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Date A Live - Herbst ABC

Kurumi Tokisaki x Mana Takamiya
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es handelt sich hier um die wohl erste Fanfiction zu Date-A-Live auf Belletristica. Noch dazu geht es um dieses explosive Pairing... Aber ich hoffe, dass ich die beiden irgendwie zusammenbringen kann. :3



In späteren Kapiteln [P16]

Viel Spaß beim Lesen wünscht
Haru


***

Nun zur Liste von Leela:
https://forum.fanfiktion.de/t/75646/1 Komplett anzeigen

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Wunsch (A wie... Astern)

»Sag bloß, du weißt nicht, welche Bedeutung Astern haben?«

Shido, Mana und Kotori standen vor dem Blumenladen und schauten sich die typischen Herbstblumen an.

»Ähm … nein? Woher soll ich das denn wissen?!«, antwortete Shido und kratzte sich verlegen an der Wange.

»Also wirklich. Das ist mal wieder typisch Männer«, schimpfte seine kleine Schwester Kotori im Commander Modus.

»Verrätst du es mir?«

»Wenn du gut mit den Mädels umgehen willst, dann solltest du dir ein bisschen Wissen über die Bedeutung von Blumen aneignen. Astern stehen für die Sterne am Himmel. Wenn man sich etwas von ihnen wünscht, kann der Wunsch nach drei Monaten wahr werden, sagt man.«

»Oh, wirklich? Das wusste ich auch noch nicht«, warf Mana, Shidos andere kleine Schwester ein.

»Ich möchte aber unbedingt welche haben«, fügte sie begeistert hinzu.

»Na schön. Ich kaufe uns einen Strauß. Sicher gefallen sie auch den anderen.«

Kotori nickte zur Bestätigung und die drei betraten den Laden. Sie ahnten nicht, dass sie aus einer dunklen Gasse heraus beobachtet wurden …

»Sieh mal einer an. Man kann sich also etwas von diesen Blumen wünschen? Dann weiß ich ja schon genau, was ich haben will. Hihihihi …« Kurumi verschwand im Schatten der Häuser, bis die Luft rein war.

Nachdem Shido, Mana und Kotori den Nachhauseweg angetreten hatten, machte sich Kurumi selbst auf den Weg in das Geschäft.
 

 
 

 
 

 

Waldspaziergang (B wie... Bucheckern)

»Sch… schau mal, Shido… Was ist das denn?« Yoshinos leise, zarte Stimme war kaum durch den rauschenden Wind in den Baumkronen des Waldes zu hören, deshalb beugte sich Shido zu ihr herunter.

»Das sind Bucheckern, die Früchte der Buche. Man kann sie sogar essen.«

»Waaas? Wirklich? Wie schmecken die denn?« Beim Thema Essen wurde Tohka sofort hellhörig.

»Ja, das stimmt. Wie die schmecken weiß ich allerdings nicht. Aber mein Brüderchen kann es uns sicher sagen.« Erwartungsvoll blickte Mana zu ihrem Bruder. Doch dann entdeckte sie etwas.

! Irgendetwas oder jemand ist hier…!

»Los, zeig dich!«, rief sie laut zu dem Schatten, den sie hinter einem Baum gesehen hatte...

Aufgeflogen (C wie... Chrysanthemen)

 »Hihihihi… So was aber auch. Da bin ich wohl aufgeflogen…!« Die junge Frau verließ ihr Versteck hinter einem Baum und wirkte dennoch so, als hätte sie es darauf angelegt, gesehen zu werden. Mit eleganten Schritten, die im heruntergefallenen Laub raschelten, lief sie auf die Gruppe zu.

»Kurumi…! Was willst du denn hier?!«

»Aber aber Shido… Kein Grund zur Aufregung. Ich bin nicht wegen dir hier.« Das Geistermädchen setzte ihr süßestes Lächeln auf, als sie sich Mana zuwandte, die sie in höchster Alarmbereitschaft nicht aus den Augen ließ.

»Was willst du dann?«

»Ich bin hier um dir ein Friedensangebot zu machen, Mana.«

»Ach ja? Was für einen Plan verfolgst du?! Na los, raus mit der Sprache!«

»Nun sei doch nicht so aggressiv. Ich meine es ernst. Schau, was ich dir mitgebracht habe.« Kurumi holte einen Strauß rote Chrysanthemen hinter ihrem Rücken hervor.

»Wa… Was?! Du schenkst mir Blumen?« Ungläubig betrachtete Mana die prächtigen Blumen, machte jedoch keine Anstalten sie anzunehmen.

»Die sind nur für dich.«

Mana und Kurumi, die Erzfeindinnen.

Viel zu oft hatte Mana Kurumi getötet. Und dennoch tauchte sie immer wieder auf, als wäre nichts geschehen. Revanchiert hatte sich die Schwarzhaarige, indem sie ihre Gegnerin krankenhausreif zugerichtet hatte…

Atemlos betrachteten Shido, Tohka und Yoshino die sich ihnen bietende Szene...
 

 
 

 

Enthaltung (D wie... Drachen steigen lassen)

Kurz nach dem Treffen im Wald erreichte die Gruppe auf dem Spaziergang eine weitläufige Wiese. Ideal um den mitgebrachten Drachen steigen zu lassen.

»Shidooo?«, hallte Tohkas Stimme aus einiger Entfernung. Der Oberschüler hatte Tohka den Drachen in die Hand gedrückt, im Glauben, sie wüsste etwas damit anzufangen. Er traute dem Frieden zwischen Mana und Kurumi nicht.

»Wie kommt der Drache in die Luft, Shido?« Tohka sah ratlos aus, wie sie mit dem Drachen auf dem abgemähten Gras stand. Shido warf seiner Schwester einen Blick zu. Er musste eingreifen, falls sich Mana und Kurumi gegenseitig an die Gurgel gingen. Aber wenn er Tohka nicht half, würde ihr Stimmungslevel sinken…

»Nun hilf ihr schon. Yoshino ist doch auch noch da.« Shido nickte leicht, als er die Stimme seiner Schwester Kotori aus dem Ohrstöpsel hörte. Die Fraxinus Crew schien die Gruppe im Blick zu haben. Als ob das Mädchen mit den hellblauen Haaren zugehört hätte, mischte es sich ein.

