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Wie Akatsuki das Weihnachtsfest stahl

"Ich hoffe er hat fünf Herzinfarkte und stirbt"
von
Koautor:  Shino-X

Vorwort zu diesem Kapitel:
A/N: Hier sind wir nun, ENDLICH, nach über einem Jahr wurde "Wie Akatsuki das Weihnachtsfest stahl" endlich zu Ende gebracht. Die ersten Kapitel stammen noch aus 2022!
Dafür, dass es so lange gedauert hat, kriegt ihr von uns dafür das mit Abstand längste Kapitel: über 8000 Worte pure Weihnachts- (oder zumindest Neujahrs-)freude. Und wie immer habe ich ein paar Bilder angefertigt, um den Sachverhalt zu unterstreichen. Viel Spaß, frohe Weihnachten und ein frohes Neues! Komplett anzeigen

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Ein überraschender Besuch

Es war einmal, in einer Zeit weit weit weg, in einem Land fernab von den Ländern dieser Welt. Genannt: Das Feuerland. In dem kleinen Dorf Konoha, dort ist es geschehen. Was fragt ihr mich? Na das werdet ihr schon sehen. Eine kleine Schneeflock' ihre Reise trat an, hoch oben, vom Berg Myoboku flog sie heran. Rieselnd die eisigen Höhen herab, bis Konohagakure, wo sie dann landete auf der Zunge dieses schicksalhaften Manns.
 

„Hidan, kannst du vielleicht mal aufhören, Schneeflocken mit deiner Zunge zu fangen und mir beim Kassieren helfen!" Kakuzu packte einer alten Dame die Weihnachtsdekoration in eine Tasche und reichte sie ihr zusammen mit dem Wechselgeld. „Und zieh dir bitte was an, du vergraulst meine Kunden!", rief er seinem Partner noch zu. Hidan verzog das Gesicht. „Schmeckt nach Frosch", sagte er dann.

„Wie bitte?", fragte Kakuzu, der jetzt schon wieder genervt von den... sagen wir mal Besonderheiten... seines Partners war.

„Der Schnee", antwortete Hidan. „Er schmeckt nach Frosch."

„Hidan, ich habe wirklich keine Zeit für deine Blödeleien! Jetzt komm hier rüber und hilf mir diesen Müll verkaufen!", rief ihm Kakuzu zu, bevor er sich an seine Kundschaft wandte und sofort wieder anfing über seinen „faulen und arbeitsscheuen Neffen" zu lästern oder als was auch immer er Hidan heute wieder ausgab. Dieser zog sich seine Robe über, die rote Innenseite nach außen gestülpt und gesellte sich zu seinem Partner in die kleine Holzhütte, die sie für den Weihnachtsmarkt in Konoha auf dem Marktplatz aufgebaut haben.

„Warum müssen wir eigentlich dieselben Roben wie sonst immer tragen?", fragte er Kakuzu, nachdem er den ersten Kunden bedient hatte. In derselben Zeit, die Kakuzu gebraucht hatte, um sich um fünf andere zu kümmern.

„In meiner sind überall Risse drin", fügte er hinzu, als Kakuzu keine Anstalten machte, zu reagieren.

Dieser drehte sich nun flüchtig zu ihm um, nur um ihn anzufauchen: „Das bist du selbst schuld."

„Tut mir ja leid", zischte Hidan zurück, „dass ich einmal im Jahr ein neues Kleidungsstück haben möchte." „Hidan", sagte Kakuzu, ohne sich von seinem Register abzuwenden, „die fehlende Bekleidung macht dir doch sonst nie etwas aus."

„Ja, aber jetzt ist Winter!", erklärte Hidan aufgebracht. Dann fügte er flüsternd hinzu: „Ich werde hier noch eingehen wie Zetsu."

„Das schlimmste, das dir passieren kann", erklärte Kakuzu, immer noch von ihm abgewandt, „ist dass all deine Körperteile abfrieren. Was dich nicht unbedingt nutzloser macht, das ist nämlich gar nicht mehr möglich." „Kakuzu", flüsterte Hidan warnend. „Eher im Gegenteil", sprach Kakuzu weiter. „Dann würdest du dich schließlich nicht immer in meine Angelegenheiten einmischen und dich mir ständig in den Weg stellen." „Kakuzu", flüsterte Hidan etwas lauter und nun zitterte er nicht mehr vor Kälte sondern vor Wut. „Vielleicht sollte ich das einfach selbst in die Hand nehmen und dir alle Extremitäten abtrennen. Dann würdest du mir endlich nicht mehr auf die Nerven gehen."

„Kakuzu?", sagte Hidan plötzlich verwirrt.

„Was?", fragte sein Partner genervt.

„Ist das nicht der Hokage?", frage er vorsichtig.

„Na und?"

„Sie kommt direkt auf uns zu", flüsterte Hidan seinem Partner panisch zu.

„Ich weiß."
 

Die Frau, der vermeindliche Hokage, kam mit einem Glühweinbecher in jeder Hand auf ihren Stand zugewankt, machte kurz halt davor und leuchtete dann auf, als sie sich die scheußliche Weihnachtsdeko sah, für deren Verkauf Hidan abendlich eine Selbstgeißelung durchführte.

„Shizune", sie versuchte eine andere Frau, samt Schwein, zu sich zu winken, bekleckerte sich dabei aber nur mit Glühwein.

„Sieh dir das Mal an!", rief sie, während sie der anderen Frau den Glühwein in die Hände drückte.

Ihre Begleitung betrachtete die zum Verkauf stehenden Gegenstände mit derselben Missmut, mit der Hidan es tat. Auf Kakuzus überfreundliches „Was darf es sein, die Damen?" hatte sie geantwortet, dass sie sich noch umsehen müssten, bevor sie sich an den Hokage gewandt hatte, um ihr viel zu laut ins Ohr zu flüstern.

„Tsunade, diese Weihnachtsdeko ist wirklich grauenvoll."

„Nein, schau dir das doch mal an! Da sind richtige Unikate dabei!"

„Das sieht alles aus als wäre es aus dem Müll gefischt worden", flüsterte sie etwas eindringlicher. Ha, dachte Hidan. Wenn sie wüsste.

„Das stimmt überhaupt nicht! Schau dir mal das Weihnachtsschwein dahinten an."

„Das ist ein Rentier!"

„Ich will es haben haben", rief die Hokage bestimmt und Kakuzu hatte es innerhalb von Sekunden für sie verpackt.

„Sonst noch etwas", fragte er mit einer Freundlichkeit, die vermuten lief, dass er gerade seine persönliche Goldgrube gefunden hatte. „Sie haben übrigens ein sehr schönes Maskottchen", fügte er in Hinblick auf das Schwein hinzu. Hidan musste sich zusammenreißen, nicht laut loszulachen, beim Anblick von Kakuzu, der sich beim Hokage einschleimte.

„Hast du das gehört Tonton? Der Mann meint dich", lallte sie, während sie sich an ihr Schwein am Boden wandte.

„Ihres auch", sagte sie dann und strich Hidan über die Wange, wobei dieser nur nicht nach ihren Fingern schnappte, weil Kakuzus Blick ihm ausdrücklich davon abriet. Sie griff nach ihrem „Weihnachtsschwein".

„Nein, ich glaube", begann sie langsam, „ich habe alles", beendete sie ihren Satz schnell und sprintete davon, was für Kakuzu beinahe Ansatz war, aus ihrer kleinen Holzhütte zu springen und ihr hinterherzurennen.

„Hidan!", rief er und stieß diesen bereits in Richtung des Ausgangs.

„Tut mir wirklich leid." Die Begleitung des Hokages stellte den Glüwein auf ihrer Verkaufsfläche ab und kramte in ihrer Tasche. „Sie ist manchmal ein wenig", sie machte eine wage Geste. „Ach, sie wissen schon."

„Und ob", versicherte Kakuzu, während er ihr geschickt ein paar Ryo zu wenig Rückgeld gab. „Wissen sie, mein nichtsnutziger Neffe hier kann auch manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein."

Hidan versuchte gar nicht mehr sich dagegen zu wehren und begann stattdessen wieder, Kakuzu vollzumeckern, als der Hokage mitsamt ihrem Hofstaat – und Hofstalls – verschwunden war.
 

„Warum haben wir eigentlich als einziges keine Heizmöglichkeiten in unserer Hütte", fragte er, während er sich über die Arme rieb. „Nicht einmal eine Decke haben wir mitgenommen."

„Hidan, du wirst nicht erfrieren. Und wir sind nicht die einzigen, guck!" Er wies auf einen Stand gegenüber, in dem sich tatsächlich keine Heizmöglichkeit befand. Abgesehen vom Verkäufer, dessen Kekkei Genkai ihm offensichtlich erlaubte, heiße Luft auszustoßen.
 

Sie standen eine Weile in Stille, abgesehen davon, dass Kakuzu Hidan anmaulte, dafür dass er aufgrund seiner eiskalten Hände viel zu langsam an der Kasse arbeitete, was nun wirklich nicht seine Schuld war. Schließlich versuchte er es erneut.

„Kakuzu", fing er an, was von seinem Partner nur mit einem genervten Schnauben erwidert wurde. „Also du hast doch mehrere Herzen." Kakuzu schloss die Augen und seufzte.

„Und die haben ja alle so verschiedene Elemente, nicht?"

„Ja", sagte Kakuzu, erneut ohne sich in seine Richtung zu drehen. „Ja, das haben sie."

„Genau. Und da sind ja auch so Sachen dabei wie Feuer und auch Luft. Und du kennt ja auch so viele Jutsus, weil du so alt bist", redete Hidan weiterhin um das eigentliche Thema rum.

„Würdest du endlich zum Punkt kommen?", unterbrach Kakuzu ihn angespannt.

„Kannst du mich damit nicht aufwärmen?", bettelte Hidan. „Der da hinten kann das doch auch!"

„Und meinen ganzen Laden in Brand setzen? Auf gar keinen Fall."

„Ist dir denn nicht kalt?", fragte Hidan entsetzt.

„Nein", gab Kakuzu zur Antwort. „Kein bisschen."

„Wieso nicht? Du bist doch total vollgeschneit?", rief Hidan und wischte den Schnee vom Gesicht seines Partners, der, seit er angefangen hatte, sich dort abzusetzen, nicht geschmolzen war.

„Du bist ja eiskalt", bemerkte er, als er seine Hand zurückzog. „Das liegt bestimmt daran, dass du so kaltherzig bist."

„Was soll ich sagen? Die Kälte ist eben ein Teil von mir", erwiderte sein Partner, monoton, obwohl diese Aussage wahrscheinlich als Witz gemeint war.

„Was du sagen sollst? Wie wäre es mit ‚Hidan, deine Hände sind ja so kalt, dass sie gleich abfrieren. Hier nimm diese kuschlige Decke und diesen warmen Kakao und dir am besten noch den Rest des Abends frei.'" Kakuzu schnaubte. „Du knausriger alter Sack", fügte Hidan noch hinzu, womit er sich eine einfing.

„Jetzt sei still", riet er ihm, „da kommt noch ein Konohanin."

„Der ist sogar in Uniform", murmelte Hidan.

„Ein Idiot in Uniform", erwiderte Kakuzu und wahrscheinlich lächelte er gerade unter seiner Maske, „ist immer noch ein Idiot."
 


 

„Tobi, hör auf, zu versuchen, die Schneeflocken mit deiner Zunge aufzufangen. Das funktioniert nicht, wenn du eine Maske trägst!" Deidara beobachtete seinen „Partner" scharf aus dem Augenwinkel, während dieser wie ein aufblasbares Schlauchmännchen mit den Armen schlackerte. „Du könntest mir mal beim Tragen helfen, anstatt hier rumzuspinnen."

Er stellte den Karton, den er durch die Gegend schleppen musste in den schwarzen Schnee, der über Amegakure lag, um seine Hände kurz aufzuwärmen.

„Wenn das so weiterschneit, wird die Zombie-Kombi den Rest des Abends in Konoha feststecken. Wenn nicht sogar den Rest der Woche." Er hob die Hand zum High-Five, aber Tobi starrte nur still darauf. „Wie auch immer", sprach Deidara nach einer kurzen und äußerst peinlichen Stille weiter, „jetzt müssen wir nur noch Itachi loswerden und-"

„Das Weihnachtsfest ist gerettet!", rief Tobi. Deidara atmete tief ein. „Ja", seufzte er, „das Weihnachtsfest ist gerettet. Ganz genau."
 

Er hockte sich hin und kramte ein wenig in der Kiste aus dem Kakuzu-sicheren Lager, in dem sie den ganzen Plunder aufbewahrten, den Kakuzu sonst auf den Sperrmüll geschmissen hätte und ein paar wertvollere Gegenstände, um dem gesamten Ort eine verbotene Aura zu geben. „Diese Lichterketten sehen wirklich billig aus. Und das ganze Lametta ist total zerfranst. Warum dekorieren wir überhaupt für Weihnachten, wenn wir damit nur aussehen wie das ärmste Haus im ganzen Block?" Er musterte den riesigen Turm, der über dem Rest von Amegakure thronte. „Das heruntergekommenste sind wir ja sowieso schon."
 

„Hast du Deidara nur mit Tobi mitgeschickt, um Plätzchen zu backen? Ich versteh ja, dass er nervig ist, aber du weißt, dass er Tobi nicht ausstehen kann." Kisame war gerade höchst konzentriert dabei, einen der Kekse mit Schokolinsen auszuschmücken, als er Sasori antwortete: „Ich wollte ihm nicht ins Gesicht sagen, dass wir ihn nicht dabeihaben wollen. Er ist in letzter Zeit ein wenig... reizbar."

„Du meinst, er geht schnell in die Luft", verbesserte Zetsu aus seiner Weihnachtsbaum-Ecke. Seine dunkle Hälfte schlug sich mit der Hand gegen den Kopf. „Kannst du mich vielleicht einmal nicht vor allen bloßstellen?", flüsterte er.

„Ich bezweifle, dass Deidara daran interessiert wäre, Kekse zu backen. Schon gar nicht nach Rezept. Jedenfalls nicht, wenn das nicht aus dem Anarchistischen Kochbuch kommt", bemerkte Sasori. „Und jede Minute, die er mit Tobi verbringt, macht ihn noch reizbarer."

„Es sei denn, er sähe hierin eine Chance, uns mit Sprengstoff abzufüllen. Und seine Art, Teig zu kneten, ist wirklich unhygienisch", erklärte Konan und Kisame nickte zustimmend. „Allein deshalb stellt er eine potentielle Bedrohung für unser Vorhaben dar."

„Aber so stellt er eine potentielle Bedrohung für die ganze Stadt dar."

„Das tut er sowieso schon", erwiderte Zetsu.

„Ich dachte wir sind eine Terrororganisation", bemerkte Kisame. „Tun wir das nicht alle?"

Konan starrte ihn für einen Moment verwirrt an. Ihre Stirn knisterte, als sich das Papier dort in Falten legte. Oder einfach faltete.

„Manchmal braucht es wahren Schmerz, um Frieden zu schaffen", erwiderte Pain, der eine selbstgemacht Popcornkette in der Küche aufhing, bevor er Konan einen Kuss auf die Wange gab.

Itachis Augen leuchteten auf, als er den deepen Instagram Spruch zum Thema Schmerz hörte.

„Ist das jetzt ein ‚Nein'?", fragte Kisame verunsichert. „Ich habe nämlich Schwierigkeiten, nicht als Bedrohung durchzugehen." „Wieso das denn?", sagte Sasori sarkastisch und Kisame blickte betreten zur Seite.

„Du musst ihn ja nicht gleich mobben", schmollte Zetsu, der aus dem Nichts seine Arme um ihn schloss. „Das tue ich ja auch nicht", erwiderte Sasori. „Ich habe ihn lediglich gefragt, warum er davon ausgeht, als Bedrohung wahrgenommen zu werden." Kisame stand wahrendessen komplett starr in Zetsus Umklammerung, bis er bemerkte, wie sich dessen Blätter langsam um ihn wunden. Mithilfe von kleinen Handgesten, versuchte er Samehada zu sich zu locken, während Zetsu weiterhin mit Sasori über dessen Intentionen stritt. Als das nicht funktionierte, begann er, leise zu pfeifen.

„Zetsu", unterbrach Konan sie. „Ich brauch ihn noch." Augenblicklich wurde Kisame losgelassen und ihm wurde noch einmal von Kuro auf den Rücken geklopft.
 

„Mann hat der vielleicht eine Laune", flüsterte Kisame Konan zu, als Sasori außer Hörweite war.

Sie nickte zustimmend. „Zum Glück ist Hidan dieses Weihnachten verhindert. Wahrscheinlich werden er und Kakuzu in Konoha zugeschneit, wenn man den Wetterberichten glauben schenken darf." Sie dachte kurz nach. „Nicht, dass ich Kakuzu an Weihnachten vermissen würde. Die letzten Jahre mit ihm waren immer ein wenig... katastrophal."

„Hoffentlich wird es dieses Jahr ein wenig ruhiger. Ich würde mich während meines Urlaubs gerne entspannen können. Manchmal habe ich das Gefühl, Missionen mit Itachi sind entspannender als Feiertage mit dem Rest der Organisation. Und ich rede von täglichen Kämpfen gegen stärksten Oi-nin, die Kiri schicken kann."

„Allein durch Hidans Abwesenheit ist es bereits um einiges friedlicher. Ich bin mir sicher-"
 

Sie zuckte leicht zusammen, als sie einen lauten Knall hörte, gefolgt von Brüllen. Itachi huschte in die Küche, mit einem Blick, der für seine Verhältnisse eindeutig aussagte, dass er sich das nicht antun würde.

„Wie ich höre", seufzte Konan, „ist Deidara zurück."

