Zwischen Trümmern und Hoffnung von Beisserkiller ================================================================================ Prolog: -------- Es roch modrig und abgestanden in dem Keller. Die Fenster waren schon vor langer Zeit zu gemauert wurden und Liesen kein Licht und keine frische Luft rein. Eine Kerze, die fast abgebrannt war, ließ schemenhaft etwas erkennen. Ich saß in einer Ecke, hatte meine Beine an mich gezogen, die von meinen Armen umschlungen wurden. Mein Kopf lag gesengt auf meinen Knien, während meine Augen geschlossen waren. Ich spürte die nasse, kalte Kellerwand in meinem Rücken, aber ich rückte nicht von ihr ab. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich noch weiter an sie gerückt. Die Kälte kroch langsam überall hin. Meine Hände waren kalt und ein leichtes Zittern begann durch meinen Körper zu wandern. Ich dachte es wäre die Kälte daran schuld. Erst als ich mein eigenes Schluchzen vernahm, wurde mir bewusst, dass ich nicht fror, sondern weinte. In dem Moment konnte ich es einfach nicht mehr zurückhalten und es brach aus mit heraus. Ich weinte und schluchzte, dass mich wahrscheinlich im Umkreis von 20 Meilen jeder hören würde, aber es war mir egal. Warum sollte ich vorsichtig sein? Es war vorbei und irgendwo in meinem Kopf bildete sich das Wort ‚endlich’ und trotzdem weinte ich. Ich spürte wie all der Schmerz, Verlust und die Angst aus mir rausbrachen. All die Gefühle die in den letzten Monaten mein Leben bestimmten. Ich sollte froh darüber sein, dass ich endlich meinen Frieden finden würde, aber trotzdem hatte ich Angst. Ich hatte keine Angst vor dem Tod, aber vor dem Weg dorthin. Ich hatte so viele sterben sehen und jeder von ihnen hat bis zu ihrem letzten Atemzug gelitten. Jeder von ihnen hatte schmerzen und quälte sich. Sollte das Leben nicht ruhig und friedlich enden? Die Gesichter von den Toten zog vor meinem inneren Auge vorbei und ich spürte, wie erneut eine Welle von Traurigkeit durch meinen Körper wanderte und mich noch mehr zum Weinen brachte. „Hört auf zu heulen O‘Neill!“ Seine Stimme ließ mich aufschauen. Er saß mir noch immer gegenüber, auch angelehnt an der Kellerwand. Seine Augen waren geschlossen. Ich wusste das er Fieber hatte. Seine Temperatur begann bereits vor einer Stunde zu steigen und sie würde immer höher gehen. Die Bisswunde, die er an seinem Rechten Oberarm hatte, war durch das wenige Licht nur schwer zu erkennen, aber ich wusste das sie da war. „Das soll nicht das letzte sein, was ich höre!“ Seine Stimme war leise und kratzig und ich konnte hören das ihn das Sprechen anstrengende. Ich richtete mich etwas auf und wischte mir über mein Gesicht, um meine Tränen zu beseitigen. Er hatte recht. Heulen konnte ich noch, wenn er es geschafft hatte. „Soll ich dir lieber etwas vorsingen?“ Sein Lachen war genauso kratzig und strengte ihn an, aber ich spürte, wie sich ein Lächeln auf meine Lippen bildete. „Das gehört jetzt nicht unbedingt zu den Dingen, die du gut kannst!“ Nun musste ich auch Lachen und spürte, wie sich alles in meinem Inneren so langsam wieder beruhigte. Vielleicht sollte man kurz vor seinem Ende einfach versuchen positiv zu denken, selbst wenn es nichts Positives zu sehen gab? Ich konnte seine Augen erkennen, die er inzwischen geöffnet hatte. Sein Blick war intensiv wie immer, als könnte er bis in meine Seele blicken und all das sehen, was ich versuche zu verstecken. Wie oft hatte er mich so angesehen? Wie oft wusste er ganz genau was in mir vor ging? Ich wusste nicht, wie er es anstellte, aber er konnte es. „Vielleicht doch ein Kleines. Deine zarte Stimme lenkt mich wenigstens von dem anderen Mist ab!“ Er machte sich über mich lustig, aber ich wusste das auch er nur ablenken wollte. Er hatte Angst, genau wie ich. Aber das war ok. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Wand und schloss meine Augen. „Today is gonna be the day That they're gonna throw it back to you By now you should've somehow Realized what you gotta do I don't believe that anybody Feels the way I do about you now Backbeat the word was on the street That the fire in your heart is out I'm sure you've heard it all before But you never really had a doubt I don't believe that anybody feels The way I do about you now And all the roads we have to walk along are winding And all the lights that lead us there are blinding There are many things that I would Like to say to you But I don't know how I said maybe You're gonna be the one that saves me? And after all You're my wonderwall.“ Meine Stimme war leise, fast ein Flüstern. Und während ich in dem Keller saß, der mein Grab werden würde, schweiften meine Gedanken ab. Zurück zu dem Anfang. Ich sah meine kleine Ivy, mit ihren roten Zöpfen. Ich sah Jackson und sein schelmisches Grinsen. Ich sah mein Haus, in dem ich dachte, ich würde mein Leben lang darin wohnen. Und dann sah ich Daryl Dixon und seinen blaugrauen Augen, die von Beginn an mir in die Seele blicken konnten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)