Die Kinder von Captain Waylon von Mondpiratin (Die Geschichte von Sabrina und Berthold) ================================================================================ Kapitel 3: Die Kluft zwischen "Arm" und "Reich" ----------------------------------------------- „Sabrina, du musst endlich aufhören mit deinen lächerlichen Kindereien. Es ist gefährlich und du wirst bald 18 Jahre alt. Du musst dich endlich verhalten, wie eine erwachsene Frau.“ Richard Stuart hatte sich mit verschränkten Armen vor der Brust aufgebaut direkt vor seiner Ziehtochter. Das tat er immer dann, wenn er sie maßregelte. Sabrina kannte diese Haltung von ihrem Vater, die undurchdringbare Kälte und Strenge, wie eine eiserne Mauer. Nichts brachte diese Mauer zum Einstürzen, deswegen vermied sie es normalerweise seine Wut auf sich zu ziehen.   Es war der nächste Tag nach dem großen Aufruhr. Eigentlich war Sabrina direkt mit Ava nach Berthold schauen gegangen. Nun war sie zurück, um sich mit einigen Schillingen auf dem Weg zur Apotheke zu machen. Doch sie wurde von ihrem Vater abgefangen, da ihr Verschwinden nicht unbemerkt geblieben war. Mit hängendem Kopf stand sie an der Eingangstür und hörte sich die Standpauke ihres Vaters an. Am besten, sie leistete keine Widerworte, sonst würde sich seine Wut nur ins unermessliche steigern. Nur das Problem war, dass in ihrem Inneren in diesem Moment pures Chaos war. „Deine Mutter ist gestern fast umgekommen vor Sorge“, wetterte Richard weiter und ging vor ihr auf und ab. „Das muss endlich ein Ende haben. Deine Ausflüge in die Wildnis, das Klettern auf Bäumen und jetzt rennt auch noch ein Mörder frei herum, der auf der Suche nach dir ist. Du benimmst dich wie ein-„ „Pirat?“, entkam es Sabrina leise. Der Blick ihres Vaters wurde finster. Er hatte es genau gehört und blieb stehen. Seine Augen funkelten. Die Ruhe vor dem Sturm. „Sabrina, du begibst dich gerade auf ganz dünnes Eis“, kam es leise, beinahe bedrohlich von ihm. „Aber das ist doch, was alle von mir denken“, platzte es aus ihr heraus. „Die Mütter verbieten ihren Kindern, mit mir zu spielen, auf der Straße bekomme ich abfällige Blicke, die anderen Mädchen spotten über mich. Sie werden mich nie als Menschen sehen, für die anderen bin ich nur jemand, der in Ungnade gefallen ist. Jemand, mit dem niemand etwas zutun haben will. Es ist viel schlimmer, als zu sterben. Du weißt nicht, wie sich das anfühlt.“ Sabrina konnte nicht mehr an sich halten, die angestauten Emotionen preschten herunter wie ein unbändiger Wasserfall. Ihr Körper zitterte vor Nervosität, Wut und vielen anderen ihr unbekannten Gefühlen. Richard, selbst überrascht über den Ausbruch seiner Tochter, ging tatsächlich ein Schritt zurück. Doch seine Haltung war immer noch aufrecht. Abwehrend hob er die Hände, um Sabrina zu besänftigen. „Ich weiß, dass du eine schwere Zeit hattest, aber-„ „Jetzt komm mir nicht wieder mit ‚später lachen wir alle darüber‘. Das ist überhaupt nicht lustig. Und überhaupt, glaubst du wirklich dass es ein später geben wird? Ich denke nämlich nicht. Ich denke, dass ich mir eine Kugel gebe, wenn ich mein ganzes Leben lang hier in Port Royal verbringen muss unter diesen Leuten, die meinen, ein Leben vor dem Gesetz bewerten zu können. Die nur danach lechzen, den nächsten am Galgen baumeln zu sehen, weil ihr eigenes Leben so armselig und ächzend ist und das Leid anderer für sie pure Unterhaltung ist.“ Sabrina war so wütend, so unglaublich wütend. Sie liebte ihre Eltern, und sie mochte auch Port Royal. Aber sie war nur geduldet. Sie war keiner von den Menschen hier und würde auch nie wirklich zu ihnen gehören. So oft führten sie diese Gespräche und nichts kam dabei rum außer dass ihre Mutter weinte und ihr Vater schimpfte. Es hieß immer, später würde alles besser werden. Es hieß: Sabrina, stell dich nicht so an! Sabrina, benimm dich wie ein Mädchen in deinem Alter! Sabrina, sei doch einfach mal vernünftig und normal! So oft versuchte sie sich, anzupassen. So oft scheiterten alle Bemühungen. Manchmal fragte sie sich, warum sie überhaupt existierte. Mit ihrem Ausbruch hatte Richard nicht gerechnet, Sabrina widersprach nie. Und vor allem nicht in dieser Wut. „Würdest du Gibbs jetzt seine Bestellung bringen?