Vom Schicksal erwählt! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 26: Klärendes Gespräch! ------------------------------- Klärendes Gespräch! Seufzend legte Inuyasha sein Handy wieder beiseite. Vor einigen Stunden hatte er seiner Freundin eine Nachricht geschickt, geantwortet hatte sie ihm bis jetzt noch nicht. Seit Kagomes Abgang waren bereits einige Tage vergangen. Inuyasha hatte sie erst in Ruhe gelassen, damit sie erst einmal wieder runterkommen konnte und er ebenso den Kopf freibekommen würde. Doch scheinbar war sie noch immer sauer auf den jungen Mann. Auf seine Arbeit konnte er sich nur schwer konzentrieren. Die kleine Auseinandersetzung mit Kagome machte ihm schwer zu schaffen. Er hatte sie nicht verletzten wollen. Aber irgendwann musste er einfach fair zu Kagome sein. Die Eifersucht, die er Nacht für Nacht verspürt hatte, wenn sie bei anderen Männern war, war für ihn unerträglich geworden. Inuyasha hatte wirklich gehofft, dass er damit leben konnte, doch scheinbar hatte er zu voreilig und leichtsinnig darüber nachgedacht. Ein Klopfen ließ ihn aufhorchen. „Herein“, rief er deshalb. Um seine Ruhe zu haben, hatte er sein Büro geschlossen, so bekam seine Familie nicht mit, dass er im Moment ziemlich durch den Wind war. „Inuyasha...“ Die Mimik seines Vaters, als er das kleine Büro betrat, sah nicht gerade gut aus. Inuyasha ahnte schon, dass irgendwas nicht stimmte. „Was ist denn Dad?“, wollte er in Erfahrung bringen. Vielleicht handelte es sich um eine Kleinigkeit, um die er sich sofort kümmern konnte. „Ich kann verstehen, dass du im Moment nicht ganz bei der Sache bist, aber dass du deinen Kunden einfach stehen lässt, obwohl die Baustelle dir gehört, geht nicht. Entweder du klärst deinen kleinen Disput mit deiner Freundin oder trennst dich. Doch deine Arbeit darf darunter nicht mehr leiden.“ Vor Schreck weiteten sich seine Augen und er blickte zu seinem Vater. Dank Rin hatte seine Familie natürlich mitbekommen, dass es im Moment nicht so gut zwischen ihm und Kagome lief. Kurz überblickte er seinen Terminplaner, auf welchem wirklich ein Temin mit seinem ohnehin schon schwierigen Kunden stand. „Ich mach mich sofort auf den Weg.“ Eilig suchte Inuyasha einige Unterlagen zusammen und würde einfach hoffen, dass sein Kunde nicht ganz so geladen war. „Das musst du nicht mehr. Ich war bereits vor Ort und habe deine Arbeit gemacht“, murrte sein Vater. Inuyasha war etwas erzürnt, der Kunde hätte auch ihn informieren können. „Warum hast du mir nicht Bescheid gegeben?“, wollte Inuyasha deshalb etwas angesäuert wissen. Sein Vater hätte ihm dies ebenso sagen könnten. „Der Kunde war schon so nicht sonderlich amüsiert. Er hat dreißig Minuten auf dich gewartet. Inuyasha… er wollte dich abziehen. Du bekommst noch diese eine Chance. Aber kläre das gefälligst.“ Er konnte die Wut seines Vaters ja verstehen. Das Projekt brachte der Firma wirklich einiges an Geld. Doch momentan fühlte er sich ohnehin nicht wohl. Der Kunde gab ihm immer wieder neue Aufträge, die er umsetzen sollte und testete ihn andauernd. Er hatte nie eine gute Meinung von Inuyasha gehabt. Vielleicht sollte er doch mit Sesshomaru tauschen. „Ich werde mich darum kümmern“, seufzte Inuyasha nur und würde sich bei seinem Kunden aufrichtig entschuldigen. Anschließend würde er diesem beweisen, dass er alles schaffen konnte. „Inuyasha, einen Tipp habe ich noch für dich. Nimm deine Beziehungsprobleme nicht mit in die Firma.