Sayuri - zu wem gehöre ich? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 9: Aussprachen... ------------------------- Und hier gehts weiter!!!!!!!!! 9.Kapitel Aussprachen... Gerade als Sayuri sich wieder umdrehen und in die Wohnung zurück gehen wollte schwang die Balkon Tür vorsichtig auf und Keigo trat zu ihr. Sayuri betrachtete ihn mit gemischten Gefühlen. "Was machst du denn hier draußen so lange? Gibt's was interessantes zu sehen?" fragte Keigo und musterte sie durchdringend. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Sayuri konnte nicht anders und lächelte schüchtern zurück. "Ehrlich gesagt hatte ich nicht so die Augen für die Umgebung, aber wenn du mich so fragst, ich denke nein." "Und was machst du sonst hier? Ich bin schon seit circa 15 Minuten wieder zu Hause und du standest schon die ganze Zeit hier und hast vor dich hingestarrt." Sayuri fühlte wie ihr ein kleiner Stein, von vielen, vom Herz fiel. Sie drehte sich wieder zum Himmel und meinte nur. "Ich hab nachgedacht." Aus den Augenwinkeln bemerkte sie wie Keigo nickte und sich mit dem Rücken ans Geländer lehnte, wohl bedacht Sayuri keinen Moment lang aus den Augen zu lassen. "Das hast du in letzter Zeit wohl öfter getan, was?" Sayuri nickte. "Und wie geht's dir so?" Sayuri warf ihm einen kurzen Blick zu. Keigo schien besorgt um sie zu sein. Eigentlich war er es ja in der letzten Zeit immer gewesen, also sollte sie das nicht mehr überraschen. Dennoch freute sie sich. "Ganz gut, denke ich. Wenn man die Umstände betrachtet... Und dir?" "Es könnte mir besser gehen, aber ich kann auch nicht gerade meckern... Eigentlich wollte ich mich bei dir entschuldigen für das was heut früh in der Küche passiert ist." Sayuri's Kopf schnellte herum und etwas erstaunt schaute sie Keigo an. "Was denn?" fragte er "Ich hab mich einfach mies benommen. Ich weiß nicht was da mit mir los war. Es tut mir Leid, ok?" grinste er Sayuri an. "Ich will einfach nicht mit dir streiten. Freunde?" Sayuri grinste ihn glücklich an. "Na klar." "Gut. Das war mir nämlich echt wichtig." Auch Keigo schien es jetzt besser zu gehen und erleichtert atmete er aus. Er lächelte wieder schelmisch vor sich hin und dieser gewisse Ausdruck in seinen Augen war verschwunden. "Und weißt du schon wie es jetzt mit dir und Jun weiter gehen soll?" fragte er sie dann. Sayuri bemerkte am Rande, dass er ganz geschickt ihren Kuss 'vergaß'. War sie für ihn doch nur eine Freundin? Hatte sie sich so getäuscht? Und nicht nur sie, sondern auch Atsushi? Eigentlich sollte sie sich über das eine Problem weniger freuen, aber komischer Weise tat sie das nicht. Plötzlich bemerkte sie, dass sie Keigo eine ganze Weile nachdenklich angeschaut hatte und somit ganz vergessen hatte auf seine Frage zu antworten. Beklommen zuckte sie mit den Schultern. Keigo verstand dies als Wink und hakte nicht weiter nach. Das Thema war abgehakt. Doch nach einer schier endlosen Minute des Schweigens sagte er noch: "Ich denke, wenn ihr beide euch mal alleine und vernünftig unterhalten würdet, würde wieder alles gut werden... mit euch beiden." Sayuri beobachtete ihn ganz genau. Obwohl er gelassen tat, bemerkte sie dennoch, dass es ihn einige Überwindung gekostet hatte dies zu sagen. "Ich dachte ich sollte ihn deiner Meinung nach loslassen?" hakte sie nach. Keigo zuckte wie beiläufig die Schultern und meinte nur: "Ich will nur das Beste für dich und wenn es das ist was du willst ist das ok. Aber wenn er dir wieder irgendwie wehtun sollte, bekommt er es mit mir zu tun." schloss er und trotz, dass er sie neckend anschaute und mit einem