Die Verbindung zwischen uns von Annie ================================================================================ Kapitel 9: Meinetwegen ---------------------- Jeder Schlag, jeder Tritt, alles war auf den Millimeter genau ausgeführt, präzise, tödlich, wenn ihm jemand in die Quere kommen würde. Der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ keinen Zweifel daran übrig. Das Trainingsfeld, ein Spiegel seiner selbst, glich einem Schlachtfeld. Schweiß und Dreck vermischten sich mit den Wunden, welche das splitternde Holz auf seiner Haut hinterlassen hatte. Er spürte die Blicke, spürte die Chakren, welche sich im Verborgenen hielten, ihn beobachteten, die Lage abschätzten. Sein Ausbruch hatte die Anbu in Alarmbereitschaft versetzt. Seit Tagen folgten sie ihm, hielten ihn im Auge, jeden Moment dazu bereit einzuschreiten. Als würden sie ihn stoppen können. Schritte hinter ihm ließen ihn innehalte, den Blick gefährlich langsam wenden. Wie ein Raubtier auf Beutezug nahm er sein nächstes Opfer ins Visier. Welcher Idiot wohl so lebensmüde war und sich an ihn herantraute? „Oy Teme.“ Seit den Verhören hatte er ihn nicht mehr gesehen, kein Wort mehr mit dem blonden Shinobi gewechselt, welcher sich einst als sein bester Freund bezeichnete. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, das Gesicht zu einer undurchsichtigen Maske verzogen, stoppte er am Randes des Feldes, sah ihm entgegen. Selten kam er ihm so gelegen wie jetzt. Denn mit seinem Auftauchen verschwand auch seine unsichtbare Wache. „Sieht aus, als könntest du einen Trainingspartner gebrauchen.“  Keuchend standen sie einander gegenüber, nicht bereit als Erster den Kampf aufzugeben. Naruto konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so eine kräftezehrende Trainingseinheit hinter sich gebracht hatte. So sehr er auch gefallen an diesem Kampf fand, er wurde das Gefühl nicht los, dass sein Freund lieber auf jemanden anderen einschlagen wollte. Ein Problem, über welches er sich allerdings ein anderes Mal den Kopf zerbrechen würde. Denn jeder Atemzug erinnerte ihn an den Tritt, welchen er zu spät hatte kommen sehen, nicht mehr die Möglichkeit gehabt hatte auszuweichen oder zu blocken. Er war sich ziemlich sicher, dass mindestens eine Rippe dem Ganzen nicht standgehalten hatte. Noch einmal konnte er es sich nicht leisten die Aufmerksamkeit zu verlieren. Immerhin hatte er sich aber noch revanchieren können, hatte ihm die Schulter ausgekugelt und ihm somit die Möglichkeit genommen jegliche Jutsus anzuwenden. Bereit jederzeit den nächsten Angriff zu starten, brachte er sich wieder in Position. „Ich denke ihr zwei habt genug für heute.“ Ihre Stimme war klar und fest, der Ausdruck auf ihrem Gesicht unnachgiebig und entschlossen. Dennoch, das Gefühl in ihrer Brust raubte ihr den Atem. Dieser Anblick verursachte eine Panik in ihr, mit welcher sie dachte längst abgeschlossen zu haben. Sie fühlte sich zurückversetzt auf das Dach des Krankenhauses, sah die zwölfjährigen Gesichter ihrer beiden Teamkameraden vor sich, jederzeit bereit den letzten Schlag auszuführen. Die Erinnerung zurückdrängend betrat sie das Trainingsfeld, schritt ihren beiden nun mehr erwachsenen Teamkollegen entgegen. Obwohl Narutos Selbstheilungskräfte durch den Kiyubi bereits eingesetzt hatten, konnte sie schon von Weitem seine flache Atmung ausmachen. Besorgt ging sie auf ihren besten Freund zu, führte einen kurzen Check Up durch, ehe sie seine Rippen wieder zusammenflickte. Kein Wort kam