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Mission: Rette Koro-Sensei

von

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Prolog

Hallo und willkommen bei meiner ersten Fanfiktion zu Assassination Classroom.

Ich finde, es gibt viel zu wenig Fanfiktions, die einen OC aus unserer Welt beinhalten, genauso, wie ich finde, dass es viel zu wenig Geschichten gibt, die darauf abzielen, Koro-Sensei zu retten. Ich hoffe, die FF gefällt euch! Die Fanfiktion ist ebenfalls auf fanfiktion.de hochgeladen, also nicht wundern, falls ihr sie da unter einem anderen Namen gefunden habt. Schaut auch gerne mal in meinem Profil vorbei.
 

LG

Dana
 

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Als ich aufwachte, wusste ich instinktiv, dass ich gestorben war und zu meiner großen Verwunderung wusste ich auch genau, wo ich mich jetzt befand. Ich war in meinem Lieblingsanime “Assassination Classroom” und das zu dem Zeitpunkt, wo Aguri Yukimura gerade gestorben war. Es würde sich am Anime orientieren, nicht am Manga, den ich eh nicht kannte. Woher ich das wusste, war mir nicht klar, aber ich wusste es. Es war wie andere Informationen über mein Leben in dieser Welt, wie in meinen Kopf gebrannt. Ich hieß hier Sayuri Watanabe und würde ebenfalls eine Schülerin der 3-E der Kunugigaoka-Mittelschule werden.
 

Ich öffnete meine Augen und stand umgeben von Trümmern in einer Seitengasse. Ich wusste, dass dies das Labor war, indem aus dem Todesgott Koro-Sensei gemacht wurde. Ich wusste, was ich tun musste. Koro-Sensei war mein Lieblingscharakter und ich wusste, dass er am Ende des Animes sterben würde, wenn ich nichts tun würde. Ich musste das einfach verhindern - koste es, was es wolle. Ich schlich mich durch die Überreste des Labors und stahl die Mittel, die Koro-Sensei injiziert wurden. Ich wusste, dass ich nicht alle Tests und Versuche nachbilden konnte, aber ich musste es so gut wie möglich nachstellen. Ich würde nicht die Geräte haben, um Antimaterie in einem Körper zu erschaffen, aber ich wollte weiter gehen, als mit bloße Tentakelsamen zu injizieren, wie es Kayano oder Itonai gemacht hatten. Ich musste es tun, denn ich wollte versuchen, einen Weg zu finden, die Tentakeln und damit Koro-Sensei vor BB-Kugeln, den Anti-Sensei-Messern, dem Laser und Co. zu schützen. Neben den Mitteln stahl ich auch Informationen über die Experimente. Alles, was ich einigermaßen unauffällig an mich nehmen konnte.
 

Mit den Sachen im Gepäck fanden meine Beine wie von selbst den Weg zu meiner Wohnung. Ich lächelte. Eine schöne, kleine Wohnung für mich allein. Ich wusste, dass ich in dieser Welt eine Waise war, die gerade so von ihrem Erbe leben konnte und es allen gegenüber bisher verschwiegen hatte, dass sie allein war. Ich breitete die Sachen vor mir aus und widmete mich zuerst den Informationen, die ich auf meinen Laptop zog. Ich las mich in die Versuche ein und begann dann, mir nach und nach die Mittel zu injizieren. Es tat weh. Ich keuchte vor Schmerz und war froh, dass ich allein war. Ich musste mich an den Schmerz gewöhnen. Bis ich in die 3-E komme, dürfte man mir nichts mehr anmerken. Der Schmerz schoss durch meinen Körper, pulsierte und brannte mit höllischer Intensität. Ich verstand nicht, wie Koro-Sensei diese Versuche so mit einem Lächeln über sich hatte ergehen lassen können. Aber ich würde es schaffen, ihn zu retten, ging es mir durch den Kopf, als mir vor Schmerzen schwarz vor Augen wurde.
 

Ich blinzelte und fühlte mich, als wäre ich krank. Alles tat mir weh und als ich mich aufsetzte, sah ich, dass ich auf dem Boden zusammengebrochen war. Zittrig setzte ich mich auf. Jede kleine Bewegung schmerzte. Ich schleppte mich zum Badezimmer vor einen Spiegel und musterte mich. Ich sah fürchterlich aus. Man sah mir den Schmerz sofort an. So ginge es nicht. Ich setzte ein Lächeln auf, doch es wirkte künstlich und falsch. Ich würde stark üben müssen um eine glaubwürdige Maske tragen zu können. Zum Glück hatte ich dafür noch etwas Zeit. Der Unterricht hatte noch nicht begonnen. Trotz meiner Schmerzen schleppte ich mich wieder zu meinem Laptop und studierte die Unterlagen. Ich musste mehr über die Forschungen lernen. Wenn ich ein Mittel finden wollte, was gegen die Waffen half, die speziell gegen Koro-Sensei wirken, dann musste ich sie verstehen.
 

Die Tentakeln fragten mich, wie ich werden will. Ich erinnerte mich daran, was Koro-Sensei im Anime erzählte. Was die anderen von den Tentakeln wollten. Und ich wusste, was ich wollte. Ich wollte jemand werden, der alles tut, um diejenigen zu beschützen, die ihm wichtig sind. Jemand, der bereit ist, Schmerz zu ertragen und andere zu unterstützen. Ich will stark genug sein, um zu beschützen und schwach genug sein, um zugänglich zu sein. Ich will Koro-Sensei zeigen, dass sein Leben mehr zu bieten hat, als das, was er momentan darin sieht. Ich will die Menschen durch Kämpfen beschützen, meine Intelligenz nutzen oder sie heilen. Ich will alles tun, um diejenigen, die mir wichtig sind, zu beschützen. Und um Koro-Sensei zu beschützen, muss ich diese Kraft, zumindest fürs Erste verbergen. Ich muss Schmerz ertragen können, damit ich ihn retten kann.
 

Die Injektionen mussten über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden, wie ich den Informationen entnommen hatte - nicht, dass das wirklich neu war, immerhin hatten die Versuche, die an Koro-Sensei durchgeführt wurden, ebenfalls Monate gedauert, aber es war trotzdem eine anstrengende Zeit für mich. Ich las und forschte und übte jeden Tag, mir die Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Aus meinem alten Leben war ich sowieso chronische Schmerzen gewohnt. Jetzt waren sie eben stärker und pulsierten durch meinen ganzen Körper. Ich würde es schon hinbekommen, eine lächelnde Maske einer gewöhnlichen E-Klässlerin zu spielen. Ich musste es tun. Koro-Senseis Weisheiten und Unterricht hatten mir schon in meinem alten Leben für viele Dinge Mut gemacht und nun würde ich ihn selbst erleben können. Ich war immer schon hilfsbereit und dachte mehr an andere, als an mich selbst. Aber diesmal würde ich egoistisch sein und Koro-Sensei auf jeden Fall retten. Mir war egal, was die anderen - zumindest in der Anfangszeit - darüber denken würden. Ich würde zwar versuchen ihn zu “töten”, aber keine wirklich gefährlichen Angriffe starten. Die meisten Schüler aus der E-Klasse waren mir - dem Anime nach - sympathisch, aber mein Fokus lag nicht wirklich darauf, Freunde zu finden. Ich war nicht gut darin. Aber ich war gut darin, Dinge durchzuziehen, die ich mir in den Kopf gesetzt habe.
 

