Vom Schicksal erwählt! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 33: Mein Bruder der Held! --------------------------------- Mein Bruder der Held! Zufrieden legte Inuyasha sein Handy zur Seite. Soeben hatte er ein ausführliches Gespräch mit einem Journalisten geführt. In diesem hatte er seine Sicht der Dinge geschildert. Schon Morgenfrüh würde ganz Tokio erfahren, wieso Kagome wirklich auf den Strich gegangen war und warum er sich in sie verliebt hatte, damit eine echte Beziehung hatten. Ob dies einige seiner Probleme klären würde, konnte Inuyasha nicht mit Bestimmtheit sagen. Seine Eltern würde dieses Interview bestimmt nicht freuen. Doch es war ihm wichtig gewesen, es so schnell wie möglich zu erklären. Mittlerweile war es später Abend. Das Abendessen hatte er wohl verpasst. Wirklich kümmern tat es ihn ohnehin nicht. Auf die Streitgespräche oder das ignorante Schweigen konnte Inuyasha getrost verzichten. Seiner Familie hatte er nichts von seinem Vorhaben erzählt. Sie würden einfach damit überrascht werden, so wie es wohl auch seine Freundin werden würde. Kagome hatte ihr Handy immer noch ausgeschaltet. Durch die Belagerung der Paparazzi wollte Inuyasha nicht zu ihr fahren. Noch war Kagomes komplette Identität nicht aufgeflogen. Sie wussten nur, dass sie auf den Strich geht, aber nicht wo sie wohnte. Inuyasha wollte kein unnötiges Risiko eingehen, schließlich würde das nicht nur Kagome beeinträchtigen. Auch Sota würde in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit geraten. Etwas, das Inuyasha unbedingt verhindert wollte. „Kagome!“ Stürmisch umarmte ihr kleiner Bruder sie, als Kagome den kleinen Raum, im Gebäude des Jugendamtes betreten hatte. Nach einem längeren Gespräch durfte sie ihn wenigstens für ein paar Minuten sehen. Wie Frau Ikeda angedroht hatte, war sie morgens gekommen und hatte Sotas letzte Habseligkeiten abgeholt. Kagome hatte sich daraufhin umgehend zum Jugendamt auf gemacht. Nach einer hitzigen Diskussion mit Frau Ikeda wollte Kagome unbedingt mit ihren Vorgesetzten sprechen. Doch auch dieser hatte ihr nicht wirklich helfen können. Er würde ihren Fall noch einmal überprüfen, doch solange musste Sota nun mal bei ihnen bleiben. „Wann komm ich wieder zu dir?“, wollte Sota sofort wissen. Er sah abgekämpft aus, hatte bestimmt in dieser Nacht genau so wenig wie sie geschlafen. „So schnell geht das leider nicht“, seufzte sie und strich ihm fürsorglich über das schwarze Haar. Der Leiter hatte schon angekündigt, dass diese Prüfung seine Zeit dauern würde und sie sich keine Hoffnungen machen sollte, dass sie schon bald wieder mit ihrem Bruder vereint war. „Ich verspreche dir aber, dass ich alles tun werde, damit du ganz bald wieder bei mir bist“, erinnerte sie ihn daran. Niemals würde sie zulassen, dass Sota für immer hier bleiben musste. Er sollte bei ihr sein. „Wie konnte das alles nur passieren, Kagome“, schluchzte ihr kleiner Bruder los. Kagome nahm ihn tröstend in den Arm und hatte selbst die ganze Nacht damit verbracht, sich über diese Frage Gedanken zu machen. Den Schuldigen hatte sie in ihren Augen gefunden. Naraku würde nicht so davonkommen. Er hatte sie anschaffen geschickt, geschlagen und letzten Endes ihr Leben komplett zerstört. Viel früher hätte Kagome etwas gegen ihn unternehmen müssen. Doch ihre Angst hatte sie gelähmt. Jetzt, wo sie alles verloren hatte, war es ihr egal, was mit ihr passierte. Sollte er sie doch tot prügeln. Doch an ihr würde er keinen müden Yen mehr verdienen. Sie würde sich losreißen, einen neuen Weg einschlagen und Sota ein neues Leben bieten. „Ich weiß es nicht. Aber ich werde dafür sorgen, dass es endet“, flüsterte Kagome leise. Ihr Entschluss stand fest, anders würde sie Sota niemals zurück bekommen. Sie musste diesen Weg gehen, auch wenn sie Angst hatte. „Ich muss jetzt gehen. Sei schön brav, ich komm dich bald wieder besuchen.