während der Prozedur über seinen Lippen und sie war ihm unendlich dankbar dafür. Auch wenn sie ihr Chakra wieder ohne Probleme kontrollieren konnte, nagten die Zweifel noch immer an ihr. Noch immer wusste sie nicht, was diesen Umstand herbei geführt hatte, warum sie auf einmal wieder dazu in der Lage war ihr Chakra einzusetzen, ohne dass das fremde Chakra in ihr die Überhand nahm. Was auch immer es war, sie hoffte es würde anhalten. Erleichtert atmete sie auf als Naruto ihr signalisierte, dass alles wieder in Ordnung war. Als nächstes wandte sie sich ihrem anderen Teamkameraden zu. Stumm verharrte sie vor dem Uchiha, dessen Blick fest auf sie gerichtet war. Er hatte jeden ihrer Schritte beobachtet, sie keine Sekunde aus den Augen gelassen seit dem sie die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte. Sanftes grünes Licht erschien in ihrer Handfläche, spiegelte sich in den nachtschwarzen Augen des Shinobis wieder. Doch seine Hand umschloss ihr Handgelenk, lange bevor sie ihn auch nur berührte. „Ich will dir nur helfen.“ Genervt schloss sie ihre Augen, wusste genau was der Grund für dieses Verhalten war, wusste, dass er sie damit bestrafen wollte. Innerlich zählte sie bis zehn, gab sich und vor allem ihm die Chance noch einmal tief durch zu atmen. Er hatte keinerlei Recht auf sie sauer zu sein und sie würde sich nicht von him provozieren lassen. Die Situation blieb unverändert, auch als sie bei zehn angekommen war. Kopfschüttelnd entzog sie ihm ihre Hand, wandte sich von ihm ab. Ihr Geduldsfaden war zum Zerreißen gespannt und …  „Ich brauche deine Hilfe nicht.“ Nur am Rande nahm sie wahr, wie Naruto ein geschocktes „Kein Grund sich weh zu tun!“ herüber schrie. Sie hatte sich von ihm provozieren lassen, hatte sich umgedreht und ihm die Füße unter dem Boden weg gezogen. Die Ader an ihrer Schläfe pochte gefährlich, als sie sich über ihn schwang, die Hände auf seinen Schulter ihn am Boden hielten. „Dann hast du ja kein Problem damit, wenn ich da weiter mache wo Naruto aufgehört hat.“ Ihre Finger bohrten sich in eine Schnittwunde, die der Größe nach von einem Kunai stammen musste. Ihr Blick war mörderisch, entlockte ihm ein fast schon amüsiertes Lächeln, welches sie für einen Moment unaufmerksam werden ließ. Erschrocken schrie sie auf als ein Ruck durch ihren Körper ging und sie statt des Clan Erben auf ein Mal dem wolkenlosen Himmel entgegen blickte. Das Nächste was sie wahrnahm, war der Druck seiner Hand auf ihrem Hals. Nicht genug um ihr die Luft zu nehmen, doch genug um sie bewegungslos dort festzuhalten. Seine Kraft, seine Reflexe, noch immer war er ihr derart überlegen, ließ sie vor Wut die Hände zu Fäusten ballen. Leise, nur für sie bestimmt, verließen die Worte seine Lippen, während sein Atem an ihrem Ohr eine Gänsehaut auf ihrem Nacken hinterließ „Wenn er dich noch einmal berührt…“ Sein Daumen rieb über die empfindliche Haut an ihrem Hals, fuhr von einer zur anderen Seite, während er den Druck noch einmal verstärkte „…dann schneide ich ihm die Kehle durch.“    Er verschwand, ehe sie die Möglichkeit hatte auf seine Worte zu reagieren. Das Nächste was sie wahrnahm war Narutos Hand, welche vor ihren Augen erschien. Dankend nahm sie diese an, wich seinem fragenden Blick jedoch aus „Was war das denn Bitteschön?!