Inu Yasha no yomi von Hotepneith (Inu Yasha in der Unterwelt) ================================================================================ Kapitel 7: Rat des Schamanen ---------------------------- This is the way we want it to be This is the way the honest will see This is the way of the warrior   Hammerfall: The way of the warrior     Als Inu Yasha, die Zwillingsschwerter im Gürtel, das private Arbeitszimmer verließ ignorierte er den Diener vor der Tür ebenso wie den Krieger, der dort stand. Er betrachtete stattdessen zum ersten Mal bewusst direkt die Vorhalle, oder eher, eigentliche Haupthalle des Schlosses – und die sichtlich pflichtbewusst hin und her gehenden Beamten und Krieger. Jeder wusste offensichtlich genau, was er zu tun hatte, wo und wann. Es war geschäftig, aber keine Hast. Das dort rechts neben ihm musste dann folglich die Audienzhalle sein, vermutlich mit einem weiteren Vorraum zum Warten. Und da war auch wieder der große Ausgang in den Hof, das Portal stand nun offen und zeigte ebenso wie die Säulen Holzschnitzereien. Und, erkannte er dann, Kyoichi kam erneut auf ihn zu, so eilig, wie es einem Haushofmeister möglich war, ohne den Anschein von Hektik zu vermitteln. Was war denn jetzt schon wieder los? Dass etwas passiert war, war klar, denn der Hundeyōkai steuerte direkt auf ihn zu. Das Leben als Fürst schien noch anstrengender und lästiger zu sein als er schon vermutet hatte. Nein, danke. Da sollte wirklich nii-san wieder übernehmen. Mit einer Verneigung meldete der Haushofmeister: „Ein Bote, oyakata-sama, bittet um Gehör.“ Der Hanyō verbot sich sein unwillkürliches Aufjaulen. „Lass mich raten: von Fürst Daichi?“ Dem Blick Kyoichis nach zu urteilen hatte er ins Schwarze getroffen. „Na schön. Gib ihm zu trinken oder sonst etwas und bringe ihn in zehn Minuten in die Audienzhalle. Und ein Diener soll mir zeigen, wohin.“ „Ja, oyakata-sama. Wünscht Ihr die Berater dabei?“ „Ja.“ Das war wohl protokollgerecht notwendig, sonst hätte der scheinbar perfekte Haushofmeister nicht gefragt. Zögernd erkundigte sich dieser: „Auch die Inu no Kami?“ Das war also keine Pflicht. „Nein.“ Wie sähe das denn aus? Als ob er einen Babysitter brauche? Überdies hatte sie ihm ja schon die meisten, oder hoffentlich alle, Informationen geliefert. „Weiß er, dass ich da bin?“ „Ich sagte ihm, dass Ihr momentan der Regent seid. Mehr erschien mir nicht notwendig.“ Und, das hatte er wirklich dem nominellen Fürsten überlassen wollen. Dem Herrn vorzugreifen war nicht nur manchmal überaus dumm. „Gut. Dann geh den Kerl holen.“ Zufrieden sah der Hanyō, wie der Haushofmeister noch kurz winkte und ein Diener mit einer Verneigung zu ihm trat. Naja, Bruderherz hatte hier anscheinend gute Arbeit geleistet. So eine strikte Rangordnung bot schon Vorteile – wenn man an der Spitze der Kette stand. „In die Audienzhalle,“ befahl er nur. Na schön, das jetzt noch und dann ab zu dieser Schamanentour, die Jaken empfohlen hatte. Hoffentlich bekam er da irgendwelche sinnvollen Informationen zum Thema Unterwelt oder Wiederbelebung. Das war eigentlich für ihn wichtiger als so einen Boten zu empfangen. Aber natürlich wäre es auch unglaublich peinlich, würde die Wiederbelebung Sesshōmarus klappen und der ihm später, wenn sie zu zweit im yomi saßen, bis zum Weltende