lockeren Tonfall sprach, meinte Sayuri dennoch ein Teil der Wahrheit aus seinen Worten sprechen zu hören. Doch noch bevor sie etwas erwidern konnte wandte er sich auch schon von ihr ab und ging wieder rein. Kurz bevor er die Tür schloss hielt er aber noch mal inne und sagte zu ihr: "Du solltest auch langsam rein kommen. Wenn du noch weiter so lange da stehst, verpasst du wohl möglich noch das Mittagessen. Jun ist zwar noch nicht zu Hause, aber ich denke er wird auch bald wieder kommen." dann schloss er die Tür hinter sich und verschwand im Flur. Sayuri blickte ihm durch die Glasscheibe hinterher und tat es ihm dann gleich und ging endlich wieder rein. Kurz stutzte sie als sie sich Keigo's letzte Worte nochmal durch den Kopf gehen ließ. Hatte er etwa geglaubt sie hätte die ganze Zeit nach Jun Ausschau gehalten? ... Die Stunden zogen sich dahin und geduldig wartete Sayuri auf Jun. Erst am späten Nachmittag betrat er die WG. Sie rückte ihm nicht gleich auf die Pelle sondern hatte sich vorgenommen das Gespräch auf Abend zu verschieben, wenn alle im Bett waren und sie so ihre Ruhe in ihrem Zimmer hatten. Entschieden hatte sie sich nur teilweise. Und sicher war sie sich schon gar nicht. Genau deswegen wollte sie alles mit Jun besprechen. Sich mit ihm ausreden, seine Seite anhören und ihm dann ihr Verhalten erklären. Erst dann würde sie sagen können wie es weiter gehen würde. Und als es dann endlich soweit war, Keigo und Atsushi in ihrem Zimmer und Jun in seinem, machte sich Sayuri schnell bettfertig und ging dann auf ihr Zimmer zu. Kurz vor der Tür hielt sie jedoch inne. Es brauchte schon einige Kraft. Hoffentlich würde alles relativ gut laufen. Vielleicht hatte Jun ja auch vor mit ihr zu reden. Er hatte sich den Teil des Tages, wo er sich hier befunden hatte, seltsam ruhig verhalten und Sayuri immer wieder verstohlene Blicke zugeworfen, was ihr nicht entgangen war. Leise trat sie also in ihr Zimmer. Es war dunkel und das Zimmer war nur durch den Schein der Straßenlampen etwas erleuchtet. Vorsichtig schloss Sayuri die Zimmertür, schlich zu ihrem Bett, setzte sich und lehnte sich an die Wand, mit ihrer Decke über ihren Beinen. Es war nicht kühl im Zimmer, aber dafür sehr ruhig und das Licht fiel so, dass Sayuri nicht erkennen konnte ob Jun schon schlief. Gerade wollte sie ihn leise rufen da sagte er auf einmal ganz plötzlich, so dass Sayuri zusammen zuckte: "Wir müssen reden." Seine Stimme kam nicht von seinen Kopfkissen sondern genau von ihr gegenüber. Erst jetzt erkannte sie die schwarze Gestalt die im Schneidersitz auf seinem Bett saß und sie scharf fixierte. "Ich weiß. Genau das hatte ich vor." flüsterte sie leise. Sie spürte wie Jun sie förmlich mit seinen Blicken durchbohrte. Es war ihr irgendwie unangenehm und so nahm sie sich ihr Kopfkissen und legte es schützend vor ihre Brust und umklammerte es. "Das ist ganz schön schwierig. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll." sagte Jun leise. Sayuri nickte, war sich aber nicht sicher ob er es in dieser Dunkelheit überhaupt erkannt hatte. Vielleicht sollten sie das Licht lieber an machen, dachte sie kurz, besann sich aber gleich eines Besseren. So ließ es sich leichter reden. Vielleicht sollte sie einfach anfangen. "Weißt du Jun, die letzten Wochen waren für mich nicht ganz einfach. Natürlich möchte ich mich nicht als Unschuldslamm hin stellen, aber.." Sayuri dachte kurz nach. Sie wollte ihre Worte genau wählen, damit Jun sie auch verstand und nichts falsches interpretierte. Jun wartete geduldig bis sie weiter erzählte und hörte ihr aufmerksam zu ohne sie auch