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Inglourious Basterds (Kino, Reviews, Sneak Preview)

Feststellung nach nicht einmal zwei Wochen Laufzeit des Experiments: Twitter macht blogfaul. Könnte man jedenfalls meinen, aber ich hatte auch einfach viel zu tun, worunter meine Laune etwas litt, was sich dann auch auf die Blogfrequenz auswirkt.

Aber ich war zwischenzeitlich natürlich mal wieder im Kino, deswegen hab ich auch was zu erzählen:

Letzten Samstag gab's den letzten großen Sommerhit dieses Jahres auf den ich noch gewartet hatte, Inglourious Basterds. Und ich muss verkünden, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden. Ich bin begeistert.

Da ich von einer jungen Dame beim Verlassen des Saals (natürlich schon während des Abspannes) die Worte "Des war genau so a Schmarrn wie des Pulp Fiction. Du hast gsagt, der mochd guade Filme" vernehmen durfte, ist vielleicht an dieser eine kleine Einschränkung von Nöten: Es kommt bei diesem Film wirklich drauf an, was man erwartet.

Ich habe einen Tarantino-Film vom feinsten erwartet und diesen auch bekommen. Teils skurrile, teils geniale Charaktere (Mit dem SS Offizier Hans Landa ist ihm mal eine großartige Filmfigur gelungen - was sicher auch stark am Schauspieler liegt), "Wer bin ich"-spielende Nazis, überraschende und total unerwartete Todesszenen und etwa 140 Minuten Dialog von 160 Minuten Film. Bei Tarantino kommt's halt nicht darauf an was erzählt wird (dafür verwendet er ja gerne B-Movie-Plots), sondern wie es erzählt wird. Das muss man natürlich vorher wissen, sonst geht's einem wie der jungen Dame und man langweilt sich über zwei Stunden, weil man in einen "dummen Laberfilm" geschleppt wurde.

Gut, nachdem das geklärt ist, sei gesagt, dass der Film kein zweiter, äh dritter, Kill Bill ist. Zumindest im Vergleich zum ersten Teil gibt's deutlich weniger Action. Pulp Fiction ist glaub ich der besserere Vergleichsfilm. Trotzdem geht's nicht gerade schonungslos zu. Hier und da hat mich die Freigabe ab 16 schon gewundert.

Auf jedenfall will ich den Film noch mal auf Englisch sehen, allein schon weil ich wissen will, wieviel im Orignal auf Deutsch gesprochen wird. Schließlich sind ein ganzer Haufen deutscher Schauspieler mit an Bord und Französisch mit Untertiteln gibt's auch ziemlich viel. Ich trau's Tarantino zu den Film zum größten Teil in anderen Sprachen als Englisch verfasst zu haben.

Für mich war der Film Pflichtprogramm und ich empfehle ihn auch weiter. Aber wie gesagt: Man muss mit Tarantinos Art Geschichten zu erzählen mögen.

In der Sneak am Montag gab's dann mit Year One qualitatives Konstrastprogramm.

Eigentlich mag ich Jack Black. Der Mann hat durchaus Humor und auch schon an einigen sehr genialen Projekten mitgewirkt. Aber leider gibt's auch immer mal wieder Abstürze. Ich glaub den Satz "Du musst Scheiße fressen um nach oben zu kommen" hat er sich mit diesem Film zu wörtlich genommen.

Jedenfalls geht's um zwei Höhlenmenschen (der andere ist Michael Cera, bekannt aus Juno - spielt auch in etwa die gleiche Rolle) die sich durch die ersten paar Kapitel des Alten Testament kallauern. Es gibt den Baum der Erkenntnis, Kain und Abel, Abraham und Isaac und der Showdown findet in Sodom statt.

Ein paar der Anspielungen auf Bibelstellen sind sogar ganz lustig gelungen, aber insgesamt war's ein anstrengender Film.

Die Höhlenmensch-Mädels und die Prinzessin von Sodom (Thirteen aus Dr. House) waren ganz hübsch anzusehen, aber dafür musste man sich auch mit einem kugelförmigen, ganzkörperbehaarten Hohepriester mit einer Vorliebe für Ölmassagen abfinden.

Wie üblich: Wer auf die peinlich-dummen Amikomödien mit Toilettenhumor steht, macht nix falsch. Der Rest sollte vielleicht die Alternativen im Kinoprogramm konsultieren (Hangover ist z.B. eine gelungenere Komödie die immer noch vielerorts läuft).

Soviel von dazu. Genießt euer Wochenende!
NTL

28.08.2009 18:45 Verlinken


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