“ Kurz schluckte Inuyasha schwerer. Sein Vater hatte absolut recht, aber ganz so einfach war es nun mal nicht. „Kagome… so geht das aber wirklich nicht weiter. Du isst kaum noch was und liegst nur auf der Couch“, sprach Sota vorwurfsvoll aus und blickte zu ihr. Kagome fühlte sich wirklich schuldig. Doch seid Inuyashas Worten war sie zu kaum etwas zu gebrauchen. Sie schlief kaum noch. Sie ging ihrer Arbeit nach und verzog sich anschließend auf die Couch. „Was hat der Typ denn bitte angestellt, dass du so down bist?“, wollte er wissen und stemmte seine Arme in die Hüften. „Es ist schwierig, Sota“, versuchte sie der eigentlichen Frage auszuweichen. Ihrem Bruder musste sie nicht unbedingt erzählen, dass sie keinen Sex von ihrem Freund bekam. „Schwierig? Das könnte ich gleich klären. Sag mir, wo er wohnt, und das Thema ist gegessen“, knurrte er. Sein Beschützerinstinkt ihr gegenüber war in den letzten Monaten wirklich stark geworden. „Das musst du nicht. Vielleicht sollte ich doch noch einmal mit ihm darüber sprechen“, biss sich Kagome auf die Unterlippe. Inuyasha hatte ihr an diesem Tag schon mehrmals geschrieben. Vielleicht sollten sie doch noch einmal über alles sprechen. Sie mussten ihre Differenzen klären, um eine gesunde und intakte Beziehung hinzubekommen. Vielleicht musste sie sich auch eingestehen, dass sie doch nicht so weiter machen konnte. Sie war nun mal in einer Beziehung, andere Männer sollten eigentlich tabu sein und wenn sie ehrlich mit sich war, würde sie es ebenfalls nicht toll finden, wenn Inuyasha mit einer anderen Frau schlafen würde. Nervös wartete Inuyasha in seinem Zimmer auf Kagome. Nachdem sie endlich geantwortet hatte, hatte er sie gebeten zu ihm zu kommen. Er hatte ein kleines Dinner in seinem Zimmer vorbereiten lassen. Inuyasha wollte in Ruhe mit ihr über die Situation sprechen. Sein Vater hatte natürlich recht, er musste seine Differenzen klären. Eine Trennung kam für den jungen Mann nicht in Frage. Er wollte mit Kagome eine Zukunft aufbauen. Doch dafür musste sich etwas in ihrem Leben ändern. Tief atmete er durch und schaute immer wieder aus seinem Fenster. Er wollte frühzeitig wissen, sobald sie das Grundstück betrat. „Hier, ich dachte die wären noch gut.“ Erschrocken sah er auf seinen Bruder, dieser hatte einen großen Blumenstrauß in seinen Händen und legte diesen auf dem Tisch ab, der extra aufgebaut worden war. „Erkläre ihr einfach die Situation. Vielleicht findet ihr eine Lösung“, machte sein Bruder ihm Mut. Nach langem hin und her und auch der ständigen Belagerung von Rin, hatte sich Inuyasha den beiden anvertraut. Sie hatten ihn vor Augen geführt, dass er sich nicht nett verhalten hatte. „Deine Herzdame ist gerade angekommen“, stellte Sesshomaru fest, welcher anderes als er aus dem Fenster schauen konnte. „Viel Glück“, wünschte er ihm und klopfte Inuyasha aufmunternd auf die Schulter. Jetzt konnte Inuyasha nur noch hoffen, dass die Aussprache klappen würde und Kagome ihm noch eine Chance gab. Mit kloppendem Herzen lief Kagome die Treppen hinauf, die zu Inuyashas Zimmer führte. Sie fühlte sich nervös, fast so wie an dem Tag als sie ein Paar wurden. „Dankeschön“, bedankte sie sich bei Sesshomaru, der ihr freundlicherweise die Zimmertür von Inuyasha aufgehalten hatte. Er trug ein sanftes Lächeln auf den Lippen. In dem Raum angekommen stand Inuyasha am Fenster und wirkte ebenfalls sehr nervös. Sie sah kurz auf den Tisch, der sich inmitten des Raumes befanden. „Nimm doch bitte Platz“, forderte Inuyasha sie auf. Nur langsam setzte sie sich auf den Stuhl, der für sie bestimmt war. Die Situation war angespannt, beide waren nervös und wussten nicht so recht, wie sie anfangen sollten. „Ich habe uns was zu essen machen lassen. Ich hoffe du hast Hunger mitgebracht.