»Ich passe auf… Shido. Du kannst gern Tohka helfen«, verkündete Yoshino lächelnd.

»Okay. Ruf mich, wenn etwas ist.«

»Mach ich… Versprochen!«

»Du kannst dich auf uns verlassen!«, fügte Yoshinon, die Hasenpuppe, hinzu.

Kurumi nahm indessen das Thema, das sie im Wald besprochen hatten, wieder auf.

»Also was ist, liebe Mana? Nimmst du mein Angebot an?«

Was führt sie nur im Schilde…, grübelte Mana.

»Ich enthalte mich meiner Stimme.«

»Ohh, warum das?«

»Weil du eine verdammte Mörderin bist?!«

Hauptgewinn (E wie... Erntedankfest)

»Was genau habt ihr vor?« Mana nippte an ihrer Teetasse und ließ ihr Gegenüber dabei nicht aus den Augen.

»Was wir vorhaben? Na ein Erntedankfest feiern. Tohka und die Anderen haben etwas darüber im Fernsehen gesehen und waren sofort Feuer und Flamme dafür.« Kotori drehte den Stiel ihres Chupa Chups Lollipops nachdenklich hin und her. Während sich die beiden Mittelschülerinnen unterhielten, wurden mehrere Stände mit herbstlichen Leckereien, sowie Tische und Bänke auf dem Festgelände aufgebaut. Die Fraxinus Crew gab ihr Bestes, um ein tolles Fest für die Geistermädchen zu veranstalten.

»Das meinte ich eigentlich nicht.« Mana seufzte leise.

»Was meinst du denn dann?« Kotori musterte sie forsch.

»Ich soll mich mit Kurumi anfreunden, wenn ich das richtig verstanden habe.«

»Genau. Sie scheint dich mittlerweile zu mögen. Wenn du es schaffst so eine Art Freundschaft zu ihr aufzubauen, wird sie … wie soll ich sagen? Weniger gefährlich.«

Mana gab einen frustrierten Laut von sich.

»Aber warum ausgerechnet ich? Du weißt, wie sehr ich sie hasse!«

»Das scheint nicht mehr auf Gegenseitigkeit zu beruhen, warum auch immer.«

»Ich soll also herausfinden, was sie umtreibt.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.

»Richtig.«

»Oh man.«

»Hilfst du uns?«

»Wenn es sein muss. Aber ich mache das nur für mein Brüderchen.« Mana seufzte ergeben.

»Sehr gut. Dann lass uns jetzt raus, die anderen warten sicher schon auf uns. Es gibt übrigens auch einen Wettbewerb zum Kürbis schnitzen.

»Wird Kurumi auch dort sein?«

»Wir haben sie eingeladen.«

»Super …«

Mana trottete hinter Kotori her, hinaus aus dem Haus der Itsukas.

Die beiden Mädchen machten sich schweigend auf dem Weg zum nicht weit entfernten Festgelände, auf dem schon reges Treiben herrschte.

»Brauchst du Unterstützung?«, fragte Kotori, kurz bevor sie ankamen.

»Ich schaff das schon.«

»Okay. Wir haben ein Auge auf euch.«

»Hey, da seid ihr ja!« Shido winkte den beiden Neuankömmlingen zu. Er saß auf einer Bank und beobachtete die beiden Yamai Schwestern, die sich beim Kürbis schnitzen zu übertrumpfen versuchten.

»Dort drüben ist Kurumi. Viel Erfolg. Wir zählen auf dich.«

»Ja, schon gut«, antwortete Mana mürrisch.

Sie winkte ihrem Bruder lächelnd zu und wechselte ein paar Worte mit ihm, bevor sie sich zu der Schwarzhaarigen begab.

»Hey.«

»Oh, hallo Mana. Die Kürbisspalten hier musst du probieren, sie sind wirklich gut.« Manas Blick fiel auf Kurumis zarte, rosafarbene Lippen und ihre Zungenspitze, die genießerisch, darüber fuhr.

»Was? Oh, äh ja, natürlich.«

Was ist los mit mir? Warum bringt sie mich so aus dem Konzept?!

Kurumis leises Kichern holte Mana aus ihren Gedanken zurück.

»An was denkst du nur? So wie du aussiehst, war es nichts Anständiges.«

»Oh man … Du spinnst doch!«

»Nun reg dich doch nicht gleich so auf.« Beschwichtigend legte Kurumi eine Hand auf Manas.

Die junge Frau mit den dunkelblauen Haaren musste feststellen, dass ihre Haut sich wunderbar warm und weich anfühlte …

»Sag aaah.«

Mana zuckte erschrocken zusammen, als sie eine kandierte Kürbisspalte direkt vor ihrer Nase hatte. Reflexartig zuckte sie zurück.

»Was wird das?! Hmpf!« Kurumi nutzte den Moment, in dem Mana den Mund öffnete und ließ die warme Süßigkeit darin verschwinden.

»Und? Was sagst du?« Lächelnd betrachtete Kurumi ihr Gegenüber.

»Ja … Ganz gut.« Die Schwarzhaarige kicherte vergnügt.

»Lass uns jetzt zum Schießstand gehen.«

»Na gut.«

»Das kann ich nämlich sehr gut.«

»Daran habe ich keinen Zweifel«, murmelte Mana, »aber wehe du schießt auf irgendwen außer die Zielscheiben!«

»Was denkst du denn von mir?« Entsetzt schaute sich Kurumi nach ihrer Begleitung um.

»Ich kenne dich eben, Nightmare«, knurrte Mana als Antwort.

»Scheinbar nicht gut genug.«

»Ich denke schon!«

»Hör mal, ich bin nicht hergekommen, um Ärger zu machen. Was möchtest du von den Preisen? Ich gewinne es für dich.«

»…« Mana schwieg sprachlos. Diese Kurumi hier war so anders, als die, die sie kennengelernt hatte.

»Also? Was möchtest du haben?«

Kurumi hatte bereits das Gewehr in den Händen.

