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El Cardo

Wenn Jungen Stacheln haben
von

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Aller Anfang ist schwer...

Hallo Leute!
 

Da bin ich schon wieder, dieses mal mit etwas Neuem. Ich werde mich bemühen, nicht allzulange zu brauchen, aber da ich parallel noch an einer anderen FF schreibe und demnächst auch noch ein Praktikum zu absolvieren habe, könnte es manchmal etwas dauern. Nicht böse sein!!!
 

Eure Zeery
 

Iri langweilte sich. Ein neues Schuljahr hatte begonnen, doch es würde alles genauso nervtötend sein wie das vorige Jahr. "Naja, mit einem Unterschied," dachte Iri, "heute bekommen wir einen neuen Schüler... ." Prinzipiell war das nichts Ungewöhnliches, wenn da nicht die Kleinigkeit wäre, dass dieser Junge, nicht nur die Schule wechselte, sondern, genau wie er auch, gleich zwei Klassen übersprungen hatte. Iri lächelte leicht, vielleicht hatte er endlich jemanden gefunden, mit dem er sich messen, vielleicht sogar ja anfreunden konnte. In diesem Moment wurde die Aufmerksamkeit des brünetten Jungen auf die Lehrerin gelenkt, die energisch ihre Schüler zur Ruhe ermahnte. Neben ihr stand der Neue, vollkommen desinteressiert und gelangweilt. Plötzlich starrten Iri zwei funkelnde, rote Augen an, die ihn förmlich zu durchbohren schienen und in denen Iri eine Art Vorwurf las, als sei nur er schuld daran, dass er hier war. Iri wandte den Blick wieder zur Lehrerin, die gerade dabei war, den Neuen vorzustellen. "Sein Name ist Hauro Misugi und er kommt aus Okinaha zu uns. Seid nett zu ihm, verstanden? Jikan? Du als Klassensprecher wirst ihn herumführen - nach der Stunde. Misugi - sie setzen sich bitte neben Naoe. Hefte raus - es geht los mit ihrer ersten Mathe-Stunde in diesem Jahr!" Iri seufzte und holte sein Heft aus der Tasche. Hauro schritt erhobenen Hauptes an ihm vorbei und warf ihm nur giftige Blicke zu, bevor er sich auf den ihm angewiesenen Platz setzte. "Das kann ja heiter werden," dachte Iri, "wenn der mit mir alleine ist, bringt er mich um, so wie der mich anguckt." Kurz dachte er daran, seine telepathischen Fähigkeiten an dem Neuen zu testen, verwarf den Gedanken jedoch. Diese Fähigkeit nämlich war mit einer anderen Fähigkeit zusammen der Grund, warum alle anderen Schüler Abstand zu ihm hielten, wenn auch unbewusst. Und er war auch nicht scharf darauf, sich mit seinen Mitschülern abzugeben. Vorsichtig schielte er zu seinem neuen Mitschüler und betrachtete ihn. "Wie sieht der Kerl überhaupt aus?" fragte er sich leicht verwundert. Er hatte schwarze Strähnen in seinem sonst weißen, bis zum Hintern reichenden Haar, sehr weiße Haut und war schlank. Dazu die feuerroten Augen. Naja, wenn es sonst nichts war... . Auf einmal fixierten ihn diese Augen und Iri drehte den Kopf hastig wieder nach vorne.
 

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Als die Schulglocke ertönte, stand Iri auf und wollte zu dem Neuen gehen, um ihn auf die unvermeidliche Tour durch die Schule mitzunehmen. Doch als er sich umdrehte, stand dieser schon direkt vor ihm. "Kommst du?" Der Rotäugige nickte grimmig und folgte Iri. Alle, an denen sie auf dem Flur vorbeikamen, fingen an zu tuscheln und sahen den Beiden hinterher. Als die Flure leerer wurden fragte Iri: " Warum bist du eigentlich hierher gezogen?" "Das geht dich nichts an...," brummelte der Neue. "Tut mir leid, Misugi. Ich wollte nicht neugierig sein." Hauro schüttelte den Kopf. Mittlerweile waren sie in der Sporthalle angekommen. "Dass du so ein Weichei bist hätte ich nicht gedacht. Mir hat man etwas Anderes erzählt." Iri blieb verwundert stehen. "Man hat dir von mir erzählt?" "Könnte man so sagen. Deine Gedanken waren bis nach Okinaha zu hören... ." "Bitte was?!" Erst jetzt sah Hauro ihn an. "Was meinst du, warum ich noch mal zur Schule gehe? Bestimmt nicht weil's mir Spaß macht. Ach übrigens, vorhin in der Klasse - wie du siehst, will ich dich nicht umbringen, sonst hätte ich das schon längst gemacht." "Du spinnst doch," murmelte Iri, " Telepathie und ähnliche Scherze gibt es nicht." "Ach ja? Ich würde vorschlagen, dass du nach der Schule mit mir mitkommst. Dann wirst du schon merken, was stimmt und was nicht." "Vergiss es!" Iri stürzte hastig aus der Halle. Hauro fasste sich an die Stirn.

"Gut gemacht Misugi... ." Hauro sah zum Außeneingang der Halle, wo er einen großen, schwarzhaarigen Mann ausmachen konnte, der lässig an den Türrahmen gelehnt stand. "Was willst du, Katsuja?" "Gucken, wie du deine Arbeit machst - was ja anscheinend auch nötig war. Du sollst das Vertrauen des Jungen gewinnen und ihm keine Angst machen du Idiot!" "Ja, aber... ." "Kein Aber Haoru Misugi! Du wurdest für diese Aufgabe ausgesucht, also erledige sie auch!" Böse wurde er von zwei blauen Augen durchbohrt. "Ja Izawa." "Dann such jetzt den Jungen." Damit drehte sich der Schwarzhaarige um und ging.
 

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Schwer atmend stand Iri an der Wand in irgendeinem Flur der Schule. "Was war das?" grübelte er. Der brünette Junge stand noch ein paar Minuten da, um sich wieder zu beruhigen, dann öffnete er die Augen und sah direkt in zwei braune. "Na, hat der kleine Jikan etwa Angst gehabt gerade?" Iri erbleichte, denn der Typ der vor ihm stand, war als der größte Schläger der Schule bekannt - Takeshi Sawaki. "Entweder, du gibst mir gleich dein Geld, oder du wirst was erleben!" "Ich - ich habe nichts," stotterte Iri, "ich habe wirklich nichts... ." "Dann bekommst du jetzt eine schöne kleine Abreibung, damit du morgen an mein Geld denkst!" Schon hatte Iri die erste Faust im Gesicht, die nächste landete im Magen. Als Takeshi mit ihm fertig war, ließ er ihn auf der Erde liegen und zischte: "Wenn du morgen das Geld nicht mithasst, weißt du, was dir blüht." Dann ging er. Iri stöhnte, ihm tat alles weh. Nur die Augen zu öffnen kostete ihn Kraft.

In diesem Moment kam Hauro um die Ecke gerannt. "Iri!" Er kniete sich neben den zierlichen Jungen hin. "Schon okay... . Du sagtest, du glaubst an Telepathie und all so was?" Hauro nickte. "Dann pass mal auf." Iri konzentrierte sich, nach und nach verschwanden alle Wunden, Prellungen usw.; er setzte sich auf. "Tut mir leid Jikan, ich wollte dich vorhin nicht überrumpeln." "Nenn mich Iri, und - ist schon vergessen." Hauro stand auf und half Iri hoch. "Freunde, Ji - äh... Iri?" "Gerne. Aber unter einer Bedingung - du erzählst keinem, was hier passiert ist." "Versprochen. Weißt du, du bist nicht der Einzige, der verschiedene Kräfte hat. Ich beherrsche die Telepathie - wie du ja schon gemerkt hast - und die Telekinese." "Dann haben wir ein gemeinsames Geheimnis," grinste Iri, " lustig"
 

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Als die beiden Jungen gemeinsam den Klassenraum betraten, wurden sie schräg von der Seite angesehen, denn: Ein normaler Mensch hatte es geschafft, Iri Jikan dazu zu bewegen, sich mit ihm zu unterhalten! Der Neue wirkte dank seines Aussehens zwar eher seltsam und unheimlich auf seine Mitschüler, doch immerhin schien er Iri aufzutauen. Iri lachte! Iri und Hauro setzten sich auf ihre Plätze, grinsten einander an und holten ihre Hefte raus.
 

Nachdem die Schulglocke das Ende der letzten Stunde ankündigte, packten die Schüler ihre Sachen und stürmten aus der Klasse, nur Iri und Hauro ließen sich Zeit. "Wurde auch langsam Zeit," seufzte Hauro, "noch länger hätte ich das vor Langeweile nicht mehr ausgehalten." "Du klingst, als wärst du schon ewig nicht mehr zur Schule gegangen," grinste Iri, "aber du hast Recht. Der erste Tag ist immer der Schlimmste." "Ich hasse Schule. Ob ich die Aufgaben zu Hause mache oder nicht, können kann ich den Stoff eh." "Auch wieder wahr. Lass uns gehen." Iri ging aus der Klasse in Richtung Schulhof, Hauro folgte ihm. "Erzähl mir ein bisschen von dir Hauro." "Über mich gibt es nicht viel zu erzählen. Ich habe keine Eltern, keine Geschwister. Ich habe niemanden. Ich wohne mit 3 anderen Leuten in einem kleinen Haus am Stadtrand, gehe neben der Schule arbeiten in einem Restaurant in der unteren Etage des Hauses. Ich hasse Sport, liebe gutes Essen und liege gerne faul auf dem Sofa oder im Bett. Reicht das?" Grinsend sah Hauro in das durch diese Informationsflut verwirrte Gesicht Iri's, der langsam nickte. Plötzlich sah Iri Hauro an: "Hast du Lust, zum Essen zu mir zu kommen?" "Äh..." jetzt war es Hauro der irritiert dreinsah, "wollen wir nicht lieber zu mir gehen? Ich hab' in der WG heute Kochdienst und wenn die Anderen ihr Essen nicht bekommen, flippen sie aus." Iri überlegte; Hauro sah ihm an, dass er zögerte, doch dann nickte er. "Okay. Sind sie auch so wie wir?" Hauro schüttelte den Kopf: "Nein, aber sie kennen meine Kräfte und werden auch vor deinen keine Angst haben," er grinste, "es könnte eher passieren, dass sie bei jedem kleinsten Wehwehchen zu dir rennen um sich von dir verarzten zu lassen." Iri stöhnte. "Na toll."
 

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Naja, is ziemlich kurz. Das werden aber alle Kapitel, dafür wird das mit neuen Kapis dann auch schneller gehen, versprochen. Chara-Beschreibung folgt!!!

Kommis wären super-lieb!!!
 

Eure Zeery

Überraschungen, Intrigen und neue Bekannte

Kapitel 2

Überraschungen, Intrigen und neue Bekannte
 

Da wäre ich mal wieder. Ja ich weiß, es hat sehr lange gedauert, aber ich muss mittlerweile von morgens bis abends arbeiten, also seid nicht allzu böse, ja? *ganz lieb guck* Hauptsache euch gefällt dieses Kappi.
 

Zeery
 

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Die Haustür wurde aufgestoßen und Hauro bekam die Tür ins Gesicht.
 

Die Haustür wurde aufgestoßen und Hauro bekam die Tür ins Gesicht. "Da bist du ja Hauro! Wir haben Hunger!" Hauro hielt sich die Nase und murrte: "Verhungert siehst du noch nicht aus. Übrigens solltest du deine Augen aufsperren Yuki, ich habe Besuch mitgebracht." Er wies auf Iri: " Das ist Iri Jikan, Iri, der Vollidiot im Türrahmen ist mein Mitbewohner Yuki Saro." "Hi, komm doch rein Iri." Er sah Hauro böse an und zischte: "Du kannst auch draußen bleiben." "Dann verhungere eben," zischte Hauro zurück, was bei Yuki sichtliche Bestürzung hervorrief. "Das würdest du nicht tun... ." Hauro strubbelte dem Kleineren durch die Haare. "Natürlich nicht. Heute mache ich Pasta, okay?" Yuki nickte begeistert. Iri grinste. Wenn der Rest der Truppe auch so drauf war, konnte das ein interessanter Nachmittag werden. Dieser Yuki wirkte sehr jung auf Iri, außerdem sehr feminin, fast wie ein Mädchen. Kinnlange, silber-graue Haare und hellgraue Augen. Iri kam der Aufforderung Yukis' die Wohnung zu betreten, nach und erblickte ein Chaos das schlimmer nicht sein könnte. "Wir haben demnächst unseren großen Hausputz," warf ein grünhaariger Junge ein, der auf einer freien Ecke des Sofas lümmelte und Fernsehen guckte. "Wir müssen uns beeilen mit dem Hausputz, in zwei Tagen ist Katsuja wieder da, wenn der das Durcheinander sieht, bringt er uns um. Du musst wissen," wandte sich Yuki an Iri, Katsuja gehört das Haus und das Restaurant. Wir dürfen hier mit wohnen, solange wir im Restaurant für ihn arbeiten." "Klingt absolut fair." "Ich geh in die Küche die Pasta machen, du kannst dich ja solange zu Kai-Ki setzen wenn du magst." Iri nickte und ging zu dem Sofa, während Hauro mit Yuki in der Küche verschwand.
 

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"Meinst du wirklich dass er es ist?" Yuki bemühte sich sichtlich, leise zu sprechen. "Wenn ich mir nicht hundertprozentig sicher wäre, hätte ich ihn nicht mitgebracht, oder?" grummelte Hauro. "Der Kleine ist ganz schön anstrengend. Ständig stellt er irgendwelche dämlichen Fragen und ich muss auch noch so tun als würde es mich freuen, dass er sich interessiert." "Aber er scheint doch ein ganz netter Junge zu sein." "Ach ja? Er versinkt im Selbstmitleid, versucht gar nicht erst, seine Fähigkeiten zu trainieren und wundert sich dann, das keiner mit ihm befreundet sein will. Wer solche Fähigkeiten hat, sollte damit eben nicht hausieren gehen." "Bist du jetzt nicht etwas hart zu ihm? Ich meine, schließlich ist er noch jung und unerfahren." Sag bloß nicht, er gefällt dir." Hauro nahm einen Topf und füllte ihn mit Wasser. "Selbst wenn, Hauro, du weißt genau, dass ich mich beherrschen kann. Ich bin nur interessiert, nicht verknallt oder verliebt oder so." "Ja ja, schon gut. Und jetzt verschwinde wieder, sonst schöpft er Verdacht dass etwas nicht stimmt. Außerdem -," jetzt grinste Hauro, "willst du nur das geheime Rezept für meine Pasta wissen." Yuki verschränkte die Arme vor der Brust. "Na gut, aber nur, wenn ich eine extra-große Portion bekomme!" Hauro lachte: "Werd ja nicht zu frech, sonst kriegst du gar nichts mehr!" Yuki rollte mit den Augen und verließ die Küche.

