Zweisamkeiten
Titel: Zweisamkeiten
Teil: 1/1
Autor: Yamica
Email: yamica@craig-parker.de
Fanfiction: Prince of Tennis
Rating: PG-12
Genre: Pärchen-Challenge - Sanada x Fuji vom 31.7. von Rei (Animexx)
Warnungen: [sap][ooc?]
Pairing: Sanada x Fuji
Disclaimer: Prince of Tennis und die Charaktere daraus gehört natürlich nicht uns (schön wär's) und wir verdienen hiermit auch kein Geld.
Anmerkung: Mein erster Versuch bei einer Challenge mitzumachen, also seid grosszügig^^,
Fuji hasste Einkaufen. Jedenfalls diese Art von Grosseinkauf, zu dem er an diesem Samstagabend noch genötigt worden war, weil seine Eltern mal wieder auf Geschäftsreise waren und Yumiko arbeiten musste und vergessen hatte einzukaufen. Yuuta war keine all zu grosse Hilfe, denn auf jede Frage kam nur eine patzige Antwort.
„Brauchen wir noch Cornflakes?“
„Mir doch egal, ich ess die eh nicht!“
„Hast du nicht immer Frosties gegessen?“
„Bin ich ein Kleinkind?“
„Soll ich uns nachher Pizza machen?“
„Mach doch was du willst, ich geh auswärts!“
„Yuuta....was willst du morgen....“
„Lass mich in Ruhe Aniki....“, schnaubte der jüngste Fuji-Spross und rauschte davon, liess Syusuke einfach mit dem Einkaufswagen stehen und verliess den Laden.
Mit einem tiefen Seufzen beendete Fuji den Einkauf und begab sich zur Kasse. Nachdem er bezahlt und alles in Tüten verpackt hatte, machte er sich auf den mühsamen Heimweg, bepackt mit viel zu vielen und zu schweren Einkaufstüten.
Dass das hier wirklich nicht sein Tag war, wurde Fuji bewusst, als ihm der Bus vor der Nase wegfuhr. Der nächste würde erst in rund 40 Minuten fahren, in dieser Zeit konnte er getrost auch zu Fuss nach Hause gehen.
Also machte er sich auf den Weg und nahm die Abkürzung durch den Park. Vorbei an den Tennisplätzen, wo er gerne etwas geblieben wäre, aber seine Schwester würde nachher sicher gern was zu essen haben, wenn sie von der Arbeit heim kam.
Irgendwie kam sich Syusuke gerade nicht wie ein 14-jähriger vor, sondern wie ein alter Mann, als er weiter schlurfte, tief in Gedanken versunken und nicht wirklich darauf achtend, wohin er ging, denn schliesslich kannte er den Heimweg in und auswendig.
Womit er nicht gerechnet hatte, war die Jugendbande, die seinen Weg kreuzten. Einer der älteren Jungen rempelte mit seinem Ellbogen eine der Tüten an und prompt krachte alles zu Boden, als Fuji sein Gleichgewicht verlor.
„Mist, was soll der Scheiss?!“, entfuhr es Fuji. Er hätte lieber geschwiegen, denn die Bande nahm das als Herausforderung an und kurz darauf war Fuji von ihnen umringt.
„Oi Kleine, willst du rumzucken?“
„Pass gefälligst auf wo du hinlatschst?“
„Hast wohl an deinen Liebsten gedacht, was? Vergiss denn doch, nimm uns!“
Etwas irritiert guckte Fuji hoch. Irgendwie hatte er geahnt, dass der Pullover in altrosa von Tante Aiko keine gute Wahl gewesen war.
„Was soll ich mit Typen wie euch?“, murrte Fuji nur und begann seine Sachen wieder einzusammeln. Gerade als er nach einer Dose Rasierschaum von Gilette ‚Venus’ greifen wollte, trat einer der Jungen drauf, verfehlte Fujis Finger nur knapp, weil dieser sie schnell wieder zurück gezogen hatte. Erschrocken blickte er hoch.
Die Typen sahen nicht gerade aus, als würden sie sich von ihn in einem Tennismatch herausfordern lassen und bei etwas anderem hatte Fuji Zweifel, ob er sich behaupten konnte.
„Könntet ihr mich ‚bitte’ in Ruhe lassen?“, versuchte er es deswegen noch einmal und sammelte die Sachen wieder ein, doch ehe er fertig war, griff jemand nach seinem Oberarm und zog ihn hoch.
„Nicht so schüchtern Püppchen“, grinste einer der Typen, wohl ein oder zwei Jahre älter als Fuji.
„Kapiert ihr es immer noch nicht?“, meinte Fuji nun langsam etwas genervt, sein unverwüstliches Lächeln begann langsam zu bröckeln und das Blau seiner Augen blitzte gefährlich auf. „Sucht euch besser jemand anderen für eure Spielchen, sonst hält man euch bald für Tunten.“
„Wie? Was? Tunten? Wie kommst du denn auf so einen Schwachsinn?“
„Ihr macht gerade einen anderen Jungen an?“, kam es unschuldig von Syusuke.
„Du bist...“ Angeekelt wurde sein Arm losgelassen, Fuji beinahe panisch weggestossen, so dass er sich im Sand wieder fand.
Das bisher bekundete Interesse wandelte sich binnen Sekunden in ziemliche Aggressionen und jemand trat sogar nach ihm. Ein anderer riss ihn wieder auf die Füsse und holte zum Schlag aus. „Dein niedliches Engelsgesicht zerschlag ich dir zu Brei...dann hält dich keiner mehr für ein Mädchen“, brüllte er und schlug gnadenlos zu!
