The legend of the last unicorn von abgemeldet (alles nur eine Legende?) ================================================================================ Kapitel 3: Molly Grue und der Zauberer Schmendrig ------------------------------------------------- Teil 3: Molly und Schmendrig „Ich glaub das einfach nicht.“, meinte Molly. „Molly, wenn du dich jetzt darüber wunderst, wie Amalthea sich entschieden hat, änderst du an ihrer Entscheidung aber auch nichts.“, sagte Schmendrig und schaute die junge Frau an, die auf dem Pferd saß, das neben ihm her trabte. „Schmendrig, mein Liebster, ich glaube diesem Prinzen immer noch nicht.“ „Er liebt sie. Und was gibt es gegen die Liebe schon zu sagen.“, sagte Schmendrig und blätterte während des Gehens in einem Buch herum. „Aber sie ist ein Einhorn. Und er hat ihr das angetan, sonst würde sie ja nicht wieder zu ihm zurück wollen, meine armes Mädchen.“ „So arm ist sie nun auch wieder nicht.“ „Schmendrig.“, meinte Molly nun mit erhöhter Stimme. Nun blickte er vom Buch auf. „Molly, wir werden die Sache schon klären. Aber uns dieser Bitte zu verweigern ist auch nicht nett, besonders da es ja stimmen könnte, oder etwa nicht?“, meinte Schmendrig. Sie schaute gerade aus hinweg über den Kopf des Pferdes. „Molly.“ „Wir sind bald da. Es dauert nicht mehr lange.“ „Ich weiß“, sagte der junge Zauberer. „Wir können aber noch umdrehen?“ „Nein! Ich will wissen was er meinem Mädchen angetan hat.“, meinte sie fest entschlossen. Schmendrig sah diesen ängstlichen Blick in ihren Augen. „Dem Einhorn geht es gut.“, sagte er noch mal zum Schluss. „Ich hoffe es.“ Ja, ich hoffe es wirklich. Ich kann einfach nicht glauben, dass mein Mädchen wieder zu einem Mensch werden will. Nach all dem was sie damals durch gemacht hat, glaub ich das einfach nicht. Es war alles so neu und fremd und ich bezweifele das es diesmal was anderes werden wird. Aber dieses Mal ist der rote Stier auch nicht da... Hat es damit einer Veränderung zu tun? Nein! Nicht allein wegen diesem Stier hat sie sich damals allein und so hilflos gefühlt. Es war schließlich alles zusammen. Das auf zwei Beinen laufen, dass nicht einfach mehr weg rennen mehr können und all diese Gefühle empfindet, die man als Mensch nun mal empfindet und als Einhorn, ein unbeschwertes Wesen, nun mal nicht hat. Und dieser Prinz, ich weiß nicht was ich von ihm halten soll. Er liebt vielleicht wirklich, aber er war nun mal der Sohn von diesem Grießkram und dieser hatte den roten Stier gehetzt auf die Einhörner. Ich muss mein Mädchen doch beschützen, ich konnte schließlich auch immer auf sie bauen. Zumindest hoffte ich immer auf sie, auch wenn es so aussah, dass ich alleine war. Ich muss sie schützen. „Da ist die Burg.“, sagte Schmendrig. „Hilf mir bitte herunter.“, bat Molly und stieg mit seiner Hilfe behutsam vom Pferd ab. Sie nahm das Pferd an die Zügel und ging weiterhin neben dem Zauberer her. „Dann möchte ich mal wissen, was er zu sagen hat.“ „Molly...“, meinte der Zauberer nur und seufzte. Noch bevor sie den steinigen Weg zur Burg hinauf gingen, konnten sie den Prinz Lear auf einen der vielen Balkone erkennen. Er winkte ihnen zu, dann verschwand er im inneren der Burg. „Hier gefällt es mir nicht.“ „Aber es hat sich doch im Vergleich zu damals sehr verändert.“ „Ja, es wachsen nun links und rechts Blumen auf den Weg, aber die Erinnerung die ich an hier habe, wird nicht verschwinden.“ „Ja, aber es hat sich sehr verändert. Es ist nicht mehr so dunkel.“ „Oh, doch Schmendrig das ist es immer noch, man sieht es nur mit dem normalen Auge nicht.