Norikos Tagebuch von Kenja ================================================================================ Kapitel 5: Noriko vs. Kakashi ----------------------------- Unsere erste Prüfung als Genin erschien mir seltsam. Alles, was wir tun mussten, war, Kushina zwei Glöckchen wegzunehmen, bevor die Sonne untergegangen war. Derjenige, der kein Glöckchen bekommen konnte, würde an einen Baumstamm gefesselt den anderen beim Abendessen zusehen. Wir versuchten, unser erlerntes Wissen und die Techniken der Akademie anzuwenden, doch Kushina ließ sich nicht beirren. Es war das erste Mal, dass ich wahrlich begriff, wie begabt sie eigentlich war. Obwohl Minato mein Lehrer in Geschwindigkeitsangelegenheiten war – und er selbst als der schnellste Shinobi galt, der je gelebt hatte - schien ich keine Chance gegen Kushina zu haben. Ich beobachtete sie aus meinem Versteck heraus und überlegte mir einen Plan. Kyou sprang von einem Baum hervor und versuchte sein Glück, doch Kushina wehrte seinen Angriff mit einem Tritt ab, der Kyou zurück auf den Baum beförderte. An meinem Kinn kratzend sah ich die Sonne sich dem Horizont nähern. „Kyou ist viel zu langsam." Ich erschrak nicht, als Shisui sich neben mir niederließ. Er hatte mich seine Anwesenheit schon deutlich früher durch ein Geräusch bemerken lassen. „Ich bin auch nicht schnell genug. Du könntest es allerdings schaffen mit deinem Teleportations-Jutsu." „Nein, sie kennt irgendwelche Tricks, um dem aus dem Weg zu gehen, ich habe es versucht. Vermutlich hat sie viel mit Minato trainiert", grübelte Shisui und ich biss mir auf die Unterlippe. „Wenn ich sie ablenke, könntest du ihr ein Glöckchen klauen", murmelte ich. „Vielleicht schaffe ich es auch, ihr direkt zwei abzunehmen", überlegte Shisui. Nickend erhob ich mich in eine aufrechte Position. „Wir sollten Kyou einweihen. Er kann mir helfen, sie abzulenken." Shisui wirkte gequält. „Aber wer bekommt dann die Glöckchen?" Ich zuckte mit den Achseln. „Wir machen Stein, Schere Papier oder so. Im Endeffekt ist es zwar doof, für denjenigen, der kein Essen bekommt, aber ich denke, es ist wichtiger, dass wir die Mission erfüllen." Shisui stöhnte auf und klatschte sich eine Hand an den Kopf. „Oh man, dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin", murmelte er. „Hm?" „Na ja, was du eben gesagt hast ... das ist vermutlich der Test! Es geht nicht darum, als Einzelner zu performen, sondern als Team zu arbeiten und das Ziel zu erreichen, auch wenn dafür einer von uns zurückstecken muss. Also gut, weihen wir Kyou ein und versuchen dann, unseren Plan umzusetzen." Keine halbe Stunde später hielt Shisui die beiden Glöckchen in der Hand und warf mir eine zu. Kushina wirkte erstaunt und doch glücklich. Kyous Magen rebellierte laut neben mir und so warf ich ihm mein Glöckchen zu, dass er erstaunt annahm. „Du hast mir damals die Ramen ausgegeben, in meiner ersten Woche an der Akademie. Jetzt kann ich dir endlich was zurückgeben", sagte ich und Kyou grinste breit. Es war der Beginn unserer Reise als Team 6. Die nächsten Wochen verbrachten wir mit den unterschiedlichsten D-Rang Missionen, die uns durch ganz Konoha jagten. Wir trafen hin und wieder auf die anderen Teams und ich begann schnell zu begreifen, dass die meisten der anderen bereits auf schwierigeren Missionen unterwegs waren als wir. Kushina erkannte unseren Unmut und sorgte schon bald dafür, dass wir zumindest eine Mission des Ranges C erhielten, die uns das erste Mal aus Konoha heraus führte. Wir hatten die Aufgabe bekommen, einen verschollenen Händler wiederzufinden, der zwischen den Dörfern des Feuerreiches umherzuwandern pflegte und dort seine Waren anbot. Vor einigen Wochen hätte er in einem Dorf nördlich von Konoha ankommen sollen, erreichte sein Ziel jedoch nie. Wir kämpften uns durch Wälder, Berge und Seen und fanden enttäuschenderweise nur die Überreste des Händlerkarrens. Alle Spuren deuteten darauf hin, dass der arme Mann von Banditen überfallen und getötet worden war. Missmutig kehrten wir nach Konoha zurück, wo wir direkt von den anderen Teams in Beschlag genommen wurden. „Habt ihr es schon gehört?" Gai hatte mich herzlich in die Arme geschlossen und sah mich nun erwartungsvoll an. „Nein, was denn?" „Unser Team wurde für die Chunin-Auswahlprüfung angemeldet!" „Whoa, cool", staunte Kyou und Gai ließ seine Augenbrauen in die Höhe tanzen. Er hatte