Smallville-Expanded - 09 von ulimann644 (Legerdemain) ================================================================================ Kapitel 2: DER WUNSCH --------------------- Als Christian am Abend in der Villa allein war, saß er im Salon auf dem breiten Sofa und starrte auf das Kästchen, dass ihm Zatanna Zatara gegeben hatte. Seit Stunden stand es dort. Irgendwann beugte er sich vor und murmelte: „Das ist doch wirklich zu verrückt.“ Er öffnete das Kästchen und die beiden Ketten lagen einzeln und vollkommen harmlos wirkend auf dem schwarzen Samtkissen. Während er die Ketten einzeln aus dem Kästchen nahm und sie sich im gedämpften Licht ansah, überlegte er bei sich, welche Möglichkeiten sich ihm bieten würden, falls es diesen Zauber wirklich geben würde. Als er darüber nachdachte, dass er sich wirklich alles würde wünschen können durchzuckte es ihn. Denn ihm kam der Gedanke, was passieren würde, falls er sich wünschte, dass es keinen Terroranschlag auf seinen Vater gegeben hätte und seine Mutter niemals gestorben wäre. Auch dass er dann ab diesem Zeitpunkt weiterleben würde, um nichts zu verpassen. Vielleicht auch noch, dass es nie zwei Meteoritenschauer in Smallville gegeben hatte. Das würde auch ein normales Leben für Alicia und alle Leute in Smallville bedeuten. Dieser Gedanke elektrisierte ihn förmlich. Doch so etwas konnte es unmöglich geben und er würde es sich hier und jetzt beweisen. Sonst würde ihn der Gedanke, wenn er ihn länger verfolgte, nicht mehr aus dem Kopf gehen und wahnsinnig machen. Beinahe wütend auf diese Zatanna Zatara aber auch auf sich selbst steckte er die beiden Medaillons zusammen. Dabei dachte er intensiv an das, was ihm vor einen Moment durch den Sinn geschossen war. Nichts schien zu passieren. Auch nicht, als sich Christian die Kette um den Hals hängte und sowohl gereizt als auch frustriert dachte er: Wusste ich doch! Alles Schwindel und fauler Zauber! Er bemerkte gar nicht, wie schläfrig er plötzlich wurde und, ohne es zu bemerken, schlief er auf dem Sofa ein. Kurz davor glaubte er, eine Stimme in sich zu hören, die seinen Wunsch bestätigte. Als er seine Augen wieder öffnete hatte er das Gefühl, dass nur ein kurzer Augenblick vergangen war. Doch etwas hatte sich verändert. Christian registrierte, dass er nicht mehr saß, sondern er lag. In einem breiten Bett. Die Umgebung kam ihm sehr vertraut vor, doch er befand sich definitiv nicht in seiner Villa. Von draußen schien die aufgehende Sonne durch die Fenster und nachdem sich Christian umgesehen hatte stellte er fest, dass er sich dennoch in einer Villa aufhielt und dass er diese Villa auch kannte. Ich bin… Zuhause? Bei diesem Gedanken wurde er endgültig wach. Ja, er war Zuhause aber nicht in Metropolis. Sondern in seinem Zuhause in Deutschland. Entweder bin ich vollkommen weggetreten oder das hier ist die aufwendigste Verarsche, die es jemals gegeben hat. Christian schlug die Bettdecke zur Seite und schwang die langen Beine aus dem Bett. Er war sich sicher, dass er angezogen gewesen war, als er einschlief. Doch jetzt trug er nur einen Slip. Ein Morgenmantel lag auf einem Sessel und seine Hausschuhe standen vor dem Bett. So war es gewesen, als er hier noch gewohnt hatte. Vor dem Terroranschlag. Erst jetzt fiel ihm etwas ein und prüfend fuhren seine Finger über Schnurr- und Kinnbart. Oder besser gesagt, sie wollten darüber fahren, doch da war nichts. Kein Bart, obwohl er sich ganz sicher war ihn nicht abrasiert zu haben. Wohl schon gar nicht im Schlaf. Aber wie konnte das sein? Zuerst