„Kisame, dein Schwert hat sich wieder auf dem Sofa breit gemacht!", rief Deidara aus dem Wohnzimmer und Samehada knurrte leise. „Kann ich das nächste Mal wieder mit Sasori arbeiten? Tobi hat nichts gemacht! Gar nichts! Ich hab ihn mehrfach um Hilfe gebeten und-" Er trat in die Küche.

„Oh", sagte er deutlich ruhiger. „Ihr habt bereits Plätzchen gebacken." Er starrte betreten auf den Boden. „Hm", hummte er leise, um sein Markenzeichen, das die Autoren bislang gekonnt ignoriert haben, beizubehalten.
 

„Wir dachten nicht, dass du Interesse hättest, mitzubacken", fing Kisame an, sich zu entschuldigen. „Und du warst ja auch so beschäftigt", stimmte Konan zu, obwohl sie Deidara überhaupt erst die Aufgabe gegeben hatte, den gesamten Christbaumschmuck aus dem Keller zu kramen.

„Ich wollte den Teig kneten", sagte Deidara verletzt. „Deidara", seufzte Itachi, hütete sich aber davor seinen Satz zu beenden, als Deidaras Kopf sich ruckartig in seine Richtung drehte.
 

Es klingelte.
 

Konan runzelte die Stirn. „Besuch?", fragte Deidara. „Wer will uns schon besuchen kommen?"

„Ich geh schon an die Tür", rief Sasori aus dem Nebenraum.

„Vielleicht haben die Anbu unseren Aufenthaltsort herausgefunden", schlug Kisame vor.

Deidara lachte. „Aber die würden doch niemals klingeln."

„Also ich würde klingeln", erwiderte Kisame. „Alles andere wäre unhöflich."

„Und deshalb bist du niemals Anbu gewesen."

Sasori öffnete die Tür und schlug sie sofort wieder zu.

„Siehst du", meinte Deidara, „es sind doch nur ein paar Zeugen Jashins." Jedoch machte sich Besorgnis in seinem Blick breit, als Sasori in die Küche trat. Normalerweise zeigte er so viel Emotion wie eine Holzpuppe, aber gerade hyperventilierte er - oder zumindest schien es so - und sein Gesichtsausdruck war der blanken Horrors.

„Was ist los?", fragte Konan herrisch, während Sasori nach Luft rang, was sich aufgrund seiner fehlenden Lunge als etwas fehlgeleitetes Vorhaben herausstellte. Er deutete vage in Richtung Tür und röchelte, bevor er letztendlich herausbrachte: „Er- er ist hier."

Deidara half seinem atemlosen Partner auf, während Konan mit den anderen zur Tür sprintete.

Itachis Sharingan war aktiviert und er hielt bereits mehrere Kunai bereit. Samehada knurrte, als Kisame es aufhob.

Konan öffnete die Tür.

„Hallo!", kam es fröhlich von der anderen Seite und sofort knallte sie die Tür wieder zu.

„Was-?", fragte Itachi. „Was zur Hölle macht Orochimaru hier?"

Ein unangenehmes Wiedersehen

„Und jetzt?“, fragte Kisame. „Wir können die Tür ja nicht einfach vor ihm verschlossen halten.“

„Doch, das können wir“, zischte Deidara.

„Konan“, Itachi beobachtete ihre Anführerin beunruhigt, „geht es dir gut?“

Die sonst so stille und emotionslose Frau lehnte sich mit ihren ganzen 45 Kilo, es sei vergönnt, denn sie bestand ja schließlich aus Papier, gegen die Eingangstür. Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Orochimaru klopfte erneut. „Konan?“, rief er durch die Tür. „Konan, ich weiß, dass ihr zuhause seid.“

„Wo ist Pain?“, fragte diese panisch. Wie auf Kommando trat Pain ins Wohnzimmer, Deidaras Kiste mit der Weihnachtsdeko in den Armen. „Was denn hier los?“

Konan öffnete die Tür hinter sich, um einen fröhlich winkenden Orochimaru mit Weihnachtsmannmütze zu offenbaren. Sofort knallte sie die Tür wieder zu als Pain den Karton fallen ließ.

„Konan?“, fragte er aufgebracht. „Was macht der hier?“ Selbst Pain, ihr stoischer „Anführer“, war mittlerweile panisch geworden.

„Ich weiß es nicht!“, jammerte sie verzweifelt.

„Ich habe meinen Besuch doch schon vor einem Jahr angekündigt“, rief Orochimaru gedämpft. „Dürfen wir jetzt reinkommen? Sasuuuuke ist bereits wirklich kalt. Und Schlangen auf Eis sind auch nicht die beste Kombi.“

„Sasuke?“, flüsterte Itachi und sprintete in Richtung Tür.

„Nein!“, rief der gesamte Rest der Organisation gleichzeitig und sofort stürzten sich alle auf ihn. Deidara ergriff ihn zuerst und drückte ihn auf den Boden, gefolgt von Sasori, Pain und Kisame, die nun allesamt auf ihm lagen. Konan, die ihm von der Tür aus entgegenkam, stürzte noch bevor sie Itachi überhaupt erreichen konnte.

Itachis Genjutsu löste sich als er die Tür öffnete.

„Ha“, triumphierte Kabuto. „Ich wusste er würde auf die ‚Sasuke ist kalt‘-Nummer hereinfallen.“

„Itachi!“, brüllte Deidara vom Boden aus, während er die anderen drei abschüttelte.

„Itachi“, murmelte Sasuke mit Mordlust in den Augen.

„Ah, Itachi!“, rief Orochimaru fröhlich und umarmte ihn, worauf dieser kaum merklich das Gesicht verzog.

„Notiz an mich selbst“, sagte Pain und Konan löste bereits ein Blatt von ihrem Körper, „Itachi feuern.“

„Yahiko!“ Orochimaru ließ Itachi los und kam auf Pain zu. „Oder Naga-“ Er runzelte die Stirn und blickte Konan an. „Welcher von den beiden ist das nochmal?“ „Mein Name ist Pain!“, antwortete dieser genervt.

„Wie ich sehe bist du immer noch nicht aus deiner Emo-Phase raus, mein Sohn.“ Orochimaru strich über seine Piercings, bevor Pain seine Hand wegschlug.

„Was zum Geier ist hier los?“, rief Deidara, der zwischen Itachi und Sasuke, die sich gegenseitig böse anstarrten und was auch immer zwischen Pain und Orochimaru abging hin und her starrte.

„Meister Sasori, geht es ihnen gut?“, fragte Kabuto besorgt.

„MEISTER SASORI?!“ Deidara drehte sich geschockt zu den beiden um.

„Warten sie Meister“, Kabuto stand auf, „ich hole ihnen ein Glas Wasser!“

„Das ist zwar unnötig Kabuto, aber danke. Du bist wirklich ein Schatz.“

„Sasori, was ist hier los?“ Deidara stürzte sich auf seinen Partner. „Was ist da für ein Kerl. Warum arbeitest du mit einem Anhänger Orochimarus zusammen? Wieso schmeißen wir die alle nicht sofort wieder raus, ich dachte alle hier hassen Orochimaru!“

„Deidara, kannst du mich vielleicht für fünf Minuten in Ruhe lassen!“, giftete Sasori ihn an. „Ich habe gerade wirklich weder Zeit noch Nerven für dich.“ Deidara wich eingeschnappt zurück.

„Nagut“, sagte er schmollend. „Dann suche ich mir eben neue Freunde.“

Er blickte sich im Raum um, erkannte aber nur Kisame und Zetsu, die zusammen in einer Ecke standen, als mögliche Konversationspartner. „Ich geh‘ doch nicht in die Freak-Ecke, hm!“, rief er und stürmte aus dem Raum.
 

„Also Sasuuke“, unterbrach Orochimaru die Spannung, die zwischen den Uchiha-Brüdern herrschte. „Das hier ist mein Neffe… Pain. Was für ein affiger Name, ich weiß, aber er ist mit 35 immer noch nicht aus seiner Emo-Phase raus.“ Er lachte. „Weißt du Pain, Sasuke macht gerade auch eine schwierige Phase durch. Vielleicht könnt ihr ja mal Frisuren-Tipps austauschen. Ich meine, findest du nicht auch, dass seine Frisur aussieht wie Entenbürzel?“ Er klopfte Pain auf den Rücken, während er über seinen eigenen Witz kichern musste und versuchte, Sasuke durch die Haare zu streichen, jedoch fing Itachi seine Hand ab.

„Orochimaru“, flüsterte Pain, „warum zur Hölle bist du zurückgekommen? Das letzte Mal als du hier warst, haben wir dir alle gesagt, dass wir dich nie wieder sehen wollen. Und dabei bleibt es.“

„Sieht man das nicht?“, fragte Orochimaru kichernd und deutete auf seine Mütze. „Ich bin der Weihnachtsmann! Ich bin hier, um euch Geschenke zu bringen.“

„Das ist nicht witzig“, erwiderte Konan. „Pain hat dich gebeten, nie wieder Kontakt zu ihm aufzunehmen. Du kannst nicht einfach wieder auftauchen und so tun, als wäre nichts gewesen!“

„Ach“, Orochimaru klang verwundert, „was war denn?“

„Du hast versucht, Itachis Körper zu übernehmen!“, rief Konan wütend.

„Schnee von gestern, ich hab ja jetzt Sasuke.“ Bei diesen Worten aktivierte sich Itachis Sharingan.

„Jetzt schau doch nicht so böse“, Orochimaru legte einen Arm um ihn. „Weihnachten ist doch das Fest des Vergebens. Ich vergebe euch ja auch dafür, dass ihr mich aus der Organisation geschmissen habt.“

„So funktioniert das nicht“, schrie Konan ihn an. „Kisame war komplett traumatisiert! Er hat wochenlang nicht mit Itachi geredet, weil er dachte, dass du es sein könntest.“

„Papperlapapp“, unterbrach Orochimaru sie. „Vergeben und vergessen.“
 

Er schaute sich gründlich im Raum um. „Wie ich sehe ist alles beim Alten. Die Hütte sieht immer noch genauso aus wie vor 20 Jahren!“

„Vor 20 Jahren haben wir noch gar nicht hier gelebt“, widersprach Pain, aber Orochimaru ignorierte ihn und sprach weiter: „Kakuzu hat den Geldhahn seitdem auch nicht wieder aufgedreht.“

Er seufzte. „Wie nostalgisch! Ihr habt ja immer noch denselben Weihnachtsbaum wie damals. Und genauso trostlos sieht er auch noch aus.“ Orochimaru schmunzelte. „Und den Goldfisch habt ihr auch noch!“

„Nein“, sagte Pain, während er sich mit der Hand übers Gesicht fuhr. „Klaus ist leider schon tot. Das ist Kisame. Du kennst Kisame, ihr wart gleichzeitig in der Organisation.“

“Er wollte mich sezieren”, sagte Kisame aufgewühlt, während er dem umherstreifenden Orochimaru auswich und sich hinter Pain versteckte.

„Ich wollte nur wissen, ob du wirklich Kiemen hast!“, versuchte Orochimaru sich zu verteidigen. “Wie soll ich denn sonst wissen, ob ich dich in einem Aquarium halten kann?”

„Aquarium?“, fragte Kisame entsetzt, aber Orochimaru hatte bereits sein nächstes Opfer gefunden.
 

„Mein Lieblingspartner!“, rief er und eilte auf Sasori zu, der apathisch in einer Ecke saß und bislang strikt von Orochimaru weggeblickt hatte. „Na, wie geht es dir, alter Freund?“

Sasori sah ihn immer noch nicht an, sondern starrte still in die entgegengesetzte Richtung.

„Nicht!“ Kabuto war aufgestanden und konnte Orochimaru gerade noch aufhalten, in seinen sicheren Tod zu rennen. „Meister Orochimaru, Meister Sasori geht es momentan nicht so gut.“

„Was?“, fragte Orochimaru besorgt. „Hat er sich etwa erkältet? Hier“, er reichte Sasori einen siffigen Stofflappen, „nimm mein Taschentuch.“ Wie eine Holzpuppe blieb Sasori komplett starr.

Plötzlich griff Pain Orochimaru bei den Schultern. „Das war ja wirklich nett, dass du uns besucht hast. Es ist wirklich immer… naja, eine Freude kann man es jetzt nicht nennen. Leider kannst du aber nicht viel länger bleiben, wir haben nämlich schon Pläne für heute.“ Orochimaru setzte zum Sprechen an. „Und für die nächsten Jahre auch, bevor du fragst.“

„Pain, mein liebster Neffe, du kannst mich nicht rauswerfen!“, rief Orochimaru als Pain ihn zur Tür drückte. „Tu ich auch gar nicht“, antwortete dieser genervt, „ich geleite dich sanft zur Tür. Ansonsten würdest du jetzt in Kisames Pool liegen.“

„Das darfst du nicht tun“, warnte Orochimaru ihn, obwohl seine Warnung eher nach einem Jammern klang. „Nenn mir einen guten Grund“, erwiderte Pain ernst, „warum ich dich auch nur eine Minute länger in meinem Haus tolerieren sollte?“

„Willst du Sasuke etwa seiner Familie entrauben?“, fragte Orochimaru flehend. „Wenigstens ein Weihnachtsfest soll er noch mit ihr verbringen dürfen, findest du nicht auch?“

„Das ist mir egal“, rief Pain. „Wer ist überhaupt Sasuke?“

Orochimaru deutete auf die beiden Brüder, die sich erneut gegenseitig böse anstarren.

Pain stöhnte. „Noch ein Uchiha? Herrgott, von denen gibt es doch bereits genug.“

Ein krimineller Tagtraum

Hidan kickte ein wenig Blech aus dem weg. „Kakuzu“, rief er seinem Partner zu, „ich hasse es hier.“

„Weißt du eigentlich“, rief dieser zurück, „wie egal mir das ist!“

„Dass dir eh alles egal ist, ist mir klar. Lass mich raten, du hast bestimmt die letzten dreißig Jahre hier gelebt, weshalb es dir auch egal ist, von ständigem Dreck umgeben zu sein.“

„Oh nein!“, lachte Kakuzu. „Ich lebe erst seit etwa einem Jahr von ständigem Dreck umgeben.“

Hidan runzelte die Stirn. „Weshalb es mich viel mehr wundert, wieso du dich gerade beschwerst“, fügte sein Partner hinzu.

„Hast du mich etwa gerade- Kakuzu!“ Hidan wischte sich dramatisch eine unsichtbare Träne aus dem Augenwinkel. „Wie kannst du nur?“, fragte er entsetzt. „Du weißt, ich habe nur ein Herz, das brechen kann!“

Kakuzu stöhnte. „Hidan, kannst du dich bitte einmal als nützlich erweisen und-“

„Ich versteh ja sowieso nicht“, unterbrach Hidan ihn sofort, „warum du wieder zurück auf diesen beschissenen Weihnachtsmarkt willst, obwohl du uns eben rausgeschmissen haben. Die durchschauen doch eh wieder, dass wir ihnen nur Dreck verkaufen in einem Stand, den wir gar nicht da aufbauen durften. Aber dass du schlecht einschätzen kannst, was ein Idiot ist und was nicht, bin ich ja schon gewohnt.“ „Aber er hat vorher was gekauft, also habe ich Recht behalten“, erwiderte Kakuzu mürrisch. „Wir sind doch jetzt bestimmt auf so einer Fahndungsliste“, argumentierte Hidan, wahrscheinlich das erste Mal in seinem Leben.

„Oh nein! Wir haben illegal Christbaumschmuck verkauft. Und hässlichen noch dazu.“ Kakuzu verdrehte die Augen. „Krieg dich wieder ein, Hidan. Ich bin auf tausenden Fahndungslisten und das letzte Mal, als ich festgenommen wurde, stand ich noch auf keiner einzigen.“ Er betrachtete ein paar rostige Metallstücke, die wage an überdurchschnittlich unförmige Weihnachtsmänner erinnerten und steckte sie ein. „Wir brauchen noch mehr Glitzerzeug“, rief er Hidan zu, der hinter ihm hertrottete. „Darauf stehen die Leute.“

„Kakuzu, ich will hier weg“, heulte Hidan, als er auf dem riesigen Müllberg ausrutschte und den Beutel mit dem angesammelten Plunder fallen ließ. Kakuzu raste auf ihn zu. „Du hast doch gerade nicht etwa Müll weggeschmissen?“, brüllte er.

Hidan saß mit verschränkten Armen auf den Boden und ignorierte ihn, während er weiterjammerte: „Ich will in ein Hotel und dort ein warmes Bad nehmen und dann will ich Steak essen und früh ins Bett gehen, damit ich morgen früh aufstehen kann.“

„Früh aufstehen?!“ Kakuzu nahm sein Gesicht in die Hände, sodass er zu ihm aufsah. „Hidan, bist du krank?“ „Du kümmerst dich ja doch um mich!“, rief Hidan schluchzend. „Nein, ich kümmere mich einzig und allein um deine Effizienz“, erwiderte Kakuzu genervt. „Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass ich dir Schläge androhen muss, damit du überhaupt irgendwas machst.“

Hidan zuckte mit den Schultern. „Da hätte ich jetzt nichts gegen. Das würde den Abend doch perfekt abrunden.“ Kakuzu ließ Hidan augenblicklich los. „Und schon ist dieses Gefühl verflogen“, sagte er und wischte sich die Hände an seinem Mantel ab. „Weißt du, Hidan, manchmal glaube ich, du hättest deinen finalen Tiefpunkt erreicht, aber dann schaffst du es immer wieder, noch widerlicher zu werden. Ich stehe hier auf einer riesigen Müllhalde und trotzdem ist sie nicht das Abstoßendste in meiner Nähe. Und dennoch fragst du dich manchmal noch, warum niemand was mit dir zu tun haben möchte.“ Kakuzu hatte sich von seinem Partner abgewandt und ging langsam in Richtung Dorf.

