Begeisterung, Hobby und Eltern
-ACHTUNG: viele Buchstaben und negatives Denken-
In meinem Animefans/Cosplayer-Freundeskreis sind fast alle jünger und da ist mir regelmäßig eine Sache aufgefallen: sie hätten alle ein Problem weniger mit ihren Eltern, hätten sie Ihre Begeisterung nicht vor ihnen ausgelebt.
Ich kenne sehr Wenige, dessen Eltern richtig stolz auf das Hobby ihres Kindes sind. Sobald man sich outet, Erfolge zeigt (neues Wissen aus den Serien, schöne Kostüme und Fotos...) wird einem vielleicht gesagt "Oh, das ist aber toll" aber sobald ein kleines Problem auftaucht wie z.B. eine schlechte Note, nicht abgewaschene Tasse....ist das komische Hobby schuld, denn warum sonst sollten Hausaufgaben, Sport und soziale Kontakte nicht die wichtigsten Hobbys des Kindes sein?
Ich bin jetzt mal so frei, zu behaupten, dass es daran liegt dass niemand einem die Begeisterung göhnt. Denn es ist echt schwer, eigene, bedeutende Probleme zu haben, während sich jemand anderes freut. Je nachdem, wie sehr gestresst man ist, gibt es die Auswahl zwischen einfühlenden Gespräch "du verstehst doch, dass es so nicht weiter gehen kann" bis lautes Anschreien.
Als ich mit 10-11 Jahren damit angefangen habe, regelmäßig Animes zu schauen, wurde mir auch gesagt "Warts nur ab, sobald du einen Mann und Kinder hast, schlägst du dir den Kinderkram selbst aus dem Kopf" Zwischendurch gab es immer wieder einfühlende Gespräche wegen jeder "3" im Test, dass ich es wegen den "großäugigen Trickfilmserien" im Leben zu nichts bringen würde. Es gab auch Phasen, wo meine Eltern sogar glaubten, mein Hobby sei ok, weil ich dadurch soziale Kontakte knüpfen würde. Ist im Endeffekt auch so gelaufen, habe nur sehr lange dafür gebraucht.
Da man mich zu einer sehr sparsamen Person erzogen hat, habe ich auch nicht ständig Geld für irgendwas ausgeben wollen. 10 € Taschengeld im Monat war in meiner Vorstellung viel. Auch als ich mit dem Cosplayern angefangen habe, wurde erstmal der Kleiderschrank "umgeschmissen", sodass ich auch wenig ausgegeben habe. Das Lustige ist, dass mir immer wieder gesagt wurde "Du bist ein Mädchen, du musst nähen können" und ich hatte nie Lust dazu und war im Werkunterricht in der Schule EXTREMST schlecht darin. Und später hieß es "Du nähst Tag und Nacht wie ein Verrückte!"
Aber hätte ich meine Begeisterung schon damals im Netz ausgelebt und nicht vor den Eltern, hätte ich einen wunden Punkt weniger bei einem Streit.
Was meint ihr dazu, ist es überhaupt möglich, seine Begeisterung auch in der Anfangsphase so gut zu verbergen?
Meine Eltern haben mich immer in meinen Hobbies und Interessen unterstützt und beide präsentieren anderen stolz meine Cosplaybilder und frage mich nach einer Con immer nach neuen Photos. Ich bin immer wieder auf's neue schockiert, wenn ich mitbekomme, dass bei anderen das Gegenteil der Fall ist.