Zur gleichen Zeit im Wohnzimmer:
 

"Du gehst also mit Hauro auf eine Schule wie es aussieht? Du kannst dir schon etwas darauf einbilden, dass Hauro dich mitgenommen hat, das macht er sonst nicht." Iri sah ihn fragend an. "Naja, ich denke er will seine Freunde nicht verschrecken, wenn sie diese Wohnung mit ihren verrückten Bewohnern sehen." "Bis jetzt fand ich es gar nicht so schlimm." Der junge Mann grinste: "Na dann pass mal auf, so lange kennen wir uns noch gar nicht. Im Moment bin ich ja auch noch lieb und artig. Ach übrigens - mein Name ist Kai-Ki Namida und wer bist du?" "Ich heiße Iri Jikan." "Setz dich doch, ein bisschen Platz ist hier noch." Kai-Ki räumte ein paar Klamotten weg, so dass Iri Platz zum Sitzen fand. Kai-Ki betrachtete Iri. "Meine Güte, du siehst wirklich verdammt brav aus." Iri wurde rot. "Nicht gleich rot werden! Okay, anderes Thema. Wie zum Henker hast du es geschafft, unseren Hauro kleinzukriegen?" "Kleinzukriegen? Ich habe ihn nicht kleingekriegt. Ich musste ihm die Schule zeigen und dann wurde ich verprügelt und er hat mich gefunden." "Das ist alles? Glaub ich nicht, so leicht lässt er sich normalerweise nicht angeln. Außerdem hast du keinerlei Wunden von der Prügelei." Iri zuckte zusammen, das hätte er eigentlich nicht sagen wollen. "Naja, ich...," er dachte daran, dass Hauro ihm erzählt hatte, dass hier keiner Angst vor irgendwelchen Kräften hatte, "Ich kann mich selbst heilen." "Cool, klingt wirklich gut. Beherrscht du denn die Telepathie genauso?" Iri schüttelte den Kopf: "Nein, ich beherrsche sie nicht. Ich habe die Fähigkeit, aber ich kann sie nicht kontrollieren." "Nicht schlecht, nicht schlecht. Kannst du nur dich selbst heilen, oder auch andere?" "Auch andere." "Das heißt also, wenn ich mich schneiden würde, dann könntest du die Wunde wieder verschließen?" Iri nickte. Egal was Hauro gesagt hatte, ihm war nicht ganz wohl bei der ganzen Sache. Es war ungewohnt für ihn, dass jemand ihm und seinen Fähigkeiten soviel Interesse entgegenbrachte. In diesem Moment kam Yuki durch die Tür.
 

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"Die Pasta ist in der Mache! Na ihr zwei? Gut unterhalten?" Iri und Kai-Ki nickten fast synchron, was Yuki zum Lachen brachte. "Ihr benehmt euch, als würdet ihr euch schon ewig kennen. Fast wie Zwillinge!" Kai-Ki und Iri sahen sich an. Zwillinge? Sie beide? Schon schüttelten sie die Köpfe, wieder fast synchron. Yuki lachte erneut. "Ihr zwei seid mir welche. Was war denn Thema eurer Unterhaltung?" "Wie Iri und unser Eisklotz Hauro sich kennen gelernt haben." "Würdest du mir auch noch mal alles erzählen?" Yuki machte sich nicht die Mühe, das Sofa freizumachen, er setzte sich einfach vor die Beiden auf den Fußboden. Iri seufzte innerlich und wiederholte, was er auch schon Kai-Ki erzählt hatte. "Interessant." "Sag mal, was hältst du davon, wenn Yuki und ich dir das Haus und den Garten zeigen?" "Ohne mich," seufzte Yuki, "bevor das Essen fertig ist, wollte ich meine Sachen noch zu Ende packen." "Du trödelst auch immer viel zu lange, ich bin schon seit gestern fertig." Yuki knurrte nur und verschwand durch eine Tür. "Na komm, dann zeige ich dir alles eben im Alleingang." Iri stand auf und folgte dem Grünhaarigen.
 

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Der Garten war wirklich wunderschön, mit vielen Bäumen, deren Äste tief herunterhingen, vielen Blumen in allen Farben und Formen und ein kleines, aber gut sortiertes Gemüsebeet. "Die Blumen sind meine Arbeit, um das Gemüsebeet kümmert sich Yuki." Iri merkte, das Kai-Ki ein bisschen stolz auf seine Arbeit war, aber das konnte er auch sein. Die Blumen waren wunderschön, sie leuchteten in allen Farben und der Duft war unbeschreiblich. "Die sind wirklich schön," Iri sah Kai-Ki bewundernd an. "Komm wir gehen weiter, sonst schaffen wir das alles nie bis zum Essen." Iri folgte dem Grünschopf wieder zurück ins Haus. "Hier sind die Zimmer, da wohnt Yuki, dass ist Hauros Zimmer und das ist mein Zimmer. Und dieses Zimmer hier," er zeigte auf eine verschlossene Tür am Rand des Raumes, "ist Katsujas Zimmer. Geh nie da rein, wenn du nicht vorzeitig sterben willst, es sei denn, er hat dich zu sich gerufen - was meistens auch nichts Gutes heißt." Als sie wieder ins Wohnzimmer kamen, kam Hauro gerade aus der Küche heraus. "In fünf Minuten können wir essen. Wo ist Yuki?" "In seinem Zimmer. Soll ich ihn holen gehen?" "Mach das. Könntest du mir beim Tisch decken helfen Iri?" Iri nickte und folgte Hauro in die Küche, während Kai-Ki zurück zu Yuki's Zimmer ging. "Hier riecht es gut," murmelte Iri und sog genießerisch den Duft des frischen Essens ein. "Geheimrezept," lächelte Hauro. Er stellte, zusammen mit Iri, das Geschirr und die Pasta auf den Tisch. Als Iri gerade Gläser dazustellen wollte, ging die Tür auf und knallte gegen Iri's Arm, wodurch dieser die Gläser fallen ließ. Yuki, der von Kai-Ki vorwärts geschoben worden war, trat auf eine der Scherben und rutschte darauf aus. Er fiel mitten in den Scherbenhaufen und schnitt sich dabei die Hände, die Knie und die Schienbeine auf. Die schöne Hose war leider dementsprechend ruiniert. "Du Idiot! Kannst du nicht mal aufpassen wohin du mich schiebst?!" Er stand auf und betrachtete seine Beine und Hände. "Das tut mir leid, wirklich! Ich bin ein richtiger Tollpatsch... ." "Nicht du," seufzte Yuki, "ich meinte Kai-Ki." "Iri, du kannst ihn doch heilen. Würdest du das machen? Die Beiden müssen morgen nämlich für ein paar Tage verreisen und da kann Yuki die Wunden sicher nicht gebrauchen." Iri sah Hauro an, dann nickte er. "Sicher. Aber zuerst brauche ich eine Pinzette, um die restlichen Splitter zu entfernen. Ich will schließlich keins von den Biestern in der Wunder einschließen." Kai-Ki suchte kleinlaut nach einer Pinzette und gab sie schließlich an Iri weiter. Der zupfte, wie er es gesagt hatte, die restlichen Splitter aus Yukis' Wunden, woraufhin dieser jedes Mal das Gesicht verzog. Als das erledigt war, nahm Iri Yukis' Hände in die seinen und schloss die Augen ums ich besser konzentrieren zu können. Nach und nach verschwanden die Schnittwunden an Yukis' Händen. Yukis' und Kai-Kis' Augen wurden groß, bei dem was sie sahen, während Iri bei Yukis' Knien und Schienbeinen fortfuhr. "Wahnsinn, das ist ja irre!" Iri zuckte zusammen und öffnete erschrocken seine Augen, als Kai-Ki ihm auf die Schulter klopfte. Sein Blick wanderte zu Yuki, der mit seltsam verklärten Augen da saß und durch ihn durchzuschauen schien. "Hey Yuki, aufwachen!" Yuki blickte irritiert nach oben. Alle waren bereits aufgestanden und hatten auf den Stühlen Platz genommen. Alle außer Hauro, der da stand und ihm die Hand zum Hochhelfen hinstreckte. Yuki ergriff sie und ließ sich von Hauro aufhelfen. "Jetzt aber reingehauen!" Kai-Ki fing an, sich wie ein wilder etwas zu Essen aufzuschaufeln. Iri musste lachen.
 

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Als Iri in seinem Bett lag, dachte er über den letzten Tag nach. Schon irgendwie seltsam, da kam ein Neuer in die Schule und er, gerade er, Iri Jikan, der Eisklotz der Schule, freundete sich mit ihm an. Und nicht nur das - er war mit ihm nach Hause gegangen! Dann noch die beiden anderen jungen Männer, Kai-Ki und Yuki, so unterschiedlich, genau wie Hauro. Hauro war ein kleines bisschen wie er selbst fand Iri, er konnte anscheinend genauso eiskalt sein wie er selbst. In diesem Moment musste Iri daran denken, wie verträumt Yuki ausgesehen hatte, als er ihm die Wunden geheilt hatte. So etwas war ihm noch nie passiert. Was hatte das zu bedeuten? Im Endeffekt war das jetzt auch egal, denn er konnte immer noch morgen darüber nachgrübeln, wenn er morgen in der Schule saß. Er kuschelte sich in seine Decke und freute sich zum ersten Mal seit Ewigkeiten auf die Schule, denn da würde er Hauro wieder sehen.
 

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Zur gleichen Zeit als Iri sich schlafen legte, redete Hauro mit Yuki. "Ich finde, wir sollten ihn in Ruhe lassen. Er ist ein wirklich netter Junge und hat nicht verdient, was die mit ihm vorhaben." "Was redest du denn da für einen Schwachsinn Yuki?! Wenn wir den Auftrag nicht erledigen sind wir so gut wie tot!" "Hauro hörst du mir eigentlich zu?! Dieser Junge ist etwas besonderes, nicht irgendein Experiment! Als er meine Wunden geheilt hat habe ich eine wahnsinnige Reinheit gespürt, eine Wärmequelle für jeden Menschen auf dieser Welt!" "Ach du scheiße, sag mir nicht, du bist jetzt doch verknallt!" "Nein verdammt noch mal! Ich meine es ernst, vielleicht können wir sie dazu überreden, ihn bei uns zu lassen, wir könnten jemanden mit seinen Fähigkeiten wirklich gut gebrauchen." Hauro überlegte. "Na schön, aber nur unter einer Bedingung. DU wirst morgen, wenn du zum Boss fliegst, ihn um diesen Gefallen bitten und DU wirst es akzeptieren, wenn er nein sagt. Und -," er sah Yuki fordernd an, "wenn der ganze Tumult heißt, dass er hier einziehen wird, schläft er in deinem Zimmer, klar?" Yuki nickte erleichtert. Brauchte er es dann Katsuja also nicht beizubringen. Er wandte sich zum Gehen. "Ach ja - noch was: DU wirst es Katsuja beibringen." Yuki schluckte und verfluchte sich im Stillen selbst, er sollte nicht immer so laut denken. Damit gingen auch er und Hauro schlafen.
 

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Vielen Dank für's Lesen Leute!

*sich verbeugt*
 

Bis bald
 

Eure Zeery

Einkaufen und andere Unfälle

Kapitel 3

Einkaufen und andere Unfälle
 

Die folgenden Tage verliefen alle in ähnlicher Weise. Hauro und Iri liefen nur zusammen durch die Gegend, waren unzertrennlich. Alles was anfiel, machten sie zu zweit. Am Freitag verschlief Iri zum ersten Mal seit er denken konnte und bekam prompt, dank der schlechten Laune der Lehrerin, Nachsitzen aufgebrummt. Hauro war heute nicht da. Iri beschloss, ihn nach der Schule zu besuchen. "Nachsitzen ist langweilig," dachte er, wenn Hauro jetzt hier wäre, wäre es sicher lustiger."
 

Hauro hatte mit ihm seine Fähigkeiten trainiert. Es würde wohl noch ein wenig dauern, aber er lernte ganz gut, hatte Hauro gesagt. Das machte Iri stolz. Endlich bekam er mal ein Lob für etwas, was die meisten einfach nur unheimlich fanden. Er kaute gelangweilt auf seinem Bleistift herum. Die Lehrerin hielt ihm noch immer einen Vortrag über die Wichtigkeit des pünktlichen Erscheinens zum Unterricht. Doch er hörte schon lange nicht mehr zu. Er war das erste Mal zu spät gekommen, warum machte sie da gleich so einen Aufstand? Ein erleichtertes Seufzen entwich seiner Kehle als die Schulglocke das Ende des Nachsitzens ankündigte. Er schnappte sich seine Sachen und verließ die Schule.
 

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"Er ist also einverstanden, ja?" Yuki nickte und grinste hämisch. "Er sagte, falls du es genau wissen willst: 'Praktisch wäre es schon, da hast du Recht. Wenn man an die Verletzungen denkt, die auch gerne mal von Hauro per Wutausbrüchen mit Hilfe seiner telepathischen Fähigkeiten in die Welt gesetzt werden.'" Er lachte. "Was ist praktisch?" Die schneidende Stimme veranlasste die Zwei sich umzudrehen. Der Besitzer dieser Stimme stand in der Tür und sah sie mit hochgezogener linker Augenbraue an. "Katsuja! Nunja, der Junge aus Hauros Klasse," presste Yuki hervor. "Ach der," Katsuja fixierte Hauro, "wie weit bist du jetzt eigentlich bei dem?" "Läuft ganz gut. Wir sind jetzt das typische beste Freunde Zweiergespann der ganzen Schule," jammerte Hauro, "der Kleine ist verflucht anhänglich." Katsuja sah ihn an, sein Blick verriet nichts. "Du hast einen Auftrag nebenbei. Ich werde in der Schule Bescheid geben und ihnen sagen, dass deine Tante gestorben ist und du zu ihrer Beerdigung musstest. Geh packen." Hauro nickte und tat wie ihm geheißen. "Jetzt zu dir Yuki. Wenn du dem Chef das nächste Mal solche Vorschläge machst, dann sag mir gefälligst vorher Bescheid! Kurz bevor ich heute Morgen abflog hat er mich aufgesucht und mir seinen bzw. deinen Vorschlag unterbreitet. Ich wäre gerne darauf vorbereitet gewesen. Das ist alles." Yuki guckte ihn etwas irritiert an. "Das heißt also, dass du nichts dagegen hast, wenn er bei uns wohnt?" "Muss er dann ja wohl," Katsuja knirschte mit den Zähnen, "aber da wir kein Zimmer mehr haben und ich mein Zimmer nicht hergeben werde und Hauro eh jeden erschlägt, der sein Zimmer betritt, werden du und Kai-Ki unter euch ausmachen, bei wem von euch Beiden er wohnt." Yuki seufzte. Katsuja brauchte doch nur sein Arbeitszimmer abzutreten! Er sagte aber nichts, denn das hätte Ärger gegeben. In diesem Moment sauste Hauro zu den Beiden, entriss Katsuja den Zettel mit den Daten des Auftrages und sauste durch die Tür.
 

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Iri lächelte, jetzt stand er zum x-ten Mal in dieser Woche vor genau dieser Tür und klingelte. Yuki öffnete sie ihm. "Oh, hi Iri. Hauro ist nicht da, tut mir leid. Aber komm doch rein." Der zierliche Junge schloss die Tür hinter Iri wieder und erklärte: "Hauros Tante ist gestorben, er musste zu ihrer Beerdigung." "Ich dachte er hat keine Verwandten mehr?" Yuki schüttelte den Kopf: "Ich fass es nicht. Die einzige aus seiner Familie die noch lebt und er zählt sie auch schon zu den Toten... ." Yuki sah ihn an: "Sag mal, hast du schon mal überlegt, mehr aus dir zu machen? Ich meine, du hast eine tolle Figur, wieso zeigst du das nicht? Vielleicht färbst du dir die Haare?" Iri sah ihn irritiert an, wie kam der nur zu solchen Themenwechseln?? "Hast du Lust mit mir shoppen zu gehen?" Iri nickte, noch immer vollkommen verwirrt und nicht ahnend, in was er sich da einließ. Plötzlich ging die Tür auf und Kai-Ki betrat die Wohnung. "Oh hey Iri, hi Yuki. Wo wollt ihr denn hin?" Yuki grinste: "Wir gehen shoppen!" Kai-Ki entglitten alle Gesichtszüge, entsetzt sah er Iri an: "Du traust dich wirklich, mit unserem Marathon-Shopper einkaufen zu gehen?? Dass du so mutig bist, hätte ich gar nicht gedacht." "Halt die Klappe Kai-Ki!" zischte Yuki. Iri, der die ganze Szene beobachtet hatte verstand nur Bahnhof und sah irritiert von Einem zum Anderen. "Na dann wünsche ich euch noch viel Spaß! Ach Yuki, bevor ich's vergesse - ich bin heute Abend nicht da. Ich muss zu einem Seminar über die neueste Technik in meiner Heimatstadt. Soll ich dir was mitbringen?" Yuki nickte heftig. "Bring mir ein paar von den wundervollen Keksen mit, ja? Ich liebe diese Dinger!" Kai-ki nickte. "Klar doch. Ich weiß zwar nicht, wo du das alles was du futterst hinsteckst, aber naja." Damit lief er weiter in Richtung seines Zimmers, um seinen Koffer zu packen. Yuki schnappte sich seinen Mantel und Iris' Schultasche, welche er in eine Ecke stellte und zog diesen nun mit sich aus der Wohnung.
 