sein Haar geschnitten und ich musste mich erst an seine neue Frisur gewöhnen, die ein wenig aussah, als hätte er sich einen schwarzen Topf auf den Kopf gesetzt. „Ja, allerdings sind wir nicht die einzigen Genin. Ich habe gehört, dass Team 4 sich auch angemeldet hat." „Was? Aber das sind doch Obito und Rin? Die haben doch auch gerade erst die Akademie verlassen?", staunte Kyou nun mit großen Augen. „Aber sie haben Kakashi, der schon deutlich länger ein Genin ist." „Na ja, aber dennoch ... meinst du, wir können uns auch anmelden? Immerhin sind wir ein super Team!" Kyou wirkte begeistert. Shisui und ich wechselten einen kurzen Blick. Wir hatten bisher keine wirklich schweren Missionen erfüllt. „Wir fragen Kushina-Sensei einfach", beschloss Shisui schulterzuckend. Kushina seufzte laut, als wir sie aufsuchten. Sie schien bereits zu ahnen, was wir sie fragen wollten, und hielt uns Zettel entgegen. „Das sind die Anmeldeformulare. Überlegt euch gut, ob ihr das wirklich wollt. Diese Prüfungen sind nicht einfach und erfordern all euer Können. Es sind schon Genin gestorben, bei diesen Prüfungen. Nehmt das also nicht auf die leichte Schulter." - Erst zwei Tage später gab ich mein unterschriebenes Formular ab. Es hatte einige ausführliche Gespräche gebraucht, bis ich mir sicher war, dass ich teilnehmen wollte. Schließlich war es Shisui, der mich überzeugte. „Wenn ich während der Prüfung merke, dass ich nicht bereit bin, trete ich zurück, so einfach ist das. Aber ich würde mich ärgern, es nicht wenigstens versucht habe." Im Anmelderaum traf ich auf Kyou, der breit grinsend sein Formular abgegeben hatte. Auch Gai und seine Teamkameraden Ebisu und Genma waren dort. „Irgendwie freue ich mich darauf, gegen euch alle antreten zu können. Das werden bestimmt faszinierende Kämpfe!" Einen Moment lang dachte ich darüber nach und bemerkte die Gesichtsausdrücke meiner einstigen Mitschüler. Sie alle wirkten wild entschlossen. „Freut euch nicht zu früh, immerhin muss einer von euch dann auch gegen mich antreten." Es war Kakashi, der soeben sein Anmeldeformular abgegeben hatte. „Oh dann hoffe ich, dass ich es sein werde", stieß ich aus und warf Kakashi einen herausfordernden Blick zu. „Stell dich hinten an Noriko, ich bin zuerst dran!" Obito drängte sich zwischen uns und grinste Kakashi an. „Wie auch immer", gab dieser gelangweilt zurück und verabschiedete sich mit einem Winken. „Wir dürfen auf gar keinen Fall gegen dieses Team verlieren", murmelte ich Shisui zu, der mich nun mit einem Feuer in den Augen anfunkelte, dass ich ihm gar nicht zugetraut hätte. „Auf mich kannst du zählen." Die Chunin-Auswahlprüfung begann mit einem schriftlichen Teil, ganz zu meinem Vergnügen. Dass wir als Team zusammen Punkte sammeln mussten, spielte uns in die Hand. Shisui und ich hatten in schriftlichen Prüfungen stets zu den besten unserer Klasse gehört und Kyou hatte immerhin durchgängig gute Noten geschrieben. Ich sah Kakashis missmutiges Gesicht und seinen skeptischen Seitenblick auf Obito. Auch wenn ich ihn gut leiden konnte, war Obito in diesem Prüfungsteil durchaus die Schwachstelle von Team 4. Ich schenkte Kakashi ein kurzes, schadenfrohes Grinsen und erntete einen grimmigen Gesichtsausdruck als Antwort. Diese Prüfung war für unser Team ein Selbstläufer. Schnell begriff ich, dass es um mehr ging, als nur Wissen abzufragen. Wir mussten unser Talent als Spione unter Beweis setzen und uns die Antworten, die wir nicht kannten, auf irgendeine Art und Weise erarbeiten, ohne dabei jedoch bemerkt zu werden. Ich hatte das Glück, viele der Antworten selbst zu kennen. Ich spürte Shisuis Blick auf meinem Hinterkopf und ahnte, was er tat. Er setzte sein Kekkei Genkai ein, das Sharingan, um meine Schreibbewegungen nachzuahmen. Ich spürte einen Hauch von Neid darüber, dass er sein Kekkei Genkai sorgenlos einsetzen konnte, während ich von meinem nicht einmal sprechen durfte. Vielleicht hätte ich dem Prüfer sonst einfach befehlen können, mich bestehen zu lassen. Eine Gänsehaut lief über meine Arme und ich schüttelte den Gedanken ab. Auf eine solche Art und Weise wollte ich gar nicht gewinnen. Ich warf einen Blick auf Kyou, der sich am Hinterkopf kratzte und beschloss kurzerhand, ein Jutsu des Tausches anzuwenden, um unsere Blätter auszutauschen. Erstaunt betrachtete er das vollgeschriebene Blatt, auf dem mein Name drauf stand. Er warf mir