“ Nach wenigen Minuten löste sie sich von Sota, nachdem dieser sich etwas beruhigt hatte. „Versprich mir, dass du keine Dummheiten machst.“ Besorgt sah er ihr in die Augen. „Das Verspreche ich dir. Bis bald“, verabschiedet sie sich mit einem kleinen Kuss auf der Wange von ihrem Bruder. Es fiel ihr schwer ihn zurückzulassen, doch im Moment musste sie ihre Angelegenheit klären, um überhaupt eine Chance zu haben ihn zurückzubekommen. Kurz überprüfte Sota die Adresse, die er im Internet gefunden hatte. Erleichtert atmete er daher durch, hätte den Weg zu dem Anwesen niemals mehr gefunden. Der Teenager hatte wirklich sorge gehabt, dass er das Haus nicht wieder finden würde, schließlich war er nur ein einziges Mal hier gewesen und das auch nur ganz kurz. Die Paparazzi jedoch zeigten ihm, dass er hier genau richtig war. Mit einem tiefen Atemzug drückte er auf die Klingel. „Bitte?“ Erschrocken zuckte er zusammen, hatte nicht damit gerechnet angesprochen zu werden. „Ähm… ich muss dringend zu Inuyasha“, erklärte er schnell sein Anliegen. Sota sah, wie die Kamera, die sich auf der Mauer befand zu ihm schwenkte. „Der junge Herr wünscht keinen Besuch“, wurde ihm unfreundlich geantwortet. Doch Sota wollte sich nicht vertreiben lassen. Er musste doch unbedingt zu Inuyasha. „Bitte. Ich muss ganz dringend zu ihm. Es geht um meine Schwester“, kam es von Sota und er griff nach den Eisenstäben des Tores. Er machte sich unheimliche Sorgen um Kagome. Seine Schwester hatte so traurig gewirkt, als sie gegangen war. „Der junge Herr empfängt keine Besucher. Bitte gehen sie jetzt“, forderte die kalt klingende Stimme ihn auf. Sota wusste wirklich nicht mehr, was er noch tun konnte. „Können sie ihm bitte sagen, dass Sota auf ihn wartet. Er weiß, wer ich bin“, flehte er nun. Er hatte nicht all das auf sich genommen, um nun vor verschlossener Tür abgewimmelt zu werden. Wenn nötig würde Sota einfach solange hier warten, bis jemand aus diesem Gebäude kam. „Was hast du dir dabei gedacht?“ Vorwurfsvoll warf seine Mutter ihm die Tageszeitung vor die Füße. Schon als Inuyasha aus seinem Zimmer gekommen war, hatte er die Diskussion seiner Eltern gehört. „Ich habe denen die Wahrheit erzählt. Hätte ich den untätig herumsitzen sollen, während sie meine Freundin durch den Dreck ziehen?“, tat es Inuyasha seiner Mutter gleich. „Wie oft noch, diese Frau ist nicht mehr deine Freundin“, warf seine Mutter ein, doch Inuyasha war alt genug, um zu wissen, wann eine Beziehung beendet wurde. Er wollte sich nichts vorschreiben lassen. „Und ich werde dir noch hundert Mal sagen, dass ich Kagome liebe und mit ihr zusammen bleibe!“, stellte er sich seiner Mutter entgegen. In den letzten beiden Tagen hatten sie diese Floskel gefühlt eine million Mal geteilt. Doch keiner von ihnen wollte Kleinbei geben. „Inuyasha…“ Tief atmete seine Mutter durch, setzte ihr bekanntes Lächeln auf, als sie sich zu dem Personal umdrehte, welches soeben verhindert hatte, dass Inuyasha sich noch mehr Unsinn anhören musste. „Herr Takahashi entschuldigen sie die Störung. Ich habe draußen am Tor einen jungen Mann sitzen, der seit über zwei Stunden wartet und sie unbedingt sprechen möchte“, erklärte er sein Anliegen. Kurz legte Inuyasha seinen Kopf schief. Er wusste wirklich nicht, wer ihn jetzt sprechen wollte. „Er meinte es sei dringend und dass es um eine Frau gehen würde, sein Name ist Sota.“ Erschrocken weiteten sich Inuyashas Augen. „Lassen sie ihn sofort rein“, wies er den Mann eilig an. In Inuyasha machte sich Panik breit. Er hatte Kagome nicht mehr gesprochen seid sie gegangen war. Vielleicht war Naraku noch einmal bei ihr aufgetaucht und hatte seine Drohungen wahr gemacht. „Sota!