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Iri war erschöpft. Da hatte er eigentlich einen Krankenbesuch machen wollen und wo war er gelandet? Mit einem der einkaufwütigsten Menschen auf der Welt und sechs voll gepackten Tüten im mittlerweile zehnten Klamottengeschäft. "Ich glaube wir sollten die Sachen erstmal ins Auto bringen," überlegte der Silbergrauhaarige. Iri ächzte zustimmend. Als sie die Sachen im Auto verstaut hatten, sah Yuki den Jungen fragend an. "Sag mal, hast du eigentlich Geld dabei?" "Jaaa," Iri hatte das Gefühl, dass das, was jetzt kam, ihm nicht sonderlich behagte. "Super! Dann suchen wir jetzt für dich Klamotten!" Iri stöhnte innerlich; das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Er hätte wirklich auf Kai-Ki's Rat hören und lieber nach Hause gehen sollen. Aber jetzt war es zu spät, denn Yuki zog ihn bereits wieder in das Kaufhaus.
 

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"Jetzt stell dich nicht so an, komm raus!" Zögernd trat Iri aus der Umkleidekabine. Yuki pfiff durch die Zähne. Er hatte Iri in eine enge, schwarze Jeans gesteckt, die seinen, nach Yuki's Meinung, knackigen Hintern betonte und ein zu seinen Augen passendes, dunkelgründes Hemd. Das waren nicht die ersten Klamotten die er anprobieren musste und sie gefielen ihm sogar, aber die Kommentare die Yuki immer dazu gab, waren ihm unangenehm. "Dreh dich mal ein bisschen!" Iri drehte sich und hoffte, diese Qual sei bald zu Ende. "Na schön. Ein einziges noch, dann fahren wir wieder." Augenblickleich kam Leben in Iri. "Auf dem Sofa sitzen und faul die geschundenen Füße hochlegen...," träumte Iri. Als er jedoch sah, was Yuki ihm entgegenstreckte, blieb ihm fast die Luft weg. Superkurze Hotpants und ein ärmelloses, eng anliegendes Shirt mit Netzstoff an den Seiten. "Guck nich so entgeistert Iri," schmollte Yuki, "darin siehst du bestimmt verdammt sexy aus." In dem Moment in dem er das sagte schlug sich Yuki auch schon die Hand vor den Mund, doch es war zu spät. Iri war feuerrot angelaufen und hatte sich in die Kabine verkrochen. Da schlich sich ein Lächeln auf Yukis' Lippen und still und heimlich lief er zur Kasse, während Iri sich hastig wieder anzog.
 

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Iri fiel erschöpft auf die Couch, Yuki dagegen schien putzmunter und aufgedreht. "Sag mal, hast du Lust, noch was zu essen?" Iri wollte schon den Kopf schütteln, denn er wollte eigentlich einfach nur noch nach Hause, doch bei dem Gedanken an Essen erinnerte ihn sein Magen lautstark, dass er an diesem Tag noch nicht viel gegessen hatte, also nickte er doch. "Was hältst du davon, wenn wir uns ein paar Baguettes in den Ofen schieben und einen Film gucken?" "Oh je," dachte Iri, "kaputt vom Einkaufen, ein voller Bauch und ein gemütliches Sofa? Dann schlaf ich bestimmt ein." "Dazu mache ich uns einen leckeren Cocktail... ." Yuki kicherte. In diesem Moment klingelte Iri's Handy. Iri nahm ab, gab zustimmende Geräusche von sich und legte schließlich auf. "Sorry Yuki, das wird heute nichts, das war meine Mutter. Sie und mein Vater sind unerwartet früher von einer Geschäftsreise zurückgekommen und der brave Sohn hat natürlich zu Hause zu sein, wenn die Eltern sich dazu herablassen sich daran zu erinnern, dass sie einen Sohn haben." Er stand auf. "Tut mir wirklich leid." "Macht nichts," entgegnete Yuki leise, "sei froh, dass du noch Eltern hast." Sie standen sich gegenüber, keiner wusste was er dem Anderen sagen sollte. "Du - du könntest doch mit zu mir kommen," warf Iri zögernd ein, "ich bin mir sicher, dass meine Eltern nichts dagegen haben. Sie würden sich eher wundern, dass ihr Sohn zum ersten Mal jemanden mit nach Hause nimmt, also augenscheinlich überhaupt Freunde hat." Er lächelte bitter. "Darf ich wirklich? Das wäre schön... . Weißt du, diese Wohnung ist ganz schön groß, wenn man alleine hier ist." "Das Auto müsste eigentlich bald hier sein, kannst ja schon mal deine Sachen holen wenn du willst. Ach und noch etwas - sag meinen Eltern auf keinen Fall, dass ich solche Kräfte habe... ." "Aber... ." Iri schüttelte den Kopf. "Vielleicht irgend wann einmal." Draußen hupte es. Iri ging nach draußen und kam kurze Zeit später wieder rein. "Er wartet draußen, jetzt hol schnell deine Sachen." Yuki rannte in sein Zimmer und kam fünf Minuten später wieder. Iri staunte, doch Yuki grinste nur. "Meister im schnell einpacken." sagte er nur. Er folgte Yuki nach draußen zu einer Limousine. "Wow!" Iri sah verlegen zu Boden. "Mein Vater muss immer ein wenig übertreiben... ." Der Chauffeur verstaute Iri's und Yuki's Gepäck und fuhr mit den beiden Jungen zur Villa der Jikans.
 

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In der Villa angekommen, kam Yuki aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Iri hatte einen kompletten Flügel ganz für sich allein. Als Iri mit Yuki im Schlepptau den Salon betrat, in dem sich Iri's Eltern befanden, staunten allerdings die Eltern. "Iri? Seit wann nimmst du Freunde mit nach Hause? Du hast uns nie von Freunden erzählt." "Ihr seid ja auch nie da," zischte Iri leise. "Jetzt wirst du ungerecht Iri. Du weißt genau, dass... ." "Das Vater und du das nur zu meinem Wohl tut, jaja, schon klar. Es ist immer wieder das gleiche. Selbst wenn ich schwul wäre, wärt ihr die Letzten, die etwas mitbekommen würden. Die ganze Stadt wüsste es vor euch." Sein Vater holte aus und gab ihm eine schallende Backpfeife. "Rede nicht in diesem Ton mit uns mein Junge! Wir sind immer noch deine Eltern!" Iri sah ihn wütend an, Yuki beobachtete geschockt das Schauspiel. "Ach übrigens Iri, wir fahren in einer Stunde wieder, es ist noch eine Terminverschiebung gekommen. "Ich wusste es!" schrie Iri. Er bekam eine zweite Backpfeife. Iri's Mutter sah ihren Sohn an: "Bist du denn homosexuell?" Jetzt hatte Yuki genug von seiner Zuschauerrolle. "Komm, es ist doch eh schon zu spät Darling," Yuki trat zu Iri, nahm dessen Hände von seiner Wange und setzte einen sanften Kuss auf die sich rötlich färbende Stellen, dann zog er Iri in eine schützende Umarmung. "Stört sie das etwa Frau Jikan?" Frau Jikan schüttelte den Kopf, doch sein Vater explodierte regelrecht. "Geh mir aus den Augen! Und nimm deinen tuntigen Freund gleich mit!!" Bis zu diesem Zeitpunkt wusste Iri gar nicht, was da soeben passiert war. Doch als sein Vater wutschnaubend auf die Beiden zukam, erwachte er aus seiner Trance und rannte los, Yuki hinter sich herziehend. Beim Laufen überlegte er: "Hat der mich gerade Darling genannt? Und hat er meinen Eltern gerade verklickert ich sei sein - fester Freund?" So hatte sich noch niemand für ihn eingesetzt.
 

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In Iri's Flügel angekommen, rannte Iri direkt durch zu seinem Schlafzimmer und schmiss sich aufs Bett, nicht daran denkend, dass er Yuki noch immer an der Hand hielt und ihn somit hinter sich her aufs Bett zog. Vor Schreck quietschte Yuki kurz auf, Iri dagegen stöhnte leise, denn Yuki landete genau auf ihm. Nachdem sich die Zwei wieder sortiert hatten, lagen sie nebeneinander auf dem großen Bett und schnauften. "Ich wollte mich noch bei dir bedanken," flüsterte Yuki. "Wieso?" "Dass du mir keine geknallt hast und mitgespielt hast." "Ich müsste mich eigentlich bei dir bedanken," flüsterte Iri zurück, "es hat sich noch nie jemand so für mich eingesetzt." Er dachte an die zwei sanften Küsse und fühlte, dass er rot wurde. Er sprang auf und griff nach dem Telefon. "Was kommt jetzt?" Yuki sah Iri irritiert an. "Morgen ist keine Schule und nach dieser Abend schreit geradezu nach einem Besäufnis. Ich werde dem Butler Bescheid sagen, er soll was zu Trinken herbringen." Yuki starrte ihn ungläubig an. Dieser kleine schüchterne Junge trank Alkohol? War er etwa schon älter als er aussah? In diesem Moment seiner Gedankengänge wurde er von Iri unterbrochen. "Wir könnten allerdings auch auf Tour gehen." Yuki fand seine Sprache wieder: "Nö, heute nicht. Das Wetter soll heute fürchterlich werden." Iri nickte und keine fünf Minuten später stand der Butler in der Tür. "Danke." Flugs nahm Iri dem Angestellten die Flaschen aus der Hand, woraufhin dieser wieder verschwand. Der Günäugige nahm zwei Gläser, füllte sie mit dem Inhalt einer Flasche und gab eines Yuki: "Auf meine verkorksten Eltern und meinen Retter in der Not!" Sie ließen die Gläser zusammenstoßen und Iri trank seines in einem Zug leer.
 

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So, das war's mal wieder, hoffe das Lesen hat euch genauso viel Spaß gemacht wie mir das Schreiben. Ich weiß, ist ,ne schlechte Stelle zum Aufhören, aber ich muss euch einfach ein wenig ärgern. Das nächste Kappi ist allerdings schon in Arbeit, also müsst ihr nicht allzu lange darauf warten. Versprochen!
 

Eure Zeery
 

Würde mich unwahrscheinlich über ein paar Kommis freuen!!

Interessante Erkenntnisse

Kapitel 4

Interessante Erkenntnisse
 

"Und was hassu dann gemacht?" Yuki lallte und stellte sein Glas schwankend auf den kleinen Tisch neben Iri's Bett. "Isch haab den Typen in Gedanken rübergeschickt, dass seeeine Hooose auf is... ." Yuki und Iri fingen an zu lachen. "Aaber meine Hose is nich auf, oder?" Iris' Blick ging nach unten. "Nöööö." In diesem Moment verlor er sein Gleichgewicht und fiel vornüber in Yukis' Schoß. "Ui...was machssu denn daaa?" Iri stemmte sich mit Müh und Not wieder hoch und sah Yuki an. "Keeine Aahnung." Plötzlich drückte Yuki seine Lippen sanft auf die des brünetten Jungen. Dessen Augen wurden groß und er vergaß, sich weiter abzustützen. Er fiel wieder vornüber und riss diesmal Yuki mit sich runter. So schnell es Iri in seinem betrunkenen Zustand gelang, versuchte er von Yuki herunterzukrabbeln, den er quasi unter sich begraben hatte. "Isch... ööh... ." "Also isch faands guut," Yuki seufzte, "aber du nisch, oder?" Iri zuckte die Schultern. Hatte es ihm gefallen? Er wusste es nicht und schob die Entscheidung auf den nächsten Tag. "Vielleischt sollten wir schlafn geh'n." Yuki nickte und begann, sich mehr oder weniger erfolgreich die Klamotten vom Körper zu entfernen. Als er in seine Tasche griff, fiel ihm ein kleines Päckchen in die Hand. "Ääh...Iri... ." Angesprochener drehte sich um und sah ihn fragen an: "Was willssu?" "Wollen wir mal deine Haaare fäärben?" Iri überlegte nicht lange. "Oookay." Die Beiden wankten mit einer kleinen Packung Haarfärbemittel zum Badezimmer und nach 2 ½ Stunden waren Iri's Haare flammend rot. "Tussu mir noch ein' Gefall'n?" Iri sah Yuki fragend an. "Zieehssu das ma an?" "Aber dann geh'n wir schlaf'n" Yuki nickte. Iri wankte zurück ins Badezimmer und zog sich um. Nach einer halben Stunde kam er wieder, doch Yuki war bereits eingeschlafen. Iri legte die Decke über ihn und legte sich, so wie er war, neben ihn.
 

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Am nächsten Morgen wachte Iri mit einem bösen Gefühl als Erster auf. "Verdammt noch mal, dachte er, was habe ich gestern alles getrunken?" Er bemerkte eine sanfte Bewegung unter sich und öffnete vorsichtig die Augen. So wie es aussah lag er halb auf Yuki, welcher einen Arm fest um Iri's Taille geschlungen hatte und ihm so keine Möglichkeit gab, sich zu befreien. Iri wollte gerade die Augen wieder schließen, als er bemerkte, dass der Körper unter ihm textilfrei zu sein schien. Erschrocken wollte er seinen Kopf in Richtung Yuki's unterer Region drehen, wurde aber daran gehindert, als Yuki ihn fester an sich zog. Hinter Iri's Stirn arbeitete es. "Was zum Henker haben wir da gestern gemacht?" Er zermarterte sich regelrecht den Schädel, doch das brachte nicht die erhofften Antworten, sondern nur noch mehr Kopfschmerzen. Stöhnend sank sein Kopf zurück auf Yuki's Brust. Dabei fiel sein Blick auf seinen eigenen Körper. Seine erste Reaktion war ein leichtes Aufatmen, denn er hatte Klamotten an. Seine Zweite Reaktion war ein gehöriger Schock, denn die Sachen die er trug sahen nicht gerade normal aus für einen Jungen. Dunkelblaue Hotpants die ihm anscheinend nur bis knapp über den Po reichten und ein schwarzes, ärmelloses Netzshirt. Iri fluchte innerlich, als die Person unter sich vorsichtig die Augen öffnete und ihn überrascht ansah. "Iri?" Der Griff um Iri's Taille wurde lockerer und er rückte sofort von Yuki ab. Irritiert besah sich Yuki den völlig veränderten Iri. "Das sieht...sehr sexy aus." Sofort schlug er sich erschrocken über seine eigenen Worte die Hand vor den Mund und Iri sah ihn ungläubig an. "Ich...äh...tut mir leid... ." Yuki setzte sich auf. "Ich glaube ich muss dir was sagen," sagte er leise, "ich bin schwul." Er stand auf und sah an sich herunter (er hatte nur seine Boxershorts an) und suchte sich frische Klamotten. "Ich geh jetzt besser." Schnell schlüpfte er in seine Hose. Währenddessen fiel Iri siedendheiß der Kuss vom Abend ein und er wurde rot. "Ich...nein...du musst nicht gehen. Ich hab da nichts gegen, wirklich nicht." Yuki, der gerade dabei war, sich sein Hemd zuzuknöpfen hielt inne und sah Iri überrascht an. "Meinst du das ernst?" Zögernd nickte der Junge. "Sag mal, erinnerst du dich an gestern Abend?" fragte Iri plötzlich. "Teilweise," erwiderte Yuki leicht verwirrt, "wieso?" "Erinnerst du dich an...," Iri fiel es schwer, das folgende offen auszusprechen, "den Kuss?" Yuki überlegte leicht und wurde dann rot. "Ja, ich...tut mir leid." "Weißt du...das war mein erster Kuss." Yuki setzte sich auf die Bettkante. "Is' jetzt nicht dein Ernst, oder?" Doch zu Yukis' Erstaunen nickte Iri. "Sag mal, hattest du überhaupt schon mal eine Freundin?" "Nein. Das ist es ja, was mich so verwirrt! Ich hatte noch nie eine Freundin und bekomme meinen ersten Kuss in betrunkenem Zustand von einem Jungen. Ich weiß noch nicht einmal mehr genau, wie es war... ." "Verdammt," dachte Iri, das Letzte hatte er eigentlich nicht sagen wollen. "Tut mir wirklich leid," sagte Yuki geknickt, "ich wollte dich nicht so verwirren und dir den ersten Kuss rauben. Am Besten ist, wir vergessen den ganzen Abend gestern." Iri nickte nur. "Obwohl...bei deiner Haarfarbe könnte das schwierig werden." Yuki grinste und Iri stürzte geschockt ins Bad, woraufhin Yuki nur einen hellen Aufschrei vernahm. Er machte sich auf den Weg zu Iri, der mit schockgeweiteten Augen in den Spiegel starrte und seine feuerrote Haarpracht betrachtete. "Verdammt noch mal! Was haben wir gestern denn noch alles gemacht von dem ich nichts mehr weiß?!" "Also wenn ich ehrlich bin, sieht dein gesamter Aufzug ziemlich gut aus," umschrieb Yuki seine Gedanken. Iri drehte sich zu ihm um. "Bist du dir da sicher?" "Hey ich bin schwul! Ich finde dich in diesem Outfit und mit den Haaren unglaublich sexy! Nur eins sollten wir noch machen: Du musst unbedingt zum Frisör. Lange rote Haare sind nicht so schön wie kurze, kunstvoll verstrubbelte Haare." "Ich...na schön. Aber in diesen Klamotten werde ich auf keinen Fall losgehen." Er zischte an Yuki vorbei und suchte sich ein paar seiner neuen Sachen raus um sie anzuziehen. "Wollen wir erst frühstücken?"
 