“ Auch wenn er über die Jahre ihr bester Freund geworden war und sie ihm blind ihr Leben anvertrauen würde… es gab Dinge die sie besser für sich behielt. Denn auch ohne seinen enttäuschten Blick oder seine tadelnden Worte, wusste sie genau, dass sie mehr als nur einen Fehler begangen hatte. Sie musste nur ihre Augen schließen und sah sich Shikamaru wieder gegenüber, dessen Blick zwar fest und entschlossen auf ihr lag, aber nicht über die Zweifel und den Schmerz in seinem Inneren hinwegtäuschen konnten. Sie wusste, der Schmerz in ihrem Inneren, rührte nicht daher, dass seine Zweifel sie verletzten. Es war mehr ihre eigene Gewissheit, dass jeder seiner Zweifel, jeder seiner Schmerzen berechtigt war. Immerhin hatte sie sich dem Uchiha hingegeben ohne auch nur einen Gedanken an ihn zu verschwenden. Mehr als ein Mal hatte sie bereitwillig angenommen, was dieser ihr zu geben bereit war. In seiner Gegenwart verlor sie sich vollständig, nahm außer ihm und sich nichts mehr weiter wahr. So gerne sie es Shikamaru auch versprechen wollte, sie konnte es nicht. Sie konnte sich schlichtweg nicht gegen diese Anziehung wehren. Die Sehnsucht nach dem Clan Erben, welche sie bereits seit Jahren begleitete war nie ganz verschwunden und dieses verdammte Jutsu verband sie beide wie zwei Magnete, welche zusammengehörten, nicht mehr getrennt werden sollten. „Es ist schon spät.“ Lächelnd sah sie zu ihm auf, klopfte etwas Staub von seinem Shirt. Naruto würde sie zwar verstehen, doch er würde sie ebenso vor die Wahl stellen. Er würde ihren Schmerz verstehen und sie in den Arm nehmen. Er würde ihre Zweifel hören und ihr ihre Möglichkeiten zeigen. Er würde sie unterstützen, ihre Hand halten, hinter ihr stehen, egal für wen sie sich entscheiden würde. Doch am Ende… Am Ende würde er von ihr verlangen, dass sie eine Entscheidung traf. Sasuke oder Shikamaru. Denn auch wenn es sie verletzte, ihr Schmerz, gab ihr nicht das Recht, anderen das Gleiche anzutun. Obwohl sie sich dessen selbst nur zu genau bewusst war, war sie noch nicht bereit sich dieser Wahrheit zu stellen. „Hinata wartet bestimmt schon auf dich.“    Vielleicht hätte sie seine Einladung mit ihm und Hinata zu Abend zu essen nicht ablehnen sollen. Sicherlich wäre ein gemeinsames Abendessen mit ihren Freunden weitaus klüger gewesen als das was sie nun vorhatte. Es hätte sie abgelenkt, sie den Abend genießen lassen, ihr vor Augen geführt was sie sich so sehr wünschte… Sie wusste genau, sie würde keine Ruhe finden, bevor sie diese Sache nicht geklärt hatte. Sie machte sich nicht die Mühe zu klopfen oder sich auf irgendeine andere Art und Weise bemerkbar zu machen. Dunkelheit und Stille begrüßte sie, wurde nur durch das Rauschen von Wasser unterbrochen. Er musste unter der Dusche stehen. Ihr war es gleich, sie hatte Zeit. Ihre Schritte hallten an den leeren Wänden wieder. Nichts, aber auch gar nichts, ließ vermuten, dass hier tatsächlich jemand lebte. Es war als würde dieses Haus einen Spiegel seiner Seele darstellen. Leer und kalt. Sie stoppte. Das Rauschen der Dusche war verstummt.    Er stand hinter ihr, so nah, das seine Brust mit jedem Atemzug ihren Rücken streifte. Ein Tropfen Wasser landete auf ihrer Schulter, lief ihren bloßen Arm hinab, ließ sie zittern. Mit jedem Atemzug der verging, tauchte der Flur in immer dunklere Grautöne. Die Nacht zog ein und ließ sie beide in völliger Dunkelheit zurück. Seine Stimme war nur ein leises Grollen, verursachte eine unangenehme Gänsehaut auf ihrem Nacken. Die unbändige Wut, das Verlangen sie in ihre Schranken zu verweisen war noch immer unverkennbar aus seiner Stimme heraus zu hören „Was machst du hier, Sakura?