“, lenkte Richard daher vom Thema ab. Er war immer noch wütend aber auch ein kluger Mann. Hier kam er nicht weiter. Wenn zwei wütende Menschen wie zwei Wellen aufeinander trafen, war es niemals möglich, ein gutes und effektives Gespräch zu führen. Er sollte es auf heute Abend verschieben. „War ja wieder klar. Sobald das Gespräch unangenehm wird und dir die Argumente ausgehen, ziehst du den -„ „Sabrina, ich kann auch anders!“, brüllte Richard seine Tochter diesmal so laut an, dass sie zusammenzuckte. Sie warf ihrem Vater noch einmal einen erbosten Blick zu, dann nahm sie die Kiste, stapfte sie die verstaubte Straße entlang Richtung Hafen, wo Gibbs arbeitete. Richard massierte sich die Schläfen und lehnte sich an die Küchenzeile. Catherine, die von all dem mitbekommen hatte, strich behutsam über den Arm ihres Mannes. „Sei nicht so streng mit ihr, Liebling. Sie braucht etwas mehr Zeit, als andere. Alles wird sich fügen, wenn es soweit ist.“ „Oh Catherine…sie war noch nie so unvernünftig. Ich mache mir langsam wirklich Sorgen, dass sie etwas Dummes anstellt. Du weißt, was auf dem Spiel steht.“ „Ich weiß, Liebster. Ich weiß…doch du kannst sie nicht vor allem beschützen. Eines Tages müssen wir sie gehen lassen. Sabrina ist nun alt genug, um ihre eigene Entscheidungen zu treffen. Mir tut es genau so weh, wenn ich daran denke, dass das auch bedeuten könnte, dass sie sich am Ende ein Todesurteil einhandelt. Und doch habe ich Vertrauen in meine Tochter. Wir haben sie gut erzogen und sie hat ein reines Herz. Ich habe vertrauen in sie, dass sie das richtige tun wird.“ Sabrinas rotes Kleid wehte um ihre Knöchel. Ihr ebenso rotes Haar wurde am Hafen vom Wind herumgewirbelt. Frische salzige Seeluft kam ihr entgegen, die sie tief einatmete und in sich aufsog. Möwen flogen über ihrem Kopf hin und her und schnatterten mit ihren Schnäbeln die schrägsten Töne. Sabrina vernahm auch das Wasser, was am Hafen an den unzähligen Schiffen und Booten leckte. Das Rauschen der Wellen, ein wundervoller Klang. Ihre Schuhe klapperten auf dem hölzernen Steg, als sie ihn betrat um Gibbs am Hafen zu suchen. Sabrina presste die große hölzerne Kiste fest an sich, als würde sie Halt suchen. Bestellungen, die eigentlich schon letzte Woche hätten da sein müssen. Zum Glück war Gibbs jemand, der sehr geduldig war. Andere Kunden hätten Richard Stuart bereits die Leviten gelesen, doch gerade Handelsabkommen mit weiter entfernten Städten nahmen Zeit in Anspruch und so konnte es dauern, bis eine Kutsche mit den gewünschten Waren eintraf. Der Hafen war nicht nur der Mittelpunkt sondern auch der "Kern der Wahrheit" von Port Royal, so nannte ihn Sabrina, denn hier sah man deutlich die Kluft zwischen arm und reich. Da gab es die ärmeren Matrosen, die in der Sonne mit zerrissener Kleidung und nach Schweiß riechend körperlich harte Arbeit verrichteten, nur um ihre Familie irgendwie über die Runden zu bekommen. Ungepflegt waren sie, meistens voller Dreck, und dennoch voller Leben und Zuversicht. Und dann gab es da die edlen feinen Leute, die in schönen Kleidern am Pier spazieren gingen, das Gesicht hinter einem Fächer versteckt und welche auch ab und zu im Schutz der Soldaten eine Bootstour unternahmen. Auf den großen Gefährten, die zur britischen Marine gehörten, dort waren immer die uniformierten Männer anwesend. Instinktiv suchten Sabrinas Augen auch nach Lieutenant Theodore Groves, doch sie konnte ihn nirgends entdecken. Etwas hatte sie schon früh dazu bewegt, all dieses Treiben durch andere Augen zu sehen. Nur heute war es anders. Die dunkle Wahrheit unter den Palmen von Port Royal waren ihr noch nie so bewusst wie heute. Sie dachte an den Morgen, als sie Berthold in der Hütte besucht hatte. Der Junge hatte über Nacht hohes Fieber bekommen und sie hatte eigentlich für diesen Botengang, den sie hier verrichtete, keine Zeit. Die Weidenrinde würde nur für kurze Zeit helfen, sie brauchte bessere Arznei. Aber da war nicht nur die Sorge um ihren Bruder, die sie beschäftigte, es war auch