau, die ihn eben so unverblümt aus dem Aufzug hinauskomplimentiert hatte, keinerlei Notiz von seinem Erscheinen nahm. Offensichtlich bereitete sie sich innerlich auf das erwähnte Vorstellungsgespräch vor. Verständlich, denn für Falken-Industries zu arbeiten bedeutete einen Schub für die Karriere einer Junganwältin. Zudem zahlte seine Firma Spitzenlöhne für Spitzenkräfte, um sie langfristig an die Firma zu binden. So gelangte er ungesehen von ihr über die breite Treppe, am Ende des Ganges, zu seiner Suite. Erleichtert stellte Christian fest, dass die Schlüsselkarte keine Probleme machte. Das wäre für ihn die Kirsche auf dem Sahnehäubchen gewesen. Frisch geduscht und umgezogen kam er zwanzig Minuten später wieder die Treppe hinunter und nichts erinnerte mehr an das vorangegangene Malheur. Leah van Cleef hatte die Tür zu ihrem Büro nicht geschlossen. Trotzdem klopfte Christian von Falkenhayn dezent an die Tür als er den weitläufigen Raum des Eckbüros betrat und erkundigte sich mit gedämpfter Stimme: „Wissen Sie, ob die junge Anwältin noch bei Mister Specter ist?“ Leah van Cleef bemerkte wohlwollend, dass der Inhaber der Firma wieder wie ein Mensch aussah und lächelte zaghaft. „Miss Merrigan ist mit Mister Specter in Besprechungsraum 1. Laut ihrer Unterlagen hat sie in Harvard promoviert.“ „Wird sie Mister Specter überzeugen können?“ Das Gesicht der Frau strahlte Zuversicht aus. „Ich denke schon. Ihre Referenzen sind auf jeden Fall tadellos.“ Christian nickte. „Vielen Dank.“ Das was in Aufzug 2 passiert war nochmal Revue passieren lassend schritt Christian den Gang zum Besprechungsraum hinunter. Der durch eine Glasfront abgeteilte Raum lag zwischen dem Büro von Leah van Cleef und dem Büro von Specter. Mit einem leisen Schmunzeln auf den Lippen erreichte der Blonde den Besprechungsraum. Bereits durch die Glasfront hindurch erkannte Christian, dass die junge Frau zwar einen selbstsicheren Eindruck vermittelte, doch auch jene Zeichen von Nervosität zeigte, wie sie bei einem wichtigen Vorstellungsgespräch üblich waren. Wie gut, dass ich mir das ersparen kann, dachte Christian von Falkenhayn als er vorsichtig die Klinke der Tür hinunterdrückte und so leise er konnte eintrat. Während sich Specter, der ihn aus den Augenwinkeln hatte kommen sehen, sich zu ihm umdrehte und freundlich begrüßte, erfuhr das Gesicht der jungen Anwältin eine Veränderung, die Christian ein feines Grinsen abnötigte. „Ich will nicht stören, Mister Specter“, sagte Christian, dabei rasch wieder ernst werdend. „Ich wollte nur einmal kurz hereinschauen.“ Specter erhob sich und die junge Frau tat es ihm nach. Der General-Manager von Falken-Industries sah die Anwältin an und erklärte: Miss Merrigan, das ist Mister Von Falkenhayn, der Inhaber von Falken-Industries. Mister Von Falkenhayn – Miss Merrigan.“ Sich krampfhaft ein Grinsen verbeißend reichte er der Frau über den Tisch hinweg die Hand und erklärte: „Sehr erfreut, Miss Merrigan.“ „Ja… ich auch.“ Der Blick der Frau nahm einen beinahe verzweifelten Zug an und sie murmelte bitter: „Damit kann ich den Job wohl vergessen.“ Verständnislos sah Specter die Anwältin an. Doch bevor er eine Frage stellen konnte meinte Christian freundlich lächelnd: „Zu Ihrer Beruhigung, Miss Merrigan: Diese Entscheidung liegt allein bei Mister Specter. Mir gehört der Laden nur. Diese dumme Angelegenheit im Aufzug hat hier im Haus fast schon so etwas wie Tradition, also machen Sie sich keine Gedanken deswegen. Ich bin so etwas gewöhnt.“ Damit zwinkerte Christian der Frau amüsiert zu bevor er sich rasch von Specter verabschiedete und sich dann entfernte. Am Empfang wurde er von einer der Angestellten angesprochen. „Mister Von Falkenhayn, eine junge Frau möchte Sie sprechen. Ich wollte Sie gerade informieren. Sie wartet gleich dort vorne.“ Christian nickte der dunkelhaarigen Frau zu. „Vielen Dank. Hat sie gesagt, wer sie ist oder was genau sie will?“ „Leider nein, Sir.“ „Nun, das werde ich ja erfahren.“ Damit wandte sich Christian ab und schritt zu der Frau, die einige Schritte entfernt stand und sich interessiert umsah. „Guten Morgen, Miss…“ Die dunkel gekleidete Frau mit den langen schwarzen Haaren drehte sich zu Christian um und musterte ihn eingehend. Nach einem Moment erwiderte sie: „Mein Name ist Zatanna. Zatanna Zatara.