einen kurzen Blick zu und grinste. Ich begann in krakeliger Schrift, die antworten, die ich kannte, auf seinen Zettel zu schreiben. Als ich fertig war, tauschte ich Kyous Blatt vor mir mit Shisuis Blatt, der mit seinem Sharingan die Antworten ergänzte, die ich ausgelassen hatte. In der Zeit las ich mir eben diese auf Shisuis Zettel durch, tauschte unsere Tests zurück, sodass ich die fehlenden Antworten auf meinem eigenen Blatt ergänzen konnte, die ich auf Shisuis Test gelesen hatte. Nach und nach wurden mehr und mehr der Prüflinge erwischt und aus dem Klassenzimmer geschmissen. Der Saal leerte sich und ich beschloss, dass meine Antworten gut genug waren und ich es nicht weiter riskieren wollte. Das Warten auf die Ergebnisse hinterher war aufreibend. Keiner von uns sprach ein einziges Wort. Endlich verkündete der Prüfer die Ergebnisse und mein Herz raste in meiner Brust. Wir hatten bestanden. Unser Team hatte gemeinsam genug Punkte gesammelt, um in die zweite Runde zu gelangen. Auch Team 4 und 5 hatten bestanden, lediglich Team 3 schaffte es nicht in die nächste Runde. Asuma war mehrmals erwischt worden und so hatte das Team die Prüfung verlassen müssen. Der zweite Prüfungsteil füllte mich mit wesentlich mehr Aufregung. Schon die Erklärung der Regeln ließ mich freudig mit den Beinen zappeln. Endlich konnte ich meine Stärke wirklich mit den anderen messen und meine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Wir bekamen je Team eine Schriftrolle, die wir nicht öffnen durften. Ziel war es, mit zwei unterschiedlichen Schriftrollen – einer Erd- und einer Himmelsschriftrolle, den Turm in der Mitte des Trainingsgeländes zu erreichen. Insgesamt 7 Teams hatten sich für die zweite Prüfung qualifiziert und so waren noch 21 Schüler dabei. Der Prüfer ließ durchscheinen, dass es durchaus wenige Genin waren, die dieses Mal die erste Stufe bestanden hatten. Dies lag nicht zuletzt daran, dass aufgrund des Krieges keine ausländischen Genin an den Prüfungen teilnahmen, wie es sonst der Fall war. Bevor wir in die zweite Prüfung entlassen wurden, musterte ich unsere Senseis, die am Rand standen und lachend miteinander diskutierten. „Oh mein Team wird deins richtig in den Hintern treten", murmelte Choza Akimichi und Minato lachte laut auf. „Ich glaube, du unterschätzt mein Team gewaltig", gab Minato schmunzelnd zurück. „Sollen sich eure Teams ruhig die Köpfe einschlagen, dann kann meins ihre Köpfchen benutzen und vor ihnen ans Ziel gelangen", mischte sich Kushina nun ein. „Ich hörte von großen Talenten in diesem Jahrgang, ich bin sehr gespannt auf das Finale." Ein Mann, den ich nie zuvor gesehen hatte, gesellte sich zu unseren Lehrern, die nun verstummten. Seine fahle Haut war so blass, dass er fast kränklich wirkte, doch sein Gesichtsausdruck wirkte äußerst vital. „Orochimaru-Sama! Mir war nicht bewusst, dass ihr euch für die Auswahlprüfung der Genin interessiert." Orochimaru zuckte mit den Schultern. „Mich interessiert immer, wenn jemand als besonderes Talent bezeichnet wird. Man kann von der Jugend noch viel lernen." „Wer ist das denn", murmelte ich Shisui zu, der die Augen aufriss. „Einer der legendären Sannin. Wir haben dir mal von ihm erzählt, er gilt als der stärkste Shinobi Konohas neben dem Hokage", flüsterte Shisui mir zu und ich musterte Orochimaru erneut. Es änderte meine Einstellung nicht, irgendetwas an ihm erschien mir unheimlich. Er wandte seinen Blick in unsere Richtung, doch ich schob mich wieder hinter Shisui, sodass er mich nicht sehen konnte. Endlich war es soweit. Mit unserer Schriftrolle, die Shisui bei sich trug, ausgerüstet, betraten wir den Wald. Eine Weile beeilten wir uns, vom Eingang wegzukommen, bevor wir uns in einer ruhigen Ecke sammelten und erst einmal einen Schlachtplan besprachen. „Es gibt 7 Teams und nur zwei davon kennen wir wirklich gut. Alle anderen sind für uns eine recht große Unbekannte. Bei den schriftlichen Prüfungen haben wir gesehen, dass ein paar von ihnen schon deutlich älter sind als wir, sie haben also vermutlich deutlich mehr Erfahrung als Genin und sind uns auch körperlich überlegen. Wir müssen klug vorgehen, ansonsten verlieren wir unsere Schriftrolle schneller, als wir gucken können." Ich grinste. „Niemand ist so schnell wie du, Shisui." Shisui lächelte, doch seine Stirn warf tiefe Falten. „Ich denke schon, dass es andere geben könnte, die genauso