Smallville-Expanded - 09 von ulimann644 (Legerdemain) ================================================================================ Kapitel 5: DIE ENTSCHEIDUNG EINES SOHNES ---------------------------------------- Christian öffnete die Augen und nur langsam wurde er sich der Tatsache bewusst, dass er sich wieder in der Villa befand, die seine Tante ihm vererbt hatte. Er lag jedoch nicht auf der Couch, sondern in seinem Bett. Dabei fragte er sich für einen kurzen Moment, ob er das alles wirklich erlebt hatte oder ob sich die Ereignisse des letzten halben Jahres lediglich in seinem Kopf abgespielt hatten. Er stand auf, warf sich seinen Morgenmantel über und schritt zum Fenster hinüber. Auf dem Weg dorthin nahm er sein Handy vom Nachttisch und warf einen Blick auf den Kalender. Dabei stutzte er. Das Display zeigte an, dass heute Sonntag war. Seit dem denkwürdigen Tag, als er im Falken-Tower Zatanna Zatara begegnete, war nicht ganz ein Tag vergangen. „Das ist mehr als verrückt“, murmelte Christian und schritt zu einem der hohen Fenster hinüber. Gedankenverloren sah er hinaus auf den großen Garten, ohne ihn wirklich zu sehen. Ihn trieb um, was er in einem anderen Leben erlebt hatte. Nur langsam wurde ihm vollkommen klar, dass er durch seine Entscheidung seine Mutter ein zweites Mal verloren hatte. Dazu Maray, in die er sich heftig verliebt hatte. Nicht zu reden von Eireen Sterling. Christian spürte den Widerstreit seiner Gefühle in sich toben. Nie war ein Mädchen namens Celine die Adoptivtochter der Kents geworden. Dafür stand auf der Habenseite, dass sowohl Alicia wieder lebte, als auch Samantha. Außerdem seine kleine Schwester Thora. Hier war zudem Jerome Sterling nie ins Gefängnis gekommen und dort gestorben. Der Blonde haderte mit dem Schicksal. Doch nach einer geraumen Weile setzte sich in ihm die Erkenntnis, dass Alicias Mutter Recht gehabt hatte. So, wie seine eigene Mutter. Sehr lange stand Christian an dem Fenster und sinnierte darüber, ob er über all das mit Alicia reden sollte. Reden konnte. Doch tief in sich spürte er, dass er diese Entscheidung bereits gefällt hatte. Er musste mit Alicia über all das reden. Alicia wollte am Nachmittag zurück in Metropolis sein. Bis dahin hatte er also Zeit, sich selbst wieder etwas zu fangen und dem emotionalen Chaos Herr zu werden. Dann würde er Alicia sagen, was er in letzter Zeit erlebt hatte. Keine Wahrheit-Light, sondern er würde wirklich alle Geschehnisse auf den Tisch legen. Auch seinen Ausflug in sein älteres Ich. Beinahe erleichtert atmete Christian tief durch bevor er sich vom Fenster abwandte. Er brauchte jetzt erst einmal eine ordentliche Dusche. Als das heiße Wasser über seinen nackten Körper rieselte, dachte Christian an all das, was er in gefühlten neun Monaten erlebt hatte. An seine und an Alicias Mutter, an Maray Fisher und zuletzt auch an Celine Kent. Erst nach einer Weile durchzuckte ihn dabei die Erkenntnis, weshalb sie ihm im BEANERY so bekannt vorgekommen war. Ich habe mir nicht eingebildet, sie schon einmal gesehen zu haben. Das war die Junganwältin. Anders frisiert, dezent geschminkt und vier Jahre älter. Celine Merrigan – nicht Celine Kent. Das würde sich feststellen lassen. Wenn Fynn Everett Specter sie gestern eingestellt hatte, so würde er von ihm ein Memo per E-Mail dazu bekommen haben. Voller Ungeduld beendete er seine Morgentoilette und beeilte sich damit, sich anzukleiden. Während er seinen Arbeitsraum aufsuchte, schoss Christian durch den Sinn, wie relativ der Begriff gestern für ihn war. Denn nach seinem Empfinden lag