das Gespräch welches sie am Morgen geführt hatten. Einige Stunden zuvor: Unbeobachtet suchte Sabrina alle wichtigen Utensilien im Haus zusammen. Sie packte geschwind einen Korb mit hart gewordenem Brot, gedörrtem Fleisch und einem leicht weich gewordenem Apfel. Dazu schnappte sie sich noch einen Eimer mit Wasser, eine Flasche Alkohol und saubere Tücher. Um nicht ganz verdächtig zu wirken packte sie all das auf einen Holzwagen, welchen Richard für Ware benutzte, und legte eine Decke darüber. Würde sie jemand auf der Straße damit sehen, dann würde derjenige vermuten, dass sie Bestellungen ausfuhr. „Auffallend unauffällig“, flüsterte sie Ava zu und schickte ihren Hund voraus. Der Trubel draußen war trotzdem eine Herausforderung und Sabrina musste sich wirklich zusammenreißen, sich nicht durch einen ungünstige Körperhaltung oder einem Gesichtsausdruck selbst zu verraten. Deswegen summte sie eine Melodie, um sich lockerer zu machen und abzulenken. Je näher die dem Wald kam, desto weniger Menschen wurden es. Unbemerkt lenkte sie die Karre zwischen die Böschungen. Es wurde immer schwerer, das hölzerne Gefährt voran zu schieben. Sabrina musste große Kraft aufwenden. Schließlich passierte das, was passieren musste. Sie fuhr über einen großen spitzen Stein, den sie übersehen hatte, der Wagen blieb stecken und als sie dagegen drückte, brach er unter einem lauten Bersten auseinander. „Verflixt!!!“, knurrte sie und versuchte, es irgendwie noch zu retten. Doch das Gefährt war nicht mehr zu gebrauchen. Der Stein hatte sich genau in der Mitte zwischen die Räder durch das Holz gebohrt. Der Eimer mit dem Wasser lag in der Schräge und der Inhalt hatte sich beinahe komplett entleert. Das war der einzige Wagen, den sie hatten. Wie sollte sie das ihrem Vater erklären? Fluchend trug sie alles den restlichen Weg, sehr vorsichtig um nicht noch mehr von dem kostbaren Wasser zu verlieren. In der alten Hütte lag der verletzte Berthold genau dort, wo Sabrina ihn am gestrigen späten Abend zurückgelassen hatte. Auf dem eingestürzten Holzbett, auf der mottenzerfressenen und vergilbten Matratze. Der junge Pirat hatte die Augen zu. Seine Brust hob und senkte sich langsam. Berthold war sehr schwach. Sabrina stellte den Korb leise auf dem runden Holztisch, welcher in der Mitte des Raumes stand. „Du bist zurück“, flüsterte er heiser und konnte kaum seine trockenen Lippen bewegen. Seine Augen öffneten sich nur einen kleinen Spalt. Sabrina sah in sein aschfahles Gesicht. Er war so weiß wie Elfenbein, Schweißtropfen hatten sich auf Stirn und Kopf gebildet. Sie schleppte den halbdollen Eimer Wasser zum Bett und wrang wortlos den Lappen aus. Dann band sie Bertholds Wunde auf. Sie musste sich die Nase zuhalten. Aus der Wunde kam ein strenger Geruch entgegen. Das Blut war zwar getrocknet, doch stattdessen tropfte eine gelbliche Flüssigkeit aus der Öffnung. Mit dem feuchten Lappen begann sie, die Wunde sauber zu wischen. Berthold zuckte unter der Bewegung stark zusammen und knurrte vor Schmerz. Reflexartig griff seine Hand an den Gürtel, wo er normalerweise eine Waffe trug. „Tut mir leid, aber ich muss das machen. Die Wunde hat sich entzündet“, erklärte Sabrina einfühlsam. Sie schaffte es, das getrocknete Blut und den Eiter abzuwaschen. Doch jetzt kam erst der schwierige Teil. Mit der Pinzette musste sie nun in der Wunde herumstochern, um die Kugel herauszuziehen. Wenn sie das nicht tat, Gott bewahre, dann würde er sich bei der Entzündung im schlimmsten Falle noch eine Blutvergiftung oder schlimmeres zuziehen. „Das wird jetzt noch einmal ein bisschen wehtuen“, warnte sie ihren Bruder. „Ich hab schon schlimmeres durchgemacht. Sei schnell und nicht so zaghaft, reiß ihn in einem raus“, befahl er ihr keuchend. Sabrina musste sich erst einmal zusammennehmen. Das hatte sie noch nie gemacht, so etwas. Hoffentlich machte sie alles richtig. Sie beträufelte die Pinzette mit Alkohol, dann legte sie das Instrument vorsichtig in die Wunde. Es war ein ekelhaftes Gefühl und sie hatte kein Gefallen daran, das Instrument in das Fleisch einzuführen. In ihrem Magen machte sich mit jeder Bewegung