El Cardo von abgemeldet (Wenn Jungen Stacheln haben) ================================================================================ Kapitel 7: Schmerzende Wahrheiten und unbekannte Gefühle -------------------------------------------------------- Kapitel 7 Schmerzende Wahrheiten und unbekannte Gefühle "Pack deine Sachen in mein Zimmer, wir haben kein anderes mehr und meins ist größer als das der Anderen." Iri nickte und Yuki half ihm, seine Koffer ins Zimmer zu bringen. Als Hauro die Wohnung betrat, waren die beiden Jungen bereits fertig und saßen Tee trinkend im Wohnzimmer. "Iri!" Überrascht bewegte Hauro sich auf seinen "Freund" zu. "Was machst du denn hier?" "Er wohnt jetzt hier," entgegnete Yuki an Iri's Stelle. "Sein Vater hat ihn misshandelt und ihm gesagt er wäre nicht mehr sein Sohn. Daraufhin haben wir ihn hier einquartiert und für heute Abend eine Sitzung anberaumt." "Jetzt schon? Ich hatte noch gar nicht die Zeit... ." "Ich weiß, aber... ." "Hey, das betreffende Objekt befindet sich im Raum!" warf Iri unsicher dazwischen. Irritiert sahen beide jungen Männer ihn an. "Entschuldige Iri. Ich bin nur verdammt nervös wegen der Sache." Murmelte Yuki bevor er die Tür öffnen ging, denn es hatte geklingelt. Ein tropfnasser aber gut gelaunter Kai-Ki betrat die Wohnung und umarmte freudestrahlend erst Yuki, der sich daraufhin mit vor Ekel verzerrtem Gesicht und den Worten "Ich komme gleich wieder... ." mit frischen Sachen ins Bad verzog, und dann Iri, welchen er zusätzlich noch durch die Luft wirbelte. "Was machst du denn hier?" "Ich wohne jetzt hier," ächzte Iri, denn Kai-Ki hatte ihn noch immer nicht losgelassen. "Das geht aber fix. Bist du sicher, dass du es mit uns Chaoten aushältst?" Iri schüttelte den Kopf. "Wir werden ja sehen, wie es läuft." Kai-Ki ließ ihn los und Iri schnappte erleichtert nach Luft. "Fehlt nur noch Katsuja... ." murmelte Yuki. Er stand auf und ging zu Katsujas Zimmer um anzuklopfen. "Ja?!" kam es ziemlich unwirsch von drinnen. "Ähm...Katsuja, wir wären dann so weit. Für das Gespräch meine ich." Yuki konnte einen Stuhl rücken hören, dann öffnete sich die Tür. "Wurde auch langsam Zeit." Er ging Yuki voran und setzte sich auf eines der Sofas, Yuki dagegen setzte sich nach einigem Zögern Iri gegenüber in einen Sessel. ************************************************************************ "Also, ich...ich hab dir ja schon erzählt, dass wir alle einen ungewöhnlichen Nebenjob haben. An diesem wirst du dich beteiligen müssen, wenn du weiter hier wohnen willst. Also?" Man sah Yuki an, dass er nicht gerne tat, was er hier durchzog. Und auch Iri bemerkte es. Aber er vertraute Yuki und nickte was Yuki den nächsten Schritt jedoch nicht leichter machte. "Also...wir gehören einer Geheimorganisation an und erledigen für diese Aufträge. Die Aufgabenbereiche sind zum Beispiel das Beschaffen von Geheimdokumenten, Informationen oder Gegenständen und gehen von dem Auffinden von Personen über deren Entführung und Weitergabe an unsere Auftraggeber bis hin zu deren Ermordung." Yuki hatte leise gesprochen, er wollte Iri nicht den Eindruck vermitteln, es sei bei ihm alles nur Show gewesen. Iri sah ihn ungläubig an. Yuki, dieser sanfte und gleichzeitig ausgeflippte Mensch und alle anderen hier sollten Mörder, Entführer und Diebe sein? Warum war gerade er an solche Menschen geraten? "Weil du anfänglich auch nur ein Auftrag warst." Iri sah erschrocken zu Hauro. "Du solltest nicht so laut denken." "Aber... ." Verwirrt sah Iri von einem zum