Es dauerte nicht allzu lange, da merkte ich, wie sich in meinem Körper Veränderungen breit machten. Ich fühlte mich stärker und mächtiger, aber gleichzeitig hatte ich einfach das Gefühl, dass das, was ich tat, noch nicht ausreichte. Die Tage vergingen und alles drehte sich nur um meine Forschungen und die Tatsache, dass ich schon sehr bald in der 3-E beginnen würde.
 

Einige Tage später war es dann soweit und Koro-Sensei wurde der E-Klasse vorgestellt. Ich dachte gerne daran zurück, weil es für mich eine sehr amüsante Situation war. Ich saß im Klassenzimmer relativ weit hinten und beobachtete Koro-Sensei und die Regierungsmitarbeiter, die vorne an der Tafel standen. Karasuma sah auch sehr nett aus, wenn auch ziemlich ernst. Ich war froh, dass er im Laufe des Animes etwas zugänglicher werden würde, aber immerhin war er ein guter Lehrer. Es war seltsam für mich, Koro-Sensei endlich in echt zu sehen, wo ich doch die ganze Zeit daran arbeitete, ihn zu retten. Jemanden, den ich eigentlich gar nicht kannte. Aber es war auf eine gute Art und Weise seltsam.
 

“Einen schönen guten Tag. Ich bin derjenige, der den Mond zerstört hat.”, verkündete Koro-Sensei, als er vor der Klasse stand und die Klasse reagierte perplex.
 

Ich musste mich zusammenreißen, damit ich nicht anfing zu kichern. Wenn man wusste, dass Koro-Sensei es nicht war, war es amüsant. Ich war wirklich gespannt, wie Koro-Sensei als Lehrer werden würde. Während ich Lebensweisheiten von ihm und den allgemeinen Unterrichtsstil kannte, fragte ich mich wirklich, wie der Unterricht wäre, wenn man ihn ein Jahr lang hätte. Seit ich in dieser Welt war, war mir neben dem deutschen Lehrplan, den ich in meiner Welt bereits durchgestanden hatte, auch der japanische Lehrplan bis jetzt bekannt, aber ich war nur eine mäßig gute Schülerin - auf aktuellem E-Klässler-Niveau. Gerade mit Mathematik habe ich meine Schwierigkeiten. Das war einfach nicht mein Fach. Genauso wie Physik. Dafür war ich in anderen Fächern, wirklich gut und konnte mir Dinge schnell aneignen. Das war auch nötig, denn in meiner Welt war ich eine Ghostwriterin, die sich in wenigen Tagen bis Wochen Themengebiete aneignen musste, um dann Texte auf hohem bis sehr hohem Niveau zu schreiben.
 

“Nächstes Jahr nehme ich mir die Erde vor. Ich bin jetzt euer Klassenlehrer. Freut mich, euch kennenzulernen.” Während alle Schüler nur dachten “Was soll das denn?!”, war ich darüber nicht verwirrt oder empört.

Karasuma, der neben Koro-sensei an der Tafel stand, begann nun zu der Klasse zu sprechen.

“Ich bin Karasuma vom Verteidigungsministerium und jetzt werde ich euch ein Staatsgeheimnis anvertrauen. Also passt gut auf.” Er atmete tief durch.

“Ich werde direkt zur Sache kommen. Ich möchte, dass ihr dieses Monster tötet.” Die Klasse wurde hellhörig, während ich merkte, wie meine Hände leicht zitterten. Schnell konzentrierte ich mich auf den Schmerz in meinem Körper, um mich abzulenken. Nicht an Koro-Senseis Tod denken. Bloß nicht!

“Was? Ist er etwa ein Alien, das uns angegriffen hat?”, fragte einer meiner Klassenkameraden und Koro-sensei reagierte empört: “Frechheit! Ich bin auf der Erde geboren und aufgewachsen!” Ich schmunzelte. Es war lustig, wie er sich beschwerte.
 

“Es tut mir leid, dass ich euch keine Details geben kann, aber es stimmt. Er sagt die Wahrheit. Das Monster, das den Mond zerstört hat, will im kommenden März auch die Erde zerstören. Nur die obersten Regierungen aller Länder wissen davon. Wenn die Öffentlichkeit von ihm erfährt, wird es eine weltweite Panikwelle geben. Bevor es soweit kommen kann, müssen wir ihn heimlich töten. Er muss also ermordet werden.” Karasuma zog sein grünes Messer und versuchte auf Koro-Sensei einzustechen, doch er wich ohne Probleme aus. “Aber er ist… verdammt schnell. Statt sich töten zu lassen, zupft er einem auf einmal die Augenbrauen - ganz sanft” Während Karasuma das sagte, tat Koro-sensei genau das und mir entwich ein leises Kichern, welches zum Glück unbemerkt blieb.

“Es ist ein uns überlegenes Wesen, das den Mond in Sichelform bringen konnte. Seine Höchstgeschwindigkeit Mach 20. Das heißt, wenn er wirklich wegrennen sollte, könnten wir nichts gegen ihn und die Zerstörung der Erde unternehmen.”
 

Koro-Sensei mischte sich nun ein. “Aber das wäre ja langweilig. Deshalb habe ich der Regierung einen Vorschlag unterbreitet. Ich will zwar nicht getötet werden, aber wenn ich die 3-E der Kunogikaoka-Mittelschule unterrichten darf, dann meinetwegen.”

Karasuma sprach weiter: “Ich weiß nicht, was er vorhat. Unter der einen Bedingung, dass er euch nichts antun würde, hat die Regierung letztendlich nachgegeben und zugestimmt. Dafür gibt es zwei Gründe. Wenn er jeden Tag als Lehrer hier her kommt, können wir ihn gut überwachen. Und einunddreißig Menschen bekommen die große Chance, ihn aus nächster Nähe zu töten. Wenn ihr das schafft, gibt es 10 Milliarden Yen. Das ist selbstverständlich. Solltet ihr es schaffen, ihn zu töten, rettet ihr damit schließlich die Erde vor der Zerstörung. Glücklicherweise unterschätzt er euch völlig. Seht nur, das zeigen die grünen Streifen in seinem Gesicht ganz deutlich.”

“Was ist das für eine Haut?”, rief jemand in die Klasse.

“Das ist doch ganz klar. Als ob ihr mich töten könntet, wenn nicht mal die Regierung das schafft. Als ich vom neusten Kampfflieger angegriffen wurde, habe ich ihn in der Luft gewachst und poliert.”, erklärte Koro-Sensei.

