Vom Schicksal erwählt! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 4: Bombenstimmung! -------------------------- Bombenstimmung! „Wer oder was bist du?“, hörte Kagome seine doch sehr harsche Stimme. Jedoch ließ sie sich davon wenig beeindrucken und lief einfach auf den jungen Mann zu, der etwas aufgerichtet in seinem Bett lag. „Kags, das sagte ich doch schon… und ich kann alles sein, was du dir wünscht und willst“, sprach sie so verführerisch wie möglich. Vor dem jungen Mann blieb sie stehen und sah ihm mitten in die Augen. „Du bist eine Hure!“, stellte er klar. Weshalb sich ihre Augen kurz verdunkelten. Diesen Ausdruck hasste sie ziemlich... auch wenn es der Wahrheit entsprach. „Ich bereite Männern Vergnügen. Als Hure würde ich mich selbst nicht bezeichnen“, widersprach sie ihm deshalb. Kagome wusste selbst nicht genau, wie sie es beschreiben sollte. „Du poppst für Geld mit Männern. Das ist in meinen Augen eine Hure“, gab der wirklich charmant Mann von sich. Doch noch wollte sich Kagome nicht geschlagen geben. Sie wurde von seinem Bruder hierher gebracht, um ihn zu verwöhnen und auch wenn der Job Kagome nicht unbedingt gefiel, sie war auf ihn angewiesen und dieser hier würde ihr eine Menge Kohle bringen. „Ich würde vorschlagen, dass wir erstmal ganz langsam anfangen“, kam es mehr als verführerisch von ihren Lippen. Vorsichtig setzte sie sich am Rand des Bettes nieder. Immer darauf bedacht den Blickkontakt des jungen Mannes nicht zu verlieren. „Auf was stehst du denn so?“, hauchte sie ihm kokett ins Ohr, nachdem sie sich etwas vorgebeugt hatte. Zärtlich berührte sie mit ihren Lippen die empfindliche Stelle hinter seinem Ohr. Mit ihrer Hand fuhr sie langsam über seine Brust. Normalerweise waren die Männer schon nach wenigen Minuten nicht mehr zu stoppen. „Lassen sie das!“, kam es jedoch plötzlich angespannt von ihm. Kagome zischte einmal kurz schmerzhaft auf, als ihr Handgelenk ziemlich kräftig gepackt wurde. „Sie tun mir weh“, versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien. „Ich habe kein Interesse mit einer Hure wie dir zu poppen. Lieber hole ich mir die nächsten hundert Jahre selbst einen runter“, knurrte er ziemlich wütend. Mit einem Schubs hatte er sie von sich gestoßen. Unsanft landete sie auf dem Boden vor seinem Bett und rieb sich ihr schmerzhaftes Handgelenk. „Dann mach doch, was du willst. Dein Bruder hat mich dafür bezahlt, dass ich hier bei dir bin. Und dieses Geld lasse ich mir sicher nicht entgehen, nur weil du dich querstellst“, stellte sie klar, nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatte. Auf die Kohle würde sie sicher nicht verzichten, nur weil ihr gegenüber keinen Sex von ihr haben wollte. Mit einem mürrischen Blick beobachtete Inuyasha die junge Frau dabei, wie sie durch sein Zimmer lief. Ihre Aufmerksamkeit hatte sie dabei auf die Bücherwand gerichtet. „Hast du die alle gelesen?“, wollte sie anschließend wissen, nachdem sie über einige Bücher gestrichen hatte. Da er nicht reagierte, drehte sie sich interessiert zu ihm um. „Hast du?“, fragte sie noch einmal nach. Noch immer erschreckte ihn die Ähnlichkeit zu Kikyo. Schon als sie zur Tür hereingetreten war, konnte er den Schock nur schwer verbergen. Auch wenn sie übermäßig geschminkt war und ziemlich wenig Kleidung trug, sah sie seiner Exfreundin unheimlich ähnlich. „Dann sprich halt nicht mit mir“, seufzte die junge Frau. Inuyasha wusste wirklich nicht, was sich sein Bruder mit dieser Frau gedacht hatte. Glaubte dieser wirklich, dass alles vergessen war, wenn er ihm eine Frau schenkte? Inuyasha beobachtete die junge Frau dabei, wie sie sich eines der Bücher aus dem Regal herausnahm. Scheinbar interessierte sie sich für dieses. Neugierig wendete sie es in ihren Händen, las sich das Inhaltsverzeichnis durch. „Stellen sie das zurück. Wie lange wollen sie noch hier bleiben?