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Nach dem Frühstück fuhr Yuki mit Iri zu seinem Lieblingsfrisör. "Ach übrigens," Yuki sah Iri an, "der Frisör heißt Mike und ist auch schwul. Also wunder dich nicht, wenn er versucht dich anzubaggern." Iri nickte und griff nach Yuki's Hand. Dieser sah ihn zuerst überrascht an, doch dann erwiderte er den Druck. "Der Junge scheint wirklich nervös zu sein," dachte Yuki. Hand in Hand betraten sie schließlich den Salon. "Yuki! Lange nicht mehr gesehen!" Er umarmte Yuki überschwänglich und sah dann zu Iri. "Wow, wo hast du denn den Süßen ausgegraben?" "Das werde ich dir mit Sicherheit nicht verraten Mike." "Schade," Mike wandte sich Iri zu, "ich bin Mike wie du ja schon mitbekommen hast und wer bist du?" "Iri." "Schön dich kennen zu lernen Iri," an Yuki gewandt fuhr er fort, "was darf's für euch denn sein?" "Mein Freund hätte gerne einen frechen Kurzhaarschnitt." "Ach ihr seid wirklich ein Paar?" Yuki nickte und legte den Arm um Iri. "Schon verstanden. Na dann komm mal mit Iri. Ich werd dir den schönsten Haarschnitt verpassen den du je gesehen hast." Yuki drückte Iri noch schnell einen Kuss auf die Wange. "Ich geh noch einkaufen, ich hol dich danach hier wieder ab mein Schatz." Iri nickte und folgte Mike. "Da hat unser kleiner Yuki tatsächlich einen Glücksgriff getan was? Mein Gott, ihr jungen Dinger seid echt zu beneiden. Wie habt ihr euch kennen gelernt?" "Naja, wir haben einen gemeinsamen Freund. Als ich den einmal besuchen wollte hab ich ihn dort getroffen." "Und war es Liebe auf den ersten Blick?" "Nicht direkt, nein. Wir haben ein wenig gebraucht, um uns näher zu kommen." Iri wunderte sich über sich selbst, dass es ihm so leicht fiel, sich diese Geschichte auszudenken. "Eine wirklich süße Geschichte. Traumprinz lernt Traumprinz durch einen gemeinsamen Freund kennen. Und wann habt ihr das erste Mal miteinander geschlafen?" Iri schluckte, das Gespräch lief in eine Richtung, die ihm gar nicht behagte. "N-noch gar nicht... ." Mike ließ die Schere sinken und sah Iri überrascht im Spiegel an. "Noch gar nicht? Wie lange seid ihr denn jetzt zusammen?" "Noch nicht so lange..., außerdem will ich mir damit noch Zeit lassen." "Jetzt sag nicht, dass du noch Jungfrau bist." Als Iri peinlich berührt schwieg, fuhr Mike ungläubig fort. "Ich fass es nicht. Nichts gegen dich, aber bei Yuki kann ich nicht behaupten, dass die meisten Männer ihm nicht abgeneigt sind und da wartet er bei dir?" Er schüttelte den Kopf und nahm seine Arbeit wieder auf. "Der Junge scheint wirklich schwer verliebt zu sein." Die nächsten zehn Minuten schwiegen beide. "So, fertig. Jetzt wird es Yuki mit Sicherheit noch schwerer fallen seine Finger von dir zu lassen." Iri besah sich im Spiegel und fand, dass ihm die Farbe mit dem Haarschnitt zusammen doch ganz gut stand. "Mein Gott, Yuki hat wirklich ein glückliches Händchen." "Wofür?" kam es in diesem Moment von der Tür. Yuki stand in selbiger und kam auf die Beiden zu. "Na in der Auswahl deiner Männer." "Ich brauche nicht mehr zu auszuwählen Mike, ich habe bereits den schönsten und liebsten Menschen auf der Welt gefunden. Den Deckel zu meinem Topf sozusagen." Er lächelte und gab Iri einen sanften Kuss auf die Wange. "Du siehst wirklich gut aus mein Schatz. Gute Arbeit Mike." "Ihr zwei seid einfach zu niedlich." "Na komm, lass uns die Einkäufe nach Hause bringen, ich hab dir doch versprochen heute für dich zu kochen." Iri nickte nur. Ihn beschlich das Gefühl in einem seltsamen Film mitzuspielen. "Du kochst Yuki? Das sind ja ganz neue Töne! Was hast du nur mit ihm angestellt Iri? Du hast ihm anscheinend ganz schön den Kopf verdreht." Yuki's Gesicht nahm einen blassrosa Schimmer an. Iri bezahlte und verließ mit Yuki den Salon.
 

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"Und, hat er dich ausgequetscht?" "Und wie," stöhnte Iri, "ich musste ihm erzählen wie wir uns kennen gelernt haben, ob es Liebe auf den ersten Blick war und...und ob wir schon miteinander geschlafen haben." Yuki prustete los. "Was denn, ich fand das gar nicht witzig!" "Tut mir leid," japste Yuki, "aber das ist wieder typisch Mike. Was hast du ihm gesagt?" "Das wir es noch nicht getan haben und dass ich damit noch warten will." "Ich nehme ja stark an dass du noch Jungfrau bist, da du ja noch nie eine Freundin hattest." Iri wurde rot und nickte. "Braucht dir doch nicht peinlich zu sein. Warte damit, bis du die Richtige gefunden hast." Iri nickte. "Was machen wir heute eigentlich noch?" Yuki lächelte. "Eleganter Themenwechsel Iri," Iri lächelte verlegen. "Ich weiß nicht. Hast du Lust, heute mit mir auf Tour zu gehen? Allerdings warne ich dich vor, ich werde in Szeneclubs gehen." "Ich...ich kann mir das ja mal ansehen. Wenn es mir nicht gefällt kann ich ja immer noch gehen." "Sag mal," Yuki runzelte die Stirn, "bist du dir wirklich sicher, dass du nicht auf Kerle stehst? Ich meine es gibt kaum Männer, die freiwillig mit in Schwulenbars gehen in der Gewissheit, dass sie dort angebaggert werden könnten." "Wenn ich ganz ehrlich bin - ich weiß es nicht. Dieses Wochenende hat mich ein wenig verwirrt." "Du musst jetzt nicht auf Biegen und Brechen herausfinden, ob du schwul oder hetero bist. Ich hab auch länger dafür gebraucht." "Wie hast du es denn gemerkt?" "Ich habe mich damals neben der Schule in einer Kneipe gearbeitet und mich in meinen Chef verliebt. Aber der hat mich rausgeschmissen, als er es herausgefunden hat." "Oh." "Schon okay, ich bin drüber weg. Nimm das jetzt aber nicht zum Maßstab um deine eigene Situation zu klären." Iri schüttelte den Kopf. "Wenn du ein Problem hast, dann sag mir Bescheid, ja? Ich werd dir die Typen schon vom Leib halten." "Ich habe jetzt schon ein Problem," überlegte Iri laut, "was ziehe ich heute Abend an?" "Die Sachen von heute morgen?" Yuki grinste. "Auf keinen Fall!" protestierte Iri, "dann sehe ich aus wie eine Frau ohne Vorbau und muss mit dem Hintern an der Wand langlaufen!" "Ich mach dir einen Vorschlag: Ich fahre dich gleich nach Hause, wir suchen dir ein paar Sachen raus und dann fahren wir zu mir und ich koche was. Danach können wir dann fahren." "Klingt gut." "Na dann lass uns mal loslegen."
 

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Bei Iri zu Hause öffnete ihnen der Butler und sagte auf Iri's Frage hin, dass die Eltern nicht im Hause seien. Erleichtert ging er mit Yuki in sein Zimmer und öffnete den Kleiderschrank und Yuki sah hinein. Zielstrebig griff er einige Klamotten heraus, die Iri in allen möglichen Kombinationen anprobieren musste. Zum Schluss entschieden sie sich für einige seiner neuesten Sachen, die enge schwarze Hose und das dunkelgrüne Hemd. Dazu ein paar schwarze Schuhe. "Stylen tun wir dich bei mir zu Hause. Pack die Sachen ein und lass uns fahren." Iri nickte und eine halbe Stunde später standen sie vor der Tür zur WG.
 

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Sooo, das war's wieder einmal. Ich glaube, in dieser Story wird es noch einige, auch für mich interessante Wendungen geben. Aber wir werden ja sehen.

Jetzt will Iri also tatsächlich herausfinden, ob er eher auf Frauen oder Männer steht und mit Yuki in Szenebars... . Hoffe ihr seid schon gespannt aufs nächste Kappi.

Ihr wisst ja, was die Kommis angeht: Ich würd' mich freuen!
 

Eure Zeery

Verhängnisvoller Abend

Kapitel 5

Verhängnisvoller Abend
 

Das Öffnen der Tür verursachte einen kleinen Aufschrei hinter eben dieser. "Ups. Katsuja? Bist du das?" Ein sich die Nase haltender Mann tauchte hinter der Tür auf. "Und ob! Sag mal kannst du nicht aufpassen?! Du bist ein verdammter kleiner Volltrottel Yuki!" Plötzlich entdeckte er Iri. Erst verwirrt, dann fordernd fragte er: "Wer ist das?" "Ich bin Iri Jikan. Freut mich ihre Bekanntschaft zu machen." Iri verbeugte sich leicht. "Ah... dann bist du der Schulfreund von Hauro ja?" Iri nickte. "Na dann kommt mal rein." Katsuja trat zur Seite und Iri betrat die Wohnung, gefolgt von Yuki. "Wenn das noch mal passiert kannst du was erleben," zischte Katsuja Yuki hinterher, bevor er die Tür schloss. "Sind die Anderen auch wieder da?" fragte Iri. "Nein, die sind noch unterwegs und werden wohl frühestens morgen zurück kommen. Was habt ihr vor?" "Erst einmal was essen und dann um die Häuser ziehen." Katsuja hob eine Augenbraue. "Ich werde dir beim Essen machen helfen," meinte Katsuja und zog Yuki hinter sich in die Küche. Über die Schulter rief er Iri zu, er solle es sich auf der Couch bequem machen. Iri nickte und merkte im selben Augenblick, dass die Beiden ja keine Augen im Hinterkopf hatten. "Ist gut!"
 

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In der Küche drückte Katsuja Yuki an die Wand und zischte wütend: "Was soll der Mist?! Hauro hat keine Lust sich um den kleinen Waschlappen zu kümmern und du versuchst gleich ihn in deine Kiste zu zerren? Bist du verrückt geworden? So fasst er doch nie vertrauen!" "Lass mich los verdammt," ächzte Yuki, woraufhin Katsuja von ihm abließ, jedoch immer noch drohend vor ihm stand. "Ich finde, wenn er wirklich mal mit uns zusammenarbeiten soll, dann sollten wir ihn nicht immer anlügen. Außerdem versuche ich nicht ihn ins Bett zu kriegen, ich habe mich lediglich mit ihm angefreundet!" versuchte Yuki sich zu verteidigen. "Und warum sollte ich dir das glauben?" "Na frag ihn doch! Erstens ist der Kleine noch Jungfrau und zweitens ist er sich, was seine Sexualität angeht noch nicht einmal sicher! Ich dränge ihn bestimmt nicht in eine Ecke in die er nicht will! Schließlich will ich ihn nicht vergewaltigen!" "Pass bloß auf, dass du keinen Fehler machst, Kleiner!" Mit diesen Worten nahm er Yuki die Einkaufstüte aus der Hand und fing an die Sachen auszupacken. Irritiert sah Yuki ihm zu. "Du willst mir wirklich beim Kochen helfen?" "Ich habe nun mal auch Hunger und wenn du kochst, dauert das immer Ewigkeiten." Yuki lächelte leicht säuerlich und begann, die nötigen Utensilien herauszukramen.
 

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"Bin ich aber satt." Iri seufzte. "Na dann können wir uns ja langsam fertig machen." Iri nickte. "Seht bloß zu, dass ihr abhaut, ich will in Ruhe arbeiten." "Wie jetzt? Und der Abwasch?" "Den mache ich. Haut endlich ab!" Iri und Yuki sprangen auf und liefen zu Yuki ins Zimmer. Iri kramte seine Sachen aus der Tasche, während Yuki vor seinem Kleiderschrank stand und verzweifelt nach etwas suchte, dass er anziehen könnte. "Hilf mir mal!" Iri zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung! Such dir ein paar Sachen raus und ich sag dir, was mir am besten gefällt." Yuki nickte und griff sich einige Klamotten aus dem Schrank, die er nacheinander anprobierte. "Das sieht gut aus." "Meinst du?" Zweifelnd drehte sich Yuki vor dem Spiegel. "Ehrlich, du siehst unheimlich gut darin aus." Iri errötete als er bemerkte, was er da gerade gesagt hatte. "Danke. Na gut, dann kommt nun der nächste Teil, ein ausgefeiltes Styling." Er grinste, als er Iri's nachdenklichen Gesichtsausdruck sah. "Lass mich nur machen, ich kümmere mich schon um dich." Er packte Iri am Handgelenk und zog ihn mit sich ins Bad. Dort probierte er mehrere Sachen mit Iris' Haaren, als er die fertig hatte kümmerte er sich um Iris' Gesicht und schminkte ihn ein wenig, dabei betonte er zum Beispiel seine Augen. Mit Iri fertig fing er an, sich selbst zu stylen. Iri sah ihm fasziniert zu. "Was ist los? Träumst du?" "Ich... äh... nein." "Du siehst wirklich gut aus," stellte Yuki fest, "ich fürchte wirklich, dass du heute nicht unbedingt deine Ruhe haben wirst." "Du passt ja auf mich auf." lächelte Iri. "Na dann mal los...," lächelte Yuki. Als Iri das Bad verließ, gab ihm Yuki einen kleinen Klaps auf den Po. Als Iri sich umdrehte, sah Yuki ihn entschuldigend an. "Tut mir leid, aber das war gerade wirklich zu verführerisch." "Na das kann ja was werden heute," dachte Iri.
 