dieser Tag ein dreiviertel Jahr zurück. In dieser Realität hingegen war es gestern gewesen. Er setzte sich in den bequemen Sessel hinter seinen Schreibtisch und fuhr den vernetzten Laptop hoch. Danach startete er den Mail-Browser. Tatsächlich, da ist ein Memo von Specter. Christian öffnete die Datei und las den Inhalt. Dabei verzogen sich seine Lippen zu einem unmerklichen Lächeln. Die Junganwältin hieß tatsächlich Celine Merrigan. Irgendwie hatte er nicht damit gerechnet diese sympathische Frau noch einmal wiederzusehen und nun arbeitete sie für seine Firma. Dabei hatte sie offensichtlich Karriere gemacht. Bei diesem Gedanken lehnte sich Christian im Sessel zurück. Er fragte sich, wie ihr Leben als Tochter der Kents verlaufen wäre. Dieses Leben hätte er ihr in diesem Fall vorenthalten. Erst jetzt begriff er die gesamte Tragweite seines leichtfertigen Wunsches nach Veränderung. Er hatte zuvor nicht geahnt, wie viele Leben von einer einzigen Veränderung der Gegenwart abhängig waren. Christian beugte sich vor, lehnte die Ellenbogen auf die Schreibtischplatte und barg den Kopf in seinen Händen. Dann fiel ihm etwas ein. Sein Besuch bei Tante Annette, den er in der anderen Realität getätigt hatte. Er hatte seine Digitalkamera bei ihr gelassen. Genauer gesagt, er hatte die Kamera hinter einigen Büchern ihrer Bibliothek versteckt. Bücher, von denen er wusste, dass sie diese nicht mehr gelesen hatte. Eilig erhob sich der Blonde und suchte die Bibliothek auf. Er glaubte nicht an einen Erfolg, doch wenn es die Kamera auch in dieser Realität gab, weil er sie in der anderen hier deponiert hatte, dann gab es vielleicht eine Chance Alicia an ihrem diesjährigen Geburtstag eine besondere Freude zu machen. Er griff zielstrebig zu den Büchern, hinter denen er die Kamera versteckt hatte und griff mit der Hand in das Regal. Nichts. Das war beinahe zu erwarten. Tief enttäuscht schritt Christian zu einem der Fenster und sah hinaus in den Park. Er wusste nicht, wie lange er dort abwesend gestanden hatte, als ihn die Stimme von Diane Bennings, seiner persönlichen Assistentin und Chefin der Security im Haus, aus den trübsinnigen Gedanken riss. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Chris?“ Christian sah auf und erwiderte nachdenklich: „Ja, Diane. Ich hatte nur gehofft, in diesem Regal etwas zu finden. Eine Digital-Kamera um genau zu sein. Doch vermutlich habe ich sie irgendwo anders hingelegt. Die ehemalige Marine sah ihren Arbeitgeber interessiert an. „Ich habe vor einigen Monaten einmal eine Kamera dort gefunden. Als ich mir eins der Bücher ausgeliehen habe. Sie erinnern sich bestimmt, dass ich Sie gefragt hatte?“ Christians Gestalt straffte sich und mit beinahe fiebrig glänzenden Augen sah er Diane Bennings an. „Wo ist die Kamera jetzt?“ „Ich habe sie in den Safe gelegt. Ich dachte mir, Sie würden sie eher vermissen.“ „Bis heute, hatte ich sie fast vergessen“, gab Christian zurück. Ihm war klar, wie verrückt sich die Wahrheit für Diane angehört hätte. Dann fragte er: „Hatten Sie schon einmal den Wunsch Ihr Schicksal ändern zu können, Diane?“ Die Frau sah Christian etwas verwundert an, während dieser sich zum Safe begab, um die Kamera hervorzuholen. „Gelegentlich. Aber jedesmal frage ich mich dann auch, ob das wirklich erstrebenswert wäre.“ „Sie sind eine kluge Frau“, erwiderte Christian, ohne dabei auf den fragenden Gesichtsausdruck der Frau zu achten. Er schloss den Safe und aktivierte die Kamera. Nach einem Moment überflog ein glückliches Lächeln seine Lippen. Dabei sagte er abwesend: „Habe ich Ihnen übrigens schon erzählt, dass Specter eine Anwältin eingestellt hat, die mich gestern aus dem Aufzug geworfen hat, als ich im Falken-Tower vorbeigeschaut habe?