die Übelkeit bemerkbar. Berthold ächzte und stöhnte. Sabrina befürchtete, dass er am Ende das ganze Haus zusammen brüllte. Schließlich fand sie die Kugel und zog sie beherzt und zügig aus seinem Bein. Berthold schrie, bäumte sich auf und ließ sich dann keuchend und schwer atmend zurück auf die Matratze sinken. Sabrina hatte es geschafft. Sie sah sich die Kugel in der Pinzette genauestens an. „Da hab ich dich, du kleiner Übeltäter“, triumphierte sie leise vor sich hin. Der Alkohol, den Sabrina anschließend über die Wunde goss, war gegen den Schmerz davor deutlich besser zu ertragen. Mit sauberen Tüchern verband sie sein Bein sorgfältig. Es war alles getan, was sie tuen musste. Was sie tuen KONNTE. Berthold war versorgt. „So habe ich mir unsere erste Begegnung auch nicht vorgestellt“, grinste der junge Piratenkapitän schief. „Da stehe ich wohl in deiner Schuld…Sabrina.“ Ihren Namen sprach er mit etwas Hohn aus. Der Unterton, den nahm Sabrina deutlich wahr. Aber sie machte sich nichts daraus. „Ich habe dir ein bisschen Nahrung mit gebracht. Du musst was Essen, damit du wieder Kraft bekommst.“ „Ich habe keinen Hunger“, sagte Berthold. „Gib mir lieber etwas von dem Gebräu da. Das beruhigt meine Nerven.“ Er wollte nach dem Alkohol greifen, aber Sabrina entzog ihm die Flasche. „Nein, nichts da! Der war teuer.“ „Frauen“, höhnte er und verdrehte die Augen. Sabrina wechselte gleich das Thema. „Warum hast du nach mir gesucht? Was willst du von mir?“ Sie war forsch und direkt. Sie wollte es wissen, warum jetzt. Warum. All die Jahre hatte sie ein friedliches Leben in Port Royal gelebt. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass sie einen Bruder hatte. „Weil du ein Pirat bist, Schwesterchen. Und ein Pirat gehört auf ein Schiff auf den Ozean, mit einem Kompass in der rechten Hand und mit einer Landkarte in der linken. Mit dem Wind im Rücken und den Augen gen’ Horizont gerichtet.“ „Irrtum, ich bin eine Kaufmannstochter und das bleibt auch so“, sagte Sabrina entschlossen. Berthold setzte sich mit Mühe auf, brach sich nun doch etwas vom Brot ab und kaute darauf herum. „Du kannst dein Blut nicht ändern. Als unser Vater in die Tiefe gezogen wurde, gab ich ihm mein Versprechen dich zu beschützen. Das tat ich. Es war zwar nicht geplant, dich nach Port Royal zu bringen, dies war eher das Schicksal des Meeres. Ich konnte für dich nicht alleine Sorgen und musste eine neue Mannschaft anheuern, ein Schiff kapern und da wärest du mir zu Last gefallen. Also ließ ich dich in einem fremden Nest bei diesen Hennen und Gockeln dieser hochnäsigen Marine zurück, damit sie dich aufziehen und nähren konnten. Jetzt bist du erwachsen und bereit, mit mir in See zu stechen. Und deswegen bin ich hier.“ „Und da dachtest du, du stolzierst hier einfach nach Port Royal, bedrohst die hoch angesehene Familie Groves und erwartest, dass ich dir freudig in die Arme springe, mit dir und deiner Crew in den Sonnenuntergang segle und einfach mein ganzes Leben und die Menschen, die mir etwas bedeuten, hinter mir lasse?“ „Ja, so war der Plan“, grinste Berthold voller Überzeugung und schluckte den Bissen des Brotes hinunter. "Immerhin bist du meine Schwester." „Falls es dir aufgefallen ist, Berthold, die Frau welche du gestern beinahe getötet hättest, hat mir mein Leben gerettet. Und ihr Sohn vor ein paar Tagen ebenfalls. Du bist der Familie Groves zu Dank verpflichtet.“ „Ich bin niemandem zu Dank verpflichtet“, zischte Berthold ungehalten. „Es war immerhin Norrington, ihr Bruder, der unser Schiff zerstörte und unseren Vater tötete. Gäbe es diese elenden Hunde nicht, hätte ich dich niemals hier lassen müssen.“ Er wurde so wütend, dass er das restliche Brot in seiner Hand zerdrückte. „Norrington tat seine Pflicht.“ „Er hätte sich dagegen entscheiden können“, protestierte Berthold. „Die Soldaten der britischen Marine sind jedem Befehl verpflichtet“, verteidigte Sabrina sie weiter. „Wenn auch nur einer verweigert wird, dann warten harte Strafen auf sie oder im schlimmsten Falle sogar der Galgen.