mal eine Dusche, dachte Christian irritiert. Damit schlüpfte er in die Hausschuhe und schlurfte zum Badezimmer hinüber. Als er unter der Dusche stand und das Wasser seine Lebensgeister weckte, fühlte er sich wieder etwas besser. Bis zu dem Moment, als er die Stelle seines Oberkörpers berührte, an der sich die Narbe befand, die durch ein Messer verursacht worden war. Gleich zu Beginn seiner Zeit in Smallville. Einer von drei Verbrechern, die Alicia hatten vergewaltigen wollen, hatte es ihm dort in den Körper gerammt. Doch da war nichts. Ungläubig wusch Christian den Schaum ab und sah auf die Stelle hinunter. Da gab es keine Narbe. Es hatte offensichtlich nie eine gegeben, denn die Haut an dieser Stelle war vollkommen glatt und nichts wies auf eine alte Verletzung hin. Es ist nie passiert, schoss es Christian durch den Sinn und endlich begann er sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass diese Zatanna Zatara ihn vielleicht doch nicht an der Nase herumgeführt hatte. Oder ich träume. Er kniff sich und verzog schmerzhaft das Gesicht. Es war kein Traum. Aber was war es dann? Konnte das bedeuten, dass sein Wunsch sich tatsächlich erfüllt hatte? In diesem Fall war er wohl wieder Siebzehn. Doch das war ihm herzlich egal, falls wirklich… „Mama“, flüsterte Christian bei diesem Gedanken und sein Herz begann wie wild zu pochen. Er duschte eilig zu Ende, rannte in sein Zimmer und zog sich an, so schnell er konnte. Danach verließ er die Suite und rannte polternd die Treppe hinab. Seine Mutter war eine Frühaufsteherin gewesen und falls er nicht komplett am Rad drehte, dann musste sie irgendwo in der Parterre sein. Vermutlich saß sie bei einem Kaffee im Salon und studierte irgendein Fachbuch. Doch noch immer hielt er das für reines Wunschdenken. Er eilte durch den Salon, den er leer vorfand, und betrat die Küche. Wie angewurzelt blieb er stehen, als er die blonde Frau sah, die dabei war sich einen Kaffee einzuschenken. Von hinten wirkte sie wie seine Tante und Christian schalt sich einen Narren, dass er an Zauberei geglaubt hatte. Vermutlich hatte ihm sein Vater, mit tatkräftiger Unterstützung durch seine Freunde, diesen Streich gespielt. Doch zu welchem Zweck? „Guten Morgen, Christina“, sagte Christian verdrießlich. Er wollte noch etwas hinzufügen, als sich die blonde Frau zu ihm umdrehte. In demselben Moment hatte der Blonde das Gefühl in ein bodenloses Loch zu fallen. Denn vor ihm stand zweifellos seine Mutter und nicht seine Tante. Vorsichtig die Tasse mit Kaffee in der Hand balancierend kam sie näher, wobei sie die Stirn in Falten zog. „Für dich immer noch Tante Christina, Herr Von und Zu. Hast du über Nacht deine Manieren vergessen? Und wie kommst du darauf, dass sie hier sein könnte? Also weißt du, das ist schräg. Wir kennen uns jetzt seit siebzehneinhalb Jahren und du erkennst deine eigene Mutter nicht? Ernsthaft? Und du willst mein Sohn sein?“ Christian achtete nicht auf den ironischen Tonfall. Unverwandt starrte er seine Mutter an. Im Augenblick unfähig etwas zu erwidern. Dann endlich löste er sich aus seiner Starre. Zur Verwunderung der Frau nahm Christian ihr die Tasse ab und stellte sie achtlos auf den Tisch. Dann umarmte er seine Mutter stürmisch und sagte rau: „Mama, es ist so schön dich zu sehen. Ich habe dich vermisst.“ Für einen langen Moment hielt Christian die Frau fest in seinen Armen. Dann spürte er, wie sie sich mit sanfter Gewalt befreite. Verwirrt sah sie ihn aus ihren blauen Augen an und fragte irritiert: „Sag einmal, was ist heute mit dir los? Du tust ja so, als hättest du mich seit Jahren nicht mehr gesehen.