“ Diane Bennings erlaubte sich ein Grinsen. „Das passiert Ihnen wirklich zu oft.“ „Da sagen Sie was“, stimmte ihr Christian zu. „Ich werde die Daten auf der Speicherkarte dieser Kamera kopieren und zwei der Bilder ausdrucken. Danach fahren Sie mich bitte nach Metropolis.“ „Wohin wollen Sie, wenn ich fragen darf?“ Christian grinste zufrieden. „Sie dürfen, Diane. Zu einem namhaften Künstler, der gleich ein Angebot von mir bekommt, das er selbst an einem Sonntag nicht ablehnen wird.“ * * * Als Christian von Falkenhayn sich wieder in der Villa befand ließ Diane Bennings ihn allein und er begab sich in sein Arbeitszimmer. Endlich fand er die Zeit auch alle anderen Bilder anzusehen, die er in einer anderen Realität gemacht hatte. Einige davon zeigten auch Maray, sein Vater und viele weitere seine Mutter. Bei einem der Bilder schnürte es ihm fast die Kehle zu. Es zeigte seine Mutter und ihn. Sie hatte sich bei ihm eingehakt und sie wirkten beide rundherum glücklich. Sein Vater hatte es für ihn aufgenommen. Mit Tränen in den Augen druckte Christian eine Reihe der Bilder aus. In seinem tiefsten Innern froh darum, sie zu haben um das, was er mit Alicia bereden wolle, auch untermauern zu können. Es würde wohl ungleich schwieriger sein sie davon zu überzeugen, dass er nicht vollkommen verrückt geworden war, gäbe es diese Fotos nicht. Doch selbst mit würde sich das, was er ihr zu sagen hatte, mehr als wirr anhören. Christian blätterte gedankenverloren die Ausdrucke durch. So fand ihn Alicia Sterling vor, als sie lächelnd das Arbeitszimmer betrat. Vor einer Minute hatte sie sich von Samantha verabschiedet. Gut gelaunt. Doch als sie Christian so bedrückt hinter dem Schreibtisch sitzen sah, verlor sich das Lächeln in ihrem Gesicht und mit einem seltsamen Gefühl in der Magengegend fragte sie: „Was hast du, Chris?“ Christian raffte die Ausdrucke schnell zusammen und sah Alicia offen an. „Wir müssen reden, Alicia. Es gibt da Ereignisse, von denen du wissen solltest.“ Alicia sah ihren Freund beinahe erschrocken an und sie erkundigte sich stockend: „Hast du… hast du Bedenken? Ich meine… wegen der Verlobung?“ „Nein, das ist es nicht“, versicherte Christian schnell und schritt zu ihr um sie sanft zu umarmen und ihr einen Kuss zu geben. „Ich liebe dich, Alicia. Doch ich bin mir nicht sicher, ob du mich noch lieben wirst, wenn ich dir erzählt habe was mir in der letzten Zeit widerfuhr. Trotzdem musst du die Wahrheit erfahren.“ „Du machst mir Angst, Chris.“ Christian nahm ihre Hand und begab sich mit ihr zum kleinen Salon. Dort waren sie ungestört. Nachdem sich Christian mit Alicia auf dem Sofa der kleinen Leseecke niedergelassen hatte, legte er die Ausdrucke zunächst auf den niedrigen Tisch und nahm beide Hände von Alicia in seine. Sie ernst ansehend begann er: „Ich weiß, dass sich das, was ich dir nun sagen werde, vollkommen irre anhören wird. Zum Glück kann ich einen Teil davon belegen. Ich bitte dich darum, dass du mir zunächst ruhig bis zum Ende zuhören wirst.“ Alicia schluckte und erwiderte rau: „Mach es nicht so spannend. Heraus mit der Sprache, Chris. Was ist los?“ Christian atmete tief durch und nahm die Hände seiner Freundin in seine. Dabei sah er sie inständig an und erklärte: „Als ich in Deutschland von unseren beiden Töchtern sprach, da hast du mich gefragt wie ich mir da so sicher sein kann. Die Antwort darauf ist: Ich habe sie bereits kennengelernt. Weil ich vor einiger Zeit zwei Tage lang in meinem fünfundzwanzig Jahre älteren Ich verbracht habe. Und mein älteres Ich in meinem Körper. Zumindest hat mir Diane – die ältere Diane – das bestätigt. Weil ich es ihr zuvor gesagt hatte.