anderen, bis sein ängstlich verwirrter Blick schließlich an Yuki hängen blieb. "Das...das ist doch alles nicht wahr, oder Yuki?" Es war fast nur ein Flüstern, doch Yuki hatte ihn sehr wohl verstanden und es tat ihm weh, dass er Iri das Folgende erzählte: "Hauro hat Recht, Iri. Wir sollten dich finden, deine Fähigkeiten einschätzen und dich dann, im Falle einer guten Beurteilung...entführen und an die Auftraggeber weitergeben," Yuki stockte, "im Falle einer schlechten Beurteilung hätten wir dich töten müssen." Der Silber-Grauhaarige wagte es nicht, Iri anzusehen. Er fühlte sich furchtbar schlecht. "Dann...dann war alles...die ganze Fürsorge und Freundschaft...alles nur gespielt...?" Iri kullerten kleine Tränen über die Wange. "Weißt du, warum du immer noch hier bist?" warf Katsuja dazwischen. Iri schüttelte den Kopf. "Weil Yuki sich den Fehler erlaubt hat, Gefühle für dich zu entwickeln." Er sah Yuki scharf an, welcher sich auf die Lippe biss, "Er hat dem Boss den Vorschlag gemacht, dich bei uns zu behalten." Iri sah nun wieder erstaunt, doch immer noch skeptisch zu Yuki, doch dieser sah auf den Boden. "Wo würde ich hinkommen, wenn...wenn ich nicht hier bleiben wollen würde? Und was ist mit Hauro?" wandte er sich deshalb an Katsuja. "Wahrscheinlich in ein Labor, doch sicher ist das nicht. Über den späteren Aufenthaltsort bekommen wir selten genaue Informationen. Was Hauro angeht musst du ihn selbst fragen." Iris Blick wanderte zu Hauro. "Du bist manchmal ein wenig klettig. Am Anfang nur lästiger Auftrag, dann ein nicht mehr ganz so schlimmer Auftrag." "Nur ein Auftrag?!" Iri war aufgesprungen und schrie Hauro ins Gesicht. Tränen der Wut und Enttäuschung bahnten sich nun in Strömen ihren Weg über sein Gesicht. "Ich dachte du magst mich wenigstens ein bisschen...," Iri's Stimme war brüchig geworden, er wandte sich wieder Yuki zu, "Gut, wenn es so sein muss, dann mache ich bei eurer Organisation mit." "Da gibt es nur einen Haken," warf Kai-Ki ein, der sich mittlerweile auf der Sessellehne von Yuki's Sessel positioniert hatte um ihm seinen Arm freundschaftlich um die Schultern zu legen, "du musst in ein Trainingslager. Und zwar mindestens für ein Jahr." Iri nickte schwach, er fühlte sich im Stich gelassen, vor allem von Yuki und Hauro, aber vor allem von Yuki! "Es tut mir leid...," begann Yuki, er war aufgestanden und näherte sich jetzt dem zitternden Rothaarigen. "Es tut dir leid?!?! ES TUT DIR LEID?!?!" Iri gab Yuki eine schallende Backpfeife, so dass Yuki's Kopf zur Seite flog. "Du hast mir bei dem Satz nicht mal in die Augen sehen können...," flüsterte Iri, bevor er erschöpft zusammenbrach und vornüber fiel, direkt in Yuki's Arme. ********************************************************************** Mitten in der Nacht erwachte Iri durch ein leises Geräusch. Er sah sich um und bemerkte, dass er sich in Yuki's Zimmer befand. Sofort überkamen ihn die Erinnerungen an den vergangenen Abend und er musste schlucken. Vorsichtig drehte er sich um und sah an der anderen Zimmerwand einen Berg Bettdecke, der sich heftig auf und ab bewegte und schluchzende Geräusche von sich gab. Yuki weinte doch nicht etwa? Hatte Katsuja etwa doch Recht gehabt mit seiner Behauptung, dass Yuki Gefühle für ihn entwickelt hatte? Er bemerkte, wie das Schluchzen und Beben weniger wurde und hörte Minuten darauf die gleichmäßigen Atemzüge seines Zimmergenossen. Er wollte schon selbst wieder die Augen schließen, als er bemerkte, dass Yuki sich im Schlaf hin und her