»Ähm, also … Wie wärs mit diesem Kätzchen da?«

»Ein Glückskatzen Plüschtier? Gute Wahl.«

Kurumi konzentrierte sich und schoss auf das Ziel. Wenige Sekunden später verkündete der Betreiber des Schießstandes einen Hauptgewinn und Mana bekam ihr gewünschtes Katzenplüschtier.

»Danke«, murmelte sie leise in Kurumis Richtung. Sie kämpfte dagegen an, doch tief in ihr gefiel ihr das Treffen mit Kurumi.

»Sehr gerne.« Die Schwarzhaarige lief dicht neben Mana, sodass sich ihre Schultern berührten.

»Was möchtest du jetzt machen?«

»Das sollte ich eher dich fragen«, grummelte Mana.

»Ich möchte unbedingt mal den gegrillten Mais probieren.«

»Na schön. Dann lass uns dahin.«

 

Mana hatte es nicht für möglich gehalten, doch sie fühlte eine Unbeschwertheit, die sie lange nicht verspürt hatte … Als sie den Gedanken daran greifen und festhalten wollte, quälten sie jedoch rasende Kopfschmerzen.

»Hey, was ist los?« Kurumi war der Stimmungswechsel ihrer Begleiterin nicht entgangen. Besorgt musterte sie das blauhaarige Mädchen.

»Geht schon«, antwortete Mana leise. Wenn sie versuchte, sich an ihre Vergangenheit zu erinnern, fühlte sie diese Kopfschmerzen.

Soll ich Kurumi davon erzählen? Lieber nicht, sie sollte nicht zu viel von mir erfahren.

»Bist du sicher?«

Es war bereits dunkel geworden. Der Jubel, der vom Kürbisstand herüber schallte, ließ darauf schließen, dass gerade die Gewinner verkündet wurden.

Kurumi setzte sich kurzerhand neben Mana und nahm ihre linke Hand.

»Hey…! Was wird das?!«

»Ich mach doch gar nichts.«

Mana blickte erschrocken auf ihre Hände, doch die Schwarzhaarige ließ sich nicht beirren.

»Gleich findet das Feuerwerk statt«, murmelte Mana mehr zu sich selbst.

»Lass es uns zusammen anschauen. Ich glaube, von hier haben wir einen guten Ausblick, meinst du nicht auch?«

»Hmm.«

Es dauerte nicht lange, bis die ersten Feuerwerkskörper empor flogen und in der Höhe explodierten. Manas Kopfschmerzen ebbten langsam ab.

Schweigend genossen die beiden jungen Frauen, von denen eine ein Geist war, das Schauspiel, das sich ihnen bot.

»Geht es dir jetzt besser?«, fragte Kurumi nach einer Weile der Stille zwischen ihnen, die nur vom Knallen der Raketen unterbrochen wurde.

Was ist nur auf einmal los mit ihr?! So zuvorkommend kenne ich sie überhaupt nicht. Na warte Kurumi, ich werde deinen Plan herausfinden und vereiteln!

»Es geht schon.«

Mana drehte gedankenverloren ihr Stoffkätzchen in ihren Händen. Sie ahnte es noch nicht, doch heute hatte sich etwas Entscheidendes verändert ...

Nachtwanderung (F wie... Felder)

»Es sieht aus, als wäre das Fest vorbei. Lass uns nach Hause gehen.«

»Ohh, bist du etwa schon müde? Die Nacht ist doch noch jung. Komm, lass uns einen Umweg nehmen und noch etwas spazieren gehen.«

»Hey,,,! Was soll das denn jetzt?« Manas innere Alarmglocken begannen zu schellen, als die Schwarzhaarige sie kurzerhand am Arm in Richtung der Felder zog.

Wenn wir hier langgehen, sind wir ganz alleine … Und ich bin ohne meine Ausrüstung, so ein Mist. Sie kann mir ernsthaften Schaden zufügen…!

»Was soll was? Ich habe doch gesagt, dass ich noch ein wenig die Nacht genießen möchte. Mit dir.«

Mana sah sich hektisch nach Unterstützung um, doch sie sah niemanden von ihren Leuten in Rufweite. Nun ärgerte Mana sich, dass sie Kotoris Unterstützung abgelehnt hatte.

 

Die Getreidefelder wiegten sich in der sanften Brise, die über das Land wehte. Der Mond stand hell am Himmel und tauchte die Landschaft in ein mystisches Licht. Mana biss angespannt die Zähne aufeinander und hielt verkrampft ihre Stoffkatze. Sie achtete auf jede kleine Bewegung seitens Kurumi.

»Ist wirklich alles in Ordnung? Du knirschst mit den Zähnen«, bemerkte die Schwarzhaarige.

»Oh, ähm…«

»Lass mich raten. Du fühlst dich unwohl, weil du mit mir allein hier bist?«

Volltreffer.

»Wenn man bedenkt, was wir miteinander erlebt haben … Wäre das nicht ganz unlogisch oder?«

»Hihihihi… Oh ja, das ist wirklich witzig.«

»Ja, sehr komisch«, bemerkte Mana trocken.

»Ich sagte doch, dass ich nicht hier bin um Ärger zu machen.«

»Was hast du dann vor, Nightmare? Nun sag schon.«

»Alles was ich wollte, war einen schönen Abend zu verbringen. Ist das denn so abwegig?«

»Meistens verstehst du unter schön wohl etwas anderes.«

Kurumi seufzte leise.

»Du bist wirklich dickköpfig. Und total verspannt. Du solltest mich wirklich besser kennenlernen. Ohne Hilfe von deinen Leuten.«

»Deswegen sind wir also allein hier? Oh, du…!«

»Ganz genau. Hey, es ist nicht so, dass du Angst haben müsstest. Ich passe doch auf uns beide auf.«

»Das meinte ich nicht.«

»…«

»Was ist? Sag bloß, du bist mal um eine Antwort verlegen?«

Kurumi seufzte erneut leise auf.

»Hör zu Mana. Wir hatten einen schlechten Start…«

»Das kann man wohl sagen. Und besser wurde es danach auch nicht.«

»Was erwartest du von einem Geist, der nicht mal in dieser Welt sein sollte?«

»Gute Frage. Etwas mehr Benehmen wäre angebracht, finde ich.«

Diese Antwort seitens Mana brachte Kurumi erneut zum Lachen.