“ Christian erwiderte den leicht fragenden Blick. „Ein interessanter Name, Miss Zatara. Mir wurde gesagt, Sie wollen mit mir sprechen?“ Die Frau mit den aussagekräftigen grauen Augen nickte lebhaft. „Ja. Gibt es hier einen Ort wo wir ungestört sind?“ Christian deutete auf die hufeisenförmige Treppe am Ende des Ganges. „Folgen Sie mir bitte.“ Nachdem der junge Mann seine Key-Card benutzt hatte, um die Türen zum Penthouse zu entriegeln, bat er Zatanna Zatana hinein und führte sie zu seinem Büro. Hier hatte er noch nicht sehr viel Zeit zugebracht, doch das würde sich nach seinem Studium drastisch ändern. Sie begaben sich zu der Sitzecke, die es in dem geräumigen Büro gab. Nachdem Christian der Schwarzhaarigen etwas zu Trinken angeboten und sie dankend abgelehnt hatte, setzte er sich ihr gegenüber und fragte schließlich: „Also, was genau kann ich für Sie tun, Miss Zatana. Falls es wegen eines Jobs ist, dann…“ Nein, ich bin wegen einer Kette hier, die Sie gekauft haben. Vermutlich wissen Sie bereits, dass die Kette von einer Unbefugten abgeholt wurde. Nun, das war ich.“ Christian beugte sich aufmerksam geworden vor und musterte die Frau fragend: „Also Sie waren das. Die Beschreibung der Ladenbesitzerin passt jedenfalls. Darf ich fragen, warum Sie das getan haben?“ Die schlanke, hochgewachsene Frau erwiderte den Blick ihres Gegenübers. Sie war kaum älter als er. Da sie sich denken konnte, wie ihre nächsten Worte wirken würden wappnete sie sich innerlich, bevor sie entgegnete: „Weil die Doppelkette verzaubert ist.“ Die Reaktion des Blonden fiel ungefähr so aus, wie es sich Zatanna gedacht hatte. Darum sagte sie schnell: „Ja, ich weiß wie sich das anhört und nein – ich spinne nicht. Auch wenn Sie nicht an etwas glauben heißt das nicht, dass es nicht existiert.“ Damit förderte sie aus der Tasche ihrer schwarzen Lederjacke eine kleines, schwarzes Kästchen zutage und schob es über die Platte des niedrigen Tisches zu Christian. „Ich will Ihnen Ihr Eigentum nicht vorenthalten. Doch ich möchte Sie warnen. Solange die Kettenanhänger getrennt bleiben passiert gar nichts. Steckt man sie hingegen zusammen und wünscht sich etwas, so geht dieser Wunsch in Erfüllung. Er bleibt erfüllt, solange die Kettenanhänger nicht wieder getrennt werden. Werden sie getrennt ist der Zauber vorbei und die Anhänger verlieren ihre magischen Eigenschaften.“ Christian nahm das Kästchen an sich und ließ es rasch in einer der Taschen seines Jacketts verschwinden. Dabei erwiderte er ironisch: „Das klingt doch gar nicht so übel. Nur mal so zum Mitspielen: Würde ich die Anhänger zusammenstecken und mir dann wünschen der Kaiser von China zu sein, dann wäre ich der Kaiser von China?“ „Genauer gesagt: Sie würden sofort einschlafen und am nächsten Morgen wären Sie es. Mit allen Konsequenzen, die dieser Wunsch beinhaltet. Darum sollten Sie es nicht unbedingt im nächsten Nacht-Club ausprobieren. Diese Konsequenzen könnten von globalen Ausmaßen sein. Vielleicht würden Sie unendliches Glück erfahren. Oder aber Sie erfahren unendliches Leid. Das ist nicht gewiss und deshalb meine Warnung.“ „Entschuldigung, Miss Zatana, aber das klingt verrückt.“ „Sie wurden von mir gewarnt“, wiederholte die Schwarzhaarige scharf und erhob sich geschmeidig. Sie griff in die Innentasche ihrer Jacke und holte eine Art Tarot-Karte hervor, die sie Christian überreichte. „Hiermit erreichen Sie mich.“ Christian von Falkenhayn sah auf das Abbild der Karte. Sie zeigte das Tarot-Symbol Die Hohepriesterin. Mit etwas spöttischem Lächeln erkundigte er sich: „Muss ich dann einfach Hokus-Pokus-Fidibus sagen und mit einem Knall sind sie da?“ Zatanna Zatara lächelte schwach und sagte, etwas gereizt: „Wenn ich jedesmal einen Dollar für diesen Spruch bekäme, wäre ich so reich wie Sie. Nein, meine Telefonnummer steht auf der anderen Seite der Karte. Erst jetzt kam Christian auf die Idee die Karte umzudrehen. Dort stand der Name der Frau und eine Handy-Nummer. Er spürte einen leisen Luftzug. Als er wieder aufsah, wollte er Zatanna eine Frage stellen, doch von der Frau fehlte jede Spur. Nachdenklich werdend steckte er die Karte in seine Brieftasche und sah zu einem der hohen Fenster hinaus. Dabei murmelte er: „Gar kein schlechter Trick, Miss Zatara.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)