Tantei Ken - Die Tote im Park von Hotepneith (Lord Inu Yasha ermittelt) ================================================================================ Kapitel 7: Gedankenspiele ------------------------- Kouga rief prompt zurück, als er das Foto per Mail bekommen hatte. „Was glaubst du eigentlich, was ich so untertags mache?“ „Na, ich hoffe mal für meinen Bruder zu arbeiten. Die Personalabteilung wird doch wohl feststellen können, ob sie diese zwei Dämonen führt oder nicht.“ „Keine Ahnung, das mit der EDV machen Menschen. Schon gut.“ „Und, arbeitet eigentlich auch ein Halbdämon für die NiKa?“ „Wie kommst du denn darauf? Keine Ahnung, aber ich werde mich erkundigen.“ Diese Bereitwilligkeit weckte in Inu Yasha den Verdacht, dass sein Halbbruder noch immer in Tokio, korrekter, der NiKa weilte, und einer Gewitterwolke mit Taifunwarnung immer ähnlicher wurde. Er sollte wirklich bald etwas herausfinden. Nun ja. Bis Kouga diese Informationen beschafft hatte, konnte er sich ebenso gut mal um seine eigene Firma kümmern.   Nach knapp zwei Stunden hatte er noch immer nichts von Kouga gehört und zog sich doch in seinen privaten Anbau zurück. Nachdenken war wohl angesagt. Irgendetwas lief da mit dem Kreis um die Schauspielerin. Sie kannte sowohl den Verlobten von Kenko, immerhin eines Mordopfers, als auch deren Begleiter. Vermutlich ganz harmlos, beide Männer aus ihrer netten Plauderrunde, aber trotzdem. Hm. Ein Halbdämon, hatte der Klatschreporter erwähnt, aber offenkundig nicht dessen Namen gewusst. Er griff zum Telefon. Zweimal musste er nachfragen, ehe er Shiori am Hörer hatte. „Guten Morgen. Sag mal, weißt du zufällig etwas über einen Halbdämonen in der Gruppe um Frau Tashima?“ „Ich nicht“, gab die halbe Fledermausdämonin zu. „Aber ich kann ja mal meinen Partner fragen, wenn er kommt. Menschen müssen schlafen,“ ergänzte sie etwas entschuldigend. „Er ist ja meist in dem menschlichen Teil und kennt die Gäste. Ich denke allerdings mir wäre doch aufgefallen, wenn einer meiner, unserer, Art, da wäre, Inu Yasha. So häufig kommen erwachsene Halbdämonen nun auch nicht vor. Und du weißt warum.“ „Ja, leider. Immerhin scheint es besser zu werden. Ja, frag ihn, und ruf mich dann zurück, danke.“ Shiori lächelte. „Für dich immer.“   „Interessante Leute, die da um die Schauspielerin schwirren.“ Kouga klang nicht so als habe er seinen Zuhörer gerade vier Stunden warten lassen. „Arbeiten die zwei Dämonen für die NiKa?“ „Zuerst einmal muss ich feststellen, dass die NiKa offenkundig zu gut bezahlt. Alles andere sind Manager, Geschäftsleute der Menschen, die ich zum Teil persönlich kenne. Und die Zwei ..“ Der Wolfsdämon schnalzte mit der Zunge. „Fangen wir mit dem da oben links an. Katzendämon namens Kuri. Er arbeitet offiziell für den Sicherheitsdienst, klingt wichtig, aber er ist Pförtner. Wie der in diesen Umkreis kommt ist mir rätselhaft. Der andere, ein Hundedämon, heißt Suzume.“ „Kouga, du bist unkorrekter als sonst. Du solltest sagen der Kerl nennt sich Suzume. die hundedämonischen Eltern will ich sehen, die ihr Kind Spatz nennen.“ „Du hast sein Foto. Er ist wirklich klein geraten. Jedenfalls arbeitet er in der Personalabteilung. Beide sind soweit unauffällig, unwichtige Mitarbeiter. Und was die in dieser Gruppe zu suchen hatten ist dann wohl dein Problem. Können die sich die Preise überhaupt leisten? Ich meine, Meiji- Palace?