“, befahl Inuyasha der jungen Frau, das Buch wieder ins Regal zu stellen. Immerhin war es sein Eigentum, welches sie gerade in ihren Händen hielt. „Du kannst ja doch sprechen. Aber bitte nenn mich Kags, so alt bin ich auch noch nicht“, amüsierte sich die junge Frau vor ihm. „Dein Bruder hat mich für zwei Stunden gebucht. Also werde ich dir wohl oder übel noch über eine Stunde erhalten bleiben“, lächelte sie ihn zufrieden an. Vermutlich war sie einfach froh, mal nicht mit einem Mann schlafen zu müssen. „Bist du eigentlich schon volljährig?“, wollte er daher mit hochgezogener Augenbraue wissen. Immerhin sah man mit viel Make-up immer etwas erwachsener aus. „Über mein Alter spreche ich nicht gern. Aber wenn du nur eine Frau zum Reden brauchst, stelle ich mich gern zur Verfügung.“ Inuyasha verkniff sich ein Lachen. Er wollte nicht von dieser Frau verwöhnt werden, er brauchte keine Gespräche mit ihr. „Lass mal stecken. Mich kannst du damit nicht glücklich machen“, ließ er die Höflichkeiten endgültig weg. Es brauchte niemanden und schon gar nicht jemanden, der dafür bezahlt wurde. Gelangweilt zählte Kagome in Gedanken die Sekunden hinunter. Nachdem ihr Kunde keinen weiteren Redebedarf gehabt hatte, hatte sie sich einfach auf einen der Sitzsäcke fallen lassen. Auf diesem saß sie nun schon seit einiger Zeit und hatte ihre Augen geschlossen. Bald hätte sie die zwei Stunden hinter sich gebracht. Kagome genoss es, sich einmal nicht einen Mann hingeben zu müssen. Kurz öffnete sie ihre Augen einen Spalt. Durch die Wimpern hindurch beobachte sie den jungen Mann. Ohne sie überhaupt eines Blickes zu würdigen, hatte er einfach seinen Film weiter geschaut. Er war schon ein komischer Kauz. Trotz seines Verhaltens war Kagome sich sicher, dass er eigentlich kein schlechter Kerl war. „Du bist mich los“, meinte sie und richtete sich euf, da die zwei Stunden um waren. „Das wurde aber auch Zeit“, kam es prompt von ihm. Kagome hatte mit dieser Reaktion auch noch gerechnet. Er war nun mal ein kleiner Motzer. Dennoch hatte sie die Gesellschaft des jungen Mannes wirklich angenehm gefunden. „Auf Wiedersehen“, verbeugte sie sich, nachdem sie ihre kleine Tasche wieder genommen hatte. „Hoffentlich nicht“, kam es murmelte von ihm. Ohne ein weiteres Wort verließ Kagome das Zimmer. Vor diesem wartete schon der junge Mann, der sie an diesem Ort gebracht hatte. „Ich werde sie wieder zurückbringen“, lächelte er erleichtert, als er sie wieder sah. Vielleicht hatte er auch gedacht, dass es schlimmer enden würde. Dass sein Bruder sie nicht angefasst hatte, wollte sie dem jungen Mann auf keinen Fall auf die Nase binden. „Das wäre auch eine der Auflagen gewesen.“ Immerhin mussten die Männer, die sie beglückte, sie immer an ihren Arbeitsplatz zurückbringen. Gemeinsam liefen die beiden aus dem Haus. Zuvor hatte der junge Mann jedoch noch einmal geprüft, ob jemand im Flur war. Er war wirklich sehr vorsichtig. Für sie war dies kein Wunder. Leute, die in solchen Kreisen lebten, gaben sich normalerweise nicht mit Menschen wie ihr ab. Sie stand an der Straße, wurde kaum von diesen Männern beachtet, selbst wenn diese Bedürfnisse hatten, suchten sie sich lieber Escortdamen, die in der Regel um einiges ansehnlicher waren. Dass ausgerechnet sie, in so ein Haus gebracht worden war, hatte Kagome wirklich verwundert. Doch für sie kam dieser Auftrag gerade recht. Er hatte sie zumindest für einige Zeit von ihren ekelhaften Kunden weggeholt. Dafür hatte sie gern die Motzerein des jungen Mannes ertragen. „War das mein Bruder?“ Kurz hatte Sesshomaru auf das Handgelenk der jungen Frau geschaut. Es war gerötet und sah etwas geschwollen aus. „Ähm… ja“, kam es zögernd von der jungen Frau. Kurz rieb sie sich über dieses, da dieses wahrscheinlich schmerzte. „Soll ich sie zu einem Arzt bringen?“, wollte er deshalb wissen. Immerhin war er dafür verantwortlich, dass sie nun eine Verletzung trug. „Nein, danke. Ich muss dringend zurück“, stellte sie klar. Vermutlich hatte sie noch andere Kunden, die ebenfalls auf sie warteten. „Es tut mir leid, dass mein Bruder so grob war.