“Wieso das denn?”, fragte Nagisa, doch niemand antwortete ihm.
 

Während Mitarbeiter der Regierung die Waffen in den Klassenraum brachten, sprach Karasuma weiter. “Ich will, dass ihr seine Schwächen herausfindet. Wir versorgen euch mit Waffen und mit Munition, die für Menschen ungefährlich sind, aber für ihn tödlich.”

Würde ich bereits darauf reagieren? Mein Körper fühlte sich zwar schon verändert an, aber ich hatte noch keine richtigen Tentakeln entwickelt. Angst durchströmte meinen Körper und ich wusste, ich würde aufpassen müssen. Sicherheitshalber dürfte mich keine BB-Kugel treffen und auch mit dem Messer würde ich vorsichtig sein müssen. Das war etwas, worüber ich vorher viel zu wenig nachgedacht hatte. Aber ich würde es schaffen, mein Geheimnis zu bewahren. Ich musste.

“Ihr müsst das Ganze strengstens geheim halten. Wir haben keine Zeit. Sollte die Erde zerstört werden, können wir nirgendwo hin fliehen.”, sagte Karasuma. “Genauso ist es. Also nutzen wir das verbleibende Jahr doch klug und weise”, sprach Koro-Sensei und rieb seine zwei Tentakelhände aneinander.
 

Wenn ich an den Tag zurückdenke, muss ich immer noch schmunzeln. Ich hatte mich in die Klasse ganz gut integrieren können. Besonders Nagisa Shiota mochte ich. Karma Akabane war ja leider noch nicht da. Er würde aber bald auftauchen. Rio Nakamura war auch okay. Ich fand sie eigentlich nett, aber mich störte die Neckerei von Nagisa. In meiner Welt kannte ich jemanden, der wirklich trans war und unter dem falschen Körper litt und aus meiner Sicht war das nichts, worüber man sich so lustig machen sollte. Das ging mir einfach gegen den Strich, aber ich wollte auch keinen Streit anfangen, wenn es Nagisa selbst nicht übermäßig störte. Andererseits - woher will ich das wissen? Es wurde im Anime nicht wirklich thematisiert, wie er sich über die Neckereien fühlt. Also beschloss ich, zukünftig zumindest deutlich zu machen, dass mir das nicht gefiel, was sie sagen und tun. Auch die anderen Klassenkameraden waren nett, wobei ich mit manchen mehr, mit anderen weniger gut klarkam. Ich mochte auch Keade, selbst wenn das nicht ihr richtiger Name war. Sie würde es noch erkennen, dass Koro-Sensei kein Monster ist.
 

Wie Nagisa notierte ich mir Informationen über Koro-Sensei. Immerhin wollte ich den Anschein erwecken, dass ich versuchte, ihn zu töten. Wenn ich nicht die Wahrheit über Koro-Sensei wüsste und er nicht wirklich so ein verdammt guter Lehrer wäre, würde ich vielleicht sogar darüber nachdenken. 10 Milliarden Yen waren eine verdammt große Summe. 69.140.000 Euro umgerechnet. Davon könnte man sich ganz schön was gönnen. Aber es rechtfertigte nicht, Koro-Sensei zu töten. Niemals.

Mein Notizbuch enthielt sogar bereits mehr Informationen, als Nagisas Block, denn ich kannte schließlich den Anime. Aber im Gegensatz zu Nagisa würde ich diese Informationen an niemanden weitergeben.

Folge 1 und 2

Die Geschichte orientiert sich in vielen Punkten stark an den Original-Folgen. Ich werde diese teilweise einbinden (aber wenn möglich kürzen). Es gibt daher Teile in der Geschichte, die nicht meine Leistung sind.
 

Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch und ihr hinterlasst mir einen Kommentar. Ich habe die Geschichte bereits bis zum Ende geplant, muss jedoch noch Szenen zu einzelnen Kapiteln ergänzen, bevor ich die gesamte Geschichte hochladen kann. Außerdem hoffe ich auch ein paar Rückmeldungen zu erhalten, bevor ich zu viel von der Geschichte hochgeladen habe und nicht mehr auf die Lesermeinungen eingehen kann ;)
 

Also: Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
 

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Szene in Folge 1:
 

Koro-Senseis Unterricht wurde gerade durch das Klingeln unterbrochen. “Oh Mittagspause. Ich fliege eben mal kurz nach China und gehe Mabu-Tofu essen. Ach ja… wer mich töten will, kann mich einfach auf dem Handy anrufen.”, sagte er ganz entspannt und verschwand dann mit Mach 20 aus dem Klassenzimmer. Während die anderen Schüler sich weiter beeindruckt über seine Geschwindigkeit zeigten und über seine Fähigkeiten als Lehrer redeten, brütete ich über den Aufgaben, die Koro-Sensei gerade noch erklärt hatte. Mathematik war schon immer mein absolutes Hass-Fach. Selbst Koro-Sensei, der ein wirklich guter Lehrer war, konnte mein Interesse dafür nicht wecken. Es war frustrierend, wenn man etwas lernen sollte, was einen so wenig interessierte. Ich hatte die Schule doch eigentlich schon hinter mir und jetzt musste ich mich wieder damit auseinandersetzen, jammerte ich in Gedanken, während ich über die Lösung der komplizierten Aufgabe nachdachte. Frustriert steckte ich meine Hefte in meine Tasche. Ich sollte mir wirklich nicht noch die Pause verderben. Nebenbei bemerkte ich, wie Terasaka-kun Nagisa-kun nach draußen holte, um über den nächsten Anschlag zu sprechen. Ich biss mir auf die Unterlippe, weil ich wusste, was kommen würde. Mir war klar, dass ich mir keine Sorgen um Nagisa-kun machen müsste, aber ich tat es. Außerdem war ich nervös wegen Koro-Senseis Reaktion. Ich wusste, dass er wütend sein würde - die schwarze Färbung zeigte er ja nicht oft. Schon im Anime war diese böse Ausstrahlung wirklich eindrucksvoll. Ich schluckte. Wahrscheinlich würde Koro-Sensei auch mir gegenüber diesen Ausdruck zeigen, wenn er erfährt, was ich getan habe. Immerhin mag er es nicht, wenn sich seine Schüler in Gefahr bringen. Er ist immer so besorgt. Ich seufzte, setzte mein falsches Lächeln wieder auf und blickte auf die Uhr. Vermutlich wäre Koro-Sensei gleich schon wieder hier.
 