zu Recht vorhalten können, dass er alles vermasselt hatte. Also sollte er mal hier den Herrn des Hauses spielen. Mit gewissem Zögern setzte er sich auf den Hocker, der auf dem Podest am Ende der prachtvollen Halle stand, und packte Tessaiga und Tenseiga samt den Scheiden in den Schwertständer. Der zeigte ebenso wie im Arbeitszimmer an, dass Bruderherz anscheinend beide Schwerter immer bei sich hatte. Vernünftig, wenn man bedachte, was die waren. Und umso rätselhafter, warum der Hundeidiot Tenseiga nicht mitgenommen hatte. Der Raum hier war eindeutig zur Repräsentation gedacht, viel prunkvoller als das nüchterne Arbeitszimmer. Wortlos kamen da ja auch die Ratgeber heran, Myōga und Jaken zuerst, dann Mamoru, und setzten sich rechts und links von ihm, unterhalb des Podestes, offenkundig auf angestammte Plätze. Hier war anscheinend wirklich alles genau vorausbestimmt. Lästig irgendwie. Und so gar nicht seins. Da brachte ja Kyoichi den Boten, einen Wolfsyōkai, wie er schätzte. Der war natürlich unbewaffnet. Beide verneigten sich an der Tür, die von zwei Kriegern in der Kleidung des Westheeres hinter ihnen zu geschoben wurde, die sich wachsam daneben postierten. Der Haushofmeister verneigte sich ebenso wie der Bote. „Nachricht von Fürst Daichi Okami,“ meldete Kyoichi, ehe er den Neuankömmling stehenließ und sich auf seinen eigenen Platz begab. „Komm näher,“ sagte Inu Yasha, ahnungslos, wie man solche Boten begrüßte, aber bemüht weder Halbbruder noch dessen Fürstentum zu blamieren, geschweige denn sich selbst. „Welche Nachricht sendet Fürst Daichi?“ Der Wolf verbeugte sich nochmals, ehe er der Anweisung gehorchte um sich dann auf den Boden zu knien und vor zu neigen. Er diente einem strengen Herrn und so zeigte er seine Verwunderung nicht, dass der Fürst des Westens nicht hier war, sondern ein Regent. Nun ja, der Haushofmeister hatte eilig hinzugefügt, es handele sich um den Halbbruder des Fürsten. Das erschien natürlich auch als Möglichkeit, zumal, falls der Jüngere seine Loyalität bereits demonstriert hatte. „Fürst Daichi beehrt sich dem Herrn des Westens anzuzeigen, dass er mit der Braut und deren Ausstattung sich bereits aufgemacht hat.“ Für die Fürstentochter würde sich natürlich der Druck erhöhen einen Sohn zur Welt zu bringen, wenn der Fürst des Westens bereits einen erwachsenen Erben hatte, wollte sie ihre eigene Stellung sichern. Auch das noch, dachte Inu Yasha. Musste denn alles schief gehen? Und jetzt? Sein Bedürfnis zu heiraten belief sich gegen Null, solange die Braut nicht Kagome hieß. „Wann wird der Tross voraussichtlich hier eintreffen?“ „In sieben Tagen.“ Immerhin etwas. Das war schließlich seine eigene Frist, in der das mit der Unterwelt besser funktionieren sollte. Moment. „Das erscheint mir lange.“ „Die Mitgift wurde auf Esel geladen, oyakata-sama, Tiere. Sie benötigen Futter und Wasser.“ Und natürlich hatte kein Yōkai sich dazu bereit erklärt Träger zu spielen, klar. „Noch etwas?“ „Nun, mein Herr ging davon aus, dass sich der edle Fürst hier befindet...“ „Ich richte es ihm aus, weiter.“ „Er lässt anfragen, ob die Gaben des Bräutigams möglicherweise bereits hier liegen und so die Esel sie gleich mit zurück nehmen können.“ Inu Yasha unterdrückte sein „Keh!