Der Schlag traf nie sein Ziel. Nur Millimeter vor Fujis Nase und vor dessen panisch geweiteten Augen blieb die Faust in der Luft hängen, gehalten von einer Hand, die dazwischen gegangen war und sie fest hielt.
Erstaunt wandten sich die Beteiligten zur Seite, um zu sehen, wer sich da einmischte.
„Findet ihr es nicht auch etwas erbärmlich zu fünft auf einen los zu gehen?“
„Was soll das? Wer bist du? Mutter Theresa oder was mischst du dich ein?!“
„Sanada?!“, kam es überrascht von Fuji. Mit Momo oder einem der Spieler von Fudomine hatte er ja noch rechnen können, aber nicht mit dem Vizekapitän der Rikkaidai.
Doch eben besagter Junge, im Grunde auch nur gleich alt wie Fuji, aber um einiges grösser, stand zwischen ihm und wohl seinem grössten Alptraum jenseits des Tenniscourts.
„Was ist? Wollt ihr noch länger hier rumstehen?“, fragte Sanada die anderen und drückte die noch immer zum Schlag erhobene Faust nach unten.
„Keh....wir kriegen den Kleinen schon noch“, prophezeite einer der Pöbel, doch zogen sie es nun scheinbar alle vor zu verschwinden, nun da Fuji nicht mehr allein war.
Der sah Sanada noch immer ziemlich baff an und schaffte erst ein leises „Danke“, als ihm der Grössere die erste Tüte wieder in den Arm drückte und die vier anderen selber hochhob.
„Wo musst du hin?“, kam es von Genichirou, anstatt einer Erwiderung.
„Ehm, ich....nach Hause...?“
Sanada nickte und schien abzuwarten, dass Fuji vorging, was dieser dann auch zögernd tat. Der eher schweigsame Spieler von Rikkaidai folgte ihm brav, immer mit ein paar Schritten Abstand und Fuji kam sich höchst merkwürdig vor. ‚Wie in einem dieser alten Samuraifilme’, schoss es ihm durch den Kopf und er musste schmunzeln, erlangte langsam wieder seine Gelassenheit zurück und blickte über die Schulter zurück zu Sanada.
Der hatte die Kappe tief ins Gesicht gezogen und trabte brav hinter ihm her.
‚Kawaii...’, konnte Fuji nur lächeln und versuchte sich zurück fallen zu lassen, um neben Genichirou her gehen zu können, was diesen scheinbar irritierte, denn er hob den Kopf und schien fast stehen bleiben zu wollen.
„Du bist nicht gerade sehr gesprächig, was?“, konnte Fuji sich daraufhin nicht verkneifen, auch wenn es ihm fast sofort leid tat, als Sanadas Wangen leicht rosig anliefen.
„Gomen“, meinte Fuji schnell. „Das stört mich nicht. Tezuka spricht auch nicht viel. Ich mag ihn trotzdem.“
Sanada blickte nun zu Fuji und sah ihn fast erstaunt an. „Seid ihr Freunde?“
‚Wow, er kann ja doch noch sprechen’, war Fujis erster Gedanke, aber er war weise genug, ihn nicht auszusprechen, sondern nickte nur. „Ja, auch wenn er es schwierig gestaltet, weil er so wenig Interesse daran hat, etwas mit uns anderen zu unternehmen.“
„Verstehe....vielleicht würde er lieber nur etwas mit dir unternehmen und nicht mit allen....“
Fuji blickte zu Sanada hoch, ehe der Groschen fiel. „Was? Nein....nein, für Zweisamkeiten hat er schon jemanden“, schmunzelte das junge Genie.
„Oh....“, kam es scheinbar etwas peinlich berührt von Genichirou. „So...hab ich das nicht gemeint...“
“Nicht? Wie dann...?“ Ja, Fuji war gemein, aber in diesem Fall interessierte es ihn wirklich, auch wenn Sanadas Verlegenheit ihm irgendwie leid tat.
„Ist schon gut. Du musst es mir nicht sagen. Wir sind da...“
Fuji bedauerte es aufrichtig, dass sie so schnell an ihrem Ziel angekommen waren. Er öffnete die Haustür und stellte die erste Tüten auf den Tisch im Eingangsflur und nahm Sanada die anderen ebenfalls ab. Kaum dass er die letzte Tüte reingestellt hatte, drehte er sich wieder um, doch scheinbar wollte Sanada gerade wieder verschwinden, ja beinahe flüchten, nur noch einen leisen Abschiedsgruss murmelnd.
„Warte!“
Augenblicklich stand Genichirou bocksteif da. Das war nun wahrlich nicht Fujis Absicht gewesen, ihn so zu erschrecken.
„Gomen, ich....ich wollte nur fragen....ob du nicht...noch einen Tee mit mir trinken möchtest. Der Rest meiner Familie ist heute ausgeflogen und....ich hab niemanden für Zweisamkeiten...“
Fujis Herz schlug mit einem Mal unvermittelt schnell und ihm wurde ganz heiss, während Sanada ihn stumm anblickte. Schliesslich schloss dieser seine Augen kurz und seine Mundwinkel zogen sich etwas nach oben, als er endlich den ersten Schritt wieder zurück in Fujis Garten tat und Syusuke so von seiner Angespanntheit erlöste.
Schliesslich stand er genau vor Fuji, so dass die persönliche, intime Grenze sicher schon längst überschritten war und sah auf den Kleineren herab. „Gut....ich hab nämlich auch niemanden für Zweisamkeiten.“