Von draußen ertönten laute Geräusche. Ich blickte durch das Fenster und sah Koro-Sensei mit der Rakete in der Hand. Er unterhielt sich kurz mit Nagisa, dann ging er zu uns hinein. Nagisa blieb noch ein wenig draußen stehen und dachte nach. Die nächste Stunde war zum Glück nicht mehr Mathematik. Stattdessen beschäftigten wir uns mit Gedichten. “Dann werden wir jetzt ein Gedicht schreiben, das wunderbar zum Thema passt. Beendet es bitte mit den Worten: Die Tentakel.” “Hä? Die Tentakel zum Schluss?”, fragte Kanzaki. “Ja. Wer fertig ist, zeigt es mir. Ich werde dann eure Grammatik überprüfen und ob ihr die Tentakel gut in Szene setzen konntet….” Ich hörte auf zuzuhören und begann gedankenverloren ein Gedicht auf ein Blatt Papier zu kritzeln. Nebenbei bemerkte ich, wie die Diskussion bei Koro-Senseis Namen angelangte.
 

Meine Aufmerksamkeit wurde erst wieder geweckt, als Nagisa-kun aufstand und auf Koro-Sensei zuging. Der Angriff mit dem Messer wurde wie erwartet abgewehrt, doch dann umarmte Nagisa-kun unseren Lehrer und die Granate ging hoch. Ich zuckte zusammen und wandte meinen Blick ab. Nagisa-kun war unverletzt, aber Koro-Sensei war unglaublich wütend. Er war pechschwarz. Seine Stimmung war einschüchternd. Tränen traten in meine Augen, obwohl ich wusste, dass Koro-Sensei gar nicht böse war. Er spielte die Rolle aber gut. Viel zu gut. Plötzlich sprang Koro-Senseis Stimmung wieder um und er erklärte, dass er es nicht wertschätzte, wenn Killer sich und ihr Leben nicht schätzten. Oder eben das Leben ihrer Mitmenschen.

Ich atmete tief durch und versuchte meine Gefühle zu beruhigen. Ich musste meine Maske wieder richten. Ich muss meine Gefühle beherrschen. Ich darf mir nichts anmerken lassen! Meine Hände zitterten leicht und ich versteckte sie unter dem Tisch.
 

“Unser Lehrer ist also nicht zu töten. Wie wäre es mit Koro-Sensei?”, überlegte Kayano-san. “Koro-Sensei?”, fragte Nagisa-kun nach. Alle stimmten zu. Koro-Sensei hatte endlich einen Namen gefunden. Das würde es mir einfacher machen, immerhin hatte ich mich schon an den Namen gewöhnt und hatte die vergangene Zeit gut aufpassen müssen, dass ich ihn nicht versehentlich als Koro-Sensei bezeichnete.
 


 


 

Szene in Folge 2:

Noch immer injizierte ich mir täglich Substanzen, die meine Verwandlung in ein ähnliches Wesen wie Koro-Sensei auslösen sollten. Jeden Tag bemerkte ich mehr Änderungen und langsam musste ich aufpassen. Während mich die Anti-Sensei-Waffen noch nicht stark verletzten, wie es bei Koro-Sensei der Fall wäre, merkte ich immer stärkere Reaktionen darauf. Wenn ich die Messer berührte, fühlte es sich an, als würde ich Brennnesseln berühren. Je länger ich sie hielt, desto mehr fühlte es sich jedoch an, als würde ich auf eine heiße Herdplatte fassen. Ich musste mich bald damit auseinander setzen, ein Mittel zu finden, welches mich vor der Wirkung schützen könnte. Das war jedoch einfacher gesagt, als getan. Ich hatte bereits ein paar Formeln überlegt, aber ich musste noch die notwendigen Chemikalien aus der Schule “leihen”.
 

Ich ging ins Badezimmer meiner Wohnung und musterte mich im Spiegel. Ich hatte hier ein ziemliches “braves Mädchen”-Aussehen - das musste sich ändern. Ich schnappte mir eine Haarschneideschere und begann, mein Haar zu kürzen, bis es einen etwas ausgefalleneren Stil hatte. Dann richtete ich meine Schuluniform etwas rebellischer her und zog mir schwarze Handschuhe an. Es sah ganz gut aus. Nicht zu auffällig, aber mit dem rebellischen Outfit würden die Handschuhe nicht weiter auffallen. Und so hätte ich keine Probleme mehr mit den Messern. Immerhin würden wir in Zukunft mehr und mehr mit den Anti-Sensei-Messern trainieren und ich wollte nicht, dass mir durch unbedachtes Anfassen eines solchen Messers plötzlich die Hand explodiert.
 

Endlich war ich fertig für die Schule und machte mich auf den Weg dorthin. Der Unterricht verlief gut, aber ich hörte Nagisa-kun und Kayano-san über den missglückten Anschlag von Sugino-kun reden. Koro-Sensei verabschiedete sich nach dem Unterricht, weil er nach New York zu einem Baseballspiel wollte. Er hatte es gut, dass er in unglaublicher Schnelle zu weit entfernten Orten reisen konnte. Ich wünschte, ich könnte das auch, aber meine Fähigkeiten waren noch lange nicht so weit entwickelt wie seine.
 

Karasuma-san betrat das Klassenzimmer und wandte sich sofort an die Schüler. “Wie sieht es aus? Habt ihr schon einen Plan, wie man ihn töten kann?” “Was denn für einen Plan?”, fragte Nagisa-kun verwirrt. Die anderen badeten in Selbstzweifeln. Während Karasuma-san nochmal klar machte, dass die Klasse die einzige Chance war, Koro-Sensei zu töten - immerhin ließ er nie unseren Unterricht ausfallen - verließ ich die Klasse und machte mich auf den Weg in den Raum, indem die Chemikalien aufbewahrt wurden. Ich schnappte mir so viele Chemikalien wie möglich, ohne dass es zu sehr auffallen würde und steckte sie in meine Schultasche. Dann machte ich mich auf den Weg nach Hause.
 

Zuhause angekommen baute ich die Chemikalien auf meinem Tisch auf und kontrollierte meine Notizen. Ich hatte genug Chemikalien zusammen, damit ich die erste Formel ausprobieren könnte. Wäre mein Körper jedoch noch zu menschlich, könnte dieser Versuch sehr gut mit meinem Tod enden. Das durfte nicht passieren. Ich konnte es aber auch nicht mit Sicherheit sagen. Verzweifelt boxte ich auf ein Kissen ein, bis ich mich etwas abreagiert hatte, dann schnappte ich mir ein Papier und einen Stift. Ich notierte alles, was ich über den Laser und die Pläne der Regierung wusste und steckte die Informationen in einen Umschlag, den ich mit Koro-Sensei beschriftete. Dann machte ich noch einen Umschlag für die Klasse fertig. Der Brief für die Klasse enthielt die Bitte, Koro-Sensei nach der Wahrheit zu fragen, sowie Hinweise, dass Koro-Sensei kein Monster war, das die Erde absichtlich zerstören wollte. Ich hoffte, dass diese Briefe nicht gebraucht werden würden - besonders weil ich nicht darauf achten könnte, dass sie auch wirklich ankommen. Es war immerhin gut möglich, dass die Regierung einen solchen Brief an Koro-Sensei kontrollieren würde und dann eventuell ihre Pläne ändert.
 