»Was ist daran so witzig?«, murmelte sie mürrisch.

»Ich finde dich niedlich.«

»Wie bitte was?!«

Hinrichtung (G wie... Getreide)

»Langsam bekomme ich wirklich Angst vor dir. Ich bin nicht niedlich.«

»So ganz ohne deine Ausrüstung, schon. Du hast mir heute etwas von deinem Ich gezeigt. Ich meine das Mädchen in dir, nicht die Soldatin, die zu Deus Ex Machina gehört.«

»… Da bin ich doch schon längst nicht mehr. Ich… habe gekündigt.« Mana biss sich auf die Lippe.

Wie viel kann ich ihr verraten? Wenn Kurumi erfährt, dass ich mich mit ihr nur damit wir sie unter Kontrolle haben anfreunde, dann geht sicher alles schief.

»Ich weiß, dass du deine Freunde bei Ratatoskr unterstützt. Sicher werden wir auch genau jetzt überwacht, richtig?«

»…! Woher weißt du das?!«

Kurumi blieb stehen und ließ ihren Blick über die Getreidefelder schweifen, spielte mit einer Ähre in ihrer linken Hand.

»Ich bin nicht blöd. Und ich habe meine Ohren überall.«

»Du meinst sicher, deine Kopien. Sag mir… Hab ich es heute mit der richtigen Kurumi zu tun?«

Kurumi begann zu kichern.

»Das wüsstest du wohl gern, hmm?«

»Spiel keine Spielchen mit mir. Antworte.« Mana lief ungerührt weiter, wissend, dass ihr Date sie hören würde.

»Was bekomme ich dafür, wenn ich die Wahrheit sage?«

»Ich kann dir leider nichts geben.«

»Ohh, da wüsste ich schon etwas …« Kurumi schloss halb laufend, halb tanzend zu Mana auf. Plötzlich stoppte sie in ihrer Bewegung.

»Was ist los? Hast du mpfh!« Mana wurde mitten im Satz unterbrochen.

»Sei still! Da ist jemand«, flüsterte Kurumi in ihr rechtes Ohr. Sie zog Mana dicht an sich heran und versteckte sie beide hinter einem hohen Baum.

Manas Nackenhärchen stellten sich auf, als sie Kurumis Atem dicht an ihrem Ohr fühlte. Noch nie war sie ihr so nahe gewesen ...

Dann hörte sie auch die Stimmen, die Kurumi gehört haben musste.

»Hähähä… Schau dir das Vieh an. Gleich kanns nicht mehr.«

»Och, meinst du nicht, dass es noch etwas veträgt?«

Wieder ertönte hämisches Lachen. Mana konnte zwei Männer erkennen. Augenscheinlich Betrunkene, so wie sie lallten.

»Was zum…?! Kurumi, nicht…!«

»Bleib wo du bist!«, befahl die Schwarzhaarige und eilte zu den Männern.

»Wooow, so ein hübsches Mädchen, zu so einer späten Stunde ganz allein hier auf dem Feldweg!«

»Hast du keine Angst, du Süße?!«

Mana bekam eine Gänsehaut. Nicht nur weil die Typen gerade Kurumi anbaggerten, sondern auch weil sie wusste, dass die letzte Stunde dieser Männer geschlagen hatte …

 

»Ich habe mich verlaufen, schätze ich…«, sprach Kurumi und klang wirklich etwas verzweifelt, »aber sagt mal, was macht ihr da?«

»Kurumi gelang es, einen Blick auf das verletzte Kätzchen nicht weit von den Kerlen zu werfen. Sie hatte richtig gelegen. Hier waren Tierquäler am Werk.

Einer der Männer umfasste lüstern ihre Taille.

»Wollen wir nicht irgendwo hin, wo es stimmungsvoller ist?« Sein Freund lachte. Noch glaubten sie, eine willige Partnerin für die Nacht gefunden zu haben.

 

»Fass mich nicht an. Abschaum.«

 

Mit diesen Worten wechselte Kurumi innerhalb weniger Sekunden in ihr Astralkleid. Nun ausgerüstet mit ihren Waffen, machte sie kurzen Prozess.

»Wie wäre es, wenn ich euch ein wenig quäle?« Voller Verachtung blickte sie die beiden Männer an.

»Hey, Süße, wir können doch reden…«

»Leg die Waffen weg, du kannst doch sicher gar nicht damit umgehen.« Nervös lachten alle beide.

 

Mehrere Schüsse hallten durch die Nacht.

 

Panisch musste der blonde Mann mitansehen, wie sein Kumpel regelrecht hingerichtet wurde.

»Uaaah! Nicht! Lass mich leben!«

»Wie erbärmlich…«, murmelte Kurumi.

Der zweite Kerl raffte sich auf und versuchte zu fliehen, als er stolperte und geradewegs auf der Nase landete.

»Ups. Da sollte wohl jemand weniger Alkohol trinken«, kam es trocken von Mana, die dem Mann ein Bein gestellt hatte.

»Du solltest doch warten«, sagte Kurumi leise und seufzte.

»Nun mach schon. Der Kerl hat es nicht anders verdient.«

»Da sind wir einer Meinung.«

 

Erneut erklangen Schüsse und auch der zweite Tierquäler ließ in dieser Nacht sein Leben.

 

»Bist du dann fertig? Wir sollten von hier verschwinden, bevor das AST* auftaucht.«

»Ach, die … Ja, da hast du wohl recht. Ich habe gerade keine Lust, mich mit denen anzulegen.«

»Was haben die eigentlich hier gemacht?«

»Das Kätzchen kann nicht weit sein«, murmelte Kurumi leise.

Beide schauten sich um und entdeckten das kleine Kätzchen. Als sie näher an es herantraten, miaute es kläglich.

»Hab keine Angst. Wir helfen dir«, sprach Mana sanft und hob es vom Boden auf.

Kurumi und Mana bewunderten das schwarze Kätzchen mit dem weißen Tupfer auf der Nase.