“ Doch sie schwieg, war wie betäubt, als er den Abstand zwischen ihnen vollends schloss. Seine Hand legte sich erneut um ihren Hals, sein Daumen und Zeigefinger umschlossen ihr Kinn, zogen sie mit einem Ruck vollends an seine Brust. Sein Griff war fest, bestimmend. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, seiner fordernden Berührung nachgeben. Ihr Kopf lehnte an seiner Schulter. Nur das leuchtende Rot seiner Augen war noch zu erkennen. „Ich…“ Ihre Entschlossenheit wankte. Sie wollte ihm sagen, dass das aufhören musste, dass er sie gehen lassen sollte, dass das alles hier zu nichts führte außer Schmerz und Einsamkeit. Alles was sie heraus brachte war ein gebrochenes „Ich kann das nicht mehr.“ Es war ihm gleich. Sie konnte es in seinen Augen sehen. In seinem Blick stand das bloße Verlangen, das Verlangen nach Macht. Nach der Macht über sie. Und jedes Wort, jeder Blick, jede Berührung machte klar, dass er von diesem Ziel nicht abweichen würde. Die Erkenntnis kam schleichend, leise, unerwartet. Sie erinnerte sich an die Verhöre, an seine Gleichgültigkeit gegenüber jedem der ihm gegenüber stand - außer ihr. An sein eiskaltes Lächeln, als sie ihm sagte, dass nur noch sie an ihn glaubte - als würde er nicht mehr brauchen. Sie erinnerte sich an sein aufwallendes Chakra, an das Siegel welches er gebrochen hatte, seinen Blick unentwegt auf sie gerichtet. Meinetwegen. Den Kloß in ihrem Hals hinunterschluckend, weiteten sich ihre Augen. „Warum?“ Die Antwort blieb er ihr schuldig. Was machte schon diese eine offene Frage mehr noch aus. Es war doch nur eine von vielen. Sein freier Arm schlang sich um ihren Bauch als sie kraftlos an seiner Brust zusammensackte. Das Zischen seiner Schlange erinnerte ihn daran, dass er noch etwas zu tun hatte. Etwas wobei er die Rosahaarige nicht gebrauchen konnte.   Seine Schritte waren leise, fast lautlos. Wie ein Schatten bewegte er sich durch die Dunkelheit des Waldes. Der Himmel war wolkenverhangen. Nicht ein mal das Leuchten des Mondes schaffte es durch die dichte Wolkenschicht zu brechen. Rote Augen waren das einzige, was in der dunklen Nacht leuchtete. Unruhig wanderten seine Augen hin und her, suchten nach Auffälligkeiten, Abweichungen, Zeichen. Das Zischen seiner Schlangen hallte unheilvoll durch den Wald, vermischte sich mit dem Zirpen der Grillen und dem Quaken der Frösche. Alles schien vollkommen normal. Das Gefühl in seiner Brust sagte ihm allerdings etwas anderes, riet ihm weiter zu suchen bis er etwas fand. Er musste aufmerksam bleiben. Sein Gefühl täuschte ihn nicht, sein Gefühl täuschte ihn nie. Seine Zeit wurde knapp. Ungesehen passierte er die Dorfmauern, durchquerte die menschenleeren Straßen. Statt auf direkten Weg nach Hause, führte ihn sein Weg zurück zu der Wohnung seiner ehemaligen Teamkameradin. Er stoppte auf dem Dach gegenüber, betrachtete die mit Vorhängen bedeckten Fenster. Alles war dunkel. Seine Finger kribbelten. Sie war da wo sie sein sollte, sie war in Sicherheit und wohlauf. Dort wo er sie hingebracht hatte, bevor die Dorfgrenzen hinter sich gelassen hatte, ziellos durch Konohas Wälder gestreift war. Seine Haltung entspannte sich, nur um Sekunden später wieder zu versteifen. „Wenn du so weiter machst, könnte man dich noch für einen Stalker halten, Teme.