“ „Und einige Menschen haben aufgrund ihrer Blutlinien nicht mal eine Wahl und hängen auf der Stelle, obwohl sie nichts taten, selbst Kinder. Wie rechtfertigst du das, Ki- oh Pardon, entschuldige- …Sa-bri-na!!!“ Dagegen konnte Sabrina nichts erwidern. Bertholds Worte waren wahr. Die Regeln in Port Royal waren streng. Jeder, der in Verbindung mit einer Person stand, die mit der Piraterie beschuldigt wurde, war dem Tode geweiht. Das Gesetz unterschied nicht bei Alter oder Geschlecht. Von dem Gesetz her dürfte auch sie nicht mehr leben. Sie lebte nur, weil Sarah es so wollte und sie unter ihrem Schutz stand. Und trotzdem hatte sie es auch nicht leicht gehabt. Denn jeder wusste, woher sie stammte. Sabrina ließ den Kopf hängen und sah zu Boden. Plötzlich hörte sie, wie Berthold nach Luft röchelte, er hustete und krümmte sich. Sabrina reagierte sofort und gab ihm einen Metallbecher mit Wasser aus dem Eimer. Doch Berthold schaffte es nicht selbst, ihn in die Hand zu nehmen. Seine letzte Kraft verließ die Glieder in seinem Körper. Sabrina erkannte, dass der Körper ums Überleben kämpfte. Sie stützte ihren Bruder und mit der freien Hand legte sie ihm den Becher an den Mund und versuchte mit aller Müh, die Flüssigkeit trotz des Hustens in seinen Rachen zu befördern. Berthold schluckte und ließ sich dann zurück auf die Matratze sinken. Sabrina legte eine Hand auf seine Stirn. Sie war heiß und feucht. „Du hast Fieber, Berthold!“, stellte sie mit Erschrecken fest. Sie hatte es befürchtet. Ein Klos breitete sich in ihrer Brust aus. „Ja, dank dieser Pfeife Groves“, knurrte er. „Ich muss dir Medikamente aus der Stadt holen“, dachte sie laut und begann, die Sachen zusammen zu räumen. „Ich lasse dir den Eimer mit dem Wasser hier und den Rest vom Essen. Am besten machst du dir den Lappen immer wieder nass und packst ihn auf deine Stirn, ich werde so schnell ich kann wieder zurück sein.“ Sie wollte gerade zu Tür hinausstürmen, als sie innehielt. Sie blieb im Türrahmen stehen und drehte sich noch einmal zu Berthold. Ein Blick reichte, um ihr klarzumachen, dass der Junge keine weitere Nacht überleben würde. Die Wunde war zwar gesäubert, der Fremdkörper entfernt und alles hatte sie mit Alkohol desinfiziert, dennoch…Sabrinas Magen zog sich zusammen. Sie hatte ihren Bruder gefunden, sie würde ihn nicht wieder so schnell gehen lassen. Es gab doch dieses eine Mittel, mit welcher man Fieber senken konnte. Wie hieß sie noch gleich? Denk nach, Sabrina, denk nach…Catherine hatte es immer im Wald gesammelt, wenn sie kein Geld hatten für Medikamente. Es wuchs nicht weit von hier, es…natürlich, sie hatte es! Weidenrinde! Sabrina musste Weidenrinde finden. „Ava“, rief sie ihren Hund. „Komm." Der Hund gehorchte und lief aus der Hütte. Sabrina zögerte, sah hinaus, wieder zu ihrem kranken Bruder zurück, hinaus, zu Bethold. Er lag dort, hatte die Augen geschlossen und seine Brust senkte und hob sich hektisch, als wäre er eine sehr lange Strecke gelaufen. Der kalte Schweiß lief ihm den kahlem Kopf hinab. Sie wollte ihn nicht alleine lassen, aber sie musste, sie hatte doch keine andere Wahl. „Ich komme wieder“, sagte sie entschlossen und wusste nicht, ob Berthold es hören würde. „Ich komme wieder, ich verspreche es.“ Sabrina lief mit Ava noch tiefer in den Wald hinein. Eine Weide, sie mussten eine Weide finden. Nicht weit von hier, da gab es einen See, und am Ufer stand eine alte Trauerweide. Sie mussten sich beeilen, denn das Leben ihres Bruders stand auf dem Spiel. Sabrina erinnerte sich, wie Berthold nach der Behandlung tief eingeschlafen war. Er sah so friedlich aus. Eine Weile, bevor sie zurückkehrte, saß sie nur so da und beobachtete ihn, streichelte über seinen kahlen Kopf. Dabei dachte sie immer wieder über seine Worte nach. Das alles beschäftigte sie sehr, selbst jetzt noch nach dem Streit mit ihrem Vater. Sie musste dringend in die Apotheke. Doch dafür brauchte sie Zeit und das Geld. Das hatte sie aber nicht. Sollte sie etwa?