Sobald die Briefe fertig waren, widmete ich mich wieder den Chemikalien. Konzentriert mischte ich die erste Formel an und dokumentierte alles auf einem Papier. Die Formel gegen die Anti-Sensei-Messer bezeichnete ich als M1. M stand für Messer, die 1 weil es der erste Versuch war. Meine Hände zitterten, als ich die Phiole mit der grünlich schimmernden Flüssigkeit in die Hand nahm. Sollte ich das wirklich tun? War der Versuch, Koro-Sensei zu retten, es wirklich wert? Ich könnte sterben - diesmal auch in dieser Welt. Andererseits… was hatte ich zu verlieren? Ich habe in meiner Welt bereits alles verloren, weil ich dort gestorben bin. Ich kann nicht dorthin zurück, egal wie sehr ich meine Familie vermisse. Und in dieser Welt - da war ich genauso allein. Hier war meine Familie tot. Und selbst wenn sie leben würde, sie wären Fremde für mich, weil es nicht wirklich meine Familie war. Außerdem wusste ich, dass es für mich nicht möglich war, Koro-Sensei einfach sterben zu lassen. Er war derjenige, der mir Mut gab. Derjenige, der mir half, an mich zu glauben. Wie könnte ich ihn aufgeben? Wenn ich die Tests weiter aufschieben würde, könnte mir die Zeit davon laufen, die ich brauchte, um ihn zu retten.
 

Kurzentschlossen kippte ich die Chemikalien herunter. Es fühlte sich an, als würde ich mein Innerstes verätzen. Es tat so weh. Die Phiole fiel mir aus den Händen und zersplitterte auf dem Boden, dann verlor ich das Bewusstsein. Quälender Schmerz durchzog meinen Körper als ich aufwachte. Ich blickte an mir herunter. Die Scherben hatten keinen Schaden angerichtet - oder war es bereits geheilt? In letzter Zeit hatten sich meine Regenerationsfähigkeiten deutlich verbessert. Ich stand zittrig auf und griff nach einem Anti-Sensei-Messer. Als meine Hand das grüne Material berührte, spürte ich sofort das vertraute Brennen. “Dieser Versuch ist leider gescheitert.”, murmelte ich und begann enttäuscht den Versuch zu dokumentieren. Ich protokollierte, wie ich mich fühlte und jede noch so kleine Auswirkung, die mir auffiel. Sobald das erledigt war, räumte ich endlich auch die Scherben weg. “Ich werde morgen anfangen, an einer neuen Formel zu arbeiten.”, sagte ich zu mir.
 

Am nächsten Tag kämpfte ich mich schwerfällig durch den Unterricht. Es war heute so anstrengend ein Lächeln auf den Lippen zu behalten, denn mein Körper war noch immer durch das Testen der Chemikalie angegriffen. Immerhin hatte ich jedoch überlebt - das war doch schon mal etwas Positives. Ich ging nach draußen auf den Schulhof, als ich Koro-Sensei, Sugino-kun und Nagisa-kun dort sah. “Im Vergleich zu Arita ist deine Rückenmuskulatur sehr schlecht.”, teilte Koro-Sensei Sugino-kun mit. “Was wollen Sie denn damit sagen?”, hakte er nach. “Mit deinem Körper wirst du niemals so schnelle Bälle werfen wie er. Es ist unmöglich, egal wie sehr du ihn auch imitierst.” Ich sah das Entsetzen in Nagisa-kuns und Sugino-kuns Augen und es tat mir leid. Die Worte klangen harsch und verletzend, aber so hatte Koro-Sensei sie gar nicht gemeint. Trotzdem ließ Nagisa-kuns Reaktion nicht lange auf sich warten. Ich verstand ihn. Er fühlte sich herabgestuft, seit er in der E-Klasse war und stand unter enormen Druck. Er musste endlich mehr Selbstvertrauen entwickeln. Ich beobachtete weiter die Unterhaltung. “...Andererseits sind dein Ellenbogen und dein Handgelenk viel beweglicher. Wenn du ordentlich trainierst, könntest du sogar noch viel besser werden als er. Meine Tentakeln, die euch verglichen haben, irren sich nicht. Es gibt nicht nur eine Art von Talent. Finde eine Art zu töten, die zu deinem Talent passt.” Er hatte mir so wenigen Worten die beiden Jungen wieder aufgeheitert. Ich fand das beeindruckend. Er tat so viel für seine Schüler - immer darauf bedacht, dass sie etwas lernen.
 

Mit einem ernst gemeinten Lächeln auf den Lippen ging ich wieder rein. Ich sah kurz zu, wie Koro-Sensei sich mit Nagisa-kun unterhielt und dann anfing mit grün gestreiftem Gesicht einen Kugelschreiber zu essen. Ich unterdrückte ein Kichern und zog meine Schusswaffe. Wenn ich nie versuchen würde, ihn zu töten, wäre es schließlich sehr auffällig. Ich zielte auf Koro-Sensei und schoss mehrfach hintereinander. Ruckartig wich er aus und erschrak. “Watanabe-san!”, seine Stimme klang tadelnd, doch dann grinste er wieder und sein Gesicht färbte sich hellrot mit einem roten Kreis. “Ein guter Versuch! Ich habe dich erst sehr spät bemerkt.” Ich grinste ihn an. “Danke, Koro-Sensei. Ich werde mir auch weiterhin Mühe geben!”, sagte ich. Ich würde mir auch Mühe geben - zwar nicht beim Töten, sondern bei meinen Rettungsversuchen, aber das war irrelevant.
 


 


 

Koro-Senseis Perspektive:
 

Ich unterhielt mich mit Nagisa-kun, nachdem wir gerade wieder das Schulgebäude betreten hatten. Mir war es wichtig, dass Sugino-kun etwas lernen würde. Ich hatte Aguri versprochen, die Schüler zu unterrichten. Ich würde mich intensiv mit ihnen beschäftigen, das war wichtiger als alles andere. Während ich selbstsicher gegenüber Nagisa-kun prahlte, dass sie es nicht schaffen würden, mich zu töten - auch wenn ich ihre Versuche durchaus ermutigte - spürte ich plötzlich eine bedrohliche Präsenz und wich aus. Da, wo ich gerade noch gestanden hatte, hätten mich fast mehrere BB-Kugeln getroffen. Mein Blick wanderte sofort zu der Quelle des Angriffs: Watanabe-san. Sie war bisher nicht großartig aufgefallen. Sie hielt sich von den meisten Attentaten fern und mischte sich kaum unter die anderen Schüler. Ich machte mir ein wenig Sorgen um ihre sozialen Kontakte. “Watanabe-san! Ein guter Versuch! Ich habe dich erst sehr spät bemerkt!”, lobte ich sie und sie lächelte mich an, ehe sie sich bedankte. Ihr Ausdruck auf ihrem Gesicht war aufrichtig, auch wenn es klang, als hätte sie etwas zu verbergen. Ich sollte sie im Auge behalten, aber noch war keine Notwendigkeit, mich speziell um sie zu kümmern.