In manchen Fällen liegt es wahrscheinlich auch daran, dass die Eltern sich nicht die Zeit nehmen sich mit dem Gegenstand mal auseinanderzusetzen und ihn kennenzulernen. Was ich auf eine Art bedenklich finde, weil es eben dazu führt, dass etwas fälschlicherweise als negativ eingeschätzt wird, oder umgekehrt dann eine tatsächlich problematische Tätigkeit nicht erkannt wird bzw. werden kann. Ich weiss nicht, ob das in deinem Fall etwas bringt, aber wäre es evt. eine Option dich mit deinen Eltern hinzusetzen und ihnen das Hobby näher zu bringen? Also halt dass du ihnen mal einen schönen Anime zeigst (eben damit sie sehen, dass es kein Kinderkram ist) oder sie auf eine Convention in der Nähe mal mitnimmst, damit sie live erleben können was das das denn alles so beinhaltet? Grundsätzlich entstehen ja solche Ängste oder negative Meinungen vor allem auch durch Unwissenheit. Mir scheint es eine bessere Herangehensweise zu sein, es ihnen näher zu bringen und "Licht ins Dunkle zu bringen" als es zu verstecken.
Ich habe relativ früh gemerkt, dass meine Eltern etwas "Angst" vor der Musik haben, die ich höre, also habe ich sie damit in Ruhe gelassen. Meine Eltern müssen die Bands, die ich geliebt habe und liebe, nicht kennen und ich muss sie nicht damit volltexten. Wir verstehen uns auch so wunderbar. ;-)
Verstecken würde ich es andererseits aber auch nicht (und habe ich auch nie).
Natürlich ist es toll, wenn Eltern Interesse am Hobby der Kinder haben, aber das ist nichts, was man voraussetzen kann. Eltern sind eben auch Menschen mit eigenen Meinungen, Vorlieben und Abneigungen.
Ansonsten sehe ich es wie MissLunatic, dass das in vielen Fällen eine (zwar nervige, aber) normale Sorge ist, bei der wir erstmal selbst schauen müssen, ob wir das wirklich besser machen werden, wenn wir mal Kinder haben. xD
Wenn es zu sehr ausartet, ist es wieder was anderes. Eltern, die ihren Kindern ein Hobby verbieten oder ein anderes aufzwingen wollen, nur weil es ihnen nicht in den Kram passt, kann ich auch nicht verstehen.
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire~
Wenn es um meine einigen Bekannte geht, dann höre ich ab und zu "Ich werde mit dem Cosplayern aufhören müssen... Es gab einen Streit deswegen bei mir in der Familie" Meist waren die Gründe Folgende:
- Die Eltern wollen nicht, dass dass Kind so rumläuft.
z.B. Wenn ein Mädchen eine Schuluniform trägt, darauf aber trotzdem achtet, dass der Rock nicht zu kurz ist und unten noch eine Hotpants oder puffiges "Omahöschchen" trägt, meinen einige, dass sie wie eine minderjährige Nutte aussieht. Und natürlich wird sie von Pedophilen angegrabscht, wenn sie so unterwegs sein wird.
oder z.B. finden die Eltern, dass Perücken einfach nur bescheuert aussehen und darum soll ihre Tochter kein Geld dafür ausgeben und auch keine tragen.
oder z.B. das Kostüm was das Kind tragen möchte einfach nur ungewöhnlich aussieht und die Eltern können/möchten sich das Kind nicht darin vorstellen.
- Die Eltern haben Sorge, wenn das Kind zur einer anderen Stadt zu einer Veranstaltung fahren möchte. Mitfahren möchten sie nicht, weil es ihnen viel zu stressig ist. Jemandem, der schon oft genug da war, sich mit den Bahnumsteigeplan und der Location auskennt vertrauen sie nicht.
- Das Kind gibt zu viel Geld aus für Fanartikel und/oder Cosplays. Weil warum geben sie so viel dafür aus, wenn es in ein paar Jahren eh langweilig wird.
Ja, @abgemeldet, ich glaube, in mir bekannten Fällen wäre jedem mit "Leben und leben lassen" gut getant. ABER:
-Das Kind soll sich lieber mit etwas Nützlicherem beschäftigen. Das war in meinem Fall so.