…Nein, sie war kein Pirat. Sie würde nicht stehlen! Dennoch war Berthold doch ihr Bruder und er brauchte dringend Medikamente. Sabrina entdeckte endlich Gibbs. Joshamee Gibbs war ein älterer kleinerer Mann mit Backenbart, Kotletten und einer strengen Miene. Seine langen Haare hatte er immer zu einem Zopf im Nacken gebunden. Obwohl er streng aussah, so war er doch eher ein väterlich warmer Typ Mensch, wofür ihn Sabrina sehr schätzte. Was Gibbs ausmachte war sein umfangreiches Wissen über die Mythen der See, aber auch sein fotografisches Gedächtnis welches ihm erlaubte, jede Karte in seinem Kopf abzuspeichern. Er war der Navigator der Royal Navy und ein sehr wertvoller Bestandteil von Norringtons Crew. Und ja….er war ein wenig abergläubisch. Aber das nur als Randinformation, viel wichtiger war die Tatsache, dass Sabrina ihn endlich gefunden hatte, um ihm seine Bestellung zu übergeben. Und vielleicht, ganz vielleicht konnte sie sich Gibbs anvertrauen. „Sabrina Stuart“, begrüßte sie der ältere Herr mit seiner rauen Stimme und öffnete seine Arme einladend mit einem warmen breiten Lächeln. „Deine lebensfrohe und strahlende Erscheinung zu sehen ist doch immer wieder ein Geschenk des Himmels.“ Von dieser lebensfrohen Energie war gerade jedoch nichts vorhanden. Sabrinas Inneres brodelte immer noch vor Wut und Besorgnis. Gibbs besann sich und murmelte nur leise ein „das Gesicht gleicht heute eher dem eines Karpfens als meiner geliebten Sonne.“ „Master Gibbs“, erwiderte Sabrina, die seine Worte in der Tat gehört hatte, ihnen jedoch keine Beachtung schenkte. Tatsächlich hellte sich ihr Gesicht aber etwas auf, als sie den alten Mann da so entspannt sitzen sah. Sie gab ihm eine Umarmung und Gibbs gab ihr einen kräftigen Kuss auf die Wange. Er roch nach Salz, Schweiß und harter Arbeit, dachte Sabrina. Sein Bart kitzelte sie auf ihrer zarten Haut. Sie lösten sich wieder voneinander. „Darf ich?“, fragte Sabrina und zeigte auf den Platz auf der Kiste neben Gibbs. „Aber sicher doch.“ Sabrina nahm neben ihm Platz und sah ihm interessiert bei der Arbeit über die Schultern. „Was genau ist das, was du da machst?“ „Das ist ein Achtknoten“, erklärte Gibbs. „Der Achtknoten wird benutzt, um ein durchrutschen von Seilen durch einen Block oder Öse zu vermeiden. Sehr wichtig und gehört zum großen Schiffs-Ein-Mal-Eins.“ Sabrina nickte anerkennend. Gibbs unterbrach seine Arbeit, um die Kiste mit seinem Hab und Gut zu öffnen. Seine Augen leuchteten wie die eines Kindes, welches gerade seinen Geburtstag feierte. „Ahhhhhhhh das ist ja wunderbar“, summte er vollkommen zufrieden. „Gutes Material, diese Uhr, und man sehe sich erst die Verarbeitung dieses Fernglases an.“ Sabrina war mit ihren Gedanken allerdings ganz wo anders. Nachdenklich beobachtete sie ein paar lachende Soldaten auf der Interceptor, dem schnellten Schiff der Royal Navy und dachte darüber nach, wie sie am besten ein Gespräch anfangen konnte. „Gibbs, wie heißt eigentlich Lieutenant Groves mit Vornamen?“, fragte sie ihn direkt wie eh und je. Gibbs, erst ein wenig überrascht, drehte sich zu ihr um und hob seine Augenbrauen. „Warum willst du das denn wissen, mein Kind?“, fragte er sie argwöhnisch und hob eine Augenbraue. „Nur so“, druckte Sabrina verlegen, sah nach unten und knetete ihre Hände. „Er hat mich vor kurzem auf der Straße vor einer Kutsche gerettet, ich wollte mich bei ihm nochmal persönlich bedanken und …ich war neugierig.“ „Sabrina Stuart, du warst schon immer eine schlechte Lügnerin“, tadelte Gibbs mit erhobenem Finger. „Das rot auf deinen Wangen, was fast die gleiche Farbe wie dein Haar hat, verrät es. Aber schlag dir den Jungen gleich aus dem Kopf, der ist nichts für dich.“ Ein Schmerz durchzog Sabrinas Inneres. Ja, Gibbs hatte Recht. Sie waren nicht aus denselben Schichten. Er, ein hoch angesehener Lieutenant, und sie, ein Waisenkind, was durch ein Mal auf ihrem Arm als einer der gefährlichsten Piraten gekennzeichnet war. Sie seufzte tief und etwas niedergeschlagen. Träume. Nichts weiter, als Träume. Aber über so etwas wollte sie sich keine Gedanken machen. Sie suchte den Übergang zu dem, was sie Gibbs eigentlich anvertrauen wollte. „Weißt du, Gibbs…ohne Familie Groves wäre ich gar nicht mehr am Leben“, begann sie zögerlich. „Ich verdanke dies der Gutmütigkeit seiner Mutter. Sie ist eine hoch angesehene Frau, das unterscheidet sie von mir. Doch nun benötigt jemand anderes Hilfe und ich habe nicht die Möglichkeit dazu. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du mir ein paar …Schilling leihen könntest.“ Es war Sabrina so unangenehm, dies zu fragen. Aber sie hatte doch keine andere Wahl. Als sich eine Pause des unangenehmen Schweigens einschlich, setzte sie noch ein hastiges „ich zahle es dir auf jeden Fall zurück!“, dran. „Sabrina, was heckst du da aus?“ Gibbs Worte waren scharf und eindringend wie die Klinge eines Messers. Ihm und seinem klugen Kopf konnte man nichts vormachen. „Kannst du etwas für dich behalten?“, fragte Sabrina und sah ihm flehend in die Augen. Es dauerte einige Zeit, doch dann nickte Gibbs. Ihm blieb nichts anderes übrig, er konnte Sabrina nicht so einfach im Stich lassen. "Sprich es aus, was auch immer dich bedrückt, Sonnenschein." Sabrina erzählte Gibbs alles. Der alte Mann hörte aufmerksam zu und nickte. Erst war er nicht begeistert davon, aber dann willigte er letztendlich ein, gab Sabrina das Geld und bot ihr an, selbst am Abend mit ihr vorbeizuschauen. Sabrina dankte dem Himmel dafür. Nie hatte sie solch eine Hilfsbereitschaft erwartet. Es war so erleichternd, dass da jemand war, mit dem sie dieses Geheimnis teilen konnte. Das machte ihr Herz nicht mehr so schwer. Dies änderte sich jedoch, als sie vorbei an Gibbs zum Ufer sah. Da stand ein Mann in blauer Uniform, mit einem großen schwarzen Hut und einer blonden Perücke. Er sprach gerade mit einem Aufseher, ehe er schnellen Schrittes weiterstolzierte…zielgerade in die Richtung von Sabrina und Gibbs. Sabrina rutschte das Herz in die Hose. „Mrs. Sabrina Stuart.“ „Lieutenant Groves?“ Sabrina war sich unsicher, wie sie am höflichsten und normalsten reagierte, so wurde ihre Begrüßung zu einer seltsamen Mischung aus einem hektischen Aufstehen, einem verkorksten Knicksen, halbem Verbeugen und verwirrten Gehampel. Gibbs, der noch an seinem Achtknoten herumwerkelte, beobachtete dieses seltsame Schauspiel und konnte sich ein schräges Grinsen nicht verkneifen. Wie es sich für die britischen Soldaten gehörte verzog Groves keine Miene. Er stand stocksteif da, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und sein Gesicht klar und undurchsichtig. „Ich wollte mich nur bei Ihnen erkundigen, wie es Ihnen erging seit dem gestrigen Vorfall. Man berichtete mir, dass Ihr von einem Baum gefallen seid.“ Sabrina war erst ein wenig perplex. Das hatte sie erzählt, ja, aber nicht der gesamten Royal Navy. Bei dem Stolz der britischen Marine! Höchstwahrscheinlich wurden ihre Eltern und Will befragt. Sie waren also doch misstrauisch und glaubten ihr ihre Geschichte nicht, die sie ihnen gestern aufgetischt hatte. „Seien sie versichert, Sir. Es benötigt noch etwas mehr als einen Baum um mich ernsthaft außer Gefecht zu setzen.“ Dabei grinste sie breit. Dieses Grinsen wurde nur sehr schwach und leicht vom Lieutenant erwidert, der all dies mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. Da kam die Erinnerung an die Kutsche wieder hoch und Sabrinas Grinsen erstarb. Was schwafelte sie hier bloß? „Da….kann ich dann ja beruhigt sein. Bei der Royal Navy war das Wohlergehen der Bürger von Port Royal nämlich schon immer eine hohe Priorität.“ Was für eine Lüge, dachte sich Sabrina. Die Soldaten kümmerten sich um vieles, aber Sabrina erinnerte sich an damals. Kinder auf den Straßen starben an Hunger und Krankheiten zwischen Ratten und Dreck. Und die britische Royal Navy hat damals nichts unternommen, nicht einmal, als die weinenden Mütter darum bettelten, dass man wenigstens ihren Kindern half. Natürlich konnte man nicht jedes Leid verhindern und der Zustand in Port Royal hatte sich über die Zeit auch gebessert, das wusste Sabrina, dennoch tat ihr das weh die Kluft zwischen den Adelsständen zu sehen. Waren sie nicht alle Menschen? Hatten sie nicht alle ein Recht auf ein Leben ohne Sorgen? Hatten sie nicht ein Anrecht auf Freiheit? Bertholds Worte hatten sich so tief in ihre Gedanken gebrannt. Sie sah den Schmerz in seinen Augen, die Wut, den unbändigen Hass. Sabrina blickte Theodore in die Augen, konzentrierte