“ Erst einen Moment später registrierte sie die Tränen in den Augen ihres Sohnes und mit einem seltsamen Gefühl in der Magengegend fragte sie: „Was hast du denn, Christian? Hattest du einen schlimmen Traum?“ Der Junge nickte stumm. Natürlich musste seiner Mutter das alles sehr befremdlich vorkommen, wenn sein Wunsch sich tatsächlich so erfüllt hatte, wie er ihn formuliert hatte. Dass sie ihn als Teenager beschrieben hatte, sprach eindeutig dafür. In dem Fall konnte er ihr schlecht sagen, dass für ihn viel mehr Zeit vergangen war. Und schon gar nicht konnte er sie mit ihrem gewaltsamen Tod konfrontieren, der offensichtlich nicht stattgefunden hatte. Endlich sagte Christian. „Ja, dieser Traum war furchtbar. Ich hatte dich verloren und du warst unerreichbar.“ Seine Mutter lächelte ihn an. Dieses unverkennbare Lächeln, das jeden Gedanken an eine eventuelle Doppelgängerin ausschloss. Dies war seine Mutter. „Na komm her“, sagte sie sanft und Christian ließ sich nicht zweimal bitten. Zu lange hatte er seine Mutter vermisst und nun war sie wieder da, alles Andere zählte nicht und trat in den Hintergrund. Sein Leben war endlich wieder in Ordnung. Nach einer geraumen Weile wurde Christian ruhiger. Endlich davon überzeugt, dass er hier keinem Trick zum Opfer fiel ließ er seine Mutter widerstrebend los. Andrea von Falkenhayn legte ihre Hand an die Wange ihres Sohnes und fragte besorgt: „Wieder besser?“ Das strahlende Gesicht des Jungen nahm die Antwort vorweg. „Ja, Mama. Abgesehen von dem Albtraum ist dieser Morgen wirklich toll. Ist noch Kaffee da?“ „Gewöhn´ dir das nur nicht zu sehr an“, mahnte seine Mutter schüttelte ihr langes Haar zurück und griff sich ihre Tasse. Christian sah ihr nach. Sich an seinen Kaffeekonsum erinnernd, seit er in Smallville lebte – oder nein, fast gelebt hätte – dachte er: Zu spät Mom. Er goss sich einen großen Kaffee ein und trank die Hälfte davon gleich in kleinen Schlucken. Dann folgte er seiner Mutter in den Salon. Er hatte einige Fragen. Der Gedanke an Smallville hatte sie in ihm nach oben gespült. Außerdem hatte seine Mutter gesagt, dass sie sich seit siebzehneinhalb Jahren kennen würden. Doch als sie starb da war er gerade erst Siebzehn gewesen. Bei diesem Gedanken erkannte er seinen Denkfehler. Er hatte bei seinem Wunsch an das Datum seiner Reise nach Smallville gedacht. Das war erst im März des folgenden Jahres gewesen. Fast vier Monate nach seinem Geburtstag. Er stellte seine Fragen zunächst zurück und schaltete stattdessen den Fernseher ein um den Teletext aufzurufen. Perfekt, es ist ein Samstag, durchfuhr es Christian bei einem schnellen Blick auf die Kopfzeile. Dann ist kein Druck da um herauszufinden, was sich zuletzt ereignet hat. Er rief als Alibi die Tabelle der Bundesliga auf, damit seine Mutter nicht auf komische Gedanken kam. Das hatte er auch in seiner Vergangenheit öfter gemacht, wenn er die Freitagsspiele am Vortag versäumt hatte. Doch er sah den Text nicht, denn er dachte daran, was inzwischen aus seinen Freunden in Smallville geworden sein mochte. Unmöglich zu sagen wie er befand, denn es hatte sich bereits etwas Gravierendes verändert. Dann fiel ihm etwas ein. „Ach, Mama. Wie geht es eigentlich Onkel Jason und Tante Mary in Smallville. Ich musste gestern vor dem Schlafengehen an sie denken. Komisch was?“ Andrea von Falkenhayn ließ das Buch sinken, dass sie im Begriff gewesen war aufzuschlagen und nach einem Moment meinte sie: „Ich habe vor einer Woche mit Mary gesprochen. Ihr und Jason geht es gut.