Meine Mutter hat als Kind Klavierspielen gelernt und meinte, es wäre das Non-Plus-Ultra und in jeder Gesellschaft hoch angesehen. Dass wir beide uns beim Üben jedes mal angeschrien haben, weil mich das ganze Üben genervt hat und sie mich auch nicht in Ruhe lassen wollte (sonst übe ich ja auch nicht!) und neben mir stand, war anscheinend auch meine kindliche Trotzigkeit, die man überwinden musste. Jedes mal, wenn ich meinte, ich will damit aufhören hieß es: "Dummchen, irgendwann wirst du erwachsen und wirst mir Vorwürfe machen, dass ich deine Trotzigkeit nicht überwunden habe, sonst würdest du es schon können!" Ich habe 1 Jahr durchgehalten, mit viel Streit und Vorwürfen von der Seite meiner Verwandschaft (Eltern, Oma, Opa, Tante...) aufgehört und einige Jahre später haben sie mich wieder so lange genervt, bis ich wieder nachgeben musste, um wieder grade mal 1 Jahr durchzuhalten. Jedes mal, wenn ich etwas anderes machen wiollte, wie Zeichnen oder Animes schauen hieß es "Nutze deine Zeit lieber zum Klavierspielen üben". Wenn ich mal gute Noten im Mathe-Tests hatte und mich riesig darüber gefreut habe, weil das Fach mir schwer fiel, hieß es "Alles dank dem Klavierspielen".
Und was ist nun? Ich habe diese Gesellschaft, die auf das Klavierspielen scharf sein soll, bis jetzt nicht kennen gelernt. Weder unter Arbeitskollegen, noch bei Bekannten der Generation meiner Eltern ist das ein Thema und selbst wenn freuen sich andere Leute lieber über gute Zuhörer als über Angeber.
@Despairs Und was das gemeinsame Schauen von Animes mit den Eltern angeht... Ich weiß ja nicht, wie andere Eltern so sind, aber ganz egal, welche Trickfilme ich als Kind geschaut habe, wenn auf einem anderen Sender ein guter Film lief, wurde umgeschaltet, weil das, was ich schaue eh nur Blödsinn sei. Wenn Ghibli-Filme im Fernsehen liefen und ich versucht habe, jemanden von den Eltern mit vor dem Fernseher zu holen, hatten sie nie die Geduld, zur Ende oder zumindest aufmerksam zu schauen. Es wurde sich irgendwas anderes geholt (Zeitschrift oder man hat die Unterlagen rausgekippt und sie sortiert), mit einem Ohr zugehört und sobald eine blutige oder obskure Szene kam, hieß es "Oh mein Gott, was schauen wir für ein Blödsinn uns an!". Wenn ich versucht habe, engagiert über den Sinn zu diskutieren, verlief das Gespräch immer in eine andere Richtung, wie z.B. bei "Chihiros Reise ins Zauberland" "Heißt das, wir müssen auch zu Schweinen werden, damit du unsere Gesellschaft mehr schätzt?" Da vergeht einem schnell die Lust, irgendwas Ähnliches zu wiederholen. Und dann meckern sie immer und immer wieder, dass sie schnell lesen müssen (Untertiteln) und dass die Serie viele Folgen hat.
Ich glaube du hast ein wenig missverstanden was ich meine :) Ich meinte weniger, dass die Eltern die Interessen teilen sollen (obwohl das natürlich toll ist), sondern dass sie sich wenigstens die Zeit nehmen sollten, sich mal damit auseinanderzusetzen, gerade bei jüngeren Kindern und wenn sie Bedenken haben. Es geht mir mehr drum, dass das Hobby nicht einfach von vornherein als schlecht abgestempelt wird. Von dem her stimme ich dem, was du geschrieben hast, vollkommen zu.
Marzipantortchen
Hm, das ist natürlich ungünstig :/ Das klingt wirklich danach, dass da gar kein Interesse besteh sich eine informiertere Meinung zu bilden. Da fällt mir jetzt spontan leider auch kein weiterer Rat ein.