Hidan starrte ihm komplett ernst nach. „Kakuzu?“, fragte er eingeschüchtert. „Kakuzu!“

„Nein, Hidan. Sprich mich nie wieder an“, rief Kakuzu zurück. „Kakuzu?“, rief Hidan erneut. „Kakuzu!“ Kakuzu ging unbeirrt weiter. „Ich glaub ich hab mir mein Bein gebrochen.“
 

„Ich wusste, dass ich den letzten Faden nicht gerissen haben kann.“ Hidan lachte. „Schließlich bist du nicht auseinandergefallen.“ Kakuzu war erneut kurz davor, ihn einfach fallen zu lassen, aber Hidan festige seinen Griff. Er hatte einen Arm über seine Schulter gelegt, um sich aufrecht zu halten. So hatten sie bereits den gesamten Weg von der Müllkippe bis nach Konoha mühsam und vor allem langsam hinter sich gelegt. In seinem bald hundert Jahren als Ninja war Kakuzu noch nie gewillt gewesen, eine Mission aufzugeben wie in den letzten Stunden, die er in Hidans unmittelbarer Nähe verbracht hatte. Lieber hätte er noch einige Stunden Müll aufgesammelt, als ihn anzufassen und allein der Gedanke, dieselbe Luft wie Hidan geatmet zu haben, löste einen Brechreiz in ihm aus.
 

„Ich wünschte, ich könnte dahin laufen und denen ihre hässlichen Götzen aus dem Vorgarten treten“, hörte er eben diesen in sein Ohr zischen.

„Pass auf. Ich will nicht, dass du meine Maske anspuckst“, zischte er zurück, obwohl er Hidan irgendwie zustimmen musste. Konohaianer hatten ein unschönes Faible für Feiertage und sämtliche derer Nebenerscheinungen, die ihnen der Kapitalismus beigebracht hatte. Unter anderem, aber nicht ausschließlich, aufblasbare Schneemänner, leuchtende Drahtrentiere und kleine Weihnachtsmannstatuetten, die Hauswände hochkletterten. Wären sie nicht gerade undercover und im Zivil unterwegs, hätte er Hidan möglicherweise sogar erlaubt, sich ein wenig an den „Dekorationen“ auszulassen. Wenn auch nur, um die Nachfrage für sich selbst zu steigern.

„Weißt du, Kakuzu“, meine Hidan, während er sich skeptisch in der Wohngegend umsah, „ich habe das Gefühl, je näher wir dem Stadtzentrum kommen, desto schlimmer wird es. Vor einigen Minuten hatten die Häuser nur ein paar Lichterketten und Papiersterne in den Fenstern und jetzt“, sein Griff um Kakuzu wurde fester, „jetzt ist er überall.“

„Hidan, der Weihnachtsmann ist nicht echt. Er kann dich nicht verletzen und du ihn erst recht nicht. Das solltest du langsam wirklich einmal bemerkt haben.“ Aber Hidan sprach unbeirrt weiter: „Manchmal stelle ich mir vor wie es wäre, wenn ich ihm einfach seine Arbeit zunichte machen würde. Ich meine, denk mal drüber nach: Er besucht jedes einzelne Haus in nur einer Nacht. Er hat wirklich schlimmen Zeitdruck. Und überall legt der beschissene Sack seine Geschenke ab. Aber was, wenn die Leute einfach am nächsten Morgen in ihr Wohnzimmer gehen und sich darauf freuen, ihre Geschenke zu finden und neuen Scheiß zu bekommen, aber sie sind alle weg. Alle. Nicht einmal ihr scheiß Tannengewächs ist mehr da.“ Er machte eine dramatische Pause, bevor er beinahe in Kakuzus Ohr kreischte: „Sie werden weinen und schreien. Sie werden den Glauben in diesen fetten Bastard verlieren. Und dann“, er grinste hämisch, „dann werden sie sich der einzig wahren Religion zuwenden!“

„Sag mal Hidan“, fragte Kakuzu ruhig, „wie lange dauert es, bis dein Bein verheilt ist?“

„Ein paar Stunden, wieso?“, antwortete Hidan, bevor Kakuzu ihn augenblicklich fallen ließ.

Er schrie vor Schmerz und fluchte, während die Leute wie bei jeder Person, die sich auf offener Straße verletzte, einfach weitergingen und einen großen Bogen um die beiden machten, da sie Hidans Gekreische von eben mitbekommen hatten.

„Geht’s noch?“, fragte er Kakuzu, der ebenfalls versuchte, sich von ihm zu distanzieren.

„Hidan, ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich es dir nicht oft genug gesagt habe, obwohl ich das doch stark bezweifle, aber deine Ideen sind bescheuert und diese hier stellt wirklich keine Ausnahme dar.“

„Jetzt habe ich mir mein Bein nochmal gebrochen“, schrie Hidan und Kakuzu legte das Gesicht in die Hände. „Ernsthaft? Woher willst du überhaupt wissen, ob es gebrochen ist?“

„Ich habe mir schon so viel gebrochen, dass ich mittlerweile ein Gespür dafür entwickelt habe“, sagte Hidan und versuchte sich diesmal ohne Kakuzus Hilfe vom Boden aufzustemmen, was dieser schnell unterband, bevor Hidan wieder auf offener Straße rumschrie. „Das merkst du nur nie, weil ich während meiner Rituale wieder heile. Von denen habe ich übrigens seit Stunden keins mehr gemacht, wird langsam wieder Zeit.“

Kakuzu rollte mit den Augen. „Dafür gibt es auch einen guten Grund“, erinnerte er Hidan.

„Ja, weil du der Meinung warst, ich würde mit meiner ‚sadomasochistischen Art‘ ungewollte Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Was bedeutet das Wort überhaupt? Kannst du nicht normal reden?“

„Welches?“, seufzte Kakuzu. „Ungewollt? Aufmerksamkeit? Ich persönlich bin ja bereits fasziniert, dass du überhaupt die Fähigkeit zu Reden besitzt.“

„Ach, halt’s Maul!“, rief Hidan. „Und dann dein ständiges Gemecker! ‚Hidan, keine Zivilisten opfern‘“, äffte er Kakuzu vor wenigen Stunden nach. „‘Die Blutflecken musst du aber selbst entfernen. Nein, ich kauf dir keine neue Kutte, obwohl’s arschkalt ist.‘ Dann lass mich halt erfrieren.“

„Das ist nicht was passieren wird!“, erwiderte Kakuzu. „So einen Gefallen kannst du mir ja leider nicht tun.“
 

Plötzlich blieb Hidan stehen, womit Kakuzu sich ebenfalls gezwungen sah, auf der Stelle zu bleiben.

„Aber der geht doch klar oder?“ Kakuzu blinzelte verwirrt. „Hidan, wenn du mich gerade ernsthaft Fragst, wie attraktiv ich irgendeinen beliebigen Passanten finden, muss ich dir leider sagen-“

„Nein, den kann ich doch opfern oder?“ Er zeigte auf einen Kerl mit Weihnachtsmannmütze, wobei er das Gegenteil von unauffällig darstellte. „Das ist Konohas grüne Bestie“, erwiderte Kakuzu. „Der ist zwar nicht besonders stark, aber ich glaube kaum, dass du es mit ihm aufnehmen könntest.“

„Aber er ist Abschaum. Sie ihn dir doch einmal an. Wie er völlig in diesem Fest aufgeht.“

„Und dennoch könnte er dich in der Luft zerreißen.“ Als er nach wenigen Sekunden keine Antwort bekam sah er zu Hidan rüber, der ihn anlächelte. Kakuzu versuchte sich erneut an seinen Atemtechniken. „Das war ja zu erwarten“, sagte er, bevor er seinen Partner weiterzog. „Er trägt einen Spandex!“, laberte Hidan weiter. „Du weißt, dass er auch drauf stehen würde.“

„Das ist mir nun wirklich egal“, versuchte Kakuzu, ihn davon abzuhalten, mehr zu erzählen. „Kannst du nicht einmal still sein?“

„Da hinten ist ein Hotel, Kakuzu.“ Hidan wies auf ein Gebäude in der Distanz. „Falls du mir das Maul stopfen möchtest.“ Es war wieder Zeit, Hidan auf Armlänge zu halten. „Das mit den Ritual ist eigentlich gar keine so schlechte Idee“, sagte Kakuzu und lächelte in sich hinein, „schließlich ist ein Gefängnis eigentlich auch wie ein Hotel. Nur dass man nichts bezahlen muss.“

„Da magst du wohl recht haben“, lachte Hidan und zog Kakuzu wieder näher an sich.

„Aber du vergisst, wie gerne ich Zeit mit dir verbringe.“

Ein unzufriedenstellendes Menü

„Weißt du“, sagte Orochimaru, während er seine Serviette mit „Merry Christmas“-Aufschrift zum zehnten Mal zurechtrückte, „ich bin quasi wie ein Vater für ‚Pain’. Naja, eigentlich ist Jiraiya ja wie ein Vater für ihn gewesen, aber ich bin beinahe wie ein Bruder für Jiraiya. Ist ja auch einerlei!“

Kisame nickte stumm. „Aha!“, rief Deidara. „Wie uninteressant!“

Orochimaru hatte bereits erzählt wie er und seine beiden Freunde auf höchst unspektakuläre und nicht gerade legitime Art zu den Sannin erklärt wurden und war gerade an dem Teil der Geschichte angekommen, wo er vorgeschlagen hatte, den jungen Pain und auch Konan umzubringen, was in der Organisation nicht gerade gut angekommen war.

„Wie kannst du es wagen!“, fauchte die Brillenschlange dazwischen. „Meister Orochimaru, nehmen Sie sich nicht zu Herzen, was dieser…“, er musterte Deidara kurz, „Tölpel zu sagen hat!“

„Tut mir ja leid“, entschuldigte sich dieser spöttisch, „dass dein ‚Meister‘ keinen Sinn für Dramatik hat. Hm.“ Er verschränkte die Arme und lächelte.

„Der Meister“, fing Kabuto an, musste dann aber einsehen, dass er dem nichts zu entgegnen hatte. Er selbst war bereits viel zu oft Opfer von Orochimarus banalen und langweiligen Erzählungen geworden. „Mach du’s doch besser!“, rief er stattdessen.

„Ich mache es jeden Tag besser, ihr wisst es einfach nur nicht zu würdigen“, erwiderte Deidara.

„Lass dir nichts einreden, Kabuto“, funkte Sasori dazwischen. „Wenn das tatsächlich der Fall wäre, würden die Leute ihm zuhören.“

„Was tust du denn da“, zischte sein Partner über den Tisch hinweg. Laut genug, dass Kabuto ihn immer noch hören konnte, aber die ganzen Explosionen hatten Deidaras Gehör mittlerweile sicherlich enorm geschädigt. „Ich dachte wir wären im selben Team!“

„Noch, aber wenn ich mir deine Leistung so ansehe, wirst du wahrscheinlich bald gegen Tobi ausgetauscht.“ Tobi lauschte auf, als Sasori seinen Namen aussprach. Deidara sah ihn kurz skeptisch an und er starrte still und ausdruckslos zurück.

„Natürlich“, lachte Deidara. „Nicht eher andersrum?“

„Ich darf bald mit Deidara in ein Team?“, fragte Tobi. Er griff seinen Arm und legte seinen Kopf auf dessen Schulter, wurde aber sofort wieder abgeschüttelt.

„Aber mal ernsthaft, was sollte das gerade? Du kannst mich auch nicht einmal unterstützen oder?“
 

„Pain. Küche. Jetzt“, flüsterte Konan ihrem Freund zu, der sein Gesicht bislang nicht vom Tisch gehoben hatte, aus Angst, Orochimaru direkt anzublicken.

Als Kisame sah, wie sich die beiden in Richtung Küche bewegten, ergriff er diese Chance sofort.

„Wie ich sehe ist das Essen gleich fertig“, sagte er und machte Anstalten aufzustehen. „Wenn ihr mich also entschuldigt.“ Er war heilfroh, seiner unangenehmen und mit Konfliktpotential nur so gefüllten Sitzposition zwischen Deidara, der es nach kürzester Zeit wieder geschafft hatte, sich in irgendwelche Streitgespräche zu verwickeln, und Itachi, der schon minutenlang versuchte, seien Bruder mit Blicken zu töten, was nicht all zu unrealistisch war, endlich entfliehen zu können. Ganz zu schweigen von Orochimaru, der eingesehen hatte, dass Itachi nicht ansprechbar war und stattdessen versucht hatte, den einzigen anderen Akatsuki in seiner Reichweite vollzulabern.

„Oh, die Weihnachtsgans wird serviert!“, freute Orochimaru sich und er begann, ein Lied anzustimmen: „Komm tu’ den Topf auf den Tisch…“

Itachi neben ihm hielt sich sofort die Ohren zu. Vielleicht hätte er sich ein Paar Noise-Cancelling-Kopfhörer wünschen sollen. Die würden auch gegen Deidara helfen.
 

In der Küche traf Kisame auf Pain, der unter bösen Blicken von Konan auf den Boden starrte und erst aufsah, als er den Raum betrat. „Kisame“, sagte er in einem Tonfall, der implizierte, dass er ihn sobald wie möglich wieder aus der Küche raushaben wollte.

„Bei allem Respekt, aber was macht Orochimaru an unserem Esstisch?“

„Das habe ich ihn auch gerade gefragt.“

„Er hatte ein Kind dabei“, versuchte Pain sich zu verteidigen.

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Orochimaru sich für Kinder interessieren würde!“, rief Konan und Pain antwortete ihr beinahe genauso laut: „Nein, natürlich nicht, aber…“

„Du kannst nicht die gesamte Organisation darunter leiden lassen, nur weil du deine Vaterkomplexe nicht in den Griff bekommst“, unterbrach Kisame ihn ernst.

Pain strich sich über die Schläfe. „Oh Gott, er hat dir erzählt, wie er quasi mein Vater ist oder?“ Augenblicklich hielt Konan ihm ein Sexerpack Ibuprofen hin, das er dankend ablehnte.

„Wahrscheinlich unter anderem“, antwortete Kisame. „Ich habe irgendwann aufgehört, zuzuhören.“

„Bei seinem losen Mundwerk renkt er sich hoffentlich bald den Kiefer aus“, murmelte Pain.

„Naja, technisch gesehen ist das Ausrenken des Kiefers eine sehr ungeschickte Formulierung.“ Pain warf Kisame einen genervten Blick zu, den dieser jedoch ignorierte. Wenn man mit Itachi zusammenarbeitete machten einen Dojutsus nichts mehr aus.

„Schließlich sind die meisten Knochen im Schädel einer Schlange gar nicht fest miteinander verbunden und es ist auch nicht so, als würde eine Schlange ihre Unterkieferknochen vom oberen Teil des Schädels trennen, sie hat nur ein sehr bewegliches Quadratbein, was die Mobilität der beiden Unterkieferhälften erhöht.“

Sowohl Konan als auch Pein starrten Kisame fassungslos an.

„Natürlich“, erklärte dieser weiter, um den beiden nicht die Hoffnung zu nehmen, „können wir immer noch hoffen, dass er sich irgendwann ausgelabert hat und seine Knochen wieder durch Öffnen und Schließen seines Mundes in Position bringen muss. So einen flexiblen Schädel zu besitzen kommt natürlich nicht ohne Nachteile. Das passiert aber normalerweise nur, wenn eine Schlange gerade ihre Beute verschlungen hat.“

„Ich glaube das Essen ist langsam fertig“, meinte Pain.
 

Als sie die dampfenden Schüsseln auf dem Esstisch abstellten, war Orochimaru bereits dabei, mit Gabel und Messer auf den Tisch zu klopfen. Sobald er aber das diesjährige Weihnachtsmenü genauer unter die Lupe genommen hatte, verzog er schnell das Gesicht.

„Was ist das?“, fragte er, wobei er versuchte, möglichst viel Ekel in seiner Stimme mitschwingen zu lassen.

„Pilzstrudel mit Zitronen-Kräuter-Soße“, antwortete Konan ohne eine Miene zu verziehen.

„Und wo ist die Weihnachtsgans?“

„Da Hidan dieses Jahr nicht da ist, haben wir uns gedacht, dass wir aus Rücksicht auf Itachi einmal ein vegetarisches Festessen zubereiten“, erklärte Kisame. „Außerdem ist das Biofleisch wirklich teuer und ich glaube, Ärger mit Kakuzu ist das letzte, auf das irgendjemand hier aus ist.“ „Und ob“, stimmte Pain zu.
 

Orochimaru starrte Itachi neben sich an. Nicht das erste Mal an diesem Abend. Seit Kisame eben in die Küche verschwunden war, hatte Itachi darüber nachgedacht, ihm dorthin zu folgen, aber das hätte nur dazu geführt, dass sich letztendlich sämtliche andere Mitglieder der Organisation ebenfalls in dem engen Raum zusammengefunden hätten, um ihre eigene private Weihnachtsfeier zu veranstalten, anstatt wie vorgesehen ihre gesamten Räumlichkeiten zu nutzen.

„Isst du etwa kein Fleisch?“, fragte Orochimaru erschrocken. Itachi schüttelte den Kopf.

„Seit wann das denn?“

„Ich arbeite seit Jahren mit Itachi zusammen“, sagte Kisame, „und ich kann mich an kein einziges Mal erinnern, an dem er Fleisch gegessen hat.“

„Und ihr anderen lasst euch einfach von Itachi diktieren, was ihr an Weihnachten isst?“

Plötzlich stand Kabuto auf und klatschte. „Bravo Meister Orochimaru“, rief er. „Zeigen Sie es ihnen!“

Pain vergrub am anderen Ende des Tisches sein Gesicht in seinen Händen.