“ Eilig steuerte Inuyasha auf den Jungen zu, der soeben den Eingangsbereich betreten hatte. „Endlich. Was hat denn solange gedauert, bis du mich endlich reinlässt?“, wollte Sota aufgebracht wissen, er war vollkommen außer Atem, vermutlich war er den Weg zum Haus gelaufen. „Was ist denn los?“, wollte Inuyasha aufgeregt in Erfahrung bringen. Immer noch machte er sich unheimliche Sorgen um Kagome. „Ich habe Angst, dass Kagome Dummheiten macht.“ Verwirrt runzelte Inuyasha seine Stirn. „Wie meinst du das?“, wollte Inuyasha heraus finden. „Nachdem das Jugendamt mich mitgenommen hat und Kagome heute so komisches Zeug geredet.“ Nun war Inuyasha noch verwirrter. „Wie das Jugendamt hat dich mitgenommen?“, fragte er nach und glaubte sich verhört zu haben. „Frau Ikeda hat natürlich sofort die Chance ergriffen. Sie hat Kagome noch nie leiden können und mich in ein Heim gesteckt. Da bin ich übrigens abgehauen.“ Den letzten Satz flüsterte Sota nur und hatte seinen Kopf gesenkt. „Inuyasha, wer ist das?“, forderte seine Mutter nun eine Erklärung. Bis eben hatte sie nur zugehört. „Das ist Sota, Kagomes kleiner Bruder. Sie hat das Sorgerecht für ihn, weil ihre Eltern vor mehr als zwei Jahren bei einem Unfall verstorben sind“, stellte Inuyasha den Teenager vor. Seine Mutter schien erst irritiert. „Wie… warum wissen wir nichts davon?“, kam es wütend über ihre Lippen. „Weil ihr nicht zuhören wolltet. Kagome hat das alles nur gemacht, um für Sota sorgen zu können. Mit diesem Artikel hat Kagome alles verloren, was ihr noch wichtig war“, warf Inuyasha seiner Mutter vor. Er hatte es versucht, wollte es ihnen erklären. Doch auch der Artikel in der heutigen Tageszeit scheint sie nicht zum Nachdenken bewegt zu haben. „Meine Schwester ist keine schlechte Person. Sie liebt Inuyasha wirklich. Aber ich glaube, sie ist gerade im Begriff eine große Dummheit zu begehen“, mischte sich auch Sota in das Gespräch der Erwachsenen ein. „Wie meinst du das, Sota?“, wollte Inuyasha wissen. Immerhin hatte er ihm diese Frage noch nicht beantwortet. „Als Kagome ging, hatte sie es plötzlich sehr eilig. Sie meinte sie würde dem allen ein Ende setzten. Inuyasha, du hast den Typen nicht gesehen… er ist ein Monster und ich glaube, Kagome läuft ihm direkt in die Arme.“ Erschrocken weiteten sich Inuyashas Augen. In seinem Kopf sah er die Bilder vor sich, als Kagome zusammengekauert auf den Boden lag. Schon damals war dieser Mann unendlich brutal gewesen. Inuyasha konnte sich nur ausmalen, was passieren würde, wenn Kagome sich gänzlich weigerte für ihn anzuschaffen. „Weißt du, wo der Kerl ist?“, wollte Inuyasha mit schnellem Herzschlag wissen. Er musste dringend zu ihr. „Nur ungefähr. Ich habe sie doch nur einmal verfolgt“, gestand Sota ihm. Doch vielleicht reichte das schon aus. Er musste einfach darauf hoffen. „Komm mit. Du zeigst mir den Weg und ich kümmere mich darum“, forderte Inuyasha den Jungen auf. Er würde vielleicht nicht laufen können, jedoch konnte er bestimmt seine Freundin beschützen. „Warte, Inuyasha, ich komm mit“, stoppte Sesshomaru ihn. Sein Bruder hatte sich bereits seinen Autoschlüssel geschnappt. „Ich werde euch auch begleiten“, kam es plötzlich von seinem Vater. Überrascht schauten die beiden Männer ihn an. „Kagome, braucht deine Hilfe. Ich kann nicht zulassen, dass du in dein Unglück läufst, nur weil du der Frau helfen willst, die du liebst“, stellte sein Vater klar. Sotas Auftauchen schien zumindest seinen Vater zum Nachdenken gebracht zu haben. „Dann los, Kagome steckt in einer Menge Schwierigkeiten“, bat Inuyasha zur Eile. Immerhin stand Sota schon Stunden vor dem Tor, bevor er überhaupt zu ihm gekommen war. Vielleicht war es auch schon zu spät und die ganzen Mühen waren umsonst, doch noch wollte Inuyasha nicht aufgeben, daran zu glauben, dass es seiner Freundin gut ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)