Ok, das ist dann schon ne harte Nuss. :-/
Warum viele Eltern damals so geil aufs Klavierspielen waren, weiß ich auch bis heute nicht (ich durfte da auch durch... allerdings muss ich meinen Eltern zugute halten, dass ich freiwillig anfing und auch erst Spaß daran hatte. Aber als ich aufhören wollte, war es auch ein ziemlicher Kampf von wegen "Du wirst es bereuen! Das Klavierspielen bringt dir SO VIELE Vorteile!"... Beim Tanzkurs war das auch so. Das war das einzige Mal, wo mich meine Eltern in der Hinsicht wirklich genervt haben. Meine Eltern sind seit Ewigkeiten im Tanzkurs und als das in meiner Generation losging, dass alle von den Eltern genötigt wurden (ehrlich, ich kenne KEINEN, der das freiwillig gemacht hat... zumindest nicht mit 16, 17 xD), hieß es auch ständig, dass ich es soooo bereuen werde. Ich kann bis heute nicht richtig tanzen und habe es niemals bereut...)
Jedenfalls tut es mir sehr leid, dass deine Eltern die Sachen, die du mochtest, so kategorisch abgelehnt haben. Das kann ich, wie gesagt, dann auch nicht mehr verstehen.
Man muss als Elternteil nicht bei allem "Hurra!" schreien, aber dass Kinder nunmal andere Vorlieben entwickeln als die Eltern (oder dass das zumindest im Bereich des Möglichen liegt), sollte ihnen schon klar sein.
Despairs
Da habe ich dich wirklich falsch verstanden, entschuldige bitte!
In der Hinsicht gebe ich dir absolut recht. Etwas Interesse sollte schon da sein und dieses kategorische Ablehnen und Schlechtreden kann ich auch nicht nachvollziehen. :-/
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire~
Vom LARP, Cosplay, WoW etc.
Meine Mutter rastet immer komplett aus, wenn ich ihr ein paar neue Pets in der WoW zeige, total putzig. XD
Meine Eltern waren immer tolerant gegenüber des Hobbys "Cosplay", aber ihnen ging es bzw. geht es tierisch auf den Keks, was die Leute für ein Tohuwabohu drum machen.
Es ging nie um die Begeisterung oder das, was sie selbst nicht geschafft haben. Dass sie neidisch gewesen wären oder so. Das wirklich nicht.
Sondern schlichtweg um diese Realitätsferne, Übertriebene.
(Ein bisschen mehr Interesse hätte ich mich in anderlei Hobby gehofft. Da klappte das leider auch nicht so bei meinen Eltern ;D)
Und wenn ich überlege, wer mir von meinem Bekanntenkreis aus der "Szene" geblieben ist... ist es von ursprünglich locker vier Handvoll nur noch eine geblieben...weil der Rest schlichtweg nicht "erwachsen" werden kann.
Was mein ich damit?
Nicht erwachsen im Sinne von "Haus, Kind, Hund", sondern im Sinne von Verantwortung übernehmen. Arbeiten gehen. Für sich selbst sorgen müssen. Prioritäten im Leben setzen können.
Sie hängen immer noch an den Rockzipfeln ihrer Eltern und sind kein Stück bestrebt loszulassen - dann hätte man ja weniger Geld fürs Hobby. Es gibt nichts Wichtigeres als Cosplay, Showgruppe und Conventions im Leben. Man muss zehn neue Kostüme im Jahr machen. Man muss zu allen Conventions. Es wird gejammert, dass man kein Geld fürs Leben hat, aber man hat es fürs Hobby. Solche Sachen.
Das möchte ich nicht auf die gesamte Szene beziehen - es sind nur meine Erfahrungen mit den Menschen in meinem bisherigen Leben. Und die sind leider in den meisten Fällen schlecht.