Folge 3 und 4

Hallo alle zusammen,

viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Ich würde mich über Kommentare / Kritik / Anmerkungen o.ä. sehr freuen!

LG

Dana
 


 


 

Szene in Folge 3:
 

Wir üben gerade den richtigen Umgang mit dem Messer. Karasuma-Sensei besteht darauf, dass wir ein Messer aus acht verschiedenen Richtungen korrekt und sicher führen können und ich verstehe die Motivation. Der Sportunterricht macht mir Spaß - zugegebenermaßen mehr als der Sportunterricht von Koro-Sensei (obwohl ich ihn nicht so schlimm fand, wie es der Rest der E-Klasse sah). Dieses Grundlagentraining half mir eindeutig bei meiner Koordination und Ausdauer, obwohl ich mich darauf konzentrierte, in der Klasse nicht zu gut zu sein. Ich beobachtete Kayano-chan unauffällig. Ich war wirklich eifersüchtig, wie leicht es ihr fiel, ihre Gefühle und Fähigkeiten zu verstecken. Sie war eine begnadete Schauspielerin.
 

Nachdem Karasuma-Sensei demonstriert hat, wieso der Unterricht und das Training so wichtig sind, beendete er die Unterrichtsstunde für heute. Wir bedankten uns für den Unterricht und ich lauschte nebenbei den Gesprächen der anderen Schülerinnen. Sie redeten gerade über Karasuma-Sensei und ich unterdrückte ein Schmunzeln, als Koro-Sensei daraufhin eifersüchtig reagierte. Die Klingel ertönte und wir wollten uns gerade auf den Weg in die Klasse machen, da tauchte Karma auf. Es war das erste Mal, dass ich ihn sah und ich war wirklich überrascht. Er sah gut aus, hatte aber eindeutig große Arroganz und Überheblichkeit. Ich wusste noch, dass ich seine Persönlichkeit in der Folge, in der er zum ersten Mal auftauchte, überhaupt nicht mochte - selbst wenn ich ihn verstand. Er war sehr enttäuscht von seinem früheren Lehrer und hatte daher kein Vertrauen in Koro-Sensei.
 

Karma-kun ging zu Koro-Sensei und ich beobachtete den ersten Angriff aus der Ferne. Ich zuckte zusammen, als Koro-Senseis Hand explodierte und stellte mir den Schmerz vor. Ich hatte zuhause erst heute nochmal meine Reaktion auf die Anti-Sensei-Waffen getestet und ich wusste, dass es nur noch wenige Tage dauern würde, bis auch meine Hand explodieren würde, wenn ich ohne Handschuh eine der Waffen berühren würde.
 

Wir gingen schließlich in die Klasse, um den angekündigten Test zu schreiben. Koro-Sensei boxte mit seiner Tentakel unermüdlich gegen die Wand. Die Schüler tuschelten darüber. “Es nervt wirklich”, stimmte ich leise zu, als Koro-Sensei sich entschuldigte und versuchte mich auf den Test zu konzentrieren. Als Koro-Sensei und Karma sich stritten, wurde ich zunehmend frustrierter. Koro-Sensei trat auf die BB-Kugeln und Karma-kun tat so, als würde er auf ihn schießen. “Hahahaha… Sie sind schon wieder darauf reingefallen. Ich werde immer wieder solche Tricks anwenden und es ist mir egal, ob es den Unterricht stört. Wenn Ihnen das nicht passt, können Sie ja mich oder jemand anderen töten, doch dann sieht Sie niemand mehr als Lehrer an. Stattdessen sind Sie für alle dann nur noch eins: ein abstoßendes, unwillkommenes, mörderisches Monster. Und was Ihre Rolle als Lehrer angeht, die habe ich dann schon vernichtet. Hier ist mein Test. Wahrscheinlich sind alle Antworten richtig. Bis dann, Sensei. Lassen Sie uns morgen wieder Spaß haben.”, sagte Karma und in mir wuchs das Bedürfnis, ihn zu schlagen. Ich wollte ihm wirklich ein bisschen Verstand einprügeln.
 

Nachdem Karma die Klasse verlassen hatte, beobachtete ich, wie Koro-Sensei seine Robe reinigte. “Er ist ein Dummkopf - ein von Lehrern enttäuschter Dummkopf, den ich teilweise verstehe, aber hauptsächlich als Dummkopf.”, murrte ich so leise, dass es wohl keiner hörte. Ich verstand Karma, aber wie er mit Koro-Sensei umging, machte mich wütend. Wenn er ihn nur versuchen würde, zu töten, wäre es anders, aber er wollte ihn lieber zerstören - als Monster und als Lehrer.
 

Ich brauchte nur noch wenige Minuten, dann war mein Test fertig und ich gab ihn ab. Nach und nach gaben auch die anderen Schüler die Tests ab und kamen nach draußen. “Sayuri-chan - wie lief dein Test?”, fragte Nagisa-kun, als er sich zu mir nach draußen setzte. “Wenn es nur um den Test beziehungsweise meine Antworten geht - da bin ich zuversichtlich, dass ich eine ganz gute Punktzahl erzielt habe. Der Rest? Wie Koro-Sensei gegen die Wand geboxt hat, hat mich ziemlich genervt und Karma-kuns Aktion hat mich auf mehr als eine Art frustriert.”, beschwerte ich mich. “Was meinst du?”, hakte er nach. “Ich verstehe, dass wir Koro-Sensei versuchen zu töten, aber ich mag dieses respektlose Verhalten nicht. Karma-kun ist sehr provokativ und während ich das tolerieren kann, wenn jemand etwas getan hat, was so seine Reaktion verdient, ist Koro-Sensei uns gegenüber nichts anderes als ein fairer Lehrer gewesen. Ich mag so ein Verhalten einfach nicht.” Er seufzte. “Ich verstehe. Karma-kun ist leider öfter so…” Wir unterhielten uns noch ein wenig, dann war es für uns Zeit nach Hause zu gehen.
 

Mein Nachmittag zuhause begann mit dem Ausprobieren einer neuen Formel. Ich hatte nun schon mehrere Formeln ausprobiert, aber sie wirkten einfach nicht. Heute war also wieder Zeit für einen neuen Versuch. Ich schluckte die zusammengemischten Chemikalien und spürte, wie der Schmerz durch meinen Körper schoss. Es brannte und tat weh. Als ich ohne Handschuh erneut eines der Messer anfasste, passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Meine Hand explodierte. Es gab Spuren von etwas, das entfernt wie Phlegma aussah, aber ansonsten war von meiner Hand nichts übrig. Es gab kein Blut. Apathisch blickte ich auf meinen Armstumpf, wo bis eben noch meine Hand gewesen ist. Mir wurde übel. Ich hatte meine Hand gesprengt. Minutenlang starrte ich einfach auf die Stelle ohne wirklich etwas zu bemerken. Ich war in einer absoluten Schockstarre, doch dann begann sich meine Hand plötzlich zu regenerieren. Es war wie bei Koro-Sensei, dessen Hand nachwachsen konnte, nur deutlich langsamer. Ich zitterte und wusste, dass für heute meine Versuche beendet waren. Heute war ich wirklich nicht in der Lage mehr zu tun. Der Schmerz, der unbarmherzig durch meinen Körper schoss, war nebensächlich.
 