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Schüchtern betrat Iri hinter Yuki das 'Science' und staunte nicht schlecht. Der Eingangsbereich, in welchem sich auch die Garderobe befand, und der Bereich beim Tresen waren in warmen Tönen wie rot und braun gehalten, überall Pflanzen und von allen Seiten angenehme Musik. Rechts schien eine Tür in den nächsten Raum zu führen, Iri erhaschte einen Blick auf mehrere Sitzgelegenheiten und eine Tanzfläche. "Lass uns was Trinken." Yuki zog Iri am Handgelenk zum Tresen und setzte sich auf einen der Hocker. "Hey Jamie, mach uns zwei Blue Moon bitte." "Yuki altes Haus! Du warst lange nicht mehr hier! Wer ist denn deine charmante Begleitung wenn ich fragen darf?" "Darf ich vorstellen: Iri Jikan. Mitschüler von Hauro und ein guter Freund von mir." "Hauro??" Jamie schüttelte ungläubig den Kopf. Iri besah sich den jungen Mann. Kurze blaue Haare mit schwarzen Strähnen, braune Augen und eine tolle Figur. "Bin ich interessant? Hab in ein paar Stunden Feierabend" Jamie grinste und Iri lief rot an. "Ärger ihn nicht. Er ist noch nicht so entschlossen." "Ui, ein Neuling." Jamie musterte Iri unverhohlen. "Sorry Yuki, aber ich kann dir nicht versichern, dass ich es nicht versuchen werde." Yuki grinste Iri an. "Du stiehlst mir die Schau Kleiner. Aber keine Angst, ich pass auf dich auf." Währenddessen hatte Jamie die Getränke fertig und Iri betrachtete skeptisch das giftgrüne Gemisch. "Und ihr seid sicher, dass das keine Vergiftungen verursacht?" Jamie und Yuki lachten. "Ist nicht giftig, ist nur Alkohol und Saft drin, vertrau mir." Iri hob skeptisch das Glas und ließ es mit Yuki's zusammenklirren, bevor er zaghaft an der Flüssigkeit nippte.
 

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Jamie hatte Feierabend, doch er ging nicht sofort nach Hause. Der Typ mit dem Yuki hier war, interessierte ihn. Suchend ging er durch die Räumlichkeiten der Nobel-Bar. Er entdeckte Yuki auf der Tanzfläche und fand Iri diesem gegenüber. Es mochte an der Beleuchtung liegen, doch Iri schien einen leichten Rotschimmer auf den Wangen zu haben. Aber ob das nun vom Tanzen, dem Alkohol oder an Yuki lag, konnte er nicht ausmachen. Er ging zu einer der Sitzgelegenheiten und beobachtete die Beiden von da aus. Yuki wusste genau wie er sich bewegen musste, damit andere Männer auf ihn aufmerksam wurden. Seine Bewegungen waren fließend und elegant und normalerweise ließ er keine Gelegenheit aus, andere Männer anzutanzen. Doch diesmal schien es anders, denn Yuki schien nur Augen für Iri zu haben, der mit der Zeit immer lockerer wurde und sichtlich Spaß hatte. Plötzlich kam ein Latino in den Raum, den er unter anderen Umständen sofort angeflirtet hätte, doch dieser ging zielstrebig auf die Tanzfläche zu und ließ seinen Blick umherschweifen. Er wartete ein wenig, genau so lange, bis Yuki und Iri nahe genug an ihn rankamen. Dann hielt er Iri am Arm fest und fragte Yuki höflich: "Darf ich?" Yuki sah Iri an und zuckte die Schultern. Genau in diesem Moment begann eine ruhige Schmusenummer und der Kerl presste Iri an sich. Yuki hatte Jamie entdeckt und schritt auf ihn zu.
 

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Iri fühlte sich nicht besonders wohl. Dieser Mann presste ihn fast mit Gewalt an sich, fasste immer wieder seinen Hintern an und rieb seinen Unterleib an dem Iris'. Der Junge konnte die wachsende Erregung des anderen spüren und versuchte Abstand zwischen sich und den Mann zu bekommen, doch dieser war einiges stärker. "Du siehst gut aus, weißt du das?" hauchte er Iri ins Ohr. Iri schwieg. "Lass uns irgendwohin gehen, wo es ruhiger ist." Und schon wurde Iri hinter dem Mann hergezogen, der die Tanzfläche mit ihm verließ und auf Richtung Toilette zusteuerte. Hilfesuchend sah Iri sich nach seinem Freund um, doch der war in ein Gespräch mit Jamie vertieft und schien nicht auf ihn zu achten. Angst stieg in ihm hoch, warum merkte nur keiner, dass er nicht freiwillig mitging? Ach ja, er hatte ja noch gar nichts gesagt. Aber zu spät, der Fremde bugsierte ihn durch die Tür und in eine der Kabinen. Dort hielt er beide Handgelenke des Jungen mit einer seiner großen Hände fest und begann ihn zu küssen. Dann wanderte sein Mund zu Iri's Hals und bedeckte ihn mit Küssen, während er mit seiner freien Hand Iri's Hemd aufgeknöpft hatte und über dessen Brust strich. Iri zitterte vor Angst, ihm war die Kehle wie zugeschnürt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den Mann an, der ihn plötzlich angrinste. "Du zitterst ja schon vor Aufregung! Kannst es wohl kaum noch erwarten, was? Na dann werd ich dich mal nicht so lange warten lassen." Iri erschauderte und schnappte entsetzt nach Luft, als der Fremde mit seiner Hand in Iri's Schritt griff und ihn dort streichelte. Daraufhin öffnete er seine Hose und zog sie ein Stück runter, sodass Iri seine Erektion sehen konnte. "Nicht schlecht, was?" Er fing an, Iri's Hose aufzuknöpfen...
 

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Einige Minuten vorher.

"Sag mal Yuki, hattest du nicht eingangs erwähnt, dass Iri noch Neuling ist? Dafür geht der ganz schön ran." Yuki drehte sich um und sah Iri von weitem noch mit diesem Fremden hinter der Toilettentür verschwinden. "Hatte ich und ich meinte das auch ernst. Der ist noch nicht so weit," murmelte er und stand im gleichen Atemzug auf, "da stimmt was nicht." Sofort kämpfte er sich einen Weg durch die Menge, Jamie folgte ihm. "Soll ich den Leuten vom Club Bescheid geben?" "Ja mach das, ich weiß nicht, ob ich mit diesem Schrank allein fertig werde." Jamie nickte und bewegte sich in Richtung Ausgangstür zu den Türstehern. Yuki betrat die Toilette. Hier war die Musik nur noch gedämpft zu hören, ansonsten war es still. Doch da hörte Yuki ein unterdrücktes Stöhnen und ein leises Wimmern. "Jetzt zier dich nicht so!" rief plötzlich eine Stimme mit deutlichem Akzent aus einer der Kabinen. "Iri! Warte Iri ich helfe dir!" Er rannte zur hintersten Tür und versuchte sie zu öffnen. "Iri!"
 

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"Yuki!" durchzuckte es Iri. Der Fremde versuchte gerade, auch ihm die Hose herunterzuziehen, doch jetzt kam wieder Leben in Iri. "Yuki!! Hol mich hier raus!" Im nächsten Moment zitterte die Tür, doch sie hielt stand. Wieder die Tür, doch diesmal knackste es vernehmlich. Beim dritten mal sprang die Tür auf und ein wutschnaubender Yuki erschien in ihrem Rahmen. Bei dem Bild, dass sich ihm bot, verzerrte sich sein Gesicht zu einer wütenden Maske: Iri's Hose offen und ein kleines Stück heruntergezogen panische Angst und Erleichterung, der Mann hatte sich erschrocken zu Yuki umgedreht und dieser konnte nun einen freien Blick auf dessen freiliegenden Genitalien werfen. "Lass - ihn -sofort - los... ." Yuki sprach sehr leise und die Worte klangen wie Messer. Doch der Mann hatte sich wieder gefasst und grinste breit. "Na kleiner Mann? Willst du auch mal? Wir können auch gerne einen kleinen Dreier starten." Iri entgleisten alle Gesichtszüge, denn Yuki wurde schneeweiß im Gesicht vor Zorn. Gerade als er sich auf ihn stürzen wollte, kam von hinten Jamie mit einem der Türsteher. "Was ist hier los?" brummte dieser, doch als er an Yuki vorbeisah und die Situation erkannte, verhärteten sich seine Gesichtszüge. Er packte den Mann am Kragen und drehte sich zu Jamie um. "Ruf die Polizei." Jamie nickte und verschwand. Yuki hockte sich zu Iri in die Kabine, der nun schluchzend an seine Schulter lehnte. "Shht..., ist ja gut..., es ist vorbei... ." Wenn Yuki an den Kerl dachte, stieg erneut die Wut in ihm hoch. "Zieh dich an, wir gehen nach Hause," er wandte sich dem Türsteher zu. "Wenn irgendwer mich erreichen will, die Polizei oder ähnliches, fragt Jamie. Er weiß wo ich zu erreichen bin." Er zog Iri hoch und half ihm, sich wieder anzuziehen. Danach führte er in raus.
 

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Das war's mal wieder. Der Schluss ist ein wenig fies geworden, aber Yuki ist ja noch mal rechtzeitig aufgetaucht. Hoffe euch hat's gefallen. Wie immer gilt: Über Kommis würde ich mich sehr freuen!!

Also, hoffe wir lesen uns beim nächsten Mal!
 

Eure Zeery
 

Ach ja, eh ich's vergesse: Hat vielleicht eine/r Lust, die Charaktere zu zeichnen?

Neuigkeiten und ungewollte Entschuldigungen

Kapitel 6

Neuigkeiten und ungewollte Entschuldigungen
 

Yuki war mit Iri nach Hause gefahren. In Yuki's Zimmer angekommen, verkroch sich Iri sofort ins Bett. Yuki wusste nicht, ob der Rotschopf alleine bleiben und er selbst in Wohnzimmer auf der Couch übernachten sollte, oder ob er ihn bei sich haben wollte. Doch nach der Begegnung am heutigen Abend vermutete Yuki, dass Iri ihn von sich weisen würde, wenn er ihm zu nahe käme. Im Grunde genommen war er ja sogar schuld an dem, was Iri zugestoßen war. Hätte er ihn nicht mitgenommen, hätte er diesen Kerl nie getroffen. Er hätte Iri beim Tanzen nicht diesem Widerling überlassen dürfen. Und hätte er sich nicht so eifrig mit Jamie unterhalten, hätte er besser auf seinen kleinen Freund aufpassen können. Immer noch stand Yuki unentschlossen mitten im Raum. "Yuki?" "Ja?" Fast hätte er die leise Stimme seines Freundes nicht gehört. "Bleibst du hier? Ich mag jetzt nicht allein sein... ." "Klar bleib ich." Yuki schloss die Tür, ging zum Bett und setzte sich direkt davor. "Du kannst dich auch hinlegen wenn du willst," kam es fast tonlos von Iri, "aber bleib bitte hier... ." Yuki erhob sich und schlüpfte zu Iri ins Bett. In diesem Moment legte Iri seinen Kopf auf Yuki's Bauch und fing an, hemmungslos zu schluchzen. Erschrocken sah Yuki auf den zierlichen Körper, der immer wieder bebte. Vorsichtig begann er, Iri über den Rücken zu streichen um ihn so ein wenig zu beruhigen. "Ist ja gut, ich bin ja bei dir." Yuki fluchte innerlich. Wie hatte ihm so was passieren können? Iri tat ihm unendlich leid. Langsam beruhigte sich dieser. "Iri es tut mir so leid," flüsterte Yuki, " wenn ich besser aufgepasst hätte, dann... ." Iri's Kopf ruckte hoch. "Das ist nicht deine Schuld Yuki! Du bist nicht dazu verpflichtet, mein Kindermädchen zu spielen! Ich hätte selbst auf mich aufpassen müssen. Aber ich war zu feige. Ich war starr vor Schreck und meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich bin so ein verdammter Idiot... !" "Das bist du nicht. Du konntest ja nicht wissen, was er vorhatte. Du hast doch noch keine Erfahrung was so was angeht. Verdammter Mist...es tut mir wirklich leid, dass deine ersten Eindrücke so beschissen waren... ." Iri versuchte ein Lächeln, was jedoch noch etwas gequält wirkte. "Der erste Teil gefiel mir sehr gut. War wirklich schön." Sein Kopf sackte auf Yuki's Bauch zurück und er schloss die Augen. "Wenn du mir vertraust, nehme ich dich noch mal mit und dann, das verspreche ich dir, passe ich auf dich auf wie auf meinen eigenen Augapfel." Doch Iri hörte das nicht mehr, denn er war bereits vor Erschöpfung eingeschlafen. Yuki lächelte und schloss ebenfalls die Augen. "Iri sieht wirklich süß aus wenn er schläft," dachte er, woraufhin auch er das Land der Träume betrat.
 

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Als Yuki am nächsten Morgen aufwachte, war er im ersten Moment irritiert einen fremden Körper neben, bzw. auf sich zu spüren. Er öffnete die Augen und sah an sich herunter. Als er Iri erkannte, kamen die Erinnerungen an den vergangenen Abend mit aller Gewalt zurück, schafften es in diesem Moment jedoch nicht, den schönen Anblick des schlafenden Jungen zu stören. Dieser hatte sich friedlich an Yuki's Körper gekuschelt und einen Arm um dessen Taille geschlungen, das Gesicht Richtung Yukis's Kopf gedreht. Sanft fuhr Yuki mit seiner Hand über Iri's Wange, ein Lächeln zeichnete sich auf dessen Gesicht ab. Yuki schmunzelte. Was träumte der Kleine wohl? Die Hand wanderte weiter zu Iri's Haaren und berührten sie sanft. In diesem Moment bewegte Iri sich und öffnete verschlafen die Augen. "Morgen," nuschelte er, schreckte aber eine Sekunde später wieder hoch. "Hab ich die ganze Nacht so geschlafen??" Yuki grinste und nickte. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht platt machen." "Ist schon in Ordnung, war nicht schlimm." Eine Gänsehaut überlief Yukis' Körper, jetzt, da seine Wärmequelle ihren Platz verlassen hatte. "Du kannst dich ruhig wieder hinlegen und noch ein wenig schlafen." Iri schüttelte den Kopf, schlafen wollte er nicht mehr, dafür schwirrten ihm einfach zu viele Fragen durch eben diesen. Aber er legte sich wieder an seinen alten Platz. "Sag mal Yuki, warum hat der Kerl das getan? Er hätte doch merken müssen, dass ich Angst hatte und das nicht wollte. Ist meine Körpersprache und meine Mimik so dämlich? Ich meine, ich hab gezittert vor Angst und...und gewimmert... ." Er sah seinen Freund fragend an. "Nun ja, wenn man seinen Gegenüber nicht genau betrachtet könnte man ein Zittern als Aufregung beziehungsweise als Erregung falsch deuten. Und das Wimmern...vielleicht als unterdrücktes Stöhnen." "Was mache ich hier eigentlich?" fragte Yuki sich gedanklich, "ich verteidige den Kerl, der meinen Kumpel gestern fast vergewaltigt hat!" "Ist schon okay. Ich denke ich weiß wie du es meinst." Yuki sah Iri irritiert an, bis ihm fast ein ganzer Kronleuchter aufging. "Stimmt ja, du kannst ja Gedanken lesen." "Wollte ich nicht, tut mir leid. Die waren nur so deutlich." Yuki lächelte. "Du bist mir in den letzten Tagen eben ans Herz gewachsen." Plötzlich klopfte es.
 