“ Für einen Moment war Inu Yasha erstaunt, aber dann fiel ihm ein, dass das Autogramm der Schauspielerin natürlich auch erwähnte für wen es war. „Und hat die NiKa auch einen halbdämonischen Angestellten?“ „Außer dir, nein.“ Was für ein dezenter Hinweis sich an die Arbeit zu machen. Inu Yasha legte wortlos auf. Zwei Dämonen, aber nur einfache Mitarbeiter? Alles andere, Menschen, waren dagegen eindeutig reich? Absicht, Irrtum? Was war da los? Und, wer war der Halbdämon, den Herr Tanaka erwähnt hatte? Es half nichts, er würde sich wohl mal mit der Schauspielerin unterhalten müssen. Problem war, dass die kaum ihre Nummer einfach so herausgegeben hatte. Vielleicht mal im Theater nachfragen, wer da ihr Manager oder wie man das nannte, war? Irgendjemand musste doch ihre Auftritte organisieren, Verträge und so. Und, wozu hatte er eine Firma? Er rief hinüber in sein Büro und ihm wurde versprochen, dass man sich darum kümmern wollte. Na schön. Da gleichzeitig Shiori anrief, wechselte er hinüber. „Ja?“ „Akiyama erinnert sich an keinen Halbdämon, also, an niemanden, der wie du die Ohren auf dem Kopf hätte, aber er meint, es sei ein Katzendämon und zwei Hundedämonen da gewesen, der eine habe die beiden anderen mitgebracht.“ „Auf dem Foto ist ein Hundedämon und ein Katzendämon.“ „Ja, aber er sagt, der zweite Hundedämon sei nicht im Anzug gekommen, sondern in der alten Tracht, du weißt schon. Anscheinend arbeitet er direkt für einen Fürsten.“ Die bestanden ja allesamt darauf. Und, wenn das ein Hundedämon war, bestand auch eine große Chance, dass der Unbekannte für Sesshoumaru arbeitete. Moment. „Shiori, Kenko saß doch mit eine Hundedämon am Tisch und Aimi Tashima ging zu ihm. War der das?“ Sie redete offenkundig mit ihre Partner, ehe sie sich wieder meldete. „Das können wir so schlecht sagen. Aber jedenfalls trugen beide die alte Kleidung und zwar in rot und weiß. Und beide waren Hundedämonen.“ „Danke,“ kam automatisch, als er auflegte. Das wurde ja immer besser. Zwei einfache Leute aus der NiKa, die von einem anderen in diesen exklusiven Kreis gebracht wurden? Von einem Hundedämon, der offensichtlich dem Heer des Westens angehörte? Warum? Und, wer war der Halbdämon, den der Journalist erwähnt hatte? Hatte die Schauspielerin genug von Menschen und wollte sich ein Umfeld aus Dämonen zusammenstellen? Um anzugeben?   Erneut klingelte sein Telefon. Sein Büro. „Ja?“ „Lord Inu Yasha, Frau Tashima wird von einer RPManagement vertreten. Ich rief an und meinte, Sie wollten sie sprechen. Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht vorgegriffen.“ „Haben Sie. Weiter.“ „Frau Tashima ist seit gestern spontan verreist, das Management und das Theater sind alles andere als glücklich, aber anscheinend willens es ihr nachzusehen, da sie erklärte, sie wolle mit ihrem Ehemann verreisen. Niemand hatte wohl etwas von einer Heirat gewusst.“ „Und wohin ist sie?“ „Das wusste das Management nicht, versprach jedoch es ihr anzurichten, dass Sie mit ihr reden wollen. Zum Glück wussten sie, dass Sie Berater der Polizei sind. Sie hatte jedenfalls gesagt, sie sei auch telefonisch nicht zu erreichen.“ „Die dritte Leiche?“ murrte Inu Yasha. Das gab es doch fast nicht. Das war schon kein Netz mehr, eher ein Wollknäuel! „Noch etwas?