“Ich muss aufpassen… Wenn ich beim Training irgendwo von diesen verdammten Messern oder BB-Kugeln getroffen werde, werde ich explodieren. Je nachdem, wo ich getroffen werde, könnte mich das töten, bevor ich mein Ziel erreiche und das darf ich nicht zulassen”, murmelte ich verzweifelt und machte mir Gedanken über mein zukünftiges Vorgehen.
 


 

Ich hatte diese Nacht keinen Schlaf bekommen. Meine Überlegungen haben mich wachgehalten und sorgten dafür, dass ich einfach keine Ruhe fand. Müde und mit deutlichen Augenringen gezeichnet, ging ich zur Schule und ließ mich im Klassenraum auf meinen Platz fallen. Ich gähnte und legte meinen Kopf auf die Tischplatte. Erst dann bemerkte ich die gedrückte Stimmung. Verwirrt - und durch die Müdigkeit nicht so aufnahmefähig - sah ich mich im Klassenzimmer um, bis ich den aufgespießten Oktopus auf dem Lehrerpult entdeckte. “Karma-kun, musste das wirklich sein?”, beschwerte ich mich und rollte mit den Augen. “Natürlich muss das sein.”, grinste er und wollte gerade weiterreden, als plötzlich Koro-Sensei das Klassenzimmer betrat. Sogleich war Stille. “Oh Entschuldigung, ich habe ihn mit Ihnen verwechselt und getötet. Bringen Sie ihn mir, dann werfe ich ihn weg.” Koro-Sensei ging auf Karma-kun zu und hielt den Oktopus in der Hand. Dann nutzte er jedoch seine Mach 20 Geschwindigkeit um mithilfe einer Rakete aus dem Oktopus Takoyaki für Karma zu machen. Ich kicherte, als Koro-Sensei begann, sich um Karma zu “kümmern”. Er hatte es wirklich darauf angelegt.
 

Im Laufe des Tages gab es von Karma-kun noch mehrere Anschläge, denen Koro-Sensei jedoch gut begegnen konnte. Karma-kun mit der rosa Schürze war heute auf jeden Fall mein größter Favorit. Es war zu amüsant gewesen. Ich hätte zu gerne ein Foto von dieser Szene gehabt, aber leider war das nicht möglich gewesen. Hoffentlich hatte Koro-Sensei Fotos davon aufgenommen - für das Jahrbuch am Ende. Ich würde mir so ein Bild unter den Nagel reißen, wenn ich die Gelegenheit dazu bekommen würde.
 

Nach dem Unterricht beobachtete ich, wie Koro-Sensei zu Karma und Nagisa nach draußen ging. Gleich würde Koro-Sensei dafür sorgen, dass sich Karmas Meinung über ihn ändert. Ich sah zu, wie er sich von der Klippe stürzte und wurde - obwohl mir der Ausgang der Situation bewusst war - blass. Ohne Koro-Sensei würde Karma-kun sterben. Ich schluckte. Auch wenn ich sein Verhalten gestern nicht mochte, war das etwas, was ich nicht wollte. Ich hatte mich viel mit dem Tod beschäftigt - früher schon und noch mehr, nachdem ich selbst gestorben war - und einen Mitschüler oder Lehrer sterben zu sehen, war etwas, das ich niemals erleben wollte. “Karma-kun, das war ein sehr gut durchdachtes Attentat. Meiner Schallgeschwindigkeit hätte dein Körper nicht standgehalten. Doch hätte ich mich zu langsam bewegt, hättest du auf mich geschossen. Also habe ich etwas Klebriges ausprobiert.” “Verdammt, können diese Tentakeln denn alles?” “So kannst du nicht schießen”, lachte Koro-Sensei. “Ach ja, es käme nicht in Frage, dich im Stich zu lassen. Glaub an mich und spring jederzeit wieder.”
 

Ich beobachtete die Unterhaltung von der Klippe aus mit Nagisa-kun. Er war ebenfalls ziemlich besorgt. Endlich hatte sich Karma-kuns Mordlust in eine gesunde Art verwandelt. Noch bevor Koro-Sensei mit Karma wieder nach oben kam, ließ ich Nagisa-kun allein dort warten. Es ging mich nicht wirklich etwas an und ich hatte mich genug eingemischt, indem ich die Situation beobachtet hatte.
 


 


 

Szene in Folge 4:

Es waren einige Tage vergangen und ich hatte wieder begonnen, meine Versuche durchzuführen. Meine Hand explodierte jetzt genauso schnell, wie es bei Koro-Sensei der Fall war und sie regenerierte sich auch immer schneller. Ich hatte auch meine Reaktion auf die BB-Kugeln getestet und sagen wir es so: Ich wollte weder von dem einen, noch von dem anderen unvorbereitet getroffen werden. Leider machte ich mit dem Mittel gegen die Anti-Sensei-Waffen keine wirklichen Fortschritte. Stattdessen kämpfte ich nahezu täglich mit den Nebenwirkungen meiner Versuche. Aber es brachte nichts. Ich konnte nicht aufgeben.
 

Heute war ein neuer Schultag und ich genoss ein paar lockere Gespräche mit
 

Als der Unterricht begann, betraten Koro-Sensei, Karasuma-Sensei und eine mir wohlbekannte Blondine das Klassenzimmer. Es war also endlich Zeit für Irina-sans Auftritt. Wie schön. Ich hatte mich schon sehr auf sie gefreut. Schmunzelnd betrachtete ich, wie sie sich Koro-Sensei an den Hals warf und uns vorgestellt wurde. Ihr Sprachtalent - von dem die anderen noch nichts wussten - war wirklich beeindruckend. Während es mir einigermaßen leicht fiel, mir eine Sprache gut genug anzueignen, um sie zu lesen oder zu schreiben, konnte sie die Sprachen nicht nur schnell lernen, sondern auch so gut sprechen, wie eine Muttersprachlerin. Es war außergewöhnlich. Ich wollte auch so gut Fremdsprachen können. Innerlich schmollte ich.
 