“ Der gute Daichi schien ein wenig zu geschäftstüchtig zu sein. Aber der unwillige Regent hatte gewisses Vertrauen in die Organisationsfähigkeiten seines Bruders in den letzten Stunden sammeln können. „Soweit ich weiß, ja. - Dann richte Fürst Daichi Okami aus, dass ich unverzüglich mich selbst auf den Weg machen werde, um den Fürsten zu suchen, damit er pünktlich zum Empfang hier sein kann. - Falls nicht, so bin ich sicher, dass die Fürstenmutter eine sehr freundliche Gastgeberin ist.“ So, das war doch hoffentlich höflich und jedenfalls nicht gelogen, denn ein Wolf würde doch bestimmt merken, wenn er schwindelte. Der Bote neigte sich erneut, wusste jedoch dass er nicht weiter ungefragt reden durfte. Falls ihn der Regent und Bruder des Herrn des Westens in Ketten zu Fürst Daichi zurückschickte und einen höflicheren Boten verlangte, wäre das dessen Recht – und sein eigener Tod. Konnte denn hier keiner vernünftig reden? Oder was war noch? Dieses Hofprotokoll konnte einen ja in den Wahnsinn treiben! Inu Yasha machte unwillkürlich eine ärgerliche Handbewegung, die der Wolf nur aus den Augenwinkeln sehen konnte, aber als Erlaubnis zum Reden nahm. „Darf ich fragen, wohin der edle Fürst Sesshōmaru reiste?“ Für den Fall, dass es Probleme mit Vasallen oder Drachen gab? Daichi war wirklich zu beobachten. Und er selbst wollte dieses Amt mitsamt allen dämlichen Verpflichtungen an den Nagel hängen! Wirklich, lieber in die Unterwelt als das hier. Aber schön höfisch bleiben, Man wollte sich und nii-san ja nicht Schande machen. „Das geht dich zwar nichts an, aber um Fürst Daichi zu beruhigen: mein großer Bruder ist auf einer Art Weiterbildungsreise.“ Hätte er etwa jetzt noch „verehrter älterer Bruder“ sagen sollen? Nicht wirklich. Dieser Riesenhundeidiot hatte sich schlicht vom Acker gemacht und ihm den Stress überlassen! Der Bote senkte lieber den Kopf. Weiterbildung konnte viel heißen, aber, wenn er von seinem Herrn ausging, so zog sich auch Daichi Okami manchmal zurück um in stundenlangen Meditationen abseits aller anderen sein Yōki und seinen Geist zu stärken. Natürlich hinterließ er da auch keine Adresse, denn das machte man am Besten allein. Fürst Sesshōmaru hatte offenkundig nur seinem Bruder Hinweise hinterlassen, sicheres Zeichen, dass er ihm vertraute. „Wenn du keinen weiteren Auftrag hast, geh.“ Er hatte nur sieben Tage für seinen Plan Sesshōmaru aus der Unterwelt zu holen, und trotz seines gewöhnlichen Optimismus schien es Inu Yasha als ob die Zeit knapp bemessen wurde. Hoffentlich war das jetzt alles passend gelaufen. Hanyō wollte sich ja nicht unbedingt als den idiotischen kleinen Bruder beweisen. „Myōga, Jaken, an die Arbeit.“   Inu Yasha fand es ein wenig eigen auf Ah-Un zu fliegen. Er war früher durchaus schon geflogen, und sei es auf Tanuki, aber da hatte nie zuvor ein Kappa die Zügel gehalten und war vor ihm gesessen, noch der Flohopa auf der Schulter. Geschweige denn, dass er ausgerechnet zur Rettung seines Halbbruders aufgebrochen wäre. Tenseiga schien sich jedenfalls zu freuen und Tessaiga auch, dass sie eng nebeneinander in seinem Gürtel steckten. Wenigstens wer. Jaken lenkte den Drachen schnurgerade nach Osten und irgendwann erkannte Inu Yasha auch die Gegend. „Wir fliegen nach Musashino?“ erkundigte er sich perplex, ehe er ein wenig ärgerlich über sich selbst erkannte, dass das der Kappa ja gesagt hatte. „Äh, ja, oyakata-sama.