“ „Nichts von Bedeutung, denke ich, aber der Manager meinte, naja, sie wollte sich wohl richtig verwöhnen lassen und vielleicht diesen Zirkus aufgeben.“ Womit der vermutlich diese Gesprächsrunden meinte. Hatte sich einer der Männer daraus doch mehr für sie interessiert als es den Anschein hatte? Aber – wer war der Dämon, der mit Kenko an einem Tisch gesessen hatte? Was spielte dieser Zwischenfall für eine Rolle? Er musste eine spielen, denn das war so ziemlich das letzte, was Haohiro, der tote Ermittler, ja berichten konnte. Danach war er seinem Mörder begegnet. Einem Profi, laut den Gerichtsmedizinern, sowohl bei Kenko als auch bei ihm. Ein Hundedämon, ja, aber die waren alle irgendwie trainiert. Nun gut, Kenko vielleicht nicht. Da sei es mehr Leidenschaft gewesen, hatte doch Professor Mine gesagt, zumindest, wenn man von einem menschlichen Mörder ausging. Nein. Nochmal in aller Ruhe nur die Fakten betrachten. Und das Rätsel um den Halbdämon lösen. Das konnte nur dieser Herr Tanaka, der das Thema überhaupt aufgebracht hatte. So rief er den an. Der Anruf ging ins Leere, aber immerhin rief der Journalist nach zwanzig Minuten zurück. „Sie wollten mit mir reden?“ „Ja, eine Frage. Sie erwähnten doch etwas von einem Halbdämon in der Gruppe um Frau Tashima. Außer Ihnen weiß keiner etwas davon.“ „Wie soll ich das nennen, ich möchte Sie ja nicht beleidigen.....“ „Reden Sie schon.“ „Soweit ich hörte, es ist natürlich nur Gerede, war eben ein Halbdämon dabei. Aber, warten Sie bitte kurz....“ Herr Tanaka schien in Papier zu suchen. „Ich habe hier nur den Vermerk, dass mir von einem Halbdämon erzählt wurde, der offenbar direkt im Schloss des Westens arbeitet, jedenfalls immer in diesen Farben auftaucht. Hilft Ihnen das weiter?“ „Danke. Und das muss ich mir jetzt erst einmal überlegen.“ Hatte sich Shiori so getäuscht und einen Halbdämon für einen vollblütigen gehalten? Nun, warum nicht. Er selbst war der einzige Halbdämon mit Hundeblut, den sie kannte – und wenn der andere nicht seine spitzen Ohren auf dem Kopf trug, sondern äußerlich eher wie ein … wie ein Hundedämon aussah. Ein Hundedämon, der im Schloss des Westens arbeitet. Den Kenko kennt, da sie dort auch schon lebte und erst nach Gründung der NiKa nach Tokio kam, dem sie folglich vertraute, arbeiteten sie doch beide für den Fürsten. Und, den natürlich auch der Sicherheitschef des Westens kannte, aus eben diesen Gründen, dem er vertraute und, wenn der ihm etwas erzählen wollte, auch nachts zu dem Hafenbecken folgte. Und auch Kenko würde ihm wohl, je nach Rang, genug vertrauen, um sich mit dem Geld des Fürsten auf Abwege zu begeben – wenn der andere angab auf Sesshoumarus Befehl zu handeln. Oh man. Und ein ranghoher Hundedämon aus dem Westen hatte natürlich auch Zutritt zur Geschäftsleitung und damit die Gelegenheit Kenkos Kalender zu nehmen. Er drückte eine Kurzwahltaste. „Spar dir den Atem, beantworte mir eine Frage und ich komme zu dir um den Fall aufzulösen. Beschäftigst du in deinem Heer zufällig einen Halbdämon?“ Sein älterer Halbbruder musste nicht überlegen. „Du verdächtigst deinesgleichen? Ein Hauptmann. Daigoku.“ „So viele Hauptleute hast du nun auch wieder nicht. Ich komme zu dir. Und es wäre für dein Geld nützlich herauszufinden, wohin sich der gute Daigoku gerade in die Flitterwochen aufgemacht hat.“ Die Brüder legten gleichzeitig auf.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)