“ Immerhin hatte Sesshomaru keine Ahnung auf was für Spielchen sein Bruder stand. Bei Kikyo hatte er nie Verletzungen festgestellt. Scheinbar hatten sich seine Vorlieben mittlerweile ebenso verändert, so wie sein ganzes Wesen. „Das muss es nicht. Es gibt weitaus schlimmere Männer als ihren Bruder.“ Das konnte sich Sesshomaru tatsächlich sogar vorstellen. Bestimmt war es nicht einfach für so eine junge Frau, alle Wünsche der Männer zu erfüllen. „Kann ich sie trotzdem wieder buchen?“ Überrascht sah die junge Frau ihn an. Sesshomaru hoffte, dass die Zuwendung der jungen Frau seinen Bruder das Leben wieder schmackhaft machen würde. „Ich kann natürlich gerne öfter für ihren Bruder zur Verfügung stehen. Allerdings wird das nicht gerade billig.“ Eins musste er zugeben, die Kleine hatte Geschäftssinn. „Das Geld spielt keine Rolle“, erklärte er daher. Solange es wirklich seinem Bruder helfen würde, waren ihm die Kosten herzlichst egal. Noch immer plagten ihn nach dem Unfall die Schuldgefühle, immerhin saß sein Bruder nur wegen ihm im Rollstuhl. Seufzend legte Inuyasha die Fernbedienung weg. Der heutige Abend war wirklich aufreibend für ihn gewesen. Sein Bruder hatte ihn doch tatsächlich eine Hure bestellt. Etwas, das dem jungen Mann wirklich sauer aufstieß. Dabei sollte sein Bruder eigentlich wissen, dass er solche Frauen ekelhaft fand. Immer wieder hatte er seine Meinung geäußert, wenn sie mitbekommen hatten, dass Männer für Sex bezahlten. Ein leises Klopfen ließ ihn aufhorchen. Wer vor seiner Zimmertür stand, konnte er sich schon denken. „Bleib draußen“, verließ es deshalb ungezügelt seine Lippen. Er war wirklich sauer auf seinen Bruder und wollte mit ihm an diesem Abend kein Wort mehr wechseln. „Gib mir nur fünf Minuten“, wurde seine Bitte einfach übergangen. „Du hast zwei Sekunden, um wieder aus meinem Zimmer zu verschwinden“, stellte Inuyasha deshalb klar. „Ich weiß, die Aktion war nicht gerade löblich. Aber die junge Frau ist wirklich nett und dazu bereit dich wieder zu besuchen.“ Inuyasha glaubte sich verhört zu haben. Er hatte der Tussi doch klipp und klar gesagt, dass er sie nicht wiedersehen wollte. „Ich sag es dir genauso wie schon der Hure. Ich will sie nicht mehr wiedersehen. Dass du überhaupt die Frechheit besitzt, mir sowas ins Haus zu holen“, fauchte Inuyasha seinen Bruder an. Dieser seufzte nur. Sesshomaru kannte seine Launen mittlerweile sehr gut. Manchmal konnte Inuyasha seine Frustration nicht vollkommen verbergen. „Irgendwann wirst du mir vielleicht dankbar für mein Handeln sein“, meinte Sesshomaru und verließ sein Zimmer wieder. Inuyasha schnappte sich einfach sein Kopfkissen und warf es mit voller Wucht gegen die Zimmertür, die soeben geschlossen wurde. „Ganz sicher nicht!“, schrie er seinem Bruder nach. Sesshomaru sollte ruhig wissen, dass Inuyasha mit seinem Handeln nicht einverstanden war. „Das ist aber sehr erfreulich.“ Lächelnd hatte Naraku die heutigen Einnahmen nachgezählt. Kagome hatte sich wirklich Mühe gegeben, denn Naraku konnte gnadenlos sein. Deshalb war sie wirklich froh, dass sie diesmal einige Kunden gehabt hatte. „Ich hoffe, dies läuft auch weiterhin so gut.“ Kurz schluckte sie. Noch immer hoffte sie, dass sie irgendwann genug Geld zur Seite legen konnte, um endlich aus diesem Gewerbe verschwinden zu können. Der ausergewöhnliche Auftrag hatte ihr auf jeden Fall dabei geholfen. Sie hatte wirklich ein großzügiges Trinkgeld bekommen und das obwohl sie nichts dafür tun musste. „Warte mal“, hielt sie ihn davon ab, zu gehen. Kagome hatte das Geld nachgezählt, welches sie soeben von Naraku zurück bekommen hatte. „Das ist viel zu wenig“, machte sie weiter. Immerhin hatte er ihr nur knapp ein Viertel ihrer heutigen Einnahmen wiedergegeben. „Sieh es als Entschädigung für deinen miserablen Vortag. Immerhin muss ich auch von etwas Leben“, kam es gleich bedrohlich von ihm. Kagome wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie war starr vor Angst. „Und jetzt zieh Leine“, befahl er ihr. Dieser Aufforderung folgte sie nur zu gern. Auch wenn sie dadurch einen Großteil ihrer Einnahmen zurücklassen musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)