schmiss. "Geschieht dir Recht," murmelte Iri, doch noch ein paar weiteren Minuten und dem eingesetzten ängstlichen Wimmern gab er auf und erhob sich, nur um sich an Yukis Bettkante wieder niederzulassen. "Du hast mich von vorne bis hinten belogen, aber ich kann es trotzdem nicht sehen, wenn du leidest... ." Iri strich Yuki sanft durch die seidigen Haare und sah zu, wie der junge Mann sich beruhigte. Doch sobald er seine Hand wegzog, um sich zu seinem Bett zu begeben und weiterzuschlafen, ging das Theater von vorne los. Seufzend schüttelte Iri den Kopf. "Die wollen mich zu einem Kriminellen machen und ich kümmere mich auch noch um sie... ." Er fröstelte und beschloss, dass er sich ohne Decke mit Sicherheit einen Schnupfen einfangen würde. Also schlüpfte er kurzerhand mit unter Yuki's Decke und legte den Arm um diesen, um ihn noch weiter beruhigen zu können. Doch das schien schon fast nicht mehr nötig, denn Yuki hatte sich bereits nach wenigen Sekunden an Iri gekuschelt und lächelte sogar. Iri schüttelte sanft den Kopf und schloss die Augen. ********************************************************************* Am nächsten Morgen klopfte es unnachgiebig an der Tür, was Yuki wach werden ließ. "Iri muss zur Schule!" tönte es von vor der Tür. "Ist gut, ich weck ihn!" Er sah zu Iri's Bett hinüber, das jedoch leer war. Verwirrt bemerkte er, dass sein Kissen sich hob und senkte und er realisierte, dass Iri ihm diese Nacht als Kopfkissen genutzt hatte. Der rothaarige Junge hatte seinen Arm um Yuki's Taille geschlungen und er selbst lag halb auf ihm, den rechten Arm an Iri's Oberkörper geklammert. Irritiert setzte er sich ein kleines Stück auf und sah direkt in zwei grüne Augen. "Morgen," nuschelte Iri verschlafen. "Warum liegst du denn hier?" "Du hattest anscheinend einen Alptraum und ich hab versucht dich zu beruhigen. Aber als ich wieder in Bett wollte, hast du wieder angefangen dich rumzuwälzen und weil mir das ohne Decke zu kalt geworden wäre bin ich zu dir reingekrabbelt. Ab da warst du dann ruhig." Yuki errötete, er hatte schon lange keinen Albtraum mehr gehabt. Doch erinnern konnte er sich an nichts. "Danke," kam es daher schüchtern von ihm. Er setzte sich nun vollends auf, damit Iri aufstehen und sich für die Schule fertig machen konnte. "Muss ich wirklich?" Yuki nickte. "Bevor alles losgehen kann, musst du erst einmal deine Schule fertig machen." "Warum lassen die mich die Prüfungen nur nicht schon früher machen? Ich könnte längst fertig sein!" Entnervt stand Iri auf, suchte seine Sachen und verschwand ins Bad. Yuki dagegen blieb noch ein paar Minuten liegen. Er konnte noch immer die Wärme und die Berührung des Anderen spüren. Es war ein schönes Gefühl gewesen, neben dem Kleinen aufzuwachen. "Yuki! Schlag dir das sofort aus dem Kopf! Du kannst dich doch nicht in deinen Freund und zukünftigen Kollegen verlieben!" wies er sich selbst zurecht. Er beschloss, in die Küche frühstücken zu gehen, denn das Bad war ja besetzt. ************************************************************************** So, das war's mal wieder von meiner Seite. Hoffe es stört euch nicht zu sehr, dass das Kappi so kurz geworden ist, aber das nächste kommt sicher bald (hoffe ich). Jaja, Yuki mag den kleinen Iri lieber, als er zugeben will und auch Iri ist durch den Abend und die Nacht schwer ins Grübeln gekommen. Aber wir werden ja im nächsten Kappi sehen, wie es weitergeht. Biba Zeery PS: Kommis oder Kritik sind gerne gesehen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)