“ Lieber höflich bleiben, Jaken entsann sich durchaus einiger Beulen auf seinem Kopf, die ihm das ungestüme Halbblut verpasst hatte – und der war bedauerlicherweise gerade amtierender Fürst des Westens. Falls der ihm den Kopf abschlug würde kein Hund auch nur nachfragen warum. „Das ist zufällig auch die Gegend in der ich früher lebte und unser Schamane auch. Den muss ich zum Weg zu dem See der Schwelle fragen. Da war ich selbst ja noch nie.“ „Mach.“ Das war ein sehr knurriger Befehl, aber Inu Yasha wollte wirklich weder damit Zeit verschwenden Fürst zu sein als auch länger als notwendig mit dieser Begleitung reisen. Und da lauerte auch noch dieser dämliche Brauttross.   So landete Ah-Un auf einer feuchten Wiese und die drei Reiter stiegen ab, Myōga noch immer auf der Schulter des jungen Herrn. Jaken blickte sich suchend und sichtlich nervös um. „Weißt du nicht mehr, wo der wohnt?“ erkundigte sich der Hanyō prompt. „Doch, schon, natürlich. Ich weiß nur nicht, ob hier noch er lebt oder sein Nachfolger. Wenn Ihr auf mich warten würdet... äh, nichts gegen Euch oder Myōga,“ beteuerte der fürstliche Berater eilig, da schon wieder eine Hand zur Faust geballt wurde. War der aufbrausend! „Das ist nur... für unseren Stamm... heiliges Gebiet. Da sollte kein Fremder hin.“ Inu Yasha entdeckte einen nahe gelegenen Baum auf einer Art Hügel, der immerhin trockenen Boden versprach. „Na schön. Ich warte da auf dich. He, Onkelchen, komm.“ Er drehte ab und überließ es dem seufzenden Jaken sich zu recken und Ah-Uns beiden Köpfen die Maulkörbe abzunehmen um weiden zu können. Eines der wenigen Male, an dem der Kappa Rin wirklich vermisste. Sie hatte den zweiköpfigen Drachen doch immer sehr zufrieden gestellt.   Myōga hüpfte auf das Knie seines jungen Herrn als der sich verhältnismäßig unelegant am Baum niederließ, ein Bein aufgestellt, nicht so höfisch kniend. Aber der Flohgeist hatte lange genug einer kriegerischen Familie gedient, um nicht zu wissen, dass man so schneller auf den Beinen und damit verteidigungsbereit war. „Ihr habt Fragen?“ „Klar, aber vermutlich keine, die du beantworten kannst.“ „Ihr seid fest entschlossen in die Unterwelt, das yomi, zu gehen, um zu versuchen Sesshōmaru-sama zurück zu bringen?“ Da der Blick nur bedeuten konnte: habe ich gesagt, ruderte der Floh mit allen vier Armen. „Ja, aber … ich denke, Ihr kennt das Risiko?“ Er seufzte. „Inu Yasha-sama, ich hänge an Euch, das wisst Ihr. Und...“ Nur ein Rückwärtssatz rettete ihn davor zwischen zwei Fingern eingefangen und gedrückt zu werden. Ach herrje, war der gereizt! „Ich würde Euch ja gerne Informationen zukommen lassen,“ versuchte er es tapfer erneut und kam vorsichtig näher. „Ihr müsst nur sagen, wozu.“ Das glaubte ihm der Hanyō sogar und guckte nachsichtiger. „Myōga, du warst nie in der Unterwelt, du hast keine Ahnung wie man dahin kommt, geschweige denn wer diese Sorano ist... Die Geschichte von Tenseiga und Tessaiga kenne ich, die hat Shishinki und dann ja endlich auch mal der alte Schwertbieger ausgepackt. Was also willst du Neues sagen?