»Sie ist sicher hungrig und verletzt ist sie auch … Wir müssen sie mitnehmen. Allein schafft sie es nicht.«

»Gut.« Kurumi nickte zur Bestätigung. Mittlerweile hatte sie sich in ihr reguläres Outfit zurückverwandelt.

 

Beide beeilten sich, nach Tengu City zurückzukehren und setzten den restlichen Weg schweigend fort.

 

*Anti Spirit Team Japans

 

Eine Einheit, die die Geistermädchen mit Waffen bekämpft.

Gruselabend (H wie... Halloween)

Erst nach einer ganzen Weile durchbrach Mana die Stille zwischen ihnen.

»Jetzt sag schon.«

»Was meinst du?«

»Stell dich nicht dumm. Ich will wissen, ob ich es mit der echten Kurumi zu tun habe oder nicht.«

»Ich sagte doch, dass ich etwas für die Wahrheit haben möchte. Etwas das mir jeder geben könnte aber nur von dir von Bedeutung ist.«

Mana stöhnte genervt.

»Und ich sagte, spiel keine Spielchen mit mir.«

»Das ist mein Ernst.« Mana wandte sich Kurumi zu. Diese sah tatsächlich so aus, als hätten sie ein ernstes Thema angeschnitten.

»Und was soll das sein?«

»Gib mir…«

»Heeey! Da seid ihr ja!«

»Oh… hallo Brüderchen! Hey Kotori.« Mana winkte den beiden zu und ignorierte Kurumis leises Seufzen.

»Wir haben uns Sorgen gemacht. Wo wart ihr auf einmal?« fragte Shido seine Schwester.

»Alles gut soweit? Wie ich sehe ist noch alles an euch dran. Also sind wohl keine Fetzen geflogen«, bemerkte Kotori, wie üblich mit einem Lollipop in ihrem Mund.

»Uns geht es gut ja. Aber schaut mal, wir haben eine kleine Katze gefunden.« Kurumi trat näher an die Gruppe heran und zeigte ihnen das zitternde, schwarze Kätzchen in ihren Händen. Von dem Vorfall mit den betrunkenen Typen erzählten die Beiden jedoch nichts.

»Kommt mit rein. Und du Shido, gehst los und kaufst etwas Katzenfutter… Nein, besser Katzenmilch. Sie ist noch so klein.«

»Okay. Bis gleich.«

 

»Shido? Was ist…? Oh, ihr seid es.« Tohka und die anderen Mädchen hatten es sich auf dem Sofa im Wohnzimmer bequem gemacht und schauten fern.

»Was habt ihr da mitgebracht?«

Es folgte ein kollektives »Ooooh!«

»Wir sollten ihre Wunden auswaschen. Ich mache das eben«, beschloss Mana und wollte nach dem Kätzchen greifen.

»Ich helfe dir.«

»Das brauchst du nicht Kurumi, ich…«

»Keine Widerrede.«

»Hmpf. Na gut.«

Gemeinsam trabten die beiden ins Badezimmer der Itsukas und füllten das Waschbecken mit warmem Wasser. Mana hielt die Katze, während Kurumi überraschend sanft mit einem Waschlappen die Wunden reinigte. Sie war mittlerweile so schwach, dass sie kaum noch Gegenwehr leisten konnte …

 

Nachdem das Kätzchen in ein Handtuch gewickelt wurde, kehrten Mana und Kurumi ins Wohnzimmer zurück. Dort herrschte entsetztes Schweigen. Als Mana einen Blick auf den Bildschirm des Fernsehers warf, wusste sie auch, warum.

 

Zu nächtlicher Stunde hatten die Mädchen einen Pornosender gefunden.

 

»W...was … machen die da?«, fragte Yoshino mit großen Augen in die Runde.

»Oh lala! Da geht es aber rund!«, fügte ihre Hasenpuppe Yoshinon hinzu.

»W-wa-was schaut ihr da?! Macht das weg, macht das weg!«, schrie Mana entsetzt auf und versuchte an die Fernbedienung zu gelangen, die ihr prompt aus den Fingern rutschte. Jeder versuchte nun an das Gerät zu kommen, was für Chaos sorgte. Alle riefen durcheinander, nur Kurumi stand daneben und amüsierte sich köstlich.

»Ihr seid mir ja welche. Wollt etwas von Shido und wisst nicht einmal, wie man Sex hat? Oh, wie unschuldig.«

Inzwischen war es Kotori gelungen, zu einer Reportage über Halloween zu wechseln.

»Erleichterung. Das war wirklich peinlich«, seufzte Yuzuru.

»Und so was machen Männer und Frauen… Nachts?«, fügte ihre Zwillingsschwester hinzu.

»Verwirrung. Weißt du das denn nicht, Kaguya?«

»Ich habe es mir nie so eindeutig vorgestellt. Ich bin schließlich noch Jungfrau!«

»Klarstellung. Ich auch!«

Mana war die ganze Sache auch mehr als peinlich. Jedoch drifteten ihre Gedanken in eine andere Richtung ab …

Wie machen es eigentlich Frauen miteinander? Hmm… Kurumi war die einzige, die nicht peinlich berührt war. Ob sie schon Erfahrungen hat? Bin ich überhaupt noch Jungfrau? Wenn ich doch nur meine Erinnerungen wieder hätte… Aua… Prompt meldeten sich ihre Kopfschmerzen zurück.

»Leute, mir geht’s nicht gut. Ich möchte mich etwas hinlegen.«

»Geh ruhig in unser Gästezimmer. Und gute Besserung. Wir sagen Shido Bescheid, wenn er wieder da ist.«

»Gute Nacht, Mana«, riefen die Anderen einstimmig.

»Danke.« Mana verbeugte sich leicht und freute sich schon auf das Gästebett.

Etwas später in der Nacht betrat Kurumi leise das Zimmer und wähnte Mana tief und fest schlafend. Sie legte das Kätzchen, das die Gruppe Yumi getauft hatte, auf Manas Kopfkissen, sodass es in ihre Halsbeuge rutschte und sich dort schnurrend zusammenrollte.

»Ich bin die echte Kurumi«, hauchte sie in Manas Ohr und küsste federleicht ihre Wange.

Dann verließ sie das Zimmer.