„Alter“, unterbrach Deidara Orochimarus Meuterei, „nicht einmal ich habe ein Problem damit. Und ich hasse Itachi!“

„Sasuke,, du musst deinem Bruder wirklich einmal die Flausen aus dem Kopf treiben!“, machte Orochimaru dem Jungen klar. „Übrigend, gibt es hier eine fleischliche Alternative?“ Alle starrten auf Zetsu, der gerade von Konan einen Fleischsalat serviert bekam.

„Die würden wir drei dann auch nehmen.“

„Aber ich will gar keine- Natürlich, Meister Orochimaru!“ Kabuto war wieder kurz davor zu salutieren.

„Zetsu bekommt nur ein Alternativmenü, weil er nichts pflanzliches verträgt!“, erwiderte Konan.

„Ich ertrage es auch nicht mehr!“, zeterte Orochimaru. „Ich will mit dem Manager sprechen!“

„Der Manager hat gerade einen mentalen Zusammenbruch“, erklärte Sasori mit Blick auf Pain, der erneut den Kopf nicht aus seinen Händen hob.

„Naja, Schlangen sind Karnivoren“, musste Kisame gestehen, „aber ich esse auch nicht ausschließlich Fleisch. Dann wiederum ernähren sich einige Haie zusätzlich von Plankton, während Schlangen sich gänzlich karnivor ernähren.“

„Ah, interessant“, flüsterte Kabuto, während er eine Anime-Brille-Hochschieb-Bewegung machte.

„Kisame das interessiert keinen“, übertönte Deidara ihn. „Nein, er kriegt keine Alternative, nicht wahr?“‘

„Aber Pilzstrudel“, meinte Orochimaru, „das will doch kein Mensch essen. Kein Wunder das Kisame das zubereitet hat.“

„Was soll denn das heißen?“, fragte Itachi erbost.

„Das heißt, dass wir uns jetzt alle Pizza bestellen sollten!“ „Pizza!“, rief Tobi und warf die Arme in die Luft.

„Nein“, widersprach Konan. „Weißt du eigentlich, wie lange wir an diesem Essen gearbeitet haben?“

„Tu ich nicht und es ist mir auch egal“, erklärte Orochimaru.

Deidara gab ein leises Hummen von sich. „Naja, ich hätte schon Bock auf Pizza“, gab er dann zu.

„Deidara, stehst du gerade auf der Seite des Feindes?“

„Dir kann das doch sowieso egal sein! Wann hast du denn das letzte Mal Nahrung aufnehmen müssen?“, fragte er Sasori aufgebracht.

„Als ich noch einen schwächlichen Fleischkörper besaß.“

„Wo wir gerade beim Thema Fleisch sind“, mischte sich Orochimaru wieder in das Gespräch ein, „Pain, was hältst du davon, einkaufen zu gehen.“

Ruckartig schaute Pain auf, aber Orochimaru wartete gar nicht erst auf seine Antwort. „Wir hätten gerne eine richtige Weihnachtsgans. Und ein neues Tannengewächs solltest du dir auch gleich anschaffen, dein letztes hat sich ja geradezu parasitär entwickelt und jetzt frisst es dir das Fleisch vom Teller weg.“

„Was?“ Pain kam überhaupt nicht mehr mit.

„Und zwar dalli! Wir anderen amüsieren uns währenddessen anderweitig, nicht wahr?“

„Wer ist wir anderen?“, fragte Deidara nervös.

„Ich nicht!“, Kisame hatte bereits mit der einen Hand einen Einkaufskorb und mit der andern Konan gegriffen.

„Nagato“, fragte diese, „sicher, dass du deine Tabletten nicht brauchst?“

„Nein“, Pain rieb sich erneut über die Schläfen, „das hier ist wahrhaft wahrer Schmerz.“
 

Hidan freute sich wie ein kleines Kind am Weihnachtsmorgen, als er mitten in der Nacht aufstand und seine Robe überzog. In Wirklichkeit war er aber ein erwachsener Mann am Weihnachtsmorgen und die Gründe für seine Vorfreude könnten von denen des kleinen Kindes nicht weiter entfernt sein. Weihnachten würde brennen! Oder zumindest von der Bildfläche verschwinden, damit er sich von Kakuzu am nächsten Morgen nicht noch irgendwelche Schuldzuweisungen anhören musste.
 

Ein kurzer Blick auf das Bett neben ihm verriet ihm, dass dieser noch schlief. Der arme Alte würde die ganze Nacht nichts mitbekommen. Ein Lächeln machte sich bei diesem Gedanken auf seinen Lippen breit und er musste ein Kichern unterdrücken. Langsam schlich er ans andere Ende des Raumes, um sich seine Sense zu schnappen. Kakuzu hatte ihm aus diversen Gründen verboten, sie nachts bei sich im Bett zu haben, auch wenn sie ihm beim einschlafen half. Und bei einigen anderen Dingen.

Er stockte, als er ein Geräusch hörte, bemerkte aber, dass er seine Sense noch mit den Fingerspitzen erwischt hatte. Ein lauter Knall folgte, als sie zu Boden ging. „Scheiße“, flüsterte Hidan, aber zu seiner Überraschung sprang Kakuzu nicht sofort aus dem Bett, um ihn anzubrüllen.

Leise hob er seine Sense vom Boden auf und huschte zum Fenster, um in die kalte Nacht zu entfliehen.

Eine effiziente Umsetzung

Kakuzu breite seine Schriftrolle auf dem Boden aus und legte die Geschenke auf ihre Plätze. Bislang hatte er kein einziges geöffnet, aber er ging davon aus, dass in Konoha hochwertiges verschenkt wurde. In Takigakure wurden wahrscheinlich gerade die ersten Stromleitungen gebaut, in Konoha hatte bereits jeder Haushalt einen Fernseher. Er musste ein bösartiges Schnauben unterdrücken, versuchte sich aber damit zu beruhigen, dass er am Ende des Abends reich sein würde.

Hidan mochte zwar ein Trottel sein und ein unausstehlicher noch dazu, aber dieser Plan lief perfekt. Und das Beste daran? Er hatte ihn nicht einmal selbst schmieden müssen, Hidans irrsinniger Geistesblitz hatte ihm mehr Arbeit abgenommen als Hidan es je gekonnt hätte.

Dass sein blödsinniger Partner an seiner eigenen Idee nicht teilhaben würde, löste in Kakuzu sogar etwas wie Freude aus.
 

Er sah sich noch etwas weiter im Wohnzimmer um, obwohl er die Geschenke bereits in seiner Schriftrolle verstaut hatte. Möglicherweise ließ sich ja noch etwas finden. Auch mit dem Ausrauben eines Hausaltars hätte er kein Problem, wenn es ein paar mehr Ryo auf dem Schwarzmarkt bedeuten würde.
 

Plötzlich hörte er etwas. Erst ein dumpfes Geräusch, dann Schritte. Sofort eilte er zu seiner Schriftrolle, die er auf dem Boden liegen lassen hatte und rollte sie zusammen. Ohne seine Beute würde er heute nicht gehen. Egal wohin, sei es auch das Gefängnis.

Hinter dem Sofa ging er in Deckung. Wenn er Glück hatte, konnte er es noch bis zum Weihnachtsbaum schaffen und dann durch das Fenster nach draußen fliehen.

Er stockte, als er Geräusche hörte, die vom Kamin ausgingen. Als würde jemand den Kamin runterklettern.
 

Nein, dachte er, das war unmöglich. Der Weihnachtsmann war ein Kindermärchen, an das höchstens Hidan glauben könnte. Kakuzu versteckte sich im Dunkel und beobachtete die Feuerstelle.

Anscheinend hing die Person fest. Kakuzu verdrehte die Augen, als er ein Fluchen hörte. Das lief ja super. Und er hatte schon gehofft, dass ihm heute Abend nichts dazwischenkommen würde.
 

Hidan hustete, als er auf dem Boden aufschlug und spuckte auf den Teppich.

„Verficktes Stück“, zischte er als er aufstand. Schließlich landete sein Blick auf der Tanne. Er knurrte, trat dann gegen das Sofa. „Was zum Fick-“, rief er, wandte sich dann aber erschrocken um, als er hörte, wie Kakuzu auf ihm zukam.
 

„Hidan“, flüsterte dieser wütend. „Was fällt dir eigentlich ein.“

„Um, Kakuzu?“, fragte Hidan überrrascht, „warst du nicht gerade eben noch in deinem Bett?“

„Super, auf den Baumstamm unter meiner Decke bist du auch noch reingefallen.“ Er vergrub sein Gesicht in den Händen, während er versuchte, nicht auszurasten, schließlich hätte er bereits erwarten können, dass Hidan auf Impuls seinen eigenen bescheuerten Ideen folgen würde. Außerdem befanden sie sich gerade im Wohnzimmer irgendwelcher Fremden, die Kakuzu gerade bestohlen hatte.
 

„Baumstamm?“, rief Hidan entsetzt, bevor ihm überhaupt auffiel, wieso Kakuzu so wütend war. „Oh. Oh…“ Verwirrt senkte er seinen Blick, bevor ihm eine viel wichtigere Frage einzufallen schien.

„Was machst du überhaupt hier?“ Hidans Blick ging durch den leergeräumten Raum. „Du hast doch nicht etwa- Wie konntest du nur!“

„Hidan!“ Kakuzu legte ihm seine Hand über den Mund, die Hidan sofort wieder wegriss.

„Setzt du gerade meinen Plan durch, für dessen reine Erwähnung du mir ein Bein gebrochen hast?“, fragte er ernst.

„Nur eben mit Effizienz.“

„Aber aus den ganz falschen Gründen“, flüsterte Hidan. „Du hast meinen Plan genommen und ihn korrumpiert und von seinen religiösen Werten gelöst.“

„Aber wie ich sehe kannst du wieder laufen“, erwiderte Kakuzu. „Also kannst du mir jetzt auch genauso gut helfen.“

“Dabei, diesen religiösen Festtag in Kapital zu verwandeln?“ Hidan spuckte ihm ins Gesicht. „Fick dich.“

Kakuzu musste sich zurückhalten, seine Hand nicht um Hidans Hals zu schließen. „Du magst es nicht, wenn es mit Religionen passiert, die du hasst, du magst es nicht, wenn es mit deiner eigenen Religion passiert! Kannst du es bitte einmal mögen, damit ich mir nicht dein nerviges Gerede anhören muss?“

Er ließ Hidans Kragen los, von dem er gar nicht bemerkt hatte, dass er ihn immer noch in der Hand hielt. „Wir treffen und draußen“, wies er ihn dann an und kletterte durchs Fenster.
 

Auf dem Dach wartete er bis Hidan wieder am Seil seiner Sense durch den Schornstein nach oben geklettert war. „Also“, er warf ihm eine Schriftrolle hin, „an die Arbeit, nicht wahr?“

„Wiie jetzt? Du bist der Anti-Weihnachtsmann und ich darf das Rentier sein?“, fragte Hidan, als er die Schriftrolle vom schneebedeckten Dach aufhob. „Ja, Hidan. Wenn es dir beim Arbeiten hilft.“

Hidan starrte ihn für einen Moment an, während er nachdachte. „Na gut“, sagte er dann. „Ich schätze es könnte mich schlimmer treffen.“

„Dann muss ich die Peitsche wohl nicht auspacken, um dich zum kooperieren zu zwingen.“

„VERDAMMT!“
 

„Oh super Sasuke, du hast ein Item aufgesammelt!“, Orochimaru klatschte freudig die Hände zusammen. Er saß neben den Gebrüder Uchiha auf der Couch und starrte gebannt auf den Bildschirm des riesigen Fernsehers, den er als Geschenk mitgebracht hatte und mit dem niemand etwas anfangen konnte. Für keine Sekunde lösten sich seine Augen davon, nicht einmal um zu blinzeln. Nicht, dass er hätte blinzeln können, da er eine Schlange war.

„Ich bin in eine Bananenschale gefahren!“, rief Sasuke, der sich zurückhalten musste, Orochimaru einen bösen Blick mit seinem Sharingan zuzuwerfen.

„Gib dir mal ein bisschen mehr Mühe!“ Deidara spähte aus der Distanz ebenfalls auf den 70-Inch Plasma Widescreen TV (mit Netflix). „Das ist ja peinlich.“

„Mach du’s doch besser!“, brüllte Sasuke und zielte bereits mit seinem Controller, bevor ihm auffiel, dass er direkt auf eine Klippe zufuhr.

Kabuto sprang jubelnd auf, Itachi seufzte jedoch nur, als er erneut den ersten Plazt einnahm. „Ich hatte gehofft, du wärst in der Zwischenzeit ein annehmbarer Gegner geworden.“ Sasuke verschränkte währenddessen die Arme und schniefte. „Mhm!“ Deidara trat von hinten gegen das Sofa. „Jetzt streng dich mal mehr an, ich möchte Itachi brennen sehen.“

„Oh bitte!“ Aus dem Augenwinkel nahm er Orochimarus Gehilfen wahr, der sich seit ihrer Auseinandersetzung am Esstisch überraschend im Hintergrund gehalten hatte. „Gegen Itachi wird er niemals auch nur den Ansatz einer Chance haben. Er könnte blind spielen und Sasuke würde noch verlieren.“ Er warf etwas in Deidaras Richtung, das vom Aussehen her einer Spielkarte ähnelte. Bei genaueren Hinsehen entpuppte es sich jedoch als eine Art Itachi Sammelkarte.

„Was soll das?“, fragte er. Seine Zähne knirschten, während er versuchte, sich weitere Kommentare zu verkneifen. „Eine kleine Aufmerksamkeit. Damit du dir Itachis Fähigkeiten bewusst bist.“

„Das brauche ich nicht, um zu wissen, dass ich besser bin als er.“ Deidara hielt die Karte zwischen seinen Handflächen. Seine Zunge berührte nur kurz das Papier, bevor er seine Hände zurückzog und die das Kärtchen in einer größeren Explosion zerstörte, als diese verdiente.

„Du kannst deinen Uchiha also auch nicht ausstehen?“, hörte er Kabuto fragen, der den angebrannten Papierfetzen, die auf den Boden segelten, hinterherschaute.

„Offensichtlich nicht- warte, du auch nicht?“
 

„Wie soll ich Itachi töten, wenn ich ihn nicht einmal in einer Simulation besiegen kann?“ Sasuke griff seinen Controller fest genug, um ihn durchzubrechen, obwohl es wahrscheinlich war, dass er ihn jeden Moment auf den Boden werfen würde.

„Zerbrich dir darüber mal nicht den Kopf!“, versuchte Orochimaru ihn zu trösten und legte einen Arm um ihn. „Du hast schließlich nur einen und wenn der kaputt, wirst du Itachi nie umbringen.“ Sein Arm wurde von Sasuke weggeschlagen, der mit der anderen Hand weiterhin seinen Controller würgte.

Plötzlich warf er ihn hinter sich, als Tobi hinter dem Sofa hervorsprang und mit einer billigen Plastiktröte trötete. „Weiter so, Sasuke!“, feuerte er den Jungen an. Der Controller landete am anderen Ende des Raumes auf dem Boden, obwohl seine Flugbahn direkt durch Tobi durchgegangen sein müsste.

„Was ist eigentlich los in diesem Laden?“, fragte Sasuke genervt. „Und warum kann keiner hier Itachi ab?“
 

„Wer ist denn das jetzt schon wieder?“, fragte Sasori als es erneut an der Tür klingelte.

„Oh, da ist ja das Essen!“ Orochimaru rannte in Richtung Eingang, aber seine Vorfreude verklang, als Pain, beladen mit Einkäufen, den Raum betrat.

„Ich hab wieder den Schlüssel vergessen“, erklärte er auf seinem Weg zur Küche. Konan und Kisame hatten währenddessen Probleme, die riesige Tanne durch ihre Tür zu bekommen. „Und ich dachte schon nach dem Treppenhaus wäre das schwierigste geschafft.“ Kisame trat nach dem Baum, um ihn durch die Tür zu befördern und Konan wich grummelnd zurück, als sie dabei beinahe aufgespießt wurde. „Warum haben wir überhaupt noch einen Baum gekauft, wir hatten doch schon einen!“ Er deutete auf Zetsu, der immer noch mit Tobis selbstgemachten Strohsternen und Erdnusswichteln geschmückt war.

„Zu einem vorbildlichen Weihnachten gehört eben ein vorbildlicher Weihnachtsbaum“, erklärte Orochimaru, ohne zu bemerken wie Konan und Kisame Probleme damit hatten, den viel zu großen Baum aufzustellen und dabei nicht die Zimmerdecke zu zerstören. „Und jetzt stellt ihn hier hin, ich hol schon mal die neuen Glaskugeln, die ich mitgebracht habe.“

Als er erneut die Klingel hörte, lief er sofort in Richtung Eingangstür. „Oh, endlich!“

„So viele Menschen…“ Sasori war wieder kurz davor zu hyperventilieren.

„Na geht doch! Wir warten schon seit bestimmt einer halben Stunde. Sehen sie nur, meine armen Jungs sind beinahe am verhungern! Nicht wahr, Sasuke, Nagato? Oh-“ Augenrollend verbesserte Orochimaru sich: „Ich meine natürlich ‚Pain’“

Er nahm die Pizza vom verwirrten Boten entgegen, der unsicher in die Wohnung blickte, was Sasori veranlasste, seinen schwarzen Pulli, den er sich von Itachi geborgt hatte, vorne zuzuziehen.

„Dafür sollten wir eigentlich die Pizza erstattet bekommen!“ Der Bote schaute wieder zu Orochimaru, der wütend ein paar Ryo abzählte. „Und sie gefeuert werden! Das Trinkgeld können sie sich auch sparen!“ Er klatschte dem Kerl ein paar zerknickte Scheine in die Hand. „Wir bestellen nie wieder bei ihnen!“ Bevor der Lieferjunge seinen Fuß zischen die Tür schieben konnte, um mehr zu verlangen, war diese auch schon geschlossen.
 