“ „Hat sie dabei vielleicht eine Nachbarsfamilie erwähnt?“ Christians Mutter wirkte erstaunt. „Nein, aber wie kommst du darauf?“ Christian druckste herum und erwiderte dann: „Nur so. Sie erwähnte einmal eine Familie Sterling, als wir vor Jahren bei ihnen waren. Diese Sterlings sollen eine Tochter in meinem Alter haben.“ Die Lippen der Frau verzogen sich zu einem Schmunzeln. „Nein, Mary erwähnte sie nicht. Aber du solltest dich lieber auf Maray konzentrieren. Immerhin seid ihr seit drei Wochen zusammen. Ist Leonie übrigens immer noch sauer deswegen?“ Christians Augenlider weiteten sich etwas. Dann improvisierte er und meinte: „Vermutlich. Immerhin ist Maray ihre beste Freundin.“ „Gewesen“, spöttelte seine Mutter. „Wäre auch etwas zu viel verlangt gewesen von Leonie, das mit euch beiden so einfach abzutun. Mir hätte das auch nicht gefallen.“ „Das mit Leonie war längst vorbei“, verteidigte sich Christian prompt und fragte sich insgeheim warum. Er wusste ja bis eben nicht einmal, dass er wieder eine Freundin hatte. Offensichtlich hatte er sich ausgerechnet Maray Fischer geangelt. Oder sie sich ihn?“ Die Worte seiner Mutter drang in seine Überlegungen. „Nun, mich geht es nichts an. Was macht ihr zwei heute nach eurem gemeinsamen Training.“ Richtig, Maray betreibt ja auch Kampfsport, fiel es Christian siedend heiß ein. Länger als ich. Wie konnte ich denn das nur vergessen? „Mal sehen“, antwortete Christian vage. „Das entscheiden wir immer beim Training. Wer gewinnt darf bestimmen.“ „Schöner Anreiz“, schmunzelte seine Mutter. Im nächsten Moment erschien einer der Security-Angestellten des Hauses und kündigte Besuch an. Andrea von Falkenhayn sah ihren Sohn auffordernd an. „Sie ist pünktlich, wie immer. Das zumindest habt ihr schon einmal gemeinsam. Außer eurer Passion für den Kampfsport natürlich. Seid vorsichtig, verstanden?“ „Keine Sorge, Mama.“ Damit erhob sich der Junge widerstrebend und folgte dem Angestellten durch die Bibliothek hindurch zum Foyer der Villa. Er hätte gerne noch etwas mehr Zeit mit seiner Mutter verbracht. Doch es wäre zweifellos aufgefallen, wenn er Maray hätte warten lassen. Außerdem würde er seine Mutter ab sofort wieder regelmäßig sehen. Nach seiner Erinnerung hatte er Maray Fisher seit Jahren nicht mehr gesehen, doch er erkannte das hochgewachsene, athletische Mädchen sofort wieder und ein Lächeln überflog seine Lippen. Dass sie intelligent war, daran hatte er sich bereits zuvor erinnert. Doch jetzt stellte er fest, dass sie außerdem auch ausgesprochen hübsch aussah. Das war ihm früher nie so deutlich aufgefallen, wie in diesem Moment. Vielleicht hatte ihn seine Liebe zu Leonie in früheren Jahren wirklich blind gemacht, wie man behauptete. Bei diesem Gedanken ertappte sich Christian bei der ironischen Überlegung, dass der Begriff Früher in seiner aktuellen Situation ein sehr relativer Begriff war. Doch darüber konnte er später sinnieren. Im nächsten Moment beschäftigten Christian ganz andere Gedanken, den stürmisch umarmte ihn Maray und gleich darauf lagen ihre Lippen auf seinen. Beinahe automatisch erwiderte er den Kuss des Mädchens und für einen langen Moment dachte er nicht an sein bisheriges Leben. Ein Leben, dass er vermutlich auch nie weiterführen würde. Denn seine Mutter lebte – alles Andere verblasste dagegen zusehends. * * * Etwas überrascht erhob sich Christian vom Boden des Trainingsraumes und fixierte sein Gegenüber mit abwartender Haltung. Die vorherige Sanftheit war fast gänzlich aus den