 

»Hmmh… Was..? Oh, da bist du ja, Kätzchen. Schön, dass es dir gut geht. Hmm seltsam… Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Kurumi letzte Nacht hier war und sie die Echte ist ...« Mana betrachtete nachdenklich das schnurrende Fellbündel neben sich, bevor sie sich dazu entschloss, aufzustehen. In der Küche bereitete Shido gerade das Frühstück zu, auf dem Herd befand sich ebenfalls ein Topf mit ein wenig Katzenmilch darin.

»Guten Morgen.«

»Guten Morgen. Du kannst Yumi gleich füttern. Die Milch sollte warm genug sein. Shido?«, sprach Kotori.

»Milch? Kommt sofort.«

»Sie heißt also Yumi…« Mana betrachtete verzückt, wie das Katzenkind die Milch aus dem Fläschchen nuckelte.

»Das müssen wir alle paar Stunden wiederholen. Ach ja und Kurumi meinte, dass Yumi gern bei ihr einziehen soll, wenn es ihr gut geht.«

»Sie soll also … Aha. Kann die nicht einmal normal um etwas bitten?«, schimpfte Mana genervt.

»Ach und heute ist Halloween. Wollt ihr irgendetwas machen?«, fragte Shido seine beiden Schwestern.

»Also ich nicht. Wir sind Mittelschülerinnen und eigentlich zu alt, um um die Häuser zu ziehen und nach Süßigkeiten zu betteln. Oder was denkst du, Mana?«

»Sehe ich genau so.«

»Okay. Die anderen kommen heute Abend vorbei. Wir wollen uns einen Gruselfilm ansehen. Apropos.. Was war eigentlich gestern Nacht los? Ich habe euch alle schreien hören?«

»Ähh… nichts.« Kam es einstimmig von Kotori und Mana.

»Na das glaube ich aber kaum… Egal.« Shido kratzte sich verlegen an der Wange.

 

Der Abend kam und die Freunde hatten es sich mit Popcorn und Chips im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Shido legte gerade die Horrorfilm DVD in den Player ein, als es an der Tür klingelte.

»Erwartest du noch jemanden, Shido?«, fragte Tohka erstaunt.

»Nicht das ich wüsste.«

»Wenn das wieder diese Origami ist, dann…«

Es war nicht Origami Tobiichi, sondern drei verkleidete Kinder, die einstimmig

»Süßes sonst gibts Saures!«, brüllten, als Shido ihnen die Tür öffnete.

»Oh nein, ich habe vergessen Süßigkeiten zu kaufen und…«

»Lass mich das regeln, Shido.« Mit diesen Worten lief Kurumi an ihm vorbei zur Haustür.

»So so. Ihr wollt also Süßigkeiten haben?«, fragte die Schwarzhaarige, während sich die Anderen Geistermädchen hinter ihr versammelten, um die Lage zu beobachten.

»Jaaaa!«

»Nun… Von mir gibt es nur Saures!«, rief Kurumi und setzte ihr schaurigstes Grinsen auf, während sie ihren Pony beiseiteschob und den Blick auf ihr linkes Auge mit den Uhrzeigern darin freigab. Ihr Lachen hallte durch die Nacht, vermischt mit den erschrockenen Schreien der fliehenden Kinder…

 

 

Gefühlschaos (I wie... Igel)

Was sind das für seltsame Gedanken die ich habe? Ich sollte Kurumi hassen, für das, was sie getan hat und immer noch macht…!

Aber komischerweise will ich sie nicht mehr töten… Es wäre mir nicht mehr egal, wenn sie verschwinden würde …

Man, was war das eklig, als der eine Kerl sie berührt hat … Was soll das alles?

 

Mana hatte sich ins Gästezimmer zurückgezogen und ließ sich für die anderen wenn, dann nur zu den Mahlzeiten und um Yumi zu füttern blicken. Sie igelte sich regelrecht ein. Ihr Bruder Shido machte sich große Sorgen.

»Hallo, Mana? Komm schon, mach auf. Ich möchte mit dir reden.« Wiederholt klopfte der Sechzehnjährige an die Tür des Zimmers, in dem Mana sich befand. Endlich, nach gefühlten Minuten, drehte sich der Schlüssel im Schloss und sie öffnete die Tür einen Spalt weit.

»Was ist denn los?«, fragte Mana leise.

»Was los ist? Du ziehst dich vor allen zurück und bist nur in diesem Zimmer. Ist irgendetwas vorgefallen?« Shido musterte seine Schwester ehrlich besorgt, was sie dazu veranlasste, ihn hinein zu lassen.

»Komm, setz dich neben mich«, wies sie ihn an und nahm auf dem Bett platz. Shido tat es ihr gleich.

»Es ist… Ach, ich weiß es auch nicht. Irgendetwas hat sich seit dem Erntedankfest verändert.«

»Hat Kurumi etwas mit dir angestellt?«

»Nein… Ja? Ich kann es dir nicht sagen!« Mana seufzte halb genervt, halb verzweifelt und ballte ihre Hände zu Fäusten.

»Warum mag Kurumi mich?«, fragte sie dann. »Sie sollte mich hassen.«

»Tut sie aber nicht. Sie scheint dich wirklich zu mögen. Von dem was ich so mitbekommen habe, hattet ihr ein schönes Date, richtig?«

»Ja aber warum?!«

>Na ja, weil …«

»Siehst du, du weißt es auch nicht. Ich verstehe nicht, was das zwischen uns nun ist.«

»Das kann ich dir auch nicht sagen. Aber was wäre, wenn Kurumi wie Miku … Na ja, auch an Mädchen interessiert ist?«

»Waaas?!« Manas Augen weiteten sich erschrocken.

»Es wäre doch möglich oder? Ich meine erst will sie dir Blumen schenken und dann euer Date … Völlig abwegig ist es nicht.«

»…«

»Wie denkst du darüber, hm?« Shido umfasste sanft Manas Kinn, sodass sie ihm in die Augen schauen musste.

»Es verurteilt dich keiner, wenn du genau so fühlst. Wirklich. Du gehörst zur Familie, egal wie du tickst.«

»Oh, Brüderchen!« Mana überbrückte die geringe Distanz zwischen ihnen und umarmte ihren großen Bruder fest.