„Du hast doch nicht wirklich in der Zeit in der wir nicht da waren Pizza bestellt?“, fragte Pain fassungslos.

„Wir hatten doch schon was zum Essen!“, rief Konan wütend, weil ihre gesamten Bemühungen gerade zunichte gemacht wurden. Wenn sie nicht aufpasste, würde ihre Wutentbranntheit sie in Flammen setzen.

„Das kann doch kein Mensch Essen nennen“, winkte Orochimaru ab. „Ach ja, das geht natürlich auf deine Kasse, schließlich füttere ich gerade deine Angestellten durch.“

Pains Fassung machte gerade einen Spaziergang auf der anderen Seite des Kontinents. „Wa- Ich hab gar keine Kasse!“

„Das habe ich bemerkt“, erwiderte Orochimaru, „deshalb habe ich mich einfach an deinem Portmonee bedient.“

„Kakuzu wird mich umbringen“, flüsterte Pain Konan zu. „Und ich trage gerade meinen guten Körper.“

„Aber das ist ja kein Problem, mein Lieber“, hörte er Orochimaru, der gerade die Pizza auspackte, weiterlabern. „Schließlich führst du ja eine so angesehene und erfolgreiche Firma wie diese hier.“ Er zeigte im heruntergekommenen Wohnzimmer herum, dessen Wandbelag bereits abblätterte und dessen Teppich bald ein Eigenleben entwickeln und wie Zetsu als eigenständiges Mitglied zählen würde.

„Wieso bist du überhaupt zurückgekommen“, fragte Sasori, wobei er Orochimaru mit toten Augen anstarrte, „wenn du uns sowieso nur schlechtreden willst?“ Dieser tat entsetzt. „Nicht doch!“, warf er ein. „Das würde ich doch nie tun! Ich versuche doch bloß euch besser zu reden!“

„Weil du während deiner Zeit bei uns auch so viel besser warst. Denk nur an die ganzen Biju, die du gefangen hast.“

„Ich hätte euch das ganze Jenseits gebracht, wenn ihr gefragt hättet. Außerdem hattet ihr viel mehr Zeit als ich, aber ich sehe hier keinen angeleinten Fuchsgeist.“
 

Hidan wich zurück in die Schatten. Der Junge war aus dem nicht aufgewacht, hatte geniest und sich wieder hingelegt, als wäre nichts gewesen. Vorsichtig rückte er etwas näher, wobei er jeden seiner Schritte genau kalkulieren musste, um nicht auf den Müll zu treten, mit dem der Boden übersät war. Wer zur Hölle konnte so viel Fertigramen essen? Ihm selbst war ja bereits beim Anblick schlecht.

Das Kind schlief tatsächlich wie ein Stein. Er verzog das Gesicht, als er das Stirnband auf dem Nachttisch erblickte. Sowas nannte sich in Konoha Shinobi.

„Hier ist ja nichts“, meckerte Kakuzu mit Blick auf den kleinen mickrigen Weihnachtsbaum, der eigentlich nur eine geschmückte und sterbende Topfpflanze war, auf deren Topf Ukky stand. Das Schild daran mit der Aufschrift „Von deinem Lehrer Kakashi Hatake“ hatte er nicht bemerkt.

„Der hat sich bestimmt nicht benommen und deshalb hat der fette Sack ihm keine Geschenke gegeben“, sagte Hidan, während er wieder zurück schlich. „Oder“, erwiderte sein Partner, der sich an Schränken zu schaffen machte, „er hat einfach keine Freunde.“

„Kakuzu, wollen wir etwa wirklich dieses arme, minderbemittelte Waisenkind ausrauben?“

„Ich dachte deshalb wären wir hier.“ Er schloss die Schränke wieder, als er nichts von wert darin fand. „Aber hoffentlich ist das nächste nicht so unbeliebt.“

Ein schlimmes Ende

Hidan wickelte seinen zerrissenen Mantel fester um sich, als er von einem besonders eisigen Windhauch getroffen wurde. Ständig musste er sich davon abhalten, zu zittern, um vor Kakuzu nicht wie ein Weichei dazustehen und mittlerweile war er sich nicht mehr ganz sicher, ob seine Ohren überhaupt noch Teil seines Körpers waren oder bereits abgestorben. Dann wiederum taten sie ihm immer noch weh, also musste noch etwas Leben in ihnen stecken. Hätte er sich doch nur irgendwas übergezogen. Eine Mütze oder so ein albernes Tuch wie Kakuzu, der nicht im entferntesten zu frieren schien. Selbst die idiotischen Fratzen, die in den Mount Hokage geschlagen waren, trugen Weihnachtsmützen. Am liebsten hätte er irgendjemanden die Schuld hierfür gegeben. Kakuzu oder dem Boss. Aber leider war es diesmal sein eigener Plan, der gerade umgesetzt wurde.
 

Jetzt stand er mitten im zentimeterdicken Schnee und wünschte sich, diese Idee nie gehabt zu haben. Oder zumindest nicht ausgesprochen. Seit seinem Zusammenstoß mit Kakuzu in dieser Nacht war ihm der Spaß daran vergangen. Kakuzu nörgelte ständig und der religiöse Aspekt, der ihm ansonsten die Energie und Ausdauer gegeben hätte, Jashins Botschaft zu verbreiten, war ebenfalls verflogen, weshalb er jetzt einfach nur aus diesem blöden Kaff verschwinden wollte. Stattdessen hatte sein Partner den Plan gefasst, Konoha bis auf den letzten Schuppen auszurauben. Und auf dem befanden sie sich gerade. Eine abseits gelegene Villa, hoch genug, um das ganze Dorf zu überblicken. Obwohl im Dunkel nicht viel mehr zu erkennen war als Schnee. Kakuzu hatte es sich hier gemütlich gemacht, um zu rechnen und in der Zwischenzeit war Hidan am frösteln gewesen und mehrfach eingedöst. Nicht besonders verwunderlich, denn am Horizont machte sich langsam Licht erkenntlich.
 

„Willst du uns wirklich auf so eine dumme Selbsmordmission schicken, nur um deine kleptomanische Zwangsstörung zu befriedigen?" Hidan scharrte ein wenig Schnee auf, während er Kakuzu launisch anstarrte.

„Keiner von uns wird sterben, Hidan. Du hast nur keine Lust, deine Beine zum rennen zu benutzen."

„Ja, nachdem du mir vor wenigen Stunden erst eins gebrochen hast." Er verschränkte die Arme. „Aber wahrscheinlich hast du das aufgrund deines hohen Alters bereits wieder vergessen."

„Hör auf zu Jammern, Hidan. Das ist nicht das erste Mal, dass ich einen Hokage ausraube." Kakuzu schien beinahe stolz darauf. „Der erste war noch stärker als die hier", gab er an, „wenn auch nicht weniger betrunken." Er schnaubte fröhlich genug, dass es als Lachen durchgehen konnte, bevor er fragte: „Und weißt du was damals passiert ist?"

„Ja", antwortete Hidan, „du bist knapp mit deinem Leben davon gekommen und wurdest dann zu lebenslangen Gefängnisaufenthalt verurteilt."

„Toll!" Kakuzu verdeckte sein Gesicht mit der Hand. „Du merkst dir einmal irgendwas von dem was ich dir sage und es ist das hier." Dann begann er zu prahlen: „Die in Konoha haben damals nach hundert Metern meine Fährte verloren, trotz des Inzuka Clans. Der Tag an dem Konoha ein Problem für uns darstellen wird, ist der, an dem Schweine das Bellen lernen."

„Ich mein ja nur, die Frau ist komplett bescheuert." Kakuzu sah zu ihm rüber. „Die hat ein Rentier mit einem Schwein verwechselt. Ist ein wenig beängstigend."

„Hidan", seufzte Kakuzu, „wenn die Angst von einer Person davon abhängt, wie ‚bescheuert' sie ist, dann müsste ich in ständiger Furcht leben. Außerdem liegt sie wahrscheinlich gerade ohnmächtig auf ihrer Couch."

„Auf ihrer Couch. Im Wohnzimmer. In das wir gerade einbrechen wollen." Hidan sah zu seinem Partner hinüber, der schon wieder die Augen verdrehte.

„Das wichtigste hast du natürlich wie immer überhört", sagte er. Dann wurde er wieder unwirsch: „Jetzt beweg dich, wir haben nicht die ganze Nacht Zeit. Bis Sonnenaufgang würde ich gerne aus Konoha raus sein. Ich kenne einen Ort an dem wir untertauchen können."

„Was?", fragte Hidan entsetzt. „Ich will nicht untertauchen. Ich will die Gesichter dieser Trottel sehen, wenn sie am Weihnachtsmorgen aufwachen und ihre Wohnzimmer vom Geist der Weihnacht befreit sind!" Er kicherte leise.

Kakuzu dachte einen Moment nach, bevor er antwortete; „Der Satz ‚Wenn du dann endlich Ruhe gibst' hat bei dir noch nie gezogen. Im Gegensatz zu dir habe ich aus meinen vergangenen Fehlern gelernt. Wir werden keine Sekunde länger als nötig in Konoha bleiben."

„Soll mir Recht sein", sagte Hidan gelassen. „Verschanz du dich ruhig in deiner Schatzhöhle, ich werd hier währenddessen Spaß haben."

„Weißt du was, Hidan? Das ist ein akzeptabler Kompromiss."

Hidan nickte, stockte dann aber und warf seinem Partner einen wütenden Blick zu. „Moment, du stimmst mir zu. Irgendwas stimmt hier nicht! Was wäre geschehen, wenn wir uns nicht zufälligerweise in irgendeinem Wohnzimmer getroffen hätten?"

Kakuzu zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, Hidan. Aber ein verrückter Kultist der Weihnachten brennen sehen möchte und gleichzeitig eine kriminelle Vergangenheit hat? Und er ist einer der wenigen fremden Besucher, die zeitgleich mit dem Diebstahl in Konoha geblieben sind? Wenn das dein Gehirn überfordert, Hidan, dann sag es lieber gleich. Ich will hier keine Zeit verschwenden."

„Du wolltest mich also in Konoha inhaftieren lassen und dich dann verpissen?" Hidan klang fassungsloser als er sein sollte. „Immer, wenn ich denke, es läuft zwischen uns, ziehst du so einen Scheiß ab. Und ich muss die Kosten tragen. Außerdem ist es eine Religion und kein Kult. Wir sind offiziell anerkannt und gebannt."
 


 

„Und dann sagt er: Jetzt weiß ich's! Wir sind auf Pluto. Und ich sagte- Hört ihr mir überhaupt zu?"

Zum dritten Mal in den letzten zehn Minuten begannen sämtliche Akatsuki damit, zu nicken und wiederholt „Ja" zu sagen. Pain schreckte aus seinem Schlaf auf und gab ein wirres Murmeln von sich, dem man immer noch entnehmen konnte, dass er Orochimaru zustimmte.
 

Auf den Tellern der meisten Mitglieder lag der nun kalte Pilzstrudel, Zetsu durfte nun endlich seinen Fleischsalat essen und Sasori sah eigentlich keinen Sinn darin, diesem Abendessen beizuwohnen, da er sowieso keine Nahrung zu sich nahm, hatte sich jedoch trotzdem irgendwie an den Esstisch verwirrt. Deidara hatte bislang nur sehnsüchtige Blicke auf die Pizza geworfen, was vor allem an Sasoris scharfen Blicken lag, die drohten, ihm die Finger abzuschneiden, wenn er tatsächlich danach griff.
 

„Das freut mich!", sagte Orochimaru und griff ein weiteres Pizzastück. „Wusstet ihr übrigens", fuhr er dann fort, „dass Schlangen ihren Kiefer ausrenken können?" Itachi fuhr zusammen als Kisame neben ihm lautstark seine Hand gegen seine Stirn schlug. „Wenn ihr mich entschuldigen würdet." Er schob Itachi seinen Teller zu und stand vom Tisch auf. Deidara verdrehte die Augen. „Na super. Jetzt dürfen wir uns das wieder antun."

„Wie unhöflich", bemerkte Orochimaru als er Kisame nachsah. „Einfach mitten beim Essen aufzustehen." Er schüttelte den Kopf. „Nimm dir kein Beispiel daran, Sasuke."

„Es reicht!" Am anderen Ende des Tisches war Pain plötzlich aufgestanden. „Das war's! Warum habe ich dich überhaupt länger als fünf Minuten in meinem Haus erduldet?"

„Daddy Issues", sagte Sasori wie aus der Kanone geschossen und Deidara und Itachi nickten zustimmend.

„Was habe ich denn getan?", fragte Orochimaru mit gespielter Verwunderung.

„Ernsthaft? Wegen dir ist eines der treusten Mitglieder meiner Organisation einfach gegangen. Du hast ihn regelrecht weg geekelt!"

„Hm", murmelte Orochimaru bedächtig, bevor er seinen Hals länger streckte als menschlich möglich.

„Dabei habe ich noch nicht einmal meinen besten Partytrick gezeigt."

„Du gehst uns allen auf die Nerven! Wirklich niemand hier hat Lust, dir länger als fünf Minuten zuzuhören! Ach was, fünf Minuten sind schon zu viel. Und du hast nichts interessantes zu erzählen."

„Also wirklich-" Mittlerweile klang Orochimaru tatsächlich erbost, jedoch sprach Pain über ihn hinweg: „Und dann zwingst du mich noch dazu, irgendeinen Scheiß zu kaufen, den wir uns nicht leisten können. Ist Zetsu etwa nicht gut genug?"

„Das hat nichts mit Zetsu zu tun, sieh dir nur mal diese heruntergekommene-"

„Du hast meinen Hund getötet!"
 

Alle Augen im Raum waren plötzlich auf Orochimaru gerichtet.

Der erste Kunai kam schnell, unerwartet, blieb jedoch in der Wand stecken als Orochimaru ihm auswich. Sein Kopf war weit von seinen Schultern entfernt und sein Hals lang genug, dass sich sogar Sasoris Magen bei dessen Anblick umdrehte. Dieser stand an seinem Platz, der Stuhl, auf dem er eben noch saß, hinter ihm auf dem Boden, und hielt Senbon zwischen jeder seiner Finger.

„Wie süß", murmelte Orochimaru noch, bevor er ruckartig mit seinem Hals ausweichen musste, da Sasori sämtliche Senbon nach ihm geworfen hatte und bereits zur nächsten Ladung ausholte.

„Oh nein." Deidara zog seine Hand von der Pizza zurück, nach der er im Schutz der Hektik gegriffen hatte, als Kisame wieder in den Raum kam.

„Was... wird das?", fragte Orochimaru verwirrt und sein Kopf fand wieder festen Halt auf seine Schultern.

„Da einige es immer noch nicht verstanden haben", erklärte Kisame, während er ein Whiteboard durch den Raum schob, „dachte ich mir ich helfe Mal mit einer kleinen Skizze nach." Ein Laken wurde von der Tafel gezogen, auf der eine sehr detailreiche Zeichnung eines nicht-menschlichen Schädels aufgemalt war.

„Es wäre natürlich schön ein tatsächliches Modell zu besitzen", er spähte aus dem Augenwinkel zu einem sehr gelangweilten Orochimaru, „aber momentan müssen wir uns ohne zufrieden geben."
 

Er machte eine kurze Pause, um sich zwischen den anderen Mitgliedern umzusehen, wobei er besonders erwartungsvoll zu Orochimaru schaute. „Kisame, was wird das hier?", fragte Sasori genervt. „Du unterbrichst gerade unsere Mission."

„Ich dachte, da es sonst hier keiner macht, nehmen ich es einfach einmal selbst in die Hand, zu erklären, warum Schlangen ihren Kiefer nicht ‚ausrenken'." Seine Finger formten Anführungszeichen in der Luft.

„Und warum trägst du eine Brille?"

„Weil ich mich im Gegensatz zu meinem Partner nicht dafür schäme, kurzsichtig zu sein."
 

„Warum sollten Schlangen ihren Kiefer nicht ausrenken können?" Orochimaru schien nicht besonders angetan von der momentanen Situation. Kisame konnte jedoch nur seufzen. „Das wollte ich gerade erklären", erwiderte er, was Orochimaru allerdings herzlich egal war.

„Bleib doch bitte bei Themen, die das Wasser nicht verlassen und lass den Experten an diese Sache dran. Ich meine, wer hat hier bitte mehr Ahnung? Der Schlangenmensch oder...", er starrte für einen Moment unschlüssig auf Kisame, bevor er seinen Satz mit „du" beendete.
 

Kabuto seufzte. „Ich habe es Meister Orochimaru schon zehnmal gesagt", erklärte er Sasori und rückte minimal von Orochimarus Platz weg. „Aber wenn er es nicht besser wissen möchte ist das sein Wunsch und ich muss es respektieren."

„Und mein Wunsch ist es, nichts mehr von Orochimaru zu hören", sagte Deidara und stand auf. „Oder über ihn. Ich geh vor die Tür." Dabei nahm er den Pizzakarton an sich. Tobi stand ebenfalls von seinem Platz auf und rannte ihm hinterher, wobei er sich noch ein Pizzastück nahm und durch seine Maske schob. Als Sasuke sich ebenfalls in Richtung Pizza bewegte, nahm auch Itachi seinen Teller mit kaltem Pilzstrudel und folgte den anderen.
 


 

„Das ist so traurig Shizune. Rudolph wird die ganze Zeit ausgeschlossen und das nur, weil er anders ist als die anderen Schweine. Die Welt ist so ungerecht." Die Hokage krallte sich an ihr übergroßes Plüschschwein, während sie sich ihre Tränen mit einem echten Schwein abwischte.