“ Der Flohgeist beschloss, dass das Risiko geringer wurde und sprang wieder auf das Knie. „Wenn Ihr mich fragt...? Ihr solltet behutsam sein, falls Sorano es noch gibt, falls sie bereit ist für euch in das Takamahara zu gehen oder mit einem der dort lebenden Göttern zu reden... Nein, Inu Yasha-sama, das sind keine der Kami, der irdischen Kami, denen Ihr schon begegnet seid. Das ist eine ganz andere Klasse, ein gewaltiger Unterschied. So ähnlich wie... wie zwischen Sesshōmaru-sama und einem Wurmyōkai! Bedenkt das. Nur dann könntet Ihr, vielleicht, Auskunft bekommen. Die drei Welten Takamahara, die Gefilde des Hohen Himmels, Ashihara no naka tsukuni, das Mittelland des Schilfgefildes, also, diese Welt hier, und eben Yomi no kuni, die Unterwelt, sind gewöhnlich bis auf wenige Brücken strikt voneinander getrennt und niemand mischt sich ohne Grund dazwischen ein.“ Ohne sehr guten Grund. „Das ist das mit den drei Welten, drei Schwertern, was Tōtōsai erwähnte? Tenseiga für oben, Tessaiga für die Welt der Lebenden und So´unga für die Unterwelt?“ „Ja, genau.“ Myōga hütete sich aus langer Erfahrung seine Begeisterung zu zeigen, dass dieser widerspenstige Schüler mal aufgepasst hatte. „Ich meine, Ihr tragt momentan zwei der Drei und hattet das dritte auch bereits in der Hand, das mag für Euch sprechen. Aber, wer weiß das schon? Seid eben vorsichtig, als ob Ihr im Winter einen zugefrorenen Fuß überqueren wollt.“ Inu Yasha seufzte. „Myōga, da spring ich mit einem Satz drüber, aber ich weiß, was du meinst. Erst denken, dann reden? Du weißt, dass mir das gar nicht liegt.“ „Oh, viel besser als früher, zu den Zeiten, als Ihr wahrlich noch ein Jüngling wart, ehe Ihr Kagome-sama kennenlerntet....“ Kagome. Ob er sie da in der Unterwelt sehen könnte? Sie sogar mitnehmen könnte? Aber das war vermutlich Utopie. Es wäre erstaunlich genug, das gab er ja zu, wenn er auch nur Punkt eins seines Planes durchführen könnte, den älteren Bruder, nii-san, wieder zu beleben. Naja, nüchtern betrachtet war die ganze Idee ziemlich verrückt, aber andererseits – noch vor zwei Tagen hatte er sich in einen Vulkan stürzen wollen, warum nicht Selbstmord mit Nebeneffekt? Stiefmütterchen konnte sich zurückziehen, Kori, Mamoru oder auch Daichi bekamen das Fürstentum nicht in die gierigen Pfoten, von gewissen Drachen ganz zu schweigen.   Jaken war erschüttert. Bereits aus der Luft hatte er wahrnehmen können, dass die Hütten aus Grassoden und Schilf des Dorfes nicht mehr standen. Jetzt ging er hindurch. Hier lebte schon seit langen Jahren kein Kappa mehr. Erst mühsam fand er soweit zur Ruhe, weil er sich entsann, dass vermutlich auch sein Stamm nach der Gründung der Youkaifürstentümer in diesem Fall nach Osten, in das Gebiet des Wolfsherrn gezogen war. Und, dass er noch immer die Magie des uralten Bannes spüren konnte. Umso erleichterter war er, als er die Hütte des Schamanen noch in bestem Zustand unten am Stamm entdeckte. „Ruri-sama?“ Tatsächlich tauchte ein, Jaken seht ähnlich sehender, Kappa aus der Hütte auf, allerdings in einem langen, schwarzen Kimono gehüllt, den kahlen Kopf unbedeckt. „Jaken-sama?“ Er schien überrascht und erfreut zu gleich als er die Hand der Gastes ergriff, gegen alle Regeln, als ob er sich versichern müsste, dass es sich um keine Erscheinung handelte. „Ihr lebt noch! - Ich hoffe, Euch führt nichts Arges her?“ Jaken bekannte: „Ich war erschrocken als ich das Dorf sah, aber der Stamm zog wohl nach Osten?