“ Verwirrt und ungläubig sah Alicia ihren Freund an, der damit fortfuhr ihr von seinem temporalen Ausflug zu berichten. Nachdem er ihr auch von den letzten Ereignissen berichtet hatte, rannen Tränen über die Wangen der jungen Frau. Alicia löste ihre Rechte aus der Hand von Christian und im nächsten Moment gab sie ihm eine schallende Ohrfeige. Dabei flüsterte sie heiser: „Wie konntest du nur? Wie konntest du unsere Zukunft einfach aufgeben? Und was hat dich bewogen dich anders zu entscheiden?“ Christian griff mit flehendem Blick wieder nach Alicias Hand und versicherte ihr eindringlich: „Es war gar nicht einfach, Alicia. Einerseits habe ich nicht damit gerechnet, dass dieser Zauber funktioniert. Andererseits dachte ich, dass auch deine Familie und dein Leben damit wieder in Ordnung sei. Doch das war nicht der Fall. Als ich mit meiner Familie Smallville besuchte, erfuhr ich, dass du vergewaltigt und getötet wurdest. Ich hatte angenommen, dass dieses Ereignis durch die Veränderung in deiner Vergangenheit nie so stattfinden würde. Außerdem starb Samantha. Nicht in der Nähe des TALON, das es dort in der anderen Realität gar nicht gegeben hat, sondern in der Nähe des BEANERY. Eher, aber von demselben Verbrecher getötet. In beiden Fällen war ich nicht dort und konnte nichts von dem verhindern. Das wurde mir eindringlich klar, Alicia. Ich hatte zuvor wirklich gehofft, du würdest glücklich mit deiner Familie in Smallville leben. Ohne die Auswirkungen, die der Meteoritenschauer gehabt hat. Das war anmaßend und ein Riesenfehler.“ Alicia sammelte sich. Nach einer geraumen Weile fragte sie rau: „Was ist mit meiner Mom geschehen? Von ihr hast du bisher nichts erzählt.“ Christian drückte die Hände seiner Freundin sanft. „Ich habe sie persönlich kennengelernt und mit ihr gesprochen, Alicia. Ich habe sie um Rat gefragt und sie sagte mir, dass ich mein Leben – unser Leben – keinem Traum opfern darf. Später habe ich meine Mutter dasselbe gefragt, allerdings ohne ihr die Zusammenhänge zu verraten. Sie sagte mir in etwa dasselbe, wie deine Mom. Die gab mir etwas für dich mit. Sie sagte mir: Ich werde Alicia immer lieben und ich würde ihr dazu raten, jeden Tag ganz bewusst zu leben und zu erleben, denn er wird nicht wiederkehren.“ Erneut rannen Tränen über die Wangen der jungen Frau und ein leises Zittern durchlief ihren Körper. Christian nutzte die Gelegenheit und griff zu den Ausdrucken, die er zuvor gemacht hatte. Sie Alicia reichend erklärte er: „Ich war mir vorher nicht sicher, ob so etwas möglich sein würde, doch ich hatte in der anderen Realität eine Digital-Kamera in einem der Regale dieser Villa versteckt, als ich dort Tante Annette besuchte. Diane hat sie später tatsächlich hier gefunden und die Aufnahmen aus der anderen Realität waren noch vorhanden. Ich habe hier ein paar Ausdrucke davon gemacht.“ Alicia nahm die Ausdrucke und sah auf das erste Motiv. Dabei erkannte sie: „Das ist ja deine Mom, Chris. Ist das im Hintergrund die Falken-Farm?“ „Ja“, bestätigte Christian mit kratziger Stimme. „Das Gefühl, wenn sie sich, so wie auf dem Foto, bei mir eingehakt hatte war atemberaubend schön.“ „Das kann ich mir vorstellen“, erwiderte Alicia leise und begann die Ausdrucke durchzublättern. „Das Mädchen mit dir im Schnee ist Maray?“ „Ja. Das war kurz vor Weihnachten.