“ Unsicher starrte sie auf den gedeckten Tisch. Inuyasha schien sich wirklich einiges überlegt zu haben. Auf dem Tisch standen Kerzen, die bereits brannten. Der Blumenstrauß, der neben ihrem Platz lag, war wirklich wunderschön. „Eigentlich habe ich nicht wirklich Hunger“, gab sie zu. Kagome war viel zu nervös. „Iss bitte wenigstens eine Kleinigkeit. Du siehst aus, als hättest du abgenommen.“ Kagome leckte sich über die Lippen. Sie hatte dies nicht überprüft, doch ausgeschlossen war es nicht. „Ich würde gern etwas mit dir zusammen essen und anschließend gerne mit dir sprechen.“ Kagome war sich nicht sicher, ob dieses hinauszögern der richtige Weg war. „Können wir nicht schon während des Essens sprechen?“, wollte sie daher wissen. „Können wir auch. Aber erstmal soll das Essen eine Entschuldigung sein. Ich habe mich dämlich benommen“, gestand Inuyasha ihr. Scheinbar hatte er sein Verhalten tatsächlich reflektiert. „In Ordnung und danke für die Blumen.“ Es freute sie, dass er wenigstens bereit war die Situation mit ihr zu klären. Vielleicht hatten sie doch eine bessere Chance als sie erwartet hatte, Kagome jedenfalls freute es, dass sie ihm scheinbar immer noch wichtig war. „Danke“, kam es von seinen Lippen, nachdem sie ihm ins Bett geholfen hatte. Unsicher stand sie nun neben ihn. „Setzt dich zu mir, wir haben einiges zu besprechen“, bat Inuyasha sie. Nach dem Essen hatte er vorgeschlagen, dass sie miteinander ausgiebig sprachen. Das Essen war ruhig und nur mit kleinen belanglosen Unterhaltungen von Statten gegangen. Kagome und auch er hatten ihre eigenen Gedanken, denen sie nachgingen. Diese wollte der junge Mann nun unbedingt ausgesprochen haben. Er hatte sie gebeten ihn in sein Bett zu helfen. Es war einfach die bequemere Art mit ihr in Ruhe zu sprechen, vielleicht konnte er sie auch in seine Arme nehmen. Er hatte sie wirklich unheimlich vermisst. „Es tut mir wirklich leid, was ich letztens zu dir gesagt habe. Ich wusste, welchen Job du nachgehst und hätte es akzeptieren müssen“, fing er einfach an, da sie mit etwas Abstand neben ihm Platz genommen hatte. „Ich kann nachvollziehen, dass es dich stört. Ich finde den Job auch nicht unbedingt prickelnd. Doch erstmal muss ich eine neue Anstellung finden. Erst dann kann ich dem Gewerbe den Rücken kehren.“ Auch Kagome schien sich Gedanken gemacht zu haben. Inuyasha erleichterte es unheimlich, dass sie ebenso nicht ewig diesen Job nachgehen wollte. „Ich kann deine Ängste nachvollziehen. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass du es ignorieren kannst“, kam es leise und enttäuscht von ihr. Vor Wochen hätte er sich so eingeschätzt. Doch die Realität war eine gänzlich andere. Er hatte Ängste, die er nicht einfach abstellen konnte. „Wie bist du eigentlich in das Gewerbe gekommen?“, wollte er von ihr wissen. Kagome und er hatten nie darüber gesprochen. Für ihn war es einfach so, doch nun wollte er mehr davon erfahren. „Das ist keine schöne Geschichte. Naraku, mein Zuhälter… er war damals für mich da, als meine Eltern starben. Ich dachte, er würde mich lieben. Doch nach ein paar Wochen hat er ungewöhnliche Dinge von mir gefordert. Er wollte, dass ich mit seinen Freunden schlafe, später mit anderen Männern. Damals war ich allein, Sango kannte ich noch nicht und ehe ich mich versah, hatte er mich zu seinem Mädchen gemacht. Ich kam nicht mehr heraus und nun bin ich schon mehr als zwei Jahre im Gewerbe.