“ „Ja. Mein Schüler auch. Ich wache hier über die Magie und er kommt ab und an her um sie teilweise mitzunehmen. Nun ja. Jaken-sama. Ihr kennt die Regeln. Bis zu meinem Tod bleibe ich hier. Da ich nicht vermute, dass Ihr umsonst kamt – kann ich Euch helfen?“ „Es geht um Sorano. Mein Herr, mein derzeitiger Herr, möchte Auskunft von ihr.“ „Ich erinnere mich gut, dass Ihr diesem jungen Youkai folgtet....“ „Er ist tot. Und er ist, war, der Fürst des Westens. Nun will sein Halbbruder Sorano nach einem Weg in die Unterwelt fragen...“ Der Fürst des Westens und damit einer der drei mächtigsten Youkai. Nun ja, Jaken-sama hatte sich wohl nicht in seinem Gebieter getäuscht. Allerdings… „Das ist.... abenteuerlustig. Oder verzweifelt.“ Dazu gab es nur einen passenden Kommentar. „Wenn er sich für Sesshōmaru-sama opfern will, soll es mir recht sein, werter Ruri. Nur, lebt Sorano noch?“ „Naja. Für heute kann ich es Euch nicht sagen. Aber Ihr wisst, dass sich die Geister von Schamanen in Zwischenwelten bewegen. Vor ungefähr einem Jahr hatte ich so mit ihr noch Kontakt.“ Der Kappaschamane zuckte die Schultern. „Mehr kann ich nicht sagen.“ Schön, Ruri log sicher nicht. Also die nächste praktische Frage. „Wo liegt der mizuumi no shikii?“ „Da muss ich auf meinen Karten nachsehen. Der See der Schwelle, ich war da noch nie. Und, natürlich solltet Ihr Eurem neuen Herrn sagen, gleich zu was er bereit wäre – Sorano antwortet nicht jedem und schon gar nicht, wenn sie dafür in das himmlische Reich soll.“ „Das weiß er vermutlich.“ Jaken war nicht bereit die Hoffnung aufzugeben, dass man Inu Yasha gegen Sesshōmaru eintauschen könnte. „Aber er will sie eben fragen.“ „Ich suche die Karte, Jaken-sama.“ Der Schamane drehte sich um und verschwand in seiner Hütte. Der ehemalige König wartete geduldig. Er wusste, dass Ruri das Bestmögliche tat um ihm zu helfen. Als jedoch sein Gastgeber ohne Karte in der Hand zurückkehrte, seufzte er unwillkürlich. Ohne jede Information zu Inu Yasha zu gehen überließ er gern anderen. Das Halbblut war nicht nur stark, sondern auch mehr als impulsiv und daran hatte sich offensichtlich kaum etwas im Laufe der Jahrzehnte geändert. Ruri nickte. „Ich fand es, aber in keiner Karte. - Wo auch immer Euer neuer Herr wartet – geht nach Norden. Dort werdet ihr auf einige Berge treffen, Vulkane. Auf einem liegt der mizuumi no shikii. Man erkenne ihn daran, dass er kreisrund ist.“ „Ein Vulkansee im Norden? Wie weit ist es dahin?“ „Drei Wochen.“ Jaken wurde kalt. „Drei Wochen?“ „Oh, natürlich, vergebt. Drei Wochen, die ich laufen würde. Euer Herr ist sicher auch ein Hund und wohl schneller.“ „Äh, wir fliegen auf einem Drachen.“ Aber der ehemalige Kappakönig war gerade sehr erleichtert. Drei Kappawochen zu Fuß waren mit Ah-Un in wenigen Stunden zu erreichen. „Der See ist kreisrund. Und, wie findet man Sorano?“ „Das weiß ich nicht, aber da sie dort lebt, vermute ich, dass man sie irgendwie wahrnehmen kann. Zumindest, wenn man über Eure Magie verfügt, Jaken-sama.“ Ja, fragte sich nur, ob der Bastard ihm das auch zutrauen oder ihm gar zuhören würde. Nun gut. „Danke, Ruri-sama. Ich wünsche dir ein ruhiges Leben.“ „Danke.“ Und, es würde mir Sicherheit ruhiger sein als das des ehemaligen Königs, dachte der kleine Schamane.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)