nur einmal zu unterbrechen. Sayuri versuchte ihm so genau wie nur möglich alles vor Augen zu führen. Wie sie sich gefühlt hatte als er sie so missachtet hatte und ihre Angst. Wie Keigo auf einmal für sie da gewesen war und sie immer wieder aufmunterte. Sie erklärte ihm all die Situationen die er falsch gedeutet hatte. Aber sie war auch ehrlich bei dem Kuss. Sie gestand dass sie es wahrscheinlich nicht verhindert hätte wenn sie gekonnt hätte. Dass sie es ja in diesem Moment sogar ersehnt hatte. Und sie sagte ihm auch ehrlich, dass sie auch heute noch nicht ganz ehrlich sagen konnte wie sie jetzt zu Keigo stand. "Er ist mir sehr wichtig geworden. Wir sind uns so nah gekommen. Und ich weiß er würde mir sehr fehlen, wenn ich ihn verlieren würde. In seiner Nähe fühl ich mich geborgen und wohl und ich.. ich hab ihn auch sehr sehr lieb gewonnen..." sagte sie und verstummte. Jun sagte eine ganze Weile nichts. Dann hörte sie ihn tief Luft holen und wieder ausatmen. Täuschte sie sich oder unterdrückte er Tränen? "... Es dürfte mich ja eigentlich auch nicht wundern, oder?" meinte Jun leise. "Ich meine, schließlich habe ich dich ja förmlich in seine Arme getrieben, oder? Du hast ja auch vollkommen recht. Ich habe selbst lange über uns nachgedacht. Wir haben uns beide irgendwie von einander weg bewegt und ich habe das Gefühl dass die Entfernung jetzt zu weit ist um wieder zusammen zu kommen.. obwohl ich es mir wirklich sehr wünsche. Auch wenn es nicht den Eindruck erweckt hatt, aber du bedeutest mir sehr viel und ich... mag dich sehr, vielleicht auch mehr. Ich hab es erst richtig bemerkt als ich mit ansehen musste wie Keigo dich mir weg nimmt. Und dazu war er noch mein bester Freund, mal ganz abgesehen von Atsushi und Masanori. Ich war in meinem Stolz verletzt und zu stur um einzusehen, dass ich eigentlich der Schuldige war. Und nun... nun ist es zu spät. Ich habe dich zum Anfang immer nur als eine sehr gute Freundin gesehen, obwohl ich dich von Anfang an auch toll fand. Du hast mich beeindruckt und ich bin dir irgendwie verfallen. Außerdem scheintest du meine erste richtige feste Freundin zu werden. Ich war glücklich aber auch gleichzeitig überfordert und dann kam Masanori wieder. Der perfekte Fluchtpunkt und... Ich kann dir das jetzt nicht erklären, es würde zu lange dauern, aber zwischen mir und Masanori ist ein eisernes Band und jeder der sich zwischen uns drängt... ich weiß nicht.. wenn er da ist mach ich einfach dicht. Ich habe ihn so sehr vermisst. Er war so lange der einzig existierende Mensch auf der Welt und plötzlich war er weg und ich musste auf eigenen Füßen stehen. Ohne Atsushi und Keigo... ich weiß nicht. Aber ich weiß was ich dir angetan hab war nicht richtig und ich will dich auch nicht verlieren. Ich verstehe wenn es zwischen uns nicht mehr so wird wie früher, aber... bald ist Masanori wieder weg und dann..." "Jun! Ich bin doch kein Ersatzspieler! Ich habe das Gefühl, dass du Angst hast davor einmal alleine dazustehen. Das hat jeder, aber deswegen darfst du Menschen doch nicht auf so eine Art und Weise einnehmen oder dich so an sie Klammern. Ich weiß wie das ist. Aber... Jun, ich weiß, dass du mich gern hast und ich dich. Aber ich habe oft das Gefühl nur der Ersatzmann zu sein solange Masanori nicht da ist. Du kannst ihn nicht loslassen und ich will dich auch gar nicht dazu zwingen. Aber ich will auch nicht nur deine Nummer zwei sein. Das würde auf Dauer nicht gut gehen." Sayuri wurde mit einem mal alles klar. Jetzt wusste sie was richtig war. "Jun, würdest sagen können dass du mich liebst? Von ganzen Herzen?" Jun