„Aha, ohnmächtig also", sagte Hidan, dessen Kopf geradeso über das vereiste Fensterbrett reichte.

„Ich habe nie bewusstlos gesagt", erwiderte Kakuzu und kramte in seiner Tasche nach einem Werkzeug, um das Fenster aufzuknacken.

„Da gibt's nen Unterschied?"

„Ach, Tsunade...", hörte man die Assistentin oder was auch immer die junge Frau für eine Beziehung zu Konohas Oberhaupt hatte seufzen.

„Ich meine, stell dir mal vor, das würde im echten Leben passieren!", jammerte die Hokage weiter und schniefte.

„Ich glaube, das war genug Fernsehen für heute." Durch das beschlagene Fenster konnte man erkennen, wie sich eine Gestalt in Richtung des Fernsehers bewegte.

„Nein Shizune! Wie soll ich dann herausfinden, dass Rudolph am Ende den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehen darf!"

„Aber wenn du das Ende schon kennst, warum willst du dann unbedingt den Film weitergucken?"

„Mann", flüsterte Hidan wütend, „jetzt hat sie mir das Ende voll gespoilert!"

Kakuzu seufzte. „Hidan, du wolltest den Film sowieso nie gucken. Außerdem war das Ende vorhersehbar."

„Es geht ums Prinzip. Wenn ich dir jetzt das Ende eines Buches verraten würde-"

„Dafür müsstest du es erstmal gelesen haben. Geschweige denn lesen können."

„Hallo! Ich habe in Yugakure zehn Jahre lang die Schule besucht!", flüsterte Hidan seinem Partner genervt zu.

„Ich wünschte, sie hätten dir in den zehn Jahren auch irgendwas beigebracht."

Die Hokage hatte sich in der Zwischenzeit durchsetzen können und ihre rechte Hand hatte den Raum mäßig erbost und mit einem: „Du treibst mich noch in den Wahnsinn, Tsunade" verlassen.

Kakuzu wartete kurz ab, zog dann aber sein Werkzeug aus der Tasche und machte sich ans Werk.

„Moment mal, bis du bescheuert?", fragte Hidan und versuchte seinem Partner die Sicht auf das Schloss zu versperren.

„Guck sie dir doch an", erwiderte dieser und schob Hidan beiseite.

„Das Fenster ist beschlagen."

„Dann lass dir das Gespräch gerade noch einmal durch den Kopf gehen und zieh einen Schluss aus dessen Kontext."

„Dessen was?"

„Hidan, die Frau ist zu betrunken um irgendwas zu tun." Das Schloss knackte und das Fenster sprang auf.

„Was, wenn die andere zurückkommt?", flüsterte Hidan, aber Kakuzu ignorierte ihn und sprang hinein. Hidan blieb außer Sichtweite im Schnee hocken. „Kakuzu?", flüsterte er, aber ironischerweise war er zu leise, als dass Kakuzu ihn noch hätte hören können. Nachdem es mehrere Sekunden still blieb und Kakuzu nicht von mehreren ANBU gejagt durchs Fenster nach draußen flüchtete, wagte Hidan einen erneuten Blick ins Wohnzimmer. Kakuzu war bereits auf halben Weg zum Christbaum und drehte sich zum Fenster als er sah, wie Hidan durchlugte.

„Kommst du endlich?", fragte er und Hidan hatte keine andere Wahl, als selbst durch das Fenster zu steigen. Die Hokage starrte immer noch gebannt auf den Fernseher, das Plüschschwein fest in den Armen.

„Glaubst du wirklich, die bemerkt uns nicht?", fragte Hidan und musterte sie aus der Entfernung.

„Ich hab doch gesagt die ist komplett dicht. Du könntest vor ihr stehen und sie würde dich nicht bemerken."
 

Hidan versuchte sofort, Kakuzus Hypothese auszutesten, indem er sich langsam vor dem Fernseher schob. Auf halber Strecke legten sich die Augen der Hokage jedoch auf ihn und Kakuzu seufzte in der Distanz.

„Weg da", lallte sie und machte eine Handbewegung in der Luft, als ob sie ihn wegstoßen würde. „Du stehst im Weg!"

Augenblicklich rückte Hidan weg vom Fernseher.

„Und ich dachte, du übertreibst", sagte er und beäugte Tsunade nochmal. „Aber bei der muss man ja aufpassen, dass sie sich nicht ins Koma säuft." Er lachte und sowohl die Hokage als auch Kakuzu setzen ihren Finger vor ihren Mund und flüsterten „Psst!" als sein Echo im Raum widerhallte.

„Ich will das hören", lallte die Frau weiter und deutete auf den Fernseher.

„Spinnst du Hidan?", fragte Kakuzu ihn eindringlich. „Nur weil wir noch keinem ANBU direkt begegnet sind, heißt das nicht, dass hier keine in der Nähe sind."

„Es gibt hier ANBU?", flüsterte Hidan mit weit aufgerissenen Augen zurück und guckte wild durch en Raum.

„Was denkst du denn? Das ist die Villa des Hokage", antwortete Kakuzu . „Die Menschen in Konoha mögen zwar nicht die schlausten sein, aber kein Staatsoberhaupt der Welt würde sich nicht von ständigem Schutz umgeben." Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Obwohl die heute in Topform sein müssen. Ich kann keinen einzigen von ihnen wahrnehmen. Irgendwie gefällt mir das nicht."
 

Hidan verdrehte die Augen, nachdem er keinen Anbu in den offensichtlichsten Verstecken im Raum entdecken konnte. „Du wolltest ja unbedingt dieses Bonzenhaus überfallen."

„Und wir werden es auch zu Ende bringen. Hier." Er warf Hidan eine Schriftrolle zu. „Und beeil dich, ich will nicht, dass dein Rumtrödeln dafür sorgt, dass wir in einen Hinterhalt geraten."

Hidan murrte, machte sich aber an den Geschenken unter dem Baum zu schaffen, während Kakuzu alles, was nur annähernd teuer aussah, in seiner Schriftrolle verschwinden ließ.
 


 

Nach wenigen Minuten, die die beiden versuchten, Orochimarus und Kisames Streit zu verfolgen, bei dem Kisame die lächelnde Ruhe selbst blieb, obwohl er eigentlich deutlich berechtigter war, sich aufzuregen, als Orochimaru, der nun aufgestanden war und wie ein religiöser Prediger kreischte, folgten auch Sasori und Kabuto der restlichen Organisation in den Garten.
 

Sie nannten es Garten, aber es war eigentlich nur ein verwildertes eingemauertes Grundstück mitten in der Stadt, das zufälligerweise mit ihrem Haus verbunden war, was zwar genau der Definition von Garten entsprach, aber keiner von ihnen fühlte sich wirklich verantwortlich dafür. Normalerweise versuchte immer jeder die Gartenarbeit auf Zetsu zu schieben, aber der war zu beschäftigt um sich um diese Wildnis zu kümmern und schien ebenfalls nicht daran interessiert, sie gepflegt zu halten. Immerhin war der Pool dank Kisame halbwegs instand.
 

Sasori stapfte durch den schwarzen Smog Schnee, der sämtliches Licht absorbierte, weshalb man fast nichts im Garten erkennen konnte, obwohl das Licht von mehreren Laternen in ihn hineinfiel, direkt auf Deidara zu und schlug ihm die Pizza aus der Hand.
 

„Deidara, das ist die Pizza des Feindes!", rief er, während Deidara ein Geräusch ähnlich eines startenden Autos von sich gab. Ein sehr wütendes Auto.

Kabuto fiel auf die Knie, um die restliche Pizza aus dem Schnee zu retten. „Meister Orochimaru hat sich doch so viel Mühe beim Bestellen gemacht", jammerte er und fing dann an zu knurren als sich Tobi ebenfalls ein paar Stücke nahm, wobei er nicht erwartet hatte, dass dieser zurückbellen würde.
 

„Warum hast du den überhaupt mitgebracht?", fragte Deidara und deutete auf Kabuto. „Orochimarus Handlanger hat hier nichts zu suchen!" Dann begann er zu kreischen . „Tobi, geht's noch?"

Tobi schob seine Maske wieder vors Gesicht nachdem er eben seine Pizza ausgespuckt hatte. Er musterte das angebissene Stück in seiner Hand. „Ist da Brokkoli drauf?", fragte er schließlich. Plötzlich erhellte der Garten und damit auch das Pizzastück. Eine riesige Flamme war eben ausgestoßen worden und nun wieder erloschen.

„Ja, da ist Brokkoli drauf", seufzte Tobi und reichte das Stück an Kabuto zurück. „Nächstes Mal bestellen wir meine Pizza. Mit Nutella und Spaghetti."
 

Die Uchiha führten ihren Krieg der Brüder währenddessen unbeirrt weiter, während Deidara und Kabuto endlich ein gemeines Gesprächsthema gefunden hatten – sich über ihren jeweiligen Uchiha aufregen.

„Er ist die ganze Zeit so still!"

„Er ist die ganze Zeit so laut!"

„Er hält sich für ein kalkuliertes Supergenie!"

„Er ist so dumm und ungestüm."
 

Sasori betrachtete wiederum betrübt den versmogten Schnee und wünschte sich zurück zu der Zeit, in der Weihnachten in Sandstürmen verbringen musste.
 

Plötzlich hielt eine der Flammen besonders lange an.

„Oh nein!", schrie Tobi und deutete auf ein mageres Tannengewächs, das nun lichterloh brannte. „Meine Popcornkette! Und meine selbstgebastelten Stohsterne! Und...", er schniefte ein wenig, „die Erdnusswichtel."

„Mach dir nichts draus Tobi, wir wollten diesen Baum sowieso abholzen", sagte Deidara und legte ihm einen Arm um die Schulter.

„Ja, wir sollten froh sein, dass die beiden nichts wichtiges erwischt haben", sagte Sasori.
 

„Äh... Leute..." Itachi hatte den Kampf unterbrochen und zeigte auf einen Schuppen, aus dem schwarze Flammen kamen.

„Oh nein! Das Kakuzu-sichere Lager!", schrie Sasori. Er war drauf und drann, selbst hineinzurennen, um alles zu retten, was es zu retten gab, aber Deidara hielt ihn zurück.

„Nicht, du bist aus besonders entflammbaren Material. Aber du, Uchiha, worauf wartest du noch?", fragte Deidara. Er zeigte auf den Schuppen. „Lösch das!"

„Ich wusste wir hätten das Lager auch feuersicher machen sollen", flüsterte Sasori, der kurz davor war in Ohnmacht zu fallen.

„Geht nicht...", murmelte Itachi.

„Was? Sprich lauter!"

„Ich sagte: Das geht nicht! Das war mein Amerterasu!"

„Dein was?"

„Nicht löschbares Uchiha-Feuer", erklärte Tobi und schlug darauf die Hande in einer Kevin-allein-zuhaus Geste auf seiner Maske zusammen. „Oh nein!" Dann rannte er selbst in den Schuppen hinein.

„Immerhin einer, der hier was tut", meinte Deidara, der nicht besonders glücklich damit war, dass Tobi nun der Held des Tages werden würde.

Kurz später kam Tobi unversehrt und mit einem rosanen Fahrrad, das auf jeden Fall nicht seine Größe hatte und Stützräder besaß wieder raus.

„Zum Glück konnte ich mein Fahrrad noch retten", sagte er und wischte sich den nicht vorhandenen Schweiß von der Maske.

„Tobi!", rief Deidara erbost. „Warum hast nicht noch mehr gerettet?"

„Lass nur, Deidara", sagte Sasori, der gerade wieder dabei war sich zu fassen. „Alles, was wir darin untergebracht hatten, sollte sowieso auf den Spermüll kommen. Ich glaube, es wird Zeit loszulassen."

„Wenn du meinst", meinte Deidara schließlich, nachdem er dem ganzen Trauerspiel noch ein wenig hinterhergeschaut hatte. „Aber... warte! Was ist das für ein zischen?", fragte er schließlich.

„Meister Orochimaru?", fragte Kabuto und schaute sich um.

Sasori riss die Augen auf. „Deidara", rief er, „die Feuerwerkskörper!"

„Und mein abgelaufener Sprengstoff!"
 

Itachi riss Sasuke vom Haus weg und die ganze Gruppe fand sich in einer sicheren Distanz wieder, genau als das gesamte Gebäude in die Luft flog.
 

„Yay!", rief Tobi, während Deidara kurz davor war in Tränen auszubrechen.

„Meine Pizza...", sagte Kabuto betrübt und streckte die Hand dahin aus wo er die verkohlten Reste der Pizza vermutete.

Doch bei der ersten, massiven Explosion blieb es bei weitem nicht. Noch Minuten später schossen Feuerwerkskörper in die Höhe, genug, um das restliche, verbleibende Ökosystem von Amegakure eigenhändig zu zerstören und möglicherweise das an den Grenzen zum Feuerreich auch noch ein wenig.
 

Tobi tanzte wie ein kleiner Feuerteufel auf der Stelle herum, während er sang: „Ach wie schön, dass niemand weiß, dass ich Ma- Das sage ich jetzt nicht..."

Die anderen schenkten ihm jedoch keine Beachtung.

„Für Neujahr haben wir jetzt wohl nichts mehr übrig...", meinte Itachi. „Es tut mir wirklich leid."

Eigentlich tat es ihm gar nicht leid. Er hasste Neujahr, besonders, wenn er es mit Deidara verbringen musste, aber das hier war auch nicht gerade besser.
 

Pain hob das erste Mal seit einer halben Stunde den Kopf vom Tisch. Orochimaru war immer noch am diskutieren, jedoch starrte Kisame gemeinsam mit Konan aus dem Fenster, weshalb er eher einen einseitigen Monolog führte. Er selbst musste nur eine Sekunde in Richtung der grellen Lichtblitze schauen, um zu wissen was los war. Er hatte Deidara doch gesagt, dass er die Feuerwerkskörper erst an Neujahr zünden durfte. Oder... hatte er so lange geschlafen?

Wankend stand er auf und krallte sich an der Tischplatte fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sofort kam Konan, um ihn beim Laufen zu unterstützen, musste jedoch an Kisame abgeben, als sie unter seinem Gewicht zusammengefaltet wurde.

„Onk- Orochimaru", sagte Pain, als er sich neben Orochimaru in den Stuhl fallen ließ. „Es war ja wirklich... nett, dass du uns besucht hast und auch, dass du Pizza für die Organisation bestellt hast." Kisame räusperte sich. „Netter wäre es natürlich noch gewesen, wenn du selbst bezahlt hättest", fügte er hinzu, „aber jetzt wird es langsam wirklich Zeit für dich, zu gehen."

„So früh schon?", fragte Orochimaru.

„Etwas früher wäre vielleicht besser gewesen. Aber keine Sorge, in der Zeit in der du hier warst hast du es wirklich geschafft, die Gruppenmoral in der Organisation anzuheben. Wir haben jetzt endlich wieder ein gemeinsames Ziel, gegen das ankämpfen können."

Orochimaru lächelte. „Das freut mich doch sehr zu hören, Neffe. Ich hätte auch noch ein paar Vorschläge wie ihr-"

„Aber du musst jetzt wirklich gehen! Du bist schon sieben Tage hier!"

„Ach- Wirklich? Das kam mir gar nicht so lang vor."

Pain tauschte einen kurzen Blick mit Konan aus, die daraufhin die komplette nächste Woche von ihrem Kalender verschwinden ließ.

„Guck doch", sagt er und zeigte auf das Datum, das nun den 31.12 anzeigte. „Und gerade ist es ein Tag mehr geworden!"

Konan nickte und tauschte den Kalender gegen den vom nächsten Jahr aus.

„Aber-", setzte Orochimaru erneut an, als sein Blick auf dem Fenster haften blieb. „Ach du meine Güte, jetzt habe ich ja schon das halbe Feuerwerk verpasst!" Er griff sich an den Kopf. „Und diese Mütze darf ich ja jetzt auch gar nicht mehr tragen!", rief er und zog die Weihnachtsmannmütze runter.

„Wie du siehst", sagte Pain und wies demonstrativ auf die Uhr, die Kisame gerade auf kurz vor eins gestellt hatte, „wird es allerhöchste Zeit für euch."

„Es kam mir gar nicht so lange vor", sagte Orochimaru erneut und stand vom Tisch auf, „aber wie schnell die Zeit doch vergeht, wenn man sich amüsiert, nicht wahr?" Alle drei nickten widerwillig.

„Aber eine Sache noch bevor ich gehe, Neffe", sagte Orochimaru. „Da dieses Weihnachtsfest so ein großer Erfolg war, denke ich, dass wir uns öfters treffen sollten. Vielleicht zu Ostern nochmal. Und auf jeden Fall zum nächsten Weihnachtsfest."

„Ich habe dir doch bereits gesagt, dass wir da was vorhaben."

„Wie auch immer", fuhr Orochimaru fort, „Ich denke auf einen kleinen Kaffee kann ich in ein paar Monaten nochmal vorbeikommen. Und Sasuke hat sich doch auch so herrlich mit seinem Bruder amüsiert!"

„So herrlich, das sie in einen Kampf auf Leben und Tod unser Lager in die Luft gesprengt haben", flüsterte Konan.

„Ja", meinte Pain, „aber natürlich erst nach dem Umzug."

„Umzug?", fragte Orochimaru.

„Genau. Du musst wohl zu unserer neuen Adresse kommen. Schließlich sind wir so erfolgreich, wir können unmöglich in dieser Bruchbude leben bleiben", erklärte Pain vorsichtig.

Konan nickte überschwänglich. „Ja, stimmt. Wie konnten wir vergessen, die das zu erzählen", sagte sie. „Wir ziehen wahrscheinlich bereits im Januar in unsere neue Villa in... ähh..."

„Im Land des Eisens", beendete Kisame ihren Satz. „Wir haben uns da schon was an der Küste rausgesucht."