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"Yuki!" Katsuja stand vor der Tür und wie man hören konnte, war er genervt. "Da steht ein Mann vor der Tür der will wissen wo sein Sohn ist." Iri erbleichte, das konnte nur sein Vater sein! Schnell stand er auf und richtete sich im Spiegel halbwegs die Klamotten, die er ja am Vorabend gar nicht erst ausgezogen hatte, die Haare und nahm seine Tasche. "Tut mir leid Yuki, ich muss gehen." Yuki saß verdutzt auf dem Bett und begriff erst was Iri meinte, als dieser schon durch die Tür verschwunden war. Hastig stand er auf und folgte ihm. So bekam er gerade noch mit, wie Iri's Kopf durch die Wucht eines Faustschlages zur Seite flog. Iri war von seinem Vater mitten im Wohnzimmer abgefangen worden, die Tasche war auf den Boden gefallen. "Du dreckiger kleiner Bastard! Wenn wir dich nicht aufgenommen hätten, würdest du noch heute in einem Weisenheim schmoren! Gehst du eigentlich schon auf den Strich?! Mit Sicherheit, so wie du aussiehst. Hat dein Lover dich auf den Geschmack gebracht?!" Iri hielt den Blick gesenkt und stand still, ließ alles über sich ergehen. Wieder holte sein Vater aus, diesmal traf er Iri in den Magen, welcher von der Wucht des Schlages auf dem Boden zusammen sackte. "Du bist nicht länger mein Sohn!" Rasend vor Wut wollte er auf den am Boden liegenden eintreten, doch diesmal war Yuki zur Stelle und kickte die Beine des Mannes zur Seite, sodass dieser das Gleichgewicht verlor und auf dem Hintern landete. "Ich würde sie jetzt höflichst bitten, mein Haus zu verlassen," meldete sich Katsuja zu Wort, der gerade aus dem Garten wiedergekommen war. "Ich gehe wann ich will!" schrie Iri's Vater und rappelte sich auf. An Iri kam er nicht mehr heran, denn Yuki versperrte ihm den Weg. Trotz dessen zierlichen Körperbaus traute er sich nicht ihn anzugreifen. "Falsch. Sie gehen, wann ICH es will. Ansonsten werde ICH nämlich gleich richtig ungemütlich." Mit drohenden Schritten ging er auf Herrn Jikan zu. Dieser wich zunächst ein paar Schritte zurück, bevor er sich vollends umdrehte und eiligst das Haus verließ.
 

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Yuki half dem immer noch ein wenig nach Luft japsenden Iri hoch. Seine Lippe blutete, doch er schien das nicht zu bemerken oder zumindest zu ignorieren. "Am besten du bleibst hier, nach Hause gehen solltest du nicht." Iri schüttelte den Kopf. "Ich muss jetzt erst recht nach Hause. Mein Dad beruhigt sich wieder. So wie immer." Yuki starrte ihn ungläubig an. Das meinte er doch jetzt nicht etwa ernst? Er konnte, nach dem was sein Vater ihm angetan hatte, doch nicht ernsthaft vorhaben nach Hause zu gehen? "Vergiss es. So wie dein Vater dich behandelt lassen weder Yuki, die anderen, noch ich es zu, dass du dich irgendwann von ihm totprügeln lässt." Katsuja sah Iri streng an. "Wenn heute Abend alle hier sind, müssen wir sowieso mit dir reden." Yuki sah Katsuja erschrocken an. Warum fing Katsuja ausgerechnet jetzt damit an? "Aber überlass mir das Reden, ja?" Bittend blickte er in zwei harte blaue Augen. Katsuja nickte. Es konnte schließlich nicht schaden, wenn sein Team auch mal selbst den Mund aufmachte und gewisse Dinge selbst klärte, ohne dass er dabei den Babysitter spielen musste. Iri's schüchterne Stimme unterbrach die Beiden in ihren Gedanken: "Und meine Sachen? Ich meine, ich muss morgen in die Schule und die ganzen Sachen und alles andere sind noch zu Hause." Yuki überlegte. "In einer halben Stunde rufst du zu Hause an und fragst den Butler, ob deine Eltern zu Hause sind. Wenn nicht, fahre ich mit dir hin und hole die Sachen. Wenn ja, melde ich dich morgen in der Schule krank und wir holen deine Sachen später. Einverstanden?" Zögernd nickte Iri, ihm würde wohl nichts anderes übrig bleiben.
 

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Iri steckte den Schlüssel ins Schloss der Haustür, sofort kam ihm der Butler entgegen. "Master Iri!" Er schloss den Jungen in die Arme. "Schön, dass sie kommen. Ihr Vater war außer sich vor Wut. Er und ihre Mutter haben das Anwesen sehr schnell wieder verlassen, allerdings ohne etwas über die Dauer ihrer Abwesenheit zu erwähnen. Sie sollten sich also beeilen." Iri nickte. Erst jetzt bemerkte der Butler Yuki. "Oh, guten Tag." Iri war bereits vorgelaufen und Yuki und der Butler folgten ihm zügig. In Iri's Zimmer holte der Butler die Koffer und Iri und Yuki beeilten sich diese zu füllen. Nachdem alles eingepackt war und die drei gemeinsam alles in das Auto gepackt hatten umarmte der Butler Iri erneut. "Bitte Master Iri, gebt mir eure neue Nummer und Adresse damit ich mich melden kann und weiß, dass es euch gut geht." "Unter einer Bedingung," entgegnete Iri, "sie lassen ab jetzt das 'Master' weg und nennen mich einfach Iri." Dieser nickte mit Tränen in den Augen. "Und du nennst mich ab jetzt Daniel." Jetzt war es an Iri zu nicken. "Ihr beide solltet jetzt losfahren." Yuki hatte die Daten derweil auf einen Zettel geschrieben und reichte diesen nun weiter. Dann stieg er mit Iri ins Auto und fuhr los.
 

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"Was wollt ihr eigentlich mit mir besprechen?" "Äh...wie soll ich das jetzt sagen... . Wir haben alle eine Art...Nebenjob." "Ja klar, weiß ich doch, das Restaurant." "Nein, das meine ich nicht. Klar arbeiten wir im Restaurant, aber wir haben einen Nebenjob von dem keiner etwas weiß." "Und ich soll es jetzt erfahren weil ich zu euch ziehe?" "So in etwa. Da gibt es allerdings noch mehr... ." "Noch mehr?" Yuki nickte. "Aber um das zu erklären sollten wirklich alle anwesend sein und wir uns außerdem nicht mehr im Auto befinden." Iri nickte nachdenklich. Was konnte so geheim und wichtig, vielleicht auch schockierend für ihn sein, dass alle dabei sein mussten und das Auto nicht sicher genug war? Er konnte sich keinen Reim darauf machen. Yuki wirkte angespannt. "Was ist, wenn er nicht will?" fragte er sich. "Wir haben einfach über seinen Kopf weg entschieden, wie er den Rest seines Lebens verbringen wird und haben ihn nicht einmal gefragt was er davon hält. Wir stellen ihn quasi nur vor die Wahl: Entweder die oder wir. Hoffentlich geht das Vertrauen, dass er jetzt in mich hat, dadurch nicht kaputt. Ich mag ihn wirklich sehr gerne." Zu Yuki's Glück war Iri in diesem Moment zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, als dass er auf die Idee kam die Yukis' zu lesen.
 

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Das war's mal wieder von mir. Ich freue mich heute schon auf das kommende Wochenende, da werden nämlich Weihnachtsplätzchen gebacken. *sich den Bauch reibt und durch die Gegend sabbert* Heißt aber auch ein schreibfreies Wochenende, denn kaum bin ich mal wieder zu Hause in Norddeutschland, bin ich auch schon für das komplette WE verplant. Aber ich werde mich - wie immer - darum bemühen die nächsten Kappis möglichst schnell fertig zu bekommen. Wie sonst auch gilt auch dieses Mal: Über Kommis würde ich mich freuen!
 

Eure Zeery
 

PS: Liest das eigentlich einer??

Schmerzende Wahrheiten und unbekannte Gefühle

Kapitel 7

Schmerzende Wahrheiten und unbekannte Gefühle
 

"Pack deine Sachen in mein Zimmer, wir haben kein anderes mehr und meins ist größer als das der Anderen." Iri nickte und Yuki half ihm, seine Koffer ins Zimmer zu bringen. Als Hauro die Wohnung betrat, waren die beiden Jungen bereits fertig und saßen Tee trinkend im Wohnzimmer. "Iri!" Überrascht bewegte Hauro sich auf seinen "Freund" zu. "Was machst du denn hier?" "Er wohnt jetzt hier," entgegnete Yuki an Iri's Stelle. "Sein Vater hat ihn misshandelt und ihm gesagt er wäre nicht mehr sein Sohn. Daraufhin haben wir ihn hier einquartiert und für heute Abend eine Sitzung anberaumt." "Jetzt schon? Ich hatte noch gar nicht die Zeit... ." "Ich weiß, aber... ." "Hey, das betreffende Objekt befindet sich im Raum!" warf Iri unsicher dazwischen. Irritiert sahen beide jungen Männer ihn an. "Entschuldige Iri. Ich bin nur verdammt nervös wegen der Sache." Murmelte Yuki bevor er die Tür öffnen ging, denn es hatte geklingelt. Ein tropfnasser aber gut gelaunter Kai-Ki betrat die Wohnung und umarmte freudestrahlend erst Yuki, der sich daraufhin mit vor Ekel verzerrtem Gesicht und den Worten "Ich komme gleich wieder... ." mit frischen Sachen ins Bad verzog, und dann Iri, welchen er zusätzlich noch durch die Luft wirbelte. "Was machst du denn hier?" "Ich wohne jetzt hier," ächzte Iri, denn Kai-Ki hatte ihn noch immer nicht losgelassen. "Das geht aber fix. Bist du sicher, dass du es mit uns Chaoten aushältst?" Iri schüttelte den Kopf. "Wir werden ja sehen, wie es läuft." Kai-Ki ließ ihn los und Iri schnappte erleichtert nach Luft. "Fehlt nur noch Katsuja... ." murmelte Yuki. Er stand auf und ging zu Katsujas Zimmer um anzuklopfen. "Ja?!" kam es ziemlich unwirsch von drinnen. "Ähm...Katsuja, wir wären dann so weit. Für das Gespräch meine ich." Yuki konnte einen Stuhl rücken hören, dann öffnete sich die Tür. "Wurde auch langsam Zeit." Er ging Yuki voran und setzte sich auf eines der Sofas, Yuki dagegen setzte sich nach einigem Zögern Iri gegenüber in einen Sessel.
 

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"Also, ich...ich hab dir ja schon erzählt, dass wir alle einen ungewöhnlichen Nebenjob haben. An diesem wirst du dich beteiligen müssen, wenn du weiter hier wohnen willst. Also?" Man sah Yuki an, dass er nicht gerne tat, was er hier durchzog. Und auch Iri bemerkte es. Aber er vertraute Yuki und nickte was Yuki den nächsten Schritt jedoch nicht leichter machte. "Also...wir gehören einer Geheimorganisation an und erledigen für diese Aufträge. Die Aufgabenbereiche sind zum Beispiel das Beschaffen von Geheimdokumenten, Informationen oder Gegenständen und gehen von dem Auffinden von Personen über deren Entführung und Weitergabe an unsere Auftraggeber bis hin zu deren Ermordung." Yuki hatte leise gesprochen, er wollte Iri nicht den Eindruck vermitteln, es sei bei ihm alles nur Show gewesen. Iri sah ihn ungläubig an. Yuki, dieser sanfte und gleichzeitig ausgeflippte Mensch und alle anderen hier sollten Mörder, Entführer und Diebe sein? Warum war gerade er an solche Menschen geraten? "Weil du anfänglich auch nur ein Auftrag warst." Iri sah erschrocken zu Hauro. "Du solltest nicht so laut denken." "Aber... ." Verwirrt sah Iri von einem zum anderen, bis sein ängstlich verwirrter Blick schließlich an Yuki hängen blieb. "Das...das ist doch alles nicht wahr, oder Yuki?" Es war fast nur ein Flüstern, doch Yuki hatte ihn sehr wohl verstanden und es tat ihm weh, dass er Iri das Folgende erzählte: "Hauro hat Recht, Iri. Wir sollten dich finden, deine Fähigkeiten einschätzen und dich dann, im Falle einer guten Beurteilung...entführen und an die Auftraggeber weitergeben," Yuki stockte, "im Falle einer schlechten Beurteilung hätten wir dich töten müssen." Der Silber-Grauhaarige wagte es nicht, Iri anzusehen. Er fühlte sich furchtbar schlecht. "Dann...dann war alles...die ganze Fürsorge und Freundschaft...alles nur gespielt...?" Iri kullerten kleine Tränen über die Wange. "Weißt du, warum du immer noch hier bist?" warf Katsuja dazwischen. Iri schüttelte den Kopf. "Weil Yuki sich den Fehler erlaubt hat, Gefühle für dich zu entwickeln." Er sah Yuki scharf an, welcher sich auf die Lippe biss, "Er hat dem Boss den Vorschlag gemacht, dich bei uns zu behalten." Iri sah nun wieder erstaunt, doch immer noch skeptisch zu Yuki, doch dieser sah auf den Boden. "Wo würde ich hinkommen, wenn...wenn ich nicht hier bleiben wollen würde? Und was ist mit Hauro?" wandte er sich deshalb an Katsuja. "Wahrscheinlich in ein Labor, doch sicher ist das nicht. Über den späteren Aufenthaltsort bekommen wir selten genaue Informationen. Was Hauro angeht musst du ihn selbst fragen." Iris Blick wanderte zu Hauro. "Du bist manchmal ein wenig klettig. Am Anfang nur lästiger Auftrag, dann ein nicht mehr ganz so schlimmer Auftrag." "Nur ein Auftrag?!" Iri war aufgesprungen und schrie Hauro ins Gesicht. Tränen der Wut und Enttäuschung bahnten sich nun in Strömen ihren Weg über sein Gesicht. "Ich dachte du magst mich wenigstens ein bisschen...," Iri's Stimme war brüchig geworden, er wandte sich wieder Yuki zu, "Gut, wenn es so sein muss, dann mache ich bei eurer Organisation mit." "Da gibt es nur einen Haken," warf Kai-Ki ein, der sich mittlerweile auf der Sessellehne von Yuki's Sessel positioniert hatte um ihm seinen Arm freundschaftlich um die Schultern zu legen, "du musst in ein Trainingslager. Und zwar mindestens für ein Jahr." Iri nickte schwach, er fühlte sich im Stich gelassen, vor allem von Yuki und Hauro, aber vor allem von Yuki! "Es tut mir leid...," begann Yuki, er war aufgestanden und näherte sich jetzt dem zitternden Rothaarigen. "Es tut dir leid?!?! ES TUT DIR LEID?!?!" Iri gab Yuki eine schallende Backpfeife, so dass Yuki's Kopf zur Seite flog. "Du hast mir bei dem Satz nicht mal in die Augen sehen können...," flüsterte Iri, bevor er erschöpft zusammenbrach und vornüber fiel, direkt in Yuki's Arme.
 