Die anderen Fälle... haben sich entweder selbst zurückgezogen oder waren nie vollends "extrem" beim Hobby Cosplay dabei.
Das Problem ist also auch hier wieder nicht das Hobby selbst.... genauso wenig wie man Technik verfluchen kann - es ist eher der Umgang mit diesem. Das Exzessive.
Ich kann Spaß dran haben, ich kann es mit Leidenschaft betreiben, aber muss ich es deswegen übertreiben? Nein.
Und das ist es, was meine Eltern gestört hat.
Und warum ich mich damit nicht identifizieren kann.
Was nicht heißt, dass ich diese Begeisterung nicht selbst greifen kann... hatte ich auch die Phase.
Nähen, nähen, nähen... und heute sage ich rückblickend "Wie bescheuert warst du eigentlich?"
Nicht des Hobbys wegen, sondern der Art wegen, WIE ich's ausgeführt habe.
-- One Liter of Tears ~ Aya's Diary auf Deutsch! --
Ich denke, Eltern sind erstmal grundsätzlich um das Wohlergehen ihrer Kinder besorgt. Wären sie es nicht, käme bei Cosplay und Anime kein Gegenwind, sondern Gleichgültigkeit. In den Köpfen vieler Menschen unserer Elterngeneration ist noch verankert, dass man bloß so sein muss, wie einen die Gesellschaft haben will. Trickfilme (Anime ist kein Unterschied in ihren Augen) guckt man nur als Kind, als Teenager hat man nur das andere Geschlecht und in die Disco zu gehen im Kopf und wenn man erwachsen ist, heiratet man (am besten das andere Geschlecht), bekommt Kinder und hat einen Job. Was um Gottes Willen nicht heißen soll, dass es gut ist, keinen Job zu haben! Es geht nur um die komplette Denkweise. Alles, was von dieser Norm und Idealvorstellung abweicht, ist erstmal bedenklich. Nicht nur für das eigene Weltbild, sondern der Klassiker: Was denken die Nachbarn (wenn mein Kind z.B. im Cosplay auf die Straße geht)?
Es gibt Eltern, die sind noch genau so, es gibt aber auch welche, die sind sehr tolerant, welche, die es gar nicht interessiert, was ihr Kind treibt und welche, die sich einfach mit der Andersartigkeit arranchieren. Das kommt auch immer auf den Typ Mensch an. Meine Mutter war mal mit auf einer Convention und ganz begeistert von den vielen bunten und aufwändigen Kostümen. Ich habe Cosplay aber auch nie so exessiv betrieben, dass sie Grund zum Beschweren gehabt hätte. Dafür ist sie nicht gerade der fantasievollste Mensch und guckt lieber Filme, die auf realen Tatsachen beruhen. Und das ist vollkommen okay! Immerhin hat sie dem Ganzen eine Chance gegeben, ist mit mir für Avatar ins Kino gegangen und hat danach gesagt, was für ein Schwachsinn das war. XD Sie hat sich allerdings beschwert, weil ich schon in meiner Jugend viel vor dem PC gesessen und FF oder überhaupt Geschichten geschrieben habe. Da hieß es auch: "Hast du keine Freunde? Geh doch raus und triff dich mit denen!" Doch, ich hatte Freunde. Und als eine Phase kam, in der ich mich sehr häufig mit ihnen getroffen habe, hieß es: "Du bist ja nie Zuhause!" Kurzum: Mittelweg? Fehlanzeige. Aber es ist ok, wenn Eltern auf diese Weise meckern. Sie meinen es ja nur gut. Durch das schauen von Anime mit Untertiteln ist meine Englischnote in der zehnten Klasse von 5 auf 2 gegangen. Danach war auch das kein Problem mehr. Heute haben sich alle in der Familie, die den Spruch brachten "Warte mal ab, bis du erwachsen bist, dann hörst du auf mit dem Kram", damit abgefunden, dass ich wohl nie zu alt sein werde für Anime. Und nur meine Oma quängelt immer noch, dass SIE ja schon mit 20 Jahren verheiratet war und schon 3 Kinder hatte. Dazu sag ich dann nur: Zeiten ändern sich eben, Oma. ;)
Meine Mutter sieht meine Hobbys vermutlich wie meine Einstellung zum Aufräumen: "Ich weiß, du kannst Ordnung halten, du bist nur faul. Anstatt mich darüber aufzuregen, mach ich einfach die Tür zu." Das hat wunderbar funktioniert ;) Sie ist nicht begeistert von meinen Manga-Tattoos, aber in unserem Gespräch darüber hat sie gesehen, dass ich mir die Entscheidung lange überlegt habe und eben nicht betrunken irgendwas aus dem Bauch heraus getan habe und es nun bereuen müsste. Sie ist stolz, dass ich studieren bin und dass ich mein Hobby Manga ins Studium einbringe, findet sie vor allen Dingen interessant und erstaunlich (dass das erlaubt wird).