schnell sind wie ich. Außerdem bringt mir meine Geschwindigkeit nichts, wenn ich auf ein unbekanntes Jutsu hereinfalle." „Okay, was ist also unser Plan?" „Wir beobachten erst einmal. Lasst uns einen Code ausmachen, mit dem wir uns gegenseitig erkennen. Dann werde ich Ausschau nach den anderen Teams halten, während ihr euch erst einmal versteckt. Mit meinem Sharingan und dem Teleportations-Jutsu kann ich die anderen Teams auskundschaften und vielleicht herausfinden, ob eines von ihnen auf unserem Niveau ist und zufällig die passende Schriftrolle hat." Sowohl Kyou als auch mir gefiel der Plan nicht so richtig, doch da wir keinen Besseren hatten, ließen wir uns darauf ein. Wir einigten uns auf einen Erkennungscode, der eine simple Zahlenreihefolge war und Shisui machte sich auf den Weg. Kyou und ich suchten den Wald ab, bis wir einen ausgehöhlten Baum fanden, der uns erst einmal als Versteck dienen konnte. „Das gefällt mir gar nicht", brummte Kyou und fuhr sich durch sein kupferfarbenes Haar, das mittlerweile lang genug war, um in einen kleinen Zopf passen zu können. „Mir auch nicht", stimmte ich zu und lehnte mich an die Wand des Baumriesen. Anfangs ging Kyou ununterbrochen auf und ab, was mich fast dazu brachte, ihn anzuschreien, da es mich unglaublich nervös machte. Schließlich fand er sich mit seinem Schicksal ab und setzte sich zu mir. Wir sprachen nicht viel, teilten eine erste kleine Ration unserer Vorräte und schließlich gähnte ich ausgiebig. Das hatte ich mir aufregender vorgestellt. Fast zwei Stunden später riss uns ein Geräusch aus der Trägheit, in die wir verfallen waren. Kyou sprang auf und ich griff nach seinem Arm. Mit einem Finger vor meinen Lippen gab ich ihm ein Zeichen, still zu sein. Er nickte mir zu und wir schlichen uns an den Rand des Baumes. Kurz bevor wir den Rand unseres Versteckes erreichten, kam mir ein Einfall. Ich zog Kyou zurück und hob die Hände. Mit einigen Fingerzeichen aktivierte ich ein Jutsu, dass Kushina mir beigebracht hatte, und mir äußerst nützlich vorkam in diesem Moment. Kyou musterte mich mit großen Augen und ich betrachtete mein Werk zufrieden. Da ich die Barriere errichtet hatte, konnte ich sie sehen. „Dieses Jutsu kreiert eine Barriere, die unsere Stimmen und unser Chakra verbirgt. Das macht es für uns etwas einfacher, sie zu beobachten und zu analysieren. Allerdings könnten sie uns immer noch sehen, also weiterhin Vorsicht", mahnte ich. Kyou grinste breit. „Ein äußerst nützliches Jutsu." Wir schoben uns an den Ausgang des Verstecks und warfen einen Blick hinaus. Erstaunt stellten wir fest, dass sich dort zwei Teams gegenüberstanden, die wir nur allzugut kannten. Es waren Team 4 und Team 5. Auf der einen Seite stand Obito mit erhobener Faust, neben ihm Kakashi, der wie immer gelangweilt wirkte und Rin. Ihre Augen hüpften aufgeregt über den Platz. Gegenüber von Obito entdeckte ich Gai mit seinen beiden Teamkollegen, Genma und Ebisu. „Ha, gegen dich wollte ich schon immer mal kämpfen, Gai", rief Obito aus und knackte die Fingerknöcheln. „Lass es, Obito. Sie haben genau wie wir eine Erd-Schriftrolle. Außerdem bist du viel zu langsam, um gegen Gai zu kämpfen." Kakashi verschränkte die Arme vor der Brust. Obito ballte die Hände zu Fäusten und sah sich zu seinem Teamkollegen um. „Pah, halt dich da raus, Kakashi! Ich muss nicht schnell sein, um gegen Gai zu kämpfen. Ein einfaches Genjutsu sollte ausreichen. Darin warst du nie gut, nicht wahr Gai?" Kakashi rollte mit den Augen. „Und du bist immer noch kein Stratege. Wenn du einen Vorteil gegen deinen Gegner nutzen willst, solltest du diesen nicht schon ankündigen und deinen Gegner damit warnen. Ich frage mich wirklich, wie du es geschafft hast, ein Genin zu werden Obito." „Hast du das gehört", flüsterte Kyou mir zu. „Hm?", machte ich. „Sie haben beide Erd-Schriftrollen. Was meinst du, können wir es riskieren?" Mein Herz begann zu rasen. Shisui trug unsere Himmels-Schriftrolle bei sich. „Wir sind nur zu zweit", gab ich zu bedenken. Kyou schnaubte. „Wir warten, bis die beiden Teams sich voneinander entfernen und folgen dann Kakashi, Obito und Rin. Ich lenke Obito und Rin ab und du holst dir die Schriftrolle, die sicher Kakashi bei sich trägt. Du kannst es mit ihm aufnehmen, da bin ich sicher." Unbewusst knabberte ich auf meiner Unterlippe. Es klang verlockend und doch bereitete mir der Gedanke auch