“ Naruto lehnte an dem Kamin hinter ihm, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Der Ausdruck auf seinem Gesicht irgendwo zwischen belustig und verärgert. Unbewegt starrten sie einander an, hielten dem Blick des Anderen stand. Als würden sie einen unausgesprochenen Kampf ausfechten, den keiner von ihnen bereit war zu verlieren. Einen Kampf, der schon seit langer Zeit zwischen ihnen stand und noch immer kein Ende gefunden hatte, dessen Feuer immer wieder neues Futter fand. „Aber scheinbar bekommst du nur in Sakuras Gegenwart den Mund auf.“ Kopfschüttelnd sah er seinen ehemals besten Freund an. „Denkst du wirklich, so kommt sie zu dir zurück?“ Er hatte nicht vorgehabt einen Streit zu beginnen, doch der abschätzige Ausdruck auf dem Gesicht des Dunkelhaarigen, ließ seinen guten Willen ins Nichts verschwinden. Der Clan Erbe machte keinerlei Anstalten auf seine Stichelei einzugehen. Er wusste es besser. Die Gleichgültigkeit schürte die Wut in dem blonden Shinobi nur noch mehr. „Was zur Hölle treibst du hier?“ Seine Frage meinte so viel mehr. Mehr als warum er hier mitten in der Nacht nach seiner Teamkollegin sah. Mehr als warum er Nachts das Dorf verlies und wie ein streunender Hund nach Spuren suchte. Mit jedem Wort trat er näher, bis er den Kragen seines Gegenübers zu fassen bekam. Wo sie einander früher auf Augenhöhe begegneten, war der Blonde nun einen halben Kopf größer. Sie waren beide keine Kinder mehr. Sie waren beide stärker, unberechenbarer, skrupelloser. Ihr kleines Training am Mittag war nichts außer kindliches Geplänkel im Vergleich dessen zu dem sie eigentlich fähig waren… Dessen was folgen würden, wenn dieses Gespräch eskalieren würde. „Nichts, was dich etwas angehen würde, Dobe.“ So gut er auch in den letzten Jahren gelernt hatten den Kiyubi unter Kontrolle zu halten, konnte er das aufwallende Chakra in diesem Moment nicht unterdrücken. Naruto war sehr wohl bewusst, dass die Anbu hier auftauchen würde und ihn in ein verdammtes Holzversteckt sperren würden, sollte er sich nicht alsbald wieder beruhigen. Doch dieser eiskalte, gleichgültige Blick der ihm entgegen schlug, ließ die Wut ihm aufkochen wie ein loderndes Feuer „Es geht mich sehr wohl etwas an.“ Knurrend verstärkte er seinen Griff, ehe er den Dunkelhaarigen von sich stieß. „Immerhin bin ich derjenige der hinter dir die Scherben wieder aufräumt.“ Tief durchatmend, schloss er für einen Moment seine Augen, konzentrierte sich auf das Chakra in seinem Inneren bis es es sich wieder beruhigt hatte. „Geh nach Hause, Naruto.“ Überrascht hielt er inne, drehte sich um und fand sich seinem alten Sensei gegenüber. „Sasuke und ich müssen uns über sein unerlaubtes Verlassen des Dorfes unterhalten.“ Kakashis Blick hingegen war nur auf einen seiner ehemaligen Schüler gerichtet und ihm entging keineswegs der verbissene Ausdruck auf dessen Gesicht, der seinen Worten folgte. Scheinbar hatte er nicht erwartet, dass sein kleiner Ausflug so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Gut so. Er sollte ruhig merken, dass er nicht makellos war, dass er alleine nicht weiterkam. Unbändige Kraft alleine machte noch langen keinen guten Shinobi aus. Vor allem nicht, wenn er sich derart von seinen Gefühlen leiten ließ. Sie hatten lange genug den Weg des guten Zuredens versucht, hatten lang genug von Außen dagestanden und zugesehen. Kakashi war es gleich, dass Naruto noch immer an der selben stand, dass Sasuke ihm verbissen entgegen starrte „Vor wem versucht du sie zu beschützen?“   Wind kam auf, schob die Wolken weiter, hinter denen der Mond sich zu verstecken schien. Ein Mond, welcher in dieser Nacht in einem blutroten Schein erstrahlte. Ebenso wie die Augen des Uchihas.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)