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Mitten in der Nacht erwachte Iri durch ein leises Geräusch. Er sah sich um und bemerkte, dass er sich in Yuki's Zimmer befand. Sofort überkamen ihn die Erinnerungen an den vergangenen Abend und er musste schlucken. Vorsichtig drehte er sich um und sah an der anderen Zimmerwand einen Berg Bettdecke, der sich heftig auf und ab bewegte und schluchzende Geräusche von sich gab. Yuki weinte doch nicht etwa? Hatte Katsuja etwa doch Recht gehabt mit seiner Behauptung, dass Yuki Gefühle für ihn entwickelt hatte? Er bemerkte, wie das Schluchzen und Beben weniger wurde und hörte Minuten darauf die gleichmäßigen Atemzüge seines Zimmergenossen. Er wollte schon selbst wieder die Augen schließen, als er bemerkte, dass Yuki sich im Schlaf hin und her schmiss. "Geschieht dir Recht," murmelte Iri, doch noch ein paar weiteren Minuten und dem eingesetzten ängstlichen Wimmern gab er auf und erhob sich, nur um sich an Yukis Bettkante wieder niederzulassen. "Du hast mich von vorne bis hinten belogen, aber ich kann es trotzdem nicht sehen, wenn du leidest... ." Iri strich Yuki sanft durch die seidigen Haare und sah zu, wie der junge Mann sich beruhigte. Doch sobald er seine Hand wegzog, um sich zu seinem Bett zu begeben und weiterzuschlafen, ging das Theater von vorne los. Seufzend schüttelte Iri den Kopf. "Die wollen mich zu einem Kriminellen machen und ich kümmere mich auch noch um sie... ." Er fröstelte und beschloss, dass er sich ohne Decke mit Sicherheit einen Schnupfen einfangen würde. Also schlüpfte er kurzerhand mit unter Yuki's Decke und legte den Arm um diesen, um ihn noch weiter beruhigen zu können. Doch das schien schon fast nicht mehr nötig, denn Yuki hatte sich bereits nach wenigen Sekunden an Iri gekuschelt und lächelte sogar. Iri schüttelte sanft den Kopf und schloss die Augen.
 

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Am nächsten Morgen klopfte es unnachgiebig an der Tür, was Yuki wach werden ließ. "Iri muss zur Schule!" tönte es von vor der Tür. "Ist gut, ich weck ihn!" Er sah zu Iri's Bett hinüber, das jedoch leer war. Verwirrt bemerkte er, dass sein Kissen sich hob und senkte und er realisierte, dass Iri ihm diese Nacht als Kopfkissen genutzt hatte. Der rothaarige Junge hatte seinen Arm um Yuki's Taille geschlungen und er selbst lag halb auf ihm, den rechten Arm an Iri's Oberkörper geklammert. Irritiert setzte er sich ein kleines Stück auf und sah direkt in zwei grüne Augen. "Morgen," nuschelte Iri verschlafen. "Warum liegst du denn hier?" "Du hattest anscheinend einen Alptraum und ich hab versucht dich zu beruhigen. Aber als ich wieder in Bett wollte, hast du wieder angefangen dich rumzuwälzen und weil mir das ohne Decke zu kalt geworden wäre bin ich zu dir reingekrabbelt. Ab da warst du dann ruhig." Yuki errötete, er hatte schon lange keinen Albtraum mehr gehabt. Doch erinnern konnte er sich an nichts. "Danke," kam es daher schüchtern von ihm. Er setzte sich nun vollends auf, damit Iri aufstehen und sich für die Schule fertig machen konnte. "Muss ich wirklich?" Yuki nickte. "Bevor alles losgehen kann, musst du erst einmal deine Schule fertig machen." "Warum lassen die mich die Prüfungen nur nicht schon früher machen? Ich könnte längst fertig sein!" Entnervt stand Iri auf, suchte seine Sachen und verschwand ins Bad. Yuki dagegen blieb noch ein paar Minuten liegen. Er konnte noch immer die Wärme und die Berührung des Anderen spüren. Es war ein schönes Gefühl gewesen, neben dem Kleinen aufzuwachen. "Yuki! Schlag dir das sofort aus dem Kopf! Du kannst dich doch nicht in deinen Freund und zukünftigen Kollegen verlieben!" wies er sich selbst zurecht. Er beschloss, in die Küche frühstücken zu gehen, denn das Bad war ja besetzt.
 

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So, das war's mal wieder von meiner Seite. Hoffe es stört euch nicht zu sehr, dass das Kappi so kurz geworden ist, aber das nächste kommt sicher bald (hoffe ich). Jaja, Yuki mag den kleinen Iri lieber, als er zugeben will und auch Iri ist durch den Abend und die Nacht schwer ins Grübeln gekommen. Aber wir werden ja im nächsten Kappi sehen, wie es weitergeht.
 

Biba
 

Zeery
 

PS: Kommis oder Kritik sind gerne gesehen!

Alles auf einmal

Kapitel 8

Alles auf einmal
 

Iri saß in der Schule und langweilte sich. Er betrachtete seine Klassenkameraden beim Schreiben. Sie schrieben einen unangekündigten Test, doch Iri hatte damit keine Probleme gehabt. Nach nicht einmal einer halben Stunde war er fertig gewesen und sah seitdem gelangweilt durch die Gegend. "Iri Jikan? Ich möchte nach der Stunde mit dir sprechen." Iri nickte. Es war doch mit Sicherheit wieder dasselbe wie jedes Mal. Sein Lehrer würde ihn fragen, ob er nicht bei irgendeinem seiner Mitschüler Nachhilfe geben wollte. Er würde sich zur Verfügung stellen und der betreffende Schüler würde ablehnen. So lief es jedes Mal. Oder aber er wurde gefragt, ob er nicht auf eine Schule für Hochbegabte gehen wollte. Daraufhin würde er den Kopf schütteln und stattdessen fragen, ob er die Prüfungen nicht schon früher machen könnte. Der Lehrer würde mit dem Kopf schütteln und bedauern, dass ein ach so begabter Schüler wie er ja total abstumpfen würde. Im Grunde wollten ihn doch nur alle loswerden, sowohl die Schüler als auch die Lehrer. Er konnte es ihnen noch nicht einmal verübeln, führte er sich doch immer auf wie ein Eisschrank. Iri seufzte und sah auf die Uhr. Nur noch wenige Minuten, dann hätte er auch diesen Tag überstanden. Als die Schulglocke läutete, stöhnten einige Schüler gequält auf, sie hatten nur die Hälfte des Tests geschafft. Der Lehrer sammelte die Blätter ein und alle packten in Windeseile ihre Taschen und flohen regelrecht aus dem Klassenraum. Der Lehrer packte die Zettel ein und wandte sich dann Iri zu.
 

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"Was soll ich nur mit dir machen?" Irritiert zog Iri eine Augenbraue nach oben. "Was meinen sie?" Du bist einfach zu gut für diese Klasse und doch können wir dich deine Prüfung noch nicht machen lassen." "Aber warum denn nicht?!" Iri war über sich selbst erstaunt, so schnell seine Maske fallen und Gefühle wie Wut offen zuzulassen. "Du bist menschlich noch nicht so weit. Ich weiß, du würdest sicher gut klar kommen, aber die Direktorin ist der Meinung, dass du erst, nun ja, wie soll ich es sagen, offener und freundlicher werden sollst." "Offener und freundlicher?" Vollkommen perplex sah Iri seinen Lehrer an. "Soll ich schauspielern oder was?" "Hör zu: Mir wäre es auch lieber, würdest du deine Prüfungen jetzt schon machen können, denn dann wärst du weg und ich müsste mir nicht immer das Gemeckere der Direktorin anhören," er seufzte, "aber ich kann nichts anderes machen als ihre Anordnungen an dich weiterzugeben. Du sollst dich in dreien der Kurse anmelden, den unsere Schule anbietet." "Gleich drei??" Sein Gegenüber nickte. "Du sollst ausgelastet werden." Iri wurde schwindelig. Es gab entweder die Wahl zwischen Musik oder diversen Sportarten. Musik ginge ja noch, aber Sport war nicht so ganz Iri's Ding. Trotzdem nickte er. "Wenn sie der Meinung sind, dass mein Sozialverhalten sich gebessert hat, kann ich die Prüfungen dann früher machen?" "Herr im Himmel, du gibst nie auf, oder? Ich werde mal mit der Direktorin sprechen." Mit dieser Antwort war das Gespräch für Iri beendet und er packte seine Sachen um zu gehen.
 

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Iri musste klingeln, hatte er doch noch keinen Schlüssel für seine neue Behausung. Kai-Ki öffnete ihm die Tür und ließ ihn rein. Mürrisch brachte er seine Tasche in sein Zimmer und entledigte sich seiner Schuluniform um in gemütlichere Kleidung zu schlüpfen. Dann nahm er einen Zettel zur Hand und setzte sich im Wohnzimmer auf ein Sofa. "Was hast du da?" Iri zuckte erschrocken zusammen, er hatte nicht bemerkt, dass Kai-Ki sich neben ihn gesetzt hatte und versuchte, etwas auf dem Zettel zu entziffern. "Die Kursangebote meiner Schule. Meine liebe Direktorin ist der Meinung, dass mein Sozialverhalten zu wünschen übrig lässt und ich deswegen meine Prüfungen noch nicht machen kann. Also muss ich mir jetzt drei aussuchen." Iri strafte den Zettel in seiner Hand mit bösen Blicken, als hoffte er, ihn dadurch zu vernichten. "Lass mal sehen! Ich hab meine Kurse in der Schule geliebt! Vor allem Musik habe ich immer gemocht." Iri reichte ihm den Zettel und Kai-Ki las ihn sich interessiert durch. "Das ist doch klasse! Du kannst Musik, Bogenschießen und Kampfsport machen! Zumindest die letzten Beiden können dir den Einstieg im Trainingscenter um einiges erleichtern. Die Musik hält dich dann davon ab, vollkommen den Verstand zu verlieren." Das Trainingscenter! Daran hatte Iri gar nicht mehr gedacht! Wenn er jetzt überlegte, welche Sachen Kai-Ki vorgeschlagen hatte, musste er ihm in Hinsicht auf das Center zustimmen. Aber Musik? Bisher hatte er sich vor dieser Sache immer sehr gut drücken können. Denn wenn man gute Musik machen wollte, musste man Gefühle haben und auch zeigen und genau das wollte Iri nie. Trotzdem nickte er. "Dann musst du mir jetzt mal was vorsingen." Erschrocken weiteten sich Iri's Augen. Er sollte singen? Hier und jetzt? Vor Kai-Ki? Entschlossen schüttelte er den Kopf. "Schade. Du musst mutiger werden!" "Danke für deine Hilfe." Hastig stand Iri auf und ließ Kai-Ki allein im Wohnzimmer zurück.
 

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Eine Woche später hatte Iri das erste Mal diesen Musikkurs vor sich. Schüchtern betrat er den kaum besetzten Raum. Klar, er konnte Noten lesen und all den anderen theoretischen Kram, aber ein Instrument spielen geschweige denn singen?? Das würde hochnotpeinlich für ihn werden. Aber er würde sich keine Blöße geben, er würde ehrgeizig an sich arbeiten, dass hatte er sich die letzte Woche über vorgenommen. "Du musst Iri Jikan sein. Komm doch her und setz dich." Iri tat wie ihm geheißen und setzte sich, etwas abseits der Anderen. "Kannst du Noten lesen?" Iri nickte. Es folgten noch einige Fragen, ob er dies oder jenes könne. Doch als Iri die Frage der Lehrerin, ob er denn auch ein Instrument spielen könne verneinte, zog sie die Augenbrauen hoch. "Hast du zwei linke Hände oder hast du es noch nie ausprobiert?" "Ich habe es noch nie ausprobiert." Iri senkte den Blick, er hatte ein Bedauern in der Stimme seiner Lehrerin gehört und es tat ihm leid. "Macht nichts, ich bin sicher, dass du es schnell lernen wirst .Ich möchte gerne eine Schulband aufbauen, es ist also ganz praktisch, dass du jetzt hier bist. Denn keiner der hier anwesenden möchte singen, genauso wenig wie keiner Gitarre spielen will. Iri sah erschrocken auf. Sie wollte ihm doch jetzt nicht etwa diese Aufgaben zuteil werden lassen? Doch, sie wollte, er konnte ihre Gedanken ohne Probleme auffangen, sie waren einfach zu laut um sie zu ignorieren. "Ich bin übrigens Frau Shirabe. Na komm, hier ist der Text, den werden wir erst alle zusammen üben, damit du dich daran gewöhnst und dann versuchst du es allein." Er?? Allein?? Iri drehte sich bei diesen Worten der Magen um, aber wenn er bald seine Prüfungen machen wollte, musste er sich fügen. Also sang er erst mit den Anderen. "Gut gut, schön. Jetzt du allein Iri." Iri hätte kotzen können in dem Moment, doch er würde nicht drum herum kommen, also fing er an, ganz leise zu singen. "Das war schon ganz gut, aber du musst lauter werden. Sei nicht so schüchtern, komm aus dir raus." Iri's Mitschüler sahen auf die Uhr. "Ich weiß, ich habe euch versprochen euch früher raus zu lassen. Meinetwegen könnt ihr gehen." Alle stürmten raus. Auch Iri wollte gehen, doch seine Lehrerin hielt ihn zurück. "Warte bitte noch. Du hast Angst, dich vor den Anderen lächerlich zu machen, oder?" Zögernd nickte Iri. "Kann ich verstehen. Immerhin kennst du sie gar nicht. Möchtest du es jetzt nicht noch mal versuchen?" Iri nickte nur schwach. Warum wurde immer ihm Extra-Arbeit aufgebrummt? Wieder fing er an zu singen, doch schon nach ein paar Zeilen unterbrach ihn die Lehrerin. "Kannst du den Text schon auswendig? Du hast nicht einmal auf den Zettel gesehen." Iri nickte, mal wieder. "Dann wäre es vielleicht gar keine so schlechte Idee, wenn du beim Singen die Augen schließen würdest. Konzentrier dich nur auf das Lied und blende alles andere aus." Gehorsam schloss Iri die Augen und versuchte sich zu konzentrieren, was ihm nach kurzer Zeit auch gelang. Nun fing er wieder an zu singen und öffnete erst wieder die Augen, als das Lied zu Ende war. "Das war schon viel besser. Du hast eine schöne Stimme Iri, warum hast du sie der Welt so lange vorenthalten?" Sie grinste fröhlich und Iri lief rot an. "Na dann lauf jetzt mal nach Hause, deine Eltern warten sicher schon." "Ich - ja... ." Hastig packte Iri seine Sachen, verbeugte sich ein letztes Mal und verschwand aus dem Raum.
 

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Ein paar Wochen später hatte Iri seine Angst vor den anderen Bandmitgliedern verloren und fügte sich ganz gut in die Gruppe ein. Er ließ sogar das Bogenschießen und das Kampfsporttraining dafür ein wenig schleifen, denn die Musik machte ihm Spaß. Wenn er mal nicht in der Schule hockte, war er viel mit Yuki und auch mit Kai-Ki unterwegs. Seine Haare blieben rot und kurz, auch wenn die Schule das gar nicht gerne sah, doch er hatte scheinbar einen Freifahrtschein wegen seiner exzellenten Noten. An einem Freitag Nachmittag klingelte es an der Haustür der WG und Iri's Klassenlehrer stand vor dieser. Er wurde von Katsuja ins Wohnzimmer geführt, wo Iri auf dem Sofa lag und schlief. "Iri, Besuch für dich." Grob wurde Iri an der Schulter wachgerüttelt, der sich verschlafen umsah und seinen Lehrkörper erblickte. Hektisch stand er auf und verbeugte sich. "Iri, wir sind der Meinung, dass dein Sozialverhalten sich unglaublich schnell gebessert hat. Wenn du noch immer möchtest, kannst du am Montag deine Prüfungen machen. Entgeistert sah Iri ihn an. Jetzt, wo ihm Schule wieder Spaß machte, wo er eine Aufgabe hatte die ihn wirklich interessierte, da wollten sie ihn plötzlich loswerden? Aber das Wochenende darauf hatten sie doch den Schulball, auf dem er mit seiner Schulband spielen wollte. Der Erwachsene sah ihn gespannt an. "Den Schulball kannst du natürlich noch mitfeiern. Schließlich erhoffen wir uns von euch gute Musik." Iri nickte wie in Zeitlupe. Plötzlich wollte er gar nicht mehr von der Schule weg, wollte nicht mit der harten Realität seiner zukünftigen Arbeit konfrontiert werden. "Das ist doch das, was du immer wolltest, oder?" Wieder nickte Iri. "Ja." "Na dann, Montag um 8. Sei pünktlich!" Der Mann erhob sich und wurde von Yuki, der gerade aufgetaucht war, aus der Wohnung geleitet. Iri saß noch immer wie versteinert auf dem Sofa, unfähig sich zu bewegen. Ja, eigentlich war es das gewesen, was er immer gewollt hatte. Aber seine Vorlieben hatten sich geändert. Es ging ihm alles viel zu schnell! Iri ging in sein Zimmer und legte sich ins Bett. "Iri?" Angesprochener regte sich nicht. "Kommst du noch mit raus? Wir wollten doch noch los." "Nein." kam es leise von Iri. "Du hast es mir, Kai-Ki und Jamie versprochen. Heute ist doch Karaoke-Abend! Bitte Iri!" Iri erhob sich langsam. "Na schön." Warum konnte er Yuki einfach nichts abschlagen?? Er griff sich eine frische, dunkelblaue Jeans und ein schwarzes, ärmelloses Oberteil und verschwand mit den Worten "Bin duschen." im Bad. Yuki grinste, er kriegte Iri immer rum und heute Abend wollte er den Jungen mit Kai-Ki und Jamie gehörig von seinen Sorgen ablenken.
 