sich, aber trotzdem musste sie immer wieder an ihren Bruder denken. An die Angst und die Sorge. Daran, dass dieser Mann, der sich hier nach ihrem Wohl erkundigte, gestern beinahe ihren Bruder getötet hätte. Der dafür hätte sorgen können, dass Sabrina ihn vielleicht nie kennengelernt hätte. Es war Lieutenant Theodore Groves, der dafür verantwortlich war. Und dieser Mann, für welchen sie schwärmte, würde im späten Abendrot derjenige sein, der mit seiner Flinte auf sie schießen würde, wenn er heraus bekam, dass sie nicht weit von ihr in einer Hütte einen der berüchtigtsten Gauner der Karibik gesund pflegte. Aber sie verlor sich dennoch in diesen Augen, die so neugierig und einfühlsam auf sie herabsahen. Da war etwas anderes dahinter, oder täuschte sie sich? War das alles nur eine Fassade?  Sabrina fragte sich, was wirklich in dem Kopf des Soldaten vor sich ging. Was er tatsächlich dachte, wenn er mal kein Soldat war. Was Theodore dachte, wer Theodore war und was ihn als Menschen ausmachte. Groves geübte Haltung verriet es nicht, aber im Inneren wurde er ein wenig nervös. Nicht zuletzt, da Norrington ihn darauf angesetzt hatte, Sabrina nicht aus den Augen zu lassen, da er ihr nicht vertraute. Das durfte sie jedoch nicht wissen und er könnte sich womöglich mit einer dummen Handlung selbst verraten. Die Szenerie wurde unterbrochen, als ein  fremder Soldat über den Steg angelaufen kam. Er war so schnell unterwegs, dass er seinen Hut mit der freien Hand festhalten musste. „Lieutenant Norrington, Sir...er“, keuchte er. „Er möchte Sie sehen, Sir.“ „ICH muss dann auch weiter“, entkam es in diesem Moment von Sabrina. Sie drehte sich auf dem Absatz um und stolzierte dabei über den Steg vorbei am Soldat, sah dabei aber nicht das Tau, welches Gibbs immer noch knotete und stolperte. Groves und der Soldat zuckten zusammen und wollten reagieren, als Sabrina auf alle Viere fiel. „Nichts passiert“, sagte sie jedoch und hob die Hände. Peinlich berührt stand sie schneller auf, als sie gestürzt war und trat sich dabei auf den Saum ihres Kleides, welches ein lautes RATSCH von sich gab. Unten am Saum hing jetzt ein Fetzen. Sabrina fluchte, riss sich den Fetzen einfach vom Stoff und taumelte dann peinlich berührt den Steg hinab. Ihr Gesicht war so rot wie eine Tomate, aber das konnten die anderen Gott sei Dank nicht sehen, da sie ihnen den Rücken zugedreht hatte. Verflucht sei ihre Tollpatschigkeit, verflucht seien ihre motorischen Fähigkeiten. Sie hatte sich gerade nicht nur vor der Navy, sondern auch noch vor dem Lieutenant lächerlich gemacht. Peinlich, einfach nur peinlich! Sie wollte weit weit weg von hier. Die Männer sahen ihr alle vier hinterher. Gibbs war der erste, der seinen Blick abwendete und mit hochgezogenen Augenbrauen zu Theodore hochsah. Er hatte alles beobachtet, ihm war es nicht entgangen, was da zwischen dem Lieutenant und Sabrina war. Und er war auch nicht derjenige, der sein Mundwerk hielt. „Was für eine Ironie des Schicksals“, murmelte er verheißungsvoll. „Hat da etwa der Lieutenant etwa ein Auge auf die verhöhnte Piratenbraut von Port Royal geworfen?“ Der nachfolgende Laut von Groves sollte eigentlich ein abwehrendes Raunen oder Räuspern werden, stattdessen war Theodores Stimme verheißungsvoll hoch und glockenhell, es war eher ein fiepsiges, schrilles ersticktes Geräusch, was aus seiner Kehle fast klagend entwich. Selbst erschrocken über sich selbst verstummte Groves und er wurde unruhig. Gibbs begann, lauthals und dreckig darüber zu lachen. Peinlich berührt stolzierte auch Theodore davon, dicht gefolgt vom Soldaten, der selbst nicht wusste, wie er reagieren sollte, denn er fürchtete für eine nicht angemessene Bemerkung die Verärgerung seines Lieutenants auf sich zu ziehen und dies riskierte er lieber nicht. Auch Theodore fragte sich, was genau da gerade passiert war. Was konnte der alte Mann sich nur erlauben? Er hatte kein Auge auf Sabrina...er. Nein er doch nicht. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er Mary immer noch nicht die Einladung zum Essen übergeben hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)