Ich denke, darauf kommt es schließlich zurück: Meine Mutter respektiert die Person, in die ich gewachsen bin. Ich lebe mein Leben anders als sie, ich treffe andere Entscheidungen als sie und ich bin von anderem Charakter als sie, aber sie weiß und vertraut mir, dass ich das für mich Richtige tue.
With every ounce of my blood, with every breath in my lungs,
won't stop until I'm phe-no-menal.
However long that it takes, I'll go to whatever lengths,
it's gonna make me a monster though!
Mein Vater findet es eher kindisch, aber wirklich was dagegen sagen, tut er nicht.
Ansonsten stimme ich Ikeuchi_Aya zu. Meine Freunde, die das Hobby Anime/Manga/Cosplay teilen, kann ich an meinen Händen abzählen und die meisten leben auch in meiner Nähe. Dass es so wenige sind, stört mich aber nicht. Früher hatte ich mehr Kontakte, aber die sind früher oder später abgebrochen, was rückblickend vielleicht besser war.
Irgendwann hat sie dann gemerkt, das die gar nich so doof sind und alles war gut. Als ich dann mitn cosplayen angefangen habe, war sie auch skeptisch und konnte damit einfach Nichts anfangen. Lag viell auch daran, das die ersten Cosplays auch nich so dolle aussahen. xD
Der Wendepunkt kam Anfang diesen Jahres *hust* Ich zeigte ihr die ersten meiner Elsa-Fotos und die erste Reaktion meiner Mutter:"Wer ist denn die da auf dem Foto?" Sie wollte mir nicht glauben, das ich das wäre, obwohl ich ja nichtmal ne Perücke trug...xD Als sie dann doch einsehen musste, das das ihr Fleisch und Blut auf dem Foto war, wollte sie unbedingt noch mehr Fotos, damit sie diese auf Arbeit rumzeigen kann. Und sie war stolz wie Bolle, weil auf Arbeit alle meinten, das ich ja so hübsch wäre etc. x'D Und sie hat auch eins der Elsa-Fotos auf ihrem Handy als Hintergrundbild...xD
Und seitdem will sie immer mal Fotos sehen oder eben Selfies haben, wenn ich mich für ne Con fertig gemacht habe.
Aber ich denke, das es irgendwo auch normal ist. wenn Eltern skeptisch sind. Es ist nunml ein nicht ganz so alltägliches hobby, wie Fußballspielen oder so. Und man muss bedenken, das unsere Eltern auch nochmal ne andere Generation sind, die mitunter etwas Zeit brauchen, um sich damit anzufreunden :3
"Strike fast, strike hard, but above all else strike first!" by Kyoko (Skip Beat)
"Ich mag es, wenn Frauen sich ihrer rolle gerecht verhalten. also fahr bitte zu langsam und nimm allen die vorfahrt. du bist ne Frau, du darfst das." by Doctor Meier (Doctors Diary)