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"Wo fahren wir eigentlich hin?" Neugierig sah Iri sich um. "Zur Neueröffnung eines Clubs. Wir stehen, bzw. Kai-Ki und Yuki stehen auf der Gästeliste und sie nehmen uns als ihre Begleitung mit."

Kai-Ki und Yuki grinsten. Es hatte eben doch seine Vorteile mit der Band schon in manchen Clubs gespielt zu haben. Das Taxi hielt und die Jungen kletterten aus seinem Inneren. Während Yuki den Fahrer bezahlte, gingen alle anderen bereits zum Eingang des Clubs, wo ein Riese von einem Menschen dabei war, ungebetene Gäste von Leuten die auf der Gästeliste standen, zu sortieren. "Hey Kai-Ki! So sieht man sich wieder! Macht ihr immer noch Musik?" "Worauf du dich verlassen kannst, Carlos. Aber uns ist jetzt schon der 5te Sänger in diesem Jahr abhanden gekommen. Warum müssen diese Kerle auch immer Drogen nehmen? Jedes Mal landen sie im Knast, bis sie nicht einmal mehr mit Kaution rauszuholen sind oder gleich von ihrem Dealer erschossen werden." Carlos schüttelte den Kopf. "Vielleicht findest du ja heute Abend jemand passenden." "Vielleicht, wir werden's ja sehen." Mittlerweile war auch Yuki angekommen, grüßte Carlos noch schnell und betrat mit den Anderen den Club. Ihnen schlugen rhythmische Klänge entgegen, alles war eingehüllt in einem exotischen Flair. Die Jungs suchten sich eine gemütliche Sitzecke, die, etwas abgeschirmt von Pflanzen, genug Sicht über die Menge und vor allem auf die Karaoke-Bühne bot. Sofort studierten sie die Getränkekarten. "Und, wer von uns wird sich wohl als erster trauen? Was meint ihr?" Yuki sah gespannt in die Runde. "Von meiner einer würde ich sagen, derjenige der zu dem Zeitpunkt am betrunkensten ist." "Jamie wir wollen uns nicht besaufen, vielleicht ein bisschen trinken aber nicht besaufen." In dem Moment kam die Bedienung und nahm die Bestellungen auf.
 

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"Na komm schon Iri, sing doch auch mal! Selbst Jamie hat gesungen!" Iri lächelte gequält, als er an Jamie's Gejaule dachte. "Und so schlecht kann's doch auch gar nicht werden, immerhin singst du in der Schulband und wirst nächstes Wochenende eh auftreten." Iri's Wangen waren gerötet, er vertrug nicht so viel Alkohol und war ein wenig beschwipst. Yuki sah ihn mit Dackelblick an, woraufhin Iri laut aufseufzte. Yuki grinste als Iri sich erhob. "Na schön, aber nur ein einziges. Und danach muss sich unter mir die Erde auftun um mich zu verschlucken." Schon nach ein paar Minuten stand er auf der Bühne und wartete, dass der von ihm gewünschte Titel gespielt wurde. Er war tierisch nervös und sah flehend zu seinen Kameraden, die ihn von ihrem Platz aus angrinsten. "So eine Gemeinheit," dachte er, "jetzt bin ich furchtbar nervös und vergesse mit Sicherheit meinen Einsatz und... ." Weiter kam er nicht, denn die ersten Töne des Liedes wurden angespielt und Iri merkte, dass er fast automatisch alles um sich herum ausblendete, so als ob er allein hier wäre. Dann begann er zu singen...
 

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"Ich hab Kopfschmerzen!!!" laut stöhnend kam Kai-Ki in die Küche geschlurft. Doch außer Jamie war noch keiner auf. "Guten Morgen mein Engel!" Gut gelaunt reichte Jamie Kai-Ki ein Glas Wasser und eine Aspirin. "Du hättest eben nicht ganz so viel trinken sollen." "Sei bloß ruhig. Sag mal, sind Yuki und Iri noch gar nicht wieder hoch?" Jamie schüttelte den Kopf. "Ich hab noch keinen der Beiden hier rumlaufen sehen." "Iri hat keine schlechte Stimme, oder?" "Was? Wie kommst du denn jetzt darauf?" "Ich hab mir schon die ganze Zeit den Kopf darüber zerbrochen, ob wir ihn nicht mal zu einer Probe mitnehmen wollen." "Du könntest ihn zumindest fragen. Seine Stimme ist zwar noch ausbaufähig, aber ihn dahingehend noch ein wenig zu trainieren könnte nicht schaden." "Und das von einem, der gestern Abend gejault hat wie ein getretener Hund." Kai-Ki grinste, als Jamie sich gespielt beleidigt wegdrehte. In diesem Moment ging die Tür erneut und zwei vollkommen zerknautschte junge Männer betraten die Küche. "Na, gut geschlafen?" "Gerne noch länger," gähnte Iri, "aber Monsieur hier muss ja unbedingt so heftig strampeln, dass ich aus dem Bett falle." "Ja und? Du hast dich an mir festgekrallt und mich mit rausgezogen!" Jamie und Kai-Ki lachten. "Das ist nicht lustig," grummelte Yuki, "gib mir lieber ne Kopfschmerztablette." "Ich glaube wir lassen die Proben heute ausfallen, was Yuki?" Dieser nickte. "Aber ihr habt versprochen, dass ihr mich dieses Wochenende mitnehmt!" "Wissen wir Iri, tut uns auch leid, aber wir haben es gestern wohl etwas übertrieben mit dem Trinken. Nächstes mal, ja?" Iri nickte beleidigt. "Sag mal, wie kommt es, das ihr zwei in einem Bett geschlafen habt?" Neugierig musterte Jamie Yuki und Iri. "Iri immerhin war nicht zu besoffen." "Naja...wir...also... ." "Keine Angst Yuki, es war nichts Schlimmes. Ich hab dich nur ins Bett befördert. Dann wollte ich eigentlich in meins rüber, aber du hast dich dermaßen an mir festgekrallt, dass ich nicht mehr wegkam. Das heißt, eigentlich hatte ich bloß keine Lust mich loszumachen, dafür war ich einfach zu müde." Erleichtert seufzte Yuki auf und Jamie lachte erneut.
 

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Iri saß allein mit seinem Klassenlehrer und einem Berg an Zetteln in einem Klassenraum und schrieb seine Prüfungen. Fast schon im Minutentakt fertigte er Zettel um Zettel ab. Am Vortag hatte er sich alle Unterlagen noch einmal genau angesehen. Für ihn eine eigentlich unnötige Sache, aber er wollte auf alle Fälle vermeiden, auch nur den kleinsten Teil übersehen zu haben. Nach gut zwei Stunden war er fertig. "Gut. Dann kannst du jetzt gehen. Zur Schule zu kommen brauchst du ab jetzt nicht mehr. Es gibt eine hohe Strafe, wenn du deinen Klassenkameraden etwas über die Inhalte der Prüfungen erzählst, klar?" Iri nickte und packte derweil seine Tasche. "Deine Musikkurslehrerin hat mich übrigens gebeten dir zu sagen, dass du trotzdem bis zum Schulball zu den Proben kommen sollst." Wieder nickte Iri. Konnte er jetzt endlich gehen? "Das wäre glaube ich alles. Ich wünsche dir viel Glück für die Zukunft Iri." "Danke," murmelte Iri, fügte gedanklich noch ein "das werde ich brauchen." hinzu und verließ die Schule. Zwei Tage später hatte er sein Ergebnis. Bestanden. In allen Prüfungen. Jetzt brauchte er nicht mehr zur Schule. "Falsch," dachte Iri, "ich darf nicht mehr zur Schule." Betrübt saß er im Musikraum, sein Zeugnis in der Hand. "Iri, wir wollen weitermachen!" Iri nickte, packte sein Zeugnis in seine Tasche und stand auf.
 

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"Hör auf Yuki, du machst meine Frisur kaputt!" "Etwa eitel?" "Ja verdammt! Ich muss in einer halben Stunde vor der gesamten Schule singen! Alle werden mich anstarren! Wenn ich nun den Text vergesse oder stolpere oder... ." "Jetzt beruhig dich mal wieder Iri. Du weißt doch genau, was deine Lehrerin gesagt hat, oder? Einfach ausblenden." Iri nickte, trotzdem half dieses Gespräch mit seinem Kumpel ihm nicht weiter. Ihm war unglaublich schlecht, am liebsten wäre er zu Hause geblieben. Doch Yuki und die Anderen trieben ihn unerbittlich weiter in Richtung der Schule. Im Saal war es bereits voll, doch noch kam die Musik von einem CD-Player irgendwo hier. "Ich muss hinter die Bühne." Schnell verließ der Rotschopf seine Freunde um zu seinen Kollegen zu kommen. Dort bemerkte er, dass bereits alle da waren - außer ihm natürlich. "Hi Leute." "Gott sei dank, Iri! Verdammt wo warst du denn so lange?" "Meine Mitbewohner haben ein wenig länger im Bad gebraucht, da konnte ich nicht so schnell rein." "Egal. Hier, deine Gitarre, in 5 Minuten müssen wir auf der Bühne sein!" Iri nickte und hängte sich das Instrument um, anschließend folgte er seiner Band auf die Bühne hinter den Vorhang. Als dieser zur Seite gezogen wurde und Iri die Massen an Schülern, Eltern und Lehrern erblickte, wurde ihm übel. Er war anscheinend nervös. Was hatte seine Lehrerin noch gesagt? Er solle anfangs die Augen schließen, dann würde es leichter werden. Also schloss er die Augen und nach einem kurzen Anzählen durch ihren Schlagzeuger startete die Band mit dem ersten Song.
 

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"Super! Das war richtig gut!" "Danke Kai-Ki." Iri und seine Jungs hatten rote Wangen, so peinlich waren ihnen die ganzen Lobeshymnen, die auf sie gesungen wurden. "Wirklich gut Jungs." Die Lehrerin war gekommen. "Schade, dass du schon von der Schule abgehst. Warum zum Henker sind die musikalisch Begabtesten immer diejenigen, die, aus welchen Gründen auch immer, diese Schule so früh verlassen?" Sie zuckte die Schultern und lächelte. "Ich bin stolz auf euch." Hauro tippte Iri auf die Schulter. "Na komm du Überflieger, wir müssen nach Hause. Dein Flug geht morgen ziemlich früh und du solltest vielleicht noch etwas schlafen." Iri nickte traurig und verabschiedete sich von seinen Kameraden bevor er seinen Mitbewohnern nach Hause folgte. "Sag mal Yuki, was kommt denn alles auf mich zu?" Yuki schüttelte kaum merklich den Kopf. "Selbst wenn ich es dir sagen dürfte würde ich es nicht tun. Du würdest dich weigern hinzugehen, auch wenn du sonst sterben müsstest." Iri's Augen weiteten sich. "So schlimm??" Yuki schwieg. Er wagte nicht, den Rothaarigen anzusehen, denn er fühlte sich, als habe er ihn verraten. Dieses Gefühl hielt auch Einzug, als er am nächsten Morgen mit Iri am Flughafen stand und dieser ihn umarmte. "Bis bald Yuki." "Bis bald." Während Yuki seinem Freund nachsah, bekam er richtiggehend Angst. Angst, diesen fröhlichen Jungen in sein Verderben, vielleicht sogar in seinen Tod geschickt zu haben. Denn nicht jeder überlebte das Training. Doch selbst wenn Iri zurückkommen sollte - er wäre nie wieder der gleiche Mensch, der er gewesen war bevor er ging. Bevor Yuki zu sehr in Gedanken zu versinken drohte, zwang er sich zu seinem Auto zurück zu gehen. "In einem Jahr also," dachte er und fuhr los.
 

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Iri indessen saß im Flugzeug und grübelte nach, warum Yuki so deprimiert gewesen war. Lag es daran, dass dieses Training so schrecklich war, dass er nicht einmal darüber sprechen wollte? Er hatte gesagt er würde es nicht tun, selbst wenn er es dürfte. Also hatte er Angst. Iri rieb sich die Schläfen. Er hatte wenig geschlafen und wahnsinnige Kopfschmerzen. Langsam ließ er seinen Kopf an die Stütze sinken und schloss die Augen. Vielleicht konnte er ja während des Fluges ein paar Stunden des fehlenden Schlafes nachholen. Wenige Minuten später war er auch schon eingeschlafen und wurde erst wach, als die Stewardess ihn sanft schüttelte. "Wir erreichen in wenigen Minuten unser Ziel, bitte schnallen sie sich an." Iri tat wie ihm geheißen und sah aus dem Fenster. Gerade durchstieß das Flugzeug die Wolken und die glitzernde Silhouette einer Stadt breitete sich unter ihnen aus. "In so einer Stadt befindet sich ein Trainingscenter für Mörder?" Ungläubig besah er sich weiter die Stadt, bis sie daran vorbei geflogen und auf einem großen Flugplatz gelandet waren. Nachdem Iri sein Gepäck geholt hatte, sah er sich um, denn er sollte abgeholt werden. Da wurde er auch schon grob an der Schulter gepackt. "Iri Jikan?" Iri drehte sich um und nickte. Doch statt einer Antwort wurde er von diesem Gorilla von Mann am Handgelenk gepackt und mitgezerrt. Sie bestiegen ein dunkles Auto mit getönten Scheiben und fuhren quer durch die ganze Stadt. Nach ca. einer halben Stunde hielt besagtes Auto vor einem verspiegelten Bürokomplex. "Aussteigen!" befahl sein Begleiter und Iri gehorchte. Mit diesem Menschen wollte er sich ganz sicher nicht anlegen. "Rein da." Iri ging voraus und stieß die großen Türen des Gebäudes auf, das von nun an scheinbar sein Zuhause sein sollte.
 

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Soo, das wqr's mal wieder. Ich weiß, ich hab mir mal wieder unendlich viel Zeit gelassen, sorry!!! Hoffe ich schaffe es demnächst etwas schneller.
 

Biba
 

Zeery
 

PS: Kommis oder Kritik dringenst erwünscht!! *bettel, anfleh*



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2006-08-15T16:29:00+00:00 15.08.2006 18:29
Mhh naja so kurz finde ICH das erste Kapitel nicht.
warst ja lange nicht mehr drinne
ist sonst schon mal ein schöner Anfang
habe dich ganz doll lieb
Kuroi


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