„Wirklich? In diesem kalten, zugefrorenen Gebiet?", fragte Orochimaru zweifelhaft.

„Wusstest du nicht?", fragte Konan. „Dort soll es wirklich schön sein um diese Jahreszeit."

„Und wirklich sehr abgelegen. Da kommt fast niemand vorbei. Perfekt für die Versiegelung der Biju, mit der wir ja bald beschäftigt sein werden", ergänzte Kisame.

„Oh..., das ist einleuchtend. Eine wirklich gute Entscheidung! Aber ich hoffe ihr seid euch wirklich sicher mit diesem Entschluss. Umzüge sind wirklich anstrengend. Ich könnte ein Lied davon singen. Oder gleich ein ganzes Buch darüber schreiben." Er kicherte. „Naja, vielleicht lasse ich es auch lieber Kabuto machen."
 

Die verbliebenen Mitglieder tauschten gequälte Blicke miteinander aus.

„Mit ihm als Ghostwriter könnte ich ja vielleicht irgendwann Jiraiya in Verkaufszahlen überholten. Aber ich mache micht jetzt auf den Weg." Orochimaru schaute einen Moment aus dem Fenster, bis er Kabuto und Sasuke gemeinsam mit den anderen Mitgliedern hinter einem Auto versteckt erblickte. Dann wandte er seinen Blick schnell wieder ab, um nicht zu erblinden.

Bei dem Auto handelte es sich um Itachis Auto, das dieser letztes Weihnachten von Kakuzu geschenkt bekommen hatte, welches er aber nie fahren durfte, da er keinen Führerschein besaß und auch in nächster Zeit keinen machen würde, weil er sich strikt weigerte, eine Brille zu tragen. Kontaktlinsen störten bei seinem Dojutsu.
 

„Sasuuuke! Kabuuuuuto!", rief Orochimaru über die immer noch fortwährenden Explosionen hinweg. „Wir können uns das Feuerwerk noch ein bisschen ansehen, aber dann müssen wir dringend nachhause. Ich habe nicht geplant, dass du noch bis nach Mitternacht aufbleibst Sasuke. Und du, Kabuto, solltest doch noch vor Mitternacht wieder deine Arbeit aufnehmen. Aber ein paar Minuten habt ihr noch. Übrigens, wo wird hier der Neujahrssekt serviert? Wir wollen doch anstoßen!"

„Neujahr?". Fragte Itachi leise, aber das reichte beretis aus, damit Pain von der Seite angesprintet kam und ihn wegstieß.

„Ja! Frohes neues Jahr ihr alle!", rief er.

„Den Sekt haben wir leider bereits aufgebraucht, als wir uns vor kurzem diese Undercover Boss Folge angesehen haben", sagte Deidara mit einem wütenden Blick zu Tobi, der immer noch tanzte, aber nun weniger sang.

„Dann können wir ja gleich gehen", sagte Orochimaru enttäuscht. „Kabuto, Sasuke!"

Kabuto fing leise an zu lachen. Wie auf Geheiß schlug er erneut eine dramatische Anime-Brille-Hochschieb Pose ein und das Licht des Feuerwerks spiegelte sich so stark in seinen Brillengläsern, dass es beinahe cool aussah. Wenn man überhaupt etwas sehen konnte. Seine Suche nach Aufmerksamkeit schien endlich ein Ende zu haben, denn alle Augen lagen auf ihm.
 

„Dachtet ihr wirklich, wir wären einfach nur zu Besuch hier?", fragte er und seine Arme begannen blau zu leuchten, als er seine Chakraklingen zückte. „Wie naiv!"

„Äh, Kabuto, was machst du da?", fragte Orochimaru ernsthaft verwirrt.

Nun schien auch Kabuto verunsichert. „Meister Orochimaru, wollen wir diese Organisation nicht in den Boden stampfen, nun da wir hier sind?"

„Also wirklich! Kabuto! Selbst an Weihnachten kann man dich nicht einmal aus den Augen lassen, ohne das du irgendwas vermasselst. Steck sofort die Kunai weg", sagte Orochimaru streng. Kabuto steckte die Kunai, die er zusätzlich zu den Chakraklingen ausgepackt hatte wieder in seine Tasche. „Du zerstörst den guten Ruf, den wir hier genießen. Nimm dir ein Beispiel an mir und Sasuke! Wir beiden würden niemals irgendeinen Konflikt anzetteln. Und schon gar nicht an Weihnacht- an Silvester!"
 

Orochimaru drehte sich kopfschüttelnd um. „Mann ist mir das peinlich. Komm Sasuke, wir gehen. Itachi", sagte er und legte Itachi eine Hand auf die Schulter, die dieser schnell abschüttelte nur um sich danach vor Ekel nochmal zu schütteln, „es war sehr schön, dich nochmal gesehen zu haben. Sasori, alter Freund, dich ebenso. Naga-", er unterbrach sich selbst und kicherte, „ich meine natürlich Pain und... Kora?" Konans Augen verengten sich. „Es war so schön, sich wieder mit der Familie zu treffen. Hoffentlich gelingt euer Umzug schnell."

„Umzug?", fragte Itachi leise, wurde jedoch von Pain in mit dem Ellbogen in die Seite geboxt, bevor er mehr sagen konnte.

„Ihr anderen", sagte Orochimaru, „wie mein billiger Ersatz oder was auch immer ihr da aufgetrieben habt", keiner war sich sicher, ob er auf Kisame oder den immer noch tanzenden Tobi zeigte, „... naja, vielleicht seit ihr ja auf Mission, wenn ich das nächste Mal vorbeikomme. Das wäre ja wirklich schade. Falls man sich also nicht mehr sieht, also nie wieder: Ich hoffe ihr sterbt einen schmerzlosen Tod."

Er ging rückwärts und winkend aus dem Garten hinaus, Sasuke und Kabuto um schlepptau.

„Also dann! Tüdelü!"
 

Als sich das Tor hinter ihnen schloss, atmeten alle laut auf.

„Also was hat es jetzt mit dem Umzug auf sich?", fragte Itachi erbost. „Ich habe das Gefühl, ich werde gar nicht mehr in unsere geheimen Pläne eingeweiht!"

„Oh, bei mir, war das stressig!", sagte Pain und warf die Anzahl an Kopfschmerztabletten ein, die er im Laufe des Abends abgelehnt hatte. „Danke für die Ablenkung", sagte er dann. „Ohne das Feuerwerk wäre er wohl nie gegangen. Aber ihr habt das Kakuzu-sichere Lager doch geleert, bevor ihr es gesprengt habt oder?"

„Wieso?", fragte Itachi mit Unschuldsmiene, weil er seinen Gesichtsausdruck sowieso niemals veränderte.

„Weil ich mein gesamtes Erspartes dort verwahrt habe, damit Kakuzu es nicht einkassiert."

„Ach das", sagte Itachi und seine Augen waren minimal weiter aufgerissen als sonst. „Wir dachten, das wäre nicht so wichtig, schließlich regelt Kakuzu ja unsere Finanzen."

„Zieh mich da nicht hinein, Uchiha", knurrte Deidara.
 

Pain rieb sich die tauben Schläfen. „Scheint als müsstest du noch ein paar Jahre auf den Ring warten, Konan", sagte er und Konan nickte sanft als hätte sie es bereits erwartet.

Dann landete Pains Blick auf den verkohlten Überresten der Pizza, die noch auf dem Boden lagen. Sie hatte den Brand weitestgehend überlebt. Zumindest war sie noch identifizierbar.

„Kakuzu wird mich umbringen."
 


 

„Verdammt", flüsterte Hidan als er in den Sack sah, den er unter seiner Kutte hervorgeholt hatte

„Verdammt", flüsterte Hidan als er in den Sack sah, den er unter seiner Kutte hervorgeholt hatte.

„Was?", fragte Kakuzu uninteressiert. „Sind dir die Schweineherzen, die du anstatt eines Christbaums in den Häusern hinterlassen hast, ausgegangen?"

Für einen Moment blieb Hidan still. „Du wusstest davon?", fragte er schließlich.

„Davon wissen?", fragte Kakuzu. „Du hast das wirklich getan?", brüllte er und drehte sich ruckartig zu seinem Partner um.

Hidan schaute vom Boden zu ihm auf. „Wie sollen sie denn sonst wissen, dass Jashins Weg der einzig wahre ist?"

Kakuzu starrte ihn eine Weile einfach nur still an. „Aber ausgerechnet für den Hokage habe ich keins mehr. Das ist doch scheiße", fuhr Hidan fort. Als Kakuzu nicht antwortete, begann er, etwas verlegen dreinzublicken. „Und mein eigenes gehört ja schon lange dir." Er schaute Kakuzu in die Augen, damit dieser sein Zwinkern sehen konnte. Unter Kakuzus seiner Maske formte sich ein angespanntes Lächeln.

„Hidan", sagte er und klang dabei deutlich freundlicher als je zuvor, wenn er mit seinem Partner geredet hatte. Hidan rutschte unruhig auf dem Boden rum, bis sein Körper zu Kakuzu gewandt war.

„Hidan, du verarschst mich doch gerade." Als Hidan seinen Blick mied, fragte er: „Nicht wahr?" Ihre Blicke trafen sich für einen Moment, bevor Hidan seinen erneut abwandte.

„Ich weiß", sprach Kakuzu schließlich, „Das hier ist alles nur ein Scherz. Nichts weiter. Du erzählst mir doch nur irgendwas, hab ich Recht?" Aber Hidan schwieg. „Natürlich", fuhr Kakuzu fort, „Alles andere wäre absurd. Diese blutige Tasche dort in deiner Hand sagt nichts aus. Ich weiß ja wie du kämpfst. Keine Rücksicht auf Verluste und diese widerlichen Rituale. Aber das hier, das wäre sogar für dich zu viel, oder? Und woher solltest du überhaupt so viele Schweineherzen haben."

Im Hintergrund lief weiterhin der Fernseher und die Hokage feuerte schniefend den Hauptcharakter an.

„Ich hab den Mülleimer hinter einer Metzgerei geplündert", gab Hidan zu und Kakuzus aufgesetztes Lächeln verschwand sofort.

„Hidan, wie kannst du nur?", rief er und seine Hände verkrampften sich in einer Geste, die aussah als würde er jemanden erwürgen. „Ich schwöre, ich werde dich umbringen!"

Hidan konnte gerade noch einen Tentakel ausweichen, indem er über den Boden wegrollte. Kakuzus Arm war ausgestreckt und er atmete schwer, während seine Augen Hidan über den Boden folgten und auch weiterhin als er aufstand und seine Waffe zückte.

„Denkst du ich würde einfach nur tatenlos rumstehen und zusehen, wie du meine Bemühungen korrumpierst?", rief Hidan aufgebracht.

„Wenn man bedenkt, dass du sonst nichts anderes machst", zischte Kakuzu und er konnte fühlen, wie sich die Tentakel in seinem Inneren langsam durch den Mund nach außen zu schieben versuchten.

„Irgendwie musste ich ihnen den Weg Jashins offenbaren!" Hidan hielt seine defensive Stellung. Anscheinend hatte er verstanden, dass mit Kakuzu gerade nicht zu Spaßen war.

„Mag sein, dass du glaubst, das zu müssen", sagte Kakuzu bissig. „Aber ich dachte, selbst du hättest den Anstand, es nicht in Form von Tierorganen zu tun."

„Es war halt schwierig, auf die Schnelle so viele Menschenherzen zu kriegen!", erwiderte Hidan und musste erneut einen Tentakel ausweichen, der sich dort wo er stand in die Wand bohrte. „Das solltest du doch am besten wissen!"

„Vielleicht", sagte Kakuzu und zog seinen Arm zurück, „sollte ich mir langsam wirklich mal deines holen."

Hidan machte einen Schritt zurück. „Das meinte ich nicht als ich gesagt habe, dass mein Herz-"

Kakuzu war kurz davor auf ihn loszusprinten, als Hidan stockte. Er drehte sich langsam um und machte einen Schritt auf den Tannenbaum zu, während Kakuzu ihn argwöhnisch beobachtete.

„Kakuzu", flüsterte er, während er auf etwas hinter dem Baum starrte.

„Auf so einen offensichtlichen Trick falle ich nicht rein"

„Kakuzu", wiederholte Hidan, ohne seinen Blick abzuwenden und Kakuzu glaubte beinahe, etwas hinter dem Baum zu hören.

Hidans Augen flackerten einen Moment zu Kakuzu, bevor er wieder hinter den Baum starrte. „Kakuzu", zischte er ihm zu. Ihre Augen trafen sich erneut und diesmal konnte Kakuzu klar und deutlich ein Geräusch ausmachen.

„Wuff!"

Er starrte auf den Baum, dann zurück auf Hidan dessen Gesichtszüge sich ängstlich verzerrt hatten.

„Kakuzu, das Schwein bellt."
 

„Hidan." Kakuzu machte ein paar Schritte auf Hidan zu, der leicht zurückwich und starrte auf das kleine Schwein, das seinen Partner wütend ankläffte.

„Ich bin ja nicht abergläubig", fing Kakuzu an.

„Ich auch nicht", sagte Hidan. „Aber gläubig."

Kakuzus Augen zuckten angespannt, bevor er weitersprach: „Ich denke, wir sind uns beide einig, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt ist um-" Er stockte und hielt Hidan, der seinen Mund bereits geöffnet hatte, an zu schweigen.

„Hörst du das?", fragte er dann leise und verdrehte die Augen, als Hidan fragend auf das Schwein zeigte.

„Da kommt jemand." Für einen kurzen Moment wägte er die Distanz zwischen ihnen und dem Fenster ab, dann stieß der Hidan in die entgegengesetzte Richtung. „Los, versteck dich", zischte er ihm zu.

Das Bellen des Schweins wurde immer lauter und es versuchte ihre Flucht zu vereiteln, indem es ihnen direkt vor die Füße lief.
 

Das Bellen des Schweins wurde immer lauter und es versuchte ihre Flucht zu vereiteln, indem es ihnen direkt vor die Füße lief

„Tonton? Was ist denn?" Die Tür wurde geöffnet und Shizune trat ins Wohnzimmer. In der Hand hielt sie ein Tablett mit Teeservice.

„Tsunade!", rief sie genervt, als sieh sah, wie die Hokage immer noch vorm Fernseher hing, das Gesicht ins Schweinekissen vergraben, hielt jedoch inne und sah sich genauer im Raum um.

„Die Geschenke", flüsterte sie und runzelte die Stirn, dann weiteten sich ihre Augen. „Die Vase aus der Dynastie des ersten Hokage!" Beinahe ließ sie das Tablett fallen. „Und das Schachbrett von Madara Uchiha!"

Sie hastete zum Sofa und rüttelte an ihrer Vorgesetzten.

„Tsunade", rief sie und zog ihr das Kissen weg. „Was ist passiert?"

Die Hokage jammerte ein wenig, als ihr das Plüschschwein entnommen wurde, dann nuschelte sie unverständlich vor sich hin. „Da warn so zwei Typen. Die hatten Umhänge." Sie lachte benommen. „Mit roten Wolken drauf!" Sie schloss ihre Augen, als würde sie einnicken, dann versteifte sich ihr Körper plötzlich und sie starrte Shinzune an.

„Die Akatsuki sind bei uns eingebrochen!"
 

Hastig schenkte Shizune ihrer Meisterin einen Kaffee ein und reichte ihn ihr, nicht ohne ein wenig auf dem Teppich zu verteilen. Tsunade nahm einen großen Schluck, wobei Kaffee ihr Kinn runterfloss, dann stand sie auf und schwankte ein wenig.

„Shizune", sagte sie ernst, dann hielt sie sich den Kopf. „Warum musste ich auch so blöd sein und den ANBU heute freigeben!" Kakuzu, der sich wenige Meter von ihnen entfernt versteckt hielt, fiel ein Stein von mindestend drei seiner Herzen.

„Alkohol", flüsterte Shizune, aber Tsunade winkte ab.

„Shizune, ruf die Polizei", befahl sie.

„Aber Tsunade-"

„Ruf die Polizei. Sofort!"

Shizune sah sie besorgt an, nickte dann aber und lief zum Telefon.

„Tonton, hör bitte auf zu bellen", bat Tsunade das Wachschwein, während Shizune die Nummer der Polizei eingab. „Das macht mich noch wahnsinnig, wo ist mein Apirin?"

Shizune drückte auf den Lautsprecher-Knopf, den es seltsamer an ihrem altmodischen 19. Jahrhundert Wählscheiben-Telefon mit Metallhörer gab.

„Tonton, hör auf, der Weihnachtsmann hat die Geschenke nicht gestohlen", rief Tsunade dem Schwein zu, das gerade den Kamin ankläffte, in dessen Schacht Kakuzu sich dicht an Hidan gedrängt versteckt hatte. „Das ist ein netter Mann", fuhr sie fort und Kakuzu griff instinktiv in die Richtung in der er Hidans Mund vermutete, was dafür sorgte, dass ein wenig Ruß vom Schornstein nach unten rieselte.
 

Shizune starrte angespannt auf den Kamin, wurde jedoch von ihren Gedankengängen abgelenkt, als eine Stimme aus dem Hörer kam:

„Hallo, hier ist Fugaku Uchiha. Leider ist die Polizei Konohas zur Zeit nicht erreichbar, da all unsere Einsatzkräfte gerade mit aller Kraft für Ihre Sicherheit kämpfen. Sollte es sich um einen Notfall handeln drücken sie bitte..."

„Shizune, warum ist da keiner erreichbar?", fragte Tsunade und wankte auf das Telefon zu.

„Das wollte ich dir ja sagen, Tsunade", rief Shizune und legte den Hörer auf dem Beistelltisch ab. „Die gesamte Polizei Konohas wurde im Uchiha-Massaker umgebracht."