sphinxhaften grau-grünen Augen von Maray verschwunden. Das lange, nussbraune Haar hatte sie hinter dem Kopf zusammengebunden. Für einen kurzen Augenblick nahm Christian in sich auf, dass ihre Nase von dunklen Sommersprossen gesprenkelt wurde, die sich von dort bis unter ihre Augen zogen. Bereits im nächsten Augenblick galt seine gesamte Konzentration wieder dem Trainingskampf, der so überraschend gut lief für seine Freundin Maray. Es gelang Christian gerade eben, ihrer Attacke auszuweichen und mit einer Mischung aus Verwunderung und Stolz registrierte er ihre Gewandtheit und Schnelligkeit. „Hey, du Lappen. Was ist heute mit dir los?“, erkundigte sich Maray und lachte amüsiert über den Gesichtsausdruck ihres Gegenübers. „Hast du nicht gut geschlafen oder interessiert dich Muay Thai nicht mehr?“ In diesem Moment war Christian froh darüber, dass seine Erfahrung nicht nur siebzehn Jahre umschloss. Ohne zu zögern, erwiderte er: „Albträume. Die halbe Nacht lang. Es ging um meine Mutter. Irgendwer wollte sie ermorden und ich konnte nichts tun.“ Damit hatte er nicht einmal allzu sehr gelogen. Denn aktuell machte er sich immer noch Gedanken darum, ob das alles hier vielleicht im nächsten Moment wieder vorbei sein könnte. Und davor hatte er in den letzten Minuten eine geradezu panische Angst entwickelt. „Dann lass uns für heute vielleicht aufhören“, gab Maray mitfühlend zurück. Ihre Haltung entspannte sich, als Christian erleichtert nickte. Rasch kam sie zu ihm und nahm ihn sanft in die Arme. Ihm in die Augen sehend sagte sie: „He, das hatte bestimmt nichts zu bedeuten. Solche Träume hat jeder mal.“ Christian nickte und genoss die sanfte Umarmung. Mit schlechtem Gewissen dachte er dabei an Alicia. Dieses Leben fortzuführen bedeutete, dass er sie aufgeben musste. Das war ihm eindringlich klargeworden. Er befand sich in einem Dilemma. Einerseits war er überglücklich seine Mutter wiederzuhaben. Andererseits bedeutete das, ein Leben mit Alicia aufzugeben, dessen Auswirkungen er in der Zukunft bereits erlebt hatte. Aber ging das wirklich? Konnte er die Zeit und das Schicksal überlisten? Und bedeutete ein gewonnenes Leben nicht gleichfalls ein verlorenes Leben. Würde die kleine Thora dann nie geboren? Oder würde sie nur einen anderen Namen und einen anderen Vater haben? Natürlich konnte er das hier beenden, falls Zatanna Zatara nicht gelogen hatte. Doch in demselben Moment, in dem ihm dieser Gedanke gekommen war, wusste er, dass er das nicht tun würde. Also blieb ihm nur dieses Leben. Die Hände des Jungen glitten sanft über den Rücken von Maray und er spürte den sportlichen straffen Körper des Mädchens. In diesem Augenblick schien ihm dieses Leben gar nicht so verkehrt zu sein. Er würde sich daran gewöhnen und vielleicht irgendwann nicht mehr an Alicia und sein Leben in den USA denken. Mit einem wohligen Seufzen fragte Maray leise: „Was machen wir heute?“ „Damenwahl!“, antwortete Christian prompt. Maray kicherte leise in den Armen ihres Freundes. „Selbst Schuld. In dem Fall steht nämlich ein Shopping-Bummel durch die City an.“ Christian, der in dieser Hinsicht in den letzten Jahren einige diverse Erfahrungen mit Alicia gemacht hatte, lachte verzweifelt. Doch andererseits freute er sich auch darauf. Dennoch meinte er ironisch: „Du liebst es mich zu quälen, stimmt doch?“ „Armer schwarzer Kater“, spöttelte Maray und ließ ihn los. „Dann mal ab unter die Dusche. Wenn du schon so bereitwillig in dein Verderben läufst muss ich das ausnutzen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)