Irina-Senseis Verhalten war jedoch auch für mich sehr auffällig und übermäßig überdreht. Sie war jedoch einer meiner Lieblingscharaktere. Außer, dass Irina-Sensei uns vorgestellt wurde, hatte ihr Auftauchen noch keinen Einfluss. Der Unterricht ging wie gewohnt weiter und wir übten schließlich kurz vor der Mittagspause mit Koro-Sensei auf dem Schulhof. Das Spiel mit den Fußbällen und den gleichzeitigen Angriffen auf Koro-Sensei machte uns allen Spaß und auch wenn ich nicht aktiv versuchte, ihn zu töten, gab ich mir Mühe. Ich lächelte aufrichtig. Plötzlich unterbrach uns Irina-Sensei. “Koro-Sensei! Koro-Sensei! Karasuma-Sensei hat mir gerade erzählt, dass Sie unglaublich schnell seien. Ist das tatsächlich so?” “Naja, so schnell nun auch wieder nicht.”, tat er es ab. “Ich hätte da eine Bitte. Ich würde so gerne mal echten vietnamesischen Kaffee probieren. Würden Sie vielleicht welchen besorgen, während ich Englischunterricht gebe?”, fragte sie ihn. “Nichts leichter als das. Ich kenne einen guten Laden in Vietnam”, sagte er verlegen und machte sich sofort auf den Weg.
 

Sobald Koro-Sensei weg war, war Irina-Sensei wie ausgewechselt. Sie hatte absolut keine Lust, sich wie eine Lehrerin zu verhalten. Ich schmunzelte, als Karma-kun sie Bitch-nee-san nannte. Während ich den Spitznamen später nicht tolerieren würde, wenn sie sich als Lehrerin Mühe gab, wäre es jetzt, wo sie als oberflächlicher, arroganter Erwachsener auftrat, etwas anderes. Die anderen Schüler zeigten sofort eine Antipathie gegenüber der hübschen Blondine, aber ich mochte sie, auch wenn sie unfreundlich uns gegenüber war. Immerhin wusste ich, dass sie sich noch ändern würde.
 

Im Unterricht nannten wir sie alle “Bitch-nee-san” und sie regte sich ziemlich lautstark darüber auf. Ich hatte Spaß, aber nur, weil mir der Unterricht nicht zu wichtig war. Der Rest der E-Klasse war etwas anderes. Sie waren auf den Unterricht angewiesen und brauchten gute Noten. Sie hatten wirklich das Gefühl, dass sie hier in der E-Klasse am Ende waren. Ich seufzte. Konnte sie sich nicht von Anfang an als Lehrerin Mühe geben? Das würde es für uns alle angenehmer machen.
 

Nach einiger Zeit tauchte Koro-Sensei mit dem Kaffee für Irina-Sensei auf, die sich mit ihm im Schuppen verabredete. Während wir unter Karasuma-Senseis Aufsicht auf dem Schulhof mit den Schusswaffen übten, beobachteten wir, wie Koro-Sensei mit der blonden Lehrerin in den Schuppen ging. Er war eindeutig verlegen. Immerhin wusste ich, dass er sie durchschaut hatte. Es dauerte nicht lange, bis wir die Geräusche der Schusswaffen hörten. Ich zuckte zusammen. Der Lärm jagte mir Schauer über den Rücken, auch wenn Bleikugeln ihm nichts antun würden. Dann schrie Irina-Sensei und es gab Schleimgeräusche. Ich erschauderte bei dem Gedanken, was Koro-Sensei dort tat. “Arme Bitch-nee-san”, spotte ich. “Koro-Sensei scheint sich gut um sie zu kümmern.” Ich grinste. Als Bitch-nee-san aus dem Schuppen kam, war sie eindeutig verändert. Ich schmunzelte, sagte aber nichts weiter dazu.
 

Die nächste Unterrichtsstunde von Irina-Sensei war frustrierend. Während sie uns heruntermachte, weil wir darum baten, dass sie ihren Unterricht mit Koro-Sensei tauscht, machte sie uns so wütend, dass wir sie rauswarfen. Sie verhielt sich nun mal überhaupt nicht wie eine Lehrerin und noch dazu behandelte sie uns ganz schön von oben herab. Noch glaubte sie keineswegs, dass einer von uns Koro-Sensei töten könnte.
 

Als Irina-Sensei endlich anfing, uns vernünftig zu unterrichten, war ich froh. Sie erklärte uns, wie sie sich Fremdsprachen angeeignet hat und lehrte uns, andere Menschen zu verführen. Ich war damit zufrieden, dass sie uns alltagsnahe Kommunikation beibrachte, anstatt sich auf die Prüfungen zu konzentrieren. Alle fingen an darüber zu reden, dass wir sie nicht mehr Bitch-nee-san nennen können. Ich schwieg, als sie beschlossen, sie Bitch-sensei zu nennen. Irina-Sensei fing an, sich aufzuregen.
 

Als die Unterrichtsstunde vorbei war und der Klassenraum sich langsam leerte, ging ich zu ihr. “Sensei? Kann ich mit Ihnen sprechen?”, fragte ich sie und wartete kurz, bis alle anderen Schüler gegangen waren. “Watanabe-san? Was gibt es?”, fragte sie und sah mich überrascht an, dass ich sie nicht Bitch-Sensei nannte. “Zunächst sollte ich fragen, ob es Ihnen lieber ist, wenn ich Sie Irina-Sensei oder Jelavic-Sensei nenne.”, sagte ich und wich ihrem musternden Blick aus. Sie hob eine Augenbraue. “Ich dachte, ihr Rotzgören hättet bereits beschlossen, mich Bitch-Sensei zu nennen”, spottete sie. Ich seufzte. “Ich hatte nichts dagegen, Sie Bitch-nee-san zu nennen, als Sie sich nur wie eine arrogante Attentäterin verhalten haben. Als Sie begonnen haben, sich wie eine Lehrerin zu verhalten, hat sich meine Meinung geändert. Ich mag es nicht, wie die anderen Sie nennen.” Ich blickte auf den Boden. “Ich weiß, wie es ist, wenn man gemobbt wird und mit Namen betitelt wird, die verletzen. Das würde ich niemandem antun.” Ihr Blick wurde weicher. “Du kannst gerne Irina-Sensei sagen. Und mach dir keine Sorgen - die Worte von ein paar pubertären Kindern stören mich nicht. Wenn es mich wirklich verletzen würde, würde ich sie dazu bringen, mich anders zu nennen und darüber nachzudenken, was sie tun.” Ich nickte erleichtert. “Das ist gut.” “Also, Watanabe-san. Was war es, was du wolltest? Oder ging es dir nur darum, wie du mich ansprechen kannst?” “Oh… ja, das war alles.”, sagte ich. Ich sollte mich in Unterhaltungen mit ihr vorerst zurückhalten. Ich wusste zu viel über sie und hatte Angst, mich zu verraten. Irina-Sensei könnte etwas bemerken, immerhin war sie trotz ihres Verhaltens eine aufmerksame Killerin.
 

Als ich wieder zuhause war, ging ich im Kopf den Anime durch. Nun, wo Irina-Sensei da war, würde bald Manami Okuda ihren Attentatsversuch mit den Giften durchführen. Das war meine Gelegenheit, die Formel zu ergattern, die die Explosionsgefahr reduzieren würde. Ich müsste nur noch etwas Geduld haben.



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