zögerte einige Sekunden und das war auch schon genug für Sayuri. "Ja, du hast mich gern. Und ich bin ein wichtiger teil aus deinem Leben geworden, vor dem du Angst hast das er bald verschwindet wenn du ihn nicht fest hältst. Aber sei mal ehrlich. Würde dir eine Freundschaft auch genügen? Eine enge.. Bindung, aber ohne körperlichen Kontakt und Küssen? Ich meine nämlich du würdest sogar nein sagen können auf meine vorherige Frage wenn du genau darüber nachdenkst, oder? Deine Gefühle für mich sind tief. Aber nicht dieser Art. Genau wie bei Keigo. Deswegen hat es dich ja noch mehr geschmerzt. Du drohtest auch noch deinen besten Freund zu verlieren." Auf einmal war alles so klar für Sayuri und sie verstand ihn und alles andere auch. Ein Scheinwerfer eines vorbei fahrenden Autos erleuchtete Kurz ihr Zimmer und Sayuri erkannte den erstaunten Ausdruck auf Jun's Gesicht. Eine kleine Ewigkeit sagte keiner ein Wort. Und Sayuri ließ Jun Zeit zum nachdenken. "...Auch wenn es schwer ist sich das einzugestehen..." meinte Jun leise, so dass Sayuri ihn beinahe nicht verstanden hätte "... aber... du hast recht, glaube ich... wenn ich so darüber nachdenke." Sayuri atmete erleichtert auf. Schnell sprang sie von ihrem Bett auf und setzte sich zu Jun. Beide schauten sich in die Augen. Am Rande bemerkte Sayuri, das Kribbeln war verschwunden und auch die tiefe Zärtlichkeit für ihn. Diese galten jetzt nur noch einem. Jemand anderen. Aber Jun war dennoch ein Teil in ihrem Herz. Wenn auch nicht so einer wie der eine, aber ein sehr wichtiger für sie. "Aber was wird nun aus uns?" fragte Jun und seine Stimme zitterte leicht. Sie wusste, es war doch sehr schwer für ihn. "Wir sind die aller allerbesten Freunde der Welt! Und daran wird sich nichts ändern. Ok? Es sei denn du bist nicht damit einverstanden?" fragte sie und gleichzeitig sah sie wie Jun sich entspannte als fiele ihm ein Stein vom Herz. "Natürlich bin ich damit einverstanden! Nichts lieber als das! Aber kannst du mir denn so einfach vergeben?" Sayuri grinste. "Klar. Schon vergeben und vergessen! Komm her." Beide nahmen sich in den Arm und drückte sich fest. Sayuri konnte sich nicht erinnern wann es ihr das letzte mal so unbeschwert gegangen war. Endlich war das geklärt und es war sogar leichter gewesen als sie gedacht hatte. "Meinst du es kann alles wieder so werden wie es war?" fragte Jun nachdenklich und ließ von ihr ab. "Bestimmt. Jetzt da das geklärt ist. Und mit Keigo hast du dich wieder zu vertragen, klar?" "Ja. Gern. Aber... Sayuri ich denke.. jetzt kann ich es ja auch sagen... Keigo hat sich bei dir ziemlich komisch benommen. Ich meine ich kenne ihn schon lange und habe ihn noch nie so mit einem Mädchen umgehen sehen. Früher hätte ich dich vor ihm gewarnt aber wenn ich mich an euch beide in den letzten Wochen erinnere... ich denke..." Jun atmete tief durch "... ihr würdet ein... hübsches... Paar abgeben." Sayuri lächelte immer breiter und sie wurde immer glücklicher. "Vielleicht." sagte sie nur verträumt. Dann wünschte sie Jun eine gute Nacht und stieg in ihr Bett. Zwischen ihr und Jun hatte sich etwas entscheidendes verändert. Sayuri konnte es nicht genau benennen, aber sie wusste, dass es ab jetzt nur noch bergauf gehen würde. Wenn vielleicht auch mit ein paar Anfangsschwierigkeiten, aber die würden sie zusammen schon überwinden... Und so schlief sie glücklich ein. Sie musste sich ausschlafen, denn gleich morgen früh hatte sie etwas sehr wichtiges zu erledigen... Und wie gefällts euch? schreibt mir!!! egal was! BITTE!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)