Sorge. Die Vorstellung, den dreien die Chance zu nehmen, in die dritte Runde der Prüfung einzuziehen, gefiel mir nicht besonders. „Sie würden uns die Schriftrolle genauso abnehmen", murmelte Kyou und ich nahm einen tiefen Atemzug. Er hatte Recht. Auch wenn ich Rin und Obito gut leiden konnte und Kakashi nun auch nicht mehr so furchtbar fand, wie noch vor einem Jahr, waren sie nun unsere Rivalen. „Ich würde auch gern einmal gegen dich kämpfen Obito, aber lass uns das für die Finalrunde aufheben. Sorgt einfach dafür, dass ihr es in die dritte Runde schafft, dann steht unserem Kampf nichts im Weg", rief Gai und Obito grinste ihn breit an. „Abgemacht. Dann sehen wir uns im Finale!" Gai zeigte Obito einen Daumen hoch und grinste ihn breit an. „Los, Gai. Lass uns gehen", sagte Genma und verschwand. Ebisu folgte ihm und Gai winkte seinen ehemaligen Klassenkameraden noch einmal zu, bevor auch er sich auf den Weg machte. „Warte, bis Gai und die anderen weit genug weg sind", murmelte ich Kyou zu, der aufgesprungen war. Dieser nickte und wir beobachteten Team 4, die sich erneut zu streiten begonnen hatten. „Misch dich nicht immer in alles ein, Kakashi!" „Das muss ich wohl, wenn du Dummheiten machst, die unser Weiterkommen gefährden." „Du hast doch gar keine Ahnung, wie stark ich geworden bin in den letzten Monaten! Ich habe einiges dazu gelernt und hätte sicher eine Chance gegen Gai gehabt." Kakashi schnaubte. „Aber was hätte das genützt? Hinterher wärst du am Ende deiner Kräfte gewesen und wir hätten dennoch keine Himmelsschriftrolle. Denk doch einfach mal ein bisschen nach, Obito." Obito grummelte etwas Unverständliches und hielt auf Kakashi zu. Rin schob sich dazwischen. „Nun hört schon auf! Lasst uns lieber überlegen, wo wir so eine Schriftrolle herbekommen." „Tja, ich hab eine Idee", murmelte Obito und seine Augen färbten sich rot. „Oh, er hat sein Sharingan erweckt", murmelte Kyou aufgeregt neben mir. Ich fluchte leise, als er in unsere Richtung blickte. „Jetzt", rief ich und stieß aus unserem Versteck hervor. Obwohl Obito uns gesehen haben musste, reagierte er langsam. Kyou nutzte seine Taijutsu Fähigkeiten, um Obito mit einem Tritt mehrere Meter weit zu schleudern. Kakashi und Rin starrten ihm hinterher und dies war meine Chance. Ich schnellte hinter Kakashi und griff nach seiner Tasche. In diesem Moment explodierte sein Körper vor mir und hinterließ nur einen großen Ast. „Mist", murmelte ich. Kakashi hatte mich bemerkt und ein Tausch-Jutsu benutzt. Ich spürte einen Windzug und schaffte es gerade so, seinem nächsten Schlag auszuweichen. „Noriko, Kyou", rief Rin aufgeregt. „Pass auf Rin, Shisui muss noch irgendwo sein", rief Obito, doch Kakashi neben mir schnaubte auf. Er kam jedoch nicht dazu, irgendetwas zu sagen, da ich die Chance ergriff und ihn attackierte. „Ausweichen", schrie Obito, Kakashi riss die Augen auf und wich meinem Tritt aus, der stattdessen den Erdboden traf. Eine tiefe Kuhle entstand und ich fluchte. „Wann bist du so gut im Taijutsu geworden?" Kakashi wirkte erstaunt und ich ballte die Hände zu Fäusten. Es war mein großer Vorteil gewesen, dass Kakashi nicht wusste, wie sehr ich an meinem Taijutsu gefeilt hatte. Nun war dieser Vorteil weg. „Ich habe geübt", grummelte ich und zog meine Wurfsterne. Ich warf sie und trieb Kakashi damit in eine Richtung, in der ich ihn haben wollte, doch er nutzte erneut das Jutsu des Tausches, um mich von hinten anzugreifen. Sein Schlag traf mich unvorbereitet, ich stöhnte auf, rollte mich ab und kam wieder auf die Beine. „Wenn du meine Schriftrolle haben willst, musst du schon ernst machen, Noriko." „Keine Sorge, das mache ich." Kakashi belächelte meine Antwort. „Tust du nicht. Wenn es so wäre, hätten diese Wurfsterne mich getroffen. Du hast sie absichtlich neben mich gezielt und nicht so viel Geschwindigkeit benutzt, wie du könntest." Jeder Muskel meines Körpers war zum Zerreißen gespannt. „Ich mach mich gerade erst warm", gab ich zurück, obwohl ich wusste, dass er einen wunden Punkt bei mir getroffen hatte. Auch, wenn ich unbedingt in die nächste Runde kommen wollte, war ein Teil von mir nicht bereit, meine Kameraden ernsthaft zu verletzen. Ich betrachtete Kakashi und wusste, dass ich unbedingt gegen ihn gewinnen wollte. Aber war ich bereit, sein oder mein Leben dafür aufs Spiel zu setzen? Mein Gedanke wurde von Kakashis nächstem Angriff