“ Alicia blätterte weiter, bis sie innehielt. Tränen rannen über ihre Wangen und Christian ahnte, dass sie das Bild ihrer Mutter vor sich hatte. Leise sagte er: „Ich habe zwar einen riesigen Fehler gemacht, doch ich durfte aufgrund dieses Fehlers deine Mom kennenlernen. Sie ist ein toller Mensch gewesen und ich verstehe erst jetzt richtig, wie sehr du sie nach dem Meteoritenschauer vermisst haben musst. Du und dein Vater.“ Alicia nickte und legte die Ausdrucke zur Seite. Danach legte sie ihre Arme um Christian und sie schmiegte sich eng an ihn. Ein ersticktes Schluchzen klang auf und Christian spürte einen imaginären Kloß in seinem Hals. Erst nach einer Weile sagte er mit kratziger Stimme: „Die Bilder mit Maray werde ich löschen, wenn du willst.“ Ohne zu ihm aufzusehen, erwiderte Alicia mit erstickter Stimme: „Nein. Behalte sie als Erinnerung, Chris. Das würde nichts ungeschehen machen.“ Für eine geraume Weile blieb es still zwischen ihnen, bevor Alicia sich leise bei Christian erkundigte: „Unsere Töchter, Chris: Wie waren sie?“ Christian überlegte, ob es eine gute Idee war, Alicia von den beiden Mädchen zu erzählen. Doch schließlich kam er zu dem Schluss, dass sie ein Recht darauf hatte, zumindest einige grundsätzliche Dinge zu erfahren. Also sagte er vorsichtig: „Ich habe sie als zwei tolle Mädchen kennengelernt. Zu dem Zeitpunkt waren die beiden sechzehn und vierzehn Jahre alt und Andrea schloss gerade die erste zarte Bande zu einem schneidigen Jungen. Sie ist eher Mamas Kind, während ihre zwei Jahre jüngere Schwester Eireen eindeutig auf Papa fixiert ist. Eireen spielt übrigens ziemlich rau Fußball.“ Alicia straffte sich und sah Christian mit einer Mischung aus Unglauben und Neugier an. „Denkst du, dass das wirklich passiert ist, Chris? Vielleicht…“ Christian lächelte nachsichtig. „Daran habe ich oft gedacht, in der letzten Zeit. Doch ich bin mir sicher, dass sich das nicht nur in meinem Kopf abgespielt hat.“ Alicia nickte in Gedanken. „Damit würden ein paar Ereignisse, die sich in diesen zwei Tagen ereigneten, auch viel mehr Sinn ergeben. Du bist seinerzeit so erwachsen damit umgegangen, dass ich mit Deion geschlafen habe.“ „Aber auch, nachdem ich wieder da war“, beharrte Christian und ein zaghaftes Lächeln überflog das Gesicht der jungen Frau. „Ja, allerdings. Vielleicht hatte mein älteres Ich einen guten Einfluss auf dich?“ Christian küsste Alicia sanft auf die Lippen. „Dem kann ich nicht widersprechen. Allerdings warst du auch deutlich komplizierter als jetzt. Doch offensichtlich kann ich später ziemlich gut damit umgehen. Ich liebe dich, Alicia und ich will dich nie wieder verlieren. Das weiß ich jetzt mit absoluter Sicherheit.“ Alicia kniff ihn in die linke Wange. Nicht fest aber spürbar. „Dann wünsch dir nie wieder ein anderes Leben, denn das nächste Mal werde ich nicht so verständnisvoll sein und dir großzügig verzeihen, mein Lieber.“ „Nie wieder“, bestätigte Christian voller Überzeugung und küsste Alicia sanft. Als sie sich zögerlich voneinander trennten, sah Alicia Christian fragend an. „Ich bin mir sicher, dass ich nicht zu viel von meiner Zukunft kennen sollte, doch eine Frage musst du mir beantworten, Chris. Wir zwei in der Zukunft: Waren wir glücklich miteinander?“ „Nein.“ Christian schmunzelte über den Gesichtsausdruck seiner Freundin und beeilte sich dann anzufügen: „Wir waren sehr glücklich miteinander und ich weiß jetzt ganz sicher, dass ich dieses Leben haben will, Alicia.“ Statt zu antworten, schmiegte sich Alicia enger an Christian und küsste ihn erneut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)