„Und wann war das?"

Shizune schluckte. „Vor ungefähr sechs Jahren?"

Tsunade stolperte auf ihrem Weg. „Warum haben wir seitdem keine neuen Polizisten eingestellt?", rief sie und rappelte sich wieder auf. „Wer war denn damals Hokage?!"

„Hiruzen.", seufzte Shizune und die jetzige Hokage schlug sich mit der Hand ins Gesicht, das sie daraufhin verzog.

„Das war ja klar. Wessen Idee war es überhaupt, die gesamte Polizei einem einzigen Clan zu überlassen?", hakte sie weiter nach.

„Hashirama." Tsunade ließ sich auf's Sofa fallen.

„Hatten wir denn jemals irgendeinen nützlichen Hokage?"

Shizune dachte kurz nach. „Nicht mehr seit Minato."

„Shizune, was soll das heißen „Nicht mehr nach Minato", danach bin doch nur noch ich ins Amt gekommen-" Die Hokage hielt inne und grummelte ein wenig, bevor sie weitere Angaben gab. „Shizune", sagte sie ernst, „ruf sofort die Anbu. Sag ihnen die Akatsuki wurden in unserer Villa gesichtet."

„Bist du dir sicher, dass es die Akatsuki waren?", fragte ihre Assistentin, aber Tsunade hielt sie mit einer Handbegegung an, zu schweigen.

„Nein, Shizune bin ich nicht, aber irgendwer hatte die Dreistigkeit, hier einzubrechen und das legendäre Schachbrett des Madara Uchiha zu klauen!" Kakuzu wollte das erste Mal seit Ewigkeiten lachen. „Und", fuhr Tsunade mit finsterer Miene fort, „jemand hat unsere Geschenke gestohlen."
 

„Ach Tsunade", seufzte Shizune, während sie die Nummer eines ANBU Captains eingab.

„Tonton", rief Tsunade erneut dem Schwein zu. „Die Kerle sind doch schon längst wieder weg", sagte sie und zeigte auf das offene Fenster, vor dem sich ein kleiner Schneehaufen gebildet hatte, aber Shizune tippte ihr auf die Schulter.

„Was?"

Sie zeigte zum Kamin rüber.

„Oh", entging es Tsunade, die das leichte Rieseln des Rußes verschwommen wahrnehmen konnte.

Kakuzu glaubte, dass alle seine Herzen gleichzeitig stehen blieben. Er rutschte erneut leicht nach oben, aber bei dem Tempo sah er keine Hoffnung mehr, dass Hidan und er ohne eine Konfrontation mit einem betrunkenen Hokage aus Konoha flüchten würden.

„Kakuzu", raunte Hidan und er musste sich zurückhalten, seinen Partner nicht zu schlagen und den Kaminschacht runterzuschicken. So leise wie er nur konnte, versuchte er, ihn vom Sprechen abzuhalten, aber sein angespanntes Zischen stieß bei Hidan nur auf taube Ohren

„Kakuzu, da ist jemand auf dem Dach." Seine Stimme war nur noch ein Hauchen.

Jetzt hörte Kakuzu es auch. Schwere Schritte. Wer auch immer auf dem Dach war musste gewaltig sein. Die Hokage und ihre Assistentin schienen es auch zu bemerken.
 

„Die Bastarde sind bereits auf dem Dach", sagte Tsunade, leerte ihre ihre Kaffeetassse in einem Schluck und sprang durchs Fenster. „Tsunade!", rief Shizune und kletterte hinterher.
 


 

Kakuzu harrte wenige Sekunden aus. Dann, als er sich sicher war, dass der Raum unter ihnen leer stand, drückte er Hidan nach unten. Dieser ließ sich vorsichtig an der Schornsteinwand runtergleiten, bevor er husten aus dem Kamin stieg, dicht gefolgt von Kakuzu.

Dieser atmete tief ein und klopfte etwas Ruß von seiner Kleidung. „Das war mir gerade näher als ich jemals in meinem Leben zu dir sein will", sagte er und wich dem Schwein aus, das sich sofort an ihre Fersen heftete.

„Dieses verräterische Schwein", murrte Hidan und Kakuzu konnte in seinen Augen ablesen, was er vorhatte.

„Nicht jetzt, Hidan", sagte er und schubste seinen Partner auf die Tür zu. „Dafür haben wir keine Zeit."

„Wo willst du denn hin?", fragte Hidan mit Blick auf das geöffnete Fenster.

„Was denkst du denn?" Kakuzu riss die Tür auf und stieß Hidan durch. „Wir fliehen durch den Haupteingang."

In letzter Sekunde schloss er das Schwein hinter ihnen im Wohnzimmer ein und verzog sein Gesicht, als er seine rußigen Handabdrücke auf der Türklinke entdeckte. Er polierte sie kurz mit seinem Mantel, aber die auf der anderen Seite würde er in seiner Eile nicht mehr wegwischen können.

„Lauf", befahl er Hidan und die beiden rannten durch die leeren Gänge der Hokage Villa. Zum Glück war Tsunade komplett abgefüllt gewesen und hatte ihren Leibwächtern am Weihnachtsabend freigegeben, sonst hätten die Autoren jetzt lange, langweilige ANBU-Kämpfe in diesen Hallen schreiben müssen.

Anstatt sie zu öffnen brach Hidan die Vordertür auf und fiel in den Schnee. Kakuzu rannte an ihm vorbei, aber als er sich nach seinem Partner umsah, blieb er stehen. Hidan hatte sich erneut zur Villa gewandt. Da er hier draußen nicht nach ihm rufen konnte, ging Kakuzu ein paar Schritte zurück und griff nach Hidans Arm, um ihn mit sich zu zerren, aber dieser riss sich los.

„Er ist da auf dem Dach", sprach Hidan kichernd als er sich wieder dem Haus zuwandte. „Das ist meine Chance."

„Ich bezweifle es doch sehr", sagte Kakuzu und begann erneut, an Hidan zu zerren. „Wenn wir Glück haben ist es nur irgendein anderer Einbrecher, den die beiden anstatt von uns festnehmen."

„Nein", raunte Hidan. „Er muss es sein." Erneut entwand er sich Kakuzus Griff. „Du hast doch gehört, wie fett der Kerl war." Lächelnd fügte Hidan hinzu: „Falls du überhaupt noch was hörst."

Kakuzu machte einen Schritt zurück und musterte Hidan kühl. Dann schüttelte er leicht den Kopf und

streckte seine Hand aus. „Die Schriftrolle", bat er barsch, schnappte sie Hidan aus der Hand und drehte sich um.

„Kakuzu", rief Hidan ihm hinterher.

„Nein", sagte Kakuzu. „Das war's. Wenn du einem deiner Hirngespinste hinterherjagen möchtest, dann meinetwegen. Die einzigen Geister die ich jage, sind welche, von denen ich weiß, dass sie existieren."

„Du kannst mich doch nicht einfach zurücklassen", sagte Hidan und blickte zurück auf die Villa, dann auf seinen Partner. „Kakuzu?"

Aber Kakuzu ignorierte ihn weiterhin, sprang auf einen Baum und war im Wald verschwunden.

Nach einer Weile merkte er, dass er verfolgt wurde, von jemanden, der sich deutlich ungeschickter durch die Äste bewegte und bald hatte Hidan ihn eingeholt.

Er blieb auf einem Ast stehen und wartete, bereute diese Entscheidung jedoch schnell, als Hidan ihn einen Arm um die Schulter legte.

„Du hast deine Jagd nach dem Weihnachtsmann also aufgegeben"

„Nein", meinte Hidan und zog ihn an sich, „mir ist nur aufgefallen, was ich dir bedeute."

Als er auch noch versuchte, seinen Kopf auf dessen Schulter zu legen, schob Kakuzu ihn weg.

„Wie bitte?" fragte er ernst und versuchte, sich aus Hidans Umklammerung zu lösen.

„Du weißt schon.", strahlte dieser ihn an. „Als wir uns im diesem Schornstein versteckt haben, dachte ich die ganze Zeit, du würdest mich gleich runterschubsen und als Ablenkungsmanöver nutzen, um selbst zu fliehen. Aber du hast es nicht getan!"

Kakuzu blinzelte. Das hatte er tatsächlich nicht.

„Du magst mich also doch, Kakuzu", lachte Hidan und zog ihn wieder näher.

„Unsinn", sagte Kakuzu und glitt auf den Boden, dicht gefolgt von seinem Partner. „Daran hatte ich dem Moment einfach nicht gedacht."

Hidan zuckte mit den Schultern. „Vielleicht wirst du auch einfach nur senil", sagte er und Kakuzu stöhnte.
 

Für ein paar Minuten gingen sie in völliger Stille durch den Wald. Einzig der Schnee unter ihren Füßen knirschte sanft und das von ihm reflektierte Licht erhellte den Weg, sodass sie nicht in völliger Dunkelheit wanderten.

„Wir sollten uns beeilen, bevor wir von den ANBU eingeholt werden", sagte Kakuzu schließlich, nachdem Hidan die Stille eine verdächtig lange Weile nicht durchbrochen hatte.

„Kakuzu?", fragte dieser und Kakuzu gab ein „Hmm" als Antwort.

„Jetzt wo wir so massig Geld haben, wie wäre es mit Ferien? Wir könnten einen Onsen buchen oder so und eine Woche frei machen."

„Vielleicht", murmelte Kakuzu und als er sich nach Hidan umsah, lächelte dieser.

„Was?", fragte er.

„Nichts. Du hast nur noch nie etwas anderes als ‚Nein' geantwortet."
 


 

Tsunade hastete durchs Fenster und schaute sich nach allen Seiten nach Spuren um, während Shizune ihr nach draußen folgte. Dann sprang sie in Richtung des Baums, stieß sich von einem der Äste ab und landete direkt auf dem Dach ihrer Villa, nur wenige Meter vom Schornstein entfernt. Kurz lauerte sie inmitten des verschneiten Dachs, bis sie eine Gestalt ausmachen konnte. Sie nickte Shizune zu, zog ihren Kunai und machte einen Satz nach vorne, wobei sie den Kunai warf. Sie schnaubte, als dieser einen Meter daneben landete. Komplett betrunken in Kämpfe verwickelt zu werden war nie eine gute Idee. Es sei denn man war-
 

„Rock Lee?", rief sie und starrte auf das verschreckt zusammengezuckte Kind, das Shizunes Shuriken nur knapp ausgewichen war und sich nun in einer professionellen defensiven Stellung befand.

„Lady Tsunade? Ihr werdet Konoha doch nicht an diesem wunderschönen Weihnachtsmorgen hintergangen haben?", fragte er und wich vor ihr zurück.

„Und du wirst am diesem wunderschönen Weihnachtsmorgen doch nicht den Akatsuki beigetreten sein?", antwortete sie und machte einen weiteren Schritt in seine Richtung. „Und jetzt gib uns das Schachbrett von Madara Uchiha!"

„Stop! Tsunade!", rief Shizune und hielt die Hokage mit einer Hand auf der Schulter zurück. „Die wahren Täter sind wahrscheinlich längst wieder weg. Sie wussten, dass Lee sich auf dem Dach befindet und haben ihn als Ablenkungsmanöver verwendet."

„Das mag vielleicht sein", sagte die Hokage, „aber das erklärt nicht, was er hier auf dem Dach macht! Also, sag schon. Du bist nicht zufälligerweise der Weihnachtsmann?"

„Nein, ganz und gar nicht", erwiderte Lee. „Und das Schachbrett von Madara Uchiha führe ich auch nicht mit mir mit! Aber ich bewundere den Weihnachtsmann sehr, weshalb ich mein neues Trainingsregiment an ihm orientiert habe. Man mag es ihn nicht ansehen, aber seine Arbeit benötigt viel intensives Training. Mein Ziel für diesen Abend war es, so schnell wie möglich von Dach zu Dach zu gehen und auf jedem Dach eine kleine Übungsabfolge zu machen, um mich fit zu halten. Natürlich mit meinen Gewichtsmanschetten, es tut mir zutiefst leid, sollte ich sie deshalb aufgeweckt haben!"

Tsunade starrte den Jungen kurz an, bevor sie ihre Fassung wiederfand.

„Das ist ja schön und gut", sagte sie, „aber die Sonne geht gleich auf und du hast die ganze Nacht hier mit rumturnen verbracht! Sofort ins Bett mir dir und lass dich das nächste Mal zuerst vor meiner Haustür blicken, bevor du wieder auf meinem Dach trainierst!"
 

Lee verbeute sich, entschuldigte sich noch einmal mehrfach für die Umstände und verabschiede sich höflich, wobei er nachdrücklich erwähnte, dass er von nun an einen ausgewogeneren Schlafrhythmus anstreben würde. Als er vom Dach verschwunden war, stützte Tsunade ihren Kopf auf Shizunes Schulter ab und verweilte so ein paar Minuten.

„Ich weiß zwar, dass Gaara mir nur mehrere Staffeln des Sandmännchens auf DVD schenken wird, aber er wird ausrasten, wenn ich das bei seinem nächsten Besuch nicht stolz in meinem Regal präsentiert habe", flüsterte sie und Shizune lachte.

„Das Büro für Stadtgeschichte wird auch ausrasten, wenn sie sehen, dass Madaras Schachbrett nicht mehr in dem Ausstellungskasten liegt."

„Ja", sagte Tsunade und kicherte dann. „Und die armen Schulkinder werden so traurig sein, dass sie keinen halbstündigen Vortrag mehr über diese blöde Vase hören müssen, wenn sie das nächste Mal einen Ausflug in die Villa machen." Sie befreite sich aus Shizunes Umarmung. „Ach ja, diese blöden Akatsuki", lachte sie und machte Anstalten, vom Dach zu springen, als sie stockte. Ihr war, als würde sie etwas hören. Glöckchen.
 


 

Den gesamten Weg zum Unterschlupf war Kakuzu in nachdenkliches Schweigen gehüllt, während sich Hidan hingegen fröhlich über mögliche Urlaubsziele ausließ und wie er Kakuzus Geld für überteuertes Essen verschwenden würde. Zum Glück war er nicht an weltlichen Besitztümern interessiert. Doch über Hidans Gelaber hinweg nahm er plötzlich das Klingen von Schellen wahr. Schnell wandte er sich gen Himmel, um gerade noch den hinteren Teil eines Schlittens vorbeiziehen zu sehen.
 

„Hidan", flüsterte er mit weit aufgerissenen Augen, doch dieser befand sich gerade in seiner eigenen Welt. Ein Schnauben entwich Kakuzu. „Ich glaube, ich weiß ganz genau, wo wir unseren Urlaub verbringen werden."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Notiz an mich selbst: Itachi feuern Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Shino: „Pain kriegt auch nichts gebacken, nicht einmal die Kekse.“
Eddi: „Nein, die müssen Konan und Kisame machen.“ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Satz „Hidan, ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich es dir nicht oft genug gesagt habe, obwohl ich das doch stark bezweifle, aber deine Ideen sind bescheuert und diese hier stellt wirklich keine Ausnahme dar." ist übrigens bereits vor einem Jahr entstanden und musste die letzten zwölf Monate allein in einem Textdokument namens "Der Grinch" verbringen, das ich erst wiedergefunden habe, als diese Geschichte bereits begonnen wurde. Ja, die Idee, dass Hidan und Kakuzu Weihnachten stehlen als Fortsetzung von "Akatsuki in: Eine Weihnachtsgeschichte" ist bereits ein Jahr alt. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, Weihnachten ist vorbei. Das heißt nicht, dass wir rechtzeitig mit unserer Story fertig geworden sind. Wir wünschen natürlich dennoch viel Vergnügen. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Yep, wir haben schon ein Sequel geplant. Mal sehen wann das rauskommt. Übernächstes Halloween oder so, zusammen mit "Nightmare on Amegakure".

Um ehrlich zu sein, ging es mir das gesamte letzte Jahr mental wirklich nicht allzu gut und darunter hat unser Zeitplan sehr gelitten. Besonders in dieser Geschichte gab es einen ganz spezifischen Punkt in der Story, an dem ich einfach nicht mehr konnte: Es fühlte sich irgendwie alles "tonalisch" nicht zusammenhängend an und einfach nicht mehr witzig, weshalb ich den bisherigen Entwurf für dieses Kapitel beinahe das gesamte letzte Jahr hindurch kaum ansehen konnte. Und als es mir dann zum Ende des Jahres wieder besser ging musste ich umziehen und hatte einfach keine Zeit mehr zum Schreiben, was der Grund ist, warum wir wie jedes Jahr erst eine Woche nach Weihnachten mit unserer Geschichte fertig geworden sind xD

Es fühlt sich jetzt also sehr stark für mich an, als wäre mir eine längst überfällige Last von den Schultern gefallen, an die ich jetzt endlich nicht mehr ständig mit schlechtem Gewissen erinnert werden muss.

PS: Wir haben nicht nur bereits ein Sequel geplant: Wir haben auch bereits auf eine andere Story angespielt, and der wir bereits bevor ein Großteil dieses Kapitels überhaupt entstanden war, gearbeitet haben und die nun hoffentlich im Laufe des nächsten Jahres fertiggestellt wird. Aber haltet eure Erwartungen da, wo wir sie bislang hinverbannt haben. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  chrysokoll
2024-01-05T21:12:01+00:00 05.01.2024 22:12
Sehr coole Geschichte, es hat sich gelohnt, ein Jahr lang drauf zu warten XD
Ich bin auch großer Fan von anderen Projekten von euch
Antwort von:  Elric_Brother_No1
07.01.2024 11:59
Awww, danke! Wir hatten nicht gedacht, dass irgendwer die Geschichte noch lesen würde, schon gar nicht, nachdem wir Weihnachten wieder verpasst hatten ^^'
Wir freuen uns, dass es dir gefallen hat!


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