 

»Danke«, schniefte sie nach einer Weile der Stille.

»Nicht dafür. Schwesterchen.« Shido umarmte sie ebenfalls.

»Aber… Nehmen wir mal an, es ist so, wie du sagtest. Du meinst aus Kurumi und mir könnte… Etwas werden?«

»Wenn ihr es möchtet. Warum nicht? Sie hat sich in den letzten Wochen wirklich gut benommen, wenn man das so sagen kann.«

»Keine Toten, die sie kaltblütig hat verenden lassen?«

»Soweit wir wissen, nicht.«

»Trotzdem … Ich weiß nicht, ob ich etwas für sie fühle. Etwas anderes als Hass.«

Shido lachte leise.

»Hast du das nicht schon bewiesen?«

»Du meinst wegen dem Fest? Ich weiß ja nicht … Okay, es war recht gut. Aber ob daraus mehr werden kann?«

»Du und Kurumi, ihr habt es beide verdient eine Person zu finden, die euch liebt und wertschätzt so wie ihr seid. Dein Herz ist schon viel zu lange so kalt, Mana.«

»Hmm.«

»Denk mal darüber nach, okay? Ach und in etwa zwanzig Minuten gibt es Frikadellen mit Ei.«

»In Kätzchenform?«

»Wenn du das möchtest, gern. Wir sehen uns gleich, hoffe ich.« Ihr zulächelnd erhob sich Shido und machte sich auf den Weg in die Küche. Er konnte Tohkas Magen beinahe vom Gang aus knurren hören. Leise schloss er die Tür zum, Gästezimmer und ließ eine nachdenkliche Mana zurück. Sie war noch immer in ihrem Gefühlschaos gefangen, doch immerhin nun ein wenig schlauer als vorher.

Nach einigen Minuten hörte sie ein leises Miauen vor ihrer Tür und öffnete sie vorsichtig. Yumi saß davor und schien nur auf sie zu warten. Kaum war Mana aus dem Zimmer getreten, setzte sich das Kätzchen mit erhobenem Schwanz in Bewegung und lief zur Küche, aus der wundervoller Essensduft drang.

»Hey, Mana! Alles gut soweit?«, empfing Kotori sie.

»Es geht schon, danke. Ich schätze, ich war lange genug ein Igel«, meinte Mana halb scherzhaft, halb ernst.

»Seh ich auch so. Es gibt gleich Essen«, verkündete Tohka fröhlich.

»Ja … Schön, dass du wieder da bist«, fand auch Yoshino.

 

Zweites Date (J wie... Jahrmarkt)

»Ich soll also nochmal auf ein Date mit Kurumi gehen?«

»...Ja. Kurumis Zuneigungswerte sind stark angestiegen. Du hast gute Arbeit geleistet.« Reine Murasame wandte sich Mana zu. Ihr wie üblich schläfriger Blick wandelte sich in ein sanftes Lächeln.

»Na schön. Und wo sollen wir diesmal hingehen?«

»...In Tengu City findet ein Jahrmarkt statt. Es wäre eine gute Gelegenheit für dich, Kurumi dorthin zu begleiten.«

Mana seufzte ergeben. Ihre widersprüchlichen Gefühle hatten sie noch immer im Griff. Dennoch fühlte die Mittelschülerin ein Kribbeln im Bauch.

Was soll das denn jetzt? Ich mache das nur für meine Freunde…! Oder etwa doch für… Kurumi?

»Wann fängt denn der Jahrmarkt an?«

»...Er ist schon aufgebaut. Wenn du möchtest, dann könnt ihr heute Nachmittag starten.«

»Ich verstehe. Da hat die Fraxinus Crew wieder ihre Finger im Spiel, richtig?«

»...Diesmal nicht. Es sei denn, du möchtest Hilfe. Dann unterstützen wir dich natürlich.«

Es fühlte sich falsch an für Mana. Aus irgendeinem Grund wollte sie lieber mit Kurumi allein sein…

»Danke aber ich schaff das schon. Lass mich runter, dann rede ich mit ihr.«

»...Nun gut. Viel Erfolg.«

Mana nickte entschlossen.

 

Wenige Minuten später stand sie vor dem Apartment, in dem Kurumi wohnte. Praktischerweise stand das Wohnhaus der Geistermädchen direkt neben dem Haus der Itsukas, was die Freunde der Ratatoskr Leute zu verdanken hatten.

Nun klopf schon endlich… Was ist nur in mich gefahren, ich benehme mich wie ein verliebtes Schulmädchen… Wie nervig. Was soll schon passieren?

Mana atmete tief durch und klopfte an Kurumis Tür.

Sekundenlang tat sich nichts.

Dann öffnete die Schwarzhaarige und gab einen überraschten Laut von sich.

»Uaah! Sag doch, dass du gerade aus der Dusche kommst!«

Kurumi hatte sich in ein Handtuch gewickelt, das gerade so die privatesten Teile ihres Körpers verdeckte, allerdings weit über den Knien schon aufhörte … Ihre Haare waren tropfnass und hinterließen kleine Tröpfchen auf ihren Schultern, die sich ihren Weg nach unten bahnten … Dazu umgab Kurumi ein Duft nach Vanille.

Mana schluckte hart. Irgendwie gefiel ihr dieser Anblick, so peinlich diese Situation auch für sie beide sein sollte.

»Ich wusste nicht, dass du es bist. Aber komm rein.« Kurumi drehte ihr den Rücken zu und wies Mana den Weg nach drinnen.

»Okay.« Mehr konnte Mana gerade nicht sagen. Sie beobachtete die Wasserperlen, die über Kurumis Rücken rannen.

Ob ihre Haut so weich ist, wie sie aussieht? Uah was denk ich da?!

Ein wissendes Lächeln umspielte Kurumis zarte, rosafarbene Lippen.

Sie beschloss in diesem Moment, einen Schritt weiter zu gehen. Schließlich hatte sie den Wunsch an die Astern stets im Hinterkopf.

»Was möchtest du?«, fragte sie schließlich.

»Also ich… Ich wollte dich fragen, ob du mit mir auf den Jahrmarkt gehen möchtest.« Mana war überrascht von ihrer festen Stimme.