“ Kagome schien es unheimlich schwer zu fallen über die Situation zu sprechen. Vermutlich, weil sie sich auch schämte, einem Mann vertraut zu haben, der sie am Ende ausgenutzt hatte. „Der Typ ist echt ein Arsch“, konnte Inuyasha sich den Kommentar nicht verkneifen. Am liebsten würde er diesem Typen so richtig die Meinung geigen. „Das ist er wirklich“, stimmte sie ihm zu. Doch Inuyasha wollte nicht nur etwas von ihr wissen. Er musste ihr etwas gestehen und hoffte, dass sie seine Gefühle so besser verstehen konnte. „Kagome… es gefällt mir natürlich nicht, wenn andere Männer dich anfassen oder sehen, wie sie dich befriedigen. Dieser Anblick sollte allein mir gehören“, fing er an, seine Bedenken zu erklären. „Versteh mich nicht falsch. Ich wünsche mir ebenso diese Nähe zu dir. Doch immer, wenn du mir näher kommst, sehe ich die Bilder vor mir, wie du vor Lust aufstöhnst und das nicht dank mir.“ Tief atmete er durch und musste ihr einfach erklären, woher seine Ängste kamen. „Ich empfinde weder Lust noch Befriedigung bei diesen Männern, Inuyasha… es ist mein Job, nichts, was ich gerne tue… nicht mit ihnen.“ Überrascht sah Inuyasha zu Kagome, die ihn mit sanftem Blick fixierte. In seiner Vorstellung war Kagome vollkommen befriedigt. „Ich dachte, du genießt es“, kam es daher erstaunt über seine Lippen. „Nein. Sex ist etwas sehr Intimes. Ohne Gefühle kann ich mich nicht richtig fallen lassen, etwas das mir sehr wichtig ist“, klärte sie in auf. Ihm war es wirklich peinlich, dass er sich nie Gedanken über ihre Gefühle gemacht hatte. „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich deshalb bei ihr. Inuyasha hatte ihr einfach Dinge unterstellt, die seiner Fantasie entsprachen. „Es gibt aber noch etwas, was mich wahnsinnig unsicher macht“, gestand er. Besonders in den letzten Wochen hatte er gemerkt, dass seine Potenz nicht mehr ganz so war wie noch vor einem Jahr, als er laufen konnte. „Was macht dich unsicher?“, wollte sie wissen und Kagome schien tatsächlich interessiert zu sein. Doch welcher Mann gab schon gerne zu, dass er es nicht immer brachte. „Sex war mir immer sehr wichtig. Doch… seit einer Weile merke ich immer öfter, dass es nicht funktioniert. Ich bekomme keine richtige Erektion oder eben gar keine“, antwortete er ihr ehrlich. Es war ihm unheimlich peinlich dies zuzugeben. Denn selbst wenn die Lust da war, hatte es nicht immer so funktioniert, wie es sollte. „Darüber machst du dir sorgen? Inuyasha, ich wusste von Anfang an, dass es nicht so einfach ist.“ Einfühlsam strich sie über seine Wange. Manchmal verstand er nicht, wie sie so verständnisvoll sein konnte. „Inuyasha, ich habe eine Ausbildung im Gesundheitswesen angefangen. Ich weiß, wie es um deine Potenz steht. Ich weiß aber auch, wie ich dir helfen könnte.“ Überrascht blickte er zu ihr. „Sex… läuft meist im Kopf ab. Wenn du dich richtig darauf einlässt, kann es wunderschön werden. Und sollten wir dennoch nicht ans Ziel kommen… gibt es auch noch andere Mittel, die zum Erfolg führen können“, zwinkerte sie ihm zu. Sie schien kein Problem damit zu haben, dass er ihr nicht alle Wünsche erfüllen konnte. „Du müsstest aber ziemlich viel allein machen“, klärte er sie noch einmal auf. Immerhin kamen in seinem Zustand nicht viele Stellungen in Frage. „Dann ist ja gut, dass ich sehr gerne die Oberhand habe“, grinste sie ihm entgegen und kam seinem Gesicht immer näher. Genüsslich lagen ihre Lippen auf seinen. Wie hypnotisiert sog er ihren Duft ein. Er hatte sie unheimlich vermisst. Dies war ihm nun deutlich bewusst geworden. Nie wieder würde er ein Missverständnis so weit kommen lassen, dass er Kagome womöglich verlieren könnte. Er liebte diese Frau und wollte den Rest seines Lebens mit ihr verbringen. 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