unterbrochen. Schnell begriff ich, dass ich alles Geben musste, wenn ich von seinen Angriffen nicht getroffen werden wollte. Ich zog die Geschwindigkeit an und nutzte ein Tausch-Jutsu um mir einen kleinen Moment der Ruhe zu verschaffen. Kakashi durchschaute den Trick schnell und doch hatte ich mir genug Zeit verschafft, um ein anderes Jutsu vorzubereiten. Ein Versiegelungs-Jutsu des Uzumaki-Clans. Es war im Grunde kein Jutsu für den Kampf, doch ich hatte es gemeinsam mit Kushina dahingehend entwickelt. Kakashi ließ einen überraschten Aufschrei ertönen, was mir einen Hauch von Genugtuung gab. „Was zum-" begann er. Obito, der noch immer von Kyou in Schach gehalten wurde, mischte sich ein. „Da ist eine kleine Barriere, an deinem Fuß Kakashi!" Kakashi sah an seinem Bein hinab, doch ich war sicher, dass er es nicht sehen konnte. Ich hatte das Chakra in seinem Fuß versiegelt und ihn so in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. So schnell, wie ich konnte, preschte ich voran und traf ihn mit der Faust ins Gesicht. Kakashi flog nach hinten, rappelte sich auf und sah mich mit einer Mischung aus Wut und Erregung an. Sein Kampfgeist schien nun endgültig geweckt zu sein. „Obito, konzentrier dich lieber auf deinen eigenen Kampf", murmelte Kakashi und ich sah, wie die kleine Barriere an seinem Fuß zerbrach. Er hatte es geschafft, sein Chakra zurückzulenken und die Barriere so zu sprengen. Kakashi hob seine Hand und ich bemerkte sofort, dass es kein gewöhnliches Jutsu war, das er nun gegen mich einsetzen wollte. Ich beobachtete seine Fingerzeichen und ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich die hohe Konzentration an Chakra wahrnahm, die durch seine Hand blitzte. Mit einem Sprung machte Kakashi sich bereit, auf mich zuzuhalten. Ich spürte sofort, dass ich diesem Angriff auf jeden Fall ausweichen musste. „Nein!" Obitos Stimme. „Kakashi, nicht!", schrie Rin. Ich konzentrierte mich, hob die Finger und sah Kakashi direkt in die Augen, die er nun aufriss. Er konnte nicht mehr bremsen, raste auf mich zu, die Blitze in seiner Hand bekamen eine solche Intensität, dass sie zwitschernde Geräusche von sich gaben. Alles geschah im Bruchteil einer Sekunde. Mein Jutsu begann zu wirken, Kakashi versuchte abzubremsen, was mich schockierte. In genau diesem Moment packte jemand seine Hand, riss sie in die Luft und ein greller Blitz erhellte die kleine Lichtung im Wald. Ein lauter Donnerschlag folgte und betäubte meine Ohren. Einen Moment lang starrte ich die Situation vor mir an, bevor ich begriff, was geschehen war. Shisui. Er hielt noch immer Kakashis Hand fest in seiner und nie zuvor hatte ich sein Gesicht so wütend gesehen. „Was zum Teufel ist bloß in dich gefahren", stieß er aus und schubste Kakashi von sich, der nach hinten taumelte. Kyou und Obito waren mitten im Gerangel erstarrt und musterten die Situation wie zwei betrunkene, die sich gegenseitig stützten, um nicht umzukippen. Kakashis Blick ging an Shisui vorbei direkt auf mich. „Warum bist du nicht ausgewichen?", fragte er atemlos. Ich hielt meine Finger noch immer vor mich, um das Jutsu aufrecht zu erhalten, das mich schützte, war jedoch zu schockiert, um zu antworten. Shisui holte aus und schlug Kakashi mitten ins Gesicht. Ich stöhnte auf. Kakashi war nicht ausgewichen und stolperte von ihm weg. „Wie kannst du so ein gefährliches Jutsu gegen eine Kameradin anwenden?", schrie er, doch Kakashi starrte mich noch immer an. „Ich dachte, sie würde ausweichen", murmelte Kakashi leise. Shisui ballte die Hände zu Fäusten. „Also wolltest du einfach nur angeben oder was?", blaffte er. „Dafür riskierst du Norikos Leben? Um allen zu zeigen, was für ein tolles Jutsu du erlernt hast?" Mit einem tiefen Atemzug löste ich mein Jutsu und Shisui sah sich kurz zu mir um. Seine rot leuchtenden Augen zuckten auf. Mit seinem Sharingan musste er bemerkt haben, dass ich eine Abwehrbarriere errichtet hatte, um mich vor Kakashis Angriff zu schützen. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Obito sich von Kyou löste und auf Kakashi zuhielt. Ohne Vorwarnung holte auch er zum Schlag aus, doch dieses Mal wehrte Kakashi ab. „Minato-Sensei hat dir verboten, dieses Jutsu zu benutzen! Was hast du dir dabei nur gedacht?", fragte er und drückte seine Faust stärker in Kakashis abwehrende Hand. Shisui verzog angewidert das Gesicht und entfernte sich von Kakashi. Ein seltsames Gefühl hatte sich in meinem Magen breit gemacht, denn im Gegensatz zu allen anderen, schien ich die Einzige zu sein, die nicht komplett entgeistert war. Meine Schutz-Barriere hätte den Angriff abgelenkt, dessen war ich mir sicher. „Unser Kampf ist noch nicht vorbei", warf ich ein und Shisui bedachte mich mit einem forschenden Blick. Er kam auf mich zu, grinste breit und sagte: „Doch, ist er." In diesem Moment hielt er die Erd-Schriftrolle hoch und Kakashi zuckte zusammen. Er griff in seine Tasche und ballte die Hände zu Fäusten. „Du- das war ein Trick", rief er und Shisui warf ihm nun einen feixenden Blick zu. „Ja, ich wusste, dass Noriko deinen Angriff abwehren kann. Aber ich habe dennoch gemeint, was ich gesagt habe. Dieses Jutsu ist zu gefährlich, um es gegen Kameraden anzuwenden, was offensichtlich auch dein Sensei so sieht." Kakashi sprang auf Shisui zu, der jedoch auswich. Ich schnellte nach vorn und erwischte Kakashis Bein mit meinem Fuß. Er rollte sich ab, sprang wieder auf und Obito eilte an ihm vorbei, Shisui hinterher. „Oh, Sharingan gegen Sharingan. Das könnte spannend werden", murmelte Shisui und teleportierte sich mit seinem Jutsu direkt vor Obitos Augen davon, nur um ihm kurz darauf von hinten in den Rücken zu schlagen. Ich war nur kurz abgelenkt, doch dies reichte aus, um Kakashi die Möglichkeit zu geben, mich von den Beinen zu reißen. Er drückte mich zu Boden und für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke. Es war, als durchbohre er mich damit. Ich zog mein Kunai, Kakashi sprang fort und ich warf ihm das Messer hinterher, verfehlte ihn um Haaresbreite. Genau in diesem Moment begann Kakashis Gesicht sich vor meinen Augen in tausende von kleinen Käfern aufzulösen. Ich wich einen Schritt zurück und starrte ihn entgeistert an. „Genjutsu", murmelte ich und konzentrierte meine Sinne. Die Bäume um mich herum begannen sich zu bewegen, als vollführten sie einen seltsamen Tanz. Hunderte von Spinnen und anderen Insekten krabbelten um mich herum, in meine Kleidung, kitzelten auf meiner Haut. Panik ergriff mich, als sie mein Gesicht befielen und begannen, in meine Nase und die Ohren zu krabbeln. Das ist nicht echt, sagte ich mir und konzentrierte mein Chakra. Ich nutzte das Jutsu, das mich aus dem Genjutsu befreite und fand mich auf der Lichtung wieder. Kakashi kniete vor mir mit den Händen in der Luft. Er schien ebenfalls in dem Genjutsu gefangen zu sein. Ich drehte mich um die eigene Achse, erkannte Rin und Kyou, die wild um sich schlugen, drehte mich weiter und erstarrte. Obito fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Jemand hatte ihm auf den Kopf geschlagen und für einen kurzen Moment fürchtete ich um sein Leben. Seine Brust hob und senkte sich und ich atmete erleichtert aus. Sein Angreifer war ein grobschlächtiger Kerl, der sich nun in meine Richtung drehte. „Oh, die hat sich befreit", sagte er und mein Blick fiel auf seine beiden Kameraden, die Shisui umringt hatten. Dieser blutete aus einer Wunde und keuchte schwer. „Noriko, lauf!", rief er, doch er hatte keine Zeit, sich weiter mit mir zu befassen. Seine Angreifer stürzten sich auf ihn und ich schaffte es gerade so, einem Schlag des grobschlächtigen Genin vor mir auszuweichen. Der Kampf mit Kakashi hatte mich einiges an Chakra gekostet und ich spürte, wie Erschöpfung mich zu übermannen drohte. Mein Angreifer nutzte ein Jutsu, das ich nicht kannte, und überraschte mich so. Ich versuchte auszuweichen, begriff jedoch, dass der Angriff in diesem Fall Rin treffen würde. Ich hatte nur den Bruchteil einer Sekunde, um eine Entscheidung zu treffen, und blieb angewurzelt stehen. Ich kniff die Augen zu. Der Schmerz blieb aus. Ich öffnete die Augen und sah Kakashi vor mir, der den Angriff abzufangen schien. Sein Körper löste sich auf und hinterließ einen dicken Ast. Ein Tausch-Jutsu. Der Angreifer schnaubte. „Noch einer, der sich befreit hat. Dein Genjutsu ist auch nicht mehr das, was es mal war, Piper", brummte er und seine Teamkameradin, die noch immer Shisui attackierte zu. Sie schnaubte verärgert: „Dann mach es doch besser, Krab." Der echte Kakashi griff Krab an, der ihm lachend auswich. Auch Kakashi hatte einiges an Chakra eingebüßt und ich erkannte sofort, dass er nicht lange bestehen würde. Ohne ein Wort zu sagen, griff ich ebenfalls an. Kakashi nickte mir kurz zu und ich wusste, dass