»Oh ja, gerne. Ich ziehe mich an, dann können wir gehen.«

»Vergiss nicht, deine Haare zu trocknen.«

Gekämmt hast du sie ja schon.

»Wie überaus fürsorglich von dir.« Kurumi ging betont langsam auf Mana zu, die sich auf das Sofa gesetzt hatte.

»Moment mal, was machst du…?«

Sie beugte sich nach vorne, sodass Mana einen tieferen Einblick hatte als vorher. Ihre Lippen berührten beinahe Manas Ohr und als sie zu flüstern begann, stellten sich sämtliche Härchen in Manas Nacken auf.

»Gefällt dir, was du siehst?«

»Wa-was soll das?!« Mana erkannte ihre Stimme kaum wieder, so unnatürlich hoch klang sie.

Kurumis linke Hand wanderte an Manas Oberschenkel entlang und strich langsam darüber. Probeweise schob sie ihren Zeigefinger unter Manas kurze Hose, während ihre Zunge über deren Ohrmuschel fuhr.

Es fühlte sich verboten gut an für Mana … Zu gut.

»Was zum…« Mana entfuhr ein überraschter Laut.

»Möchtest du, dass ich weitermache?«, hauchte Kurumis Stimme in ihr linkes Ohr.

»...Stopp!«

Es vergingen Sekunden, bis Kurumi sich zurückzog und ihr leicht verrutschtes Handtuch richtete.

»Schade…«, sagte sie leise und klang, als würde sie es wirklich bedauern.ä

»Da-da-das geht mir zu schnell«, murmelte Mana und versuchte, ihr schnell klopfendes Herz zu beruhigen.

»Dein Körper sagt mir etwas anderes. Aber gut. Ich ziehe mich an und dann können wir los.« Kurumi zwinkerte ihr zu, bevor sie in ihrem Badezimmer verschwand.

Was sollte das denn jetzt? Warum fand ich das so gut?! Ich mache das nur, damit Kurumi kontrollierbarer wird und niemanden mehr abschlachtet…!

Dies und ähnliches versuchte Mana sich einzureden. Doch dann kam ihr das Gespräch mit Shido wieder in den Sinn.

Kurumi scheint wirklich auf mich zu stehen…!

Und ich auf sie.

...

Mana atmete tief durch.

...

...

In diesem Moment öffnete Kurumi die Tür und trat in frischen Anziehsachen in ihr Wohnzimmer.

»Können wir losgehen? Ich freue mich schon richtig.«

»...Ja.« Mana erhob sich vom Sofa und folgte ihr nach draußen.

 

Auf dem Jahrmarkt angekommen, wollte diesmal Mana beweisen, was sie konnte. Die beiden jungen Frauen näherten sich dem Kranspiel.

»Das mach ich!«, rief die Blauhaarige fröhlich. Und schon landeten die ersten Münzen in der dafür vorgesehenen Öffnung.

Kurumi beobachtete lächelnd, wie ihre Begleitung die Hebel bediente. Dabei hatte sie ihre Zunge konzentriert zwischen die Zähne geklemmt. Es brauchte tatsächlich nur wenige Anläufe, bis Manas Ziel, eine Kette, im Ausgabeschacht landete.

»Hier, ähm … Die ist für dich«, murmelte sie schließlich mit hochroten Wangen.

»Danke… Wie lieb von dir. Legst du sie mir um?«

 

Beide taten vorläufig so, als wäre der Vorfall in Kurumis Apartment nie geschehen.

 

 

Kurumi griff nach Manas Hand und zog sie weiter. Beide erhielten mehrere Nieten in der Losbude, aßen gemeinsam Zuckerwatte und holten sich Crêpes, sowie Takoyaki.

 

»Was möchtest du als nächstes machen?«, fragte Mana anschließend. Wieder hatte sie dieses Kribbeln im Bauch und ein merkwürdiges Hochgefühl stellte sich bei ihr ein. Kurumi lächelte fröhlich. Auch sie hatte augenscheinlich Spaß an dem Date.

»Lass uns Achterbahn fahren.«

»Na gut!«

Das Fahrgeschäft bestand aus einem langen Wagen mit mehreren Zweisitzern. Die Bahn bestand aus zahlreichen Höhen und Tiefen, sowie drei Loopings. Mana fühlte jedoch kaum Aufregung. Durch ihre Ausrüstung hatte sie schließlich schon viel waghalsigere Flugmanöver probiert. Beide setzten sich ganz vorn in die Reihe.

 

Als der Wagen kurz vor dem Abgrund immer langsamer wurde, griff Mana nach Kurumis Hand.

»Uaaaaaaaah!«, machten sämtliche Fahrgäste, als der Wagen nach unten raste. Auch Mana und Kurumi stimmten mit ein.

 

»Lass uns als nächstes mit der Wasserbahn fahren. Was meinst du?«

»Ich weiß nicht … Da werden wir nass.« Mana beglückwünschte sich in Gedanken für diese Erkenntnis. Kurumi kicherte vergnügt.

»Das ist der Sinn dieser Attraktion«, sagte sie schließlich.

»...Moment mal…! Ich habe ein weißes Top an! Nein auf gar keinen Fall fahre ich damit!« Mana verschränkte ihre Arme vor ihren Brüsten, als könnte Kurumi bereits jetzt schon ihre Unterwäsche durch ihr Oberteil sehen.

»Stell dich doch nicht so an.« Kurumis Blick wanderte an Mana herunter. Ihre Zungenspitze leckte über ihre Lippen.

»Ja aber… Dann sehen mich auch andere Leute so! Willst du das etwa? Dass mich irgendwelche Kerle begaffen?!«

Kurumis Stimmung wechselte augenblicklich.

»Du hast recht. Damit fahren wir nicht.«

Mana atmete auf.

»Was machen wir dann?«

»Lass uns doch irgendwohin, wo…es ruhiger ist.«

Mana schluckte hart. Ihr kam das Erlebnis von vorhin in den Sinn. Wie weit würde Kurumi in der Öffentlichkeit gehen?

Und warum wünsche ich mir wieder so viel Nähe…?!



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