“ Schmendrig schaute Molly Grue verwundert an und seufzte leise. Wie weit ich wohl schon gelaufen bin? Ich erkenne diese Gegend gar nicht wieder. War ich schon mal hier? Hat es sich vielleicht nur sehr verändert? Es ist schon komisch. Da bin ich schon so weit gelaufen, aber die Antwort auf meine letzte Frage habe ich immer noch nicht erhalten, werde ich sie denn überhaupt je finden? Das Einhorn war schon sehr weit gekommen. An einer Küste lief es nun über den sehr weichen Sand. Es knirschte ganz sachte unter ihren Hufen, was sie lustig und aufregend empfand. Im Wald ist der Sand immer hart und nicht so weiß. Die Gäste des Prinzen saßen nun im Speisesaal an einem sehr langen Tisch und speisten. „Ich danke dir Zauberer Schmendrig das du gekommen bist.“, bedankte sich Prinz Lear. „Wenn ich das Einhorn mal wieder sehen kann.“ Molly schaute Schmendrig mit fragenden und etwas wütendem Blick an. „Wie ich sehe Molly glaubst du mir nicht.“, meinte der Prinz. „Nein, Prinz Lear, ich glaube euch nicht. Ich kann euch nicht glauben, wenn ihr sagt, dass mein Mädchen wieder zu einem Menschen werden will, wo sie doch damals so sehr gelitten hat.“ Der Prinz stand von seinem Stuhl auf, faltete die Hände hinter seinem Rücken und ging zum Fenster. „Ich glaubte es selber nicht. Aber als sie zu mir gekommen ist und mir gesagt hat, dass sie so auch nicht mehr weiter leben kann, leuchtete etwas in mir auf. Eine Hoffnung die ich schon lange vergessen oder verdrängt hatte. Ich wollte immer das Beste für Amalthea...“ „Dann lasst sie nicht wieder zu einem Menschen werden.“, meinte Molly Grue. Der Prinz drehte sich um und schaute die verzweifelte und sich sorgende Molly an. „Glaubst du ich will, dass sie wieder unglücklich wird.“, sagte er und drehte sich wieder um. „Aber in ihren Augen lag etwas. Etwas was sie kaputt gehen lässt und das als Einhorn. Sie sagt, sie sehnt sich nach einem Gefühl, dass sie als Mensch empfunden hatte.“ „Aber sie kann solche Empfindungen gar nicht fühlen. Sie ist ein Einhorn, diese sind sauber und befreit von solchen.“ „Ja, aber sie war ein Mensch und daher hatte sie dieses Gefühl nun mal bekommen.“ „Nein! Das glaube ich einfach nicht.“, sagte Molly und rannte aus dem Saal. „Aber Molly.“, meinte Schmendrig und wollte ihr schon hinter her gehen. „Ich wollte nie dass es so weit kommt. Doch ich hatte mich damals in sie verliebt und liebe sie immer noch. Ich weiß, dass sie ein frei liebender Mensch ist und man ihr sehr weh getan hat, sie deshalb auch sehr verletzlich ist, aber dieses Gefühl... Es ist ein anderer Ruf der Freiheit.“, sagte der Prinz. Schmendrig schaute den Prinzen an und folgte dann Molly. „Oh Amalthea...“, sagte der Prinz nur noch. Der Zauberer Schmendrig fand Molly auf dem Balkon, wo damals Prinz Lear und Amalthea standen und schaute aufs Meer hinaus. Ihr wildes Haar wurde sachte vom Küstenwind mit genommen. „Es ist meine Schuld.“, meinte Schmendrig nur. „Nein, Schmendrig, es ist nicht deine Schuld.“ „Oh doch, hätte ich sie damals in etwas anderes verwandelt. Zum Beispiel in ein Eichhörnchen oder in einen Hase.“ „Du hast sie in das Nahe liegendste verwandelt. Und hättest du sie in ein anderes Tier verwandelt, hätte der rote Stier sie bestimmt noch viel früher gefunden. Als Mensch war ihm das schwieriger.“, sagte Molly. „Dennoch.“ Molly kuschelte sich an den Zauberer. „Ich hoffe nur, dass es ihr gut geht. Mehr will ich gar nicht.“ „Ich weiß Molly, ich weiß und ihr geht's bestimmt gut.“ „Ich hoffe es. Mein armes Mädchen....“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)