auch er begriffen hatte, dass wir nun zusammenarbeiten mussten, wenn wir nicht von diesen älteren Genin fertiggemacht werden wollten. Krab nutzte ein Feuer-Jutsu auf Kakashi, dass ich mit einer Schutzbarriere abwehrte, sodass Kakashi seinen Angriff fortsetzen konnte. Aus den Augenwinkeln sah ich Shisui, der noch immer zwei Gegner gleichzeitig in Schach halten musste. „Konzentration", ermahnte Kakashi mich und ich biss die Zähne zusammen. Er hatte Recht, ich durfte mich durch Shisuis Kampf nicht ablenken lassen. Krab schlug erneut zu, er schien voll Energie zu sein und lachte gehässig bei seinem nächsten Angriff. Ich wich aus, versuchte mir eine Taktik zu überlegen, da griff Kakashi von der Seite an. „Wirf", sagte Kakashi leise und ich verstand sofort. Ohne seinen Plan zu hinterfragen, schnappte ich mir drei meiner Wurfsterne und warf sie auf Krab, der mit aufgerissenen Augen auswich. Kakashi nutzte dies, um Krab von oben anzugreifen. Er erwischte unseren Gegner mit dem Knie auf dem Kopf, doch diesem schien das wenig auszumachen. Er packte Kakashi am Fuß und schmiss ihn auf den Boden. Ich sprang los, doch Krab hatte sein Jutsu bereits gestartet, dass er auf Kakashi loslassen wollte. So schnell, wie ich konnte, begann ich das Jutsu für meine Schutzbarriere erneut zu bilden, doch mein Chakra war fast verbraucht. Dann begriff ich, was Krab vorhatte, und ließ von meinem Plan ab. Krab hatte noch immer Kakashis Fuß in der Hand und ich spürte, dass er sein Jutsu direkt in dessen Körper leiten wollte. Kakashi riss die Augen in Erkenntnis auf. „HALT! HIER!" Shisuis Ausruf ließ Krab innehalten. Er sah sich zu diesem um und entdeckte die beiden Schriftrollen in dessen Hand. Piper schnappte sich diese und Krab ließ Kakashi lachend los. „Gut, weg hier", brummte er und die drei Angreifer verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. „Warum hast du das getan?", fragte Kakashi entrüstet und Shisui trat zu uns. Er zog eine Spur aus Blut hinter sich her, doch seine roten Augen waren auf Kakashi gerichtet. „Sein Angriff hätte dich töten können." Kakashi lag noch immer am Boden und bedachte Shisui mit nachdenklichem Blick. „Ich weiß. Aber warum hast du mir geholfen?" Shisui seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich kann dich zwar nicht besonders gut leiden, aber du bist ein Shinobi Konohas. Ich werde das Leben eines Kameraden nicht für eine dämliche Prüfung opfern. Noriko, befrei Kyou und dann lass uns nach anderen Schriftrollen suchen." Mein Blick heftete sich auf Shisui, den ich nie zuvor so ernsthaft erlebt hatte, wie an diesem Tag. Seine Augen leuchteten immer noch rot vom Sharingan und er verzog keine Miene. Er nickte mir zu und ich erkannte ein leichtes Flehen in seinem Blick und begriff, dass er große Schmerzen zu haben schien. Ohne ein weiteres Wort sprang ich zu Kyou, befreite ihn aus dem Genjutsu und erklärte ihm in einem Satz, was geschehen war. „Los, wir hauen ab", sagte ich leise. Shisui hatte die Lichtung des Waldes bereits hinter sich gelassen, Kyou und ich folgten ihm und ich drehte mich ein letztes Mal zu Kakashi um, der nachdenklich in den Wald starrte. Seine Augen zuckten zu mir und für einen kurzen Moment hielt ich seinem wütenden Blick stand, bevor ich mich abwendete und meinem Team folgte. -- „Wer hätte gedacht, dass Kakashi-Sensei so...", Naruto fuchtelte mit den Händen durch die Luft, als suche er nach Worten. „So ein Idiot war?", ergänzte Sakura kleinlaut. „Er war ein bisschen wie ich früher", murmelte Sasuke mit einem traurigen Lächeln im Gesicht. „Sag mal Sasuke, kanntest du diesen Shisui eigentlich?" Shikamarus Frage ließ Sasuke den Blick auf seine Freunde richten. Er zuckte mit den Schultern. „Ein wenig. Er war Itachis bester Freund, ich habe ihn also ein paar Mal getroffen, als ich klein war." „Wir werden bestimmt noch mehr von ihm lesen, achte bitte mal darauf, ob das zu dem passt, was du von ihm weißt. So können wir den Wahrheitsgehalt des ganzen noch besser prüfen." Sakura stimmte Shikamaru mit einem Nicken zu. „Gut, Sakura. Weiter." Sakura wirkte betroffen, ihre Stirn warf tiefe Falten. „Was ist?" Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, aber ich glaube, dass wir uns so langsam dem Teil der Geschichte nähern, der etwas düsterer wird, als das, was wir bisher gelesen haben." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)